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Suicide is painless...but it brings on many changes...

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Suicide is painless...but it brings on many changes...
 


 

Author's Note...

Anders Trend, kurz vor Mitternacht, Sturm und eine durchgebrannte Lampe. Die aller besten Voraussetzungen für ein weiteres Kapitel...
 


 


 


 

Suicide is painless...but it brings on many changes...19

Schweigen.

Lastende Stille.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, um uns herum tobte das Leben, Kinder schrieen, Leute drängten aus der Bahn oder hinein, Züge pfiffen und überall herrschte ein wirklich absolut ohrenbetäubender Lärm.

Nur wir schwiegen uns an.

Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte, wer konnte denn schon ahnen, was mir dieses Mal Verfängliches herausrutschen würde?!? Nein Danke, diese ganze Situation war eh schon schlimm und krank genug, da schwieg ich, so schwer es mir auch fiel, lieber auch weiterhin und hoffte darauf, dass der Köter nun wenigstens seine Sprache wiederfand!

Tat er aber nicht.

Er sah mich auch nicht an, sondern starrte vollkommen konzentriert auf die, ja soooooo interessanten, vorbeirasenden grauen Tunnelwände.

Was hätte ich nun dafür gegeben, wenn ich nun seine Gedanken hätte lesen können! Aber, ich konnte es nicht und so wurde ich gezwungen einfach abzuwarten.

Hatte ich mal erwähnt, dass ich nicht grad der geduldigste Mensch auf der Welt gewesen war? Daran hatte übrigens auch mein Tod nichts verändert. Und ich hasste es weiterhin auf irgendetwas, egal was, warten zu müssen!

Und, wenn es irgendwas mit meinem Hündchen zu tun hatte...

Moment, hatte ich wirklich grad den Köter im Zusammenhang mit einem besitzanzeigenden Fürwort in meinen Gedanken gehabt?!? Wenn ich nun schon so weit war, von Wheeler als ‚mein Hündchen' zu denken, was konnte denn jetzt noch bitte passieren?!?

Warum fragte ich eigentlich?

Ich hätte doch, nach all meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Leben nach dem Tod, wissen müssen, dass das Schicksal mich hasste und mir meine, eigentlich rhetorische Frage sofort auf seine unnachahmlich charmante Art und Weise beantworten würde!

Und so bekam ich auch eine schicksalstypische Antwort, und wurde, mal wieder, hinter dem Köter hergeschleift.

Langsam war das selbst für mich ein alter Hut, aber ich konnte ja nichts dagegen machen und so fügte ich mich...brummig, genervt, gedemütig und auch noch schlecht gelaunt...meinem weiteren Schicksal und hoffte, dass der Köter irgendwann auch mal ans Anhalten dachte.

Halleluja, er tat es und zwar vor einem hohen Eisengitter, dem Friedhofstor, wie ich schließlich erkennen musste. Meine Begeisterung war nicht sonderlich hoch, denn das hier war nun wirklich der letzte Ort, wo ich eigentlich sein wollte! Tatsächlich wollte ich ja auch nur noch eins, ich wollte wissen was der Köter zu meiner unbedachten Äußerung zu sagen hatte!

Wheeler schwieg aber weiterhin und trat einfach nur auf das Friedhofsgelände. Fast hätte ich nun einen Blitz oder ähnliches erwartet...Und auch erhofft...der mich traf und von dem heiligen Gelände verbannte, denn immerhin war ich, auch wenn noch nicht ganz tot, ein Selbstmörder und demnach durfte ich eigentlich nicht auf den Friedhof.

Wohl gemerkt, ich wollte hier ja auch nicht hin, weder als unsichtbarer Besucher, noch Wheelers Anhängsel, und noch viel weniger als verwesende Leiche in einem Sarg!

Apropos Sarg, es war ein seltsamer, ziemlich bizarrer Anblick, meinen Moki vor einem dunklen, mit Blumen geschmückten Eichensarg stehen zu sehen, während der treue Roland ein paar Schritte hinter ihm stand.

Während die Sonnenbrille dessen Gefühle ziemlich sicher versteckte, weinte mein kleiner Bruder offen vor sich hin und ich bekam langsam ein verdammt schlechtes Gewissen. Mein Selbstmord war wirklich ziemlich egoistisch gewesen, ich hätte nachdenken sollen...

Nun war es aber zu spät dafür und ich seufzte schwer.

"Wheeler, bitte tröste Mokuba. Sag ihm, dass es mir gut geht!", in diesem Moment war es mir einfach egal, was Wheeler nun von mir denken würde, tatsächlich war mir alles egal, ich ertrug es nur nicht meinen Bruder durch meine Schuld weinen zu sehen!

Zum Glück...Zu Wheelers Glück, tat er es wirklich. Ok, dass hatte sicher weniger mit meiner Aufforderung, als mit Wheelers gutem Herz zu tun, aber die Hauptsache war doch einzig und allein dass mein Bruder nicht mehr weinen musste und dafür hätte ich alles getan!

"Hey Mokuba.", Joey ging vor meinem schniefenden und traurigen Bruder, der auf den Sarg starrte, in die Knie und umarmte ihn schließlich zögerlich, "Moki, glaub mir bitte, Seto geht es gut...Da bin ich wirklich sicher..."

Ich verkniff mir ein Schnauben, es brachte ja wirklich nichts, Joey...der Köter, wie ich mich sofort verbesserte, ignorierte mich ja eh immer noch. Wenigstens hatte er im Moment eine gute Entschuldigung, schließlich tröstete er gerade meinen Bruder.

Und ich ertappte mich dabei, wie ich Wheeler anstarrte. Ich hätte nicht gedacht, dass...Na toll, hier ging es um meinen kleinen, verzweifelten Bruder und bei mir spielten die Hormone, meine untoten Hormone völlig verrückt und tropften mir aus den Ohren! Das war ja so was von peinlich!

Zum Glück sah mich keiner, wie ich nun bei den nicht ganz jugendfreien Gedanken, die sich eingeschlichen hatten, rot anlief, aber ich konnte es auch nicht ändern. Was dachten Sie denn, unter der Schale des kalten Geschäftsmannes, des Multimilliardärs und des Meisterduellanten war ich halt auch nur ein Teenager, wie alle Jungen in meinem Alter. Selbst wenn ich es zu meinen Lebzeiten immer gut hatte verstecken können!

"Hi Setolein.", diese Stimme! Mir lief ein heftiger Schauer über den Rücken und ich hoffte einfach, dass mir meine, durch Joey schon überreizten Sinne, einen Streich spielen würden und dass die Hand auf meiner Schulter gerade nicht ausgerechnet Pryxy gehören würde!

Ok, Hand auf meinem Rücken, jemand der mich berühren konnte? Ade, du schöner Traum und Hallo Pryxy. Was bitte machte das Ding auf meiner Beerdigung?!? Und was mich fast noch mehr beschäftigte, was trug es dieses Mal? Ich wollte nicht, dass mein Bruder Teile der Anatomie sah, für die er eindeutig noch viel zu jung war...Und, ich wollte keine Photos von halbnackten Beerdigungsgästen in der Zeitung sehen, mein Bruder, der nun der Leiter meiner Firma war, sollte den bestmöglichsten Start haben!

Länger konnte ich es wohl nicht mehr herauszögern, Wheeler war noch immer mit meinem Bruder beschäftigt und alle anderen sahen eh nicht hin, sondern überlegten sich wohl, wann sie am besten verschwinden könnten, ohne dass sie gegen den Anstand verstießen, und so wandt ich meinen Blick schweren Herzens von Mokuba und Joey ab und suchte Pryxys Gestalt.

Und sofort wusste ich, dass ich einen Fehler gemacht hatte.

Nun gut, man musste Pryxy zu Gute halten, dass der Kleidungsstil dieses Mal etwas gedämpfter...fast schon...annehmbar erschien. Selbst wenn ich bisher nicht gewusst hatte, dass es so viele Nuancen der Farbe schwarz geben könnte!

Langsam und ungläubig ließ ich meinen Blick über die grinsende Gestalt vor mir wandern, bevor ich mich denn leise Räusperte, "Du bist auf einer Beerdigung, das Grinsen ist unpassend, Pryxy."

Ich konnte es mir nicht verkneifen und Pryxy schüttelte nur sanft den Kopf, "Ich amüsiere mich aber...über dich. Und, ich bin stolz auf dich, immerhin hast du zugegeben, dass du dein Hündchen liebst."

"Woher...?", gut, es wunderte mich nun nicht, ich stand wohl unter Dauerüberwachung, aber sicher nicht weil ich so ein Goldstück war, sondern einfach weil man Angst um Joey hatte. Als ob ich dem was antun würde! Dazu war er viel zu nied...Äh, war ja auch schwer, wenn man nichts berühren konnte!

"Seto, hast du eigentlich schon immer an Verfolgungswahn gelitten?", Pryxy musterte mich, immer noch furchtbar amüsiert und ich schüttelte leicht genervt und mit untoten Kopfschmerzen gesegnet, den Kopf, "Verrat mir lieber, was genau du hier willst, Pryxy!"

Das Lächeln wurde noch strahlender und die Hände in Mitternachtsblauen Seidenhandschuhen strichen über die kohlrabenschwarze Lacklederhotpants, unter der ich, zu meinem großen Schrecken, schwarze Spitzenunterwäsche hervorschielen sah, bevor Pryxy mir denn doch endlich mal antwortete, "Ist doch klar, Seto. Ich wollte dir die letzte Ehre erweisen, Setolein."

Meine Panik dank der schwarzen Spitzenunterwäsche verhinderte eine sofortige patzige Antwort und erst nach einigen Sekunden sickerte Pryxys Satz erst richtig in mein verwirrtes Gehirn durch und ich protestierte dann auch sofort, "Auf diese Art von letzte Ehre kann ich verzichten!"

"Und weshalb bist du denn hier, Seto?", wollte meine Altkleidersammlung etwa wirklich eine Antwort darauf haben?!? Ich war mir ziemlich sicher, dass Pryxy die Antwort nicht gefallen würde, denn wahrscheinlich erwartete es eine Antwort á la ‚Ich liebe Joey und wollte ihn nie alleine lassen'. Aber es war mir eigentlich ja eh vollkommen egal, was Pryxy gefiel und was nicht. Mir gefiel das Ganze hier ja auch nicht einmal annährend, aber ich konnte ja nicht entkommen, ich war hergeschleift worden, gegen meinen Willen und dass mir das nicht passte, konnte man sich ja wohl denken, oder?!?

"Mokuba hat Joey gebeten zu meiner Beerdigung zu kommen...", weiter kam ich nicht, denn nun hatte der Köter leider seine ‚Lady Py' gesehen. Er begrüßte sie nun auch und stellte sie auch gleich meinem kleinen Bruder vor. Ich konnte mir das genervte Schnauben nicht verkneifen, denn normalerweise wäre so etwas wie Pryxy das letzte was ich meinem Bruder als Gesellschaft erlauben würde!

Joey und Pryxy bewiesen mir mal wieder, dass sie einiges gemeinsam hatten, denn beide verbissen sich ein Grinsen, fast als ob sie meine Gedanken erraten hätten. Gut, so schwer war das auch nicht zu erraten gewesen, mein Schnauben hatte ihnen wohl einen sehr guten Anhaltspunkt gegeben und so ertappte ich mich wieder einmal dabei, wie ich in den neuentdeckten und bei Mokuba abgeschauten, Schmollmodus fiel.

Trotzdem hörte ich noch immer jedes Wort um mich herum und ich war erstaunt. Pryxy schaffte es wirklich meinem Bruder ein Lächeln zu entlocken, es erklärte ihm, dass es mir gut ginge, dass ich eigentlich ganz glücklich wäre und dass ich nicht wollen würde, dass er weinen würde.

Ich wollte mich gerade bei Pryxy für die nette Behandlung und für das Trösten meines Brüderchens bedanken, aber dann zerstörte Pryxy den ersten positiven Eindruck, den es bisher bei mir erreicht hatte, auch schon wieder.

"Hublablablix...Blablublix...Seto! Ich habe Kontakt mit seiner unsterblichen Seele aufgenommen...Willst du ihn vielleicht irgendwas fragen, Mokuba?", Pryxy hatte eine Art Kristallkugel aus seiner anthrazitfarbenen Strickmütze hervorgezaubert, die nun vor dem Wesen in der Luft schwebte, und ich starrte die Altkleidersammlung und die ebenfalls schwarzleuchtende und vor sich hinschwebende Kristallkugel nur entsetzt an.

Das würde Pryxy doch nicht wirklich wagen, oder?

Joey dachte wohl so ähnlich, aber zumindest Mokuba schien ehrlich begeistert von der Möglichkeit Kontakt mit mir aufzunehmen zu sein, denn der Kleine nickte drängend und strahlte die lächerliche Gestalt von Lady Py, samt der Kristallkugel freudig an, bevor er schließlich etwas nachdenklich eine allererste leise Frage formulierte, "Ich möchte wissen, warum er es getan hat..."
 


 

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Bekommt Mokuba seine Antwort?

Wie viele Schattierungen von Schwarz gibt es?

Und redet Joey irgendwann wieder mit Seto?

Glaubt er ihm überhaupt?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  risuma
2008-04-16T07:49:13+00:00 16.04.2008 09:49
Peng!

Ich möchte wissen, warum er es getan hat!

Na, Seto, nun bist du aber wirklich in Erklärungsnot, denn es gibt ZWEI die das WIRKLICH wissen wollen!

lg risuma


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