Zum Inhalt der Seite

No Happyend

Dem Auge fern, doch dem Herzen immer nah.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

acht ~ ein bisschen Hoffnung

Ich schaute zu ihm, während ich in der Küche essen machte, zwischendurch trank ich etwas aus dem Glas Wasser was ich in der Hand hielt. Ich konnte förmlich beobachten wie seine Augen anfingen zu leuchten, irgendetwas machte ihn anscheinend total glücklich. Er legte auf und fuhr mit dem Rollstuhl zu mir. Nur das Brutzeln der Pfanne gab laute von sich, während er mich stumm ansah.

"Sie haben einen Arzt für mich gefunden." Ich ließ das Glas fallen. "Was...?" Ich schaute ihn völlig perplex an und konnte seine leisen Worte erst jetzt verarbeiten. "Einen...einen Arzt?" Er nickte heftig und lächelte erwartungsvoll. "Einen Arzt!" Ich rief es so laut aus und lief zu ihm. "Das ist so toll!" Mir liefen die Tränen über die Wangen. "Ja...Ich...werde vielleicht...weiterleben..." Ich sah grinsend zu ihm. "Jean, du wirst nicht nur VIELLEICHT weiterleben, du WIRST Leben!" Ich schlang die Arme um ihn. "Ich bin so glücklich...!"

Er wischte mir die Tränen von den Wangen und nickte. "Ja...dann kann ich bei dir sein...!" Er sah so froh aus.

Er erklärte mir beim Essen das der spezielle Arzt in Amerika sei, er hatte seine Krankenakte gesehen und sich sofort bereiterklärt, ihn in Behandlung zu nehmen. Wir saßen uns gegenüber am Tisch. "Ich muss so bald wie möglich fliegen! Dann will ich...nein das ist zu blöd..." Ich sah zu ihm, mitten in seinem euphorischen Anfall hielt er inne mit reden und sah nachdenklich zu mir. "Was...?Was willst du dann?"

"Nein das ist ein dummer Gedanke...kindisch..." Ich schüttelte den Kopf und lehnte mich über den Tisch. "Kindisch ist es wenn du deine Träume verheimlichst...was willst du dann?" Er fuhr sich kurz in Gedanken versunken über die Lippen. "Na ja wegen dem Rollstuhl konnte ich nie in einen Vergnügungspark...und in Amerika...ausgerechnet in Florida, wo der Arzt ist...ich dachte an..." "Disneyland?" Er nickte bodenlos beschämt und sah weg. Ich lächelte und kam um den Tisch rum zu ihm. Dort hockte ich mich hin. "Wenn das dein Wunsch ist, dann wird sich das wohl machen lassen!Aber...mal eine kleine Frage..." er sah zu mir. "Was denn?" "Würdest du mich mitnehmen...?" "Das wird eine sehr lange Behandlung und..." Ich seufzte leise. "Okay..." Seine Hand strich über meine Wange. "Ich...will dich nicht alleine lassen..." Ich lächelte trüb. "Hey, wenn du dadurch weiterlebst, würde ich sogar...für dich sterben." Einen Moment lang herrschte vollkommene Ruhe. "Elly..." ich kam hoch und stand vor ihm. "Und...wenn du...dann gesund bist...kommst du..." ich schluchzte und wischte mit über die Augen. "Dann kommst du wieder und holst mich,ja?" Er nahm meine Hand. "Ja dann werde ich wiederkommen und...ach komm her!" Er zog mich zu sich und ich umarmte ihn. "Du ...du musst es versprechen!" er nickte und schloss die Augen. "Ich werde wiederkommen. Ich verspreche es." Ich hatte einen Klos im Hals und es tat so weh, ich hatte solche Angst um ihn, doch ich wusste er ist stark, er würde das schaffen. "Okay...dann werde ich warten, egal wie lange du weg bist..." "Ich komme so schnell wie möglich wieder, ich will dich ja hier...nicht alleine lassen. Und dann werde ich dich beschützen und bei dir sein, ja? Das bin ich dir schuldig. Und jetzt komm ich mir wie ein...riesen Volltrottel vor, aber ich...glaub ich liebe dich wirklich,Elly." Ich dachte nicht nach und nickte. "Ich dich auch...mehr als alles andere..." "Das sagst du nur, weils grade zur Situation passte..." Wir begannen zu lachten, in Tränen aufgelöst und trotzdem froh. Wir hatten einander und das war genug.Er sah mich an und lächelte kurz. "Du liebst mich also auch...?Wie kannst du mich nur lieben..." Ich seufzte froh und er kam meinem Gesicht näher. "Ja ich liebe dich..." "Schön...darf ich...dich...küssen?" Ich gab ein leises "Ja" von mir und er legte eine Hand an meine Wange. "Ich liebe dich mein kleiner Engel." Dann küsste er mich. Ich schmeckte seine Lippen und mein Herz schien fast zu zerspringen. "Ich komme wieder..." meinte er leise und berührte immer wieder kurz meine Lippen. "Damit ich dich immer küssen kann..." Ich lächelte in den Kuss und schloss die Augen ein.
 

Ich erklärte Natasha die Lage und sie flog mit Jean nach Amerika. Eine Zeitlang kümmerte ich mich noch um ihre Mutter und völlig erschöpft kam ich zu Hause an. "Schatz?" Meine Mutter sah um die Ecke. "Ja ich bin wieder da. Komisch es war nur eine Woche vergangen seit dem Einzug, es war nicht lange, wie konnte ich solche Gefühle für ihn aufbauen? Ich vermisste ihn schon jetzt, er war gerade zwei Tage weg von mir, doch mein herz spürte eine unendliche Leere. "Und wars schön bei den Nachbarn?" Ich nickte. Sie wusste ja nicht, da nur Jean war, mein Jean, der jetzt in den USA war..."Aha...Hast du Hu-..." "Nein." Ich lächelte sie sanft an und sie zuckte die Schultern. "Okay..." Es war schon recht spät. "Da ist Post für dich gekommen, Elly, ich hab sie dir ins Zimmer gelegt,ja?" Ich nickte und ging hoch in mein "Reich". Auf meinen gemachten Bett lagen zwei Briefumschläge. Ich schaute sie an. "Jean..." Ich las die Briefe Wort für Wort, stellte mir dabei seine Stimme vor und lächelte traurig. Ich vermisste ihn so, es tat so schrecklich weh...ich hielt die Hand vor den Mund, wie er es geschrieben hatte, so traurig ohne mich? Es war schön zu wissen, was er über mich dachte, wie er sich ohne mich fühlte..."Mein kleiner Engel, ich sitze hier im Flugzeug, ich komme meinem Traum immer näher, doch ich fühle mich so einsam ohne dich. Aber ich komme wieder, ganz bestimmt. Und zwar gesund. Damit ich dich in den Arm nehmen kann und bei dir bin, ja? Vergiss mich nicht." Ich schluchzte. Ich hatte Halsschmerzen und meine Augen brannten, ich musste die Tränen zurückhalten. Für ihn. Er mochte es nicht wenn ich weinte. Ich drückte den Brief fest an meine Lippen und öffnete den zweiten. Er schrieb sehr detaliert wie es dort war, das Krankenhaus soll auch schön gewesen sein. Der Arzt war ebenfalls freundlich. Es lief gut und er dachte sehr oft an mich.

Diese Nacht konnte ich nicht schlafen, es war leer und kalt in meinem Bett. Ich hörte keinen leisen Atem hören, ich war allein, doch ich wusste, er war doch immer irgendwie in meinem Herzen.
 

Die Wochen vergingen, ich kam in die Schule und lernte Freunde kennen... doch irgendwann kamen keine Briefe mehr. Ich wusste seine Adresse nicht und auch nicht wie der Arzt hieß. Lange Zeit hörte ich nichts mehr von ihm. Doch ich wartete und wartete, wie ich versprochen hatte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück