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Darkside of the moon

Die Jagt war nie zu Ende
von

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So Kapitel 3... Ich habe grade festgestellt, dass ich ja schon bis Kapitel 7 geschrieben haben, wusste ich gar nicht *blöd desu*

Nee, nee... Ach übrigens, ich weiß zwar dass das hier kaum einer liest, aber falls es einer lesen sollte: Ich suche noch einen zuverlässigen Betaleser. Falls wer Interesse dran hat, soll er sich bei mir per ENS melden.

Jetzt aber zur Story.

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Sakura rannte, so schnell sie ihre mittlerweile schon sehr müden Füße tragen konnten, durch diesen in beinahe vollkommen Finsternis liegenden Wald. Ihr Kopf flog ständig nach hinten und was sie da sah ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Sie versuchte noch schneller zu rennen, aber ihre Lungen begannen bereits zu brennen. Lange würde sie dieses Tempo sowieso nicht mehr durchhalten.

Der Hund, der sie verfolgte, war schon wesentlich näher gekommen. Es war einer dieser Wolfhunde, die ihre Triebe nicht im Zaum halten konnten. Er sah furchteinflößend aus. Er war abgemagert und entblößte hinter seinen Lefzen die weißen spitzen Zähne. Blutrünstig jagte er seiner Beute nach.

Sakura zwang sich wieder nach vorne zu sehen. Mit der Verletzung an ihrer Hand, aus der sie stark blutete, hatte sie kaum eine Chance ihm überhaupt noch zu entkommen. Es war einfach unmöglich geworden sich zu verstecken. Der Hund hatte bereits Blut geleckt und ihren Duft aufgenommen. Sie würde ihn nicht einfach mehr loswerden. Sie saß in der Falle, aber das war für die junge Frau noch lange kein Grund so einfach aufzugeben. Es gab immer einen Weg, aus jeder Situation, mochte sie auch noch so verfahren erscheinen.

Trotzdem hatte sie Angst, extreme Angst. Sie versuchte sich innerlich zur Räson zu rufen. Im Allgemeinen half ihr das immer sich zu beruhigen, aber im Vergleich zu ihren sonstigen Gewohnheiten, beruhigte es sie nicht, sondern ihre Angst begann langsam in Panik umzuschlagen. Erfüllt von purer Angst begann sie zu schreien, doch nichts um sie herum regte sich. Alles blieb still, viel zu still für Sakuras Geschmack. Ein eisernes Band legte sich ihr um das Herz und ihre Schreie blieben ihr im Hals stecken.

Noch immer rennend blickte sie sich erneut um. Überall um sie herum glaubte sie Augen zu sehen, die sie anzustarren schienen. Ihr Verstand spielte ihr einen Streich, zumindest glaubte sie das.

Sie blieb nun entgültig stehen, weil sie den Hund nicht mehr hören konnte. Sie fuhr herum, aber von dem riesigen Vieh, was ihr noch vor wenigen Sekunden an den Fersen gehangen hatte, war nicht die geringste Spur mehr auszumachen.

Erleichtert atmete sie aus, doch dann wurde sie sich wieder dieser Augen bewusst, die um sie herum zu fliegen schienen. Das war keine Phantasterei ihres kranken und viel zu überreizten Verstandes, das war real. Erschrocken über ihren eigenen Gedankengang drehte sie sich einmal um die eigene Achse, als wären hinter ihr nicht diese schrecklichen körperlosen Augen, die sie hasserfüllt anblickten und mit ihren Blicken beinahe erdolchten.

Mit einer erschreckenden Klarheit wurde ihr bewusst, dass sie vor diesen Augen noch weniger fliehen konnte, als vor der Bestie die sie vorhin verfolgt hatte. In diesem Moment kam ihr die Panik, die sie eben noch gegenüber dem Hund empfunden hatte, so sinnlos vor. Sie war umringt von diesen Augen, sie konnte nicht entkommen. Sie schienen sogar näher zu kommen. Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz, die Augen schienen sich nicht nur zu bewegen, sie taten es wirklich. Sie zogen den Kreis um Sakura enger. Sie waren noch immer Augen, die keiner Körper zu besitzen schienen und je näher sie ihr kamen umso unwohler wurde ihr. Die Dunkelheit schien sich um die Körper, die sie ja zweifelsohne haben mussten, zu schmiegen wie ein Mantel.

Plötzlich bewegten sie sich nicht mehr, ihr lautloser Angriff war abgebrochen, aber Sakura verstand nicht warum und das es so war beruhigte sie nicht im geringsten. Alle Augen bis auf ein Paar standen vollkommen still. Dieses Augenpaar war anders. In ihnen lag dasselbe eisige Leuchten, aber die goldene Farbe durchbrach den eisigen Schleier und strahlte beinahe so etwas wie Zuversicht aus.

Zusätzlich zu den Augen schälte sich nun aber auch ein Gesicht und ein Körper aus der undurchdringbaren Dunkelheit. Das Gesicht, der Körperbau, all das kam Sakura furchtbar bekannt vor, aber sie wusste nicht woher.

Dieser ihr so unglaublich vertraute Fremde lächelte seltsam und seine Lippen formten Worte in einer unbekannten Sprache. Plötzlich bewegten sich die stillen Augen wieder, aber diesmal waren sie viel schneller. Ängstlich drehte sich Sakura einmal ganz herum und starrte dann den jungen Mann wieder an. Sein Lächeln hatte mittlerweile beinahe groteske Züge angenommen und in dem Moment in dem Sakura verstand stürzten auch schon von allen Seiten diese Wesen auf sie ein.

Sie stürzte zu Boden und beinahe gleichzeitig schien sich irgendwas überall in ihre Haut zu bohren. Nur der junge Mann mit den goldenen Augen stand noch immer genauso da und betrachtete die Szene mit einer Mischung aus Interesse und Mitleid. Dann wandte er sich ab und trottete in den Wald.
 

Um Sakura herum war alles dunkel, nur von dem kleinen Tisch her am Ende des Raumes konnte sie einen leichten Lichtschein wahrnehmen. Es war die Leselampe. Seiichi war vollkommen in irgendwelche Arbeit vertieft.

„Seiichi!“, flüsterte Sakura.

Der Angesprochene erstarrte unter dem rauen Ton von Sakuras angegriffener Stimme. Langsam und irgendwie steif erhob er sich und kam mit genauso gemäßigten Schritten auf sie zu. Mit einer fließenden Bewegung ließ er sich aufs Bett sinken.

„Du bist also wach.“, seufzte er resignierend. Es war weniger eine Frage als einer Feststellung.

„ Wie geht’s dir?“

„Beschissen!“, krächzte Sakura.

Seiichi nickte und stand wieder auf.

„Kannst du mir was zu trinken holen?“, bat sie ihn schwach.

Ohne noch ein Wort zu sagen verschwand er aus ihrem Blickfeld und nur wenige Augenblicke später tauchte er wieder auf. Erneut setzte er sich auf den Bettrand.

Er legte ihr einen Arm um den Hals und half ihr sich aufzusetzen. Sie war sehr schwach, aber zumindest konnte sie den Kopf so weit anheben, dass er ihr das Glas an die Lippen setzen konnte.

„Trink! Das schwierigste steht dir jetzt leider erst noch bevor!“ Er bekräftigte seine Aussage mit einem leichten Nicken. Interessiert beobachtete er wie sie gierig trank und als sie fertig war ließ er ihren Kopf langsam wieder sinken, so dass sie wieder in die Kissen sackte.

Er erhob sich und wollte wieder zum Tisch, als er hinter sich erneut Sakuras Stimme vernahm.

„Ich habe geträumt!“, flüsterte sie.

Seiichi wollte gerade dazu ansetzten ihre Aussage mit solch berühmten Floskeln wie „Schön für dich“ oder ähnliches zu bedienen, aber Sakura fuhr ihm dazwischen.

„Es war schrecklich!“, beendete sie ihre Aussage.

Er wand sich ihr nicht zu, sondern starrte weiter den Tisch vor sich an. Der Tisch war so extrem nah, die Rettung vor dieser ihm doch so unangenehmen Diskussion, aber er würde ihn nicht erreichen und damit dem Gespräch entgehen.

„Das tut mir leid für dich!“, sagte er ernst und schluckte hart.

„Alle waren dort!“, flüsterte Sakura.

Leicht verwirrt drehte sich Seiichi nun um und kam zum Bett zurück. Er sah von oben auf sie herab, aber schon wenige Momente später kam es ihm unfair vor, sie von oben herab so zu betrachten. Sie war doch kein Versuchskaninchen. Er setzte sich auf die Bettkante und blickte Sakura fragend an: „Wenn meinst du mit alle?“

Sakura schüttelte den Kopf, als wollte sie damit ihre Aussage von gerade revidieren. Sie hatte nicht die passenden Worte gefunden. Natürlich waren alle da gewesen. All die Gesichter die sich während der Zeremonie in ihren Kopf festgesetzt hatten und auch Yosuke und Ayano waren dort gewesen, aber sie hatte alle nur ganz kurz gesehen, aber das war nicht das Schrecklich an diesem Traum. Das Schrecklichste waren diese Augen gewesen. Nein, das war nicht wahr. Es waren nicht die Augen, zumindest nicht die Augen an sich. Es war der Ausdruck in diesen kalten Augen, in diesen bitterkalten Augen. Sie hatten ihr Angst gemacht, eine so fürchterliche Angst, dass sie nicht mehr hatte atmen können. Der Schweiß war ihr auf die Stirn getreten und das Blut war ihr in den Adern gefroren. Es waren diese schrecklichen Augen, diese Augen, die sie jetzt so innig, sanft und mitfühlend anguckten.

Ihr Verstand weigerte sich zu glauben, dass dieser Traum auch nur eine winzige Spur Wahrheit beinhalten konnte. Aber dieser Traum war beinahe realer als die Wirklichkeit. Und trotzdem konnte sie es sich absolut nicht vorstellen oder besser sie wollte es sich nicht vorstellen. Was wusste sie den schon über Seiichi? Nichts! Sie hatte nicht die geringste Ahnung wer er einst war und warum er hier war.

Seiichis Blick wandte sich in Sorge, als Sakura keinerlei Anstalten ihm zu antworten und starr vor sich hin blickte.

„Wenn meinst du mit alle?“, hackte er neuerlich nach.

Sakura zuckte unter seinen Worten zusammen. Wo hatte sie nur ihren Kopf? Sie war so sehr in ihre eigenen Gedanken versunken, dass sie Seiichi ganz vergessen hatte.

„Also?“, drängte er auf eine Antwort als er bemerkte, dass er nun wieder ihre Aufmerksamkeit hatte.

Sie wandte den Kopf ab und Seiichi hatte schon Angst, dass sie wieder abdriften würde aber nach einigen kurzen Momenten flüsterte sie traurig: „Du warst da!“

Seiichi hörte den ängstlichen Unterton in ihrer Stimme mitschwingen und erschrak. Hatte sie etwa Angst vor ihm? Hatte er ihr je Anlass dazu gegeben Angst zu empfinden. In seinem Kopf lief Episodenweise die Zeit, die er mit ihr verbracht hatte, ab. Dann schüttelte er innerlich den Kopf, ihm fiel nichts ein, an welcher Stelle er ihr Angst gemacht hätte.

„Ich?“, fragte er nun sichtlich irritiert. Er hatte keine Ahnung an welcher Stelle er etwas mit dem Albtraum zu tun haben könnte.

„Ja, du warst da und du warst so schrecklich kalt!“

Seiichi blickte sie verwirrt an, aber dann dämmerte ihm plötzlich worauf Sakura hinaus wollte. Es hatte weniger mit ihm zu tun, als mit dem was er war. Er war ein blutrünstiges Wesen. Ein Wesen ohne Grenzen und Gewissen. Natürlich hatte er ihr Angst gemacht, dass war es ja was er erreichen wollte. Und trotzdem erschien es ihm mittlerweile so unglaublich falsch, aber er würde das Spiel jetzt auch bis zum Ende durchspielen, komme was wolle!

Er wandte den Blick ab und stand auf. Hastigen Schrittes durchquerte er den dunklen Raum, griff nach dem Stuhl, der an dem Schreibtisch stand, zerrte ihn herum und ließ sich darauf sinken. Das Licht der Schreibtischlampe schien ihm von hinten in den Rücken und ließ ihn noch dunkler und bedrohlicher erscheinen. Sakura war nicht wirklich in der Lage seinen Gesichtsausdruck, durch die Dunkelheit zuerkennen noch einzuordnen. Doch das verräterische Aufblitzen entging ihr nicht, auch wenn sie es nicht einordnen konnte. Es machte ihr Angst.

Mit bedrohlich dunkel gefärbter Stimme fragte er: „Woher willst du wissen, dass das nicht mein wahres Ich ist?“

Sakura wusste nicht was sie darauf erwidern sollte. Alles was sie sagen konnte, hätte genauso gut ein Fehler sein können. Sie entschied sich für das erste was ihr in den Sinn kam: „Weil ich an dich glaube! Kann ein Mensch mit einem so guten Herzen so kalt sein. Ich glaube das nicht!“

Seiichi lächelte hart und schwang sich vom Stuhl.

„Du übersiehst dabei eine ganz wesentliche Sache, meine Liebe!“, erwiderte er trocken, „Ich bin kein Mensch mehr!“

Er ging zum Ausgang und wollte das Zimmer verlassen. Sakura wusste, dass sie ihn aufhalten musste. Sie hatte keine Ahnung was sie tun sollte, hauptsache er blieb. Und wenn es nur ein Augenblick gab indem er zögerte.

Sie öffnete den Mund und wollte gerade ansetzten etwas zu sagen, als ein unglaublicher Schmerz durch ihr Brust schoss.
 

Seiichi hatte gerade die Hand auf die Klinke gelegt, als er hinter sich einen markerschütternden Schrei vernahm.

Er schluckte einmal tief und versuchte so den Kloß in seinem Hals loszuwerden, aber er versagte kläglich. Erst dann drehte er wieder zum Bett um.

Auf den Lacken lag Sakura in einer vollkommen verkrümmten Haltung, die schon gar nicht mehr menschlich aussah. Ihre Hände krallten sich ins Bettzeug und ihr Kopf flog ständig von links nach rechts. Ein Schweißfilm überzog ihre Haut. Sie zitterte, als wäre ihr kalt, doch ihr Körper glühte beinahe.

Seiichi zog sich einen Stuhl ans Bett.

„Es ist soweit!“, flüsterte er. Und tupfte dem jungen Mädchen den Schweiß von der Stirn.

Gedankenverloren begann er ihr über den Unterarm zu streichen. Ihr Körper krampfte allerdings noch immer.

Er beugte sich nach vorn um ganz dicht an ihr Ohr zu kommen. Als er mit seinen Lippen ihr Ohr fast berührte flüsterte er: „Du musst loslassen. Sonst funktioniert es nicht oder wird nur noch schmerzhafter. Sei ganz ruhig!“

Und immer beruhigender strich er ihr über den Arm und irgendwann krampfte sie nicht mehr so stark. Nach einiger Zeit bemerkte er, dass ihre Körpertemperatur sank. Sie begann schwer zu atmen, blieb aber ansonsten ganz ruhig. Der Schweiß war ihr auf die Stirn getreten und die Haare hingen ihr klatschnass ins Gesicht. Er war besorgt, es musste einfach funktionieren.

Im Todeskrampf bäumte sie sich ein letztes Mal auf. Sie riss die Augen auf und starrte Seiichi an. Plötzlich erlosch etwas in ihnen. Und nun war Seiichi entgültig klar, dass die Zeit gekommen war.

Er presste ihren leblosen Körper, der in einer unnatürlichen Haltung, beinahe so als wäre er nicht aus Fleisch und Knochen, sondern aus Stein, stehen geblieben war, in die Kissen uns schloss mit einem sanften Strich über ihr Gesicht ihre glasig gewordenen Augen. Sanft hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn. Die Haut dort war schon wesentlich kühler geworden.
 

Nun verließ er entgültig das Zimmer. Er konnte jetzt nicht mehr das geringste für sie tun. Natürlich hätte er bei ihr sitzen können, aber es würde an dem Ergebnis nichts ändern. Sie musste jetzt allein mit dem Biest in sich kämpfen und sie musste es unter ihre Kontrolle zwingen, sonst würde sie sterben. Der Kampf würde etwa zwei Stunden dauern, dann würde es sich entschieden haben.

Es hatte keinen Zweck dazubleiben.

Er würde wiederkehren. Ja, aber bis dahin würde er erst einmal durchatmen. Er schloss leise die Tür hinter sich und ließ sich dagegen sinken.

„Du vertraust mir also?“, murmelte er mit tonloser Stimme, „Das hättest du besser niemals getan!“

Mit einer einzigen fließenden Bewegungen stand er auf und sah auf die Uhr. Es war etwa halb vier Uhr morgens. In etwa 3 Stunden würde die Sonne aufgehen. Dies waren die Stunden die er so liebte, etwa 2 bis 3 Stunden vor der Morgendämmerung. Kein Mensch und kaum ein Vampir war dann auf der Straße unterwegs. Es war der einzige Moment des Tages in dem man nahezu spüren konnte, wie die Stadt noch ein letztes Mal durchatmete um dann ohne Luft zu holen durch den Tag zu kommen. Das war wunderschön.

Über all diese Dinge nachdenkend entschloss er sich, spazieren zu gehen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Evidenz
2006-12-01T20:34:49+00:00 01.12.2006 21:34
Danke das du das Kapitel hochgeladen hast *schluchz*
Du hast ihren Alptraum so relistisch beschrieben......
die Sache mit den Augen hat man fast selbst körperlich gespürt!!!
oh man und ich möchte jetzt natürlich wieder wissen wie es weiter geht ~.~
*gespannt bin*
*knuddelz*
*wink*
LG Eneco ^.^v


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