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Wasurenai itsumo

Niemals vergessen SasuNaru
von

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What's my destiny? Teil 1

Ja Leute! Ich habe es endlich geschafft! Der neue Teil von Wasurenai itsumo ist da!^^

Wie ihr schon gesehen habt, musste ich das Kap in zwei Teile teilen, aber ich denke ihr habt da Verständniss für. XD *auf die Seitenzahl deut* *räusper*

Erstmal vielen Dank an all meine Komischreiber!!!

Fühlt euch tausend mal gedrückt! Ich hab mich so gefreut! ><

Ich danke außerdem allen, die auch dieses Kapitel lesen. Und nun viel Spaß bei dem neuen Kapitel von 'Wasurenai itsumo'! =3

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* etc.XD
 

Langsam setzte sich der Junge auf. Rieb sich die Augen.

„S-Sind Sie mein Meister?“, fragte er müde.

Sasukes Herz setzt beim erklingen dieser Stimme einen Schlag aus. Im gleichen Zug gefror ihm das Blut in den Adern.

„Du?“
 

Sasuke war erstarrt. Geschockt. Sein Hirn arbeitete auf hoch touren, aber dennoch sickerte die Erkenntnis erst nach und nach in sein Bewusstsein.

Und noch viel später erst bemerkte er die verwirrten Blicke die auf ihm ruhten.

Verstehen konnte er es ja. Schließlich schrie er hier rum wie ein kleines Kind, das soeben ein Gespenst gesehen hat und - auch wenn es ihm missfiel - genauso fühlte er sich auch.

Nur, dass sein Gespenst halt lebendig war.

Der Junge im inneren der Kammer legte den Kopf schief und blickte ihn aus seinen großen, strahlend blauen Augen fragend an.

Nein, dachte Sasuke und erwiderte den Blick des Kleinen mit klopfendem Herzen. Es gab keinen Zweifel. Dieser Junge, war die Person, die er in seiner Vision gesehen hatte.

Er war hier. War es schon die ganze Zeit. Es scheint als hätte er nur auf ihn gewartet. Gewartet bis er auf die AL kam und das Spiel zu gewinnen.

So absurd es auch klang, genauso war es nun mal.

„Äh… Ja, der bin ich wohl…“, antwortete der junge Uchiha schließlich auf die Frage des Jungen. Dieser schien nicht so recht zu wissen, was er nun tun sollte und auch Sasuke stand ziemlich auf dem Schlauch. So blickten beide einfach nur stumm auf den Boden und bekamen kein Wort heraus.

Itachi schien reichlich amüsiert über die Situation. „Wollt ihr zwei da nun weiter vor euch hin starren, oder was?“, durchbrach er die Stille.

Genervt drehte sich Sasuke zu seinem großen Bruder um. „Das hatte ich eigentlich vor, ja.“, antwortete er missmutig. Der blonde Junge hob fragend den Kopf.

„I-Ist da noch wer?“, fragte er vorsichtig nach und machte ein ängstliches Gesicht. Sasuke nickte stumm und winkte den Kleinen zu sich rüber. Dieser kam der Aufforderung nur sehr langsam nach. Scheinbar ziemlich unsicher auf den Beinen schwankte er zu seinem Meister rüber. Vorsichtig öffnete Sasuke die Tür etwas weiter, damit der Kleine rauskommen konnte.

Als dieser dann auch zaghaft ins Licht trat, wurde das Ausmaß der Verwahrlosung in den Arbeitslagern erst richtig sichtbar. Die eigentlich blonden Haare waren vor Ruß fast grau. Seine Hautfarbe war wegen des Dreckes nicht zu erkennen. Überall hatte er Schürfwunden und Sasuke meinte auch Spuren von Peitschenhieben zu erkennen. Die übergroßen Klamotten waren zerrissen und hingen ihm mehr schlecht als recht von dem zierlichen Körper.

Unsicher blickte sich der Kleine um. Sasuke konnte ihm die Angst ansehen. Am besten schnell in die eigenen 4 Wände und Ruhe, dachte er.

Der Blick des Kleinen war inzwischen bei Itachi hängen geblieben und sah diesen ängstlich an, scheinbar nicht wissend wer er war, oder was er wollte.

Itachi blinzelte verwirrt, schritt ein bisschen auf den Jungen zu und musterte ihn sehr aufmerksam und intensiv.

Dem Kleinen schien das mehr als nur unangenehm zu sein, denn er drehte sich sofort wieder um und verkroch sich in dem dunklen Inneren seiner Kammer.

„Itachi. Lass den Jungen in Ruhe…“, maulte Sasuke seinen Bruder an. Echt klasse. Da hatte er den Kleinen gerade so weit, dass er sich raus traute und sein heiß geliebter Bruder hatte nichts Besseres zu tun, als diesen wieder zu vergraulen. Außerdem ging es ihm gewaltig gegen den Strich, dass er den Kleinen so sehr gemustert hatte. Ja, man könnte sogar sagen, dass er eifersüchtig war. Schon jetzt! Der jüngere Uchiha setze eine säuerliche Miene auf, wobei er nicht nur auf Itachi, sondern auch etwas auf sich sauer war. Der Kleine war nicht sein Eigentum und es gab keinen Grund eifersüchtig zu sein.

Obwohl, wenn er es recht bedachte, so war der Blonde politisch gesehen nun doch sein Eigentum und es gab sehr wohl einen Grund eifersüchtig zu sein. Energisch schüttelte er den Kopf. Ob politisch gesehen oder nicht. Er war nicht sein Eigentum und dass wollte er auch nicht. Ihm ist es viele tausend Mal lieber, wenn der Kleine frei sein konnte und freiwillig zu ihm kommt. Aber ob das je geschehen würde…

Itachi machte unterdessen eine Schnute. „ Ich war doch nur neugierig, Mama!“, quengelte er und sah Sasuke mit großen Kulleraugen an.

„Alter hör auf! Die Masche zieht bei mir nicht!“, sagte Sasuke. Der Kerl war manchmal auch echt. Argh! Na Itachi war er halt.

„Ähm… Meister ich…“, kam es kleinlaut von dem Blonden hinter ihm, der sich inzwischen wieder etwas weiter raus getraut hatte und zaghaft an dem Ärmel des Schwarzhaarigen zupfte. Bei dem Anblick verloren seine Gesichtszüge wieder jegliche härte. Der Kleine verstand sein Handwerk. „Ja?“, antwortete der Junge Uchiha um zu signalisieren, dass er zuhörte.

Der Blonde zeigte unterdessen mit dem Finger auf Itachi und blickte weiterhin fragend zu seinem Meister hoch. „Sind Sie wirklich seine Mutter?“

Sasuke hob ungläubig die Augenbraue und Itachi schmiss sich geradezu weg vor lachen. Immer noch nicht wissend, was diese Frage sollte, sah er seinem großen Bruder zu, wie der sich vor Lachen den Bauch hielt und auf dem Boden hin und her kullerte.

Ohne den Blick von Itachi zu nehmen antwortete er. „Nein. Eine Mutter kann doch nur eine Frau sein und dieser Kerl da unten ist soweit ich weiß mein großer Bruder Itachi.“

„Sicher, dass das Ihr große Bruder ist?“, meinte der Blonde kleinlaut und entlockte damit dem Uchiha ein sanftes Lächeln. Vorsichtig, um den Kleinen nicht zu verschrecken, streichelte er ihm durch die Haare, welche durch Dreck und Ruß schmutzig und verklebt waren.

„Glaub es mir einfach, okay?“, sagte er und lächelte ihm aufmunternd zu. Verlegen blickte der Kleine zur Seite und wurde leicht rot, was man aber aufgrund der Ladung Schmutz in seinem Gesicht nicht erkennen konnte. Er ist ja so niedlich, dachte sich der Uchiha und sein Herz schlug wieder ein paar Takte schneller. Beschützend legte er den Arm um den Kleineren.

Dieser schien nicht recht zu wissen was er davon halten sollte. Solche Gesten kannte er nicht und wusste daher auch nicht, wie er reagieren sollte. Sasuke bemerkte seine Unsicherheit und begann leicht über den Arm des Blonden zu streicheln.

„Du brauchst keine Angst haben. Ich tu dir bestimmt nichts, ja?“, sagte er beruhigend. Unsicher sah der Kleine ihn an. Blickte ihm tief, ganz tief in die Augen. Sasukes Herz setzte ein paar Schläge aus. Er war geradezu befesselt von den blauen Augen, die verzweifelt versuchten die Wahrheit aus den Augen seinen Gegenübers zu lesen.

Da der Uchiha aber wirklich keine bösen Absichten hatte, fand der Kleine natürlich auch nichts und lächelte seinen Meister vorsichtig an. „I-Ich denke ihnen kann ich vertrauen…“, flüsterte er leise und lehnte sich fast unmerklich an Sasuke, welchem das Herz nun schon fast aus dem Brustkorb sprang. Er glaubte ihm! Der Kleine schien ihm tatsächlich zu vertrauen. Überglücklich lächelte er den Blonden an und wuschelte ihm durch die Haare und diesmal schien dieser es auch zu genießen und als freundliche Geste wahrzunehmen.

„Äh, tut mir ja ehrlich leid, wenn ich euch Zwei störe, aber ich denke ihr solltet euch nun langsam einmal auf den Weg zu eurem Zimmer machen.“, meldete sich Itachi zu Wort.

Der junge Uchiha schickte seinem Bruder einen tödlichen Blick zu. Er war sich fast sicher, dass sein Bruder das mit Absicht machte. Jedenfalls amüsierte er sich königlich.

„Ja okay. Würdest du mir vielleicht noch zeigen wo mein Zimmer ist? Ich bin nämlich auch erst seit heute hier.“, fügte er an den Kleinen gewand noch hinzu. Dieser nickte um zu zeigen, dass er verstanden hatte.

Itachi ließ ein Seufzen verkünden. „Okay, aber das wäre dann auch der letzte Gefallen für heute. Ich bin nämlich müde und muss morgen noch in aller Frühe zu einer Konferenz.“, maulte er.

„Ja, schon klar. Bekommst auch einen Lolli, wenn du uns hingebracht hast.“, konterte Sasuke. „Ich bring dich hin wo immer du willst!“, kam es freudig von Itachi, welcher nun – wie ausgewechselt –mit federnden Schritt voraus lief. Sasuke schloss noch kurz die alte Tür hinter sich und steckte den Schlüssel sicher in seine rechte Hosentasche. Der Blonde starrte mit leerem Blick die Tür an und hob langsam die Hand. „Lebt wohl…“, flüsterte er leise. Seine Stimme war heiser, so dass Sasuke Angst bekam, dass der Kleine gleich anfangen könnte zu weinen. Doch dies trat nicht ein. Dafür drückte er sich noch etwas fester an seinen neuen Meister. Langsam begannen sie Itachi hinterher zu laufen, der schon einen beachtlichen Vorsprung hatte. „Bist du sehr traurig, dass du nun hier bist?“, fragte Sasuke vorsichtig nach.

„Du musst es mir natürlich nicht sagen, wenn du nicht willst.“

Kopfschütteln. „Ist schon okay.“, sagte er leise und starrte vor sich auf den Boden. „Es ist nur, dass ich bisher nie etwas anderes außer die inneren Mauern von drüben gesehen habe… Das ist… ungewohnt. Und etwas Angst habe ich auch…“, gab der Blonde zu. Vorsichtig hob er den Kopf und blickte Sasuke ins Gesicht.

„Wie darf ich das verstehen? Ich meine, dass klingt als wärst du nie draußen gewesen. Aber du bist doch nicht schon dein ganzes Leben lang hier. Die AL gibt es doch erst seit ein paar Jahren, oder?“, fragte er vorsichtig nach und lächelte den Kleinen aufmunternd an.

„N-Na ja. Wie soll ich sagen. So wie es aussieht habe ich nach Einlieferung in die AL mein Gedächtnis verloren. Ich weiß nicht wie ich heiße, wie alt ich bin. Gar nichts.“, flüsterte er und senkte den Kopf leicht. Wie Gedächtnis verloren? Er wusste nicht einmal mehr, wie er heißt? Er würde nie seinen Namen erfahren? Das war doch nicht gerecht! Langsam verstand der junge Uchiha auch, warum der Kleine so verängstigt war.

„U-und wie soll ich dich nun nennen, wo du doch deinen Namen vergessen hast?“, fragte er höfflich und leicht besorgt. „Na ja, ich denke sie können mich nennen wie alle anderen auch. Drüben haben mich alle immer Naruto genannt oder Daylight, wenn sie mich etwas aufziehen oder aufmuntern wollten. “

„Daylight, ja? Wie sind die denn darauf gekommen?“, fragt er weiter nach. In ihm wuchs der Wunsch mehr von dem Kleinen zu erfahren bis ins unermessliche.

„Das weiß ich selber nicht so genau… Sie meinten ich würde sie an die Sonne erinnern. Deshalb. Aber ich kann mich mit dem Gedanken nicht wirklich anfreunden. Ich weiß weder, wie die Sonne aussieht noch warum sie die so vermissen.“, nuschelte Naruto. „Sie soll warm und hell sein, aber das ist eine Glühbirne doch auch…“

Der schwarzhaarige seufzte und wusste nicht so recht, was er darauf nun antworten sollte. Der Kleine tat ihm richtig leid. Er wusste rein gar nichts mehr über den Frieden und die Welt draußen. Er kannte nur die eisernen, dicken Mauern die sie nun ihr zu Hause nennen sollten.

Dann hielten sie an. Itachi hatte sich ihnen in den Weg gestellt und deutete auf eine Tür mit der Aufschrift ‚Bad’. „Eure Sachen sind schon rein gebracht worden.“, sagte er knapp. „Die Silverklasse hat nur dieses eine Gemeinschaftsbad. Die Duschen sind separat. Ihr habt das Zimmer B88, welches ihr euch mit 2 weiteren Silverleuten teilen müsst, die bis jetzt aber noch nicht angekommen sind. Immer den Gang runter, ihr könnt es nicht übersehen. Ihr habt ein eigenes Schlafzimmer. Allerdings nur ein Bett, die anderen sind für eventuelle Neuzugänge da. Die kleine Küche müsst ihr euch ebenfalls mit den Neuzugängen teilen, sobald die angekommen sind. Komfort gibt es in dieser Klasse leider nicht. Aber es ist besser als keinen Rang zu haben. Da wohnt man nämlich fast so schäbig wie die von drüben in der Arbeitsgemeinschaft. Für deinen… Äh… Skla... Wie heißt der Junge eigentlich?“, sprudelte es aus dem Älteren nur so heraus. Sasuke musste leicht grinsen und dankte Itachi in Gedanken dafür, dass er nicht das Wort Sklave in den Mund genommen hatte. In manchen Hinsichten waren sich die Zwei halt doch ähnlich, vor allem in der Ansicht über Menschen. Sie hassen es, wenn andere als ‚minderwertige Menschen’ oder kurz Sklaven abgestuft wurden.

„Er wird Naruto genannt.“, antwortete Sasuke seinem Bruder und dieser fuhr unbeirrt fort, nur wandte er sich dieses Mal direkt an den Kleinen. „Also, ich schlage vor, du gehst duschen und ziehst dir die Sachen an, die für dich bereit gelegt worden. Und wundere dich bitte nicht, wenn diese etwas… Wie soll ich sagen? Figurbetonter sind. Es gibt Leute in unseren Reihen die so was ‚mögen’, wenn du verstehst, was ich meine…“, erklärte Itachi, verdrehte dabei die Augen und setzte einen angeekelten Gesichtsausdruck auf.

„Wie?“, fragte Sasuke entsetzt und Naruto quietschte erschrocken auf. Itachi seufzte.

„Ich kann da doch auch nichts für. Manchen Kerlen steigt die hohe Position einfach zu Kopf. Aber wenigstens muss Naruto nun nicht mehr in übergroßen Klamotten rum laufen. Und ich nehme an du lässt eh keinen ungefragt an den Kleinen ran, nicht war kleiner Bruder?“, grinste der Ältere wissend. „Ab jetzt bestimmt nicht mehr, nein!“, entgegnete Sasuke und streichelte dem Kleinen beruhigend über den Arm. Dieser fühlte sich reichlich unwohl in seiner Haut und sah sich verunsichert um.

„Ihr zwei packt das schon. Sasuke ist der Beschützer schlecht hin. Ich muss das wissen, ich kenne ihn von allen Menschen auf der Welt am besten!“

Verlegendes Nuscheln seitens Sasukes und leises Gekicher von dem kleinen Blondschopf neben ihm. „Ja, ich werde euch jetzt mal in Ruhe lassen. Ich bin todmüde und Hinata-chan wartet bestimmt schon ungeduldig. Sie macht sich immer riesige Sorgen, wenn ich auch nur eine Minute zu spät komme.“, seufzte er. Verwirrt starrte Sasuke seinen Bruder an.

„Meine ‚Untergebende’, wenn du es so willst. Ich stelle sie euch morgen einmal vor. Sie kann Naruto etwas rumführen und ihm alles erklären, während ich dich mal in der Branche rumführe. Aber das erst alles morgen. Jetzt erst mal ab in die Heia!“, gähnte Itachi und schritt sich genüsslich streckend an den Beiden vorbei.

Sasuke sah ihm noch kurz nach eher er die Tür zum Bad öffnete, Naruto voran dort hinein schob und sich etwas in dem Raum umsah. Was sollte er sagen? Es war halt ein Bad. Ganz in weiß. Ganz schlicht. Aber ordentlich und aufgeräumt, was ihn schon reichlich wunderte bei einer Organisation, die fast nur aus Männern bestand. Naruto sah sich erstmal mit großen Augen um.

„Wie nennt man diese Farbe?“, fragte er verblüfft. Sasuke runzelte die Stirn. „Naruto. Das nennt man weiß.“ Stille. Naruto starrte an die Wände, dann auf seinen Pullover, an die Wand und wieder auf seinen Pullover. „Mir hat mal versichert, dass das hier weiß wäre…“, nuschelte er und deute auf sein graues Oberteil. „Vielleicht war das auch einmal weiß, aber das war bestimmt noch vor meiner Geburt.“, entgegnete er und wischte über Narutos Pullover als versuche er ihn vom Dreck zu befreien.

„Wir sollten uns allerdings auch mal langsam beeilen, denke ich.“ Mit diesen Worten fing er an den Schließfächern seinen Namen zu suchen. Und es waren verdammt viele Schließfächer musste man dazu sagen. Dennoch fand er sein Schließfach erstaunlich schnell, er wagte sogar zu behaupten, dass er einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt hatte.

Nun musste er nur noch seine Karte durch den Schlitz ziehen. Das Fach öffnete sich mit einem Lauten klacken. In einem der beiden Fächer, dem unteren, waren die Klamotten für Naruto drin. Vorsichtig nah er den Stapel Klamotten hoch. „So… Da hätten wir einmal deine Sachen. Schlafanzug, Wintersachen, Wechselsachen, Sommersachen. Jo, ich denke es ist alles da…“, dachte er laut nach und starrte seien Spind nachdenklich an, während er dem Kleinen seinen Stapel Klamotten in die Hand drückte. „Äh… M-Müssen wir mit Schlafsachen zu unserem Zimmer laufen oder wie stellen die sich das hier vor?“, fragte Naruto kleinlaut.

Bei der Frage unterbrach Sasuke seine Spurensuche kurz und starrte nachdenklich an die Decke. „Also, ich denke die meisten ziehen sich in ihren Zimmern um. Da wir aber zu zweit sind können wir uns auch hier umziehen, wenn dir das lieber ist. Oder wir ziehen uns separat in unserem Zimmer um und der jeweils andere wartet solange in der Küche. Machen wir das so?“ Stummes nicken von Naruto. „Okay. Jetzt brauch ich nur noch dein Shampoo, damit du auch richtig sauber wirst, nech?“ Inzwischen hatte er schon die Zahnputzsachen gefunden, aber vom Shampoo war immer noch keine Spur. Kopfschüttelnd sah er sich um. „Das muss hier doch irgendwo sein…“, murrte er und fuhr sich leicht verzweifelt durch die rabenschwarzen Haare. „Vielleicht bei den Duschen?“, fragte der Kleine schüchtern und Sasuke schlug sich die Hand vor die Stirn. „Ich bin so doof!“, stellte er fest und kicherte leicht. Entsetzt schüttelte Naruto den Kopf. „Das stimmt doch gar nicht. S-Sie haben nur nicht gleich dran gedacht. So was kann passieren.“

Dankbar lächelte Sasuke den Blonden an. „Dann glaub ich dir mal. So, aber jetzt schnell unter die Dusche mit dir. Sonst stehen wir hier morgen noch!“, lachte er und schob Naruto in Richtung der Duschen, die durch eine undurchsichtige Glastür von dem restlichen Bad getrennt waren. „Okay, ich beeile mich auch.“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Nein, lass dir ruhig etwas Zeit. Wir müssen ja nicht hetzen.“

Mit diesen Worten ließ er seinen Engel alleine und ging zurück zu den zahlreichen Spiegeln und Waschbecken. Wieder sah er sich um. Erst jetzt bemerkte er die Tür neben dem Eingang die wohl zu den Toiletten führen wird. Seufzend wandte er sich seinem Spiegelbild zu.

Er sah fertig aus. Die lange Anreise, der Alptraum, die Anspannung während des Pokerabends und schließlich auch das Treffen mit Naruto haben deutliche Spuren hinterlassen. Er brauchte unbedingt eine Mütze voll Schlaf! Morgen war sein erster Arbeitstag und er wollte fit sein. Müde schlurfte er zu seinem Platz wo neue Zahnputzsachen für ihn bereit standen. Gelangweilt fing er an sich gründlich die Zähne zu putzen und hing seinen Gedanken nach. Was sollte er nur machen, wenn Naruto gleich in seinen - wie Itachi es nannte - ‚Figurbetonenden Sachen’ vor ihm auftauchen würde? Verträumt verdrehte er die Augen. Das war doch reinste Folter! Vor allem würde er wohl nicht der Einzige sein, der ein Auge auf den Blonden geworfen hat. Sein kleiner Schatz war echt in Gefahr, aber er war nun mal die zarteste Versuchung seit… seit die Menschheit angefangen hatte zu denken. Oder so.

Immer noch nachdenkend spülte er sich den Mund mit Wasser aus und beendete das Abendritual. Jetzt konnten sie schon fast gehen. Aber auch nur fast, denn er konnte das Wasser nebenan immer noch rauschen hören und unterdrückte den Instinkt, sich den Kleinen unter der Dusche vorzustellen. Aber was sollte man(n) schon dagegen tun können?

Er war halt verliebt. Verdammt verliebt sogar! Und seine heimliche Flamme würde jeden Moment in - er wiederholte es in Gedanken immer wieder - ‚Figurbetonenden Sachen’ vor ihm auftauchen und dieser Gedanke ließ sein Herz höher schlagen.

Plötzlich verstummte das rauschen des Wassers und er starrte die Wand in Richtung der Duschen verwirrt an. Schon fertig? Er persönlich konnte immer Stunden unter der Dusche verbringen, wenn er die Zeit dazu hatte. Oder beeilte sich der Kleine nun doch um ihn nicht zu lange warten zu lassen? Na, er würde es ja gleich sehen.

Aber zuerst hieß es warten. Also schlenderte er noch etwas in der Gegend rum, eher sich die Tür von den Duschen öffnete. Neugierig drehte sich Sasuke zu dem Kleinen um, welcher peinlich berührt an seinem Ärmellosen Shirt rumzupfte. Der schwarzhaarige starrte den Blonden für den Bruchteil einer Sekunde geradezu an und verdankte es nur seiner endlosen Selbstbeherrschung, dass er kein Nasenbluten bekam und den Blick abwenden konnte. Was ihm gerade dargeboten wurde, sprengte gerade seine gesamte Vorstellungskraft. Die nun wirklich als Blond zu identifizierenden Haare passten perfekt zu den strahlendblauen Augen des Kleinen und unter den eng anliegenden Klamotten kam seine zierliche Statur erst richtig zur Geltung. Hatte er schon erwähnt, dass alles irgendwie ziemlich eng anlag?

Sein Herz begann verdächtig schnell zu schlagen und er konnte die Röte in seinem Gesicht förmlich spüren. Er schluckte. Nicht darüber nachdenken! Denk nicht daran!

„S-Steht dir gut…“, stotterte er sich zusammen und sah peinlich berührt zur Seite. Hoffentlich nahm der Kleine das Kompliment nicht falsch auf. Doch dies schien zu seinem Glück nicht der Fall zu sein, denn er lief bei diesen Worten nun ebenfalls knallrot an. „D-Danke…“, nuschelte er verlegen. Vorsichtig schielte der junge Uchiha zu dem Blonden. Wenn der Kleine rot wurde und so verlegen guckt, dann war er gleich noch niedlicher. „Na ja. D-Dann gehen wir mal weiter, nech?“

Naruto nickte. Verlegen schielte er zu seinem Meister rüber. Dann tapste er langsam zu diesem hinüber. Sasuke wollte gerade fragen, was denn los sei doch in diesem Moment klammerte sich der Kleinere schon schüchtern an Sasukes Arm. Sasuke blinzelte verwirrt und blickte, nun erst recht rot werdend, zu dem Kleinen runter. Dieser haftete seinen Blick stur auf den Boden. Als ob die weißen Fliesen im weißen Bad so interessant wären.

Unsicher sah er Naruto an, auch wenn dieser seinen Blick nicht erwiderte. Wie sollte er nun reagieren? Was wäre, wenn sein Kleiner ihn nur testete? Vorsichtig hob er die Hand und wuschelte ihm durch die Haare. Diesmal waren die Haare des Blonden auch nicht so verklebt und dreckig. Sie waren einfach nur, wie Sasuke fand, unglaublich seidig und sie schimmerten im Licht der Lampen. Seinen Lippen entfuhr ein schwerer Seufzer, als er sich vorstellte wie sie wohl in der Nacht bei Mondschein schimmern würden. Aber so weit weg vom Himmel würde er das wohl niemals zu sehen bekommen. Aber schon allein die Vorstellung war wunderschön.

Naruto hatte seinen Kopf inzwischen wieder gehoben und blinzelte Sasuke leicht fragend an. Dieser konnte nur überglücklich lächeln und ihm weiter durch die Haare streicheln. Dem Kleinen schien es nichts auszumachen. Im Gegenteil. Er hatte sogar das leichte Gefühl ihm würde es gefallen.

„So, jetzt müssen wir aber wirklich, sonst kommen wir morgen früh nicht aus dem Bett.“, flötete er fröhlich und zog den Blonden mit sich. Wieder auf dem Gang angekommen sah er sich erstmal prüfend um. Beide Wege zwischen denen sie nun wählen mussten sahen gleich aus. Frustriert seufzte er und drehte sich mit Naruto im Arm um 180 Grad, so dass er direkt auf die Tür starren konnte, aus der sie gerade gekommen waren. „Wir sind doch von dort gekommen, oder?“, fragte Sasuke unsicher. Auch Naruto sah sich verwirrt um. „I-Ich glaube schon…“

„Na okay. Dann gehen wir jetzt einfach mal los und hoffen dass wir ankommen. 50 % Trefferwahrscheinlichkeit haben wir ja.“, nuschelte der Uchiha.

„Und was ist, wenn wir falsch liegen?“

Sasuke schwieg und dachte er nach. „Hm… Wenn wir in die falsche Richtung laufen finden wir unter Umständen nicht mehr zurück… Als Alternaive könnten wir zwei im Bad übernachten.“, kicherte er. „Da mach dir mal keinen Kopf drum. Wir finden da schon noch hin!“

Naruto lächelte seinen Meister einfach nur lieb an und sie liefen los. Diese gleich aussehenden Gänge nervten Sasuke langsam. Es war als würde es nichts anderes geben als Gänge, Gänge, dann und wann mal ein Zimmer, Gänge und – er wagte nicht seinen Augen zu trauen - hier war noch ein Bad!

Allerdings stand da groß ‚Privat’ drauf und neben diesem Bad war eine Tür, die anders als die anderen nicht nur metallisch aussah sondern noch ein Touch Gold beinhaltete. Vielleicht so ein Zwischending zwischen dem Silver und dem Gold Status? Er sollte morgen einmal Itachi gründlich befragen. Wo er gerade bei Itachi war, der bekam noch den versprochenen Lolli von ihm. Daran musste er denken. Unbedingt!

Und außerdem musste er sich noch welche als ‚Notreserve’ einstecken. Man kann ja nie wissen wann man Itachi mal wieder überreden, beziehungsweise erpressen musste.

Itachi hat nämlich, auch wenn man es auf dem ersten Blick nicht glauben konnte, extreme Stimmungsschwankungen! Und dagegen gab es halt nur das eine Mittel: Lollis.

Oder Zuckerstangen vom Schützenfest, aber er bezweifelte, dass es die hier unten gab. Und selbst wenn es welche gegeben hätte, nach Itachis Ankunft wären alle innerhalb von 1 Woche weg gewesen.

Noch einmal starrte der Uchiha auf seine Karte. B88. Er seufzte und sah sich die Nummern der Zimmer an, an denen sie vorbei schritten.

B45 war auf einem von ihnen zu lesen. Also konnten sie nicht mehr so irrsinnig weit von ihrem Zimmer entfernt sein. Na, dass war doch schon einmal etwas wert.

Zumindest liefen sie in die richtige Richtung. Gut zu wissen, denn Sasuke war wirklich todmüde und diese immer gleich aussehenden Gänge schläferten ihn nur noch immer mehr ein. Er fing förmlich an die Türen und Schritte bis zu ihrem Zimmer zu zählen.

Aber dann endlich, endlich standen sie vor der Tür mit der Aufschrift B88!

„S-Sind wir hier richtig, Master?“, fragte der Blonde nervös.

„Na ja… Wo B88 drauf steht, ist bestimmt auch B88 drin…“

„Master… Ich dachte B88 wäre eine Zimmernummer…“, bemerkte der Kleine schüchtern.

„Naru… Vergiss es.“, kicherte der Schwarzhaarige und zog seine Karte durch den Türschlitz.

Das Schloss klackte und die Tür sprang ganz von alleine auf.

Perplex standen die beiden vor ihrem Zimmer.

„Das ist grusselig…“, nuschelte der Kleine. „Äh… Wie war das noch mal mit dem ‚Im Bad übernachten’?“, winselte er und versteckte sich hinter seinem Master.

Sasuke sah zu dem Kleinen runter, der ihn mit großen Kulleraugen ansah die sich leicht mit salziger Flüssigkeit füllten. Der Schwarzhaarige schluckte und war wirklich drauf und dran umzudrehen, wenn ihm nicht plötzlich eingefallen wäre, dass es keinen Grund zur Besorgnis gab. Vermutlich war so was hier unten normal. Auch die große Flügeltür zur großen Halle hatte sich automatisch geöffnet.

„Ich denke es gibt keinen Grund Angst zu haben.“ Führsorglich nahm er den Kleinen in die Arme und versuchte ihn zu beruhigen. Glaubte er etwa wirklich an Geister?

Irgendwie fand Sasuke den Gedanken niedlich und es war auch gar nicht so abwegig. Schließlich hatte er sein Gedächtnis verloren und musste alles neu lernen.

Fast schon panisch klammerte sich der Kleine an ihn und vergrub sein Gesicht in sein Shirt.

Der Uchiha schluckte und wurde purpurrot.

Sein Herz begann wieder wie wild zu schlagen. Das war so gemein! So unglaublich gemein! Wieso hatte er sich so heftig in den Kleinen verknallt? Es kostete ihm sehr, sehr viel Kraft nicht gleich über ihn her zu fallen. Nein, dass durfte er nicht. Der Kleine würde ihm das sehr übel nehmen und er wollte ich ja nicht verletzten.

Liebevoll streichelte er dem Kleinen durch die weichen Haare.

„Gehen wir nun in unser Zimmer?“, flüsterte er unbewusst und musste plötzlich daran denken, wie zweideutig das klang.

Er schluckte. Hoffentlich bemerkte der Kleine das nicht. Irgendwie schaltete sein Körper im Moment schneller als sein Verstand!

Wenn das so weiter gehen wird, ist der Kleine bald nicht mehr sicher, am wenigstens seine Jungfräulichkeit.

Wo seine Gedanken gerade so schön in diese eine Richtung gingen. War der Kleine überhaupt noch Jungfrau? Vielleicht hatte ihn ja jemand vergewaltigt?

Wehe, der Kerl wird ihre Begegnung nicht überleben. For sure. Arschloch!

Seinem Naru einfach die Unschuld zu stehlen. Aber war er nun noch Jungfrau oder nicht?

Gab es überhaupt so einen Arschloch oder machte er aus einer Mücke einen Elefanten?

Anderes Thema: Was für ein Sternzeichen hatte er?

Waaaaaaah! Sasuke Uchiha, so wirst du früher oder später an gedanklicher Überanstrengung sterben! Wie kann man sich so viele Fragen auf einmal stellen? Könnte man seine Gehirnaktivität jetzt messen, würde er einen Weltrekord aufstellen. Aber während der Krieges und auf einem geheimen Stützpunkt… Eher unwahrscheinlich. Aber andererseits…

Da! Er dachte schon wieder über irgendwelchen Mist nach. Energisch schüttelte er den Kopf.

Hör auf zu denken! Das kann sich ja keiner antun. Als ob jemand seine Gedanken lesen könnte. Nein, er wird jetzt nicht darüber nachdenken, nein. Er wird jetzt mit seinem Schatz, der ihn schon verwirrt ansah, in sein Zimmer gehen und schlafen. Nein, nicht zusammen. Getrennt!

„Master?“, fragte der Kleine besorgt.

„Äh… Ja, war was?“ Verlegen lächelte der schwarzhaarige.

„S-Sie wirkten so weggetreten. Ha-Haben Sie Kummer?“, fragte Naruto weiter und sah extrem besorgt aus.

Wie niedlich, dachte Sasuke. Der Kleine machte sich richtig Sorgen um ihn! Am liebsten würde er den Kleinen jetzt küssen, aber Thema hatte er heute schon und er wollte sich vorerst nicht weiter damit aus einander setzen. Er musste sich halt zusammen nehmen.

„Nein, habe ich nicht. War nur in Gedanken.“, erklärte er und schob Naruto mit in die kleine Wohnung. Und die war wirklich klein. Nur ein Gemeinschaftsraum, der knapp Platz für 6 Personen ließ. Mittendrin eine Küchenzeile.

Alles sah ziemlich zusammengewürfelt aus. Als wenn alles, was man nicht mehr brauchen konnte, hier rein kommen würde.

Dementsprechend ungemütlich war es in diesem Raum auch. Insgeheim hoffte er, dass ihr Zimmer besser eingerichtet war. Gemütlicher. Man kann ja nie wissen, was in dem Zimmer so passieren könnte. Verträumt starrte er vor sich hin und versuchte seine Fantasie im Zaum zu halten. Nur nicht den Kleinen ansehen, sonst bestand die Gefahr, dass er entweder sabbern musste, Nasenbluten bekam oder sich nicht mehr zurückhalten konnte.

Also sah er sich stattdessen weiter um, während seinem Kleinen die Augen fast aus den Höhlen fielen. Für ihn musste das hier der reinste Luxus sein. Der Uchiha fand die Tür mit der Aufschrift seines Namens sofort unter den 5 anderen, die dort waren.

„Du, Naruto. Ziehst du dich zuerst um, oder soll ich?“, fragte er und deutete auf seine Zimmertür. Naruto brauchte etwas um zu verstehen, was er gerade gefragt wurde.

„Äh… Ja, ich denke Sie ziehen sich mal als erstes um. Oder gibt es bestimmte Regeln, von denen ich noch nichts weiß?“

Sasuke dachte einen Moment lang nach. „Wenn es eine solche Regel gibt, dann bin ich genauso schlau wie du. Also mach du mal zuerst, ich guck mich hier noch ein bisschen um.“ Vorsichtig nickte der Kleine, lief zu ihrem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Der Uchiha setzte sich unterdessen auf einen der wenigen Sessel im Raum.

Dies war also sein erster Abend auf der AL und er wusste, wenn die anderen Tage hier so anstrengend werden würden wie dieser, würde er innerhalb kürzester Zeit aussehen wie Orochimaru, dessen war er sich sicher. Der Gedanke gefiel ihm nicht sonderlich.

Blasses, fast weißes Gesicht. Lila Augenränder. Schmierige Haare.

Er schüttelte sich. Nein, so wollt er nicht aussehen. Und was Itachi wohl sagen würde? Ach ja. Der gute alte Itachi. Er wird schon dafür sorgen, dass er nicht so wird wie Mister Schlange. Was Hygiene anging war er nämlich immer sehr genau. Vor allem, wenn es sich um seinen kleinen Bruder handelte. Irgendwie hatte Itachi wohl eine Art Vaterinstinkt für ihn entwickelt. Nicht das es ihn sonderlich stören würde, es war nur etwas seltsam für den sonst so hyperaktiven Itachi.

Normalerweise konnte man Itachi wirklich mehr mit einem jungen, rumhetzenden Grauhaardackel vergleichen als mit einem Vater. Wie gesagt. Normalerweise. Ausnahmen bestätigen schließlich die Regel. Das ist allgemein bekannt.

Dann vernahm er das leise Knacken einer Tür. „Äh… Master sie können sich nun umziehen gehen…“, nuschelte Naruto.

Nervös drehte sich der junge Uchiha um und war erleichtert als er sah, dass wenigstens der Pyjama nicht eng anlag. Er war sogar ziemlich weit. Allerdings sah der Kleine dadurch auch nur noch süßer aus. Sasuke versuchte zum zigsten Mal an diesem Abend die Fassung zu bewahren.

„Okay, dann mach ich mich auch mal auf die Socken, damit wir endlich schlafen können.“ Mit diesen Worten erhob er sich von der relativ harten Couch und wuschelte seinem Blondschopf noch mal kurz durch die Haare, ehe er sich in sein Zimmer begab und die Tür sorgfältig hinter sich schloss.

Müde sah er sich im Zimmer um. Fassen wir zusammen. 3 Doppelbetten, 3 Schränke, 2 Wolldecken um die man sich wahrscheinlich kloppen musste, eine undekorative Kunstpflanze in der Ecke, ein grelles orange-rot als Bettbezug und grau-blaue Vorhänge, die ihn stark an Heizungsrohre erinnerten.

Ob ihm das Zimmer gefiel? Ganz klar, nein!

Kellertief seufzend entledigte er sich seiner Sachen, legte sie sorgfältig über einen Stuhl, dem einzigen wohlgemerkt, und zog sich seinen Pyjama an. Was für ein Glück, dass seine Sachen bereits reingestellt wurden, mal abgesehen von den Handtücher und den anderen Sachen, die im Bad gelandet waren. Gähnend schlurfte er zur Tür und wollte sie gerade öffnen, als er sah, dass diese total voll geschrieben war.

Es war eine Preisliste. Wenn man das Bett beschädigte musste man 100 $ zahlen, bei kaputter Glühlampe 5$ und so weiter. Bei Beschädigung der Toilette war eine Zahlung von 350 $ fällig. Stirn runzelnd sah er sich in dem kleinen Zimmer um. Welche Toilette? Genervt starre er die Tür an. Weiter unten waren ein paar Regeln aufgeführt oder sollte er besser sagen, dass die Tür mit dem Regeln tapeziert wurde? Bis in den kleinsten Winkel der Tür waren Regeln zu lesen. Er hatte nicht sonderlich viel Lust sich das anzutun, dennoch las er sich die ersten 13 Regeln durch, was auch eine kluge Entscheidung war.

„Sklaven haben in einem Futon und nicht auf Augenhöhe mit seinem Meister zu schlafen.“, stand da als zehntes Gebot für eine geordnete Gemeinschaft. Sasuke wagte zwar zu bezweifeln, dass die hier Kameras eingebaut hatten, dennoch, sicher war sicher. Zumindest vorerst war höchste Vorsicht geboten.

Dann öffnete er doch noch die Tür um Naruto rein zu lassen. Den Rest der Regeln konnte er sich auch noch morgen durchlesen, jetzt war er zu müde um die kleine Schrift lesen zu können. „Du kannst jetzt reinkommen.“, sagte er an den Kleinen gewandt.

Dieser drehte sich auch sofort zu Sasuke um und lief ins Zimmer.

„Du wirst wohl heute vorerst auf einem Futon schlafen müssen. Das steht da an der Tür. Bei den Regeln. Morgen frage ich nach ob das auch wirklich überprüft wird, dann können wir überlegen dich in einem Bett schlafen zu lassen. Aber zuerst darf ich nichts falsches machen.“

Naruto starrte die Tür perplex an.

„Das hab ich gar nicht gesehen.“, stellte er nüchtern fest.

Wie jetzt, dachte Sasuke still bei sich. Die ganze Tür ist voll geschrieben und der Kleine merkt das nicht? Vielleicht hat ihn das Leben in Gefangenschaft doch schlimmer mitgenommen, als es den Anschein hatte.

Schulterzucken lief er zum Schrank hinüber und kramte einen Futon heraus, welchen er auch sogleich auf dem Boden neben seinem Bett ausbreitete. Noch schnell das Kopfkissen aufschütteln und fertig war das Bett.

„Ist das so okay für dich?“, fragte Sasuke noch mal nach. Der Kleine nickte eifrig. „Natürlich. Ist mal was anderes als alte Obstkisten, die unter einem zusammenbrechen.“

„Stimmt.“, murmelte Sasuke. „Das hier ist wirklich etwas vollkommen anderes.“

Müde legte er sich unter seine Bettdecke. Zumindest warm war das Bett, dass musste man dem Zimmer lassen und angenehm temperiert war es auch.

Er stellte nur noch eben schnell den bereitgestellten Wecker neben sich auf 6 Uhr 30 morgens ein, während der Blonde es sich in seinem Futon gemütlich machte, was hieß, dass er sich wie eine Katze zusammen rollte.

Sasuke lächelte bei dem Anblick und ließ es sich nicht nehmen den Kleinen beim Einschlafen noch etwas zu beobachten. Sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig, seine Augen waren geschlossen, der Mund einen Spalt breit geöffnet.

Sasuke schluckte und beugte sich etwas weiter vor um den Kleinen genauer betrachten zu können. Er sah so niedlich und unschuldig aus, wie er da schlief. War es nicht eine Sünde ihn zu begehren? Irgendwie schon, doch ändern konnte und wollte Sasuke seine Gefühle nicht. Behutsam hob er die Hand und streichelte Naruto ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.

„Wenn du nur wüsstest, was du da mit mir anstellst…“, flüstere Sasuke dem Kleinen leise zu. Doch dieser antwortete nicht, denn er schlief schon tief und fest. Doch wenn man genauer hinsah konnte man sehen, wie seine Mundwinkel beim Klang von Sasukes Stimme leicht nach oben zuckten. Doch das sah niemand. Nicht einmal Sasuke, der wenige Momente danach das Licht löschte und mit dem Bild des Kleinen vor den Augen einschlief.
 

Es war dunkel. Es war kalt. Der Wecker zeigte an, dass er stolze 2 Stunden geschlafen hatte. Welch unendliche Wohltat. Genervt richtete Sasuke sich auf. Was zur Hölle war das? Wieso war es so verdammt eisig? Eben war es doch noch angenehm warm. Seufzend tastete er im Dunkeln nach dem Schalter, betätigte diesen und hielt sich geblendet von dem hellen Licht eine Hand vor die Augen. Dann setzte er sich auf.

Es war verflucht kalt. Auch Naruto neben ihm schien das zu merken, denn er öffnete langsam die verschlafenen Augen, blinzelte und sah zu Sasuke hoch, der den Kleinen musterte. „Master… Wieso sind Sie wach? Müssen wir schon aufstehen? Und warum ist es so verdammt kalt hier drin?“, nuschelte der Kleine und rieb sich verschlafen die Augen.

Sasuke kratze sich am Hinterkopf und gähnte. „Wie kannst du so spät in der Nacht noch solch komplizierte Fragen stellen?“, murrte er.

„Kompliziert?“, fragte der Kleine daraufhin nur, kuschelte sich in seine Decke ein und zitterte leicht.

„Ich weiß auch nicht, was hier los ist…“, erklärte Sasuke. „Ich weiß nur das es scheißkalt ist und ich meinen Wintermantel zu Hause liegen gelassen habe, vom Schlitten ganz zu schweigen.“ Genervt sah er sich um. Gab es in diesem Zimmer kein Hinweisschild, was man zu tun hatte, wenn die Temperatur rapide sank? Nein? Sauerei!

Einen Moment später klingelte das Telefon neben Sasuke und er fuhr aus seinen Gedanken hoch. Moment einmal. Telefon? Er hatte ein Telefon in seinem Zimmer und hatte es nicht bemerkt? Er brauchte unbedingt Schlaf, dass stand fest.

Er hob den Hörer ab. „Uchiha, Sasuke. Trainer des Junior Special Comando Teams.“, meldete er sich mit fester Stimme und versuchte das klappern seiner Zähne zu unterdrücken.

„Sasuke! Gut das ich dich erreiche!“, kreischte die Stimme Itachis am anderen Ende der Leitung so das Sasuke den Hörer einen Meter von seinem Ohr weg halten musste. „Geht es dir gut? Frierst du nicht zu sehr. Ach, doofe Frage, klar wirst du frieren, wir bibbern uns hier alle was zu recht…“, nuschelte er, nur etwas leiser und so nah Sasuke den Hörer wieder an Ohr.

„Oh, Itachi. Du bist es. Weißt du was los ist?“, fragte der junge Uchiha nach.

„Klar. Die Heizung ist ausgefallen. Kein Heizöl mehr oder so. Die haben Verspätung. Es ist nicht leicht soviel Öl unbemerkt von A nach B transportieren zu können, nein, dass ist es nicht. Jedenfalls sitzen wir deshalb nun im Kalten. Tut mir echt wahnsinnig leid, dass dein erster Tag so verlaufen muss.“

„Meine erste Nacht, Itachi, meine erste Nacht.“, korrigierte Sasuke, der auf der Stelle hin und her wippte um sich etwas warm zu bekommen.

„Okay, deine erste Nacht. Was macht denn dein Engel so? Außer frieren versteht sich.“

„Versuchen sich warm zu halten?“, stellte Sasuke als Gegenfrage.

„Das ist doch jetzt deine Chance, Sasuke. Ich seit alleine, es ist arschkalt und jeder von euch verströmt circa 36° Körperwärme, du verstehst?“

Sasuke lief auf Kommando rot an. Danke Itachi. Du verstehst es echt den Widerstand eines Menschen innerhalb einer Sekunde auf 0 zu bringen. „Itachi, ich würde ja, aber auf der Tür steht, dass ich das nicht darf.“

Itachi kicherte. „Ja, die Türen sind eine Sache für sich. Ist auch nicht so ganz mein Geschmack.“

„Überprüfen die denn ob ich diesen gewissen Punkt einhalte?“, nuschelte Sasuke in den Hörer. Itachi kicherte.

„Wie denn? Du bist lustig. Sollen sie überall Kameras eingebaut haben?“, prustete er los.

„So was ähnliches dachte ich, ja.“, gestand Sasuke und kam sich in diesem Moment einfach nur unendlich albern vor.

„Sei unbesorgt. Die Kontrolleure kommen einmal pro Woche. Aber nie nachts. Du kannst also in Ruhe mit deinem Schatz schmusen. Warte mal kurz.“ Itachi nahm den Hörer vom Ohr und fing an mit jemandem zu sprechen.

„Was ist Fischi? Wie, mit wem ich rede? Mit meinem Bruder, dass ist schließlich mein gutes Recht oder? Du kannst dich später erkunden, ob deine Fische tiefgekühlt sind. Nein, ich glaube nicht, dass sie erfroren sind. Ehrlich nicht. Nein und wenn doch dann hat sich das Thema, was wir morgen essen auch endlich erledigt. Kisa, du nervst. Lass mich doch einfach einmal in Ruhe telefonieren. Wie ich telefoniere schon soviel wie ein Mädchen? Was weißt du denn schon davon? Kisa? Willst du das etwa ausdiskutieren?“

Dann waren ein paar dumpfe Schläge zu hören, als wenn Itachi mit einem Baseballschläger gegen einen Schrank tippen würde. Endlich kehrte am Ende der Leitung Ruhe ein.

„So, da bin ich wieder.“, flötete Itachi.

„Mit wem hast du denn geredet, wenn ich fragen darf?“

„Mit Kisame. Meinem Partner. Der gluckst hier nun die ganze Zeit bei mir rum, weil ich einen Kamin habe. Ach ja, sein Goldilein ist auch mit von der Party. Sein heiß geliebtes Goldfischchen.“, säuselte Itachi vor sich hin. „Übrigens schuldigst du mir noch einen Lolli.“

Hinter Itachi erklang konnte man ein Wimmern vernehmen: „Ich will auch.“ Sasuke nahm an, dass das Kisame gewesen sein muss.

„Hab ich nicht vergessen, keine Sorge. Liegt schon bereit und wartet darauf von dir gegessen zu werden.“

„Hast du was dagegen, wenn ich jetzt vorbeikomme?“, kam es prompt vom anderen Ende des Telefons.

„Ja.“, entgegnete der junge Uchiha streng. Tiefes Seufzen seitens Itachi war die Antwort.

„Na, ich will dann mal wieder auflegen. Es ist spät und ich bin bestimmt schon am Bett angefroren.“, klagte Sasuke.

„Quatsch, du willst nur mit deinem Kleinen kuscheln und schiebst mich nun einfach ab.“, schmollte Itachi.

„Ita, wir reden morgen darüber. Holst du mich dann hier ab? Ja? Danke! Bist ein Engel.“ Schnell legte Sasuke auf, damit Itachi nicht widersprechen konnte. Dann sprang er aus dem Bett, ging zu seinen Sachen hinüber und kramte zwei einigermaßen dicke Pullover heraus. Einen davon reichte er Naruto. „Damit du nicht so frierst. Es dauert scheinbar noch etwas, bis es wieder warm wird.“, erklärte er dem Kleinen und zog sich fix seinen Pullover über.

Verflixt war das kalt. Itachi hatte es echt gut einen Kamin zu haben. Verdammt gut sogar.

Auch Naruto hatte sich inzwischen den Pullover angezogen, doch zu helfen schien er auch ihm nicht so wirklich. Besorg setzte sich Sasuke neben ihn.

„Ist dir noch sehr kalt?“ Der Angesprochene nickte leicht. „Na, dann müssen wir uns was ausdenken…“, nuschelte Sasuke und wuschelte den Kleinen noch kurz durch die Haare, ehe er aufstand und 3 Decken zusammensammelte. Alle waren relativ dünn.

Dann stapelte er alle auf sein Bett, hob Naruto von seinem Futon hoch und legte ihn nun auf sein Bett. Verwirrt blinzelte er seinen Meister an und vergaß für einen Moment das Zittern.

„Äh… Was machen sie da?“, fragte er kleinlaut.

Sasuke blickte verlegen zur Seite. „Weißt du, ich dachte bevor wir erfrieren teilen wir uns besser ein Bett… Wenn du verstehst.“

Nein, der Kleine verstand das nicht, sagte jedoch nichts weiter da er merkte, dass es seinem Meister scheinbar ziemlich peinlich war. Also nickte er einfach nur.

Sasuke lächelte dankbar und wuschelte ihm wieder durch die Haare. Er liebte diese samtweichen Haare. Vorsichtig legte er sich neben Naruto und deckte sie beide zu. Der Kleine legte sich auf die Seite und sah seinen Meister unsicher an.

Auch Sasuke drehte seinen Kopf dem Blonden zu, welcher ihn immer noch unentwegt ansah.

Langsam rutschte Sasuke näher an ihn ran und kam somit auch dem Gesicht des Kleinen immer näher. Naruto sah Sasuke direkt in die Augen.

Sasuke schluckte leicht. So nah war er noch nie bei dem Kleinen. Sein Herz schlug ganz schön heftig gegen seinen Brustkorb, fast so als wollte es herausspringen.

Automatisch hob er die Hand und fing an dem Kleinen über die Wange zu streicheln. Dieser lief auch wie auf Kommando knallrot an und senkte den Blick etwas. Dennoch schien es ihm nicht unangenehm zu sein, oder irrte er sich da?

Jedenfalls gab er keinen Widerspruch oder rückte von ihm ab. Sanft fasste er den Kleinen am Kinn und zwang ihn so seinen Kopf wieder zu heben und ihn anzusehen.

Seine blauen Augen sahen ihn fragend und unsicher an. Beruhigend streichelte Sasuke durch seine Haare, beugte sich etwas über ihn. Er wusste, dass er das nicht durfte, aber wer konnte in so einer Situation schon widerstehen? Im fehlte es jedenfalls im Moment eindeutig an Willenskraft. Nur einmal. Ganz kurz. Nur ein kleiner Kuss. Das war doch nicht zuviel verlangt, oder?

Immer näher kamen sich ihre Lippen. Er konnte den Atem des Kleinen auf seiner Haut fühlen.

In seinem Hinterkopf trat sein bereits verloren geglaubter Verstand wieder in Kraft. Wenn er das jetzt tun würde, würde er das Vertrauen des Kleinen für immer verlieren. Schon gleich am ersten Tag. Für immer. War es das Risiko wert?

Nein, dass war es natürlich nicht! Im letzten Moment bremste er ab und beschränkte sich darauf, dem Kleinen einen kleinen, federleichten Kuss auf die Stirn zu geben.

„Schlaf gut, okay?“ Der Blonde nickte, immer noch leicht verwirrt über die Atmosphäre, die bis vor ein paar Sekunden noch geherrscht hatte. Dann kuschelte er sich unter die Bettdecke und schloss die Augen. Versuchte zu schlafen. Bei Sasuke war nicht an Schlaf zu denken. Noch lange nicht. In seinem Kopf spuckten tausende und abertausende von Fragen herum außerdem lag sein Naruto direkt neben ihm. Selig lächelnd. Sanft. Zerbrechlich.

Er konnte den Blick einfach nicht von dem Kleinen nehmen und so träumte er vor sich hin und lag wach neben ihm. Über ihn wachend. Lächelnd. Bis auch ihn in den frühen Morgenstunden die Müdigkeit übermahnte.
 

Entsetzliches Piepen weckte Sasuke am nächsten Morgen. Genervt drehte er sich um und stellte den nervtötenden Wecker ab. Er hasste es geweckt zu werden, doch am Schlimmsten war es immer noch, von dem Gepiepe eines Weckers geweckt zu werden.

Todmüde setzte er sich auf. Er spürte die Müdigkeit in jeder einzelnen Faser seines Körpers. Selber Schuld! Wieso schlug er sich auch die ganze Nacht um die Ohren? Als ob er es freiwillig getan hätte. Daran sind alleine seine Gefühle schuld!

Er seufze. Half jetzt alles nicht. Er musste sich fix umziehen, sonst steht Itachi vor verschlossener Tür und dieser hatte die Angewohnheit immer über überall zu Früh zu kommen. Wie viele Angewohnheiten hatte sein Bruder eigentlich? Wenigstens mehr als der Durchschnitt, dass stand fest.

Und schon sauste er durchs Zimmer und suchte sich seine Klamotten zusammen. Er musste unbedingt daran denken, die heute noch mal in seinen Schrank einzusortieren. Wo kamen eigentlich die Klamotten von Naruto hin? Er sollte vielleicht die Tür einstecken und die Regeln in seiner Kakaopause lesen. Moment. Tür einstecken? Kakaopause?

Er wird heute zum Frühstück einen sehr starken Kaffee trinken müssen. Mit viel Zucker um den Geschmack erträglicher zu machen.

Dann drehte er sich zu seinem kleinen Schützling um, der ebenfalls noch sehr müde aussehend im Bett lag und Sasuke beobachtete.

„Morgen Naruto!“, flötete Sasuke und versuchte einen einigermaßen wachen und motivierten Eindruck zu hinterlassen. Ein großer Pott Kaffee zum Frühstück, dachte er bei sich.

„Morgen…“, nuschelte dieser verschlafen zurück und setzte sich mit viel Müh und Not auf. Dann begann er sich zu strecken um die Müdigkeit aus seinem Körper zu verbannen und sich für das Aufstehen bereit zu machen.

„Die Heizung läuft wieder…“, stellte Naruto nüchtern fest und entledigte sich dem dicken Pullover. Sasuke nickte. Das war ihm so früh am Morgen noch gar nicht aufgefallen.

„Nur damit du es weißt. Itachi wird uns gleich abholen und uns alles zeigen, damit wir uns in Zukunft auch alleine zurechtfinden können.“

Naruto guckte verwirrt und versuchte seine blonden zu allen Seiten abstehenden Haare mit der Hand zu glätten. Der junge Uchiha musste bei dem Anblick leicht schmunzeln.

„War Itachi nicht ihre Mutter?“

„Mein großer Bruder…“, murmelte Sasuke verlegen. „Er hat mich nur als Scherz als seine Mutter bezeichnet.“

Naruto nickte abwesend und starrte scheinbar sehr angestrengt nachdenkend vor sich hin. Woran der Kleine wohl gerade dachte? Gähnend wandte er sich wieder seinen Sachen zu. Es war ihm zwar schon etwas peinlich, aber die Zeit war ziemlich knapp also beschloss er sich einfach hier umzuziehen. Der Kleine war eh in Gedanken und bekam nichts mit.

Hinter sich hörte er etwas auf Bett plumpsen, was mit großer Wahrscheinlichkeit Naruto war, der sich nun doch wieder hingelegt hatte. Man wird ja wohl noch träumen dürfen, dachte er und seufzte innerlich während er begann sich seines Pyjamas zu entledigen.

Blitzschnell zog er sich seine Sachen an und durchwühlte seine Tasche nach seiner Haarbürste, welcher er natürlich nicht fand. Stattdessen fand der die Anti-Augenring Creme wieder, die er mal zum Gag für Itachi gekauft hatte. Heute wäre so ein Tag an dem er überlegen konnte, ob er sich die selber antun sollte, entschied sich aber nach 2 Sekunden Bedenkzeit dagegen. Was er wirklich brauchte war seine verflixte Haarbürste! Also suchte er weiter und es glich der Suche nach der berüchtigten Nadel im Heuhaufen.

Nur das die Nadel etwas größer war und unter einem Berg Klamotten begraben lag. Dennoch fand er die Nadel, nein, die Haarbürste relativ schnell.

Schnell noch einen Blick in den Spiegel, Haare richten und schon war er eigentlich fertig. Schon etwas wacher drehte er sich zu Naruto um, der sein Gesicht unter der Bettdecke versteckte. Neugierig kam er näher und piekste seinen kleinen Sonnenschein einfach mal, was auch gleich mit einem erschrockenen Aufquieken beantwortet wurde. Sasuke kicherte. „Was machst du da unten denn? Schlafen geht jetzt nicht mehr. Wir müssen gleich los.“

Verlegendes Murmeln. Dann streckte Naruto seinen Kopf unter der Bettdecke hervor. „Ich weiß…“, nuschelte er und schielte zur Seite. Sasuke legte den Kopf schief und sah sich den Kleinen genauer an.

„Kann es sein das du irgendwie röter bist als sonst? Wirst du mir etwa krank?“, besorgt legte er dem Kleinen eine Hand auf die Stirn und wanderte dann weiter bis zu seiner Wange, wo sie dann zur Ruhe kam. Sofort lief der Kleine hochrot an und schüttelte wild den Kopf.

„Hast auch kein Fieber soweit ich das beurteilen kann also glaub ich dir das mal einfach so.“, lächelte er, beugte sich leicht vor und gab Naruto einen kleinen Kuss auf die Stirn, welcher nun schon fast rot leuchtete. Seufzend löste er sich wieder von dem Kleinen.

So ein kleines, flüchtiges Guten Morgen Küsschen war doch noch okay. Obwohl er sich selber eingestehen musste, dass er es sehr lang herausgezogen und genossen hatte. Aber mehr war im Moment noch nicht möglich und der Gedanke versetzte ihm ein Stich ins Herz. Etwas zu begehren, was man wahrscheinlich nie bekommen würde, dass schmerzte. Es schmerzte sehr.

„Ich geh schon mal raus, damit du dich in Ruhe fertig machen kannst, okay? Vielleicht finde ich den Regelsalat von der Tür ja noch irgendwo anderes niedergeschrieben. Wäre zumindest praktisch.“ Er schenkte dem Kleinen noch kurz ein Lächeln und war darauf auch gleich durch die Tür nach draußen verschwunden, wo er sich auf die verzweifelte Suche nach einem Gesetzbuch oder ähnlichem machte. Nichts von alledem fand er. Nicht mal eine Bibel, die es sonst auch in jedem noch so schlechtem Hotel gab.

Dafür fand er 2 Mäuselöcher und einen kaputten Wasserkocher. Welch wunderbare Ausbeute. Er wollte es sich gerade in einem der großen Sessel gemütlich machen, als es an der Tür klopfte. Schwer seufzend erhob er sich wieder und öffnete die Tür hinter der ein hyperaktives, schon am frühen Morgen gut gelauntes Ita zum Vorschein kam.

„Guten Morgen, Brüderchen! Hast du gut geschlafen?“, flötete er.

„Nein, habe ich nicht… Es war arschkalt.“, grummelte Sasuke genervt. Den wahren Grund, weshalb er nicht schlafen könnte, ließ er dezent bei Seite.

„Ja, ich hab es da besser gehabt. Ich hatte ein wunderschönes, warmes Kaminfeuer und einen Kisame, der mein Bad während seiner Planschaktionen überschwemmt hat.“, grummelte sein älterer Bruder.

„Kisame planscht?“, fragte Sasuke irritiert nach. Kisame war doch Itachis Partner, oder? Demnach musste er ein Erwachsener sein, vermutlich um die 25 oder 30. So jemand kommt doch nicht mitten in der Nacht zu Itachi, nur um bei dem in der Wanne zu planschen.

„Sasuke, frag ein anderes Mal.“, seufzte Itachi leicht angenervt. „Lass uns lieber gehen, sonst gibt es nichts mehr zum Frühstücken.“

„Gibt es hier auch Kaffee?“, fragte Sasuke prompt nach. Kaffee. Er brauchte Kaffee!

„Klar. 10 verschiedene Sorten so stark zubereitet wie man es gerade nötig hat.“, antwortete Itachi gelangweilt. „Ich möchte jetzt los, Sasuke!“

Nun selber leicht angenervt machte Sasuke auf dem Absatz kehrt und tappst rüber zu seinem Zimmer. Leicht klopfte er an die Tür.

„Naruto? Bist du fertig?“, fragte er. Keine Sekunde später kam der Angesprochene aus dem Zimmer gestolpert.

„Entschuldigen sie! I-Ich war in Gedanken und habe die Zeit vergessen!“, winselte der Kleine und guckte Sasuke ganz schuldbewusst mit seinen azurblauen Augen an.

Sasuke schluckte kurz und musste einmal durchatmen, bevor er die Fassung einigermaßen wiedererlangt hatte und antworten konnte. „Gar kein Problem. Kann jedem Mal passieren. Aber mein Bruder wird ungeduldig“ – von weiter hinten hörte man jemanden „Genau.“ rufen - „und wenn wir uns nicht beeilen, ist das ganze Essen weggefuttert worden.“

Naruto nickte heftig, nahm eilig Sasukes Hand und rannte mit ihm zu Itachi.

„Wir können gehen.“, rief Naruto ihm schon von weitem zu, dann schlug er die Tür hinter sich zu und wartete bis Itachi sich in Bewegung setzte und ihnen den Weg zeigte.

Itachi war gerade nur irgendwie nicht in der Lage zu reden und guckte wie ein Auto.

„Ita?“, fragte Sasuke vorsichtig um seinen Bruder zurück in die Realität zu holen. Keine Sekunde später war Itachi wieder da, schüttelte kurz den Kopf und setzte sich schweigend in Bewegung. Die Beiden anderen folgten ihm.

Sasuke hätte gerne gewusst, warum Itachi plötzlich so weggetreten war, aber seine Stimme wollte nicht so wie er. Warum nicht? Nervös blickte er zu seiner rechten Hand hinab, welche sanft von Narutos gehalten wurde. - Darum.

Nervös blickte er auf den Boden vor sich. Sein Herz fing an wie wild gegen seinen Brustkorb zu schlagen. Ein angenehmes Kribbeln machte sich in seiner Magengegend breit. Vorsichtig drückte er Narutos Hand etwas. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er seine Reaktion. Er zuckte kurz zusammen, schielte zu ihren Händen runter und lief sofort knallrot an. Dennoch gab er keinen Protest von sich. Er ging einfach weiter stumm neben ihm her, sogar – oder bildete sich Sasuke das nur ein – viel dichter als es nötig gewesen wäre. Glücklich grinste er in sich hinein. Der Kleine hatte ihn nicht angeguckt, als wäre er verrückt. Er ist hat sich nicht von ihm gelöst. Das war ein Ergebnis, mit dem sich Sasuke vorzeitig zufrieden geben konnte. Wie gesagt. Vorzeitig.

Es war keine halbe Minute vergangen, da wollte er schon wieder den nächsten Schritt wagen. Es viel ihm wirklich sehr schwer dies nicht zu tun. Immer wieder warf er dem Kleinen einen Blick zu, doch dieser wurde nie erwidert. Naruto schien seinen Gedanken nach zu hängen. Worüber dachte er nach? Oder dachte er an jemanden? Vielleicht an die jetzige Situation?

Vorsichtig strich er mit seinem Daumen über Narutos Handrücken. Schlagartig wurde Narutos Blick wacher. Langsam drehte er den Kopf Sasuke zu und diesmal trafen ihre Blicke sich. Sasuke schluckte und sein Herz raste nun noch mehr als zuvor. Sollte das mit ihnen so weiter gehen würde er an Herzversagen sterben. In seinem Magen fand unterdessen ein kleines Feuerwerk statt.

Sasuke blickte verträumt in die blauen Augen seines Kleinen, aber er konnte nichts in ihnen lesen. Keine Angst, keine Zweifel, keine Freude. Nichts. Er sah ihn einfach nur an. Irgendwie verletzte ihn dieser Anblick. Wieso konnte man rein gar nichts in seinen Augen sehen?

Dann blinzelte der Blonde ein paar Mal, senkte den Blick, hob ihn wieder und war in dieser kurzen Zeit so rot angelaufen, wie noch nie.

Sasuke lächelte happy. War der Kleine nur wieder in Gedanken gewesen? Egal, jetzt war er jedenfalls wieder ganz der Alte. Schüchtern beugte sich der Schwarzhaarige etwas weiter zu dem Blonden rüber und streichelte ihm mit der freien Hand über die Wange.

„Du hast eine sehr interessante Gesichtsfarbe.“, meinte er. Naruto guckte leicht entsetzt, wollte seinen Blick abwenden, wusste aber nicht woran er ihn in diesen leeren Gängen heften sollte und so blieb ihm nicht weiter übrig als Sasuke anzugucken.

Dieser lächelte nur verliebt und unterdrückte das Bedürfnis den Kleinen zu küssen.

„Kein Grund sich zu schämen. Ich finde es sehr… niedlich.“, flüsterte er und lief nun selber knallrot an. Naruto sah Sasuke teils verlegen, teils erstaunt an, aber keineswegs angeekelt oder abweisend.

Er warf Sasuke ein kurzes Lächeln zu und richtete seinen Blick dann aber wieder nach vorn. Ab und an guckte er aber scheu zu Sasuke rüber.

„Wir sind jetzt da.“, hörte er die leicht abwesende Stimme Itachis, der sie geradewegs zu einer Tür geführt hatte auf der ein Messer und eine Gabel zu sehen waren.

„Hier treffen wir uns immer zum Frühstücken. Mittlerweile dürften nicht mehr viele hier sein.“ Dann öffnete Itachi die Tür, ging ohne ein weiteres Mal aufzublicken in den Raum und setzte sich auf seinen Platz. Er sagte nichts, aß nichts und grüßte auch niemanden.

Sasuke folgte seinem Bruder in den Raum und war über sein Verhalten höchst beunruhigt. Sonst war er doch auch nicht so. Irgendwas war faul.

Fix dirigierte er Naruto auf einen Platz, meinte, er sollte schon mal anfangen mit dem Essen und lief schnell zu Itachi rüber. Dieser schien wieder in Gedanken zu sein.

„Itachi?“ Besorgt sprach er seinen Bruder an. Dieser reagierte jedoch nicht sofort sonder nur sehr, sehr langsam. Fast mechanisch.

„Ja?“, sagte er um zu signalisieren, dass er zuhörte. Ganz bei der Sache schien er dennoch nicht zu sein.

„Hast du was? Seit Naruto und ich raus gekommen sind bist du so seltsam.“

Itachi seufzte. „Es ist nichts. Ich habe nur ein sehr ungutes Gefühl.“

Sasuke sah seinen Bruder entsetzt an. Itachi sagte so was nicht einfach so, wie man vielleicht annehmen könne. Seine Vermutungen bestätigten sich meistens. Schon früher war das so gewesen. Itachi hatte ein Gespür dafür. Man konnte es auch eine Gabe nennen oder aber einen Fluch, weil er immer nur wusste das ‚etwas’ auf sie zukam. Er wusste nie was und wenn es dann da war, plagte ihn das schlechte Gewissen, weil er nicht drauf gekommen war. Weil er nichts tun konnte, obwohl er es wusste.

„Sasuke.“, flüsterte er. Ganz leise. Kaum hörbar. „Sasuke, diesmal, diesmal ist es ganz schlimm.“

Besorgt legte der Schwarzhaarige seinen Arm um seinen großen Bruder.

„Was meinst du damit?“

„Es ist anders als sonst. Es fühlt sich an wie…“ Er brach ab.

„Wie als ob jemand um Hilfe schreien würde?“, fragte Sasuke vorsichtig nach.

Itachi schüttelte den Kopf und blickte zu Boden. Er schluckte heftig. Seine Unterlippe zitterte leicht.

„Eher wie das Ende…“
 

Jaha!^^ Was wird da nur los sein? Was hat das verrückte Autor vor? Und vor allem: Wieso ist Ita so crazy? XDDD

Ich kann nichts dafür. Hat sich so ergeben! Verzeiht mir! TT_TT

Ich find es gar nicht so schlimm, dass er etwas OOC ist. XD Ich könnt ihn immer knuddeln! XD Der ist doch zu schräg!^^

Hoffe ihr lest auch den nächsten Teil! Bis dahin!
 

Wasurenai itsumoooo! XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-12-24T13:52:45+00:00 24.12.2007 14:52
cool
schick mia büdde ne ens wenns weiter geht ja?
danköööö
hdl
frecher_devil
Von:  Cute_Sasu
2007-10-04T20:20:43+00:00 04.10.2007 22:20
haii xD
also ich finde den FF voll geil...tolle idee echt xD
das mit der vision von sasuke...mahct mir ein bischen angst xD aber i-wie mag ich traurige geschichten...xDDD
könntets du mir vlt ein ENS schicken fals ein neues kapitel da ist? würde mich freuen^^
Von:  ion-chan
2007-03-23T13:35:46+00:00 23.03.2007 14:35
Tolle FF!
Toles Kapitel!
Ich fidns nicht schlimm das Ita.. OOC geraten ist - mir gefällt er so besser..
Hoffe es geht bald weiter..
Wenn nicht muss ich halt warten°__°
Von:  Takei
2007-03-18T20:35:02+00:00 18.03.2007 21:35
Ey geil ich find die Story einfach cool (mir fällt grad kein anderes wort ein) auch weil die Kappis so lang sind (bei anderen Storys muss man immer nach 1 oder 2 Seiten wieder zum nächsten Kappi)
und was meint Ita mit "... wie das Ende"
Schreib schnell weiter, is so spannend!!!
Ich freu mich aufs nächste Kappi
Takei
Von:  blechdosenfee
2007-03-12T16:38:10+00:00 12.03.2007 17:38
Schreib schnell weiter, dass ist ja nicht mehr zum aushalten.
*bibber*
"Wie das Ende..." was meint Ita?
Freu mich schon auf das nächste Kapi.

Lg MetropolisAngel
Von: abgemeldet
2007-01-07T11:07:06+00:00 07.01.2007 12:07
oh das Ende? >___<
Etwa diese Prophezeiung von Orochimaru?
Ach: Je länger die Kapitel desto mehr gute Story zu lesen und desto kürzeres Warten <3
Sasuke ist wirklich bissl OOC aber das ist ok =)
Von: abgemeldet
2007-01-05T14:21:38+00:00 05.01.2007 15:21
Das Kapitel hat mir gut gefallen und es war echt lang
Ich freue mich schon afs nächste Kapitel.
Von:  misha_hiroshima
2007-01-02T13:56:24+00:00 02.01.2007 14:56
kyyaaaaaaaaaah die beiden sind so süß *-*!!! Und Ita als hellseher~ *mysterie!!!*
mach bald weiter es ist wiedermal supi geworden^^-!
Von:  Dama
2007-01-02T11:47:25+00:00 02.01.2007 12:47
Ja die zweite!
das kapitel hat mir sehr gut gefallen, freu mich schon aufs nächste.
Sag bescheid wenns weiter geht.
deine wolffan
Von:  fruitdrop
2007-01-01T19:01:26+00:00 01.01.2007 20:01
wow... das is dir saugut gelungen! so ewig lang und super gut... wenn ita und sasu auch n bissel ooc geraten sind... aber dat macht gar nix!! *grins*Ü

machste weiter so, gell? und würdest du mir ne ens schicken, sobald es weitergeht?

liebe grüße
kali


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