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Days like this...

Alltag, der ganz normale Wahnsinn...
von

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the morning after

Blinzelnd öffnete Dir en greys zweiter Gitarrist seine Augenlieder und sah sich verschlafen im Zimmer um. Sein Blick viel auf den Wecker, der neben ihm auf einer kleinen hölzernen Kommode stand. Es war sieben Uhr morgens. Viel hatte er dann wohl nicht geschlafen. Gähnend streckte er sich und stand dann etwas widerwillig auf. Es wäre vielleicht gar keine allzu schlechte Idee gewesen, die Vorhänge zu schließen, um das grelle Tageslicht gar nicht erst in den Raum fallen und ihn somit wecken zu lassen. Jetzt war es für solche Überlegungen jedoch zu spät. Normalerweise hätte Die sich noch einmal hingelegt und versucht weiter zu schlafen, aber aus einem bestimmten Grund konnte er das nicht. Stumm starrten seine müden Augen auf das andere Bett, das in diesem Zimmer stand. Es sah noch genauso aus, wie vor ein paar Stunden. Offensichtlich hatte es Kyo nicht für nötig gehalten, zurück gekommen. Ein ungutes Gefühl stieg in dem rothaarigen Gitarristen empor. Er hätte ihn nicht gehen lassen dürfen. Auch wenn er ihn dafür gehasst und verflucht hätte. Wo war er bloß hingegangen und wo war er in diesem Moment? Langsamen Schrittes ging der Rotschopf auf das Fenster zu und starrte durch die Scheibe in das schummerige Morgenlicht. Nur wenige Menschen und Autos waren unterwegs. Die Straßen waren fast leer. Diese Stadt lag augenscheinlich noch im Schlaf. Nachdenklich tippte Die mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand auf das steinerne Fensterbrett. Er konnte hier nicht untätig rum sitzen und Däumchen drehen, das erforderte Nachforschungen. Schwungvoll drehte er sich um und machte sich auf den Weg ins Bad, in dem er erstmal für eine geschlagene dreiviertel Stunde verweilte, bevor sich die Tür wieder öffnete und ein frisch geduscht und gestylter Big Red in einer bordeaux roten Shorts den Wohnraum betrat. Leise vor sich hingähnend trottete er auf seinen Koffer zu, den er auch nach mehrtägigem Aufenthalt in diesem Hotel noch nicht voll und ganz ausgepackt hatte, entnahm diesem eine dunkelblaue Jeans und ein weißes T-Shirt mit schwarzem Aufdruck und zog sich beides an. Verschwunden sein konnte das kleine Monster ja nicht. Irgendwo würde er es schon finden. Nachdem er noch schnell ein wenig Kleingeld eingesteckt hatte, um bei eventuellem Zusammentreffen mit einem Zigarettenautomaten gut gerüstet zu sein, verließ der immer noch schläfrige Mann das Zimmer, welches er hinter sich verschloss.

Wo sollte er nur anfangen zu suchen. Ein paar Schritte ging er den Gang hinunter und starrte dann auf die Tür des Nachbarraumes. Beherzt maltretierte er mehrere Male das dünne Holz mit Faustschlägen, bis ein zombieartiges Wesen im Rahmen erschien. Abwesend blickte Shinya den Besucher an. Sein Shirt hang ihm halb von der linken Schulter, seine Haare waren total verwüstet und seine Augen knallrot. Die staunte nicht schlecht über dieses Auftreten. Er fragte sich, ob er wirklich wissen wollte, was in diesen Räumlichkeiten passiert war. Besser er fragte nicht danach, warum Shin-chan aussah wie durchgepoppt.
 

"Was willst du, Die? Es ist früh am morgen und wir haben noch Stunden bis wir arbeiten müssen..."
 

Der Drummer drehte sich zur Seite und gab ein leises Gähnen von sich. Anscheinend hatte dieser Mann nicht sehr viel Schlaf bekommen.
 

"Anou... Kyo ist verschwunden… Ich wollte fragen, ob du vielleicht ne Idee hast wohin."
 

Bei diesen Worten weiteten sich die Augen des schlanken Japaners ein wenig. Also hatte Warumono gestern Nacht wirklich das Weite gesucht und war nicht mehr zurückgekommen. Innerlich verfluchte sich Shinya, ihm nicht gefolgt zu sein. Der Prophet war zwar ein erwachsener Mensch, aber hin und wieder brauchte auch dieser Anleitung.
 

"Was hast du schon wieder getan, dass er abgehauen ist? Ich hab gesehn, wie er gestern Nacht das Hotel verlassen hat. Hast du ihn wieder aufgezogen?"
 

Verdutzt starrte der Rotschopf den Anderen an. Er fühlte sich daran erinnert wie es war, im Kreuzverhör seiner Eltern zu stehen. Langsam kam er sich für solche Spielchen entschieden zu alt vor, obwohl ihr Leader auch furchtbar gerne solche vorwurfsvollen Reden schwang. Die konnte auf diese Fragen nichts erwidern, weil der Bassist auf einmal hinter Detektiv Shin-chan auftauchte und ihn umarmte.
 

"Komm doch wieder ins Bett!"
 

gab dieser in flüsterndem Tonfall von sich und sah dann zu seinem Bandkollegen, der ihn sprachlos anstarrte. Der rothaarige Japaner kam nicht drum herum sich zu fragen, ob er sich nicht immer noch im Reich der Träume befand. Als er diese Theorie allerdings überprüfte, indem er sich kurz in die Hand zwickte, wusste er, dass das hier wohl doch die Wirklichkeit sein musste.
 

"Ohayo~"
 

sprudelte es aus Toshiya heraus, der den ungebetenen Gast breit angrinste, während sein Kuscheltier ihn abschüttelte und eine abwehrende Handbewegung vollzog.
 

"Was auch immer du jetzt denkst, es ist vollkommen..."
 

"Jaja, viel Spaß noch!"
 

Die griff nach der Türklinke und zog diese an sich heran, bis die Tür mit einem Klacken ins Schloss viel und die beiden Anderen mehr oder weniger fragend dahinter zurückließ. Kopfschüttelnd stapfte er weiter den Gang entlang, bis er bei Kaoru angekommen war, den er ebenso freundlich aus dem Bett schmeißen wollte, was allerdings nicht so recht klappte. Auch nach mehrmaligem freundlichen Trommelwirbel, tat sich nichts. Entweder schlief der Leader wie ein Stein oder er war gar nicht da. Das hieß dann wohl, dass er sich alleine auf die Suche nach dem Vermissten machen musste. Dieser Tag fing ja blendend an. Der Vocal war verschollen, Shin und Totshi vergnügten sich inzwischen anderweitig und der Einzige, der in diesen Wahnsinn noch Ordnung bringen könnte, war auch nicht aufzufinden. Allmälig kam sich Daisuke doch recht verlassen vor. Müde schlenderte er die Stufen hinunter und betrat nach einigen Minuten des Grübelns den Speisesaal. Suchend musterte er seine Umgebung und entdeckte tatsächlich bekannte Gesichter. An einem der hinteren Tische saß der violett haarige Gitarrist und nippte an einer Tasse Kaffee, während er irgendwas in sein Handy eintippte. Beim Näherkommen, erblickte der Rotschopf ebenfalls den kleinen Sänger. Noch immer mit den Sachen des Vorabends bekleidet saß dieser Gelangweilt auf dem Stuhl gegenüber des Lead-Gitarristen und knabberte lustlos an einem Stück Brot, obwohl ihm ein großer Schluck des dunkelbraunen Gesöffs sicher mehr geholfen hätte, denn er machte einen unheimlich kaputten Eindruck.
 

"Da grast man stundenlang die ganze Umgebung nach euch ab und ihr sitzt hier rum und genießt seelenruhig euer Frühstück."
 

Zugegebenermaßen war das mit dem stundenlangen Abgrasen der Umgebung vielleicht doch etwas übertrieben gewesen, da Die ja wirklich erst seid ein paar Minuten unterwegs gewesen war, aber das musste man den beiden anderen ja nicht zwangsläufig erzählen.

Kao drehte sich sofort zu seinem Bandkollegen und blickte ihn ziemlich unbeeindruckt an, während der Blondschopf desinteressiert mit seinem Essen spielte.
 

"Was ist los, Die? Schlecht geschlafen?"
 

Grummelnd schüttelte der Gitarrist den Kopf und setzte sich auf den Stuhl neben den Sänger, um ihm einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen. Desinteressiert starrten die dunkelbraunen Augen zurück.
 

"Wo warst du eigentlich die ganze Nacht?"
 

Über diese Frage sichtlich überrascht, wand der Ältere seine Aufmerksamkeit ebenfalls dem Angesprochenen zu. Er war fest davon ausgegangen, dass Kyo in seinem Zimmer geschlafen hatte und dann auf Grund des Geschnarches seines Bettnachbarn geflohen war.
 

"Hab auf ner Parkbank gepennt."
 

antwortete Warumono monoton, da er sich ziemlich sicher war, dass diese Aussage sowieso keiner der Beiden für voll nehmen würde. Dabei war es sein vollkommener Ernst. Wirklich geschlafen hatte er zwar nicht, aber die Nacht hatte er trotz allem dort verbracht. Und als kleine Aufmerksamkeit hatten ihm diese verflixten Holzbretter auch noch eine tiefe Schramme auf seinem linken Unterarm verpasst. Sie mochten es wohl nicht stundenlang belagert zu werden. Unwillkürlich fragte sich der blondhaarige Mann, ob dieser Kratzer überhaupt jemandem auffallen würde, schließlich zierten seine Gliedmaßen ziemlich viele Schnittwunden. Vorsichtig strich er mit dem rechten Zeigefinger über die dunkelrote Kruste. Vielleicht hätte er zum Dank dieses alte Stück Sperrmüll einfach abfackeln sollen. Fragend wurde er von zwei Augenpaaren angestarrt.
 

"Verarsch mich nicht, Kyo! Wo warst du?"
 

Wie erwartet schenkten sie ihm keinen Glauben. Manchmal war so was unheimlich praktisch. Der Rest der Band tat sich wohl immer noch etwas schwer damit, sein Verhalten zu deuten. Der blonde Japaner beugte sich etwas vor und sah dem Fragenden tief in die Augen ohne auch nur eine Miene zu verziehen.
 

"Im Park. Auf ner Bank."
 

wiederholte er und stand dann auf. Sein Frühstück ließ er achtlos auf dem Porzellanteller liegen und verschwand aus dem Raum. Der lila haarige Gitarrist blickte erst dem Gehenden hinterher und sah dann seinen Freund an, der ziemlich verwirrt dreinschaute.
 

"Was war denn überhaupt los?"
 

Er nahm noch einen Schluck seines Lebenselexiers und wartete gespannt auf die Antwort seines Sitznachberns. In diesem Gebäude war wohl einiges passiert, als er abwesend war. Kaoru stellte immer wieder fest, dass er seine Schützlinge nicht allzu lange unbeaufsichtigt lassen sollte, um größere Katastrophen zu vermeiden.
 

"Ach, keine Ahnung… Er ist gestern Nacht einfach gegangen, als ich mich aus Versehen zu ihm ins Bett gelegt habe. Ich hab eben nicht mehr an die Bettenaufteilung gedacht, geschweige denn, dass ich überhaupt mit ihm in einem Zimmer bin. Ne Entschuldigung lässt dieser Dickkopf ja auch nicht durchgehen."
 

Die lehnte sich zurück und ließ seinen Blick über die Tischplatte schweifen. Dort lag eine Schachtel Zigaretten und ein Feuerzeug, was offensichtlich beides seinem Kumpel gehörte, da er die Hand darauf legte, als er die Aufmerksamkeit bemerkte, die seinem Eigentum zu teil wurde.
 

"Und du hast ihn einfach gehen lassen?"
 

Mit geschickten Handgriffen zog er eines der Suchtmittel heraus und reichte es seinem Gesprächspartner, der sich leicht nickend bedankte. Als Kaoru ihm Feuer gab, zog er zufrieden an der Zigarette und nahm sie dann zwischen Mittel und Zeigefinger.
 

"Was hätte ich denn tun soll? Man müsste Kyo schon festbinden, um ihn zu etwas zu zwingen, das er nicht will und selbst dann würde er keine Ruhe geben."
 

Seufzend inhalierte der rothaarige Mann den blauen Dunst und streckte sich.
 

"Wo warst du überhaupt? Ich durfte hier ganz alleine rumsuchen, während Toto und Shin sich gegenseitig das Hirn rausgevögelt haben."
 

Fast hätte der Ältere seinen Kaffee aus lauter Schock in seiner Umgebung verteilt, konnte aber gerade noch das warme Getränk runterschlucken, bevor es soweit kam. Inständig hoffte er, dass er sich verhört hatte. So besoffen konnte der Bassist doch gar nicht sein. Selbst wenn, wäre der Chibi immer noch vollkommen nüchtern gewesen und zu so was würde es nie kommen. Oder doch? Hatte er in den letzten Jahren etwa nicht genug Predigten zu diesem Thema gehalten? Vielleicht hatte er die ganze Sache nicht ernst genug genommen. Schließlich war das alles ja auch immer nur Spaß gewesen.
 

"Wiederhol das bitte noch mal!"
 

Genervt verdrehte der Rotschopf die Augen. Jetzt hielt man es noch nichtmal für nötig, ihm vernünftig zuzuhören. Was war bloß mit der Welt geschehen?
 

"Shin hat mir vorhin in einem recht nuttigen Outfit die Tür aufgemacht. Sah ziemlich k.o. aus und dann kam Totshi und hat an ihm rumgefingert."
 

Mit einem lauten Klirren beförderte der Leader das Geschirr auf das dünne Glas. So etwas würde sicher nicht passieren, wenn er in der Nähe war. Damit kämen sie nicht ungeschoren davon. Ruckartig stand er auf und machte sich auf den Weg gen Tür. Die Beiden konnten was erleben. Fragend blickte Die dem davon Sprintenden hinterher. Da hatte er wohl einen empfindlichen Nerv getroffen.
 

"Hara Toshimasa, mach sofort diese gottverdammte Tür auf!!!"
 

Die Stimme des Sittlichkeitshüters war selbst noch im Eingangsbereich des Gebäudes zu hören und verpasste den dort anwesenden einen ziemlichen Schreck.
 

Entweder er hat noch nicht genug Kaffee getrunken, nicht geschlafen oder schlecht mit jemandem geschlafen...
 

Seufzend drückte Daisuke den Stummel im Aschenbecher aus und machte sich dann auf den Weg in Richtung aus der diese engelsgleiche Stimme kam.
 

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Leicht abwesend starrten die dunklen Augen des kleinen Sängers auf die Wasseroberfläche des Swimmingpools. Es war zwanzig vor Eins und nicht mehr lange hin bis zu dem von Kao angekündigten Fotoshooting. Der Maske hatte der Blondschopf schon einen etwas längeren Besuch abgestattet und sah nun wieder etwas menschlicher aus. Sofern man das, was man ihm da als Make-up verpasst hatte, überhaupt als human bezeichnen konnte. Nun war er der erste von den Bandmitgliedern, der vollständig gestyled am Set saß. Ein wenig gequält presste Kyo die Augen zusammen, als ihn das Sonnenlicht, dass auf das feuchte Element traf, blendete. Er fragte sich, warum sie gerade an einem solchen Ort Fotos machen mussten. Fiel diesen komischen Menschen nichts originelleres mehr ein? Langsam richtete er sich auf und erhob sich von dem weißen Stück Plastik, um sich an den Rand des Beckens zu hocken und mit der rechten Hand durch das kühle Nass zu fahren. Als sich auf einmal ein Schatten über ihm ausbreitete, blickte er leicht über seine Schulter nach hinten. Dort stand ein ausnahmsweise mal etwas schlichter geschminkter Toshiya und blickte schwach lächelnd zu ihm hinunter.
 

"Anou... wegen gestern Nacht... Es tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist."
 

Naja, ich weiß es eigentlich schon...
 

Kyo wandt den Blick ab und zuckte mit den Schultern.
 

"Ist schon gut... Is ja nix neues."
 

Wenn man Dinge oft genug mitgemacht hatte, gewöhnte man sich langsam an sie und sah sie als selbstverständlich an. Nicht, dass der Vocal alles positiv fand, was Toto tat, aber manches erwartete er nicht mehr anders.
 

"Was soll das heißen, nix neues?"
 

Nun fühlte sich der Bassist doch ein wenig angegriffen. War es denn so alltäglich, dass er sternhagel voll war und sich an ihm vergriff? Der Gefragte reagierte nicht. Stattdessen erhob er sich und ging einige Schritte von ihm weg.
 

Du suchst eben Bestätigung.
 

"Ah.. Kyo, warte!..."
 

forderte ihn der Jüngere in ziemlich aufgebrachtem Tonfall auf und fuchtelte wild mit den Armen herum. Als der Angesprochene sich umdrehte, war es jedoch schon zu spät, denn er verlor das Gleichgewicht und machte eine Rückenlandung im Pool.
 

"...Ich steh auf einem deiner Bommeln..."
 

Vollkommen perplex verzog der Schwarzhaarige sein Gesicht. Solcherlei Kostümierung war nicht für diese Umgebung geeignet und sehr unpraktisch, wenn Jemand anderes, er zum Beispiel, auf irgendwelche Stofffetzen treten konnte, die über den Boden schliffen. Er ging näher zum Becken und blickte hinein. Warumono, der inzwischen wieder aufgetaucht war, starrte durchdringend zurück. Seine Schminke zog dunkle Schlieren durch das Wasser und sein Gesicht sah nun noch furchteinflößender aus, als es zuvor schon der Fall gewesen. Seine sorgfältig tupierten Haare waren nur noch ein Häufchen Elend.
 

"Das tut mir leid. Ich wo.."
 

Toto kam nicht mehr dazu seine scheinheilige Entschuldigung loszuwerden, denn Kyo hatte ihn am Kragen gepackt und zu sich gezogen. Mit einem lauten Platschen landete der Übeltäter ebenfalls im Wasser. Da hatte sich die stundenlange Arbeit an ihrem Aussehen ja wirklich gelohnt. Röchelnd tauchte der Schwarzhaarige wieder auf und wischte sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht.
 

"Warumono!!!"
 

schallte es dem unschuldig drein schauenden Sänger entgegen, der ohne Vorwarnung eine Wassersalve abbekam. Das konnte er nun wirklich nicht auf sich sitzen lassen. Leicht grinsend ging er auf die offensichtliche Herausforderung ein und schleuderte seinerseits einen Schwall des kühlen Nasses auf den Anderen zu.

Nachdem sie fürs erste genug gespielt hatten, beließen sie es bei einem Unentschieden.
 

"Kao wird uns umbringen."
 

seufzte Totshi, der den Blondschopf in etwas flachere Gewässer buchsierte und ihn dann mit den Händen so gut es ging die verlaufene Schminke aus dem Gesicht wischte. Ohne Widerworte, ließ Kyo diese Prozedur über sich ergehen. Stumm blickte er sein Gegenüber an. Offensichtlich war der Bassist so in seine Arbeit vertieft, dass er das überhaupt nicht registrieret. Als Toto mit seiner Arbeit zufrieden war, nickte er leicht lächenld und ließ von dem Kleineren ab.
 

"Seh ich so schlimm aus, dass du mich anstarren musst, Kyo?"
 

fragte er dann grinsend, als er die übermäßige Aufmerksamkeit Warumonos bemerkte, die ihm zu Teil wurde. Dieser schüttelte nur leichtg irritiert mit dem Kopf und drehte sich zur Seite. So war das nun wirklich nicht gemeint gewesen.

Als der Leader das Set betrat sah er den rothaarigen Gitarristen, der einige Meter entfernt vom Beckenrand stand, ein wenig verdutzt an und verfolgte dann seine Blickrichtung. Inständig hoffte er, dass sich das Bild, was sich ihm dort bot, als Hirngespinst entpuppen würde, wurde aber bald von der Realität überrollt, als sich sein Verstand zurückmeldete. Als hätte er heute noch nicht genug Probleme gehabt. Unzählige Male hatte er sich für seinen lautstarken Wutausbruch bei dutzenden von Menschen entschuldigen müssen und das Gespräch mit dem Bassisten und Shinya war auch nicht ohne gewesen. Zumindest wusste er hinterher, dass es nur ein dummer Scherz der beiden war, um Die etwas zu verunsichern, was ihnen ja auch wirklich gelungen war. Sollte diese Aktion allerdings ein weiterer Streich sein, den Toshiyas krankes Gehirn ausgearbeitet hatte, würde ihm der violett haarige Japaner in den nächten Sekunden den Hals umdrehen. Langsamen Schrittes bewegte er sich weiter über die Terasse.
 

"Seid ihr vollkommen verrückt geworden? Könnt ihr mir vielleicht sagen, wie wir das Fotoshooting, das..."
 

Kaoru warf einen flüchtigen Blick auf die imaginäre Uhr an seinem Handgelenk.
 

" ...jetzt stattfindet, machen sollten, wenn ihr so ausseht?"
 

Die Lautstärke des Lead-Gitarristen verschaffte ihm die allgemeine Aufmerksamkeit. Er sprach ruhig, jedoch mit Nachdruck.
 

"Ich hab dir doch gesagt, er wird vollkommen durchdrehen."
 

flüsterte Totshi dem kleinen Vocal ins Ohr, der daraufhin nur mit den Schultern zuckte. Seine Schuld war es nicht gewesen, dass sie nun in voller Montur im Schwimmbecken eines Hotels standen. Er hatte schließlich besseres zu tun, als freiwillig bei recht kühlem Wetter ein Bad zu nehmen, um sich im besten Falle noch eine Erkältung zuzuziehen. Seufzend bewegte er sich auf die Leiter zu und zog sich an Land. Das weiße Oberteil war mittlerweile fast durchsichtig und klebte an seiner Haut, während an der Lederhose kleine Wassertropfen abperlten. Was der Schwarzhaarige so treffend als 'Bommeln' bezeichnet hatte, klebte ebenfalls an ihm und zog dunkle Streifen über den hellen Stein.
 

"Was habt ihr euch dabei gedacht?"
 

Ausdruckslos sah Kyo zu dem Fragenden. Erwartete dieser jetzt wirklich eine Antwort von ihm?
 

Dass es ganz toll wär, nach einem zwei stündigen Besuch in der Maske, in unseren Kostümen schwimmen zu gehen und uns dabei einen abzufrieren...
 

"Es war meine Schuld, Kao... Das war keine Absicht, nur ein kleiner Unfall."
 

Toto, der nun ebenfalls aus dem nassen Element geklettert war, antwortete für den Blondschopf und unterstützte letztere Aussage auch noch mit einer kleinen Geste mit Zeigefinger und Daumen. Er hoffte, dass sein Hundeblick bei dem vollkommen aufgebrachten Leader irgendeine Wirkung zeigen würde, hoffte damit allerdings vergeblich, denn dieser hob nur angenervt eine Augenbraue. Bei kleinen Kindern mochte dieses Verhalten vielleicht noch helfen, aber aus dem Alter, wo die Strafe auf Grund dessen geringer ausfiel, war der Bassist schon etwas länger raus.
 

"Was soll ich jetzt bitte mit euch machen?"
 

Als der Angesprochene gerade den Mund aufmachte, um etwas zu sagen, vollzog der selbst ernannte Sittenwächter eine abwehrende Handbewegung. Es war eine rein rhetorische Frage gewesen, auf die er beim besten Willen keine Antwort haben wollte. Nachdenklich presste er die Lippen aufeinander.

Warumono, der das Schauspiel verfolgt hatte, wandte sich zum Gehen, als ihm auf einmal etwas die Sicht versperrte. Angenervt entfernte er das Handtuch von seinem Kopf und musterte seine Umgebung. Er sah den Übeltäter durchdringend an, als er ihn entdeckt hatte.
 

"Trockne dich lieber ab, bevor du dir noch ne Krankheit einfängst!"
 

forderte er ihn nur in tiefem Tonfall auf und ließ den Sänger dann alleine zurück. Der Blick, den Die ihm zuwarf, verunsicherte den kleinen Japaner so sehr, dass er vollkommen sprachlos war. So hatte er schon länger nicht mehr drein geschaut. Es war eine Mischung aus Sorge und Enttäuschung. Genau diese Mischung hasste Kyo. Eine Weile betrachtete er stumm das dunkelblaue Baumwollstück, das er festhielt, bevor er sich so gut es ging damit trocken rubbelte. Eine Hand legte sich auf seine Schulter, woraufhin der Blondhaarige nach hinten zu deren Besitzer sah.
 

"Du und Toto geht jetzt nochmal in die Maske. Ich wünsche euch viel Spaß."
 

Kaoru machte noch immer einen sehr aufgewühlten Eindruck, doch wie es schien, hatte er mal wieder alles in Ordnung gebracht. Es war wirklich gut ihn zu haben, auch wenn es ab und zu sehr anstrengend unter seiner Herrschaft war.
 

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Mit einer schon wieder recht entspannten Miene, betrat Kaoru erneut das eigentliche Set, um nach den übrigen Bandmitgliedern zu sehen. Shinya hatte es sich an einem der Holztische gemütlich gemacht und genoss sein reichlich verspätetes Frühstück. Skeptisch musterte er dabei das Müsli auf seinem Löffel, bevor er es sich in den Mund steckte. Bei diesen peniblen Essgewohnheiten war es wohl kein Wunder, dass der Drummer so schmächtig war. Der Sänger hingegen, hätte bei dem ganzen Junk Food, das er in sich reinstopfte, schon aufgehen müssen wie ein Hefeklos. Dass dies nicht der Fall war, verdankte er wohl seinem regelmäßigem Training.

Die saß etwas entfernt auf einem Stuhl und starrte mit leerem Blick Löcher in die Luft. Langsam kam ihm dieses Verhalten doch reichlich suspekt vor.
 

"Ist alles in Ordnung mit dir?"
 

Ein wenig überrascht sah der rothaarige Gitarrist seinen besten Freund an, der ihm gerade die Sonne versperrte und besorgt zurückblickte.
 

"Klar, alles bestens."
 

Diese knappe Antwort entlockte Kao nur ein müdes Lächeln. Es war klar, dass Big Red etwas bedrückte, aber es hatte ganz den Anschein, als würde er nicht darüber reden wollen.
 

"Falls du doch reden willst, du weißt ja, wo du mich findest, wenn unsere heutigen Termine vorbei sind."
 

Leise seufzend fuhr er sich durch die lilanen Haarsträhnen.
 

"Du bist ein schlechter Lügner, Daidai."
 

Ein wenig angenervt lehnte sich der Angesprochene zurück. Dieses Stück Leder, was da vor seinem Mund hing und ihm das Atmen erschwerte, hatte wirklich nur Nachteile. Es war einfach nicht möglich den Leader mit seinem gewohnt breiten Lächeln zu täuschen, das er auf Kommando aufsetzen konnte, auch ohne dass ihm wirklich zu solch fröhlichen Regungen zu Mute war. Der Ältere hatte vollkommen Recht. Er war ein schlechter Lügner. Langsam aber sicher fragte er sich, warum er ihm überhaupt noch versuchte, etwas vorzumachen. Zwar war er dem Lead Gitarristen wirklich dankbar, dass dieser ihm immer mit Rat und Tat zur Seite stand, doch manche Dinge wollte er sogar ihm nicht erzählen. Viel zu bewusst war er sich, wie sein Seelenklemptner reagieren würde. Außerdem musste sich Die selbst ersteinmal über den Grund seiner Gedankengänge klar werden, da sich dieser ihm momentan nicht erschloss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cho
2006-12-18T12:28:56+00:00 18.12.2006 13:28
Nicht schlecht nich schlecht ^_^v gefällt mir gut was ich da lese =)
Nu schreibst du noch weiter?
LG Cho
Von:  misanthropical
2006-08-31T18:59:57+00:00 31.08.2006 20:59
wow, echt eine superff^^
dein Schreibstiel ist echt super und daidai und der kleine Oberfinsterling scheinen sich näher zu kommen^^
Was will ein Soja mehr XD

Sagst du mir bescheid wenns weitergeht?

~Soja
Von: abgemeldet
2006-08-29T22:45:21+00:00 30.08.2006 00:45
Ich frag mich echt was auf Mexx los ist... warum hat diese Spitzenfanfiction so wenige Kommentare?
tzz... also wirklich -.-

Sooo~ dann kommentier ich dich jetzt :-)
Dein Schreibstiel ist klasse^^v
Die Geschichte ist klasse^^v
und es gibt hoffnungen das ne KyoDie drauß wird *dieses pairing liebt* *_*v
also, rann an die Tastatur und weiter^.~
ich will wissen wie's weitergeht :-)

TinaMa

N'kleenes PS gibt's dennoch: versuchs doch mal mit "Anführungszeichen" ^.~
Von:  Tsuya
2006-08-21T22:00:59+00:00 22.08.2006 00:00
ich wär auch baff wenn ich toto und shin bei nem techtel mechtel (wie auch immer man das schreibt) erwischen würde XD~
aber daidai hat seinen schatz ja wieder gefunden *lach*
Von: abgemeldet
2006-08-19T19:57:04+00:00 19.08.2006 21:57
XD~ Nyaaahaaa....super Kapi!! ^^


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