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Romantic Love SPECIAL!

Eine reihe kleiner Merke
von

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MERKE: Ein einziges Mal

MERKE Ein einziges Mal
 

Die Tür ging auf und Yumi schaute hinein. Sie sah auf die Uhr. 22.30. Sie war bis gerade eben in einer Bar gewesen und hatte auch schon einige Drinks intus. Tja, der Name Kaiba eröffnete einem eben große Möglichkeiten. Sie war ohne Probleme an den Türsteher vorbei gekommen.

Vorsichtig schloss sie die Tür und trat leisen Schrittes ein. Sie wollte ihren Vater nicht auf sich aufmerksam machen, wenn dieser überhaupt schon da war. Doch so leise, wie sie gedacht hatte, war sie wohl nicht gewesen, denn da stand Seto und sah tadelnd auf seine Tochter runter.

„Wo warst du?“

„Ich war mit ein paar Freunden weg.“, versuchte sie zu sagen, doch sie merkte, dass sie sich nicht gerade nüchtern anhörte und auch der Blick Setos veränderte sich.

„Du hast ja getrunken. Sag mir sofort, wo ihr wart!“

„Das geht dich gar nichts an. Immerhin bin ich keine 10 und brauche dir nicht mehr alles zu erklären.“

„Solange du in meinem Haus lebst, werde ich von jedem deiner nächtlichen Ausflüge erfahren.“ Seto wurde immer wütender. Er konnte sich nur noch schwer zurückhalten sie nicht anzuschreien. Zum Glück waren alle Angestellten heute Abend außer Haus und keiner bekam etwas von ihrem Streit mit.

„Na wenn das so ist, dann will ich vielleicht nicht mehr lange in deinem Haus leben.“

Yumi schaute ihn mit einem letzten eiskalten Blick an, bevor sie sich die Treppe rauf schleifte zu ihrem Zimmer. Dort knallte sie die Tür so laut zu, dass Seto zusammen zuckte. Wann war alles nur so außer Kontrolle geraten?
 

Es war bereits 24 Uhr, als Yumi immer noch wach in ihrem Bett lag. Sie konnte das Gesicht ihres Vaters einfach nicht vergessen. Er war wirklich sehr sauer auf sie. Das konnte sie an seinem kalten Blick erkennen. Selten schaute er sie so an. Sonst wurde sein Gesichtsausdruck sanfter und freundlicher. Doch heute Abend…
 

Auch Seto war noch wach und dachte nach.

War es denn so falsch, sie anzuschreien. Verdammt, ich hab mir solche Sorgen gemacht. Wenn ich sie jetzt auch noch verlieren würde, dass würde ich einfach nicht verkraften. Jedes Mal erinnert sie mich an Kira. Genau dieselbe Art! Genau dasselbe lächeln!

Ich muss mich bei ihr entschuldigen. Und zwar heute noch.

Seto stand auf und ging zu Yumis Zimmer. Doch bevor er um die letzte Ecke bog, hörte er das Klicken eines Schlosses. Nun stand er vor ihrer Tür und klopfte zaghaft an.

Keine Antwort.

Er versuchte es noch mal.

Wieder nichts.

Also betrat er das Zimmer und erschrak.

Yumi saß auf dem Balkon und neben ihr stand eine Flasche Wein. Seto ging näher an sie heran und bemerkte, dass sie schon einiges getrunken haben musste, denn es war nicht mehr viel in der Flasche. Seto dachte, dass Yumi ihn nicht bemerkt hatte, doch es war anders. Sie hatte ihn bemerkt.

„Seto, schlaf mit mir!“

„Was?“

Er war schockiert! Wie hatte sie ihn genannt? Seto? Und was verlangte sie da von ihm?!

Seto war wie erstarrt und konnte nichts sagen.

Plötzlich stand sie auf und ging auf ihn zu. Dabei schaute sie ihm die ganze Zeit in die Augen und Seto erkannte, dass sie es ernst gemeint hatte. Vorsichtig hob sie die Hand und legte sie auf seine Brust. Seto hatte sich in den 18 Jahren nicht großartig verändert. Sein perfekt gestyltes glattes braunes Haar, seine saphirblauen Augen, die in diesem Moment etwas verunsichert wirkten, und sein gut gebauter Oberkörper hatte er in all den Jahren nicht verloren. Er war nur Männlicher geworden!

Sie öffnete die Knöpfe seines Hemdes und begann zu sprechen.

„Bitte, vergiss für eine Nacht, dass ich deine Tochter bin!“, flüsterte sie und fuhr mit den Fingerspitzen über seinen Oberkörper. Sie konnte jeden einzelnen Muskel spüren und prägte ihn sich gut ein. So schnell würde sie diese nicht wieder berühren können.

„Nur für diese Nacht! Gewähre mir dieses eine Mal!“

Yumi begann damit seinen Oberkörper zu küssen und daran zu lecken. Seto schloss die Augen und genoss es. Lange hatte er dieser Gefühl nicht mehr gehabt und gespürt.

Er dachte nach. Sollte er sich wirklich seine eigene Tochter nehmen, wie es jede einzelne Faser seines Körpers es in diesem Moment wollte?

Seto öffnete seine Augen wieder uns sah, dass Yumi ihn bittend ansah. Ja, er wollte sie spüren. Mehr als alles andere auf dieser Welt.

Er nickte.

Seto schlang seine Arme um ihre Taille und zog sie zu sich heran. Er sich zu sie runter und zaghaft berührten sich ihre Lippen. Yumi hätte vor Freude in die Luft springen können. Alles was sie sich erhofft hatte, würde heute geschehen. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss. Bereitwillig öffnete sie ihren Mund und ein feuriger Zungenkuss entstand.

Für Yumi war es das erste Mal, dass sie mit einem Mann schlafen würde, aber sie war sich sicher, dass er vorsichtig mit ihr umgehen würde. Yumi hatte, als sie mal in das Zimmer ihrer Mutter ging ihr Tage gefunden und darin stand, dass Seto sehr vorsichtig mit ihr umgegangen wäre und das es das Schönste war, was sie je erleben durfte.

Yumi hatte keine Angst, vor dem, was sie hier taten.

Seto hob sie hoch und trug sie rüber zum bett. Dort legte er sie hin und legte sich auf sie. Er sah ihr noch mal in die Augen. Sie nickte und zog ihn zu sich runter und begann ihn wild zu küssen.

Yumi bereute nicht, was sie in dieser Nacht getan hatten. Nur Seto plagte das Gewissen, denn er wusste nicht wie er ihr je wieder in die Augen sehen sollte…
 

Als Yumi am Morgen aufwachte, wurde sie von der Sonne geblendet. Vorsichtig öffnete sie die Augen und tastete mit der Hand nach Seto. Doch das Bett war leer. Wie gerne hätte sie jetzt Seto bei sich gehabt, aber Yumi wusste, dass es niemals so sein würde, wie sie es gerne hätte. Niemals könnte sie mit Seto zusammen sein. Doch wie gerne hätte sie mit Seto das wiederholt, was sie gestern Nacht getan hatten. Er war so zärtlich und sanft mit ihr umgegangen. Seine Küsse brannten jetzt noch auf ihrer Haut.

Nun zwang sie sich doch dazu aufzustehen. Sie schwang die Beine aus dem Bett und wickelte sich die Bettdecke um den Körper. Das machte sie aber nur, weil keine Angestellten im Haus waren. Yumi öffnete die Tür und schlich den Gang entlang in Richtung Küche.

Seto derweil saß am Esstisch und trank eine Tasse Kaffee. Er war bereits fertig angezogen, denn in einer Stunde musste er in die Firma. Seto dachte an letzte Nacht. Was hatte er nur getan? Er hatte mit seiner eigenen Tochter geschlafen! Aber es hatte sich so gut angefühlt sie zu spüren.

Ihre Küsse…

Ihre Berührungen…

Ihr Körper…

Alles an ihr war perfekt! Sie war ihrer Mutter in so vielen Dingen ähnlich. Wie sie sprach, wie sie dachte und wie sie lächelte. Alles war genauso wie bei Kira. Nur in dieser einen Sachen waren sie sehr verschieden. Kira war immer sehr schüchtern bei dieser Sache gewesen, doch Yumi war… mutiger. Sie war so leidenschaftlich und wild gewesen. Wäre sie nicht seine Tochter, würde er sie nie wieder gehen lassen.

Kira… Was sie wohl jetzt von ihm denken würde? Er betrachtete seinen Ehering.

Plötzlich legten sich zwei Arme um seinen Hals und ein Kuss landete auf seiner Wange.

„Guten Morgen!“, sagte Yumi und setzte sich gegenüber von Seto hin. Sie schüttete sich ebenfalls einen Kaffee ein.

„Morgen!“ Seto nahm seine Tasse und trank einen Schluck.

„Bist du eigentlich…“, fing er an, doch er wurde unterbrochen.

„Sag mal Seto! Liebst du mich?“

Seto blieb ungerührt sitzen und schaute sie an. Auch Yumi sah ihn an und erkannte, dass sie es ernst meinte. Seto stand auf und ging zur Tür. Er drehte sich noch mal um und sagte: „Ich muss jetzt in die Firma. Warte nicht auf mich! Es wird spät werden.“

Damit ließ er Yumi sitzen, die ziemlich geschockt war.

MERKE: Erpressung

MERKE Erpressung
 

Seto hat mal wieder eine Auszeichnung bekommen und ist jetzt, mit Yumi zusammen, auf einer Gala. Dort traf er auch Sara wieder und sie erzählt ihm, dass sie verheiratet ist. Später, nachdem Seto den Preis bekommen hat, küssen Yumi und Seto sich auf einem Gang, was jedoch Sara sieht. Daraufhin trifft Sara alleine auf Seto, ebenfalls in einem Gang, und schlägt ihm folgendes vor.
 

Sara ging auf Seto zu und begann zu reden.

„Sag mal, Seto, hast du mich eigentlich vermisst?“, flüsterte Sara leise in Setos Ohr und schlang ihre Arme um seinen Hals.

„Ich weiß von deinem kleinen Geheimnis und ich bin mir sicher du willst nicht, dass es alle erfahren, oder?!“ Nun beugte sie sich etwas weiter nach oben und begann an seinem Ohr zu knabbern. Seto war geschockt. Woher wusste sie davon?

„Woher soll ich wissen, dass du die Wahrheit sagt? Vielleicht ist es wieder mal einer deiner Tricks.“

„Das ist deine Sache ob du mir glaubst oder nicht, aber ich weiß eine Menge über dich und Yumi!“ Die letzten Worte waren ein leises Flüstern.

Ja, sie weiß es!, wurde es Seto klar.

Er schloss kurz die Augen und dachte nach. Seto seufzte einmal laut auf und sah Sara an.

„Was willst…“

Doch Seto konnte nicht zuende sprechen, denn da hatte Sara ihre Lippen auf seine gepresst. Wie von selbst legte er einen Arm um ihre Taille und zog sie näher zu sich. Er erwiderte den Kuss. Sogar sehr leidenschaftlich.

Yumi war währenddessen auf der Suche nach Seto. Im Saal war er nicht, also ging sie einfach durch die Gänge und dort fand sie ihn auch, doch wer war die Frau, die er da gerade küsste? War das etwa Sara? Nein. Das konnte nicht sein! Seto hatte erzählt, dass er mit ihr nichts mehr zutun haben wollte.

Als sie näher kam erkannte sie, dass sie es war. Mit einem Räuspern machte sie auf sich aufmerksam.

„Ähm…Papa… Was tust du da?“

Sofort ließ Seto von Sara ab und ging zu Yumi. Er sah, dass sie sehr geschockt wirkte und legte einen Arm um sie.

„Sie weiß es.“, flüsterte er in ihr Ohr und sah Sara dabei an, die ihn fordernd ansah.

„Du meinst… Aber wieso küsst du sie?“, fragte Yumi.

„Sie hat mich geküsst und, glaub mir, es wird damit nicht zu ende sein.“

„Das versteh ich nicht.“

Seto winkte ab und sah Sara an, die nun auf die beiden zukam. „Schön, dass wir jetzt alle versammelt sind. Das erleichtert doch die Sache.“

„Sag mir jetzt, woher du es weißt.“

„Hast du aus unserer Zeit nichts gelernt? Hast du nicht gelernt, dass man Affären, genauso wie Menschen in der Familie nicht auf öffentlichen Gängen küsst?“

„Sara, was willst du?“

„Wie, was will ich?“

„Damit du es für dich behältst.“

Sara lächelte und hakte sich bei Seto einfach unter den Arm. Seto sah Yumi an. Sie beobachtete alles ganz genau. Sara zog Seto zum Fahrstuhl. Er forderte Yumi mit einem Nicken auf ihm zu folgen. Er wusste innerlich, was Sara vorhatte, aber er hoffte, das er damit daneben lag.

Die drei betraten den Fahrstuhl und Sara drängte sich sofort an Seto. Sie küsste ihn und versuchte ihn dazuzubringen es ihr gleichzutun. Seto gab seine Weigerung auf und tat das, was Sara von ihm verlangte.

Yumi sah Seto mit Trauer und Wut an. Hatte er doch Interesse an Sara oder tat er das alles nur wegen ihrem Wissen?

Die beiden lösten sich und Sara sah zu Seto rauf. „Ich habe dich sehr vermisst.“

„Sag mir, was du willst.“ Seto sah zur Seite auf den Boden. Er schämte sich dafür, dass Yumi das alles mitbekommen musste und dafür, dass er wieder schwach wurde, wo er doch so sehr versucht hatte ihr zu widerstehen.

„Du weißt was ich will und ich weiß, wie ich es bekomme.“, sagte sie leise und ihre Hand strich nach unten zwischen seine Beine.

„Nein… Bitte, Sara, ich will das nicht…“, murmelte Seto und schloss die Augen. Yumi hatte derweil Tränen in den Augen und sah weiterhin zu, doch als Seto so weinerlich und zerbrechlich wirkte, da ging sie einen Schritt und stand neben Sara. Sie stieß sie brutal zur Seite. „Lass ihn in Ruhe! Er hat gesagt, er will nicht! Dann will er auch nicht, hast du das verstanden, du… du Barbiepuppe!“

„Yumi…“, flüsterte Seto. „Du machst es nur noch schlimmer.“

„Die soll dich in Ruhe lassen! Ich will nicht, dass sie dich anfasst!“

„Misch dich bitte nicht ein!“ Seto drückte sich an die Wand des Aufzugs und hatte die Augen noch immer geschlossen. Er spürte, wie er es wollte, er spürte, wie sehr sein Körper nach Saras Berührungen schrie, aber er wollte nicht, das Yumi es erfuhr! Er wollte nicht, dass sie dabei ist!

„Seto…“ Yumi sah ihren Vater an. Er schüttelte langsam den Kopf und Sara drängte Yumi zur Seite. Die Türen gingen auf und Sara verließ mit Seto den Fahrstuhl.

„Begleite uns doch, Yumi.“, warf Sara ein. Seto sah sie hasserfüllt an. Er hatte tiefe Schmerzen. Er wollte es nicht, aber auf der anderen Seite… Er hatte Sara so lange nicht gesehen. Er hatte sie wirklich ein wenig vermisst. Aber diese Nummer, die sie abzog war wirklich dreckig, und genauso fühlte sich Seto auch. Dreckig. Er war allerdings sehr überrascht, als Yumi ihnen folgte. Er drehte sich mit dem Gesicht zu ihr, während Sara ihn weiterzog. Er formte die Lippen zu einem: Nein. Und dann folgte ein leichtes Kopfschütteln. Zeichen, die sagen sollten, dass Yumi nicht mitbrauchte. Doch sie war sich ihrer Sache sehr sicher und folgte den beiden.

Das Hotelzimmer war leer.

„Wessen Zimmer ist das?“, fragte Seto und sah sich um. Zwei Koffer standen am Fenster.

„Meins.“

„Und dein Mann?“

„Denkst du etwa ich schlaf mit dem in einem Zimmer?“ Sara schüttelte sich. „Nein, ich könnte nachts kein Auge zumachen.“

„Also hast du ihn nur des Geldes wegen geheiratet?“, mischte Yumi sich ein. Sara sah sie kurz an und sagte: „Neugieriges Blag! Was weißt denn du schon? Misch dich nicht in Angelegenheiten, die dich nichts angehen!“

„Sprich nicht so mit meiner Tochter!“, warnte Seto und Sara lächelte ihn an.

„Ich habe vor dir keine Angst, Seto. Ich bin im Vorteil, vergiss das nie.“

„Versprich, dass du es vergisst und du nie etwas sagen wirst, wenn diese Sache hier vorbei ist!“, sagte Seto, ohne auf ihren Kommentar einzugehen.

„Klar.“, sagte Sara und drehte sich um. „Würdest du so freundlich sein und mein Kleid öffnen?“ Seto legte seine Hände an den Reißverschluss des Kleides und zog ihn nach unten. Sara drehte sich wieder zu ihm und begann ihn zu küssen. Seto erwiderte den Kuss vorerst nicht, doch dann schloss er langsam seine Augen und brach den Widerstand, den er versuchte zu leisten. Er zog sein Jackett aus, ohne sich von ihren Lippen zu trennen. Wie sehr hatte er das alles vermisst. Wie sehr hatte er danach begehrt. Yumi, die an der Wand stand und dieses Schauspiel verwirrt, verhasst und verschreckt verfolgte, hatte er schon vergessen.

Sara öffnete sein Hemd, streifte es über seine Arme und warf es einfach auf den Boden. Ihr Kleid glitt nun auch zu Boden. Seto ging zum Bett zurück und setzte sich. Er legte sich nach hinten und sah zu, wie Sara näher kam, aufs Bett kletterte und sich auf ihn legte. Seto schielte noch einmal zu Yumi, dann küsste er zum wiederholten Male Sara.

Er versuchte sich noch einmal aufzusetzen, doch sie ließ es nicht zu. Sie küsste ihn auf die Lippen, dann auf seine Schultern und dann über seinen Oberkörper. Sie sah in den Augenwinkeln, wie Yumi langsam näher kam. Sie hielt sich eine Hand vor den Mund und schaute sich dieses Szenario mit Tränen in den Augen an. Wieso tat er das?

Sie hatten dreimal bisher miteinander geschlafen und Yumi wusste, nein, sie spürte, dass da was war, dass das was bedeutet hatte… Ihm hatte es etwas bedeutet, das wusste sie. Aber wieso tat er das!? Und wieso musste sie sich das mit ansehen? Wenn er es nun getan hätte, ohne sie, dann wäre es nicht so schlimm gewesen! Sie wünschte sich, das sie es nie erfahren hätte. Wieso musste sie auch gerade in dem Moment in den Gang einbiegen? Wieso hatte sie gerade da Seto gesucht? Eigentlich… Wenn sie es so überlegte, war alles ihre Schuld… Wenn sie damals nicht betrunken nach Hause gekommen wäre und sie Seto nicht das gesagt hatte, was ihr noch heute Angst machte, dann wäre das alles nicht geschehen…

Sie spürte auf einmal, wie sie am Handgelenk gepackt wurde. Sie sah nach unten. Seto sah sie an, während Sara ihn wieder überall küsste. Sein Blick war hilfesuchend und mitfühlend. Yumi riss sich los und schüttelte den Kopf. Tut mir Leid, Seto. Aber da musst du selber durch., dachte Yumi und senkte den Blick.

Seto schloss die Augen, als Sara ihn wieder auf die Lippen küsste. Sie begann sich nun vollends zu entkleiden und Yumi wurde zusehends schlechter. Sie weinte noch mehr. Stumm.

Sara kam an Setos Ohr. Sie schielte zu Yumi und flüsterte in sein Ohr: „Deine Tochter soll herkommen.“

„Nein. Bitte… Lass sie… Lass sie daraus.“, sagte Seto und sah Sara an. Diese zog eine Augenbraue hoch und schüttelte langsam den Kopf. „Bitte, Sara…“

„Nein, sag ihr, sie soll herkommen.“, sagte Sara und Seto sah zu Yumi, die zitternd, weinend und verängstigt zu den beiden auf das Bett sah.

„Yumi, komm bitte her.“, sagte Seto leise und langsam. Yumi schüttelte energisch den Kopf.

Seto sah zu Sara, die ihn auffordernd ansah. „Yumi, bitte komm jetzt her.“

Yumi sank auf die Knie und hielt sich die Ohren zu, sie schüttelte wieder den Kopf.

Sara seufzte genervt und kletterte vom Bett. Seto setzte sich auf. Sara packte Yumi am Arm und zerrte sie hoch. „Nein!“, rief Seto und wollte aufstehen, doch da hatte Sara Yumi schon aufs Bett gestoßen, direkt über Seto. Seto verzog schmerzhaft das Gesicht und Yumi schrie auf. Sie rutschte von Seto runter aufs Bett und zog die Beine an sich. Bevor Sara wieder ins Bett steigen konnte, flüsterte Seto in Yumis Ohr: „Stell dir vor, wir wären ganz alleine.“

Yumi schüttelte den Kopf. Das ging nicht!

Seto wusste von Yumis stetiger Angst. Ihre Angst vor Sex, und nun wurde sie auch noch dazu gezwungen… Seto war immer mit ihr vorsichtig und zart umgegangen, hatte sie den meisten Teil tun lassen, aus dem Grund, dass sie sich an alles herantasten konnte, dass sie lernen konnte. Aber sie war noch nicht bereit dazu! Sie konnte sich noch nicht mit ihrem erlernten Wissen hinaustrauen! Seto biss sich auf die Unterlippe, doch ehe er noch etwas tun konnte, war Sara schon wieder bei ihm. Sie nahm ihn wieder komplett ein. Doch sie zog auch Yumi mit ein! Sara packte sie einfach an den Armen und zog sie an sich und drückte ihre Lippen auf die ihren. Yumi weinte noch mehr und presste ihre Lippen aufeinander. Seto, der noch immer saß, packte Sara am Arm. Sie ließ von Yumi ab und küsste ihn wieder. Die beiden legten sich wieder zurück, das heißt, Seto wollte es, doch Sara ließ Yumi nicht so schnell wieder in Ruhe.

Doch Seto zog Sara, wenn auch mit Mühe, mit sich nach unten. Was auch immer geschah, er wollte Yumi nicht großartig mit reinziehen und er wusste wie er Sara dazu kriegen würde, von Yumi die Hände zu lassen. Schließlich hatte er über ein Jahr eine Affäre mit ihr gehabt!

Er wechselte die Stellung. Sara lag nun in den Kissen und sah Seto begierig an.

Doch sein Blick galt noch Yumi, die ihn dankend ansah. Er nickte leicht und beugte sich dann wieder über Sara. Er strich mit den Lippen über ihren Hals und Körper, bis sie aufseufzte.

„Gib zu, das hast du vermisst!“, sagte er leise und Sara sah ihn lächelnd an.

„In all den Jahren habe ich deinen Spruch nicht einmal vergessen.“, sagte sie. Seto küsste sie.

„Welchen Spruch?“

„“Das ist es doch, was du willst! Das ist es, was du brauchst! Dazu bin ich aber nicht in der Lage! Das kann ich nicht! Das will ich nicht! Das bin ich nicht!“ Erinnerst du dich?“

Seto grinste verschlagen. „Wollen mal sehen, ob ich mich verändert habe.“

Er setzte sich kurz auf und öffnete seinen Gürtel. Sara half ihm bei der Hose. In kürzester Zeit war er draußen. Yumi wollte nicht, dass er mit Sara schlief… Aber was sollte sie tun? Sie traute sich nicht dazwischenzugehen! Aber sie konnte doch nicht zulassen, das der einzige Mann in ihrem Leben, den sie liebte, mit einer anderen Frau vor ihren Augen schlief!

Seto wünschte sich nichts mehr, als das Yumi sich nun einmischte, etwas tat. Irgendetwas, nur so dasitzen sollte sie nicht. Auf der anderen Seite war es vielleicht besser so. Aber dann sollte sie wenigstens die Augen schließen…

Seto stützte sich auf dem Bett ab und sah Sara an. Sie wartete nur darauf, das er sie jetzt küsste. Er tat es, doch ihre Lippen fühlten sich so anders an. So weich und unschuldig.

Seto öffnete seine Augen und sah Yumi. Sie sah ihn mit großen Augen an. Ihr Atem ging schnell. Seto sah sie überrascht an. Sie hatte sich bereits ausgezogen. Sara brummte wütend, als auch sie bemerkte, dass Yumi sich eingemischt hatte. Sie schubste Yumi von ihrer Sicht auf Seto weg. Doch Seto hielt Yumi fest. Mit einem Kopfzucken fragte er Yumi, ob sie wirklich bereit dazu ist, sie zuckte mit den Schultern. „Wir haben Besuch bekommen.“, sagte Sara lächelnd und zog Yumi zu sich. Yumi sah Seto verschreckt an, als sie neben Sara landete. Seto sah die beiden an. Yumi atmete noch immer schnell und unregelmäßig. Sie hatte furchtbare Angst.

Seto beugte sich zu Yumi nach unten und küsste sie innig. Sie erwiderte den Kuss und er legte seine Hand an ihre Wange. Dieser Kuss erwärmte sie innerlich und ließ sie beruhigen.

Seto ließ von ihr ab, als er eine Hand an seinem Arm spürte. Sara legte den Kopf schief. Sie wollte nicht warten. Seto wandte sich ihr zu. Er küsste sie. Das war schon wieder ganz anders.

Yumi kniete sich hin und sah den beiden zu. Sie wusste, dass sie Seto jetzt nicht aufhalten konnte, wenn er es unbedingt mit Sara tun wollte. Es zerbrach ihr das Herz, aber dieser Kuss gerade, der hatte sie ziemlich beruhigt. Sie legte ihre Hände an Setos Rücken und küsste diesen. Auch den Nacken und die Schultern. Seto schloss die Augen. Sara strich ihm mit den Fingerspitzen über den Oberkörper. Er spürte zwar Yumi hinter sich, wie sie über seinen Rücken und Nacken strich und mit den Lippen darüber fuhr, nahm aber nach weiteren Küssen mit Sara, keinerlei Beachtung darauf. Sein Interesse galt nun nur noch Sara.

Und als Sara aufstöhnte, als Seto in sie eindrang, war auch er der Versuchung nahe, seiner Lust Stimme zu verleihen. Doch er musste im Hintergedanken an Yumi denken. Doch während er mit Sara schlief achtete er nicht mehr auf sie. Sara hatte die Augen geschlossen und gab sich der Endlösung laut stöhnend hin. Seto dagegen blieb stumm.

Zuckend und schwitzend fiel er neben sie auf das Bett. Sein Atem ging unregelmäßig. Yumi legte sich neben ihn und drückte sich an seinen verschwitzten Körper.

Sara hatte die Augen geschlossen und Seto drehte sich zu Yumi. Er hatte gespürt, wie sie zusammenzuckte und als er sie ansah, sah er die Tränen, die ihr über die Wangen liefen.

Seto schob sie ein Stück nach oben und zog sie wieder an sich, als er seinen Arm hingelegt hatte, damit sie draufliegen konnte. Sie deckte sich und ihn, und auch Sara, mit der Decke zu. Den freien Arm legte Seto nun um Yumi.

„Was ist los?“, fragte er leise. Er spürte, wie Sara ihm einen Arm umlegte. Er zuckte kurz, aber Sara schlief, denn er hörte ihren leisen gleichmäßigen Atem. Sie war eben auch nicht mehr die Jüngste…

Yumi schluchzte, sagte aber nichts. Seto hasste es wenn man weinte. Denn wenn es sich um eine Person handelte, die er mochte und liebte, dann musste er irgendetwas tun. Er hasste Tränen bei Frauen. Als Mann musste man dann Mitgefühl aufbringen, man musste die Frauen verstehen können und vor allem war man hilflos dagegen…

„Yumi… Sag, wieso weinst du?“

„Du und… und Sara… Ich weiß, wie Mama sich gefühlt haben muss… So allein…“

„Sie war nicht allein. Und außerdem war sie nie dabei.“

„Siehst du, ich habe es noch schlimmer mitgefühlt, als Mama… Es bricht einem das Herz. Du hast dich nur mit Sara abgegeben. Du hast mich komplett vergessen, richtig? Ich hatte Angst, Seto, und du warst nicht da um mir zu helfen, um mich zu stützen. Ich habe dich gerade gebraucht! Aber du warst nur für diese Frau da! Das hat mich sehr verletzt.“

„Yumi… Ich…“

„Nein, sag jetzt nichts, denn es gibt nichts auf der Welt, was du noch tun kannst, um das wieder gut zu machen…“

„Wirklich gar nichts?“

„Ja, nichts.“

Seto strich ihr mit der Hand über die Haare. Dann beugte er sich zu ihr rüber und küsste sie erst leicht auf die Lippen. Yumi schloss die Augen und legte ihre Hand an sein Gesicht. Er zauberte aus dem leichten einen innigen Kuss, der alle bisherige Leidenschaft zwischen den beiden durchbrach. Auch er fühlte sich ganz anders und sein Herz begann viel schneller zu schlagen. Was war das für ein Gefühl? Er kannte es, aber er wusste nicht woher, denn es musste schon sehr lange Zeit zurückliegen. Als der Kuss noch intensiver wurde, wusste er woher er dieses Gefühl kannte, was sich langsam in seinem ganzen Körper ausbreitete.

Es war das Gefühl das er vor 15 Jahren zum ersten Mal in seinem Leben gespürt hatte. Das Gefühl des frischen Verliebtseins. Die neue Liebe, die erst noch ertastet und erfragt wurde, die mit Vorsicht behandelt wurde.

All das hatte er vor 15 Jahren zum ersten Mal mit Kira erlebt.

Hatte er sich etwa in Yumi verliebt?

In seine Tochter?

Seto löste den Kuss und drehte sich vorsichtig auf den Rücken, um Sara nicht zu wecken. Er setzte sich auf und legte ihren Arm neben sie. Yumi beobachtete alles mit verwirrtem Blick. Was hatte er vor? Er fuhr sich einmal durch die Haare und sah Yumi an.

„Lass uns von hier verschwinden!“

Sie nickte. Vorsichtig standen beide auf und zogen sie sich an. Nach einem kurzen Kuss verließ Seto, mit Yumi an der Hand, das Zimmer. Ihr Zimmer lag einige Gänge von Saras Zimmer entfernt. Was Yumi sehr glücklich stimmte. Seto öffnete die Tür ihres Zimmers und sie betraten es.

„Ich gehe dann mal duschen. Dir würde ich es vielleicht auch raten, wenn du mich heute noch mal anfassen möchtest.“, sagte Yumi und ging zum Badezimmer. Seto grinste. Da war sie wieder! Seine Yumi!

In der Dusche hatte Yumi endlich Zeit zum Nachdenken. Was hatte sie da nur getan? Sie hatte sich eingemischt und dann hatte Sara sie…

„Urgh!“, machte Yumi und wusch sich das Gesicht. Wie konnte man sich in ihrem Alter nur so benehmen? Es war einfach schrecklich mit anzusehen wie Seto mit ihr umgegangen war.

Yumi schüttete sich etwas Duschgel in die Hand und wusch sich gründlich am ganzen Körper.

Seto derweil stand am Fenster, sah in das schwarze der Nacht und sah sich den Regen an. Das Wetter passte irgendwie zu seiner Stimmung. Schon wieder hatte Sara ihm alles verdorben. Er glaubte nicht, dass Yumi sich jetzt noch mit ihm zusammen sein wollte. Er schloss die Augen, lächelte und schüttelte leicht mit dem Kopf. Das hatte er sich selbst zuzuschreiben…

Als Seto sich umdrehte, sah er Yumi. Sie war gerade dabei sich ein Handtuch um den Körper zu binden. Auch ihre Haare steckten in einem.

Anscheinend hatte sie ihn noch nicht bemerkt, denn sie war zu sehr mit dem Tuch beschäftigt.

Ohne etwas zusagen, ging sie an ihm vorbei zum Schrank und holte ein paar Sachen raus. Schockiert beobachtete Seto alles. Sie ignorierte ihn?!

Er drehte sich wieder um und begab sich ins Bad. Die Tür schlug mit einem lauten Geräusch ins Schloss. Er war wütend…

Gut, denn genau das wollte ich erreichen, dachte Yumi. Auch wenn es etwas fies war, aber er hatte es verdient. Immerhin hatte er vor ihren Augen mit Sara geschlafen. Auch wenn sie ihn eigentlich gezwungen hatte, konnte Yumi sehen, dass er es wollte. Schon im Fahrstuhl.

Yumi legte ihre Sachen auf einen Stuhl und setzte sich aufs Bett. Sie ließ sich fallen und starrte an die Decke. Wie schön hätte dieser Abend werden können…

Yumi schloss die Augen und verlor sich für einige Minuten in der Welt der Träume…

Es war gegen 23 Uhr als sie die Augen wieder öffnete. Sie sah Seto, der am Bett saß. Er hatte seinen Kopf in seine Hände gestützt, deren Ellbogen auf seinen Knien ruhten. Seto schien nach zudenken. Yumi setzte sich vorsichtig auf, sodass Seto es nicht merkte. Sie rutschte näher an ihn heran und schlang die Arme um seinen Hals.

„Bist du noch sehr sauer?“, flüsterte Yumi und knabberte an seinem Ohrläppchen.

Seto erschauderte unter ihren Berührungen und seufzte leise.

„Warum sollte ich sauer sein? Eigentlich bin ich es doch selbst schuld. Ich hätte es eben nicht tun dürfen. Es war meine eigene Schuld. Und natürlich war ich sauer. Auf mich, aber das hatte nichts mit dir zutun. Für mich wäre es verständlich, wenn du es jetzt beenden willst.“

Yumi hatte ihm in aller ruhe zugehört. Sie hatte Tränen in den Augen. Wieso dachte er bloß so was? Sie würde ihn niemals aufgeben, wegen dieser Sache. Sie liebte ihn doch. Nur mit ihm wollte sie zusammen sein.

Seto hatte sich umgedreht und sah sie nun an. Er erschrak. Sie hatte Tränen in den Augen. Er zog sie zu sich und leckte die Tränen weg. Er wollte sie nicht weinen sehen. Sie sollte nicht wegen ihm weinen.

„Bitte weine nicht! Du sollst nicht wegen mir weinen. Ich will, dass du glücklich bist!“, sagte er und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen.

„Aber ich kann nur mit dir glücklich sein. Du bist der einzige Mann mit dem ich glücklich sein will und sein werde.“

„Ach Yumi…“

Sanft drückte er sie zurück aufs Bett. Seine Lippen fuhren über ihre Schultern. Sie schloss ihre Augen, doch wenn sie das tat, dann sah sie immer Sara und ihren Seto vor sich.

Wieso musste das geschehen…?

„Nein. Hör auf.“, wehrte sich Yumi und stemmte ihre Hände gegen Setos Oberkörper. Er sah sie verwirrt an und atmete einmal tief durch.

„Was ist denn? Ich mache doch gar nichts. Womit soll ich denn aufhören?“

„Na, damit! Ich will das nicht! Du warst gerade noch mit Sara zusammen. Ich mein, das ekelt mich total an.“, sagte Yumi und sah weg.

„Was!? Ich ekel dich an?“

„Ja.“, flüsterte Yumi und schloss die Augen. Seto rutschte vom Bett und stand auf.

„Na toll! Ich habe meine Tochter dazu gebracht, dass sie sich vor mir ekelt. Sag mal, was denkst du eigentlich? Ich bin immer noch dein Vater! Ein bisschen mehr Respekt, Yumi!“

„Was willst du eigentlich von mir!? Sagst ich bin deine Tochter, treibst es aber mit mir! Entscheide dich mal! Was willst du also!?“

„Es mit dir treiben.“ Seto zuckte mit den Schultern.

„Oh Gott…! Das ist echt ekelig!“ Yumi drehte sich auf den Bauch und schloss die Augen. „Gute Nacht.“, sagte sie und versuchte wieder einzuschlafen.

„Yumi?“

„Nein.“

Seto schüttelte den Kopf und setzte sich auf einen Sessel. Er legte die Beine übereinander und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Er sah zu Yumi. Es dauerte nicht lange, da hörte er sie regelmäßig atmen. Er seufzte einmal und stand wieder auf. Er ging zum Fenster und sah hinaus in die Dunkelheit. Er legte die Hände an den Rücken und kaute auf seiner Lippe herum.

Komm schon… Worauf wartest du denn noch!? Sonst wirft dich so ein Streit auch nicht einfach aus der Fassung! Komm schon, Seto!

Seto ging zum Bett und kletterte zu Yumi. „Tu nicht so, als würdest du schlafen!“, sagte er ernst. Yumi öffnete ein Auge und lächelte. „Wusst ich doch, dass du kommst.“, sagte sie leise.

„Ahja?“

„Ja.“

Seto stieg vorsichtig über Yumi und zog ihr Handtuch weg. Er setzte sich auf ihre Oberschenkel und stützte sich mit seinen Beinen ab, um ihren Beinen nicht zur Last zu werden. Er beugte sich weit nach vorne um ihre Schultern zu küssen und zu berühren.

„Seto?“

„Mmh?“ Seto fuhr mit seinen Lippen über ihren Rücken.

„Wieso bist du nicht müde?“, fragte Yumi und schloss die Augen, als Seto an ihrer Haut sog.

„Wieso sollte ich?“ Seto strich weiter über ihren Rücken mit seinen Händen.

„Wegen heute Abend. Das mit…“

„Lass uns nicht mehr drüber reden.“

„Es hat dir gefallen.“

„Ich sagte doch, lass uns nicht mehr drüber reden.“, sagte Seto wieder.

„Wieso hat es dir so… ja, so einen Spaß gemacht es mit ihr zu treiben!? Ich will es wissen!“, sagte Yumi beharrlich und drehte sich um. Seto neigte sich zu ihr nach vorne.

„Ganz einfach, weil sie nicht redet.“

Yumi sah ihn mit großen Augen an. Das war’s? Das war die einfache Antwort?

Seto küsste sie auf die Lippen und fuhr derweil mit seinen Händen über ihren Körper. Sie war immer noch etwas besonders, auch wenn Seto gerade Sara wiedergesehen und wiedergespürt hatte. So war Yumi doch immer und immer wieder etwas besonderes. Seto hatte das Gefühl, wenn er mit ihr schlief, das er besonders Acht geben musste. Da er Angst hatte Yumi könne zerbrechen. Nicht äußerlich, aber innerlich. Schließlich war er ihr Vater und irgendwann würde Yumi es nicht mehr können und es nicht mehr wollen. Früher oder Später.

Yumi legte ihre Hände an seine Brust und zog den Bademantel bis zu seiner Armbeuge. Seto löste den Knoten des Bademantels und zog ihn ab. Dann legte er sich ganz über sie und bedeckte sie mit Küssen. Yumi legte ihren Kopf in den Nacken, als er begann an ihrem Oberkörper zu lecken. Als Seto in sie eindrang, stöhnte Yumi laut und umklammerte mit ihren Beinen seine Hüfte. Er bewegte sich leicht in ihr und küsste sie immer wieder auf die Lippen. Zwar war es abstoßend für Yumi, aber was konnte sie machen? Sie war ihm verfallen! Für Seto würde sie alles tun, auch wenn er sie betrogen hatte…

Als beide zum Höhepunkt kamen, schrie Yumi geräuschvoll und wurde von Seto durch einen Kuss zum Schweigen gebracht.

Er legte sich neben sie und beobachtete sie. Ihr Atem ging unregelmäßig und Schweiß rann ihr übers Gesicht. Seto drehte sich auf die Seite und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Nun sah sie ihn an. Sein Blick sprach Bände. Er begutachtete sie nochmals von oben bis unten. Sie war perfekt!

„Was denkst du Seto?“

„Wie wunderschön du bist!“, sagte er und küsste sie.

Vorsichtig setzte er sich auf und deutete ihr, sich auf den Bauch zu legen. Sie tat es.

„Lass mich deinen attraktiven Körper verwöhnen!“

Er strich mit seinen Händen über ihren Rücken. Rauf und runter. Seine Berührungen waren sanft und unglaublich zärtlich. Yumi genoss seine Körperkontakte und schloss die Augen. Nun strich er auch mit seinen Lippen über ihren Rücken und seine Haare berührten ihren Nacken. Ein leises Seufzen ihrerseits bestätigte Seto, dass es ihr gefiel.

Das wiederholte er einige Male bis er merkte, wie sich ihr Oberkörper regelmäßig hob und senkte. Sie war eingeschlafen. Seto ließ von ihr ab und legte sich erneut neben sie. Dann zog er sie dicht zu sich und die Decke über sie. Dann schlief auch er nach einiger Zeit ein.

MERKE: Setos Ausraster

MERKE Setos Ausraster
 

An diesem Abend war Yumi mit ihren Freuden aus. Als sie auf die Uhr sah, war es bereits 1 Uhr morgens und eigentlich hätte sie um 12 Uhr Zuhause sein müssen, dass hatte sie zumindest mit Seto ausgemacht. Doch da dieser sowieso wieder in seinem Büro saß, würde er es nicht bemerken, wann sie Nachhause kam. Yumi bat ihren Freund Ro sie nach Hause zu bringen. Sie verabschiedete sich von Rika und den anderen und stieg ins Auto.

Der kühle Fahrtwind blies ihr ins Gesicht. Einige Zeit war es still im Auto, doch Ro unterbrach sie.

„Sag mal, hast du einen Freund?“, fragte er plötzlich und Yumi sah ihn erschrocken an. Sein Blick war immer noch auf die Straße gerichtet und er wirkte ruhig. Irgendwie zu ruhig. Sie blickte wieder aus dem Fenster und antwortete erst nach einiger Zeit. Ja, war sie denn nun Setos Freundin? Eigentlich schon, denn immerhin hatten sie einige Male miteinander geschlafen und Yumi fühlte definitiv mehr für ihn.

„Ja, hab ich.“

„Aha und kenn ich ihn?“

„Nein, ich denke nicht. Er… Er ist nicht von hier. Er wohnt in einer anderen Stadt.“, antwortete sie schnell und spielte nervös mit ihren Händen rum.

„Liebt er dich?“

„Ja, ich denke schon.“ Er begutachtete sie einen Moment von der Seite, bis er seinen Blick wieder auf die Straße lenkte. Ro fuhr gerade auf das Gelände der Kaiba Villa. Yumi erklärte ihm, dass er in die Tiefgarage fahren konnte, denn von dort aus würde sie schneller ins Haus kommen. Das Auto blieb stehen und Yumi wollte sich gerade von ihm verabschieden, als er sie stoppte.

„Warte Yumi!“

Sie hielt in ihren Bewegungen inne und sah ihn an. Yumi konnte nicht mehr warten. Sie würde höllischen Ärger von Seto bekommen, wenn er sie sehen würde.

„Was ist denn noch?“, fragte sie ungeduldig und sah sich noch mal um. Niemand war zu sehen. Sie waren alleine.

Plötzlich spürte sie eine Hand an ihrem Kinn und Lippen die sich ungestüm auf ihre pressten.

Yumi sah Ro mit weit aufgerissenen Augen an. Als Ro sich von ihr löste, sahen sie sich für einige Minuten nur stumm an, bis er seine Stimme wieder erhob.

„Yumi, ich liebe dich! Wieso kannst du nicht mit mir zusammen sein? Wieso hast du mich damals abgelehnt? Ich könnte dir alles geben, was du möchtest, wenn du nur mit zusammen wärst. Vergiss einfach diesen anderen Typen!“ Die letzten Worte waren nur noch ein leises Flüstern und Yumi erschauderte. Seine Stimme klang in dem Moment so verdammt verführerisch! Wieso wirkte er in manchen Situationen so verdammt süß?

„Ro, bitte hör auf! Ich habe einen Freund und ich habe dir damals gesagt, warum ich dich nicht als Freund haben will.“, sagte Yumi, doch er legte einen Arm um ihre Taille und zog sie somit noch näher zu sich. Sie wurde gegen seinen Oberkörper gedrückt und genoss die Wärme, die er ihr in diesem Moment gab. Sein Kopf senkte sich wieder zu ihrem und war ihren Lippen zu nah für Yumis Geschmack. Sie wollte ihn doch nicht küssen, aber er hatte etwas an sich, dass ihn unwiderstehlich machte. Ros Lippen trafen die ihren. Er drückte sie zurück auf ihren Sitz, ohne den Kuss zu lösen, und stieg vorsichtig über sie. Jedoch als seine Zunge über ihre Lippen fuhr und um Einlass bat, gewährte sie ihm diesen Wunsch. Ja, sie wollte ihn. Yumi erwiderte seinen Kuss und fuhr mit ihren Händen unter sein Shirt. Sanft fuhren sie jeden Zentimeter nach und Ro seufzte zufrieden. Endlich würde er das bekommen, was er schon so lange haben wollte. Yumi Kaiba würde bald ihm gehören…

Ro hob seine Arme hoch und sie konnte ihm das Shirt über den Kopf ziehen. Nun berührten ihre Lippen seinen Oberkörper und Yumi genoss es ihn zu verführen. Als sie ihre Lippen von ihm löste, legte Ro seine Hände an ihre Bluse und sah sie bittend an. Sie nickte zaghaft und er öffnete die Bluse und sah ihr dabei tief in die Augen. Weiche Lippen legten sich auf ihren Hals und sogen leicht an ihrer Haut. Yumi wurde es heiß und kalt zugleich und sie musste sich beherrschen, um nicht plötzlich laut zu stöhnen. Die Lippen wurden nach kurzer Zeit von Ros Zunge abgelöst, die nun sanft das hinterlassene Zeichen liebkosten.

Ro öffnete Yumis BH und sie sah ihn an. Er kam ihr wieder näher mit dem Gesicht und küsste sie innig. Yumi tat es ihm gleich und legte eine Hand an sein Gesicht.

„Hast du keine Bedenken?“, fragte Ro auf einmal und sah Yumi tief in die Augen. Sie schüttelte langsam den Kopf, sah aber zur Tür, da sie doch Angst hatte, das Seto hier runter kommen würde. Doch es war alles still. Ro hatte derweil Yumis Rock hochgeschoben und seine Hose geöffnet. Yumi sah noch immer an ihm vorbei und als er sie wieder küsste, erwiderte sie ihn zwar, aber nicht sehr leidenschaftlich. Als Ro sich in Yumis Schoß drang und aufstöhnte, schloss Yumi die Augen. Was tat sie hier nur? Klar war Ro leidenschaftlich und ein wirklich süßer und toller Typ, aber sie liebte doch Seto und doch trieb sie es mit einem Typen, der ihr gar nichts bedeutete, wie eine Prostituierte…

Ro küsste sie wieder und nahm ihre Hände und legte sie um sich. Doch Yumi ließ sie wieder an ihm runterbaumeln und öffnete die Augen. Kurz sah sie ihn an, sein lustvoller Blick, die Erregung in seinen Augen. Widerlich. Seto…

Ro stöhnte auf, als er zum Höhepunkt kam, er ließ sich zurück auf seinen Sitz sinken und atmete unregelmäßig ein und aus. Seine Augen hatte er geschlossen. Sie sah ihn an und biss sich dabei auf die Oberlippe.

Ro öffnete nun auch die Augen und sah sie an. „Alles okay?“

„Klar…“, log Yumi leise und sah wieder weg. Was war das denn gewesen? Sie hatte nicht mal etwas gespürt… Bei Seto war das immer anders gewesen.

„Nein, ich sehe doch, dass dich etwas bedrückt. Sag es mir, Yumi. Ist es, wegen deinem Freund? Der wohnt doch in einer anderen Stadt, der muss nie etwas davon mitkriegen.“

„Nein… Es ist…“ Doch sie konnte ihm nicht erklären, denn da hatte er sich schon wieder zu ihr gebeugt, nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie.

„Keine Angst. Der kriegt es nicht raus.“

Doch, das würde er! Da war sich Yumi sicher. Ro küsste sie wieder und setzte sich dabei auf und kam wieder mehr über sie. Immer mehr, doch ehe Yumi Schreien konnte, ihn wegschubsen konnte, wurde er von ihr heruntergerissen.

Und im nächsten Moment schlug er gegen die Autotür. Yumi zuckte zusammen.

Sie sah, dass Seto Ro ins Gesicht schlug und das mehr als nur ein mal. Dann packte Seto Ro am Kragen seines Hemdes und riss ihn vom Wagen weg und schlug abermals auf ihn ein, so lange und noch mehr, als Ro schon auf dem Boden lag. Sein ganzes Gesicht war blutverschmiert. Seto sah ihn hasserfüllt an. Wie konnte er es nur wagen sich an seine Tochter ran zu machen? Sie gehörte ihm ganz alleine.

Yumi sah Seto erschrocken an. Sie verstand seinen Ausraster. Aber musste er denn gleich…

Sie sah zu Ro, der wie ein Häufchen Elend auf dem Boden lag und sich langsam zusammenzog. Er wimmerte und hielt sich die Hände vors Gesicht gepresst.

Dann sah Seto zu Yumi und ging einen Schritt auf sie zu. Seto beugte sie zu Yumi runter und zog sie vorsichtig aus dem Wagen. Er warf Ro einen letzten eiskalten Blick zu und verschwand dann, einen Arm um Yumi gelegt, im Aufzug.

Seto hatte Yumi wieder losgelassen und lehnte sich, mit verschränkten Amen vor der Brust, gegen die Wand des Aufzugs. Es herrschte eine erdrückende Stille zwischen den beiden. Yumi war dabei BH und Bluse zu schließen und auch den Rock wieder richtig zu schieben, sah jedoch immer wieder kurz zu Seto, der sie keinen Moment aus den Augen ließ. Als er von weiten auf das Auto zugegangen war, hatte er die Vermutung, dass Ro sie zu irgendetwas gezwungen hatte, doch als er näher heran trat, sah Seto genau was zwischen den beiden lief. Yumi hatte sich nicht gewehrt und erwiderte seine Küsse und Berührungen. Yumi schlang ihre Arme um ihren Körper, um sich so zu wärmen. Es war hier drin deutlich kühler, als draußen auf den Straßen. Seto, der es bemerkte, ging einen Schritt auf sie zu und legte seine Arme um sie. Er wollte sie vor allem beschützen. Niemand würde seinem kleinen Engel wehtun.

„Hast du mit ihm geschlafen?“, fragte er und sah die Aufzugswand an.

Yumi schwieg und drückte sich noch enger an Seto und krallte ihre Hände in seinem Hemd fest. Leise Schluchzer drangen an sein Ohr und er schlang die Arme noch fester um sie. Sie hob zaghaft den Kopf und schaute in seine Augen, die sie fragend ansahen.

„Seto, es tut mir so leid, was ich getan habe. Ich wollte das nicht. Er hat sich plötzlich auf mich gestürzt und…“

Doch Seto legte einen Finger auf ihre Lippen und schüttelte lächelnd den Kopf. Sie brauchte ihm nichts zu erklären. Er war sehr verletzt und er war wütend, aber das würde er ihr nicht zeigen und das würde er auch nicht an ihr auslassen.

„Ich brauche keine Erklärung von dir. Ich will einfach nur, dass du glücklich bist.“

Seto dachte nach. Als er die beiden sah, spürte er die Eifersucht in sich aufsteigen und er hatte das Gefühl gehabt, dass er wieder John und Kira, wie vor einigen Jahren, auf dem Galaabend gesehen hatte. Doch Yumis Herz und ihr Körper gehörten ihm ganz alleine und keiner hatte sie anzufassen oder zu küssen. Das durfte alleine er genießen!

„Ich bin glücklich. Mit dir.“, sagte Yumi leise.

Langsam beugte Seto sich nach unten und sah Yumi lange an, die, je näher er kam, die Augen weiter schloss. Endlich berührten sich ihre Lippen und sie legte ihre Arme um seinen Hals. Sie wollte ihn so nah wie möglich bei sich spüren. Sie wollte das Gefühl seiner Wärme nicht verlieren.

MERKE: Die besonderen drei Worte

MERKE Die besonderen drei Worte
 

An diesem Nachmittag saß Seto auf den Stufen in der Kirche und sah das Kreuz an. Oft kam er hierher um nachzudenken. War das, was er mit Yumi angefangen hatte wirklich das Richtige? Immer wenn Seto in ihrer Nähe war, wollte er sie unentwegt küssen und berühren. Er wollte sie für sich alleine. Am liebste würde er sie Zuhause einsperren, auf dass sie kein anderer Mann je zu Gesicht bekommen würde.

In dieser Kirche hatten Kira und er sich das Ja-Wort gegeben. Hier in dieser Kirche fing sein Glück mit ihr an. Kira…

Was sie wohl von ihm halten würde, wenn sie noch am Leben wäre? Sie würde ihn wahrscheinlich aus dem Haus jagen und fragen, ob sie für ihn nicht mehr attraktiv genug wäre, sodass Seto es jetzt schon nötig hätte sich an seine Tochter ranzumachen.

Seto musste bei diesem Gedanken lächeln. Nein. Kira würde es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gut finden. Aber was sollte er machen? Er begehrte Yumi viel zu sehr, als das er sie von sich stoßen konnte.

„Seto, was machst du hier?“, wurde er plötzlich aus seinen Gedanken gerissen. Es war Yumi, die mit einem kurzen Sommerkleid auf ihn zukam. Ihre Haare waren hochgesteckt, sodass nur einige Strähnen ihr ins Gesicht hingen. Kurz vor ihm blieb sie stehen und beugte sich zu ihm.

„Für so gläubig hab ich dich gar nicht gehalten, dass du sogar in die Kirche gehst.“, hauchte Yumi ihm ins Gesicht. Er konnte ihren Atem auf seiner Haut spüren. Mit ihren Lippen kam sie immer näher bis sie auch das letzte Stück überwand und ihre Lippen auf seine presste. Sie setzte sich so auf seinen Schoß, dass sie ihm ins Gesicht blicken konnte. Ihre Arme schlang sie um seinen Hals. Auch seine Hände lagen bereits auf ihren Hüften und zogen das Kleid Stück für Stück mit hoch. Der Kuss wurde immer wilder und leidenschaftlicher. Als sie sich wieder voneinander lösten, ging ein Keuchen durch die Kirche.

„Seto… ich…ich will dich! Hier und jetzt!“, brachte sie heraus und sah ihn bittend an. Seto hatte bis jetzt noch kein Wort gesprochen. Er ließ lieber Taten sprechen.

Wieder küsste er sie stürmisch und wollte Yumi auf die Stufen setzen, doch sie weigerte sich. „Lass mich das diesmal machen! Lass dich von mir verwöhnen!“

Er nickte schwach und ließ sich zurück fallen.

Langsam öffnete sie die oberen Knöpfe seines Hemdes und berührte mit ihren Lippen seinen Oberkörper. Er legte den Kopf in den Nacken und stöhnte auf. Sie war so zärtlich.

Seine Hände wanderten von ihren Hüften höher zu ihren Brüsten und blieben dort liegen. Yumis Hände wanderten derweil zu seiner Hose und öffneten diese.

Beide keuchten und stöhnten laut, als Yumi sich vorsichtig auf seinen Schoß sinken ließ. Einen Moment blieb sie ruhig so sitzen bis Yumi sich schließlich auf ihm bewegte. Immer wieder fuhren Setos Hände ihre Konturen nach und seine Lippen pressten sich immer wieder auf die von Yumi. Er wollte sie ganz nah bei sich haben. Yumis Stöhnen wurde lauter als beabsichtigt, was durch den großen Saal noch bestärkt wurde. Weniger leise kamen beide zum Höhepunkt.

Seto und Yumi richteten sich wieder auf und verließen die Kirchen, wobei Seto sich noch einmal umdrehte und leise flüsterte: „Verzeih mir Kira!“

Die Limousine, die bereits draußen wartete, brachte die beiden nach Hause. Während der ganzen Fahrt verlor keiner von ihnen ein Wort. Es war still. Seto hing seinen Gedanken nach. Er sah nach draußen und erkannte, dass es schon sehr spät sein musste, denn es wurde langsam dunkel. Auch konnte er sein eigenes Spiegelbild erkennen.

Er verabscheute sich! Er ekelte sich vor sich selbst! Wie konnte er nur so feige sein und es mit seiner eigenen Tochter treiben? Aber wenn er sie sah, spürte Seto ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Dieses Gefühl hatte er bis jetzt nur einmal in seinem Leben gespürt. Dieses Gefühl wurde einzig und allein von Kira ausgelöst, doch nun war da eine andere Frau, die das gleiche Gefühl in ihm auslöste. Seine Tochter, die Kira so ähnlich war. Hatte er sich etwa in seine Tochter verliebt? Das konnte doch nicht wahr sein. Konnte es sein, dass er die Liebe, die er Kira immer geben hatte nun an Yumi weiterreichte? War sie etwa dazu bestimmt, den Platz ihrer Mutter einzunehmen?

Weiter kam Seto nicht, denn gerade hielten sie vor der Villa. Die Tür wurde geöffnete und Seto stieg aus. Auch Yumi verließ nach ihm die Limousine. Er ging geradewegs ohne auf Yumi zu warten Richtung Tür und öffnete auch diese.

Verwirrt blickte Yumi ihm hinterher. Was hatte er denn auf einmal? Schnell ging sie hinter Seto her, doch sie konnte nur noch erkennen, wie er die Treppe hinaufstieg. Hastig rannte sie ihm nach und hörte nur noch die Tür zuschlagen.

Er ließ sich aufs Bett fallen und sah an die Decke. Es war definitiv klar. Er hatte sich in Yumi verliebt! Aber er konnte es ihr nicht sagen. Das würde ihre Familie zerstören.

Plötzlich klopfte es an der Tür und ohne eine Antwort abzuwarten, wurde sie geöffnet. Es war Yumi, die ihn fragend ansah. Seto stand auf und ging zum Fenster. Nachdenklich sah er hinaus in den Garten.

„Du bist sicher müde. Geh schlafen! Du musst morgen früh zur Schule.“, sagte er nur. Für ihn war das Thema somit beendet, doch für Yumi noch lange nicht. Tief atmete sie aus, ging zum Bett, nahm sich ein Kissen und warf es gegen seinen Rücken. Nun drehte Seto sich um und sah sie fragend an.

„Yumi?“

„Benimm dich wie ein Mann und sag mir, was dich bedrückt! Raus damit! Warum siehst du mich nicht an?“, schrie sie und warf mit immer mehr Sachen nach ihm. Alles was sie in die Finger bekam, warf sie ihm entgegen.

„Hör auf mich zu bewerfen, du Wildfang! Außerdem weiß ich nicht wovon du redest. Mit mir ist alles Okay.“

Doch sie hörte nicht auf. Er trat auf sie zu, packte ihre Handgelenke und rückte sie gegen die Wand. Überrascht riss Yumi die Augen auf und sah ihn an. Mit seinem Gesicht kam er immer näher bis sie nicht mehr viele Zentimeter trennten. Jedoch kurz bevor sich ihre Lippen treffen konnten ließ er von ihr ab und drehte ihr den Rücken zu.

„Leg dich schlafen!“

„Für dich bin ich nur ein Wildfang! Du willst doch nur eine kleine Affäre! Geh doch zu deinen anderen Geliebten!“, stieß sie wütend hervor, nahm sich das große Kissen vom Bett und warf es ihm ins Gesicht.

„Wieso kannst du mir nicht einfach sagen, was du hast?“ Mit diesen Worten wollte sie aus dem Zimmer stürmen, doch er hielt sie fest. Yumi drehte sich wieder um und sah ihm tief in die Augen. Seto legte sein Arme um ihre Taille und zog sie zu sich heran. Nun legte er seine Lippen auf ihre und drang mit seiner Zunge in sie ein. Minuten lang standen sie so da und küssten sich. Immer noch verharrten sie in dem einen Kuss.

Als Seto sich dann wieder von ihr löste, drückte er sie ganz fest an sich und näherte sich ihrem Ohr.

„Ich liebe dich!“, flüsterte Seto ihr ins Ohr und sah ihr wieder in die Augen.

Sie traute ihren Ohren nicht. Hatte er das gerade eben wirklich gesagt? Er liebte sie?

MERKE: Verkehrs- oder Liebessünder

MERKE Verkehrs- oder Liebessünder!?
 

Seto sah auf die Uhr. Es war bereits halb 9 Morgens. Er hätte um 8 Uhr in der Firma sein wollen. Also raste er nun wie ein Irrer über die Straßen. Er überfuhr glatt 2 Stoppschilder und 1 rote Ampel. Was ihn aber relativ nichts anging.

Doch als er um die nächste Ecke bog und ein Mädchen über die Straße gehen sah, blickte er zur Ampel hoch. Sie sprang gerade auf grün. Seto sah wieder auf die Straße. Es würde wahrscheinlich zu spät werden. Seto versuchte es trotzdem. Er drückte die Bremse komplett durch. Das Auto quietschte auf und kam kurz vor dem Mädchen zum stehen. Seto atmete einmal tief durch und schloss die Augen. Mann, er war doch kein Raser, der dann Menschenleben auf dem Gewissen hatte. Als er wieder aufsah, erschrak er. Wo war das Mädchen?

Seto legte den Sicherheitsgurt ab und stieg aus. Er ging nach vorne und da saß sie auf dem Boden. Sie hatte Tränen in den Augen und atmete unregelmäßig ein und aus.

„Ich bin nicht der Typ, der hübsche Mädchen um den Haufen fährt. Außerdem passt es nicht zu meinem Image. Verletzt?“, fragte Seto und beugte sich zu dem Mädchen runter. Sie sah auf. Seto erschrak ein weiteres Mal. Sie war wunderschön. Vielleicht nicht älter als 17, aber wunderschön. Sie warf ihr kurzes kupferfarbenes Haar nach hinten und schüttelte den Kopf.

„Nein. Bin vor Schreck nur gestolpert. Man wird nicht jeden Tag fast von einem Wagen erfasst.“, sagte sie und wollte aufstehen, doch sie knickte wieder weg. Seto zog eine Augenbraue hoch. Das Mädchen legte ihre Hand an ihr Bein.

„Wohl doch verletzt, was? Ist es dieses Bein, was wehtut?“, fragte Seto und legte seine Hand dahin. Das Mädchen riss überrascht die Augen auf, als es die Wärme seiner Hand spürte. Die Hand, die sich vorsichtig weiter voranschob. Langsam unter den kurzen Rock.

„Sag wo’s wehtut.“, sagte Seto leise und kam ihrem Gesicht näher. Sie schloss ihre Augen und wartete ab, was geschah. Sie konnte sein Rasierwasser riechen. Und sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut. Küss mich… Küss mich bitte…, flehte das Mädchen für sich.

Seto sah sie an, während er vorsichtig seine Lippen auf ihre legte. Seine Hand an ihrem Bein hatte ihre Wanderung abgebrochen, aber bloß um dort ihre Berührung zu intensivieren. Der Kuss wurde innig und Seto brach ihn ab. „Was ist nun? Hast du Schmerzen? Hat dir wohl gefallen, oder?“, fragte er und lächelte.

„Ähm…“, murmelte das Mädchen und nahm Setos Hand. Er half ihr auf.

„Komm jetzt. Ich bring dich nach Hause.“, sagte er und half ihr beim einsteigen. Dann ging er und den Wagen herum und stieg selbst ein.

„Ich… ich heiße übrigens R…Rika…“, stotterte das Mädchen und sah auf ihre Beine.

„Freut mich. Seto Kaiba.“

„Ja, ich weiß…“

„Ja, schon möglich. Wo wohnst du?“

„In der Nähe Ihrer Firma.“, sagte Rika und sah Seto nun an.

„Lass doch das Sie weg. Das trifft sich gut, ich muss eh dahin. Hast du heute keine Schule?“

„Nein. Heute ist ein Lehrerausflug.“

„Meine Tochter muss heute auch nicht zur Schule. Ich glaube sie hatte auch etwas davon erwähnt.“

„Yumi.“

„Wie bitte?“ Seto sah Rika an.

„Ihre… Deine Tochter. Sie heißt Yumi. Wir sind Freundinnen.“

„Oh.“

„Der Kuss eben…“

„Ja? Hat es geholfen? Tut es nicht mehr weh?“ Seto grinste frech.

„Darf ich ihn wiederholen?“

Seto sah Rika kurz an. „Wieso nicht.“, sagte er gelassen und Rika beugte sich zu ihm, um ihn zu küssen. Seto zuckte zwar vorerst zusammen, doch dann erwiderte er den Kuss.

Rika presste die Lippen zusammen und lehnte sich wieder zurück.

„Das war schon alles?“, fragte Seto. Rika sah ihn an.

„Was willst du denn noch?“

„Lass dir was einfallen. Sei kreativ.“, sagte Seto nur und lächelte wieder. Rika zog eine Augenbraue hoch. Dann lächelte sie auch und legte ihre Hände an Setos Hose.

„Was willst du tun?“, fragte Seto, sah kurz nach unten, dann zu Rika und dann wieder auf die Straße. „Mach ruhig weiter.“

Rika öffnete langsam seine Hose und beugte sich nach unten. „Oh Gott…“, stieß Seto leise aus, als sie vorsichtig ihre Lippen an seine intimste Stelle legte und begann ihre Zunge daran zu schmiegen. Seto stöhnte auf und ließ die Hände kurz vom Lenkrad sinken, legte sie aber dann wieder dran. Rika machte weiter und Seto stöhnte wieder, bis er zum Höhepunkt kam.

„Du bist ziemlich mutig, Rika.“, sagte Seto leise, während sie seine Hose schloss.

„Ich habe Erfahrungen und diese will ich mit dir teilen.“

„Wir können so etwas gerne wiederholen.“

Rika sah ihn grinsend an. Den Mann, auf den sie so lange Zeit schon scharf war, hatte sie gebeten so etwas wieder zu wiederholen! Rika war, ihrer Meinung nach, das glücklichste Mädchen auf der Welt!

Sie fuhren zusammen Richtung Kaiba Corporation. Jedoch fuhr Seto ins Parkhaus. Er parkte das Auto und sah zu Rika. Seto grinste sie an und beugte sich dann zu ihr. Er küsste sie und Rika legte ihre Hände an seine Wangen. Als der Kuss inniger wurde, ließ er von ihr ab und stieg aus dem Auto. Kein Auto und kein Mensch waren weit und breit zu sehen. Seto ging um das Auto herum und öffnete die Tür bei Rika. Sie sah ihn an und wartete darauf, dass er etwas tat. Jedoch sah er sie nur an. Sie war wirklich attraktiv! Ihre braunen Augen, die ihn bittend ansahen. Ihre kupferfarbenen Haare, die ihr frech ins Gesicht hingen. Ihr viel zu kurzer Rock, der eine gute Aussicht auf ihre langen Beine gab. Ihre zarten Lippen, die er nur zu gerne wieder küssen würde. Aber was dachte er da? Er hatte doch Yumi. Sie wartete Zuhause auf ihn und er hatte hier seinen Spaß mit ihrer besten Freundin. Doch was konnte er schon gegen seine Triebe tun? Gar nichts…

Seto ging in die Knie und nahm Rika auf seine Arme. Er schloss die Tür mit seinem Fuß und küsste Rika erneut sehr leidenschaftlich. Noch während des Kusses öffnete er die Hintertür und legte Rika auf die Rückbank. Er kniete sich über sie und zog ihr Top etwas höher. Er wollte gerade ihren Bauch küssen, als sie ihn erneut zu sich hoch zog. Sie sah ihm in die Augen und legte ihre Hände an seine Wangen.

„Bist du dir sicher, dass du das hier willst? Ich meine, was würde Yumi sagen, wenn sie es erfährt?“, flüsterte Rika und sah ihn ernst an.

„Sie wird es nicht erfahren!“

„Dann küss mich!“

Seto grinste. Sie hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Sara…

Er küsste sie und fuhr mit seinen Händen über ihren Körper. Jedoch drehte Rika sich so, dass sie auf ihm lag. Sie zwinkerte ihm zu und deutete ihm so, dass er es einfach über sich ergehen lassen sollte. Eigentlich war es ihm so auch lieber.

Rika setzte sich auf, genauso wie Seto. Sie zog ihm seinen Mantel aus und fuhr mit ihren Lippen über seinen Hals. Er schloss seine Augen und legte seinen Kopf in den Nacken. Seine Hände ruhten auf ihren Hüften. Rika öffnete die Knöpfe seines Hemdes und küsste seine Brust entlang. Als sie an seinen Brustwarzen ankam, fing sie an zu lecken und zu saugen.

Setos Atem wurde stoßhaft und er öffnete kurz die Augen.

Rika hatte ihren Spaß. Immerhin war sie gerade dabei mit dem begehrtesten Junggesellen zu schlafen. Welche Frau würde sie nicht beneiden?

Sie hatte ihn nun vom Hemd befreit und fuhr mit ihren Fingern über seinen muskulösen Bauch. Seto beobachtete sie mit einem Grinsen. Ja, ihr musste gefallen, was sie sah…

Rika entledigte sich ihres Tops und warf es zu Boden. Dann fuhren ihre Finger zu seiner Hose und öffnete seinen Reißverschluss. Sie ging von seinen Beinen runter und zog seine Hose herunter. Sie konnte deutlich sehen, dass er erregt war. Mit hochgezogenem Rock stieg sie auf seinen Schoß. Er stöhnte laut auf, fuhr mit seinen Händen ihre Konturen nach und zog ihren Kopf erneut zu sich. Seto küsste sie und fuhr mit seinen Lippen über ihren Hals. Rika bewegte ihre Hüften und klammerte sich an Setos Schultern. Sie stöhnte laut und kam mit Seto zum Höhepunkt.

Sie stieg von Seto und zog ihr Top wieder an. Auch er schloss gerade seine Hose. Eigentlich bereute er, was er getan hatte. Er hatte Yumi schon wieder betrogen. Aber immerhin hatte es keinerlei Bedeutung für ihn gehabt, oder? Er sah Rika an. Sie war Yumis Freundin, jedoch immer noch eine Frau. Sie war hübsch und attraktiv! Er war ihr verfallen gewesen…

„Ich muss jetzt zur Arbeit. Ich denke den Rest kannst du ja selbst gehen, ja?“

„Sicherlich. Danke.“

„Für was denn?“, fragte Seto und grinste Rika an.

„Für das anfahren. Für die Küsse. Für die Berührungen. Für die Leidenschaft. Für das nach Hause bringen.“

„Danke, dass du mir vors Auto gelaufen bist.“

Rika lehnte sich ein letztes Mal zu ihm und küsste ihn leidenschaftlich. Er erwiderte den Kuss.

„Ich hoffe wir sehen uns wieder!“, sagte sie noch, bevor sie aus dem Auto stieg. Seto sah ihr noch hinterher bis sie verschwunden war.

MERKE: Wiedersehen mit John von Hargreaves

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

MERKE: Feuerspiele

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

MERKE: Der Artikel

Der Artikel
 

Wie an jedem Morgen, saß Seto am Tisch und las die Zeitung. Nichts Interessantes zu sehen. Die Aktien waren wieder um 2% gestiegen. Die der Konkurrenz waren gefallen. Nicht Neues. Doch als Seto die nächste Seite aufschlug, traf ihn ein kalter Stich der Eifersucht im Herzen.

Tochter des Präsidenten der Kaiba-Corporation wurde gesehen mit John von Hargreaves.

Ob Seto Kaiba etwas Geheimes plant? , las Seto flüsternd vor.

Darunter war ein Bild abgedruckt worden auf dem John Yumi im Arm hielt.

Was hatte das zu bedeuten? Wieso traf Yumi sich mit dem Kerl? Wollte sie denn nicht mit einer Freundin shoppen gehen? !

Plötzlich ging die Tür auf und Yumi kam herein. Sie trug eine Hotpan und ein kurzes Top. Als sie Seto sah, ging sie zu ihm hin und drückte ihm einen kurzen Kuss auf den Mund.

„Guten Morgen!“, strahlte sie fröhlich und setzte sich ihm gegenüber.

„Morgen!“

Seto las in Ruhe den Artikel, der unter dem Bild stand. Es musste also gestern gegen 15 Uhr gewesen sein, als das Foto gemacht wurde.

„Sag mal Seto, ist es okay, wenn ich mich heute mittag noch mal mit Rika treffe?“

„Mh.“, war seine Antwort, weil er viel zu sehr in den Artikel vertieft war.

„Und ich bräuchte auch noch etwas Geld für ein neues Outfit. Ist es okay, wenn ich mir was von dir nehme?“, fragte sie wieder und trank ein Schluck Kaffee.

„Mh.“
 

Eine lockere Atmosphäre herrschte zwischen den beiden.

Es hatte fast den Anschein, sie seien ein Paar.
 

Ein Paar? Setos Hände verkrampften sich immer mehr in das Stück Papier. Mit jedem Satz, den er las, wurde er immer wütender. Wenn sie sich mit ihm treffen wollte, wäre es doch okay gewesen. Doch wieso hatte sie ihn dann angelogen? Okay, er hätte vielleicht nein gesagt, weil er Angst gehabt hätte, dass Yumi am Ende doch bei John leben wollte. Man konnte ja nie wissen. Dennoch wurde es ihm langsam zu viel. Darüber mussten sie noch reden.

Seto stand auf und knallte die Zeitung auf den Tisch. Yumi zuckte zusammen. Was hatte er denn?

„Ich muss dann los. Könntest du heute Abend auf mich warten. Ich wollte noch mit dir über etwas reden.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum und knallte die Tür ebenfalls zu.

Was war den plötzlich mit ihm los? Yumi konnte sich darauf einfach keinen Reim machen. Sie beugte sich etwas nach vorne und sah auf die Zeitung. Vor lauter Schrecken ließ sie ihr Brötchen fallen, das sie in der Hand gehalten hatte.

Auf der Titelseite war ein großes Bild von John und ihr abgebildet. Oh mein Gott! Dann hatte er es also gesehen! Gut, also hieß das, dass sie sich auf einiges gefasst machen konnte. Immerhin wusste sie wie sehr er John hasste. Aber sie wusste auch, dass es irgendwann rauskommen musste.
 

Am Mittag war Yumi auf dem Weg zu John. Sie musste ihm unbedingt von dem Artikel erzählen. Sie fuhr sofort nach der Schule zu ihm. Eines der Hausmädchen öffnete die Tür und sagte, sie solle im Büro auf ihn warten. Dort angekommen setzte sie sich aufs Sofa und sah sich den Raum genauer an. Hoffentlich würde er bald da sein, denn Yumi musste unbedingt vor Seto Zuhause sein.

Nun wartete sie bereits 15 Minuten und noch keine Spur von John. Sie stand auf und ging zum Fenster. Sie sah hinaus in den Garten und dachte an früher. Ja, hier hatte sie eine schöne Kindheit erlebt. Auch wenn Yumi sie ohne Seto verbracht hatte. Vielleicht war ihr Verlangen deswegen so groß? Weil sie ihn 5 Jahre nicht gesehen hatte.

Plötzlich spürte sie zarte Lippen, die ihre Schultern und ihren Nacken küssten.

„Was verschafft mir die Ehre deines Besuches? Hattest du Sehnsucht nach mir?“, flüsterte John ihr ins Ohr und Yumi erschauderte. Ja, sie hatte Sehnsucht nach ihm, doch sie konnte sich jetzt nicht von ihm einwickeln lassen. Sie musste es ihm unbedingt sagen.

Er drehte sie um und gab ihr einen innigen Kuss. Sie ließ es geschehen. Sie schloss die Augen und genoss seine Zärtlichkeit. Doch dann riss sie die Augen auf und stemmte ihre Hände gegen seinen Brustkorb. Er sollte aufhören. Sie wollte Seto einfach nicht mehr betrügen.

„Bitte John! Hör auf! Ich will das nicht.“

„Aber deswegen bist du doch hier, oder?“, fragte er und ließ sie nun endlich los.

„Nein, ich… ich wollte mit dir reden.“ Sie drehte sich um und senkte den Kopf. „Papa weiß es. Er hat heute morgen den Artikel in der Zeitung gelesen. Man hatte uns gestern anscheinend beobachtet.“

„Ja, ich hab ihn auch gelesen, aber ist es nicht egal, ob er es weiß, oder nicht? Yumi, ich liebe dich und da ist es mir egal, was Seto Kaiba sagt.“, sagte John und ging erneut auf Yumi zu. Doch auch erneut entfernte sie sich von ihm. Es war einfach vorbei!

„Nein, John. Ich will es einfach nicht mehr. Ich liebe dich nicht. Mein Herz gehört jemand anderem. Nämlich Seto!“ Mit diesen Worten rannte sie an ihm vorbei und verließ das Haus.

John, der erst jetzt realisierte, was er soeben erfahren hatte, hatte noch einmal eine Frau an Seto Kaiba verloren.
 

Yumi sah mit Tränen in den Augen auf ihre Uhr. Verdammt, sie kam zu spät. Seto war bereits Zuhause. Sie stand vor dem Tor zur Villa und lehnte sich daran. Wie sollte sie ihm nur in die Augen sehen? Ob Seto sehr sauer war?

Yumi öffnete das Tor und lief ruhigen Schrittes Richtung Eingangstür. Vorsichtig schloss sie die Tür auf und sah hinein. Anscheinend war er doch noch nicht da.

„Hallo? Ich bin Zuhause!“, rief sie und hoffte, dass sie keine Antwort erhielt, doch Yumi wurde nicht belohnt. Da stand er und sah nicht gerade gut gelaunt aus.

Sie sah zu ihm rauf. Seto beobachtete sie bei allem, was sie tat. Er ließ sie nicht aus den Augen. Yumi zog ihren Mantel aus, ließ ihn achtlos auf den Boden fallen und rannte die Stufen zu ihm hoch. Sie schlang die Arme um seinen Hals und drückte ihre Lippen auf seine. Jedoch erwiderte er den Kuss nicht. Stur ließ er die Arme an seinem Körper runter hängen und sah sie an. Yumis Augen waren geschlossen und sie küsste ihn aus voller Leidenschaft. Sie hatte in seinen Augen gesehen, dass… Ja, was hatte sie denn gesehen? Wut, Trauer? War das denn ein Wunder, nachdem was sie ihm angetan hatte?

Seto hob die Arme und stieß sie von sich.

„Mir sagen, ich ekel dich an, aber selber bist du auch nicht besser! Denkst du vielleicht ich bin blind?“, fing er auch gleich an zu schreien. Yumi zuckte bei seinen Worten zusammen.

„Hör auf damit! Ich will das nicht! Du warst gerade noch mit Sara zusammen. Ich mein, das ekelt mich total an.“ Das waren damals ihre Worte gewesen, als diese Sache mit Sara war. Erschrocken hielt Yumi sich die Hand vor den Mund und drehte ihren Kopf zur Seite. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen.

„Vielleicht habe ich mich aber auch geirrt. Vielleicht hast du dich wirklich nur so mit ihm getroffen. Bitte Yumi, sag mir die Wahrheit! Sag mir, dass du nichts mit John hattest!“, sagte er fast schon verzweifelnd und packte sie an den Armen. Anschauen tat sie ihn jedoch nicht.

„Tut mir leid Seto, aber… aber… ja, es ist wahr. Ich habe mit John geschlafen.“ Sie schluchzte und vereinzelnd liefen ihr Tränen über die Wangen. Nun sah Yumi ihm in die Augen. „Aber es hat mir nichts bedeutet. Ich liebe nur dich…“

„Ach, du liebst mich also wirklich? Wieso hast du es dann getan? Bedeute ich dir doch nicht so viel, wie du hier vorgibst? Musstest du es gerade mit ihm treiben?“ Seto hatte sie immer noch nicht losgelassen. Er stieß sie gegen die Wand und riss ihre Bluse auf.

„Ich werde nicht zulassen, dass John dich mir wegnimmt. Du gehörst mir allein!“

Seto küsste sie hart auf die Lippen und umfasste mit seinen Händen ihre Brüste. Ihre Hände lagen auf seinem Rücken und schlugen auf ihn ein. Jedoch waren ihre Schläge nicht feste, da sie es einerseits viel zu sehr genoss, was Seto tat, aber andererseits musste sie ihn beruhigen.

Seine Lippen lösten sich von ihren und er wanderte zu ihrem Hals. Seto zog ihr die Bluse ab und warf sie achtlos auf den Boden.

„Seto, lass das! Komm wieder zu dir und lass uns in Ruhe über alles reden!“, bat sie ihn, doch er hörte nicht auf. Er wollte Yumi so sehr, dass er nicht mehr Herr seiner Sinne war. Sie erregte ihn einfach. Alles an ihr. Wenn er nur in ihrer Nähe war, konnte er an nichts anderes denken als an ihre Küsse. Der Gedanke, dass ein anderer von ihren Lippen kosten durfte, war für Seto unerträglich. John würde er dafür früher oder später büßen lassen.

Er hob sie hoch und trug sie Richtung seines Zimmers. Immer noch waren seine Lippen auf die von Yumi gepresst. Jedoch drehte sie ihren Kopf im nächsten Moment weg und löste sich somit von ihm.

„Komm wieder zu dir und lass mich endlich runter! Ich will das nicht. Du hast den Verstand verloren. Wir sollten in Ruhe über alles reden.“, versuchte sie erneut auf ihn einzureden, doch es half nicht. Seto sah sie erregt an und verschloss ihre Lippen wieder mit seinen. Als sie endlich an seinem Zimmer ankamen, legte er Yumi aufs Bett und sich auf sie.

Während Seto sich an ihrem Hals festsaugte und mit seiner Hand über ihren Körper fuhr, öffnete er den Reißverschluss ihres Rockes und zog ihn Yumi aus. Mit seiner Zunge fuhr er über ihr Dekolte zu ihrem Bauch. Dort umkreiste er ihren Bauchnabel und küsste sanft jede Stelle. Yumi fasste erneut all ihren Mut zusammen und schubste ihn von sich runter. Seto stöhnte auf als er auf den Boden fiel. Sie sah ihn mit Tränen in den Augen an und zog die Decke an ihren Körper. Seto jedoch sah sie grinsend an.

„Dann eben anders!“, sagte er und kam wieder auf Yumi zu. Sie rutschte demonstrativ weiter von ihm weg, doch er war schneller. Er zog sie an den Beinen zu sich und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Seto nahm ihr die Decke aus der Hand und legte sich auf sie. Er nahm ihr Handgelenke und drückte sie aufs Bett. Yumi hatte ihre Beine etwas angewinkelt und sah ihn mit Tränen in den Augen an. Wie konnte er nur so was tun? Wie konnte er nur so gewalttätig zu ihr sein? Und das, obwohl sie ihn so sehr liebte! Sie fühlte sich fast wie eine Prostituierte! Ihren Körper schmückten unzählige Kussflecken und ihre Handgelenke waren schon ganz rot. Wo sollte das nur hinführen?

„Hör doch endlich auf mich, Seto!“ Vergebens! Dann eben anders.

„Bitte Papa!“, schrie Yumi und er hielt in seinen Bewegungen inne. Erst jetzt begriff er, was er hier tat. Er war dabei seine Tochter zu vergewaltigen! Seto stieg vom Bett und sank auf den Boden. Yumi setzte sich auf und sah ihn an.

„Was habe ich nur getan?“, flüsterte Seto kaum hörbar, doch Yumi verstand es. Sie sprang vom Bett und fiel in seine Arme. Ihre Arme hatte sie um seinen Hals geschlungen und Tränen liefen an ihren Wangen hinunter.

„Hör auf! Dich trifft keine Schuld, an dem was passiert ist. Es ist allein meine Schuld. Ich hätte nicht auf Johns Annäherungsversuche eingehen dürfen. Es tut mir Leid!“

Nein. Yumi hatte Unrecht! Es war alles seine Schuld gewesen. Seto war immer vorsichtig mit ihr umgegangen, um ihr nicht zu nahe zu treten. Anscheinend hatte John ihr das gegeben, was sie wollte. Leise Schluchzer drangen noch an sein Ohr, sonst war es einige Minuten stille.

„Yumi?“

„Ja?“, fragte sie und sah zu ihm rauf. Seine Augen waren geschlossen.

„Lass es uns beenden!“

„Was? Wie meinst du das?“

Seto entzog sich ihren Armen und stand auf. Er stand nun mit dem Rücken zu ihr.

„Ich werde dir nie das geben können, was du möchtest oder wie ich es gerne können würde. Es hat einfach keinen Sinn mehr.“, sagte er und ging Richtung Tür, doch als Yumi ihre Stimme erhob, blieb er nochmals stehen.

„Aber ich liebe dich doch!“

Neue Tränen bildeten sich in ihren Augen. Seto drehte seinen Kopf zu ihr.

„Tut mir leid, aber das wird nicht reichen.“

Nun verließ er das Zimmer und ließ Yumi alleine zurück. Draußen lehnte er sich nochmals gegen die Tür und lauschte ihrem Schluchzen.
 

Es verging eine ganze Woche, in der Seto Yumi weder berührt noch geküsst hatte. Es gab immer wieder Situationen, in denen Yumi versucht hatte ihm klar zu machen, dass sie es nicht ertrug, so wie es nun war. Sie wollte ihn küssen und spüren. Doch Seto hatte für sich einen Schlussstrich gezogen. Er war ihr Vater und mehr nicht. Yumi hatte John in dieser Zeit ebenfalls nicht getroffen.

An diesem Mittag saß Seto in seinem Arbeitszimmer und las Unterlagen durch. Ein neues Projekt musste noch besprochen werden und er las sich die Kostenvorschläge durch. Plötzlich klopfte es an der Tür.

„Herein!“

Yumi betrat den Raum und ging auf Seto zu. Er sah kurz auf und wendete sich sofort wieder seinen Unterlagen. Sie sprachen nur noch sehr wenig miteinander, wenn dann nur das Nötigste.

„Tut mir leid, aber ich habe keine Zeit, um mit dir zureden.“, sagte er kurz und Yumi zuckte bei seinen kalten Worten zusammen. Eigentlich wollte sie ihn einfach nur sehen.

„Seto, ich…“

„Ich habe gesagt, ich habe keine Zeit und nenn mich nicht so!“, schrie er Yumi an und stand auf. Er blieb nur einige Zentimeter vor ihr stehen und sah sie einfach nur an. Tränen spiegelten sich in ihren Augen wieder und drohten jede Sekunde an ihren Wangen herunter zu laufen. Sie sollte doch nicht weinen. Es war einfach das Beste für sie und für ihn.

„Aber Seto, wieso schließt du mich so aus? Du kannst doch nicht einfach so weiter machen, als wäre nichts gewesen. Seto, ich liebe dich!“, sagte sie und fiel ihm in die Arme. Er ließ es über sich ergehen und schloss die Augen.

`Ja, ich liebe dich auch!´, schoss es ihm durch den Kopf, doch er konnte es nicht sagen. Er durfte sie einfach nicht mehr berühren, nicht mehr küssen. Es war vorbei und das war das Beste. Seto öffnete die Augen wieder und stieß sie von sich.

„Ich habe dir gesagt, dass es vorbei ist und dass du das nicht mehr machen sollst. Ich bin dein Vater und du meine Tochter und mehr nicht! Also lass es!“

MERKE: Ein unmoralisches Angebot

MERKE Ein unmoralisches Angebot
 

Es war später Nachmittag, als Seto Yumis Zimmer betrat und sie nicht vorfand. Seit er ihr gesagt hatte, dass es keinen Sinn hatte zusammen zu sein, da er ihr Vater war, sprachen sie nun wirklich sehr selten miteinander und Seto hatte auch schon sehr lange nicht mehr Yumis Zimmer betreten, doch nun… Er wollte ihr sagen, dass er für ein paar Tage verreisen würde, aber sie war nicht da. Wo war sie? Hatte sie etwas gesagt? Nein, nicht das er sich daran erinnerte.

Es klingelte an der Haustür und Seto verließ das Zimmer. Als er langsam die Treppen runterging, stand dort eine der Hausangestellten und sagte: „Ein gewisser Mr. John von Hargreaves erwartet Sie im Wohnzimmer.“ Seto nickte. Was suchte dieser Mann hier!? Reichte es nicht, das er ihm damals Kira wegnahm und nun auch noch Yumi… Musste er ihm noch mehr wehtun…? Was zum Teufel wollte er hier?

Seto ging langsam die Treppen runter und betrat das Wohnzimmer. Ganz cool bleibend sah er John an. „Was willst du hier?“

John stand auf und sah Seto an. „Es ist doch immer eine Freude dich zu sehen, Seto.“

„Was suchst du hier!?“, wiederholte Seto seine Frage.

„Ich möchte dir ein Angebot machen.“

„Was für ein Angebot?“

„Setzen wir uns doch.“ John ließ sich wieder auf die Couch fallen und Seto setzte sich langsam ihm gegenüber. „Ich habe von deiner und Yumis Liebschaft gehört.“

Seto wollte wieder aufspringen, doch John hob die Hände und gestikulierte ihm, ruhig zu bleiben. „Keine Sorge. Sie wollte es nicht sagen. Es ist ihr herausgerutscht, als ich dachte sie verloren zu haben. Ja, Seto, ich dachte es. Doch sie ist zu mir zurückgekehrt.“

Was? Seto riss seine Augen auf und stützte dann den Kopf in die Hände. Das konnte doch nicht wahr sein! Bloß weil er sagte, er wolle nichts mehr von Yumi, geht sie sofort wieder zu John!? Wieso!?

„Mein Angebot sieht folgendermaßen aus: Wenn du mir beweisen kannst, wenn du mir zeigst, das Yumi dir wirklich etwas bedeutet, das du Yumi wirklich liebst, dann komme bis heute Abend um 21 Uhr zu mir nach Hause und beweise es wirklich. Schlafe mit ihr. Bist du aber ihr wahrer Vater, so bleibe hier und überlasse sie mir, denn dann ist sie Mein. Kommst du, werde ich für immer meine Finger von ihr lassen! Hast du das verstanden?“

Seto sah John mit großen Augen kopfschüttelnd an. „Was verlangst du da!?“

„Das ist ein Angebot. Du musst es nicht annehmen. Bleibe hier, sei ihr Vater. Doch dann wirst du mir den Umgang mit ihr nicht mehr weiter verbieten können!“

„John! Das ist unmöglich machbar!“

John stand auf. „Das liegt bei dir! Komme oder Bleibe. Das ist ganz alleine deine Entscheidung.“ Er begab sich zur Tür. Seto stand auf und sah ihm hinterher. Wie konnte ein Mensch einen anderen nur so sehr verachten und ihm ein so unmögliches Angebot machen!?

Wieso tat er das? War ihm denn klar, das Seto nicht kommen würde? Rechnete John damit!? Ja, ganz sicher! Er war sich seiner Sache ganz sicher. Es war ihm klar, das Seto dazu nicht in der Lage war! Aber da hatte er sich geirrt! Seto Kaiba war sehr wohl dazu in der Lage! Er hatte schon so oft mit Yumi geschlafen, er war in sie verliebt gewesen und auch jetzt noch schlug sein Herz wie wild, wenn er sie nur sah. Also würde er es ein letztes Mal schaffen! Entweder er ginge nun zu John und nahm Yumi mit sich oder er würde sie für immer verlieren. Und das konnte er nicht zulassen. Er war sich sicher, dass er nicht mit ihr schlafen würde. Nicht vor Johns Augen! Er würde Yumi einfach mit sich nehmen! Das würde bestimmt zu schaffen sein!

Seto stand auf und ging nach oben ins Schlafzimmer. Er zog die Schublade seines Nachtschränkchens auf und zog ein kleines Messer heraus. Das Messer steckte in einer Bedeckung aus Leder. So wie es war steckte er es in seine Hosentasche. Wenn es wirklich hart auf hart käme, dann würde er vor nichts zurückschrecken um seine geliebte Tochter aus den Händen John von Hargreaves zu befreien!
 

Es war schon dunkel und sehr kalt draußen, als Seto tief Luft holte und den Türklopfer betätigte. Die Tür ging nach kurzer Zeit auf und eine attraktive junge Angestellte sagte: „Der Herr erwartet Sie oben.“

Seto trat ein und ging auf direktem Wege nach oben. Er sah sich nicht um, er war auf nichts mehr versessen, als darauf Yumi hier herauszuholen. Oben stand John im Gang und begrüße Seto mit den Worten: „Du bist also gekommen. Du willst also nicht Yumis Vater sein?“

„Ich bin ihr Vater!“

„Dann wärst du zu Hause geblieben!“, sagte John hart und dieser Satz unterband alle weiteren Gespräche miteinander.

John drehte sich um und ging langsam humpelnd zu einem Zimmer. Er öffnete die riesige Tür und trat ein. Seto folgte ihm, mit einer Hand in der Hosentasche.

Er fand sich in Johns Schlafzimmer wieder.

„Wo ist sie?“

„Wo ist wer?“

„Meine Tochter. Wo ist sie?“

„Im Bad. Sie macht sich hübsch für dich.“

„Weiß sie, dass ich hier bin?“

Ehe er eine Antwort bekam, kam Yumi aus dem Bad, welches direkt am Schlafzimmer anschloss. Sie sah Seto überrascht an. „Was tust du denn hier?“, fragte sie und sah dann John an. Seto tat es ihr gleich. Sein Blick war aber keine Überraschung, sondern tobende Wut.

„Viel Vergnügen.“, sagte John und sah Seto herausfordernd an.

Yumi, so jung und naiv sie noch war, verstand auf Anhieb, was John meinte und sah ihren Vater ängstlich an.

„Du musst das nicht tun.“, sagte sie leise.

„Dasselbe gilt für dich.“, meinte Seto und ging zwei Schritte auf sie zu. John ließ sich in einen Sessel sinken, der im Schlafzimmer stand und sah die Augen verdrehend an die Decke.

„Du weißt, wie sehr mein Herz nach dir begehrt.“, ließ Yumi ihr Leid aus.

„Und wieso bist du wieder zu ihm gegangen?“, fragte Seto und warf einen flüchtigen Blick auf John. Yumi sah auf den Boden und zuckte mit den Schultern.

„Hast du nicht selbst mal gesagt, dass eine Frau begehrt werden möchte? Ich habe die Zuneigung gesucht, die ich bei dir nicht bekommen konnte…“

„Hört mal, sind wir hier bei einer Talkshow? Ich denke nicht! Also lasst Taten sprechen, nicht Worte!“, mischte John sich ein. Setos Hand in seiner Hosentasche begann zu zucken. Er würde, wenn John noch etwas sagte!

Yumi war mit drei großen, schnellen Schritten bei Seto, warf sich um seinen Hals und küsste ihn. „Bitte… Tu was er sagt.“, bat Yumi flüsternd. Seto schloss die Augen. Nein! Er bekam sich nicht gerade zu gut in den Griff! Er konnte doch endlich Nein sagen! Wieso musste das gerade jetzt passieren? Jetzt, wo er endlich von Yumi frei sein wollte…

„Du kannst das.“, motivierte Yumi ihn. Seto erkannte daraus seine Worte, als er mit Sara schlafen musste und Yumi nicht konnte. Er sah Yumi in die Augen. Auf der einen Seite handelte sie opportunistisch, das war Seto klar, aber auf der anderen Seite tat sie das, was man von ihr verlangte und das war ihr einfach zu viel. Seto bekam Zweifel. Denn wenn Yumi nun nur mit Seto hier vor John schlief, dann doch nur, weil sie ihn noch immer liebte und das wollte Seto doch nicht! Er wollte es doch beenden…

Yumi nahm Setos Hand und ging mit ihm zum Bett. Sie ließ sich darauf sinken und legte sich auf den Rücken. Dabei ließ sie Setos Augen nicht einmal außer Acht. Genauso wie er ihre immer nur ansah. Er spürte die Lust in sich. Das Verlangen, das er nun endlich wieder herauslassen konnte. Er begab sich über sie und küsste sie. Ihre Lippen… So zart und weich. Er wollte sie unentwegt küssen. Immer und immer wieder. Bis in die Unendlichkeit. Nie mehr aufhören. Was hatte ihn dazu bewegt, ihr zu sagen, dass er das nicht mehr wollte, wo es doch genau das war, was er unbedingt wollte! Yumi legte ihre Hände an ihre Bluse und knöpfte diese langsam auf. Seto zog derweil sein Shirt aus und half ihr dann bei den Knöpfen. Als die Bluse auf den Boden sank, legte sie ihre Hände an seine Hosen und zog auch diese vorsichtig ab. „Ich will, dass du mich nicht als deine Tochter mehr siehst. Nie wieder.“, sagte Yumi leise und küsste Seto wieder. Er erwiderte den Kuss. Er wollte jetzt nicht über ihre Worte nachdenken, ihr keine Antwort geben. Das wäre einfach zu viel… Er wollte nur sie im Moment. Er zog ihr den Rock aus und sie legte sich auf die Seite, so wie er. Beide küssten sich wieder und Seto legte seine Arme um sie.

John verfolgte das alles mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck. Das war wirklich der reinste Mauerblümchensex. Und total langweilig.

Seto hatte Yumi derweil die Unterwäsche abgenommen und küsste ihre Schultern und ihr Dekolleté. Sie schloss die Augen und genoss Setos warmen Hände und Lippen auf ihrem Körper. So froh war sie, dass er sich wieder ihr widmete, wenn auch nicht ganz freiwillig.

Als Seto sich vorsichtig an sie drängte und Yumi aufkeuchte und sich beide dabei ansahen, überkam Seto ein Gefühl des Mitleides. Er bemitleidete Yumi, dass ihr einziger Geliebter ihr Vater war… Er bemitleidete sich, dass er mit seiner Tochter schlief…

Er schloss die Augen, als sie ihren Arm langsam um seine Schulter legte. Beide schwitzten schon. Und als Yumi sich an Setos Schulter krallte und laut aufstöhnte, riss Seto seine Augen auf. Und das erste was er sah, war Yumis vor Schmerz verkrampftes Gesicht und das zweite was er sah, war John, der sich hinten bei Yumi zu schaffen machte. Was fiel dem Typen ein, sich an Yumi zu schaffen zu machen, wenn Seto mit ihr… Seto spürte, wie die Wut sich mit Trauer und Ekel vermischten. Yumi öffnete langsam wieder ihre Augen. Sie sah Seto mit angstvollen Augen an. Er strich mit einer Hand über ihren Haaransatz. Dann küsste er sie auf die Lippen. Innig und sehr leidenschaftlich. Er wollte ihr zeigen, dass sie nur ihm gehörte. Auch wenn John nun im Spiel war, sie war Sein!

Trotz dieser Schmerzen, die Yumi verspürte, waren da noch die sinnlichen Berührungen von John und seine warmen Küsse auf ihren Schulterblättern. Es war komisch, es war schmerzhaft, doch es war auch erregend und sie hatte das Gefühl John und Seto sehr nah zu sein. Zwei Männern, die ihr sehr viel bedeuteten.

Sie stöhnte auf, als Seto sich bewegte und nach zwei weiteren leidenschaftlichen Minuten kamen die drei gleichzeitig, weniger oder mehr stöhnend und keuchend, zum Höhepunkt.

Seto ließ schwitzend von Yumi ab und legte sich flach auf den Rücken. Yumi ebenfalls. Und John auch. Alle drei. Schwitzend, befriedigt und mehr oder weniger glücklich.

„Ich muss…“, fand Yumi als erste ihre Stimme wieder. Seto sah sie an. John sah sie an. „Ich muss hier raus…“ Sie setzte sich auf und rutschte am Bettende hinunter und ging schnell ins Bad. Seto setzte sich ebenfalls auf, zog Unterwäsche und Hose an. Dann drehte er sich um. John trug ebenfalls schon wieder seine Hose.

Seto sah ihn wütend an. John hatte ihm den Rücken zugewendet. Das war die Gelegenheit! Seto war egal, ob er in den Knast kommen würde oder nicht! Er wollte sich nur dafür rächen, dass er das tun musste, aber vor allem dafür, dass John sich eingemischt hatte!

Seto steckte seine Hand in die Hosentasche, um das kleine Messer herauszuziehen. Es war nicht da! Wo war es? Seto fühlte in der anderen Tasche nach. Nichts! Er sah auf den Boden. Da lag es! Seto sah zu John, der ihm noch immer den Rücken zugewandt hatte und dann schnellte er zu Boden, riss das Messer an sich und die Bedeckung ab und stürzte mit dem Messer in der Hand auf John. Beide Männer fielen zu Boden. John jedoch schaffte es noch irgendwie sich auf den Rücken zu drehen und packte Setos Hand mit dem Messer.

„Ich bring dich um!“, sagte Seto mit zischender Stimme.

„So, wie du mich umbringen wolltest, als ich deine wunderschöne Frau damals bei der Gala haben wollte!?“

„Halt die Klappe!“ Seto versuchte mit alle Kraft das Messer direkt in Johns Herz zu bohren, doch der Mann war stark und schafft es, Setos Kraft aufzuhalten. John begann langsam Setos Hand zu drehen. Immer mehr. Seto sah erschrocken auf John, dann auf das Messer, das seine Spitze langsam auf ihn richtete. Seto zitterte am ganzen Körper. Es erforderte Kraft, die er nicht besaß, das Messer wieder in Johns Richtung zu drehen… John schaffte es, Setos Arm weiter nach unten zu drücken und Seto war nun schon so schwach, das er seinen Körper nicht mehr über Johns halten konnte und so rutschte er langsam ab. Er spürte zuerst nur einen leichten Stich im Bauch, der sich mehr und mehr verschlimmerte und dann sah er John mit reinster Angst in den Augen an. Immer weiter rutschte Seto langsam in die Klinge rein. Blut lief schon über den Griff und Johns und Setos Hände. Setos Atem ging stoßweise und keuchend. Er fiel nun ganz auf John drauf und John ließ Setos Hand um den Griff des Messers los. Seto wurde vom heftigen Schmerz bewusstlos und John sah den leblosen Seto an.

Die Tür zum Bad öffnete sich gerade, als John Seto von sich runter stieß. Seto blieb auf dem Rücken liegen. Das nächste, was man vernahm, war Yumis lauter Schrei, der durch die Zimmer des Hauses Hargreaves hallte.

Sie starrte mit Tränen in den Augen auf Seto. Auf ihren geliebten Seto.

Als sie sich fasste, lief sie zu ihm, doch John, der nun kniete, fing sie auf und riss sie runter.

„Nein! Fass ihn nicht an!“, schrie er sie an. Yumi sah weinend von Seto auf John. Dann hob sie die Hand und schlug John ins Gesicht. Er ließ sie los und sie krabbelte und rutschte zu Seto. „Sag was! Los! Sag was! Seto! Ich will jetzt, dass du was sagst!“, schrie sie. Doch Seto blieb regungslos. Yumi packte das Messer am Griff und als sie es herausziehen wollte, wurde sie von John gepackt, hochgerissen und umgedreht. Sie sah ihm direkt in die Augen.

„Fass ihn nicht an! Das darfst du nicht, hörst du!? Ich ruf einen Arzt an, aber du darfst ihn nicht anfassen und du darfst auf keinen Fall das Messer herausziehen! Hast du das verstanden!?“, schrie er sie an. Yumi nickte nur. John ließ sie los und sie sank wieder auf den Boden. Er humpelte aus dem Zimmer.

Yumi, die nur einen Bademantel übergeworfen hatte, rutschte wieder zu Seto und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Mach doch bitte die Augen auf. Nur das, bitte. Ich will nicht, dass du auch gehst… Papa…“, flüsterte Yumi leise unter Tränen.
 

Im Krankenhaus war es ziemlich ruhig. Seto wurde operiert. Der Arzt meinte, es hätte schlimmer sein können, aber Seto würde es wieder schaffen.

Yumi saß auf der Bank vor dem OP und knetete ihre Finger. Er war nun schon über zwei Stunden im OP. So lange…

Ihr wurde ein Becher mit heißem Kaffe hingehalten. Sie sah auf.

„John?“

„Trink was. Vielleicht geht es dir dann etwas besser.“

Sie nahm das Getränk dankend an. John setzte sich neben sie und trank ebenfalls.

„Wie ist das passiert? Wieso ist das passiert?“

„Er ist durchgedreht. Er hatte ein Messer bei sich und ist auf mich losgegangen. So komisch es klingt. Du musst mir glauben, Yumi.“

Sie nickte und trank wieder einen Schluck. John sah mit leerem Blick auf die gegenüberliegende Wand. „Ich habe… Ja, ich hätte ihm das Messer abnehmen sollen, aber ich habe es nicht getan. Ich habe es bloß herumgedreht und ihn abgestochen.“

„Du hast ihn nicht abgestochen.“, sagte Yumi, die sich über dieses Wort ärgerte.

„Yumi. Du bist ein wundervolles Mädchen. Ich habe mich wirklich in dich verliebt. Ich weiß, dass du nichts für mich empfindest, aber du solltest wissen, das Seto Kaiba dich nicht glücklich machen kann und nicht machen wird. Du selbst bist ein Kaiba-Mitglied. Das wird nicht gut gehen. Ich werde aber immer für dich da sein. Ich werde nicht weggehen. Ich werde auf dich warten. Verlass dich darauf.“

Yumi konnte darauf nichts sagen, denn da öffneten sich die Türen zum OP und Seto wurde herausgeschoben. „Wie geht es ihm? Kann ich mit ihm reden? Seto! Kann er mich hören?“

„Ihr Vater hat alles gut überstanden. Er ruht sich noch etwas aus. Wir bringen ihn auf ein Zimmer. Sie können gerne bei ihm bleiben.“, sagte der Arzt. Yumi blieb stehen, während die Ärzte Seto weiter von ihr wegschoben. Sie drehte sich um und sah zu John. Er stand auf, ging zu ihr und nahm ihr den Becher aus der Hand. „Geh nur, aber denke bitte an meine Worte.“

Sie nickte, bedankte sich bei ihm und folgte der Arztkolonne.

John sah ihr hinterher, bis sie um die Ecke verschwand. Er ging zum Mülleimer und warf die beiden Becher weg. Seufzend und mit den Händen in den Hosentaschen verließ er das Krankenhaus. Er wusste, das Yumi nur Seto Kaiba liebte, er verstand es. Er gab sich geschlagen. Er hatte Seto Kaiba selbst das Angebot gemacht und er hatte das Angebot angenommen. Wahrscheinlich waren die beiden füreinander bestimmt gewesen. Doch das beide aus einer Familie waren, das war fürchterlich. John würde niemandem etwas davon erzählen, aber würde immer mit dem Schmerz weiterleben.

Yumi saß auf einem Stuhl bei Seto am Bett und hielt seine Hand. „Bitte! Mach deine Auen schnell wieder auf, Seto.“, bat Yumi leise. Mit der freien Hand wischte sie sich die Tränen von den Wangen. Sie sah ihn die ganze Zeit an und nach einiger Zeit, die Yumi wie eine Unendlichkeit vorkam, öffnete er seine Augen.

Das erste, was er sah, war Yumi und das erste was er spürte, war ihre Hand, die seine ganz fest hielt. Doch dann kam der Schmerz in seinem Unterleib wieder und er wusste schlagartig was geschehen war. „Was tust du hier?“, fragte er sie leise. Sie sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Ich mache mir Sorgen um dich. Was glaubst du denn? Wieso fragst du mich denn so was?“, fragte Yumi und zog ihre Hand aus seiner.

Seto schloss die Augen. „Tut mir Leid. So war das nicht gemeint.“, sagte er leise.

„John hat mir erzählt was passiert ist. Wieso hast du das getan?“

Eine kurze Zeit lang schwiegen beide sich an, doch dann sagte Seto: „Ist das nicht offensichtlich?“

Yumi sah auf den Boden. Weil du mich liebst? Wie gerne hätte sie ihn das gefragt, aber sie traute sich nicht. Stattdessen schüttelte sie den Kopf. Seto verdrehte die Augen und versuchte sich aufzusetzen.

„Ich habe zwar gesagt, dass ich es beenden will, aber gemeint und gefühlt habe ich etwas anderes und das tue ich immer noch. Sonst wäre ich heute ja auch gar nicht erst gekommen. Aber du weißt ganz genau, das es viel zu schwer ist, zu kompliziert. Yumi, du bist meine Tochter und du solltest mit Jungs in deinem Alter ausgehen, nicht mit deinem doppelt so alten Vater. Aber wenn du das tust, dann tut es mir weh. Sehr sogar. Weil ich es einfach nicht ertragen kann, dich mit einem anderen zu sehen und jetzt, wo du wieder bei John warst, also heute Abend. Es ist alles außer Kontrolle geraten. Es tut mir Leid.“

Yumi, die wieder Tränen in den Augen hatte, wusste, dass das eine indirekte Liebeserklärung war. Seto konnte ihr nur einmal sagen, das er sie liebt und das hatte er bereits einmal getan, er konnte es kein weiteres Mal.

Yumi stand auf und beugte sich zu Seto runter und küsste ihn sehr, sehr leidenschaftlich.

Seto schloss die Augen und erwiderte den Kuss. Er hob eine Hand und legte sie an Yumis Wange. Yumi legte ihre Hände an sein Gesicht und setzte den Kuss sinnlicher fort.

„Nicht, Yumi…“, bat Seto leise, obwohl er es genau wollte. Doch er hatte heftige Schmerzen, die sich über seinen gesamten Oberkörper zogen und außerdem… Sie war doch seine Tochter… Doch Yumi hörte ihn nicht. Sie ließ von Seto ab und hob die Decke an. Sie kletterte darunter. Er spürte ihre Hände zwischen seinen Beinen. Er schloss seine Augen.

„Yumi…“

Sie hatte derweil seine Shorts runtergezogen und er stöhnte auf, als er ihre Lippen, aber noch viel mehr ihre Zunge, spürte. Er gab sich ganz ihrer Leidenschaft hin.

Er spürte die Schmerzen im Unterleib, aber auch das Gefühl der wachsenden Erregung.

Er stöhnte lauter auf und ihm entwich etwas, das Yumi nicht gehört hatte oder das sie absichtlich nie ansprach, denn als sich Yumis Zunge ein letztes Mal um seine Erregung schlang und er zum Höhepunkt kam, keuchte Seto: „Kira…“

Yumi tauchte wieder auf und küsste ihn auf die Lippen. Ihre waren feucht und dennoch sog er an ihnen und erwiderte so den Kuss.

„Ich liebe dich, Seto.“, flüsterte Yumi leise und küsste ihn wieder. Das war etwas, das Seto nicht erwiderte. Doch er war bereit für mehr. Er wollte Yumi ganz spüren. Vielleicht ein letztes Mal… Er küsste sie und sie stützte sich mit den Händen auf dem Bett ab. Das Laken bedeckte beide und Seto hob vorsichtig die Arme, wobei der Schmerz ihm durch den ganzen Körper fuhr. „Sei bitte vorsichtig.“, bat Yumi leise. Seto nickte und Yumi zog ihr Top langsam aus. Seto sah ihr dabei aufmerksam zu. Auch wie sie sich aus dem Rock zwängte. Sie war so perfekt. Alles an ihr. Sie war so wunderschön…

Seto war es in dem Moment wirklich egal, das Yumi ihn übernahm und nicht andersherum. Er wollte sie einfach nur ganz bei sich haben, sie ganz spüren.

Yumi ließ sich ganz sachte auf seinen Schoß sinken und Seto keuchte auf. Er legte seine Hände an ihre Taille und sah ihr in die Augen. Sie tat es ihm gleich, doch sie legte ihre Hände an seine Schultern. Seine Rechte war von dem Verband bedeckt. Seto hatte in diesem Moment keine Schmerzen. Auch nicht, als Yumi sich sachte auf ihm bewegte. Doch als sie sich vorbeugte um ihn zu küssen, kniff er die Augen vor Schmerzen zu und sie küsste ihn nicht mehr. Beide keuchten laut auf, als sie zum lustvollen Ende kamen und Yumi sank neben Seto ins Bett. Beide schwitzten und atmeten unregelmäßig. Yumi setzte sich noch einmal auf, damit Seto seinen Arm unter sie legen konnte und dann kuschelte sie sich wieder an ihn.

Nie in ihrem Leben, war Yumi so glücklich wie in dieser Nacht. Seto schlief zwar sofort ein, aber Yumi war froh, das es doch nicht zu Ende war und sie doch bei ihm bleiben konnte.

Sie legte den Kopf in den Nacken und sah zu Seto rauf, dessen Atem sich normalisiert hatte.

Wieso? Wieso hatte er sie Kira genannt? Yumi hatte sich nicht aus dem Konzept bringen lassen, aber jetzt konnte sie kein Auge mehr schließen. Zu sehr fragte sie sich, wieso Seto immer noch so sehr an seiner toten Frau hing.

„Du siehst deiner Mutter sehr ähnlich.“

Das hatte Seto ihr schon so oft gesagt und schlief er nur mit ihr, weil sie ihr so ähnlich war, oder weil er sie tatsächlich liebte? Aber… Vielleicht liebte er sie nur, weil sie ihr eben so ähnlich war! Yumi hatte Tränen in den Augen, als sie langsam einschlief.

MERKE: Neue Liebe

MERKE : Neue Liebe
 

Seto verließ sein Haus um noch etwas Luft zu schnappen. Zwar hatten er und Yumi sich wieder vertragen, aber trotzdem. Er fühlte sich noch immer schlecht. Nie hätte er Yumi so anfahren dürfen. Das war wirklich ein schlimmer Fehler.

Seto bog um die Ecke und sah eine Frau, die mitten auf der Straße stand und an ihrem Bein zerrte. Sie murmelte irgendetwas vor sich hin. Hörbar wütend und dabei sah sie immer wieder die Straße auf und ab. Es war spät und in diesem Viertel war um diese Uhrzeit keiner mehr draußen. Seto sah die Straße entlang, wo die Frau hinsah und vor Angst die Augen weit aufriss.

„Bitte! Hilfe!“, schrie sie. Seto sah, das Auto, das über die Straße jagte, dann sah er zu der Frau. Ihr war klar, dass ihr niemand zu Hilfe kam und ihr war auch klar, dass sie sterben würde. Sie schloss die Augen und wartete auf den Schmerz, den der Tod mit sich bringen musste. Sie spürte, wie sie zur Seite gerissen wurde und den Schmerz im Bein, als sie wieder auf dem Boden aufkam. So fühlt es sich an zu sterben?

Sie öffnete langsam die Augen und erwartete das weiße Licht zu sehen, welches sie in ganzer Wärme empfangen würde. Die Wärme war da, aber wo war das Licht?

„Alles in Ordnung?“ Sie hörte diese leicht raue Stimme. Eine Stimme voller Eleganz und Respekt. Nie zuvor hatte sie so eine Stimme wahrgenommen. Das konnte doch nur die Stimme Gottes sein, oder? Sie sah auf. „Sie sollten schnellstens zu einem Arzt gehen.“ Nie hatte sie zu Ohren bekommen, dass Gott ein so wunderschöner junger Mann war. Diese blauen Augen, die pure Würde ausstrahlten, dieses Gesicht, das das Antlitz jedes Gottes in Neid erblassen ließ. Und diese Statur. Sportlich, Elegant. Nichts an diesem Mann war verachtenswert. Mit einem besorgten Blick half er ihr auf und nahm sie in den Arm.

„Kommen Sie. Ich bringe Sie zu einem Arzt.“

„Nein… Ist doch…“

„Keine Widerrede.“ Dieser Blick… Er duldete keine Widerrede und so ließ sie sich von ihm zu einem großen Haus bringen.

„Wessen Haus ist das?“, fragte die Frau und Seto, der sie abstützte, sah sie an. Er lächelte und sagte: „Dafür das Sie fast von einem Auto überfahren wurden, sind Sie aber ganz schön gelassen.“

„Denn ich bin ja nicht überfahren worden.“, sagte sie und lächelte ebenfalls, doch dann klammerte sie sich an Seto fest und verzog das Gesicht vor Schmerzen.

„Alles in Ordnung?“

„Ich hab mir meinen Fuß verstaucht.“, sagte sie.

„Das ist mein Haus. Warten Sie hier, ich rufe einen Krankenwagen.“, sagte Seto und lehnte die Frau an die Außenmauer seines Hauses.

„Ich brauche keinen…“ Doch da war der junge hübsche Mann schon weg.

Diese Frau, die schicksalhafter Weise nur einen Straßenblock seines Hauses fast überfahren wurde, war wunderschön. Sie hatte steißlange ganz schwarze glatte Haare. So glatte Haare hatte Seto noch nie zuvor gesehen. Sie trug einen knielangen eleganten schwarzen Rock und dazu eine weiße Bluse und darüber einen rot-schwarz karierten Pullunder. Eine Brille trug sie auch. Eine schwarze eckige Hornbrille. Sie war wunderschön und wie sie aussah vielleicht Studentin. Seto kam wieder nach draußen. „Miss?“

Sie sah auf, als Seto wiederkam. „Hier unten.“, sagte sie und winkte. Seto sah nach unten. Tatsächlich. Da unten saß sie. „Ich konnte nicht mehr stehen.“

„Der Krankenwagen kommt gleich.“

„Der Absatz meines Stiefels ist abgebrochen…“, sagte die Frau und hob das Bein. Dem Stiefel fehlte der dünne Pfennigabsatz.

„Was ist denn passiert?“, fragte Seto und betrachtete die langen Beine.

„Ich bin mit dem Stiefel im Gullydeckel stecken geblieben.“, sagte sie, sah Seto an und verzog das Gesicht. „Die waren ganz neu…“

„Es lassen sich neue kaufen.“, sagte Seto und fügte hinzu: „Ich hab mich schon immer gefragt, wie man auf solchen Dingern laufen kann.“

„Ich kann ja drauf laufen. Aber ich bin nun mal stecken geblieben…“

„Da kommt der Krankenwagen.“

Man hörte die Sirenen und dann bog er in die Straße ein. Seto beugte sich zu der Frau nach unten und half ihr auf. Sie klammerte sich in seinen Arm und ließ sich fast komplett raufziehen, ohne zu helfen. Seto wäre beinahe nach vorne gegen die Mauer geschlagen, nicht, das die Frau schwer war, aber er hatte nicht gedacht, dass sie sich von ihm komplett hochziehen lassen würde. Seto fuhr mit ihr im Krankenwagen mit. Yumi hatte bestimmt wieder was zu tun, oder sie war bei John… Allein schon der Gedanke brachte Seto einen Schauer ein.

„Ich habe doch gleich gesagt, das es nur eine Verstauchung ist und ich keinen Krankenwagen brauch.“, sagte die junge Frau und sah Seto vorwurfsvoll an.

Die beiden saßen im Park des Krankenhauses und sahen auf den kleinen Teich hinunter.

„Es hätte auch schlimmer sein können.“

„Aber da Sie mich gerettet haben, ist es nicht schlimmer geworden. Habe ich mich eigentlich schon bei Ihnen bedankt? Ich denke nicht. Ich lade Sie morgen zum Kaffee ein, ist das ein passendes Dankeschön?“

„Da sage ich nicht Nein.“

„Gut. Wie kommen wir jetzt nach Hause?“, fragte die Frau und sah sich um. „Ich kenne dieses Krankenhaus nicht einmal. Wo sind wir?“

„Das ist eine Privatklinik. Sie liegt etwas Abseits. Ich rufe meinen Fahrer an. Er soll uns hier abholen. Sie kommen mir sehr bekannt vor.“, sagte Seto und holte einen Pager aus seiner Tasche. Die Frau nickte.

„Kann schon sein. Ich war schon oft im Fernsehen und in der Zeitung. Ich bin Schauspielerin. Aber Sie kenne ich nicht.“

„In welcher Genre sind Sie denn tätig?“, fragte Seto, nachdem er seinen Fahrer angepiept hatte.

„Ich spiele in vielen Serien mit.“

„Interessant. Und Sie kennen mich nicht?“

„Nein. Sollte ich?“

„Na ja, ich bin Seto Kaiba.“

„Aha.“

Seto fiel fast von der Bank. Nie in seinem Leben ist er jemandem begegnet, der ihn nicht kannte. Ein sehr komisches Gefühl. „Ich bin der Leiter der Kaiba Corporation.“

„Oh! Ja, jetzt weiß ich wer Sie sind. Wow, mein edler Held ist der Direktor der Kaiba Corporation. Tut mir Leid, das ich Sie nicht erkannt habe. Aber ich war lange Zeit in Deutschland. Da hört man sehr wenig von Ihnen.“

„Sind Sie denn nicht noch ein wenig jung, um Schauspielerin zu sein?“

„Das Alter spielt zum Glück keine Rolle. Und wenn sie 30 für so jung halten. In Bezug auf eine Schauspielerin.“

„Sie sind 30 Jahre? Sie sehen viel jünger aus.“, sagte Seto überrascht.

„Ja, so mancher sagt mir das.“

Seto stand auf und half der Frau beim Gehen. Am Parkplatz stand schon die Limousine.

„Eine schwarze Limousine. Ja, das passt wirklich zu Ihnen.“, sagte sie lachend. Seto half ihr einsteigen und dann fuhr die Limousine los.

Während der Fahrt herrschte Schweigen. Erst als das Auto vor einem großen Haus hielt und Seto mit der Frau ausstieg, sagte sie: „Also, ich rufe Sie morgen an und mache mit Ihnen einen Termin aus.“

„Termin?“, fragte Seto und betrachtete das Haus. Es waren Eigentumswohnungen. Es war kein Haus. Und in einem dieser Wohnungen lebte sie.

„Na, für das Dankeschön. Eine Zeit für unser Treffen.“, sagte sie und ging hinein. Seto folgte ihr. Er erkannte dass es keine Wohnungen waren, sondern Apartments. Das erkannte man am Foyer. Es war edel und der Aufzug fuhr zu den einzelnen Apartments nach oben. Er war die Eingangstür. „Also, danke für das Retten, für die Gesellschaft in der Klinik und dem Nachhause bringen. Ich bin Ihnen wohl morgen drei Kaffees schuldig, wie?“

„Einer tut es auch. Danke.“, sagte Seto. Die Frau betrat humpelnd, mit der Krücke in der einen Hand, den Fahrstuhl. Sie winkte noch einmal zum Abschied und Seto drehte sich um, als die Türen sich schlossen und verließ durch die Schiebetür das Haus.

Als er auf den Weg nach Hause war, fiel ihm ein, das sie weder seine Telefonnummer hatte, noch das er ihren Namen kannte. Wie konnte man nur so blöd sein und sie nicht danach fragen!?
 

Am nächsten Tag, als Seto in seinem Büro saß, klingelte plötzlich das Telefon.

„Ja?“

„Schönen Guten Tag! Ich hoffe Sie erinnern sich noch an mich?“, sagte die Frau auf der anderen Seite und Seto erinnerte sich an sie. Es war die Frau, die er gestern gerettet hatte.

„Meine Einladung haben Sie doch auch noch nicht vergessen, oder?“

„Nein, das habe ich nicht. Also, wann wollen Sie sich treffen? Meine Zeit ist ziemlich begrenzt, wie Sie sich denken können.“, antwortete Seto und sah auf die Uhr. Es war bereits

2 Uhr mittags. Seto hätte in einer Stunde Zeit.

„Ich würde vorschlagen, wir treffen uns in einer Stunde im Cafe, das direkt neben ihrer Firma ist. Ich freue mich schon drauf Sie wieder zusehen!“, sagte sie noch und legte dann auf. Seto saß noch einige Zeit nur da und sah nach draußen. So eine Frau war ihm noch niemals begegnet. Sie freute sich darauf ihn zu treffen? Nicht unwahrscheinlich, weil er es ebenfalls nicht leugnen konnte, dass er auf ihren Anruf gewartet hatte.
 

Nun stand Seto eine Stunde später am Cafe und sah sich um. Immer wieder sah er auf die Uhr und bemerkte, dass er zu früh hier gewesen war. Einige Minuten stand er einfach nur da und sah sich die vorbei laufenden Menschen an. Dann endlich erblickte Seto sie auch endlich.

„Entschuldigen Sie, aber ich wurde noch aufgehalten.“, sagte sie, lächelte ihn an und streckte ihre Hand nach ihm aus. Er nahm sie.

„Ich bin etwas zu früh hier gewesen, aber lassen Sie uns doch erst mal rein gehen.“

Sie betraten das Cafe und einige Gäste sahen Seto hinterher und fingen an zu tuscheln.

„Sie scheinen ziemlich bekannt zu sein.“, stellte die Frau eher beiläufig fest. Seto nickte nur und setzte sich mit ihr an einen Tisch, der in der Ecke stand. Sie bestellten sich etwas und fingen an zu reden.

„Sie haben…“

„Du tust auch.“, unterbrach sie ihn plötzlich und lächelte ihn wieder an. Seto schien etwas verwundert zu sein, ließ es sich aber nicht anmerken.

„Du hast mir gar nicht deinen Namen genannt.“

„Oh, das tut mir leid. Mein Name ist Aine le Fey.“ Aine? Seto hatte das Gefühl gehabt, diesen Namen schon mal gehört zu haben.

„Und du bist sicher, dass wir uns noch nicht begegnet sind?“

„Nein. Nicht das ich wüsste. Eine Begegnung mit Seto Kaiba hätte ich mit Sicherheit nicht vergessen. Dafür bist du viel zu berühmt.“

Eine Begegnung mit so einer hübschen jungen Frau hätte er sicher auch nicht vergessen.
 


 

Es verging fast eine Woche, als Seto durch Zufall auf die Telefonnummer von Aine le Fay stieß. Er sah zur geöffneten Tür.

„Mr. Miller! Schließen Sie bitte die Tür!“, rief Seto und in einer Sekunde wurde die Tür geschlossen.

Seto sah auf die Karte in seiner Hand. Sie hatte ihm diese Karte letzte Woche nach dem Café überreicht. Er wähle die Nummer. Seine Hände schwitzten. Wieso war er so aufgeregt?

„Shigimazu?“

„Ähm… Ja, hier ist Kaiba. Seto Kaiba. Kann ich vielleicht Ms. Le Fey sprechen?“

„Sie ist gerade nicht zu erreichen.“, sagte die Männerstimme am anderen Ende.

„Wer spricht denn da?“, fragte Seto, der befürchtete, das es vielleicht Aines Mann, Freund oder irgendwer in dieser Richtung war. Aber sie hatte nichts davon gesagt…

„Takeshi Shigimazu. Ms. Le Fays Manager. Kann ich ihr vielleicht etwas ausrichten?“

„Wo ist sie denn im Moment, Mr. Shigimazu?“

„Es geht im Moment leider wirklich nicht, also wenn ich ihr…“

„Wer ist denn da dran, Takeshi?“, hörte Seto im Hintergrund Aines Stimme.

„So ein Fan wahrscheinlich. Seto Kaiba.“

„Oh! Nein! Nein! Geben Sie mir bitte das Telefon! Er ist kein Fan!“, rief Aine und Seto hörte ein lautes Geräusch und ein „Huch!“ von Aine.

„Seto? Hallo?“

„Ähm… Ja?“

„Schön, das du anrufst.“

„Was ist denn passiert?“

„Ich bin über ein Kabel gestolpert. Was gibt es denn?“

„Wo bist du? Bist du am Set?“

„Äh, ja. Ich arbeite gerade. Meine Serie. Du weißt ja. Also?“

„Ich wollte dich zum Essen einladen. Wenn du möchtest. Oder wenn du Zeit hast.“

„Sicher! Wann denn?“

„Morgen Abend?“

„Am Samstag?“

„Wenn es nicht geht, dann einen anderen Tag.“

„Nein, ist schon gut.“ Aine lachte auf. „Am Wochenende habe ich frei. Oder, Takeshi? Sehen Sie bitte mal nach? Einen Moment bitte, Seto.“

„Schon gut. Den hab ich.“, sagte Seto und sah sich in seinem Büro um. Er sah Kiras Foto. Er nahm es in die Hand. Was meinst du, Kira? Tue ich hier das richtige?

„Seto? Noch da?“

„Sicher.“

„Ja, ich habe am Wochenende frei. Das trifft sich wirklich gut!“

„Sagst du das jetzt nur so? Denn wenn es so ist, dann sollten wir das ganze abblasen.“

„Seto, möchtest du nun mit mir ausgehen oder nicht?“

„Doch, ich möchte.“

„Na dann ist doch alles geklärt.“

„Schön. Ich hol dich dann am Samstag gegen 20 Uhr bei dir zu Hause ab?“

„Ja, gerne. Ich freu mich.“

„Ich mich auch. Bis dahin. Tschüss, Aine.“

„Auf Wiederhören.“

Seto legte auf und stellte Kiras Bild wieder hin. Es ist das richtige! Ganz sicher!

MERKE: Die Serie

MERKE Die Serie
 

„Wer ist denn Aines Mutter im Film?“, fragte Seto, doch er wurde einfach vor die Tür geschubst. Na toll! Und jetzt? Ich muss mich doch darauf einstellen!

„Und los!“, rief die Regisseurin und die Kamera wurde auf Seto gerichtet. Seto übernahm seinen Teil der Rolle und klopfte und betrat das Schlafzimmer. Er sah nur das Bett und die Bettdecke. Doch nun wurde die Decke zur Seite geschoben und Seto sah Sara Summers!

„Wer ist denn da?“, fragte sie und ihre Augen weiteten sich, als sie Seto sah. Er sah nicht anders aus. Auch er war erschrocken sie hier zu sehen! Sie spielte in einer Serie!? Wieso?

Wieso gerade in dieser?

Seto ließ sich aber nicht beirren. Er wusste zwar, was die Szene bereithielt und er würde es durchziehen. Er ging entschlossenen Schrittes auf das Bett zu und Sara, alias Mrs. Lauren Geller, setzte sich auf.

„Wer sind Sie?“, fragte sie, so wie es das Drehbuch verlangte.

Sie machte keine Szene, so würde er auch keine machen.

„Ich bin Ihr neuer Arzt.“

„Name?“

„Professor Doktor Lyon Grey. Mein Kollege ist an Altersschwäche gestorben.“

„Und da schickt mir die Klinik einen so jungen Arzt, der gerade erst sein Studium beendet hat? Unglaublich!“

„Seien Sie froh, das man Ihnen hilft.“, sagte Seto, oder auch Lyon. Wie er diesen Namen hasste!

Seto betrat das Schlafzimmer.

„Ah, Lyon! Schön dich zu sehen, Doktor!“, sagte Sara und setzte sich auf.

Seto spürte Aines Blicke.

Wenn er ihr doch bloß nicht erzählt hätte, das Sara früher für ihn gearbeitet hatte! Jetzt machte sie natürlich ihre Gedanken. Er hatte ihr verschwiegen, dass er eine Affäre mit Sara hatte, das hätte sie nur traurig gemacht und das wollte er nicht, da er sie… liebte? War es nicht noch zu früh, um sich wirklich neu zu verlieben?

„Wie geht es Ihnen heute?“, fragte Seto und setzte sich auf das Bett. Er legte seine Hand an ihre Stirn und nahm sie dann wieder runter, als Sara ihre Hand um sein Handgelenk legte.

„Was hast du, Lyon? Bin ich so unattraktiv?“

Seto sah Sara an. Musste er das wirklich tun? Was verlangte man da von ihm?

Er hätte das Angebot mit zu spielen von vorne herein abschlagen sollen!

„Ganz im Gegenteil…“, murmelte Seto und sah Sara leidenschaftlich an. Ihre Gesichter kamen sich langsam näher. Seto wusste, das sein Blick, der ja im Drehbuch angegeben war, langsam nicht nur gespielt war! Er merkte, wie Sara und er sich auch in der Wirklichkeit jetzt näher kamen. Und das vor Aines Augen!

„Wieso bleibst du dann so fern vor mir?“, fragte Sara.

„Weil…“ Seto legte seine Hände an Saras Wangen und kam ihrem Mund näher mit seinen Lippen. „Weil ich dich… Dionne liebe…“

„Wie? Wen liebst du?“, fragte Sara als Lauren und küsste Seto. Er erwiderte den Kuss. Er spürte, wie sie ihre Zunge einsetzen wollte, aber das war bloß ein Filmkuss mit keinerlei Bedeutung! Sie strich mit ihren Händen über Setos Kittel und zog ihn langsam ab.

„Nicht…“, murmelte Seto und beugte sich aber noch weiter über Sara.

Aine sah ruhig zu. Es war bloß eine Serie. Er empfand ja weder in der Realität noch in der Serie etwas für Sara. In der Serie liebte er Aine und auch in der Wirklichkeit. Er hatte es ihr nie wirklich gesagt, aber sie wollte gerne, dass es so wäre und sie spürte, dass es so war. Aber was sie da sah, das jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Es wirkte so echt.

Takeshi Shigimazu legte ihr einen Arm um die Schulter.

„Keine Sorge, das ist nur vor der Kamera.“

„Aber es sieht so echt aus. Ich will eine Pause! Sagen Sie der Regisseurin, das ich eine Pause will.“, murmelte Aine, ohne den Blick von der Szene abzuwenden.

„Nein. Ich werde keine Pause machen. Seht doch nur! Er setzt sich wirklich ein! Endlich hat er geschnallt wie es wirklich geht!“, sagte Keiko Naniwa, die Regisseurin und sah mit leuchtenden Augen auf die Szene vor ihnen. Sie winkte Kamera zwei zu, das sie näher ran gehen sollte.

Seto, der nur noch mit Shorts bekleidet war, zog die Decke ein Stück weg und legte sich auf Sara. Sie sah ihn lächelnd an. Klar, es war das was sie wollte! Als Sara, wie auch als Lauren!

Er zog ihr den Bademantel aus und küsste ihren Nacken und ihr Dekolleté und strich erst mit seiner Hand über ihre Brüste und dann mit seinen Lippen. Sara schloss die Augen und stöhnte als Lauren auf. Seto kam wieder nach oben und küsste sie auf die Lippen.

So lange war es nun schon her… Zu lange, seiner Meinung nach. Aber endlich hatte er Sara wieder. Wenn auch nur im Film. Er wollte sie so gerne. Er wollte wirklich mit ihr schlafen!

Die Kamera zeigte, wie Setos Shorts aus dem Bett flog, doch in Wirklichkeit trug er sie immer noch. Unter der Decke hatte die ganze Zeit dieselbe gelegen.

Er küsste sie wieder leidenschaftlich auf die Lippen und diesmal war es ein echter Kuss.

Er setzte jedoch die Zunge ein und sie sah erst überrascht, doch dann machte sie mit.

„Nein! Das ist wunderschön! Wo ist Kamera drei!? Ich will das Kamera drei das au der Nähe filmt! Der Kuss sieht fast echt aus!“, rief Keiko und klatschte leise in die Hände.

„Der Kuss ist echt!“, sagte Aine leise und ihr Manager drückte ihre Schulter.

Als sich Seto wieder löste sah Sara ihn belustigt an.

„Was ist denn das da unten?“, flüsterte sie ganz leise, als sie sah, dass Kamera drei sich wieder zurückzog. Hatte er etwa die echte Boxershorts aus dem Bett geworfen!?

„Wenn du irgendjemanden davon erzählst wirst du das bitter bereuen!“, murmelte Seto.

„Wovon erzählen? Das dich mein Körper immer noch anmacht, oder wovon?“ Sara lächelte hinterhältig.

„Nein, ich rede davon!“, meinte Seto leise und mit diesen Worten drang er in Sara ein.

Sie stöhnte laut und bäumte sich auf. Sie kniff die Augen zusammen und legte ihre Hände an Setos Rücken.

„Seto… Die ganzen…“, flüsterte Sara.

„Egal.“, sagte er leise und begann sich zu bewegen. Er senkte seinen Körper und auch den Kopf und küsste sie wieder auf den Mund. Er sah im Blickwinkel, wie eine Kamera wieder näher kam.

„Stöhn! Du musst stöhnen, sonst kommt es nicht gut rüber!“, murmelte Keiko. Aine sah sie angewidert an.

„Aufhören! Ihr sollt aufhören!“, sagte Aine leise. Takeshi drückte sie an sich, damit sie nicht mehr hinsehen musste. Sie war ihm dankbar.

Sara strich mit ihren Händen über seinen Oberkörper, als Seto sich wieder aufbeugte. Dann kam auch sie höher und küsste seinen Körper. Sie saugte richtig an der Haut. Überall am Oberkörper. Seto konnte nicht anders als lustvoll aufzustöhnen.

Sara und er begannen zu schwitzen und sie stöhnten ein letztes Mal laut auf, als sie zum Höhepunkt kamen.

Seto ließ sich erschöpft neben sie im Bett sinken und atmete tief ein und aus.

„Ich liebe deine Tochter.“, sagte er leise und starrte an die nicht vorhandene Decke des Sets.

„Dionne?“, fragte Sara und setzte sich auf. Sie schloss ihren Bademantel und sah Seto an.

„Ja. Sie ist ein wunderbares Mädchen.“

„Sie ist zu jung.“

„Du bist zu alt.“

„Wag es nicht! Du wirst deine Finger von ihr lassen!“, sagte Sara mit einem Hass im Blick, der auch hätte echt sein können.

„Zu spät. Wir haben uns längst ineinander verliebt!“

„Und dennoch schläfst du mit mir?“

„Du hast mich verführt!“, sagte Seto mit erhobener Stimme.

„Weil du gut aussiehst! Ich wusste ja nicht… Raus! Sofort raus hier!“, schrie Sara und riss die Decke hoch. Seto bekam einen inneren Schrecken. Hatte sie überhaupt dran gedacht, dass er gerade wirklich nackt gewesen war!? Doch er wusste ja, dass die Kamera nicht auf ihn zeigte und unter der Decke hatte er sich wieder die Shorts angezogen, die schon die gesamte Zeit dort lag. Doch wo jeder dachte, es wäre die, die er von Anfang an trug!

Er stand auf und tat so, als würde er seine Shorts anziehen und dann kam er wieder ins Bild.

Man sah, wie er seine Hose packte, reinsprang, dann sein Hemd und dann der Kittel. Dann sah er noch einmal zu Sara. „Du wirst ihr doch nichts sagen, oder?“

„Raus!“, schrie sie noch einmal und Seto verschwand.

„Cut!“, schrie Keiko und die Kameras gingen alle aus. „Das war wunderbar Leute! Wir machen aber für heute Schluss! Danke schön! Seto, Sie waren große Klasse! Sara, du natürlich auch und du Aine! Ihr wart alle super!“

Seto sprang die Stufe von Set runter und ging direkt zu Aine. Wenn er Sara begegnen würde, dann würde sie ihn darauf ansprechen und es wieder wollen. Es immer länger wollen… Immer mehr… Und dann wäre seine Beziehung mit Aine zerstört.

MERKE: Ein wunderschöner Geburtstag

MERKE Ein wunderschöner Geburtstag
 

Yumi wurde am Morgen mit einem sanften Rütteln geweckt. Sie lächelte und öffnete langsam die Augen. „Guten Morgen…“, murmelte sie und streckte sich. Seto sah sie lächelnd an.

„Alles Gute zum Geburtstag, meine Kleine.“, sagte er und setzte sich an ihr Bett.

„Danke.“ Yumi war leicht enttäuscht. Sie hatte mit einem Kuss von ihm gehofft oder etwas anderes… Aber es kam gar nichts.

„Mach dich schnell fertig für die Schule. Du musst los.“, sagte er noch und stand auf.

Nicht mal ein Geschenk? Yumi stieß die Decke weg und schwang sich aus dem Bett.

Seto hielt ihr den Morgenmantel auf und sie zog ihn an. Da! Er küsste sie auf die Schulter, als er ihr langsam den Mantel überschob. Yumi schloss die Augen.

Seto hatte sich vorgenommen sie nicht mehr zu berühren, sie nicht mehr zu küssen, vor allem jetzt, wo er mit Aine zusammen war, aber er konnte nicht anders. Alles an Yumi erinnerte ihn an Kira und er wollte Kira. Er wollte sie so gerne!

Er legte seine Arme über Yumis Schultern und drückte sie ganz fest an sich. Sie riss die Augen auf und sah in die Leere. Seto… Was war los mit ihm?

Im nächsten Moment ließ er sie wieder los und ging zur Tür. „Hol mich heute Abend doch bitte von der Arbeit ab.“, sagte er noch und verließ ihr Zimmer. Yumi sah ihm irritiert hinterher. Was er wohl vorhatte?
 

Seto hatte alles genau durchdacht! Es würde ihm kein Fehler passieren. Er war sich seine Sache auch ganz sicher. Und er fand, er hatte den perfekten Zeitpunkt gewählt.

Er sortierte noch eben die letzten Akten nach dem Datum, an dem sie eingetroffen waren, klappte dann den Laptop zu und stand auf. Er nahm die Akten und verließ sein Büro.

„Versenden Sie die Akten in die jeweiligen Firmen.“, gab Seto seinem Sekretär die Aufgabe und dann stieg er in den Aufzug. Er steckte die Hände in die Manteltaschen und fühlte die weiche Seide. Er grinste und verließ den Aufzug in der Tiefgarage.

„Du hast mich ganze zehn Minuten warten lassen! Ich bin fast erfroren!“, rief Yumi und Seto drehte sich um. Sie stand an der Wand neben dem Fahrstuhl gelehnt und sah ihn trotzig an.

„Du hättest hochkommen können.“, sagte Seto und zuckte mit den Schultern. Sie stemmte sich von der Wand ab und ging langsam auf ihn zu. Jeder ihrer Schritte hallte in der Tiefgarage wider. Sie trug ein weißes Kleid, Seto konnte es nicht sehen, aber sah den geschwungenen Kragen, der ihr ein wunderschönes Dekolletee gab. Und er wusste auch, dass an dem Kleid eine große rosane Rose als Brosche oben befestigt war. Doch über dem nicht sichtbaren Kleid trug sie einen ebenfalls weißen Mantel aus weichem Stoff. Seto mochte das Kleid und diesen Mantel. Ihre Haare hatte sie kunstvoll hochgesteckt und mit Perlen und Glitzer beschmückt.

„Wir haben Ende Dezember. Es ist kalt. Wieso trägst du das Kleid?“, fragte er, als sie direkt vor ihm stand und zu ihm raufsah.

„Ich wollte etwas Besonderes anziehen und mich besonders hübsch machen.“, war ihre Antwort. Seto wurde ganz schwach, wenn sie ihn ansah. Diese hellen blauen Augen. Die nicht so eiskalt waren, wie die seinen, sondern die warm waren, wie das Meer im Sommer.

Er nahm seine Hände aus den Taschen und zog dabei ein langes dunkelblaues Seidenband mit sich. Yumi sah das Band an.

„Was ist das?“

„Dreh dich um.“

Yumi drehte sich um und Seto legte vorsichtig das Band über ihre Augen und band es unter ihren Haaren fest.

„Seto? Was hast du vor? Wo bist du?“ Yumi streckte die Arme aus und stieß direkt gegen Setos Körper. Er nahm ihre Hände und führte sie an sein Gesicht, wo er sie küsste.

„Vertrau mir.“, sagte er leise und führte Yumi, eng an sich gedrückt, zu seinem Wagen. Er öffnete ihre Tür und half ihr ganz vorsichtig einzusteigen. Er schlug die Tür zu und Yumi wand den Kopf langsam hin und her. Sie sah nichts außer Schwärze, aber es war ganz eindeutig Setos Wagen, denn es roch nach seinem Parfüm, nach ihm.

Wenn sie nichts sah, so musste sie sich jetzt auf ihre anderen Sinnesorgane konzentrieren, doch sie merkte, wie schwer es war. Sie konnte nicht hören, riechen und fühlen, wenn sie nichts sah! Ohren, Nase und Finger machten nicht mehr mit ohne Augen.

Seto fuhr ziemlich schnell, das konnte sie hören. Und nach einer ziemlich langen Strecke, die beide über schwiegen, bog er irgendwo ab und wurde deutlich langsamer. Bis er irgendwo einparkte und ganz zum stehen kam. „Wo sind wir?“, fragte Yumi, die ihre Neugierde nun nicht mehr verbergen konnte. Seto stieg aus. Es dauerte zu lange! Wo blieb er! Yumi wurde ungeduldig. Wie lange sie überhaupt gefahren waren? Da ging die Tür auf und Yumi tastete nach Seto. Er nahm ihre Hände in eine Hand und legte die andere um sie, um sie vorsichtig aus dem Auto zu ziehen. „Es ist kalt.“, sagte sie. „Und windig.“

„Das hat der Dezember an sich.“, sagte Seto und ging vorsichtig mit ihr über ein langes Gelände. Für Yumi wollte der Weg gar kein Ende mehr nehmen.

Doch endlich! Sie hörte, wie sich eine Tür zur Seite schob und dann wurde es deutlich wärmer.

„Seto… Sag mir bitte, wo wir sind…“, bat Yumi, doch Seto schwieg. Die Türen gingen wieder zu und Seto ließ Yumi los. „Seto? Wo bist du? Seto! Das macht mir Angst!“ Yumi tastete blindlings herum und drehte sich dabei umher. Sie wusste nicht wo sie war und sie wusste nicht, wo Seto war und jeder Schritt, den sie tat, konnte gefährlich sein! Aber würde Seto sie ganz alleine in einer gefährlichen Situation lassen? Nein! Niemals!

Und da war er auch schon wieder! Er war hinter ihr. Drängte sich an sie und drückte sie dabei gegen etwas Hartes. Yumi legte ihre Hände daran und fühlte. Es war eiskalt und so glatt. Glas! Ja, das musste Glas sein!

Seto küsste ihren Hals und ihren Nacken.

„Seto? Kann man uns sehen?“ Sie bekam keine Antwort von ihm und kurze Zeit fragte sie sich, ob hinter ihr überhaupt Seto stand, doch sie kannte sein Parfüm. Es konnte nur er sein!

„Seto? Bitte…“

„Nein. Man kann uns nicht sehen.“, sagte Seto leise und dieses Hauchen jagte ihr eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Er fuhr mit seinen Händen ihre Formen nach und drehte sie dann vorsichtig um und küsste sie auf die Lippen. Er küsste sie sinnlich und sehr leidenschaftlich. Yumi erwiderte den Kuss.

Doch nach, ihr erscheinend, sehr langer Zeit löste er sich von ihr. Er strich einer ihrer Haarsträhnen hinters Ohr und nahm Yumi dann wieder an die Hand. Sie hörte wie Türen abermals zur Seite fuhren und sie wusste, wo sie sich befand! In einem Aufzug aus Glas! Deshalb hatte Seto länger gebraucht um zu antworten! Er hatte überlegt ob er mit Ja oder Nein antworten sollte, da man schon gesehen wurde aus einem Aufzug, aber dann hätte er sich womöglich verraten, oder er hatte die Wahrheit gesagt und der Auszug befand sich in einer Schwindelerregenden Höhe.

Seto ging langsam mit ihr aus dem Aufzug heraus und dann nahm er ihre Hände und legte sich auf eine Stange. Yumi umfasste sie ganz fest und dann stellte sich Seto wieder hinter sie und fuhr mit seinen Händen zum Knoten des Bandes.

„Ich denke, du wirst dich sehr freuen.“, sagte er leise und zog das Band ab.

Yumis Augen weiteten sich. Sie legte die Hände an die Scheibe und drückte sich fast schon die Nase an der Scheibe platt.

Sie konnte die gesamte Stadt sehen! Die ganzen verschiedenen bunten Lichter der Stadt. Und die Schiffe auf dem Fluss. Die Hochhäuser. Die befahrenen Straßen.

„Seto! Das ist wunderschön!“, rief Yumi.

„Alles Gute zum Geburtstag.“, sagte er und schlang die Arme um ihre Taille.

Er konnte locker über ihren Kopf sehen und sah das Wunderschöne ebenso wie sie.

„Wo sind wir denn?“, fragte Yumi ohne den Blick nach unten abzuwenden. Alles da unten war so winzig.

„Der Aussichtsturm.“

„Aber ist er nicht geschlossen?“

„Nicht für den Namen Kaiba.“, sagte Seto locker und küsste Yumi auf die Wange. Sie drehte den Kopf nach oben und sie küssten sich innig auf die Lippen.

Nach dem Kuss drehte sich Yumi wieder um und sah auf die beleuchtete Stadt.

Seto, der seine Arme wieder um sie gelegt hatte und mit seinem Kopf ihrem näher kam, flüsterte verführerisch in ihr Ohr:

„Du glaubst gar nicht, wie gerne ich jetzt mit dir schlafen will!“

Yumi lächelte und drehte sich um.

„Tu es. Hier und Jetzt. Schlaf mit mir.“, sagte Yumi. Seto küsste sie wieder auf die Lippen. Er legte eine Hand an ihre Wange, doch lange blieb sie dort nicht liegen, denn da wanderte sie schon über ihren Hals und über ihren Mantel. Langsam öffnete er diesen und legte dann beide Hände an den Mantel und schob ihn ihr bis zu den Armbeugen. Yumi schloss die Augen und Seto küsste ihre Schulter und strich ihre Formen nach.

Hör auf damit! Das war so nicht geplant!, schalt Seto sich selbst. Yumi, die unregelmäßiger atmete und spürbar erregt war, hatte die Augen geschlossen. Seto nahm seine Hände von ihr und drehte sich um. Er atmete tief durch.

„Was ist los? Wieso hörst du auf?“, fragte Yumi und Seto drehte sich wieder zu ihr um. Wie schwer es ihm gefallen war, seine Hände von ihr zu nehmen! Sie war einfach etwas Besonderes. Keine Frau vor ihr, bis auf Kira, hatte ihn bisher so sehr aufs äußerste erregt…

„Das hier war noch nicht alles. Komm mit.“ Seto streckte ihr die Hand hin. Sie schloss ihren Mantel und nahm seine Hand. Er ging mit ihr zurück zum gläsernen Aufzug und sie fuhren ein Stück nach unten und dann öffneten sich die Türen wieder. Sie gingen einen Gang in einer Art Röhre entlang.

„Neben dem Turm ist noch ein weiterer.“, erklärte Seto.

„Ja, ich weiß. Ich bin hier geboren worden.“ Yumi war sichtlich darüber aufgeregt, das Seto sie so angemacht, aber nicht weitergemacht hatte.

„Es ist ein Restaurant.“

„Ja. Weiß ich. Das ist aber nicht geschlossen, oder?“

„Nein. Ich habe dort einen Tisch für uns reserviert.“

„Wirklich?“ Yumi blieb stehen. Seto ebenfalls. Sie fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

Nachdem sie ein kurzes Stück gegangen sind wartete auf der anderen Seite ein Aufzug auf sie, der sie ebenfalls wieder nach oben beförderte. Und nun waren sie in einem schönen runden Restaurant mit Panoramaausblick auf die Stadt.

„Wen darf ich eintragen?“, fragte einer der Kellner.

„Seto Kaiba.“, sagte Seto und Yumi ging schon langsam vor. Sie sah sich um. Hier saßen nur Reiche, oder frisch Verliebte. Sehr voll war es nicht. Alles hier war so edel. Elegant. Wie für einen Kaiba geschaffen.

„Wenn Sie mir bitte folgen würden!“

Seto legte kurz eine Hand an Yumis Rücken und der Kellner führte sie an einen schönen runden Tisch direkt am Fenster. Seto nahm Yumi den Mantel ab und zog seinen ebenfalls aus. Er gab beides dem Kellner und dann rückte er Yumi den Stuhl zu Recht. Yumi fühlte sich als etwas sehr Besonderes und als Seto sich setzte, sah sie ihn mit glänzenden Augen an.

„Hast du dir schon etwas ausgesucht?“, fragte Seto nach einer Weile des Schweigens.

„Das klingt alles sehr gut.“

Seto schnippte nach dem Kellner.

„Eine Flasche Champagner bitte.“, sagte er, als der Kellner kam. Dieser nickte und kam einige Minuten später mit einem Kübel wieder.

„Bitte sehr.“, sagte er und schenkte ein. „Haben Sie schon etwas ausgewählt?“

Seto gab seine Bestellung auf und sah dann Yumi an.

„Ich…“ Sie klappte die Karte zu. „Ich denke, ich nehme dasselbe.“

Seto lächelte und der Kellner verschwand.

„Alles in Ordnung?“, fragte Seto. Yumi, die ihren Kopf in die Hand stützte und aus dem riesigen Fenster sah, warf ihm einen kurzen Blick zu und sah dann wieder raus.

„Wieso tust du das alles?“

„Weil heute dein besonderer Tag ist.“

„Achja?“

„Ja.“

„Aus keinem anderen Grund?“

„Denkst du, ich will dir einen Antrag machen? Dir? Meiner Tochter?“

Yumi lief rot an. Es war ihr peinlich. Peinlich, dass sie das gedacht hatte, aber peinlicher war es, das Seto sie so sehr kannte und ihre Gedanken wusste. „Yumi? Sei nicht böse. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Wieder alles gut?“

„Klar. Ich bin ja auch blöd, dass ich an so was gedacht hab! Du bist mein Vater und nicht der Mann meines Lebens. Du bist doch nicht der, mit dem ich mein ganzes Leben verbringen möchte! Schon klar! Vergessen wir es!“ Yumi entfaltete die Servierte und legte sie sich auf den Schoß. Sie sah wieder nach draußen. Seto ließ sie nicht aus den Augen. Er konnte eine Träne in ihren Augen sehen, doch er sagte nichts, um sie zu trösten.
 

Während des Essens sagten sie nichts, doch als sie wieder nach unten zum Parkplatz fuhren nahm Seto Yumi in den Arm.

„Ich wollte dich nicht verletzten. Es tut mir Leid, wenn es doch so gekommen ist. Sei nicht mehr traurig.“, sagte er leise. Sie schloss die Augen und atmete tief durch.

„Nein. Ich bin nicht mehr traurig. Ich bin dankbar. Heute war ein sehr schöner Tag. Ich würde doch fast sogar sagen, heute war der schönste Tag in meinem Leben.“

Seto war froh, das sie nicht mehr sauer war, denn so konnte er alles wie geplant durchziehen.

Auf der Fahrt zurück nach Hause erzählte Yumi Seto von ihrem Tag in der Schule.

Seto hörte nur mit halbem Ohr hin, denn in seinen Gedanken war er schon längst zu Hause und mit seinem Plan beschäftigt.

Er parkte vor der Tür und half Yumi beim Aussteigen.

„Es ist kalt.“, sagte sie und schlang die Arme um sich.

„Ich lass dir ein Bad ein, wenn du möchtest?“, bat Seto an und Yumi sah ihn nickend an.

„Das wär lieb. Danke.“

Lieb? Seto schüttelte lächelnd den Kopf, als sie das Haus betraten. Alles war dunkel, doch mit einem Schalter, den Seto nun betätigte, floss das Licht des Kronleuchters durch die gesamte Einganshalle.

„Zieh dich schon mal aus. Ich mach alles fertig.“, sagte Seto und oben trennten sich ihre Wege. Er ging ins Bad und Yumi in ihr Zimmer.

Irgendetwas stimmte nicht mit Seto. Er war ganz eigenartig heute. Yumi zog sich langsam aus und überlegte. Irgendetwas war mit ihm, aber sie wusste beim besten Willen nicht was. Vielleicht hatte er auch nur viel zu tun im Moment, nahm sich aber trotzdem für sie Zeit! Yumi lächelte, als sie sich einen seidenen Bademantel überwarf und sich aufs Bett setzte.

Er hatte sie zwar vorhin im Restaurant wirklich in Verlegenheit gebracht, aber vielleicht fühlte er doch mehr für sie, als er zugeben wollte. Zwar war da diese Aine, aber vielleicht war sie ja nur so eine Freundin von ihm. Eine Kollegin. Yumi sah auf die Uhr an der Wand und stand auf. Langsam ging sie ins Badezimmer. Seto, der über die Wanne gebeugt stand, erhob sich und drehte sich zu ihr um. Er lächelte matt und ging zu ihr.

„Seto… Das ist… das ist… wunderschön.“, sagte Yumi leise und sah auf die riesige Wanne, die voller Schaum und dunkelroten Rosenblätter war. Seto stellte sich hinter Yumi und nahm ihr den Bademantel ab. Er küsste ihre Schulter und nahm dann ihre Hand. Yumi ging die drei Stufen hinauf zum Rand der Wanne und stieg vorsichtig hinein. Seto ließ ihre Hand los, als sie sich hinsetzte. Um die Wanne herum standen dicke weiße Kerzen, die alles in ein ungewisses Licht hüllten.

„Seto?“

„Ja?“ Seto setzte sich auf die zweite Stufe und tauchte eine Hand ins Wasser. Er legte sie auf Yumis Bauch.

„Willst du nicht auch baden?“, fragte sie, doch er schüttelte den Kopf.

„Ich habe heute noch viel zu tun. Das würde ich sonst nicht schaffen. Tut mir Leid.“

„Ist schon in Ordnung. Dann will ich dich nicht länger aufhalten. Danke.“

Seto zog seine Hand aus dem Wasser und verließ das Bad.

Er ging jedoch nicht ins Büro, sondern ins Schlafzimmer.

Yumi sah sich um. Sie konnte das alles nicht fassen. Alles war so furchtbar romantisch. Die Kerzen. Der Duft. Die Rosenblätter. Der ganze Schaum. Die Wärme.

Yumi schloss die Augen und dachte an nichts mehr. Einfach nur entspannen.

Doch eh sie auch nur ein bisschen Zeit für sich hatte, hörte sie, wie die Tür wieder aufging.

Und bevor sie ihre Augen öffnen konnte, war Seto auch schon bei ihr im Wasser.

„Ich dachte, du musst arbeiten.“, sagte Yumi und öffnete nun doch die Augen.

„Ich habe es mir anders überlegt. Heute ist doch dein Geburtstag. Da sollte ich nicht arbeiten.“ Seto legte sich auf sie und strich ihr eine Haarsträhne aus dem verschwitzten Gesicht. Sie wollte ihn jetzt! Mehr als alles andere auf der Welt! Das beenden, was sie oben im Turm angefangen hatten!

Seto und sie sahen sich tief in die Augen, bis er den Kopf zu ihr neigte und sie sich innig küssten. Yumi schloss die Augen und war allein bei diesem Kuss schon auf Hochtouren! Sie spürte auch das Verlangen und die Erregung nach der Lust bei Seto.

Er nahm ihre Hand in seine und hielt sie fest. Die andere legte er an ihre Wange.

Wieder küssten sie sich, als würde ihr Leben davon abhängen und die Leidenschaft brannte so sehr, das sie schon fast zu spüren war, fast greifbar war.

Seto drang sachte in Yumi ein und sie schloss die Augen. Er küsste sie und sie erwiderte den Kuss. Die brennende Leidenschaft, die auch in Yumi rumorte, konnte nur durch ihren Höhepunkt gelöscht werden.

Doch Seto sah es noch nicht ein, die Lust, die Begierde zu löschen. Noch nicht.

Er bewegte sich in ihr mit sanften Stößen und sah Yumi dabei tief in die Augen. Sie tat es ihm gleich.

„Bitte…“, flüsterte sie mit rauer Stimme. „Bitte… Küss mich…“

Seto küsste sie. Lange und sehr einfühlsam.

Beide schwitzten, doch nicht nur wegen der Hitze des Bades.

Yumi keuchte auf und Seto hatte erbarmen mit ihr und ließ sie zum ersehnten Höhepunkt kommen. Yumi stöhnte lauter auf und auch von Seto kam ein zufriedenes Seufzen.

Er ließ von ihr ab und rutschte von ihr runter und setzte sich auf die Entgegengesetzte Seite von ihr. Yumi setzte sich auf und sah Seto an. Sie wischte sich Haare und Schweiß aus der Stirn. Dann rutschte sie durch Schaum und Blätter zu Seto rüber, der sie noch immer beobachtete. Sie setzte sich in seinen Schoß und er legte die Arme um sie.

„Ich liebe dich nicht mehr Yumi.“, sagte Seto leise.

Yumi schloss die Augen. Was hatte sie denn erwartet!? Alles war einfach zu perfekt gewesen heute! Yumi spürte die Traurigkeit in sich aufsteigen, die sich aber mit Hass und Wut vermischte. Sie begann innerlich zu zittern.

„Ich habe mich in Aine verliebt. Sie ist eine wunderbare Frau. Yumi, du bist nun mal meine Tochter. Ich dürfte mich nie wirklich in dich verlieben. Du solltest dir jemandem in deinem Alter suchen. Ich werde dich loslassen. Es wird schwierig für mich, sehr sogar, weil du mir wirklich sehr viel bedeutest, aber ich werde es versuchen. Und mit der Zeit werde ich es ganz schaffen. Aber ich bitte dich, mich zu verstehen.“

Eine Zeitlang sagte niemand etwas. Doch dann erhob sich Yumi und verließ die Wanne. Sie wickelte ein Badetuch um sich und sah zu Seto. „Ja, ich verstehe dich. Sehr gut sogar. Für dich muss alles so sein, wie du es willst, wenn etwas mal nicht nach deiner Meinung geht, wirst du sauer und drehst durch. Wehe, wenn einer mal nicht das tut, was der große Seto Kaiba von einem verlangt!

Du wirst immer derjenige sein, den ich liebe, Seto! Ich werde nie einen Vater in dir sehen! Nie! Du denkst vielleicht, deine Worte waren weise und ruhig, aber da irrst du dich! Sie haben mich verletzt! Sie haben mich sehr verletzt!

Du solltest lernen deiner Gefühle Herr zu werden, denn sonst wirst du auch dieser Frau wehtun! So sehr ich diese Frau hier nicht haben möchte und sie verfluche, so möchte ich doch nicht, das sie genauso leiden muss wie ich!“

Mit diesen Worten riss sie die Tür auf und schmiss sie direkt hinter sich wieder ins Schloss.

Seto schloss die Augen und atmete tief durch. Es war definitiv das Ende.

MERKE: Ein Wiedersehen mit Folgen

MERKE : Ein Wiedersehen mit Folgen
 

Seto sah Aine an.

„Es ist dein Ernst?“

„Ja. Bitte, Seto, sie ist deine Tochter! Ich kann bis heute nicht verstehen, wieso du sie auf ein Internat gegeben hast, aber sie sollte doch wenigstens bei unserer Hochzeit dabei sein.“

„Wenn es dein Wunsch ist…“

„Seto! Sie ist deine Tochter! Du musst sie doch lieben! Und wenn du sie liebst, dann sollte sie wirklich an unserem schönsten Tag dabei sein!“, sagte Aine laut und sah Seto an, doch er sah auf den Boden. Ja, er hatte Yumi geliebt, sehr sogar. Zu stark. So stark, das es verboten war.

Er wollte nicht, dass er sich wieder in sie verlieben könnte. Das Risiko war einfach zu hoch!

Aber Aine hatte Recht. Yumi sollte an der Hochzeit teilnehmen.

„Gut. Dann lass uns morgen zu ihr fahren.“

„Morgen ist Samstag. Wird sie da nicht herkommen wollen?“

„War sie die letzten Wochenenden jemals hier?“

„Nein, du hast ja Recht.“, sagte Aine und legte ihre Arme um Seto. „Ich liebe dich.“

„Mmh.“, sagte er nur und entzog sich ihrer Umarmung. Er ging zum Sofa und setzte sich.

„Bist du jetzt irgendwie sauer?“

„Nein.“

„Doch!“

„Nein.“

„Seto!“, sagte Aine mit erhobener Stimme. Seto sah weg. Aine ging zu ihm und hockte sich vor ihm hin. „Bitte. Das ist doch wohl nicht zu viel verlangt, wenn deine Tochter an unserer Hochzeit teilnimmt.“ Sie legte ihre Hände auf seine Knie. Er sah sie an.

„Nein, das nicht.“

„Und der Weg… meine Güte. So lang, das der Wagen Unmengen von Benzin frisst ist es nun auch nicht.“

„Nein, das ist es nicht.“, sagte Seto leise. Er erzitterte.

„Alles in Ordnung?“

„Sicher. Es ist nur… ich habe Yumi sehr geliebt.“

„Wenn das so ist. Ich denke nicht, dass sie jetzt ihr einziges Familienmitglied nun hassen wird.“, sagte Aine leise und Seto legte ihr eine Hand auf den Kopf.

„Ich hoffe du hast Recht.“

Daran lag es doch gar nicht…
 

Seto und Aine rasten mit hundert Sachen über die Landstraßen. Aine sah aus dem Fenster.

„Wie geht es dir?“, fragte Seto nach einiger Zeit, ohne den Blick von der Straße abzuwenden.

„Ja. Ich überlege nur gerade, was ich tun soll, um dich wiederzubeleben, wenn du in Ohnmacht fällst, wenn Yumi dir sagt, das sie dich hasst.“

„Das ist nicht komisch!“, sagte Seto laut, als Aine anfing zu kichern.

„Ach komm schon! Du siehst das zu hart! Ihr wird es gut gehen und sie wird sich freuen, wenn sie dich wiedersieht!“

Seto erwiderte darauf nichts. Er fuhr schweigend weiter.

Als sie mit der Fähre über den See fuhren, stand Aine an der Reling und beugte sich vornüber.

Seto schlich sich von hinten heran und stieß sie an, hielt sie aber gleich wieder fest.

„Hey!“, schrie Aine panisch. „Bist du blöd!?“ Sie lachte, als sie sah, dass es Seto war.

„Du solltest vorsichtig sein.“, sagte er und legte die Arme um ihre Taille. Aine drehte sich wieder um und atmete tief durch.

„Wir waren noch nie am Meer, Seto.“, sagte sie und Seto küsste ihren Nacken.

„Und?“, fragte er und küsste ihn wieder.

„Ich würde gerne mal… Seto!“, stieß sie hervor, als er mit seinen Lippen an ihrer Haut zog.

Sie entzog sich seiner Umarmung und lief zur anderen Seite des Schiffes. Die anderen Leute sahen sie an.

„Was denn?“, rief er ihr zu.

„Lass das!“, rief sie zurück. Seto zuckte mit den Schultern und ging zu ihr.

„Was soll ich denn lassen?“, mimte er den Dummen.

„Hör auf mich anzumachen, okay!?“

„Wieso denn?“

„Hier gibt es keine Zimmer.“

„Eine Kantine, eine Toilette, das Auto, das Unterdeck…“

„Es reicht! Mir ist schlecht.“

„Was denn? Seekrank?“

„Deine Aufzählung!“, lachte Aine und Seto schüttelte den Kopf.

Beide stellten sich wieder an die Reling.

„Außerdem… Wer macht hier wen an!?“, stellte Seto leise fest. Aine presste die Lippen aufeinander. Dann drehte sie sich zu ihm um, legte ihre Hände an die Aufschläge seines Mantels und zog ihn zu sich runter. „Küss mich!“, sagte sie leise und die beiden küssten sich leidenschaftlich. Seto schloss die Augen und legte seine Hände an ihr Gesicht.

Doch nach einiger Zeit löste er sich wieder.

„Bitte!“, fauchte er.

„Was ist denn?“

„Hör auf damit!“

„Womit denn?“

„Na, mich an zu machen!“, machte er Aine nach. Sie stieß ihn weg.

„Dann eben nicht.“, sagte sie und tat beleidigt. Seto lachte auf und sie warteten gemeinsam auf das Anlegen des Schiffes.

Weiter ging es wieder mit dem Auto.

Seto dachte während der Fahrt nach.

6 Monate waren vergangen, in denen er Yumi nicht gesehen hatte. Was seine Tochter wohl sagen würde? Ob sie ihn endlich vergessen konnte? Vergessen, als Liebhaber?

Seto bat darum!

Als er auf den großen Innenhof des alten Schlosses parkte und ihnen der Direktor entgegenkam, sah Seto über das Gelände.

„Mr. Kaiba! Was verschafft uns die Ehre, Sie hier Willkommen zu heißen?“, fragte er und reichte Seto die Hand. Er nahm sie und sagte: „Ich bin hier, weil meine zukünftige Frau und ich mit Yumi reden wollten.“

Der Direktor sah Aine an. „Herzlich Willkommen!“

„Danke.“, sagte Aine leise und stellte sich neben Seto. Er nahm ihre Hand.

„Yumi befindet sich im Schlosspark. Wenn Sie mir folgen wollen?“

Seto und Aine folgten ihm.

„Das ist hier alles ziemlich hoch, oder?“, fragte Aine flüsternd.

„Elegant.“, sagte Seto nur leise. Im Park saßen einige Schüler und unterhielten sich. Einige aber kümmerten sich um die Beete, die mit verschiedensten Gewächsen vollgestopft waren.

„Dort drüben ist sie. Sie pflanzt neue Tomaten. Yumi ist sehr engagiert. Sie tut sehr viel auch außerhalb des Unterrichts. Ihre Leistungen…“

Seto hörte ihm nicht zu. Er ging auf die Beete zu. Er sah Yumi. Sie hatte ihm zwar den Rücken zugekehrt, aber er sah sie. Sie hatte die Haare zusammengebunden und einen Strohhut

aufgesetzt. Doch nun zog sie ihn ab, drehte sich um, lächelte in die Luft und wischte sich den Schweiß aus der Stirn. Sie trug Gartenhandschuhe und in der Hand hatte sie eine kleine Schippe. Sie trug ein rotes Top und eine grüne Latzhose. Und Gummistiefel, in der die Hose gestopft war. Und sie sah… sie sah so glücklich aus. Seto blieb stehen und sah zu, wie sie sich wieder umdrehte, bückte und weiter arbeitete. Was tat er hier? Er sollte gehen! Ganz schnell, bevor sie ihn sah! Dieses Gefühl, welches jetzt in seiner Brust war, es war das Gefühl, was er auch bei Aine spürte. Die Liebe! Doch er wollte es nicht spüren! Nie wieder! Nie wieder Yumi gegenüber!

„Na los. Geh schon.“, sagte Aine leise, die hinter ihm stand und ihn nun auf den Weg zu Yumi stieß. Seto sah sich einmal um, doch Aine gestikulierte ihm weiterzugehen.

Also tat er es. Langsam. Ganz langsam.

Nun war er schon so nah, dass er Yumi sprechen hören konnte.

„Hey, Lili! Kannst du mir bitte mal die Samen geben. Danke!“, rief sie und pflanzte weiter.

„Yumi, willst du denn wirklich keine Stangen anbringen, an dem der Strauch entlang wachsen kann?“, fragte ein Junge. Yumi sah ihn lachend an.

„Nein, noch nicht. Erst wenn der Strauch etwas höher als ein Meter ist! Piere, du musst besser aufpassen im Unterricht.“

Der Junge lief rot an.

Ein Mädchen, das sich gerade aufstellte, sah Seto. Sie zeigte auf ihn.

„Da ist so ein großer Mann. Er trägt einen langen Mantel. Wo es doch Hochsommer ist.“, sagte sie leise, doch Seto hörte es.

Großer Mann? Mantel?

Yumi beugte sich langsam auf und drehte sich noch langsamer um.

„Papa!“, rief sie laut. Die anderen zuckten zusammen.

Seto sah Yumi gefühllos an.

„Was machst du denn hier? Man, ist das schön dich wiederzusehen!“, rief Yumi und lief lächelnd auf ihn zu. Dabei fiel ihr Hut ab. Sie wollte sich an ihn werfen, doch er ging zwei Schritte zurück.

„Hallo Yumi.“, sagte er leise.

Sie sah ihn verwirrt an. Wieso nahm er sie nicht einmal in den Arm?

Aine kam zu ihnen.

„Oh. Hallo, Aine.“, sagte Yumi leise.

„Hallo, Yumi. Wie geht es dir, mein Kind.“

„Ich bin nicht Ihr Kind.“

Aine schüttelte den Kopf. „Tut mir Leid.“

„Yumi.“, ging Seto dazwischen und sah sie an. Sie tat es ihm gleich.

„Ja?“

„Wir sind gekommen, weil… naja, weil Aine möchte, dass du an unserer Hochzeit teilnimmst. Wir werden in einem Monat heiraten.“

Yumi riss ihre Augen auf.

„Du…? Sie…? Ihr wollt…?“, Yumi fand ihre Stimme nicht mehr.

„Ja. Ich hoffe du kommst.“, sagte Aine und lächelte.

„Heiraten… Ihr…“

„Yumi?“, fragte Seto und nahm sie an den Schultern. „Yumi? Alles in Ordnung?“

„Heiraten…“

„Ja, Seto und…“

„Nicht jetzt, Aine.“

„Soll ich euch alleine lassen?“

„Bitte. Geh mit dem Direktor in die Kantine oder so. Ich rede mit ihr.“

Aine verließ die Beete und ging mit dem Direktor weg.

„Yumi? Lass uns ein Stück gehen.“, sagte Seto und die beiden gingen zusammen über das Gelände. Yumi führte ihn eine Menge Stufen hoch.

„Wie geht es dir, Yumi?“

„Mir? Oh, danke, gut. Und dir scheint es sehr, sehr gut zu gehen. Ich meine, du wirst heiraten. Das ist toll. Sehr sogar. Das freut mich.“

„Hör auf mit dem Quatsch.“, sagte Seto ruhig. Sie kamen an einem kleinen Platz an, an dem eine Bank stand. Man konnte von hier auf das Schloss runterschauen. Seto stützte sich am Geländer ab und sah hinunter.

„Ich… ich freu mich wirklich…“

Seto sah Yumi an. Sie wischte sich gerade eine Träne aus den Augen.

„Yumi, hör auf.“

„Hast du mich verlassen, damit ich noch mehr für dich fühle?“

„Was?“

„Es gibt nur dich und jeden Tag brauch ich dich mehr!“

„Yumi, hör endlich auf! Ich habe dich im Stich gelassen, damit du loslässt, damit du jemanden neues kennen lernst. Ich habe nicht gewollt, dass du…“

„Ich konnte dich die ganze Zeit nicht vergessen, Seto! Ich wollte mit dir zusammen sein, so lange schon, dass ich es jetzt nicht mehr weiß!“

„Yumi! Ich will das nicht hören.“

„Ich habe jemanden neues kennen gelernt. Er ist ein sehr netter Junge und er beschützt mich und er liebt mich und ist immer für mich da.“

Seto sah sie fast schon kalt an.

„Aber jetzt, da ich dich aufgegeben habe, siehst du mich missachtend an. Jetzt, wo ich fortgegangen bin, sehe ich die Schmerzen, durch die du mich geschickt hast!“

„Schmerzen?“

„Ja, es hat mich sehr verletzt, dass du mich einfach weggeschickt hast. Mich allein gelassen hast, es hat sehr wehgetan! Ich habe die Wahrheit erkannt. Du wirst mich nur nehmen, um deine Lust zu befriedigen.“

„Das stimmt nicht, Yumi! Ich habe zwar versucht dich und das, was war zu vergessen, aber ich kann nicht weiterhin so tun, als ob ich dich nicht kennen würde! Ich kann so nicht weiter machen! Ich bin der Lüge, die ich lebe, überdrüssig geworden! Ich kann nicht mehr sagen, dass zwischen uns nie etwas war, denn da war etwas! Da war Liebe! Du meinst, ich bin gefühllos zu dir? Du gibst mir alles, außer dem Grund zur Sicherheit. Du und ich, das wird es nie geben! Weil du meine Tochter bist und nicht jemand, den ich kennen lernte! Verstehst du mich endlich, Yumi? Ich komme an zu dir, aber ich fühle nur Luft, nicht dich, nicht Liebe, einfach nichts! Aber ich habe es gefühlt. Ich wollte es doch fühlen!

Kannst du mir noch mal vergeben? Ich wollte dich nicht verletzen. Es tat sehr weh, dir weh zu tun! Glaube mir! Und gerade, als du mich sahst, da hast du mich angesehen. Du hast nicht geschrien. Ich würde jetzt alles geben, nur um diese Worte von dir zu hören! Schreie! Bitte!

Jedes mal sage ich etwas. Ich will dich nicht verlieren! Aber ich kann dieses Leben nicht leben!“

Yumi hatte angefangen zu weinen, während Seto redete.

Nun fasste sie sich und schrie ihn an: „So viele Nächte hab ich mich in den Schlaf geweint!

Wie oft hast du ihr gesagt, dass Du sie liebst?!

Ebenso oft, wie ich Dir die Wahrheit sagen wollte! Ebenso oft, wie ich dir sagen wollte, das ich dich liebe!? Wie lange stand ich an Deiner Seite?! Wie oft habe ich mir das angetan?! Deine Berührungen, deine Küsse, deine Zärtlichkeiten! Trotz dem Wissen, das es nie für immer sein wird! Wann wird das Loch in meinem Herzen repariert sein?! Wer kann es reparieren!? Ich kann hier keine Nacht mehr bleiben! Ich will nach Hause und mein zu Hause bist du, Seto! Ich habe niemals gedacht, dass du wiederkommen wirst!“

Sie stürzte in Setos Arme. Er drückte sie fest an sich.

Nach einer Weile hatte sie aufgehört zu weinen und sah ihn an. Er sie ebenfalls.

Langsam kamen sich ihre Gesichter näher. Sie schloss die Augen.

Seto hatte die Mauer, die er für sich gegen Yumi aufgebaut hatte, eingerissen. Er wollte Yumi so gerne küssen, sie Berühren und er wollte sie spüren! Sie war Sein! Sie war seine Tochter und seine Geliebte! Doch es machte ihm nichts aus! Nicht jetzt!

Doch ehe sich ihre Lippen berühren konnten klingelte sein Handy. Er zuckte zusammen.

„Lass es klingeln.“, sagte Yumi leise, doch Seto drückte sie weg.

„Es ist Aine.“, sagte er und zog das Handy aus der Manteltasche.

„Na und?“

Seto sah sie kalt an. Er ging ran.

„Was ist los?“

Yumi drehte sich um und verdrehte die Augen. Sie hatte ihn fast wieder für sich gehabt! Aber Aine musste wieder alles kaputt machen!

„Ist gut. Dann nimm den Wagen. Ich komme heute Abend nach Hause. Ich rufe einfach die Limousine her. Ja, ist gut. Na schön, bis heute Abend. Ja, ich dich auch.“

Seto legte auf und ließ das Handy wieder in der Tasche verschwinden.

„Aine muss zu einem Meeting, an dem sie den Text für die neue Folge durchgehen.“

„Schön. Mir doch egal.“, sagte Yumi schnippisch und ging zu den Treppen um nach unten zugehen. Seto war schneller und holte sie ein. Er legte die Arme um sie.

„Wir haben bis heute Abend Zeit.“, flüsterte er leise in Yumis Ohr. Sie riss ihre Augen auf.

Er nahm ihre Hand und ging mit ihr nach unten.

Sie begegneten niemandem und Yumi führte Seto zu ihrem Zimmer.

„Das ist mein Zimmer.“, sagte sie und öffnete die Tür.

„Es ist groß.“

„Du hast dafür gesorgt, dass ich eines der Besten bekomme.“

„Ja, ich weiß.“, sagte er und sah Yumi an, die sich zum Ehebett begab und sich setzte. „Steh bitte wieder auf.“

Sie tat was ihr geheißen. Seto ging zu ihr und öffnete ihre Latzhose. Sie fiel zu Boden und Yumi stieg aus ihr heraus. Sie zog sich das Top über den Kopf und Seto legte seine Arme um sie. Während er sie am Nacken küsste, zog er ihr das Gummi aus den Haaren und ihre Haare fielen gewellt über ihren Körper.

„Du bist wundeschön.“, sagte er leise und sah sie an. Sie trug rosafarbene Unterwäsche.

Sie wurde leicht rot. Seto zog seinen Mantel aus und auch sein Shirt. Yumi legte ihre Hände an seinen Oberkörper. Er schloss die Augen und genoss ihre warme Berührung und die Lippen, die nun darüber glitten und die gesamte Fläche abküssten.

Während derweil Yumis Hände Setos Hose öffneten und Seto zog sie aus. Er nahm sie wieder in den Arm und öffnete ihren BH und ließ ihn auf den Boden fallen.

Yumi ließ sich wieder in die Kissen sinken und Seto zog sie nun völlig aus. Auch sich selbst und dann stieg er über sie und küsste sie auf die Lippen, am Hals, ihr Dekolleté, ihre Brüste.

Er war aufgeregt. Es war wie sein erstes Mal, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Er tat etwas so verbotenes, was ihm erst heute wirklich bewusst war.

Er drang sachte in Yumi ein und sie stöhnte auf. Er ebenfalls. Sie schloss die Augen und legte ihre Hände an Setos Rücken. Während er sich mit seinen Armen auf dem Bett abstützte.

Erst waren seine Bewegungen langsam und zart, doch seine Begierde nach der Geliebten war so groß, das er langsam die Kontrolle verlor und wilder wurde. Yumi jedoch schien das nichts auszumachen. Sie stöhnte lauter auf und Seto küsste sie, damit sie nicht das gesamte Internat zusammenschrie. Sein Keuchen war leise und luftschnappend. Er schwitzte, genauso wie Yumi. Ihre Körper klebten aneinander und mit einem weiteren, aber sachten Stoß kamen sie gemeinsam zum Höhepunkt.

Seto ließ sich neben Yumi ins Bett fallen. Er atmete unregelmäßig. Yumi sah ihn an.

Sie stützte ihren Kopf in die Hände und beobachtete ihn.

„Du wirst älter.“, sagte sie leise und küsste seine Brust.

Seto zog das Laken über ihren und seinen Unterkörper.

„Ich bin 35, was willst du erwarten? Das ich immer noch regelmäßig atme, wenn ich gekommen bin!?“

„Schlaf was.“, sagte sie und legte ihren Kopf auf seine Brust. Sie schloss die Augen und schlief auch. Seto verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und schloss auch die Augen.
 

Als er sie wieder öffnete dämmerte es bereits.

Er sah zu Yumi.

„Verdammt…!“, murmelte er und schob sie vorsichtig zur Seite, da sie noch immer auf ihm lag. Es war, seiner Meinung nach, besser, wenn er ging, bevor sie aufwachte. Sie würde ihn nur aufhalten zu gehen.

Seto stand leise auf und zog sich an. Er wollte sich gerade den Mantel anziehen, als sich zwei Arme unter seine eigenen schoben.

„Geh noch nicht.“ Yumis zarte Stimme war von Trauer erfüllt.

Seto sah auf den Boden. „Ich muss.“

„Nein. Ich will nicht, dass du gehst. Bitte. Ich will dich bei mir haben. Nur noch ein bisschen.“

Seto ließ den Mantel fallen. Yumi kniete auf dem Bett und drückte sich an Seto.

Er wollte sie doch nicht alleine lassen. Er wollte sie doch so gerne bei sich haben, aber es war wieder das geschehen, was er vermeiden wollte! Er wusste, was geschah, wenn sie ihn um etwas bat, wenn sie sich ihm näherte, wenn sie ihn ansah, wenn sie ihn berührte!

Er liebte alles an ihr! Aber wieso? Sie war seine Tochter!

„Ich will dich weiter spüren, Seto! Es ist ein so angenehmes Gefühl! Ich will unter dir sein und mich von dir verführen lassen. Immer und immer wieder und nie mehr aufhören!“

„Yumi…“ Seto sah noch immer auf den Boden, jetzt schloss er seine Augen und zog ihre Arme weg. Er hob den Mantel auf und zog ihn sich über. „Ich habe dich geliebt und vielleicht tue ich es noch immer, aber bloß, weil du deiner verstorbenen Mutter so ähnlich bist und sie die einzige ist, die ich je wirklich geliebt habe! Du bist wie sie, du siehst aus wie sie und nur deswegen habe ich mich in dich verliebt!“

„Was…?“ Yumi traten Tränen in die Augen. Seto hatte ihr noch immer den Rücken zugewendet.

„Doch ich bin über sie hinweg. Ich habe einen neuen wundervollen Menschen gefunden. Aine ist meine neue Liebe und ich habe Kira abgeschlossen und so auch alles, was ich um sie herum liebte. Es tut mir Leid.“

Seto ging zur Tür und öffnete sie. „Ich sehe dich dann bei der Hochzeit.“

„Nein!“, rief Yumi laut. „Nein! Hör mir zu, so geht das nicht! Du kannst das nicht tun! Du liebst mich! Mich und nicht meine tote Mutter!“

Seto schlug die Tür zu.

„Nein! Komm zurück, Seto! Komm zurück! Es ist nicht vorbei! Ich will nicht, dass es vorbei ist! Komm zurück!“, schrie sie hysterisch. Sie fiel zurück aufs Bett. „Es ist nicht…“, murmelte sie und weinte ergreifend.

Seto lehnte gegen die geschlossene Tür und nachdem er Yumis Weinen eine Weile zugehört hatte, verließ er mit gesenktem Kopf das Gebäude und betrat den leeren Innenhof. Die Limousine parkte dort und Seto stieg ein. Er fuhr, die Fahrt über schweigend aus dem Fenster sehend, nach Hause.

Endlich, war er sich sicher, das Richtige getan zu haben!

MERKE: Der Junggesellenabschied

MERKE : Junggesellenabschied
 

Es war Samstagnachmittag. Alles war für die Hochzeit bereit und Aine verbrachte den Tag mit ihren Freundinnen. Sie würde nicht vor dem späten Abend nach Hause kommen.

Seto stand in seinem Büro. Unschlüssig etwas mit sich anzufangen.

Yumi war seit Freitag hier und er mied es ihr über den Weg zu laufen, aber er spürte das Verlangen in sich… Er wollte sie gerne wieder spüren, aber er stand kurz vor seiner Hochzeit.

Er konnte nicht heute noch einmal…

Seto atmete tief durch. Er sah auf seinen Schreibtisch. Neben Kiras Foto stand seit einiger Zeit auch eins von Yumi. Er sah es sich nun an.

Er wollte Yumi damals nicht verletzen. Aber er hatte es damals für richtig gefunden, ihr die Wahrheit zu erzählen. Schließlich sah er in ihr wirklich immer Kira… Aber das war nun endgültig vorbei. Seto hatte eine neue wunderbare Frau gefunden…

Er wandte den Blick ab und verließ das Büro. Er wollte sich etwas hinlegen. Nur für eine Weile und auf Aine warten. Doch bevor er zu seinem Zimmer kam, sah er Yumi, die nur mit einem Handtuch bekleidet auf dem Weg zu ihrem Zimmer war. Sie hatte wohl gerade gebadet. Sie sah sich um und sah Seto. Er ging auf sie zu und sie sah ihn leicht verhasst aber auch verängstigt an.

„Was willst du, Papa?“, fragte sie leise, doch er nahm einfach ihre Hand und riss sie hinter sich her. Er stieß die Tür zu seinem Zimmer auf und schubste Yumi hinein. Er schlug die Tür zu und schloss ab.

„Was ist los?“, fragte sie nun. In ihrer Stimme lag Panik.

„Du gehörst mir, Yumi!“, sagte Seto laut. Sie sah ihn verwirrt an.

„Was?“

„Du gehörst mir und ich kann nicht zulassen, dass du mit jemand anderem schläfst!“

„Du kennst Jess doch überhaupt nicht! Lass mich in Ruhe!“

„Oh nein, so läuft das nicht! Ich weiß genau, das du mich willst und mir geht es genauso, Yumi!“ Seto packte Yumi wieder und küsste sie hart auf die Lippen. Yumi stieß Seto von sich weg.

„Du bist doch völlig verrückt geworden!“, rief sie, doch Seto ließ sich das nicht von ihr gefallen. Er wollte sie gerade packen, da unternahm sie einen Versuch zur Flucht, doch Seto schlang schnell die Arme um ihre Taille und riss sie an sich. Sie strampelte mit den Beinen und schlug auf seine Arme ein.

„Lass mich los! Hilfe!“, schrie sie und zappelte noch mehr. Doch Seto hielt sie zu fest. Er drehte sich mit ihr um und warf sie aufs Bett. Er schmiss sich auf sie und bevor sie ihn wieder schlagen konnte drückte er ihre Hände links und rechts neben sie aufs Bett.

„Wehr dich nicht, Yumi! Gegen mich kommst du nicht an!“, sagte er leise. Sie sah ihn angsterfüllt an. Er würde doch nicht wieder…? Er hatte es einmal getan, aber ein zweites Mal? Yumi begann sich mit den Beinen zu wehren, doch er kniete sich über diese und sie hatte keine Chance mehr.

„Hör auf damit! Ich habe Angst! Hör auf!“, schrie sie ihn an, doch Seto ließ das kalt. Er hielt ihre Hände nun über ihrem Kopf mit einer Hand fest und mit der anderen zog er ihr Handtuch weg und küsste ihr Dekolleté und ihre Brüste.

„Hör auf, Seto! Hör auf, ich will das nicht mehr!“, schrie sie.

„Sei still! Halt die Klappe! Du bist Mein, Yumi! Und du hast zu Tun, was ich dir sage!“

Seto zog sein Shirt über den Kopf. Er musste Yumi nun loslassen, um sich die Hose auszuziehen. Yumi nutzte das aus und zog ihre Beine unter seinem Körper hinweg, griff das Handtuch und sprang aus dem Bett. Sie lief zur Tür und rüttelte an der Türklinke.

„Mach sie auf und lass mich gehen!“; schrie sie hysterisch und begann zu weinen.

Seto griff in seine Hosentasche und zog den Schlüssel raus.

„Ich sagte doch, du hast keine Chance!“, sagte er und lächelte hinterhältig.

„Sieh dich doch an, Seto! Du bist völlig durchgedreht! Mach die verdammte Tür auf!“, schrie Yumi. Seto zog sich nun die Hose aus und ging langsam auf Yumi zu, doch sie lief vor ihm weg, doch er konnte sie noch am Arm packen und riss sie zu sich. Sie heulte auf vor Schmerzen. „Du sollst nicht schreien!“, zischte er in ihr Ohr. Yumi machte sich schwer in seinem Griff und wollte sich hängen lassen, doch Seto hielt sie an dem einem Arm so fest, das es ihr wehtat und sie sich wieder hinstellte.

„Reiß dich zusammen, sonst willst du nicht einmal, das ich aufhöre.“, sagte Seto und schubste sie zurück aufs Bett. Yumi heulte noch mehr und hielt sich nun die Hände vors Gesicht.

„Nimm sie da weg!“, befahl ihr Seto, doch Yumi hörte nicht. Also riss er ihre Hände weg und drückte sie wieder aufs Bett. Er küsste Yumis Körper und flüsterte: „Du gehörst mir, Yumi. Nur mir. Du wirst immer für mich da sein, wenn ich dich brauche und ich denke, ich werde dich noch öfter brauchen!“

„Nein! Ich gehöre niemandem! Und dir erst Recht nicht!“, schrie sie ihn an und spuckte Seto ins Gesicht. Seto hielt sie wieder mit einer Hand fest und wischte sich mit der anderen die Spucke aus dem Gesicht.

„Hör endlich auf dich zu wehren, du solltest willig sein und nicht nerven!“

„Lass mich endlich in Ruhe, Papa!“

„Nein, Yumi, das zieht nicht mehr!“

Yumi weinte noch mehr. Wieso tat er das!?

Seto ließ Yumi los. Er sah sie an, als wäre er gerade aufgewacht. Yumi konnte sich wieder von ihm befreien. Sie stand auf.

Seto sah sie an.

„Tut mir Leid…“, sagte er leise. Yumi, die wieder auf Abstand gegangen war, sah ihn an. „Ich wollte dir nicht wehtun.“

„Wieso hast du es dann doch getan?“, fragte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

Seto setzte sich aufs Bett und ließ den Kopf hängen. Er streckte den Arm nach ihr aus und sie nahm seine Hand. Er zog sie zu sich und drückte ihre Handgelenke so fest, dass sie sich bückte. „Du tust mir weh! Hör auf!“, schrie Yumi, doch Seto sah sie lächelnd an.

„Das ist mir völlig egal!“, sagte er und drückte ihren Kopf zwischen seine Beine. „Komm, Yumi, erfüll deinen Job!“

Yumi weinte wieder.

„Komm schon! Reiß dich mal zusammen!“

„Ich kann das nicht! Ich will das nicht!“

„Egal! Mach, was ich von dir verlange!“

Er hielt noch immer ihre Hände fest. Und Yumi begann Seto seinen Wunsch zu erfüllen.

Sie legte ihre Lippen sachte an Setos Erektion und begann ihre Zunge kreisen zu lassen. Seto schloss die Augen. Sie dachte, wenn sie das tat, was er wollte, umso schneller würde er sie in Ruhe lassen!

Doch da lag sie falsch. Als Seto seinen Höhepunkt erreichte, stöhnte er auf, hielt sie aber immer noch fest. Er zog sie zurück aufs Bett. Yumi, die noch immer würgte, liefen weitere Tränen über die Wangen.

„Hast du denn noch nicht genug?“, fragte sie ihn erschrocken.

„Von dir habe ich nie genug, Yumi!“, erwiderte er nur und drückte Yumi ins Bett. Er strich mit einer Hand von ihren Oberkörper bis zwischen ihre Beine und Yumi zuckte zusammen.

„Hör bitte auf…“, murmelte sie. Seto zog ihr abermals das Handtuch weg und während er wieder ihren wunderschönen Körper betrachtete, merkte er nicht, dass sie sich vorsichtig aus seinem Griff mit einer Hand befreite. Sie hob den Arm und kratzte Seto über die Brust. Vier Risse zeichneten sich nun blutig auf seinem Brustkorb. Er sah zuerst auf seine Brust, dann wieder zu Yumi. Er packte wütend ihr freies Handgelenk und drückte so fest zu, dass die Blutzufuhr gestoppt wurde. Yumi schrie auf.

„Es tut weh! Es tut so weh, Seto!“, schrie sie.

„Meinst du, mir hat es nicht wehgetan, das du mich gekratzt hast, du kleines Miststück!?“

Yumi sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Miststück!? Er hatte sie beleidigt… Was war nur los mit ihm?

„Halt still und sei ruhig, sonst werde ich noch wütender!“, zischte er drohend. Yumi jedoch dachte nicht daran still zu halten. Sie zappelte weiter herum, doch Seto schien damit keine Probleme zu haben. Er fand trotzdem seinen Weg um in Yumi einzudringen.

Sie stöhnte laut auf. Doch eher vor Schmerzen, als vor Lust. Setos Eindringen war zu plötzlich gekommen und hatte sie überrascht.

Er bewegte sich in ihr und keuchte dabei auf.

„Ich steh drauf, wenn du um Hilfe bettelst, wenn du mir ausgeliefert bist! Yumi, du bist einfach die Frau, mit der ich mein Leben lang im Bett bleiben könnte!“

Yumi weinte und schrie.

„Du willst mich genauso sehr, nicht wahr Yumi!?“

Yumi schüttelte den Kopf. Seto hielt sie wieder mit einer Hand fest und strich mit der anderen über ihren Körper. Er beugte sich tiefer und küsste Yumis Brüste.

„Du weißt gar nicht, wie sehr du mich anmachst, Yumi! Jedes Mal, wenn ich dich sehe, zittert mein ganzer Körper und ich möchte nichts anderes, außer dich bei mir zu haben!“

Yumi spürte, das sie kurz vor dem Höhepunkt war. Doch sie wollte ihm diesen Wunsch nicht erfüllen! Sie wollte nicht mit ihm kommen!

Doch Seto begann heftiger zu Atmen und er kam mit ihr zum Höhepunkt.

Schwer atmend ließ er sich auf ihr sinken.

„Kann ich endlich gehen…?“, fragte Yumi weinend, nach einer Weile.

„Dreh dich um!“, flüsterte Seto in ihr Ohr und küsste dieses. Yumi schloss die Augen.

Sie wusste nicht, ob er sie nun endlich in Ruhe ließ, oder ob er es nun zärtlich meinte.

„Dreh dich um, Yumi!“

„Ich kann nicht.“, sagte sie und Seto ließ sich neben sie sinken.

„Ich sagte, du sollst dich umdrehen, verdammt noch mal!“, schrie er und riss sie herum. Yumi, die nun auf dem Bauch lag, schrie auf und schloss die Augen. Sie streckte ihre Arme über ihren Kopf aus und packte das Bettgeländer. Sie wusste nicht, was er vorhatte, aber sie wusste, dass er es immer noch nicht zärtlich meinte…

„Keine Angst, Yumi. Du bist mir das wertvollste auf der Welt. Das wertvollste Lustobjekt, das ich je besaß.“, flüsterte er leise und Yumi erzitterte, als er ihren Rücken küsste und mit seinen Händen daran entlang fuhr. Wie konnte er nur so gemein und so gewalttätig sein…!?

„Hör bitte endlich auf…“, nuschelte Yumi, sie war müde geworden vom schreien und weinen.

Seto schob ihre, noch immer feuchten, Haare nach vorne und küsste ihren Nacken.

„Ich kann nicht aufhören, Yumi. Wie oft soll ich dir noch sagen, das ich an nichts anderes denken kann, außer Sex, wenn ich dich sehe.“, sagte er leise. Sie spürte, wie er mit seinen Händen über ihre Arme strich und sich dann an ihnen festhielt und er stöhnte laut auf, als er von hinten, wieder vorne in sie eindrang. Yumi spürte den Schmerz im Unterleib, das Stechen, seiner Erektion in ihr, aber sie konnte nichts mehr sagen, sie war außerstande den Mund zu öffnen, zu stöhnen oder zu weinen oder zu schreien.

Wenn sie es über sich ergehen ließe, war es doch umso besser. Dann wäre Seto irgendwann fertig und würde sie gehen lassen…

Setos Stöße waren brutal und Yumi keuchte nun doch auf, doch Seto stöhnte laut.

Es musste ihm gefallen, sie völlig zu beherrschen. Es musste seinen Trieb richtig befriedigen.

Als er wieder zum Höhepunkt kam, stöhnte er lauter auf, als sonst, Yumi, die auch ein bestimmtes kribbeln gespürt hatte, wusste, dass dies nicht mal annähernd einer gewesen war.

Seto ließ endlich von ihr ab und sank neben sie ins Bett. Yumi hörte seinen unregelmäßigen schnellen Atem. Seto war nun schwach und sie hatte die Möglichkeit abzuhauen, aber die Tür war noch immer verschlossen und selbst wenn Seto fertig war, ihr hinterher hechten konnte er noch immer. Seto sah zu Yumi, die schwach und müde noch immer auf dem Bauch lag.

Er sah sie an und fühlte… nichts.

Keine Begierde, keine Liebe, kein Verlangen mehr mit ihr zu schlafen.

Aber er wusste, dass dies nur heute so sein würde. Morgen sähe das wieder anders aus. Und er wusste nicht, wie er die Woche, in der Yumi nun hier bleiben würde, aushalten sollte.

Doch er hoffte, dass sein Plan aufgegangen war. Er hatte sich benommen wie der allerletzte Mistkerl. Yumi konnte ihn nun gar nicht mehr lieben.

Im Internat hatte sie ihm hinterhergeschrien, doch jetzt, da war er sich sicher, würde sie dies nicht mehr tun.

Auf der einen Seite hatte er seinen Spaß gehabt, aber auf der anderen Seite war dies alles hier bloß ein Job gewesen, Yumi endlich beizubringen, das er nichts mehr an ihr findet und sie nichts mehr an ihm finden darf!

Wahrscheinlich war er den falschen Weg gegangen. Er war so kurz vor der Hochzeit seiner geliebten Verlobten untreu geworden, aber wahrscheinlich war es auch der einzige Weg, damit Yumi endlich versteht.

Er hörte, wie sie gleichmäßig atmete. Sie war eingeschlafen. Seto zog sich seine Shorts über und legte sich wieder neben sie. Bis Aine kam, hatte er noch eine Menge Zeit. Er konnte sich etwas ausruhen und Schlaf finden, den er nun wirklich brauchte. Er drehte Yumi vorsichtig um und legte einen Arm um sie. „Du bist wunderschön und ich empfinde sehr viel für dich, aber Aine und ich lieben uns und da darf nichts mehr zwischen uns sein. Auch du nicht, Yumi. Schlaf gut, mein kleiner Engel.“, flüsterte er und schloss die Augen.

Yumi hatte nicht geschlafen. Sie hatte gehört, was Seto gesagt hatte. Stumme Tränen liefen ihr über das Gesicht. Sie schob Setos Arm weg und schloss wieder die Augen.

Vielleicht würde sie auch ein wenig Schlaf finden.

Doch sie wurde enttäuscht. Ständig sah sie Seto, der sie wie ein Verrückter vergewaltigte und es immer und immer wieder mit ihr trieb. Irgendwann setzte sich Yumi auf. Es dämmerte und sie atmete tief durch. Sie sah zu Seto, der ausgebreitet auf dem Bett lag. Sie kam hier nicht raus, aber sie kannte einen Ausweg, um sich endlich von der Wut und der Trauer zu lösen, die tief in ihr saß. Seto hatte einen Arm von sich gestreckt und der andere ruhte auf seinem Bauch. Die Beine hatte er von sich gestreckt. Er schlief seelenruhig.

„Es tut mir Leid.“, flüsterte Yumi und stieg sachte über ihn. Vorsichtig streckte sie die Arme aus und legte ihre Hände um seinen Hals. Mit voller Wut im Herzen drückte sie fest zu.

Seto riss seine Augen auf und begann nach Luft zu ringen. Er sah, wie Yumi auf ihm saß und dabei war ihn zu erwürgen! Er wollte Yumis Arme packen, aber er war zu schwach, als das er seine Arme hochbekommen würde.

„Du… du bringst mich um…“, stieß er hervor.

„Das ist mir völlig egal!“, schrie sie wütend.

„… Yumi…“

„Nein, ich kann nicht loslassen! Es tut mir Leid, Seto!“, schrie sie und weinte.

Seto nahm sich zusammen und schaffte es endlich seine Arme zu heben. Er packte die von Yumi und drückte zu.

„Lass… lass los…!“

„Nein!“, schrie Yumi.

Seto drückte ihre Arme weg und stieß Yumi vom Bett. Sie schrie nicht auf. Sie weinte stumm.

Seto setzte sich auf und rang nach Luft. Nach viel Luft.

Sie hätte ihn umgebracht! Sie hätte ihn tatsächlich umgebracht! Seine eigene Tochter hätte…!

Seto sah sie an. Sie kauerte am Boden und weinte. Er nahm das Laken vom Bett und stand auf. Er legte es um sie und sagte leise: „Wer von uns ist nun verrückt geworden?“

Dann stand er wieder auf, schloss die Tür auf und verließ das Schlafzimmer.

MERKE: In aller letzter Sekunde

Merke In aller letzter Sekunde
 

Die Hochzeit war nun schon zwei Tage her und Yumi vermied es immer noch Seto in die Augen zu sehen. Diese Sache mit Mokuba hatte sie sehr überrascht.

Wieso hatte Seto bloß so reagiert? Nur weil Mokuba sie geküsst hatte? Er hatte selbst gesagt, dass es ihm nichts ausmachen würde und er loslassen müsste. Also, wieso dann diese Reaktion? Weil Mokuba sein Bruder war?

Yumi saß auf dem Dachboden und dachte über all das nach. Sie hielt ein Bild von Kira in der Hand und immer wieder fielen Tränen darauf.

„Ach Mama! Wenn du noch nur noch am Leben wärst, dann wären wir jetzt eine glückliche Familie und alles wäre niemals passiert.“, flüsterte sie und drückte das Bild an ihre Brust. Sie hatte die Augen fest verschlossen, doch Yumi öffnete sie wieder ließ das Bild fallen und nahm vom zerbrochenem Bild etwas Durchsichtiges in die Hand.

Eigentlich war sie Seto ja nur im Weg. Er wollte ein neues Leben beginnen. Alles was ihn an Kira oder an sein früheres Leben erinnerte, war ihm nur im Weg.

Yumi legte das Ding an ihr Handgelenk und drückte es in ihre Haut. Blut und Tränen vermischten sich mit den schrecklichen Erinnerungen ihrer Vergangenheit.
 

Seto und Aine suchten Yumi schon seit einer Stunde. Im ganzen Haus war sie nicht aufzufinden.

„Wo kann sie nur sein? Seto, hast du nicht noch eine Idee?“ Aine sah ihn fragend an. Er hatte die Augen geschlossen und die Arme vor der Brust verschränkt.

Sie hatten das ganze Haus auf den Kopf gestellt. In jedes Zimmer hatten sie geschaut, doch aufgetaucht war sie immer noch nicht. Seto dachte kurz an ihren Streit zurück. Er hatte sie wieder einmal verletzt und dann das gesagt, was er im Nachhinein sehr bereute:

„Ich will ein neues Leben beginnen und alles vergessen, was früher war. Es ist vorbei. Kira ist nicht mehr da und das wird sich niemals wieder ändern. Sie ist fort. Wieso soll ich mich an nicht existierende Strohhalme klammern, obwohl es keinen Sinn hat? Du gehörst genauso zur Vergangenheit wie sie. Ich brauche euch beide nicht mehr. Ich liebe Aine und sie ist das wichtigste in meinem Leben und du bist mir nur im Weg.“

Wo konnte sie nur hin sein? Yumi war blitzartig aus dem Raum gelaufen und seitdem war sie verschwunden. Seto dachte nach. Wenn sie sich jetzt etwas antat, würde er sich das niemals verzeihen können.

Plötzlich fiel es ihm ein. Er rannte los und ließ die überraschte Aine alleine. Hastig lief er die Treppe hoch. Immer weiter bis er vor einer ganz bestimmten Tür stand. Die Tür zum Dachboden. Seto wollte diesen Raum eigentlich nie wieder betreten. Hier hatte er alle Sache hingebracht, die ihn an Kira erinnerten. Yumi musste einfach hier sein.

Langsam öffnete er die Tür und trat ein. Am anderen Ende des Zimmers sah er jemanden auf dem Bauch liegen und ging näher heran.

„Yumi?“ Seto stand hinter ihr, legte seine Hand an ihre Schulter und drehte sie zu

sich. Er erschrak.

Yumi lag in einer Blutlache und ihre Hand lag mittendrin. Ihre Augen waren geschlossen und in ihrer rechten Hand hielt sie eine kleine Glasscherbe. Blut klebte daran. Ihr Handgelenk übersäten unzählige Kratzer und immer noch lief Blut heraus. Seto lief so schnell er konnte zurück zur Tür und rief nach Aine.

„Aine, ruf sofort einen Krankenwagen und beeil dich!“, schrie er und rannte

zurück zu Yumi. Sofort fühlte er nach ihrem Puls am Hals. Er war sehr schwach, aber Seto konnte ihn spüren. Er riss ein Stück seines Mantels ab und band ihn um ihr Handgelenk, um so das Blut zu stoppen. Vorsichtig nahm er sie auf seine Arme und verließ den Raum. Schon kam ihm Aine entgegen und hielt sich die Hand vor den Mund. Entsetzt sah sie erst Yumi und dann Seto an.

„Hast du den Krankenwagen benachrichtigt?“, fragte Seto und sah sie ernst an. Von Außen wirkte er ruhig, doch im Inneren kochte er.

Aine nickte nur und Seto ging weiter Richtung Eingangstür. Hoffentlich würde der Krankenwagen bald da sein. Als er unten ankam und die Tür öffnete, hielt der Wagen vor dem Haus. Er lief so schnell ihn seine Beine tragen konnten. Yumi musste schnell geholfen werden, sonst wäre es zu spät. Beim Wagen angekommen, legte Seto sie auf eine Trage und wollte ebenfalls einsteigen, als er aufgehalten wurde.

„Tut mir leid, Mr. Kaiba, aber Sie können nicht mitfahren. Wir werden Sie benachrichtigen, wenn wir genaueres wissen.“

Seto wollte gerade etwas sagen, als Aine dazwischen ging und sagte: „Es ist besser so, Seto. Wir werden mit dem Auto nach fahren. Du musst dich jetzt erstmal beruhigen.“

„Ich will mich aber nicht beruhigen. Es ist alles meine Schuld, dass es soweit gekommen ist. Ich hätte sie nicht anschreien dürfen.“, schrie er aufgebracht und sah dem Krankenwagen hinterher. Wieso musste es nur dazu kommen? Aine legte ihre Arme um seine Taille, doch sie wurde sofort von Seto weg gestoßen.

„Lass mich jetzt in Ruhe! Ich will alleine sein!“

„Nein! Ich werde dich jetzt nicht alleine lassen. Du darfst dir an dem, was passiert ist, nicht die Schuld geben. Keiner kann was dafür. Du wusstest nicht, was in Yumi vorging. Wir hätten es nicht verhindern können.“, flüsterte sie leise und legte erneut ihre Arme um ihn. Langsam legte auch er seine Arme um sie und zog sie näher zu sich heran. Er brauchte jetzt einfach

jemanden der bei ihm war. Auch wenn er es nicht zugeben wollte…
 

Beide saßen vorm OP im Krankenhaus und warteten auf den Arzt. Seit sie hier waren tat Seto nichts anderes, als ständig den Flur auf und ab zu laufen. Er war so nervös wie noch nie zuvor. Ständig musste er sich eine Fragen mit einem W-Wort stellen stellen: Warum? Warum war er nur so zu Yumi gewesen? Warum hatte sie das getan? Warum hatte er es nicht verhindern können? Schuldgefühle plagten ihn. Wenn sie nun nicht mehr aufwachen würde, dann könnte er sich das niemals verzeihen. Er würde sich nicht mehr ansehen können. Yumi durfte einfach nicht sterben. Sie war ein wichtiger Teil in seinem Leben. Sie erinnerte ihn an seine Zeit mit Kira und Seto konnte nicht leugnen, dass es eine schöne Zeit war. Wieso hatte Seto nur gesagt, dass sie ihm im Weg war?

Mit voller Kraft schlug er mit der Faust gegen die Wand. Verdammt! Sie musste das alles einfach überleben.

Sie war sein ein und alles. Sie war der Mensch, den er am meisten liebte. Sie war sein kleiner Engel… Einer hatte die Erde bereits verlassen, musste es denn wirklich noch dieser hier sein? Musste dieser Engel hier auch sterben?

Seto wusste, dass er mit Yumi sterben würde… Er lehnte nun gegen die Wand und rutschte daran hinunter. Er verbarg sein Gesicht auf seinen Knien und zwang sich nicht zu weinen. Aine sah ihn traurig an. Er musste sehr leiden…

Seto spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen, er spürte, dass er anfangen müsste zu weinen. Doch er zwang sich tapfer zu sein. Er zwang sich, sich nicht das schlimmste vorzustellen. Doch was war schon schlimmer als ein versuchter Selbstmord? Wenn er allerdings das versucht weglassen würde… Wenn er sie nicht rechtzeitig gefunden hätte…

Yumi war am Ende ihrer Kraft… Sie wusste weder ein noch aus und ihre allerletzte Chance bestand darin, sich selbst etwas anzutun? Seto hätte es doch merken müssen, er war doch ihr Vater. Wenn einer merken musste, dass etwas nicht mit Yumi stimmt, dann war doch er das! Aber er hatte es nicht kommen sehen, es nicht gemerkt!

Als er sie oben auf dem Dachboden gesehen hatte, in all dem Blut, in all ihrem Blut, da war er so sehr erschrocken, sein Herz hatte wirklich aufgehört zu schlagen! Er war wie gelähmt, wusste nicht, was er tun sollte… Aber irgendwie hatte er ihr doch helfen können… Und nun brauchte sie auch jede Hilfe…

Plötzlich ging die Tür auf und der schweißüberströmte und bleiche Arzt trat heraus. Sofort stand Seto auf lief zu ihm.

„Und wie geht es ihr?“

„Yumi hat eine sehr seltene Blutgruppe. Wir haben keine ihrer Art mehr in Vorrat, da wir davor eine Operation mit Bluttransfusion AB Positiv gehabt haben. Wir haben ein anderes Krankenhaus benachrichtigt, aber bis die Blutkonserven kommen, kann sie schon tot sein.“ Er machte eine kurze Pause und sah Seto und Aine an.

Aine stand auf und stellte sich neben Seto. Sie sah ihn an. Sein Blick war leer. Doch dann sah er kurz auf den Boden und wieder auf.

„Nehmen Sie mein Blut, Doktor. Ich habe dieselbe Blutgruppe wie meine Tochter. Ich habe AB Positiv.“, sagte Seto und sah den Arzt nickend an.

„Wir müssen das erst untersuchen.“

„Geht das schneller, als die kommenden Blutkonserven?“

„Ja.“

„Dann kommen Sie und untersuchen Sie mein Blut!“, sagte Seto und folgte dem Arzt. Während er noch ging, zog er seinen Mantel aus und ließ ihn einfach auf den Boden fallen. Er krempelte den Ärmel seines Hemdes hoch. Aine folgte ihm nach einer Weile und hob den Mantel auf.

„Es stimmt. Sie haben dasselbe Blut.“, sagte der Arzt.

„Worauf warten Sie dann noch!“, fragte Seto, der nun auf die kleine Wunde in seiner Armbeuge sah.

„Yumi braucht sehr viel Blut.“

„Na und? Ich hab doch genug!“

„Sie verstehen nicht! Sie könnten furchtbar krank werden, wenn ich Ihnen jetzt so viel Blut abnehme!“

„Seto…“, sagte Aine leise.

„Das ist mir total egal! Ich will nur, dass Sie meine Tochter retten!“ Seto stand auf und griff sich die Spritze. „Entweder tun Sie es, oder ich!“, rief Seto und hielt sich die Spritze über die Armbeuge. Der Arzt kam sofort und tat was ihm geheißen.

Während der Arzt Seto das Blut abnahm, hielt Aine seine andere Hand und sah ihn mit Tränen in den Augen an. Er würde wirklich alles für seine Tochter tun…

Seto und Aine saßen nun im Gang und Seto hielt ein kleines weißes Tuch in seiner Armbeuge gedrückt. Aine hatte eine Hand auf sein Knie gelegt und strich ihm mit der anderen die Haarsträhnen aus der Stirn.

„Es wird alles wieder gut.“, sagte sie leise und küsste ihn auf die Stirn. Er sah schweigend zu Boden. Ihm war schwindelig und er konnte nicht mehr denken. Wenn er einfach ruhig sitzen blieb, ging es.

Nach über einer Stunde kam der Arzt wieder aus dem OP und sah Seto lächelnd an.

„Wie geht es Ihnen?“, fragte er.

Seto stand mit Aines Hilfe auf. Sie stützte ihn.

„Wie… wie geht es meiner Tochter…?“

„Sie ist außer Lebensgefahr. Wenn Sie wollen, können Sie jetzt zu ihr gehen, doch sie muss sich noch ausruhen.“

Ohne auf den Arzt zu achten, machte Seto sich von Aine los und ging zur Tür und öffnete sie. Er blickte sich im Zimmer um und sein Blick blieb am Bett hängen. Da lag sie und sah zum Fenster hinaus. Anscheinend hatte sie ihn noch nicht bemerkt.

„Wieso hast du das getan, Papa?“, kam plötzlich die überraschte Frage von Yumi, jedoch sah sie ihn immer noch nicht an. Bei ihrer Frage hielt er kurz den Atem an. Was dachte sie denn? Sollte er sie etwa einfach sterben lassen?

„Wieso konntest du mich nicht einfach sterben lassen? Ich habe hier doch sowieso nichts mehr suchen. Keinen würde es stören, wenn ich nicht mehr da wäre.“, sagte sie, setzte sich auf und sah ihn nun an. Langsam wurde Seto wütend. Er ging zum Bett und legte seine Hände an ihre Schultern. Doch dann sah er alles doppelt. Er schloss kurz die Augen und dann öffnete er sie wieder.

„Was redest du da für ein dummes Zeug? Du hast hier nichts mehr zu suchen? Es würde niemanden stören, wenn du nicht mehr da wärst? Glaubst du wirklich du bist mir so egal? Yumi, du bist meine Tochter und ich brauche dich.“

„Du brauchst mich? Das ich nicht lache. Das hat sich heute Mittag aber anders angehört. Du sagtest, ich sei dir im Weg und ich sei deine Vergangenheit. Waren das nicht deine Worte?“

In ihren Augen hatten sich Tränen gebildet und sie entzog sich Setos Griff. Sie legte sich zurück und zog die Decke über sich. Ihre Hand tat weh. Der Schmerz pochte, doch das Seto sie gerettet hatte und nicht hatte sterben lassen, so wie es ihr Wunsch war, das war noch viel schmerzlicher! Leise Schluchzer drangen an Setos Ohr und ließen das Bett erzittern.

„Yumi! Wieso verstehst du denn nicht, dass nichts und niemand auf der ganzen Welt dich ersetzen könnte? Du bist meine Tochter! Du bist das Wertvollste, was ich habe! Ich will dich nicht verlieren. Alles was ich gesagt habe, tut mir leid. Ich war wütend und habe nicht auf deine Gefühle geachtet. Warum verstehst du das nicht?“ Bei jedem seiner Worte wurden Yumis Schluchzer weniger. Seto zog die Decke weg und sah sie an. Er hob die Hand und wischte ihre Tränen fort. Yumis Gesichtausdruck war überrascht und sie sah ihn mit großen Augen an. Seto sah sie lächelnd an und sein Ausdruck war sanft und liebevoll. Sie setzte sich auf und schlang die Arme vorsichtig um seinen Hals. Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd und weinte. Auch Seto legte die Arme um sie und strich ihr beruhigend über den Rücken.

„Es tut mir so leid, dass ich dir so viele Sorgen bereitet habe. Ich wollte das nicht. Ich habe nur keinen anderen Ausweg mehr gesehen. Ich will einfach nur, dass du für mich da bist und mich nicht genauso alleine lässt wie Mama.“

„Dir braucht nichts Leid zu tun. Es war alles meine Schuld. Ich werde dich niemals alleine lassen, mein kleiner Engel!“, flüsterte Seto und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn.

Die beiden bemerkten jedoch nicht, dass sie die ganze Zeit von Aine beobachtet wurden. Ihr war klar, dass Seto sehr viel an seiner Tochter lag. Immerhin war sie eine Erinnerung an seine alte Frau. Dazwischen drängen wollte sie sich von Anfang an nicht.

Vorsichtig trat Aine ins Zimmer und räusperte sich. Seto und Yumi drehten sich um und sahen sie an.

„Wie lange bist du schon hier?“, fragte Seto und hielt Yumi immer noch im Arm. Diese wischte sich gerade die letzten Tränen aus dem Gesicht und drückte Seto sanft von sich.

„Geh zu ihr!“, flüsterte Yumi nur und zwinkerte ihm zu. Er nickte und stand mit Mühe auf. Yumi lehnte sich zurück und sah an die Decke. Sie musste das Verhältnis zwischen Seto und Aine akzeptieren, wenn sie bei ihm bleiben wollte. Sie sah aus dem Fenster in den Himmel. Eigentlich war Yumi sich sicher, dass ihre Mutter es auch so gewollt hätte.

MERKE: Das zweite Mal

MERKE: Das zweite Mal
 

Aine nahm eine ihrer Schlaftabletten. Seto sah sie mitleidvoll an. Sie legte sich ins Bett und drehte sich zu Seto, der sich gerade bis auf die Shorts auszog.

„Tut mir Leid.“, sagte sie und Seto legte sich auch ins Bett.

„Was tut dir Leid?“, fragte Seto und wandte sich ihr zu.

„Das du und ich nicht miteinander…“

„Ssch…“, machte Seto und legte Aine seinen Zeigefinger auf die Lippen. „Es ist in Ordnung. Es soll dir nur bald besser gehen.“ Er rutschte ganz nah zu ihr und legte die Arme um sie und sie schliefen ganz nah aneinander zusammen ein.

Der nächste Tag verging ganz ruhig. Yumi sprach seit ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus sehr wenig und hielt sich die meiste Zeit in ihrem Zimmer auf und sie konnte den beiden nicht in die Augen sehen. Wenn Seto mit ihr sprach, antwortete sie, aber das war es dann auch schon wieder.

„Seto?“, fragte Aine und kam in den Speisesaal. Yumi saß am Tisch und stocherte in ihrem Abendessen, welches aus Nudeln bestand, herum und sah nicht auf, als Aine hereinkam. Seto, der auch gegessen hatte, legte nun die Gabel weg und sah seine Frau an. „Ich…“

„Möchtest du nichts essen?“, fragte er sie, doch sie schüttelte den Kopf. „Du solltest aber. Du hast schon den ganzen Tag nichts gegessen.“

„Ich kann nicht. Ich fühl mich nicht gut. Aber was anderes: Hast du meine Schlaftabletten gesehen? Ich kann sie nirgends finden.“

„Nein. Sind sie nicht mehr im Nachtschrank?“

„Nein.“, sagte Aine und sah Yumi an, doch diese stocherte weiter ruhig in ihrem Essen. „Yumi?“, fragte sie, doch sie schüttelte den Kopf. Sie wusste auch nicht, wo die Dinger sein sollten.

Aine verließ den Saal und ging wieder nach oben. Seto folgte ihr. „Ich helfe dir beim Suchen.“, sagte er leise.

„Du kannst nicht lange allein sein mit deiner Tochter?“, fragte Aine feststellend.

„Es geht einfach nicht… Wenn ich ihr ausdrucksloses Gesicht sehe… Ihre traurigen Augen… Ich würde am liebsten weinen. Es tut mir alles so Leid. Ich weiß nicht, was ich für sie tun kann, aber wenn es etwas gibt, dann will ich es tun, damit sie nur wieder lächeln kann.“

„Gib ihr Zeit. Sie braucht Zeit, um sich wieder zu finden.“

Seto nickte und sie gingen nach oben.

Yumi hatte an der Tür gestanden und die beiden gehört. Nun ließ sie den Kopf hängen und lief ins Wohnzimmer. Nichts und niemand mehr konnte sie zum lächeln bewegen. Sie hatte nun gemerkt, dass sie niemanden in dieser Welt hatte. Sie akzeptierte Aine und sie akzeptierte auch Seto, als ihren Vater und nicht weiter als Liebhaber, aber dennoch, oder gerade deswegen, kam sie sich so einsam vor. Ihre Freunde, vor allem Rika, ließen kaum mehr von sich hören, kamen nicht vorbei… Und nun, wo Yumi wieder auf ihre alte Schule ging, da mieden sie sie. Sie war mutterseelenallein. Mutter… Auch diese hatte Yumi nicht mehr.

Alles ging schief, alles war weg… Yumi wischte die Tränen aus den Augen und nahm eine Flasche Wodka aus dem Schrank. Sie sah sich um und nahm dann ihre Tasche, die am Kamin lehnte und als sie sie anhob, viel eine Packung Schlaftabletten heraus. Sie stopfte diese und die Flasche in die Tasche. Dann hang sie sich diese um und ging in den Flur. Sie sagte nicht, dass sie ging. Die beiden würden sie eh nur aufhalten mit ihren Fragen: Wohin willst du? Was machst du? Mit wem gehst du weg?

Während Yumi durch die dunklen leeren Straßen stolperte, starrte sie nur auf den Boden und dachte weiter über ihr nun so ruhiges und kaputtes Leben nach…

Einen Menschen gab es noch in ihrem Leben…

Jess…

Doch auch dieser war im Internat und hatte wenig Zeit für sie, da er sich auf die Universität vorbereitete.

Sie telefonierten täglich und er wollte dieses Wochenende kommen, doch als Yumi aufsah, zur Kirchturmuhr, sah sie, dass es womöglich schon zu spät war. Sie lächelte mit Tränen in den Augen.

Sie bog in eine Gasse ab und sah sich um. Nichts und niemand hier. Was für eine Ironie…

Die Gasse und sie hatten etwas gemeinsam…

Yumi stellte die Tasche auf den Boden und kniete sich auf den Boden. Sie nahm die Packung Tabletten und drückte alle heraus und ließ sie in die Hand fallen. Dann legte sie sie in ihren Schoß und nahm die Flasche heraus. Sie sah sich die blauen Kapseln an, während sie die Flasche öffnete. Dann nahm sie die ersten fünf und steckte sie in den Mund, dabei setzte sie die Flasche an und trank in großen Zügen. Es brannte in der Kehle und die Kapseln wollten nicht sofort hinunter. Also noch ein großer Schluck. Die ersten fünf hatte sie hinter sich.

Yumi begann zu weinen und sie zitterte, da der Alkohol durch ihren ganzen Körper schoss.

Sie nahm die nächsten, darauf die nächsten, bis keine Tabletten mehr da waren und nur noch ein kleiner Schluck Wodka. Sie sah verschwommen die Flasche an, stand auf und strich ihr grünes Kleid glatt. Sie taumelte und stützte sich mit der freien Hand an der Hauswand ab.

Dann führte sie die Flasche zum Mund, um den letzten Schluck auch noch mit ihren dunklen Absichten und ihrer Einsamkeit hinunterzuspülen.

Doch sie ließ die Flasche fallen, so schwach war sie schon! Aber sie durfte noch nicht schwach sein! Es stand ihr noch eine Menge Arbeit bevor!

Also verließ sie die Gasse, ließ die leere Packung, die Tasche und die zersplitterte Flasche liegen. Sie wurde von den Menschen auf der Straße angerempelt und auch sie rempelte, weil sie immer zur Seite taumelte.

„Hey! Kannst du nicht aufpassen? Scheiß Alkoholiker!“

„Hey, du Junkie! Pass doch auf!“

„Scheiß Drogenabhängige!“

All das wurde ihr hinterher gerufen. Doch ihr war das total egal. Sollten sie rufen, was sie wollen, denn morgen… Ja, morgen war alles anders! Da würde Yumi nicht mehr existieren!

Zukünftige Erbin des Firmenimperiums und Tochter des reichsten Mannes der Welt würde morgen schon tot sein! Und wen würde es kümmern? Niemanden!

Yumi sah zum Schild, das über dem großen Eingang hing: Friedhof. Hier war sie richtig!

Und sie spürte, wie sich die Müdigkeit in ihrem Körper ausbreitete.

Nun betrat sie den dunklen Friedhof und wischte sich die Tränen weg, als sie den dunklen Weg entlangschritt.
 

„Yumi?“, rief Seto und klopfte an die Tür zu ihrem Zimmer, doch niemand sagte etwas. Aine kam zu ihm.

„Die Tabletten sind wirklich weg! So dumm kann ich doch gar nicht sein…“, sagte Aine und sah Seto an, der sie voller Sorge ansah. „Was ist?“

„Sie öffnet nicht.“, sagte er leise.

„Dann geh einfach rein.“

„Abgeschlossen.“

„Brech die Tür auf.“, sagte Aine, nun auch voller Sorge. Seto sah die Tür an und nickte dann. Er ging zwei Schritte zurück und warf sich dann gegen die Tür, die sofort aufsprang.

Doch niemand war in dem Zimmer.

„Sie ist nicht hier!“, sagte er und sah sich um. Nirgends ein Hinweis, wo sie sein könnte…

„Sie wird doch nicht etwa…“ Aina sprach den Satz nicht zu Ende, sondern lief los. Sie riss alle Türen auf, sah in jedem Zimmer nach. Seto suchte derweil unten und er spürte schon in sich, dass etwas nicht stimmte und er dachte wieder an das schlimmste und diesmal wusste er, das er das nicht nur dachte, nein, er wusste, das das schlimmste passiert war!

Aine und er trafen sich unten.

„Die Schlaftabletten.“, sagten beide gleichzeitig und Seto lief zur Tür. „Ruf einen Krankenwagen und die Polizei!“

„Seto! Warte! Du weißt doch gar nicht, wo du suchen sollst!“, rief sie und Seto blieb stehen. Da ging das Telefon. Seto stürmte hin und riss den Hörer von der Gabel.

„Yumi!“, rief er in den Hörer.

„Nein… Jess…“, sagte Jess am anderen Ende der Leitung. Seto seufzte. „Aber kann ich Yumi vielleicht…“

„Sie ist weg!“, rief Seto. „Ich habe keine Zeit! Es könnte vielleicht schon zu spät sein!“

„Sie wird doch nicht schon wieder versuchen sich etwas anzutun!“

„Es fehlen Schlaftabletten! Jess, weißt du etwas? Irgendetwas? Wo sie sein könnte? Irgendetwas?“ Seto spürte, wie alles in ihm zusammenbrach und nicht nur innerlich. Denn nun sank er auf die Knie. Aine kam zu ihm und legte ihre Hände auf seine Schultern, um ihm zu zeigen, das sie für ihn da war.

„Nein. Nichts. Ich… ich… Gott…“, sagte Jess leise und Seto hörte ihn schluchzen. Wenn er doch auch nur weinen könnte…

„Jess! Denk nach!“

„Sie… sie hat mal was von ihrer Mutter gesagt.“

„Was? Jess, was hat sie gesagt?“

„Das sie ihre Mutter sehr… sehr vermisst. Mehr weiß ich nicht.“

Seto stand auf und dachte kurz nach. Die Sachen, die auf dem Dachboden gelegen hatten, musste Seto an einen anderen Platz bringen, so hatte der Arzt empfohlen, denn wenn Yumi immer mit der Vergangenheit konfrontiert werden würde, würde sie nie über ihre Mutter hinwegkommen und so hatte Seto die Sachen weggeschlossen. Es gab doch nichts mehr von Kira… Nichts, was Yumi erreichen konnte… Es sei denn…

„Der Friedhof…“, murmelte Seto und ließ den Hörer sinken. Aine sah Seto an und nahm ihm den Hörer aus der Hand.

„Jess? Wir melden uns, wenn wir sie gefunden haben.“, sagte sie und Jess antwortete, das er lieber so schnell er konnte kommen wollte, damit war Aine einverstanden. Seto hatte derweil seinen Mantel umgeworfen.

„Yumis wirklich letzte Erinnerung an ihre Mutter kann sie nur auf dem Friedhof finden! Sie wird da sein! Da bin ich mir sicher!“, sagte er und verließ das Haus.

Aine rief schnell die Polizei und auch einen Krankenwagen. Dann folgte sie Seto. Sie holte ihn in der Stadt ein.

Dort schauten sie in die Gassen, denn vielleicht hatte sie die Tabletten schon im Haus genommen und hat es nicht mehr zum Friedhof geschafft…

„Seto, woher willst du wissen, ob du Recht hast? Was, wenn du dich irrst?“

„Ich irre mich nicht!“, sagte Seto mit Bestimmtheit.

„Da!“, rief Aine auf einmal und zeigte in eine Gasse. Seto lief hin.

„Deine Tabletten. Die Packung ist leer und…“ Setos Stimme versagte, als er die kaputte Flasche sah und Yumis Tasche. Er nahm die Tasche und drückte sie fest an sich.

Yumi… Wieso nur?

Wann war alles so kaputt gegangen? Wann war sie so kaputt gegangen?

Seto begann nun doch zu weinen. Stumm liefen ihm die Tränen über die Wangen. Aine ging zu ihm und half ihm auf.

„Es wird alles wieder gut werden. Wir finden sie!“, sagte sie ermutigend und tröstend. Seto nickte und die beiden liefen weiter. Noch immer hielt er Yumis Tasche bei sich.
 

Yumi stolperte und fiel hin. Sie war so selten hier gewesen und erinnerte sich kaum noch, wo das Grab ihrer Mutter war. Oder war das die Dröhnung der Mittelchen, mit denen sie versuchte ihr Licht langsam auszupusten?

Yumi krabbelte auf ihren Knien weiter und kämpfte sich langsam wieder hoch. Sie weinte nun mehr denn je.

„Ich… ich… ich…“ Yumi konnte kaum noch sprechen. Sie schwitzte, wie sie noch nie in ihrem Leben geschwitzt hatte. Sie fuhr sich durch die nassen Haare und stolperte weiter.

Dann sah sie ihn! Der Engel, der ihr helfen sollte… Dieser wunderschöne Engel, der, wie es schien, sogar in der Nacht leuchtete…

Yumi taumelte zu ihm und warf sich vor dessen Sockel auf die Knie.

„Mama… Ich… ich bin hier…“, stotterte Yumi und legte die Hände an den weißen Stein, auf dem die Aufschrift der verstorbenen geliebten Frau und Mutter stand.

Yumi sah hinauf zum Engel, der, wie Yumi es sah, tadelnd und nicht einverstanden mit dem, was Yumi tat, zu ihr hinab sah.

„Es tut mir doch so Leid… Aber ich… ich… ich kann nicht mehr… Mama… Ich will… ich will zu… zu dir…“

Yumis Hände rutschten langsam vom Stein und sie senkte den Blick auf die Erde. Nun drehte sich alles und sie verlor jeglichen Wahrnehmungseffekt. Alles um sie herum verlor an Intensität und Realität. Sie fiel zur Seite und ihr fielen die Augen zu. Sie verlor ihr Bewusstsein und ihr Leben…
 

Seto lief zum Friedhof, sah kurz auf das Schild und rannte weiter. Aine kam kaum noch mit.

Er wusste, das es ihm viel zu spät aufgefallen war, das er nicht gemerkt hatte, das Yumi fehlte…

Und nun merkte Seto, das er sich wieder die Schuld an allem gab. Vielleicht war dem aber auch so! Vielleicht war er ja wirklich Schuld daran! Schließlich hatte er alles zerstört, als er mit seiner Tochter geschlafen hatte! Er hatte ihr nur gesagt, er liebte sie, weil sie Kira wie aus dem Gesicht geschnitten war! Und dann hatte er sie fallen lassen für Aine, weil er sich unsterblich in sie verliebt hatte! Er hatte Yumi wie das Letzte behandelt, dafür sollte er bestraft werden! Und als er zum Engel kam, der hoch hinausragte, sah er sie unten am Sockel liegen. Er blieb abrupt stehen und Aine ebenfalls. Sie hob die Hände zum Mund und sah mit großen Augen zu der am Boden liegenden Yumi.

Seto sah ausdruckslos zu ihr. Wenn sie tot war, dann würde er auch sterben! Würde sie wirklich tot sein, dann hatte er seinen wertvollsten Menschen verloren!

Er ließ die Tasche fallen und ging erst langsam, dann schneller zu ihr und warf sich vor ihr zu Boden.

„Wach auf, Yumi! Komm schon, wach auf! Bitte! Ich bitte dich, mach die Augen auf!“, sagte er flüsternd und nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah auf das verschwitzte Gesicht.

Die Augen geschlossen, der Mund halb geöffnet… So kam kein Atem mehr aus ihr heraus…

Blaulicht durchflutete den Friedhof, als Polizei- und Krankenwagen vor dem Grab hielten.

Seto nahm Yumi in seinen Arm und ihr einer Arm ruhte auf ihrem leblosen Körper und der andere hang von ihrem Körper hinunter und ihr Kopf fiel nach hinten, ihre so lang gewordenen Haare streiften schon fast den Boden.

Seto sah in den Himmel.

„Warum…?“, fragte er leise. „Warum hast du sie mir genommen?“

Seto sah Yumi an. Nichts… nicht die kleinste Regung… Gar nichts…

„Gott…“, flüsterte Seto und als die Ärzte ihm Yumi abnahmen, fiel er auf die Knie und sah wieder in den Himmel. „Gott! Wieso!?“, schrie er und weinte. Er vergrub das Gesicht in den Händen und Aine blieb stehen, wo sie stand. Sie wusste, dass sie ihn mit seiner Trauer erst einmal sich selbst überlassen sollte.

Er fiel nach vorn und schlug hart auf den Boden.

„Das ist nicht fair! Warum…!?“, schrie Seto und schlug abermals auf den Boden.

Eine Weile herrschte die reinste Stille. Unerbrochen bloß von Setos Schluchzen.

Dann sagte ein Arzt: „Wir können sie noch retten. Es besteht noch die Möglichkeit.“

Seto sah den Mann an. War es Hass? War es Freude? War es Wut? War es Erleichterung?

Nichts ließ dieser Blick erkennen, da er über und über mit Tränen besiegelt war…

Die Ärzte liefen zum Wagen und fuhren sofort los.

Aine nahm Yumis Tasche und ging zu Seto.

„Sie hat so viel Glück…“, sagte sie leise und bückte sich zu Seto runter. Er nahm die Tasche und dann riss er Aine zu sich und drückte sie ganz, ganz fest an sich.

„Ich hätte es nicht überlebt, wenn sie wirklich gestorben wäre. Ich hatte… ich hatte… Sie hat nicht mehr geatmet! Sie ist…“

„Nein, Seto… Nein, sie ist nicht tot. Du hast die Ärzte gehört. Sie wird gerettet werden.“

„Ich hatte solche Angst! Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, in dem Blut, da hatte ich solche Angst… Aber jetzt… Jetzt habe ich sie wirklich tot gesehen… Angst, Sorge, Kummer, Trauer… Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder lächeln werde… Wenn Yumi nicht gerettet wird, dann werde ich es auch nicht… Aine? Bitte… bitte ihr zwei dürft mich nicht verlassen.

Ihr beide seid meine Gründe, dass ich bin, das ich lebe! Geht bitte nicht!“

„Wir werden nicht gehen, Seto. Yumi und ich werden immer bei dir bleiben!“, sagte Aine und weinte nun auch. Seto schob sie eine Armesbreite von sich und sah sie an.

„Nie.“, sagte er und sie nickte.

„Niemals.“, sagte sie leise. Er küsste sie und stand dann auf. Er half ihr auf und zusammen verließen sie den Friedhof, doch Seto sah sich noch einmal um. Aine lief auf die Straße und rief ein Taxi.

„Danke. Ich weiß, dass du deine Hand über sie hältst, Kira. Ihr kann nichts passieren, solange du bei ihr bist!“, flüsterte Seto.
 

Im Krankenhaus saß Seto auf einem Stuhl vor Yumis Bett und Aine war draußen und holte Kaffee.

Seto hatte die Hände zusammengefaltet und die Arme auf den Stuhllehnen stützend, ließ er Yumi nicht aus den Augen, die noch immer fest schlief.

Die Ärzte hatten ihr den Magen ausgepumpt und sie wieder ins Leben zurückgebracht…

Nun schlief sie. Und sie sah so zufrieden aus…

Doch Seto wusste, das sie nicht zufrieden war!

Aber er hatte es nie gemerkt! Nur wenn es zu spät war! Wieso? Wieso? Wieso?

Yumi war doch sein kleiner Engel! Wieso wollte sie so dringend sterben? Wieso tat sie sich und ihm so sehr weh? Wieso hasste sie alles in ihrem Leben so sehr?

Yumi regte sich langsam und öffnete die Augen. Seto setzte sich gerade hin und sah sie weiterhin an. Sie wandte den Blick zu ihm und wieder ab.

„Bitte, Yumi… Frag nicht, wieso ich dich nicht wieder habe sterben lassen!“, sagte Seto leise.

Sie sah ihn immer noch nicht an. Sie sagte nichts. Sie setzte sich aber auf.

„Yumi… Ich brauche dich doch, du musst für mich da sein, damit ich leben kann! Genauso wie du mich zum Leben brauchst, oder etwa nicht? Du und ich, wir sind eine Familie. Du, Aine und ich! Wir drei! Und Kira ist Vergangenheit und versuche bitte nicht, mit der Vergangenheit zu leben! Du bist hier und Kira nicht! Du weißt, das nichts und niemand Kira ersetzen kann, aber du weißt auch, das man im Leben immer weitermachen soll!“

Yumi sagte noch immer nichts, doch langsam sah sie ihn an.

„Du hast mir solche Angst gemacht, dass ich… Yumi, ich wäre fast gestorben! Ein Leben ohne dich, kann ich mir gar nicht vorstellen! Wie glaubst du, würde sich das anfühlen? So allein zu sein! Das kann ich nicht, Yumi!?“

Sie lachte leise auf und Seto sah sie verwirrt an.

„Was ist daran so komisch?“, fragte Seto leise.

„Du bist allein?“ Yumis Stimme war heiser und angeschlagen. „Du bist allein? Was bin denn ich? Ich habe weder Freunde, noch Familie! Alles ist durcheinander! Alles hat keinen Sinn!“

„Du hast Freunde! Rika, Jess!“

„Rika meidet mich, so wie alle in der Schule und Jess ist auch nie da. Er ist so weit weg und hat kaum noch Zeit…“ Yumi hatte wieder Tränen in den Augen.

„Aber… Aine und ich sind doch immer für dich da.“

„Oh nein! Das seid ihr nicht! Wenn ich dich brauche, hast du keine Zeit, wenn ich reden will, geht Aine weg! Alles ist so… so…“

„Yumi, ich…“ Seto wollte sagen, das er sich Zeit für sie nehmen wolle, doch da fiel ihm ein, das er ein Gespräch hatte, bevor er zu ihr gekommen war. „Yumi, ich hatte ein Gespräch mit Dr. Green. Und er ist der Ansicht, dass du etwas Ruhe brauchst. Er…“

„Dr. Green? Ist das nicht… Ist das nicht ein Psychiater?“, fragte Yumi leise.

Seto kniff die Augen zusammen. Es tat ihm sehr weh, das sagen zu müssen.

„Er wird nachher kommen, um mit dir zu reden. Er möchte dich nach Stanton bringen. Damit du dort etwas zur Ruhe kommst. Er ist der Meinung, das du… das du dich wieder beruhigst, wenn du länger nicht hier bist. Wenn du mich, Aine und… und die Vergangenheit zu Kira ruhen lässt. Nur ein wenig…“

„Stanton? Das ist doch… Aber das ist doch eine Nervenheilanstalt!“, sagte Yumi erschrocken.

„Stanton ist ein Sanatorium. Du wirst nicht lange dort sein, nur, bis Dr. Green sicher ist, das du…“

„Nein! Nein, bitte…“ Yumi schüttelte den Kopf mit Tränen in den Augen, die nun an ihren Wangen hinunterliefen. „Bitte… Ich verspreche dir, mir nie mehr etwas anzutun! Aber bitte… bitte schick mich nicht weg! Schick mich nicht in eine Anstalt!“

„Es ist nur zu deinem besten, Yumi…“

„Nein! Bitte, Papa! Ich will da nicht hin!“

Seto stand auf und verließ das Zimmer. Er wollte Yumi nicht so schrecklich weinen sehen. Denn wenn sie so weinte, dann würde er versuchen mit Dr. Green zu reden, um ihm auszureden, das Yumi gehen musste, doch er musste hart bleiben. Das war für alle das Beste!



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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Von: abgemeldet
2007-02-16T14:52:08+00:00 16.02.2007 15:52
hi deine fanfics sind echt der hammer wie kannst du die so gut schreiben so spannend und herzzereisend naja auf jeden fall sind sie gut ps würd dich gern kennen lernen my email ady yaminoatem@web.de
Von:  Manami89
2006-10-15T08:40:01+00:00 15.10.2006 10:40
Das Seto es mit Yumis Freundin treibt hätte ich auch nicht gedacht...glaube würde er auch nicht tun, aber ich bin sozusagen für vieles offen bei ffs^^
also mach bis zum nächsten mal manami89
Von: abgemeldet
2006-09-30T17:41:12+00:00 30.09.2006 19:41
Wow geiles Kapitel das hätte ich nie gedacht dass Seto so was tut. Mach weiter so. Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Von: abgemeldet
2006-09-25T19:47:49+00:00 25.09.2006 21:47
Ich habe schon Romantic Love gelesen (in zwei Tagen ) und es war einfach der Hammer!!! Und Romantic Love SPECIAL ist geil weiter So :) Freue Mich Auf Das Nächste Jing-Wei
Von:  Manami89
2006-09-24T16:28:55+00:00 24.09.2006 18:28
ich hätte nicht gedacht,dass Seto ihr die drei Worte sagt
und sie jetzt so meint, wie verliebte

also bis zuum nächsten Kapitel
manami89
Von: abgemeldet
2006-09-22T18:18:32+00:00 22.09.2006 20:18
Das war wieder einmal ein klasse Kapitel. Vorallem da wo Seto ihr sagt dass er sie liebt fand ich am besten.
Bitte schreibe schnell weiter. Ich freue mich jetzt schon über das neue Kapitel.
Von:  Soli
2006-09-16T09:54:09+00:00 16.09.2006 11:54
Na klar liebt er sie, er ist doch ihr Papa
Von: abgemeldet
2006-09-11T12:55:12+00:00 11.09.2006 14:55
Dieses Kapitel war wie immer spitze

Ich freue mich jetzt schon über das nächste Kapitel. Schreib weiter so
Von: abgemeldet
2006-08-23T10:42:35+00:00 23.08.2006 12:42
Hi ^^

Hab deine FF zwar schon gestern gelesen, wollte dir aber ein sehr ausführliches Kommi hinterlassen ^^
Also, zum ersten unsere kleine Yumi…kann wohl die Uhr nicht lesen ^.-
Ich wette Seto hat schon seit stunde zu Hause gesessen und auf ihre Ankunft gewartet ^^
Nun, ich hätte eher gesagt, dass Yumi nicht wirklich Seto’s Freundin ist…eher seine Tochter und gleichzeitig Geliebte…
Und dann die typische Standartlüge *grins* er wohnt in einer anderen Stadt, also das Ro darauf reingefallen ist hätte ich nicht gedacht!
O.O Er küsst sie einfach? Einfach so? Ziemlich mutig von dem guten, wo er doch weiß, dass sie einen "Freund" hat!
Aber der Junge geht ganz schön schnell ran meiner Meinung nach, egal wie süß er gewesen wäre, ich hätte ihn an Yumis Stelle von mir gestoßen. Immerhin hat sie ja einen Freund, warum also mit dem rummachen?
Was mich etwas schockiert hat war, das Yumi auch mit Ro schlafen wollte. Im ersten Moment dachte ich wirklich: was ist das für eine verwöhnte Schlampe. Sorry. Aber Yumi hat alles...sogar ihren Vater und dann betrügt sie ihn! Und empfindet nicht mal RICHTIGE Reue! Also...ich weiß nicht...schon komisch die Gute...das hätte ich jetzt nicht von ihr gedacht...
Vorallem schien sie während der ganzen Aktion sehr unendschlossen. Meiner Meinung nach, weiß sie noch nicht wirklich, was sie will.
Und dann noch ohen Gummi...mensch Yumi ich dachte dein Papa hätte dir wenigstens so viel beigebracht ^.-
Aber wenn man so zurück denkt hat er es auch ohne getan -.-
Wollen wir mal hoffen dass nicht bald ein Vaterschaftstest her muss, in einer dieser Talkshows: Wer ist der Vater meines Babys *lach* mein Vater oder mein bester Freund? das wäre doch mal was ^.-
Sie hat nicht mal was gespürt? Hmmm...das is ja gar net gut...des amcht ja keinen Spaß...da scheint Seto besser zu sein *hentaigrins*
Seto der wilde Schläger...er muss ihn ja nicht gleich tot prügeln >.<
Und vor allem, seine Tochter gehört im allein. Da würd ich nochmal genau drüber nachdenken lieber Seto...bist ein bisschen zu alt für dein Töchterchen...außerdem...ethisch nicht vertretbar...irgendwann musst du sie gehen lassen...
Es muss Yumi schon etwas unangenehm gewesen sein, sich im Aufzug wieder ordentlich anzuziehen und dabei so vin ihrem Vater mit diesen Blicken durchbohrt zu werden...horror!
Aber dennoch ist Seto herzensgut zu ihr. Legt wieder seinen Arm um sie, anstatt sich angeeckelt von ihr abzuwenden, weil sie bei einem anderen Mann war. Will sie weiterhin beschützen und nennt sie sogar noch geistig seinen kleinen Engel. Jetzt bleibt nur die Frage, tut er das aus väterlichen Gefühlen oder weil er Yumi liebt?
Das Seto verletzt war konnte ich sehr gut verstehen...aber dass er ihr das nicht zeigt; so wird es schwer werden für die beiden eine tiefere Beziehung aufzubauen...

Fazit:
Mal wieder ein super Kapitel, das Geschmack auf mehr macht. Freu mich schon riesig auf das nächste Kapitel. Hoffe du lässt mich nicht zu lange warten
*hundeblick aufsetzte*

HAB DICH GANZ DOLL LIEB
*knuddel*

Drago ^^
Von:  sanjifan
2006-08-22T21:11:49+00:00 22.08.2006 23:11
yeah seto seto holla^^ einfach geil schrieb weiter ja?

ne frage bin die ganze zeit am überlegen aus welcher episode das seto bild in deiner harakter beschreibung her ist oO*grübel*


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