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Time after Time

A Smallville-Story
von

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Eine ruhige Nacht

Clark saß noch eine Weile mit Lana im Arm auf dem Sofa und beobachtete sie im Schlaf. Jede Regung, jede noch so kleine Bewegung bemerkte er und nahm sie in sich auf. Er hatte sie so lange nicht gesehen und doch hatte er nie vergessen, wie wunderschön sie war. Ihre Ausstrahlung und ihre Aura war immer noch unübertrefflich und hatte noch immer diesen magischen Bann auf die Menschen in ihrer Umgebung – und ganz besonders auf einen jungen Farmersjungen, der schon seit er ein kleiner Junge war, in dieses engelsgleiche Geschöpf verliebt war, und sie heimlich durch das Teleskop in seiner Scheune, beobachtet hatte, um nur noch mehr von ihr zu träumen.
 

Auch wenn sie derzeit nicht ganz so vom dem Glanz und Wesensbestandteile umgeben war, die sie sonst immer besaß, wusste er doch, dass dies nur eine Frage der Zeit war, bis ihre klassische Schönheit sich von ganz alleine wieder einstellen würde. Und er hatte sich vorgenommen, alles dafür zu tun, dass seine zarte Rose wieder ihre volle Blütenpracht bekam.
 

Da kam Martha die hölzerne Treppe von oben hinunter und lächelte bei dem Anblick ihres Sohnes und der jungen Mutter in dessen Armen. Vielleicht wurde doch alles gut. Clark hob den Kopf und nickte ihr kurz zu.

„Sie schläft“, flüsterte er leise, um Lana nicht zu wecken. Mrs. Kent kam um das Sofa herum und nahm auf einem Sessel platz. Sie beäugte kurz die innige Szene, bevor sie das Wort erhob. „Das ist gut – Laura schläft auch tief und fest. Ich muss Dir aber gestehen, dass Shelby mit im Bett liegt“, antwortete sie mit leiser Stimme.

Clark schmunzelte: „Das schon okay, Hauptsache der Kleinen geht’s gut“, sprach er weiter. „Sie ist einfach nur süß.“

„Ja, das ist sie, einfach zauberhaft“, entgegnete Martha und war glücklich über diese Reaktion ihres Sohnes. Gerade jetzt wollte sie ihm, am Liebsten sagen, dass dort oben, wenige Meter von ihm getrennt, nicht irgendein Mädchen lag – nein sein eigen Fleisch und Blut. Aber das war nicht ihre Aufgabe, und sie wollte dies Lana nicht vorweg nehmen.

Dann jedoch wurde sie ernster.

„Clark, was ist passiert? Laura hat immer wieder etwas von fliegendem Auto gesprochen und diverse andere Satzfetzen. Und auch Lana hat einen Schock“, deutlich merkte man die Besorgnis in ihrer Stimme und Clark wusste, dass er seine Eltern aufklären musste.
 

Vorsichtig löste er die Decke und hob Lana ein Stückchen an. Er hob sie auf seine starken Arme und stand mit ihr zusammen auf. Da begann sie sich zu bewegen und murmelte ein leises „Clark“, bevor sie sich mit dem Kopf an seine Halsbeuge schmiegte.

Der junge Mann blieb abrupt stehen und verharrte so einen Moment, bis sie wieder ruhig in seinen Armen lag Mrs. Kent lächelte, wie liebevoll er mit seiner Ex-Freundin umging.
 

„Ich komm gleich wieder Mum, und erkläre Dir alles“, sprach er weiter und machte sich dann auf den Weg in sein Zimmer. Er wollte Lana zu ihrer Tochter in sein Bett bringen, damit sie sich bequem ausschlafen konnte.
 

Beim Anblick seines kleinen Mädchens, welche ihren Kopf auf Shelby gebettet hatte, musste er schmunzeln. Der Hund fing sofort an mit dem Schwanz zu wedeln, als er die Tür hörte und dann merkte, dass sein Herr hereinkam, jedoch blieb er nach einem kurzen Kommando von Clark an Ort und Stelle liegen.

Der junge Mann ging auf die andere Seite seines Bettes, ließ Lana im Turbospeed mit einer Hand los, zog die Decke zurück und hielt sie dann wieder sicher in beiden Händen, ohne dass sie es gemerkt hatte. Manchmal waren seine Kräfte auch von Vorteil, überlegte er mit einem Grinsen. Sanft legte er die junge Mutter auf sein Kissen und zog seine Arme unter ihrem leichten Körper hervor. Danach zog er ihr vorsichtig die Schuhe von den Füßen, bevor er sie zudeckte. Noch einen Augenblick betrachtete er seine „Mädels“ mit einem unsagbaren Glücksgefühl im Inneren. Auch wenn es ihm Angst machte, plötzlich Vater zu sein und diese riesen Verantwortung zu spüren, die damit verbunden war.
 

Vor allem machte ihm aber ein Gedanke zu schaffen: Laura hatte seine Kräfte geerbt und er war der Einigste, der ihr diesen Fluch und Segen erklären konnte, und ihr zeigen konnte wie man sie kontrollierte und beherrschte. Jedoch was seine Tochter noch ein Kleinkind. Es würde alles andere als einfach werden. Und das Schlimmste: wie sollte er dies Lana erklären. Wie sollte er das Kind dazu bringen sich selbst nicht zu verraten. Es war schon schwer genug ihr zu sagen, dass sie ihre Kräfte niemals vor Fremden zeigen durfte – und das bei einem fröhlichen, aufgeschlossenem Kind. Erst jetzt begriff Clark mit welchen Ängsten seine eigenen Eltern zu kämpfen hatten und er bewunderte sie für ihre Kraft und Einsatz. In diesem Moment liebte er sie noch mehr. Er hatte die besten Eltern die man sich wünschen konnte, und genau das, wollte er auch für Laura sein.
 

Liebevoll zog Clark die Decke über seiner Tochter zu Recht und strich ihr sanft über den dunklen Schopf. Wie ein kleiner Engel lag sie dort an den Hund gekuschelt und sah dabei doch aus wie jedes andere Kind – und dabei war sie etwas Außergewöhnliches. Nicht nur weil sie sein Kind war, nein sondern weil sie ihm so ähnlich war, wie sonst keiner.

Sein Blick wanderte wieder zu Lana. Wie schwer musste sie es gehabt haben. Schon allein wenn er sich versuchte vorzustellen, wie alleine sie sich bei der Schwangerschaft und der Geburt gefühlt haben musste. Auch wenn er keine Frau war und es nie so nachempfinden konnte, stellte er sich diese Situation am Schlimmsten vor.

„Es tut mir so leid, Kleines, dass ich nicht da war“, flüsterte er ihr zu und strich ihr liebevoll über die blasse Wange.
 

Dann drifteten seine Gedanken wieder zu dem Punkt, der ihm am Meisten das Hirn zermaterte: das Geheimnis und Lana.‚Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Ich möchte Dich nicht weiter belügen, das wollte ich nie Lana, aber ich konnte nicht anders und ich verfluche mich dafür, wie oft ich Dich angelogen, Dir ausgewichen oder Dich sitzen gelassen habe. Und nun bin ich an einem Punkt, wo ich keinen Schritt vor oder zurückkomme. Unser Kind hat meine Kräfte und Du hast sie gesehen. Ich sehe in Deinen wundervollen Augen, all diese Fragen und die Verwirrtheit. Deine Ängste und Deine Verzweiflung, was Du tun sollst. Ich würde sie Dir so gern nehmen, aber ich habe Angst. Angst vor dem was Du sagen könntest, Angst dass Du mich mit anderen Augen sehen könntest, als bisher. Ich habe Angst Dich zu verlieren und dabei bist Du das Wichtigste in meinem Leben – jetzt zusammen mit Laura.’, liebevoll streichelte Clark dabei Lana über die weiche Haut.

‚Aber ich sehe auch, dass Laura die Wahrheit erfahren muss, wenn sie alt genug ist und so lange muss ich sie leiten und ihr zur Seite stehen, aber wirst Du mich dies machen lassen? Ich habe Angst es Dir zu sagen, aber muss ich das nicht, um ein guter Vater zu sein? Laura braucht Dich, ihre Mutter, und wie soll es funktionieren, wenn Du nicht weißt, was mit ihr los ist. Außerdem braucht sie Deinen Rückhalt und Rat, um mit dieser Situation klar zu kommen. Ich hätte es nie ohne meine Eltern geschafft.

Ich weiß, dass sich Deine Gefühle für Dein Kind, sich in keinster Weise verändern würden. Ich kenne Dich und sehe, wie sehr Du sie liebst, aber gilt das Gleiche auch für mich? Ich kann Dich so gut verstehen und mache Dir keine Vorwürfe – ich würde mich auch hassen. Es tut mir so schrecklich leid, Lana. Clark wischte sich mit dem Ärmel über die Augen um seine aufsteigenden Tränen aufzuhalten. All dies brannte in ihm und er wünschte er könnte ihr genau all das sagen, aber er hatte Angst. Außerdem – würde sie ihm überhaupt zuhören?
 

Clark beugte sich nochmals zu seiner großen Liebe und küsste sie sachte auf die Stirn, bevor er sich erhob und leise zur Tür hinaus schlich. Noch kurz warf er einen Blick zurück auf seine beiden schlafenden Schönheiten, bevor er das Licht löschte und den Raum verließ.
 

Inzwischen war auch Mr. Kent wieder aus dem Stall zurück. Er war sicher, dass die Kuh innerhalb der nächsten 48 Stunden kalben würde, wenn nicht sogar heute Nacht. Er saß gerade mit seiner Frau am Wohnzimmertisch mit einer Tasse heißen Tee in der Hand und sah seinen Sohn mit einem traurigen Gesichtsausdruck, die Treppe herunter kommen.
 

„Alles okay bei den Beiden, Sohn?“ fragte er seinen Sprössling.

„Ja, sie schlafen tief und fest“, antwortete Clark und lies sich mit einem Seufzen auf das Sofa neben ihm plumpsen.

„Es ist nicht leicht, hm?“, sprach der Vater weiter mit ihm.

„Ja, alles andere als leicht – ich weiß nicht was ich tun soll, Dad!“, entgegnete Clark ehrlich und die Verzweiflung in seiner Stimme war nicht zu überhören.

„Gib ihr Zeit Clark – Du wirst sehen, wenn erst….“

„Nein, Dad – Du verstehst mich nicht – es ist mehr als das“, wurde Clark sehr ernst und der Jonathan merkte, dass dort wirklich mehr im Busch war.

„Laura ist meine Tochter. Lana hat es mir zwar nicht gesagt – aber ich bin mir sicher. Es gibt keinen Zweifel“, begann er und der Farmer war wirklich positiv beeindruckt, dass sein Sohn, dies nun scheinbar doch selbst bemerkt hatte Jedoch wollte er gern wissen, wie er das herausgefunden hatte.

„Was überzeugt Dich da so?“, fragte er ihn neugierig.

Einen Moment lang schwieg Clark und versuchte die richtigen Worte zu finden und blickte zwischen seinen Eltern hin und her.

„Laura hat meine Kräfte“, kam es ihm plötzlich über die Lippen. „Sie stand auf der Veranda und hat mit Leichtigkeit die Bank angehoben, um ihre Puppe zu bekommen“.

Beide Elternteile starrten Clark mit großen Augen und offenem Mund an.

„Bitte was?“, fragte seine Mutter ungläubig nach.

„Ja, vorhin – und Lana und ich kamen hinzu. Das war auch der Grund warum Lana so Hals über Kopf abgehauen ist. Ich glaube sie war einfach geschockt und kann nicht verstehen, was ihr Kind da machte – wie auch“, Clark stützt seinen Kopf in die Hände, und stemmt die Ellebogen auf die Knie. „Was soll ich nur tun?“

Martha und Jonathan tauschten Vilsagende Blick aus. Das war etwas, was die ganze Situation veränderte und nun waren sie wirklich ratlos.

„Nun wird einiges klarer – wir dachten schon ihr hattet Streit“, antwortete der Vater und legte seinem Sohn die Hand auf den Rücken.

„Konntest Du mit ihr reden? Wie hast Du sie zur Umkehr bewegt?“, fragte er weiter.

„Ja, und warum sind die Beiden in so einem geschockten Zustand?“ fügte die Mutter noch hinzu.
 

Clark überlegte abermals, wie er beginnen sollte.

„Ich stand auf der Veranda und meine Gedanken überschlugen sich. Laura, die die Bank anhob, jemand mit meinen Kräfte und dann fiel auch der Groschen, dass Lana kein Kind mit einem Anderen hatte, sondern mit mir. Lana packte Laura und verschwand mit ihr im Haus. Ich brauchte einen Moment“, begann er zu erklären. „Doch gerade als ich zu ihr wollte, hörte ich das Auto und schon war sie auf der Flucht. Ich bin ihr gefolgt, als Laura mich plötzlich anstarrte……“ erzählte er seinen Eltern die ganze Geschichte. Bedächtig hörten sie ihm zu und nun wurde auch ihnen alles klar und bewusst.

„…. Und während der ganzen Fahrt hat sie geschwiegen und gezittert. Sie hat Laura an sich gedrückt, die auch vom Schock gewimmert hat. Aber ich bin sicher Laura hat nicht gesehen, dass ich den Wagen abgefangen habe. Aber Lana hat es - ich weiß nicht, was ich tun soll, oder mit ihr umgehen soll, wenn sie fragen wird. Noch steht sie unter Schock, aber ihre Stummheit und der starre Blick, sagt mir alles“, endete Clark mit seiner Erzählung und versteckte wieder sein Gesicht in seinen Händen.

„Wir sollten erstmal abwarten, was morgen ist – wenn Lana ausgeschlafen ist und zur Ruhe kam, dann sehen wir weiter“, sprach der Vater ruhig auf seinen gebeutelten Sohn ein. „Mach Dir keinen Vorwurf, es war richtig, was Du getan hast, Clark.“

„Ich hoffe Du hast Recht – ich hätte beide am Liebsten zum Arzt gebracht, mit einem Schock ist ja nicht zu spaßen, aber ich weiß nicht, was sie bei Laura entdecken würde. Es ist sicher wie bei mir, ich konnte das nicht riskieren“, sprach Clark verzweifelt weiter.

„Aber was bin ich für ein Vater, ich müsste doch mein Kind schützen und ihr helfen lassen, und ich kann nicht – und dann sitzt Lana auch noch mit in dem Boot. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll!“, seine Stimme wurde immer verzweifelter und er war den Tränen nahe.
 

„Clark, Liebling; Du konntest in dieser Situation nichts anderes tun – und Du hast damit die besten Absichten eines Vaters vertreten, und zwar Dein Kind zu schützen, vor dem, was heraus gekommen wäre. Du machst es Dir nicht leicht mit der Entscheidung. Also mach Dir bitte keine Vorwürfe“, sprach die Mutter ruhig und aufbauend auf ihren Sohn ein.

„Meinst Du das wirklich?“, kam unsicher seine Frage.

„Ja Clark, Deine Mutter hat Recht – nun weißt Du, wie oft Deine Mutter und ich in ähnlichen Situationen waren, wo wir abwägen mussten, was wir tun. Welche Ängste wir hatten und welche oft nicht leichten Entscheidungen wir fällen mussten“, lächelte sein Vater ihn aufmunternd an und drückte ihm die Schulter.

„Danke ihr Beiden. Erst jetzt merke ich wie viel Verantwortung ihr hattet und was alles damit verbunden ist – es ist wirklich nicht leicht“, dankte Clark seinen Eltern, worauf Beide ihn fest in ihre Arme schlossen.

„Und Du wirst auch die richtigen Entscheidungen treffen Clark – alles wird gut und wir schaffen das gemeinsam – als Familie“, fügte Martha noch hinzu. Glücklich blickte der Farmersjunge seine Eltern an.
 

Nach einigen Minuten entschlossen sich die Kents ebenfalls zu Bett zu gehen. Mr. Kent warf noch kurz einen Blick in den Stall, bevor er seiner Frau folgen würde. Noch hatte sich bei der Kuh nichts getan. Clark hatte sich sein Lager auf dem Sofa gemacht. Bevor er sich schlafen legte, schnappte er sich das Telefon und wählte Chloes Nummer. Er wollte, dass sie am nächsten Tag vorbei kam, um mit Lana zu sprechen. Jedoch musste er erstmal ihre Euphorie bremsen und hielt sich das Telefon mit gestrecktem Arm vom Ohr weg, als Chloe vor Freude aufquietschte. Lana war wieder da. Sie war so glücklich und wollte noch sofort kommen. Clark brauchte einige Versuchen, bis er sie zum nächsten Morgen vertrösten konnte und berichtete ihr, dass Lana schlafen würde. Von Laura hatte er noch nichts erzählt – das würde sie am Morgen erfahren.

„Ich steh morgen mit Brötchen vor der Tür – da kannst Du sicher sein“, drohte Chloe ihm spielerisch.

Clark lachte: „Mach das, aber bitte bring Lois erstmal nicht mit – es wird sonst zu viel. Wir informieren sie dann am Abend, okay?“, bat er seine beste Freundin inständig.

„Ok, ich wird mir was einfallen lassen“, antwortete sie. „Also dann bis morgen. Ich kann es immer noch nicht glauben. Endlich“, kam es noch immer aufgekratzt durch die Leitung.

„Chloe!“, begann Clark. „Danke Dir – und auch Danke, wegen dem Detektiv“, unterbrach er sie.

„Dafür nicht Clark – ich konnte einfach nicht zusehen, sie ist auch meine beste Freundin und ich wollte die Ungewissheit nicht weiter. Und ich sah Dich immer mehr vor die Hunde gehen“, gestand sie weiter.

„Danke“, kam es nur gerührt von Clark. „Versuch zu schlafen, wir sehen uns morgen früh“, verabschiedete er sich dann.

„Ja, bis dann. Gute Nacht“, kam die Antwort bevor Chloe die Verbindung kappte.
 

Clark schlüpfte unter seine Decke und verschränkte die Arme unter seinem Kopf. Gedanklich driftete er zu den vielen aufregenden Ereignissen des Tages. Vor kurzem war er noch mit Lana hier gesessen, nun lag sie über ihm, im oberen Stockwerk und kuschelte sich in seine Kissen. Mit quälenden Fragen, was und wie er es ihr sagen und erklären sollte, übermannte ihn der Schlaf bald. Auch wenn er Superkräfte hatte, war dieser Tag mehr als anstrengend und auslaugend gewesen.
 

***
 

Laura wurde früh wach am nächsten Morgen und freute sich sehr, dass gleich der blonde Wuschelhund neben ihr lag und sie gleich stürmisch begrüßte und quer durchs Gesicht leckte. Das Kind quietschte auf und kicherte während sie mit dem Rüden spielte. Von den Geräuschen und dem Gewackel auf dem Bett, wurde auch Lana aus dem Schlaf gerissen. „Hmmm“, kam es verschlafen von der Brünetten, die sich zu ihrem Kind drehte. Durch schwer, müde Augen blinzelte sie ihre Tochter an.

„Guten Morgen mein Schatz. Na, Du bist ja schon fit“, begrüßte sie ihr Kind.

„Guten Morgen Mummy“ drehte sie sich zu ihr und gab ihr einen dicken Schmatzer. Lana breitete die Arme aus und zog das Mädchen zu sich unter die Decke. Sofort kuschelte sich Laura an ihre Mutter, während Shelby vom Bett hopste und zur Tür lief. Dort sprang er an der Klinke hoch und öffnete sich die Tür, um nach unten zu laufen. Mr. und Mrs. Kent waren wie jeden Morgen schon früh auf den Beinen. Die Tiere waren bereits gefüttert worden und nun sollte es bald Frühstück geben. Mr. Kent ließ Shelby hinaus, damit er seine morgendliche Runde drehen konnte.
 

Clark stand in diesen Minuten gerade unter der Dusche. Er hatte zuvor noch das Lager am Sofa geräumt und wollte sich dann fertig machen. Schließlich würde auch Chloe bald eintrudeln. ‚Ob die Mädels schon wach sind’, fragte er sich innerlich. Clark stieg aus der Dusche und trocknete sich ab. Immer wieder lauschte er, ob er etwas aus dem Zimmer hören konnte, doch es war still. Was er nicht wusste, war das Mutter und Tochter gerade einige Kuschelminuten miteinander genossen. Diese waren in letzter Zeit wirklich etwas zu kurz gekommen und so genossen es Beide ausgiebig.

Gut, dass seine Mum gestern noch Kleidung für ihn aus dem Schrank geholt hatte und ins Bad gelegt hatte, sonst hätte er nun ein Problem. Schnell zog er sich an, denn ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass Chloe jeden Moment auf der Ranch einschlagen würde. Doch bevor er das Bad noch verließ, legte er für Lana und Laura noch die Handtücher auf die Ablage. Er öffnete die Badtür und flitzte eben mit seiner Supergeschwindigkeit auf den Hof, nur um Sekunden später wieder im Bad zu stehen. Liebevoll platzierte er eine kleine Rose, die er eben aus dem Vorgarten geholt hatte, auf das für seine große Liebe bestimmte Stück Stoff, für seine Tochter hatte er einen auf der Oberseite Schokoladeüberzogenen Butterkeks gelegt. Hoffentlich würde er ihnen damit eine kleine Freude am Morgen machen. Da hörte er schon, einen Wagen auf den Hof fahren. „Das muss Chloe sein“.

„Guten Morgen allerseits“, mit diesen Worten schneite die junge Reporterin auch schon in das Haus und wedelte mit der Brötchentüte.

„Morgen Chloe“, begrüßte sie Clark und umarmte sie. „Danke, dass Du das alles für mich tust“. Etwas verwundert, über die stürmische Begrüßung, lachte Chloe und meinte dann, dass dies doch selbstverständlich sei und sie ja selbst Lana so schnell wie möglich sehen wollte.

„Guten Morgen Chloe und danke für die Brötchen“, begrüßte auch Mrs. Kent die Blondine und bat sie am Tisch platz zu nehmen.

„Tee oder Kaffee Chloe?“, fragte Mr. Kent und nach dem sich Chloe für Letzteres entschieden hatte, kam er mit der Kanne zu ihr und schenkte ihr ein.

„Danke Mr. Kent“, antwortete sie und süßte ihren Kaffee.

„Wo ist Lana denn jetzt?“, bohrte sie weiter, denn sie konnte es kaum mehr erwarten und hatte sich nun andauernd nach ihr umgesehen.

„Ich glaube die Beiden schlafen noch, es war ein mehr als nervenaufreibender Tag gestern“, sprach Clark und achtete dabei gar nicht auf seine Worte, da er ja mit Chloe immer unverblümt und ungezwungen sprechen konnte, da sie sein Geheimnis kannte.

„Die Beiden?“, wiederholte Chloe und war nun sichtlich verwirrt.

Erst jetzt merkte Clark, dass er seine beste Freundin erst aufklären sollte.

„Chloe – Lana ist nicht alleine gekommen“, begann Clark und er merkte wie Chloe große Ohren bekam. „Lana hat inzwischen jemanden an ihrer Seite, der ihr ganzes Leben verändert hat.“

„Oh, Clark – das tut mir so leid. Ich hatte Dir so gewünscht …“ wollte die Blondine sagen, als Clark seine Hand hob und ihr damit signalisierte ihn aussprechen zu lassen.

„Du verstehst das falsch – Lana hat keinen neuen Partner“, er holte nochmals tief Luft: „Lana hat eine Tochter“. Endlich war es raus.

„Ohhhhhhhhhhhhhh, uhhhhhhhmmmmmmm“, Chloes Augen weiteten sich und es war einer der seltenen Momente, in denen sie sprachlos war. Dies kam nicht oft vor, aber nun wusste sie erstmal wirklich nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte mit allem gerechnet, aber die Idee, dass Lana Nachwuchs haben könnte, hatte sie niemals gedacht.

„Eine … Tochter…?“ wiederholte Chloe, da sie ihren Ohren nicht traute. Aber nachdem Clark nickte und auch ein Blick zu seinen Eltern, ihr dasselbe verrieten, musste sie es glauben.

„Wow – damit hab ich wirklich noch nicht gerechnet“, erwiderte sie überrascht.

„Es ist noch nicht alles“, fügte der junge Mann hinzu. „Sie hat nicht irgendeinen Vater – Laura ist mein Kind“.
 

Chloes Gesichtszüge entglitten nun komplett und sie hatte nicht mal mehr die Stimme für ihr typisches „oohh“ und „uhhh“.

Clark blickte sie eine Weile an, aber sie starrte ihn nur aus großen Augen an.

„Chloe? Bist Du okay?“, fragte er nach einer Weile, da er sich langsam Sorgen machte. So still und wortkarg kannte er diese quirlige, junge Frau wirklich nicht.

„Dein Kind? Du meinst Lana war schwanger, als sie geflüchtet ist und hat von Dir ein Kind bekommen?“, fragte sie immer noch ungläubig.

Der junge Vater nickte nur.

„Oh mein Gott“, Chloe bekam sofort Mitleid mit ihre Freundin – wie hart musste das gewesen sein.

„Chloe, Lana weiß noch nicht, dass ich es weiß. Ich will ihr das selbst sagen“, klärte er seine Freundin weiter auf.

„Woher weißt Du es dann?“, Chloe wurde immer verwirrter.

„Nun ja, sagen wir – ich hatte eine besondere Begegnung“, antwortete er mit einem leicht künstlichen Grinsen auf den Lippen. Jedoch wollte er sie nicht noch weiter auf die Folter spannen, vor allem, würden seine beiden „Mädels“ sicher auch bald nach unten kommen, und zuvor musste sie Bescheid wissen. So begann Clark ihr die ganze Geschichte zu berichten. Chloes Augen wurden immer wieder groß und die meiste Zeit schwieg sie. Dies nahm sogar ihr die Worte.
 

***
 

„Mummy! Ich hab Hunger!“ kam ein kleines Stimmchen aus der Decke und Lana blickte hinunter zu ihrem Sonnenschein. Laura hatte sich an ihre Brust gekuschelt und fühlte sich so nah an ihrer Mutter mehr als nur wohl. Aber jetzt forderte der Magen sein Recht. Lana war etwas in Gedanken gewesen, bis Laura sie aus diesen riss… Immer wieder sah sie Clark vor sich, der das Auto in Händen hielt. Sollte ihr wirklich ihr Kopf einen Streich spielen? Es war eine Ausnahmesituation, vielleicht lag es ja wirklich daran. Denn es war einfach unmöglich. Aber was war hier in Smallville wirklich „unmöglich“? Sogar ihr eigenes Kind schaffte es unmögliche Dinge zu tun.

„Okay Liebling, dann wollen wir mal sehen, dass Du dort etwas hineinbekommst“, antwortete sie lächelnd und schlug die Decke zurück.

„Super!“ hüpfte Laura aus dem Bett und wollte schon im Nachthemd die Küche stürmen, doch am Treppenabsatz erwischte Lana ihr Kind noch.

„Aber zuerst ins Bad und anziehen Fräulein“, wies sie ihre Tochter an und schob sie vor sich ins Badezimmer.

„Och menno“, nörgelte das Mädchen etwas.

„Na, willst Du etwas vor den Kents aussehen wie ein Stuwelpeter?“, ging Lana vor ihr in die Hocke und zog ihr das Nachthemd über den Kopf.

„Nein, lieber nicht – ich muss hübsch sein für Clark“, sagte sie überzeugt und strich sich mit den kleinen Fingern durchs dunkle Haar.

Lana musste schmunzeln: „Du musst für ihn hübsch sein?“, fragte sie verwundert.

„Ja, Mummy – wenn ich groß bin heirate ich ihn!“ stellte das Kind bestimmend fest und kletterte in die Dusche, während die Augen ihrer Mutter ihr folgten. Erst war sie überrascht, doch dann lachte auch sie, bevor sie sich selbst auszog und ebenfalls kopfschüttelnd in die Nasszelle stieg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  EmiLy_RoHan
2006-12-10T20:49:08+00:00 10.12.2006 21:49
COOL
sorry, das ich erst so spät lese!!! aba ich hab im moment
voll den Schulstress.... morgen les ich auch das nächste Kap,
versprochen!!
Nicht böse sein bitte^^
ich fand das Kap geil und freu mich schon auf morgen, weil
ich es dann lesen kann.
ich schreib morgen ne wichtige Mathearbeit, deswegen will
meine Ma, das ich ins bett gehe ....

also bis morgen dann, gute Nacht!

XXX Julia
Von:  foxgirl
2006-11-21T20:33:17+00:00 21.11.2006 21:33
hi,
mir gefällt das Kappi.
bin gespannt. wie es weitergeht.

foxgirl


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