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Tage der Vergeltung

von

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Chapter VIII

Ruinen

Regenwald der Sierra Madre

23:37 h

24. Mai
 

Es regnete noch immer so stark, dass die Bewohner des Lagers es vorzogen in ihren Hütten zu verweilen, in denen es warm und trocken war. So bemerkte niemand die Gestalten, die sich hin und wieder vorsichtig im Schatten der Gebäude durch das Lager schlichen, um dann hinüber zum Regenwald zu huschen und im Gewirr der Bäume zu verschwinden.

Nur wenige Meilen von dem Felsplateau entfernt schmiegten sich einige sehr alte und verfallene Ruinen in das Grün des wilden Dschungels, kaum noch zu erkennen zwischen der Vielzahl von Pflanzen und Flechten.

Dort, in einem der bereits zur Hälfte eingestürzten Räume, trafen sie sich. Die, welche die Jünger, die Gläubigen, die Kinder Satans waren. Fackeln erhellten den kleinen Raum mit dumpfem, trügerischen Licht. Auf dem sandigen Boden ein Pentagramm gezeichnet, um das sich die kleine Gruppe versammelt hatte. Sie alle waren in dunkle Umhänge gehüllt und hatten die weiten Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Nur einer von ihnen stand in der Mitte des Pentagramms, die Kapuze zurückgeschlagen, so dass eine hässliche Narbe, die quer über seinen Schädel verlief und sein Gesicht in zwei Hälften zu teilen schien, deutlich zu erkennen war. Dort wo die Narbe verlief wuchs kein Haar mehr und die Wundränder leuchteten in einem wütenden, entzündlichem Rot. Sein entstelltes Gesicht hatte schon lange die Fähigkeit, Gefühle ausdrücken zu können, verloren. Seine Stimme hallte herrisch und kalt von den Wänden wieder, als er zu den Versammelten zu sprechen begann.

„Ihr werdet euch vorstellen können, weshalb wir uns so kurzfristig und in dieser Heimlichkeit treffen mussten. Jemand hat uns und unseren Herrn auf hinterhältige Weise verraten und die beiden FBI-Agenten auf uns angesetzt. Ihr wisst, dass diese Lage für uns gefährlich werden kann und möglicherweise sehr bald eskalieren wird – auf eine Art und Weise die uns vernichten könnte. So, wie sie auch unsere Vorfahren einst vernichtet hat.

Aber ich sage euch: Wir werden nicht zusehen, wie sie uns jagen, uns verraten und schlachten. Wir werden nicht tatenlos geschehen lassen, was die anderen als unser Schicksal auserkoren haben. Wir werden den Spieß umdrehen.“

Er ließ diese Worte unheilschwanger in der Luft stehen und trat aus dem Pentagramm heraus. Langsam schritt er an den ergeben den Kopf senkenden Gestalten vorbei, jeden einzelnen beobachtend. „Die Zeit des Erwachens ist nun endlich gekommen. Die Zeit des Wechsels von diesem schandvollen, unterdrücktem Leben in ein stolzes, unantastbares. Die Gläubigen auf der Welt werden sich vereinen, um die Ungläubigen zu zerstören. So wie es unser Herr geweissagt hat und so wie es eintreten wird!“

Die Gruppe erhob einen huldvollen Lobgesang, der raunend durch die verwitterten Gänge der Ruinen schwebte, und nach und nach entblößte jeder der Anwesenden seinen rechten Arm und streckte ihn der Mitte des Pentagramms entgegen. Dort war eine schlichte Tonschale in den Sand eingelassen, die nun das Blut der Geächteten auffing und sammelte, als diese sich ihre Arme aufschlitzen.

„Nehmt dieses Blut und zeichnet damit unsere Feinde, den Verräter und die FBI-Agenten. Sie seien verflucht! Es wird uns helfen unsere Ziele zu verwirklichen, sie in die Falle zu locken und uns auf ewig zu ihnen führen, sollten sie uns jetzt noch entkommen.“ Er lächelte dämonisch. „Wir werden nicht zulassen, dass diese Agenten unsere Existenz gefährden, oder irgendjemand sonst auf der Welt. Wir werden ihnen das Fürchten lehren, so dass ihnen nichts anderes übrig bleiben wird als aufzugeben!“
 

Mittlerweile war es im Lager still geworden. Beinah alle Lichter waren gelöscht und die Menschen hielten sich in ihren Hütten auf. Verdeckt von den Gebäuden schlichen zwei Gestalten vorsichtig zu der dunkel daliegenden Hütte der FBI-Agenten, lauschten mehrere Augenblicke regungslos und öffneten dann behutsam die unverschlossene Tür.

Mulder und Scully schliefen fest, erschöpft von dem ersten Tag in so ungewohnter und fremder Umgebung. Sie bekam nichts von ihrem nächtlichen Besuch mit.

Die Gestalten traten zuerst an Scullys Nachlager, murmelten leise eine voneinander unabhängig scheinende Wortfolge und zeichneten der Agentin behutsam ein auf dem Kopf stehendes Kreuz auf die Stirn. Tiefrot schimmerte es im Licht des grade aufgehenden Mondes und sandte einige winzige Tropfen über ihre Haut, die sich im offenen Haar verfingen.

Die zwei verneigten sich leicht und traten dann an Mulders Lager, um denselben Akt noch einmal zu wiederholen.

Dann verschwanden sie, ebenso lautlos und unauffällig wie sie erschienen waren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aurinia
2007-02-03T11:22:07+00:00 03.02.2007 12:22
Kommt etwas soooo gaaaanz langsam licht ins Dunkel?
Na für den leser wohl^^ Aber arme Dana und aber Fox...
Waaah verfuuuuucht...!
Wieder ein schönes Kapi^^


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