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Diary

the biography of yuu shiroyama || reita x aoi [gazette] || uploaded the seventh chapter on decembre, 18th 2006
von

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chaptor three: finding out the truth

Soo, das Kapitel ist nun um einiges länger =D
 

allgemein scheint die Story ja nicht allzu beliebt zu sein oder es liegt erst daran, dass sie so wenig Kapitel hat? ^^;; auf jeden Fall glaub ich, dass ich zu sehr mit den Extremen spiele.. *seufz* aber ich kann euch versprechen, dass Gazette auf jeden Fall noch dran kommt und alles was mit der Gründung zu tun hat, wenn auch etwas abgeändert, okay? =D
 

Also, viel Spaß beim Lesen und ich bitte im Kommentars? Sagt mir, was schlecht ist und was gut ist, nur so kann ich irgendwann die ultimativ Fanfiction schreiben XDD
 

Chaira Keliyah
 

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C.H.A.P.T.E.R T.H.R.E.E: F.I.N.D.I.N.G O.U.T T.H.E T.R.U.T.H
 

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Ungefähr eine halbe Stunde später waren beide Mägen wohl gefüllt. Der Abwasch war auch schnell erledigt und die beiden hatten sich in einen lockeren Smalltalk vertieft. So lernten sie sich wenigstens etwas kennen.

„Wie alt bist du eigentlich? Wenn ich so dreist sein und fragen darf?“, fragte Ryo nach einer kurzen Pause, in der er getrunken hatte.

„Darfst du. Ich bin 22 und du?“

„Nur 20.. Hätte dich für jünger gehalten.“

„Das tun viele.“, gab der Schwarzhaarige lachend von sich. Und das entsprach durchaus der Wahrheit. Er konnte nichts dafür, dass er zum einen sehr feminin aussehen konnte, zum anderen aber auch noch jünger, als er eigentlich war. Wenigstens hatte es auch einen Vorteil, so würde er vielleicht nicht den Falten und sonstigem erlegen sein, wenn seine Freunde bereits in der Midlife-Crisis stecken.

„Und was bringt dich nach Tokio?“

„Meine Eltern haben mich rausgeschmissen. Mein Bruder wohnt hier seit einiger Zeit.. Gott sei dank. Ich hätte nicht gewusst, wohin.“

„Ungefähr das Selbe. Nur bin ich selbst gegangen. Komme ursprünglich aus Kanagawa.“

Yuu nickte leicht. „Ich komme aus Mie.“, antwortete er knapp, trank dann aus dem Glas, das direkt vor seiner Nase stand.

Zwischen den Beiden kehrte nun Stille ein. Immer mal wieder trank Yuu aus seinem Glas, wirkte aber kaum fitter. Das Zittern, was sich langsam in seine Muskeln geschlichen hatte, wollte kaum aufhören. Ryo blickte ihn anfangs einmal irritiert an, doch Yuu winkte ab. Zeitgleich war in Yuu’s Magen, obgleich dem Essen, eine starke Übelkeit aufgetreten. Schon einige Male hatte er das Gefühl, dass jemand seinen Magen fest umgriffen hatte und fast in einem Takt oder Rhythmus hin- und herschleuderte. Typische Nachwirkungen der Pillen.

„Soll ich dich nach Hause bringen?“, fragte der Blonde, nachdem er wahrnahm, dass ausnahmslos fast jedes Körperteil an Yuu zitterte.

„Nein, danke. Ich hab dir schon genug Zeit genommen. Ich gehe gleich, keine Sorge..“

„Komm gar nicht in die Tüte.“, wiedersetzte sich Ryo, „Ich bring dich gleich mit dem Auto nach Hause.“

Ein Lachen kam aus Yuu’s Lippen hervor. „Wenn es eh schon fest steht, warum fragst du dann?“ Die Frage kam frech zurück.

„Weiß ich nicht..“

Ein verlegenes Lachen füllte einen Moment die Stille zwischen ihnen, ehe ein zweites darauf einstimmte und daraus ein freudiges Lachen wurde. Kurz darauf saßen die Beiden schon im Auto auf den Weg in die Richtung der Wohnung von Yuu – oder besser die von seinem Bruder. Von seinen Anweisungen geführt, hielt Ryo wenige Minuten später in einer Seitenstraße.

„Hier wohnst du?“, fragte Ryo irritiert. Die Gegend war relativ nobel. Irgendwie wirkte yuu nicht so, als wenn er gerade aus so einer Gesellschaft kam.

„Fast. Eine Straße weiter.“, sagte er, deutete auf eine weitere Seitenstraße, „Ich will nur nicht, dass mein Bruder davon groß Wind kriegt. Er muss es ja nicht unbedingt wissen, ne?“

Ryo schüttelte bloß mit dem Kopf, schaute einen Moment seinen Gegenüber an. Er versuchte irgendein Indiz dafür zu finden, dass er ihn gerade angelogen hatte, aber irgendwo klang seine Antwort auch plausibel. Lüge hin oder her. Vielleicht wollte Yuu auch nicht gleich jedem sagen, wo genau er wohnte. Durchaus verständlich.

„Sieht man sich mal wieder?“, fragte der Blonde schließlich in normalem Ton, ohne jegliche Hoffnung, die irgendetwas verraten haben könnte. Er fand den Schwarzhaarigen einfach sympathisch.

„Vielleicht? Vielleicht kann ich mich ja an den Weg zu deiner Wohnung erinnern? Wenn es hell ist, vielleicht?“, gab Yuu leise lachend von sich.

„Hm.. vielleicht.“

Obgleich Ryo nichts gehofft hatte, war er von der Antwort ein wenig enttäuscht. Doch er selbst konnte dieses Gefühl für einen Moment nicht zuordnen, also verdrängte er es schnellstens.

„Mach’s gut, Ryo. Vielleicht bis bald mal.“ Mit diesen Worte öffnete Yuu die Beifahrertür und beugte sich hinaus, bereits zum Aussteigen.

„Mach’s besser, Yuu.“, gab Ryo zurück, schaute seinem Gegenüber dabei zu, als dieser aus dem Auto stieg, die Beifahrertür zumachte und schließlich den Bürgersteig entlang stakste. Ryo sah ihm noch lange nach, bis seine Silhouette letzten Endes doch mit der Dunkelheit verschmolz. Er startete wieder seinen roten Wagen, wendete und fuhr zurück in seine Wohnung.
 

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Einige Zeit war vergangen. Ryo hatte die ersten beiden Tage in dem Restaurant eines Freundes ausgeholfen, hatte den dritten gefaulenzt und den vierten schließlich wieder gearbeitet. Von dem Geld, dass er verdient hatte, wollte er sich nun etwas gönnen.

Der Verdacht, dass Yuu sich nicht bei ihm melden würde, beschlich ihn bereits auf dem Weg nach Hause. Allerdings hatte er doch gehofft, dass die beiden sich noch mal über den Weg laufen würden.

Der Abend des fünften Tages war gerade erst angebrochen, die Sonne tauchte gerade erst in das rotfarbene Licht am Horizont und verschwand schließlich in den Farben am Himmel. Die Rush-hour war bereits vorüber und nun waren nur noch die letzten Pendler auf dem Weg nach Hause. Die U-Bahnen, noch ziemlich gefüllt, die Straßen ur mäßig belebt.

Ein Gähnen entkam seinen Lippen, als er aus dem Kino trat und die frische Luft in seine Lungen drang. Obgleich er nicht wirklich Lust dazu gehabt hatte, hatte er sich eine Dokumentation im Kino angeschaut. Auf den Splatter hatte er noch weniger Bock und auch eine Komödie oder eine Liebesromanze wäre ebenso schlecht gewesen. Ryo streckte seine Glieder und machte sich dann, mit den Händen in den Hosentaschen, auf den Weg zu seiner Wohnung. Er hatte bereits in den letzten fünf Minuten des Films hin und her überlegt und sich schließlich dazu entschieden zu gehen, anstatt die U-Bahn zu benutzen.

Mit jedem Schritt, den er ging, wurde der Abendhimmel um eine winzige Nuance dunkler, bis schließlich nur noch eine lilafarbene Wolke am Himmel hing. Eine Mischung aus Smog der Industrien und der Autos und Wasser, dass bald wieder auf die Erde prasseln würde. Die Straßenlaternen waren immer nur einen kleinen Kegel auf den Bürgersteig, erhellten und hob den blassen Stein hervor. Ungewollt betrat Ryo nun eine Gegend, in der das Licht kaum richtig stark leuchtete. Mehrere Silhouetten lehnten an der Mauer und immer wieder hielt ein Auto an, ließ entweder eine Silhouette in seinem Innenleben verschwinden oder fuhr weiter.

Öfter ging eine dieser Gestalten auch auf ihn zu, hatte gerade den Mund aufgemacht und wollte ihn ansprechen, doch Ryo gab nur ein „kein Interesse“ von sich, ging weiter und ließ die frustriert seufzende Person wieder mit dem Dunkel der Mauer verschmelzen.

„Ngh..“, drang aus einer Seitenstraße.

Ryo blieb stehen, blickte in die Gasse hinein und versuchte erst mal seine Augen an die plötzliche Dunkelheit zu gewöhnen. Er schärfte seine Sinne, falls gleich etwas auf ihn zuspringen würde, sodass er schnell handeln konnte. An der Wand kauerte sich ein Umriss, erhob sich zitternd und umklammerte seinen eigenen Körper.

„R-Ryo?“, erklang eine Stimme aus dem Dunkel. Die Person wanke mit zitternden Beinen in das wenige Licht, das eine etwas entfernte Straßenlaterne gab.

Der Blonde erkannte die Stimme sofort. Und al schließlich Licht offenbarte, wer es wirklich war, stand der schwarzhaarige Schönling vor ihm, den er vor fünf Tagen in seinem Wagen nach Hause gebracht hatte. Seine weiße Stoffhose vollkommen zerrissen und verdreckt, besonders der Hosenbund war lädiert. Das schwarze T-Shirt, das seinen Oberkörper umschloss, war auch an mehreren Stellen zerrissen. Es bot zwar tiefe Einblicke, jedoch gleichzeitig auch auf Kratzer und Stiemen, die in einem leicht dunkleren Ton auf seinem Oberkörper prunkten.

„Yuu.. w-was tust du hier?“, fragte Ryo mit leicht geweiteten Augen, musterte den geschundenen Körper erneut. Er wusste nicht, ob er wütend, traurig, froh ihn wiederzusehen oder einfach nur überrascht sein sollte. Als ein Windzug kam und der Körper vor ihm erzitterte, reagierte er schnell, zog seine Jacke aus und hing sie dem Schwarzhaarigen über die Schultern.

„Hab die.. falsche Straße.. genommen..“, gab der Gefragte in einem müden Ton von sich, „Kannst.. du mich.. vielleicht-“

Er konnte seinen Satz nicht mehr zu Ende sprechen, sank leicht in die Knie und fiel vornüber. Im rechten Moment reagierte der Blonde, schloss vorsichtig seine Arme um den schlanken Körper. Egal, was er sagen wollte, wichtig war, dass sie beide hier weg kamen.

Ohne ihm wehtun zu wollen, hob Ryo ihn auf seine Arme und trug ihn zum nächsten Taxistand, bis er plötzlich eine Stimme hinter sich vernahm und stehen blieb.

„Gut, dass der hier wegkommt..“, erklang die recht hohe Männerstimme, „Erstens verträgt er nichts und zweitens ist so was schlecht für’s Geschäft.“

Ohne dem Gesagtem mehr Aufmerksamkeit zu schenken, drehte Ryo sich einem Taxi zu, lud sich und den schlafenden Körper ein und ließ sich dann nach Hause fahren.

Dort angekommen trug der Blonde Yuu in sein Schlafzimmer, legte ihn vorsichtig aufs Bett. Die Matratze gab nur leicht unter dem Gewicht von Yuu nach. Doch eine Regung des Körpers zeigte sich nicht. Yuu schien tief und fest zu schlafen und seine Erschöpfung zu korrigieren.

Der Anblick, den der Blonde vor Augen hatte, rief in Ryo Sorgen hervor. Seine Gedanken kreisten, er konnte den Sturm in sich kaum beruhigen, geschweige denn bändigen. Auch wenn er Yuu noch kein bisschen besser kannte, machte er sich Sorgen.

Erst sah er den Schwarzhaarigen, wie er Ecstasy bei sich trug und mit großer Wahrscheinlichkeit auch nahm und dann sah er ihn in einem zwielichtigem Milieu in einer Seitenstraße liegen, total verletzt und mit zerrissenen Klamotten und dazu noch der dumme Spruch dieses dämlichen Strichers.

//Stricher..?//

Plötzlich machten Ryo’s Gedanken ihm selbst Angst. Gehörte Yuu auch zu ihnen? Ist Yuu wirklich ein Stricher? Steht er dort mit Absicht oder wird er dazu gezwungen? Deshalb die Drogen? Um seine Sinne zu betäuben, damit es möglichst schnell vorbei geht?

Er drückte die Augen aufeinander und schüttelte einmal den Kopf. Eine Geste, um die Gedanken daran zu vertreiben. Woran er jetzt denken musste ist Yuu. Und er musste nachgucken, ob er irgendwelche schwerwiegenden Verletzungen hatte.

Leise und vorsichtig schlich Ryo ins angrenzende Badezimmer, holte einen nassen Waschlappen und einen Verbandskasten und ließ sich neben Yuu auf dem Bett nieder, jedoch immer darauf bedacht ihn nicht zu wecken. Der Schwarzhaarige brauchte seinen Schlaf jetzt, dringend.

Vorsichtig begann Ryo den Hosenknopf von Yuu zu öffnen und ihm die Hose langsam über die Hüfte zu ziehen, doch plötzlich schreckte dieser auf und zuckte zusammen. Sofort sank er vor Schmerzen aufstöhnend in die Kissen zurück. Er versuchte sich soweit es geht zusammen zu rollen und nahm eine eher abwehrende Haltung ein.

„Yuu.. keine Angst, ich bin’s, Ryo. Ich will dir nur helfen..“, sagte Ryo in einem beruhigenden Ton, jedenfalls versuchte er diesen zu treffen, verfehlte ihn aber um einige Tonlagen. Seine Gedanken waren noch viel zu wirr, als dass er einen klaren Gedanken fassen geschweige denn richtig aussprechen konnte.

Vorsichtig und trotzdem noch skeptisch entspannte sich der schlanke Körper vor ihm langsam, beobachtete aber sorgfältig jede der Bewegungen die Ryo tat. Und dieser versuchte bei allem, was er tat, so vorsichtig wie möglich zu sein, wollte dem Schwarzhaarigen noch mal die Chance lassen in seiner Traumwelt zu verschwinden.

Nachdem er den Hosenknopf geöffnet hatte, zog er die dreckige weiße Hose über die schlanken Beine, ließ sie achtlos zu Boden fallen. In ihren war ein schweres Gesicht und als die Hose schließlich auf dem Boden landete, kamen ein paar Geldscheine zum Vorschein. Ryo biss sich einen Moment auf die Lippen, schüttelte erneut den Kopf, um einen Gedankenansatz, der gerade herauf kam, sofort wieder abzuschütteln.

//Er trägt einfach nur Geld bei sich.. kein Grund zur Sorge.//

Nun legte der Blonde seine volle Aufmerksamkeit auf den Körper vor ihm, nahm den Waschlappen zur Hand und entfernte vorsichtig einige Bahnen von getrocknetem Blut, die sich über seine Beine zogen. Die Kratzer und kleinen Wunden desinfizierte er vorsichtig, schmierte dann eine kühlende Salbe darauf. Als Ryo wieder zu Yuu aufschaute, hatte dieser wieder die Augen geschlossen, atmete regelmäßig zwischen seinen leicht geöffneten Lippen hindurch und schien zu schlafen.
 

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Darauf bedachte das Schlimmste zu erblicken öffnete Yuu langsam die Augen, Millimeter für Millimeter, ließ weiches Licht der Sonne auf seine Augen fallen. Ein undefinierbares Geräusch verließ seinen Mund. Vorsichtig drehte Yuu sich auf die Seite, um dem Licht zu entwischen, es brannte furchtbar in seinen Augen, er musste lange geschlafen haben. Doch mit jeder Bewegung die er tat, wurde der Schmerz größer. Nahezu jede seiner Bewegungen schmerzten, besonders der Unterleib. Und auch das Atmen wurde ihm langsam zur Last, also versuchte er so flach wie möglich zu atmen. Neben der leichten Taubheit, spürte er die Verletzungen und Wunden regelrecht und konnte sie genau lokalisieren.

„Wo.. bin ich?“, säuselte Yuu leise, guckte sich vorsichtig um. In dem selben Moment ging die Tür auf und ein mit Frühstück beladener Bekannter traut in den Raum hinein.

„Ah.. du bist schon wach. Das hier ist meine Wohnung, nicht wundern.“

Es klang fast, als habe der Blonde relativ gute Laune. Doch es ist nicht immer so, wie es scheint, heißt es ja bekanntlich. Sein Lächeln wirkte mindestens dreimal so fröhlich, wie er eigentlich war. Doch Ryo war schon immer ein Meister darin gewesen, seine Gefühle zu verstecken.

„Hier ist Kaffee und Wasser plus eine Kopfschmerztablette. Dazu alle Leckereien, die der Bäcker bot. Ich hoffe, du hast Hunger?“

Ein stummes Nicken folgte auf die Frage. Die Drogen hatten in seinem Magen ein riesiges Hungerloch geschaffen. Bevor Yuu sich aufsetzen konnte, war Ryo schon neben ihm und half ihm dabei. Ein dankbares Lächeln umspielte für einen Moment Yuu’s Lippen, ehe er das

Frühstück auf die Beine gestellt bekam.

„Ich.. erinnere mich an.. gar nichts..“, gab Yuu geniert von sich

„Kein Wunder..“, murmelte Ryo, aber so, dass nur er es hörte, „Aber auf jeden Fall bist du ausgeruht, du hast immerhin 11 Stunden geschlafen.“

„Ich fühle mich, als wären es nur 2 gewesen..“

Als Yuu sprach, begann das erste Zittern sich in seinen Körper zu schleichen. Und ab diesem Moment hatte er die Herrschaft über seine Muskeln verloren, sie zitterten nun ununterbrochen. Auch die Sicherheit, mit der Yuu etwas anhob, schwand mit jedes Sekunde, die er wacher wurde. Beim Essen begangen dann die ersten gravierenden Schwierigkeiten.

Immer mal wieder gehorchte ihm sein Kiefer plötzlich nicht mehr. Besonders dann, wenn er zubeißen oder abbeißen wollte, versagten sie ihm ihre Kraft. Auch die Übelkeit, die sich mittlerweile wie ein dichter Schleicher über Yuu’s Magen gelegt hatte, wollte nicht nachlassen, sodass auch das Essen langsam zur Qual wurde.

Doch Ryo saß direkt neben ihm, ignorierte Yuu’s gequälten Blick gekonnt, der von Zeit zu Zeit seinen eigenen Blick traf und drückte ihm sofort das nächste Brötchen in die Hand, sobald er eines aufgegessen hatte. Fast, als hätte er es geahnt, nahm der Blonde im rechten Moment das Tablett auf seinen eigenen Schoß. Schon wenige Augenblicke später sprang Yuu plötzlich auf und stolperte in das angrenzende Badezimmer. Vor der Toilette kniend, entleerte er dann seinen Magen.

Ryo kam schon kurz darauf zu ihm, zog ihm seine schwarzen Haare aus dem Gesicht und streichelte beruhigend seinen Rücken. Als sich das Erbrechen des Schwarzhaarigen für einen Moment gelegt hatte, stand Ryo auf und holte seinen Becher voll Wasser, reichte diesen dann Yuu und zwang ihn fast dazu zu trinken. Darauf folgte ein weiteres dankbares, aber schwächeres Lächeln und er torkelte zurück zum Bett. Yuu wollte gerade das Frühstückstablett entgültig abstellen, als er schon das nächste Brötchen vor der Nase hatte. Yuu drehte jedoch den Kopf weg.

„Mir ist schlecht.. ich kann nichts mehr Essen.. außerdem kommt es sowieso wieder raus.“

„Das ist doch egal. Du musst etwas essen. Und wenn es nur ein Bissen pro Minute ist.. aber dein Magen muss arbeiten, damit jedes bisschen Übelkeit langsam heraus kommt.“, erklärte Ryo, würde nicht locker lassen, ehe Yuu nicht das Brötchen genommen hätte.

„Mhm..“ Es war mehr ein Knurren, als ein zustimmendes Geräusch. „Kannst du mir.. dann einmal bitte das Telefon geben..? Damit ich meinen Bruder erreichen kann? Er macht sich sicher Sorgen..“, bat Yuu, schaute auf die Bettdecke und pulte an seinem Brötchen herum.

„Natürlich.. einen kleinen Moment, ich bring es dir hierher“

„Ach und.. kannst du mir vorher mein Portemonnaie geben? Da ist die Nummer drin.“

Ryo tat, worum er gebeten wurde, verschwand danach aber aus dem Schlafzimmer. Sofort als der Blonde einen Schritt über die Türschwelle getan hatte, begann Yuu panisch in seinem Portemonnaie nach etwas zu suchen, beruhigte sich erst, als er wieder eine durchsichtige Plastiktüte, deren Inhalt zwei rosafarbene Pillen waren. Er griff nach dem Glas Wasser und schluckte eine der Tabletten mit der Flüssigkeiten herunter. Sofort löste sich der Knoten in seinem Magen und er begann aufzuatmen. Je länger er das Zeug nahm, desto schneller trat die Wirkung ein.

Als Yuu plötzlich Schritte im Flur vernahm, stopfte er das Tütchen grob in seine Geldbörse zurück und zog einen anderen Zettel mit einer Nummer hervor. Ryo, der nun wieder den Raum betrat, reichte seinem Gegenüber das Telefon vorsichtig, erwiderte sein kurzes Lächeln und setzte sich nichtsahnend. Yuu wählte die Nummer und hielt sich schließlich das Telefon an das Ohr.

„Moshi moshi, Yuu desu.“

“…”

“Keine Sorge, O-Nii-Chan. Mir geht es gut.. Jaa, ich komme nachher nach Hause.“

„...“

„Was los war? Ich.. bin zusammengeklappt. Die Luft in der Disco war so stickig.. Und Gott sei Dank hat mich ein Freund gefunden. Du weißt doch, der nette Blonde.. von Toshi’s Party.“

“…”

“Nein.. mir geht es wirklich gut, mach dir keine Sorgen, ja?”

„...“

„Jap, Nii-chan. Bis nachher dann.“

Ohne irgendetwas weiteres abzuwarten, legte Yuu dann auf. Er schaute einmal kurz zu Ryo, lehnte sich dann aber entspannt an das Kopfteil des Bettes. Tief durchatmend, aß Yuu das nächste Brötchen. Diesmal sah es bei ihm so aus, als hätte er gute Laune.

„Ich pack dein Portemonnaie wieder weg.“, bot Ryo an und nahm es entgegen, als Yuu es ihm

dankbar hinhielt. Ohne Gedanken an eventuelle Konsequenzen.

Gerade als Ryo das Portemonnaie wieder auf die Kommode legen wollte, öffnete er es vorsichtig und entdeckte die Tüte mit der Ecstasy-Pille oben auf liegen. Denn als er reingeschaut hatte, um nach einer Nummer zu suchen und seinen Bruder oder zumindest irgendwen zu verständigen, hatte er diese noch nicht gesehen. Natürlich hatte er seinen Bruder schon erreicht, aber er hatte sich nichts dabei gedacht, wenn Yuu es noch mal tun würde, schließlich hatte sein Bruder immer noch sehr skeptisch geklungen.

Ryo legte, so als sei nichts gewesen, dass Portemonnaie geschlossen auf die Kommode und kam zurück zum Bett, sah gerade, wie Yuu sich das zweite Brötchen schnappte, nahm es ihm dann doch aus der Hand.

„Was soll denn das? Jetzt esse ich und dir ist es auch nicht recht?“

Die Sicherheit, mit der Yuu sprach, war zurückgekehrt. Auch das Zittern seines Körpers ebbte langsam ab und seine Finger zitterten nicht mehr so, wenn er den Kaffeebecher anhob.

„Wer Drogen nehmen kann, muss auch mit den Konsequenzen leben.“

Ohne ein weiteres Wort nahm der Blonde das Frühstückstablett vom Bett und brachte es direkt in die Küche. Er stelle es bloß auf den kleinen Tisch und kehrte zurück ins Schlafzimmer, zog nun die Vorhänge ganz auf. Geblendet von dem plötzlichen Licht gab Yuu ein entnervtes Geräusch von sich.

„Was geht denn jetzt mir dir ab? Ich habe Hunger. Außerdem ist das Licht zu grell, ich hab die ganze Zeit im Halb-Dunklen gesessen, da blendet es nur eiin wenig.“, sagte Yuu mit einem ironischen Unterton. Schützend hielt er sich seinen Arm vor die Augen, bis sie sich an das helle Licht gewohnt hatten.

„Ich sagte doch. Wer Drogen nehmen kann, muss auch mit den Konsequenzen leben. Und jetzt verlass bitte meine Wohnung.“, erklärte Ryo trocken, kam zum Bett zurück und zog ihm die Decke weg, hing sie feinsäuberlich zusammengelegt über einen Stuhl, „Ach und das T-Shirt, das du anhast, kannst du behalten. Deine Sachen liegen dort. Also, wenn ich bitten darf.“

„Bist du jetzt vollkommen übergeschnappt? Was ist denn nun los? Welche Laus ist DIR denn über die Leber gelaufen?“

„Gott, Yuu. Glaubst du wirklich ich bin SO blöd und check es nicht, wenn man noch ne Pille nachwirft? Bitte, wenn du so leben willst. Aber sei dir sicher, dass ich dich nicht noch mal rette, wenn ich dich in irgendeiner Scheiße Seitengasse liegen sehe, von Drogen zerfressen und vor dem nächsten Freier flüchtend!“

Ryo erschrak einen Moment innerlich, ließ sich aber äußerlich nichts anmerken. Hatte er es gerade wirklich ausgesprochen? Hatte er seine Gedanken gerade eben preisgegeben? Auch, wenn es bisher unausgesprochen in seinem Kopf herumspukte, hatte er sich langsam damit abgefunden, was Yuu wirklich in dieser Gegend gesucht hatte.

„So etwas muss ich mir nicht anhören!“

Yuu’s Stimme wurde ebenso wie Ryo’s eben ein lauter. Sofort schwang er die Beine über die Bettkante und erhob sich, ignorierte die Schmerzen und zog sich seine Hose an. Er schnappte sich Schlüssel, Handy und Portemonnaie, die auf der Kommode lagen.

„Danke mein edler Retter! Aber du hättest mich da liegen lassen sollen, dann wäre alles besser gewesen!“, schrie Yuu nun schließlich und verschwand auch aus dem Schlafzimmer.

Draußen hörte Ryo, wie er sich die Schuhe anzog und dann die Wohnungstür hinter sich zuzog. Schließlich erschien er ein paar Sekunden später unten auf der Straße und suchte die Gegend nach einer Metro-Haltestelle ab, fand kurz darauf auch eine.

Ryo seufzte frustriert und strich sich einmal durch die Haare.

„Verdammt. Warum hast du das gesagt?“

Doch ändern konnte er das jetzt auch nicht mehr. Nur noch besser machen, wenn er Yuu begegnete.. hoffentlich sei er nicht allzu sauer, wenn Ryo ihm sagte, dass es ihm so rausgerutscht war. Doch die Hoffnung daran gab er schnell auf, als er noch mal an ihr Gespräch zurückdachte.

„Scheiße. Verdammte Scheiße.“
 

===
 

to be continued..



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-08-12T20:25:13+00:00 12.08.2006 22:25
Hey, die Story ist ja richtig interessant! Deinen Stil finde ich auch toll. Bitte, bitte schreib schnell weiter. Viele Grüße, peacy
Von:  MikaChan88
2006-08-02T22:15:09+00:00 03.08.2006 00:15
is echt super worden!!!! ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2006-07-24T15:56:47+00:00 24.07.2006 17:56
also mir hat der teil gefallen *nick* ^^

tja .. und ich glaube ja das yuu so wie er sich verhalten hat eher vergewaltigt wurde, als das er als stricher arbeitet ..
obwohl .. wenn er drogen nimmt dann brauch er dafür auch geld .. hmmm .. und was läge da näher als seinen körper zu verkaufen ...
na ja .. gut wir werden es ja denk ich mal im nächsten kapitel sehen ..
kay bis dann ^^
gruß Chi~
Von:  Saki
2006-07-24T11:41:27+00:00 24.07.2006 13:41
argh =_=
reirei hat aoi einfach vor die türe gesetzt ey ;__;
aber er hat ja auch recht aba...argh >__<

und aoi gibt sich jetzt tatsächlich als stricher ab?
der drogenjunkie wird jetzt noch zum stricherlein oder was?
u_u°
du hast ideen ey x33

bin auf jeden fall gespannt wies mit den beiden weitergeht^^~
Von: abgemeldet
2006-07-24T10:39:50+00:00 24.07.2006 12:39
ui~
Hat da etwa jemand ein kleines Problemchen???
Arems Aoi...aber ich hätt ihn auch rausgeschmissen. Hoffentlich kommt er davon los! Tja was soll ich groß sagen?! Tolles Chap, wie immer gut geschrieben,...?!
Mach bitte weiter - schnell!!!
*knuffz*
Von: abgemeldet
2006-07-24T09:41:48+00:00 24.07.2006 11:41
moah~~~
nu kommt ja richtig bewegung rein...
nich das sie vorher nich schon da war...
ich bin gespannt wie es weiter geht...ich mag die geschichte...und hoffe das du auch weiter schreibst...es wäre schade wenn du die story abbrechen würdest.....


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