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Weblog-Berichte zu: True Tears





[Review] True Tears

Autor:  Shizana
10.06.2014 23:29

Heute möchte ich euch wieder einen Anime vorstellen, den ich vor einiger Zeit geschaut habe. Dieses Mal handelt es sich um einen zufälligen Fund, der mir aus Langeweile in die Hände fiel. Ich habe keinerlei Bezug zu ihm.

 

 

Grundinformationen:

Titel:
Erscheinungsjahr:
Basiert auf:
Genre:
Episoden:

True Tears
2008
./. (gleichnamiges Visual Novel für PC/PS2 vorhanden)
Romantik, Drama, Slice of Life
13

 

 

Die Story:

In Shin'ichirous Leben läuft nicht alles so, wie er es gern hätte.

Er soll die Hauptrolle für ein Festival tanzen und nimmt dafür Tanzstunden, obwohl er es nicht möchte. Er zeichnet gern und gut, aber nicht alle in seiner Familie stehen hinter seinem Wunsch, bei einem Verlag in Tokyo unterzukommen.
Und von nicht gerade niederer Bedeutung: Er ist seit Kindertagen an mit Hiromi befreundet und weiß, dass er sie liebt. Vor einem Jahr jedoch sind deren Eltern umgekommen und das Mädchen zog bei Shin'ichirous Familie ein, da die Familien gut miteinander befreundet waren. Seitdem hat sich Hiromi verändert. Während sie in der Schule noch immer sehr fröhlich, sportlich und bei ihren Mitschülern beliebt ist, trägt sie zu Hause die meiste Zeit über ein trauriges Gesicht.
Als hätte er damit nicht schon genug Probleme, trifft er eines Tages auf Noe Isurugi, ein Mädchen an seiner Schule, um die verschiedene Gerüchte kursieren. Nach einem wenig berauschenden Start nähern sie sich einander an, bis einer der beiden Hähne – von Noe auf den Namen "Raigomaru" getauft – von einem Raubtier gerissen wird. Fortan sieht Noe Shin'ichirou als "Ersatz" für Raigomaru, da sie in ihm genau wie in dem Hahn die Fähigkeit sieht, fliegen zu können. Anfangs sehr zum Leidwesen Shin'ichirous, der sich vor lauter Beeren kaum mehr retten kann.
Doch das ist nicht Noes einzige Eigenart. Sie erzählt ihm, dass sie nicht weinen könne, seit ihre verstorbene Großmutter ihr ihre Tränen fortgenommen hätte. Um ihre Tränen zurückzuerhalten, muss sie jene der Menschen um sie herum sammeln. Und Shin'ichirou macht es sich bald zur Aufgabe, dem Mädchen dabei zu helfen.

Die Entwicklungen schlagen in ungeahnte Bahnen, sodass er bald in einer Beziehung endet, die er nicht will; an einem Bilderbuch zeichnet, das nie geplant war; Auslöser eines Konflikts wird, den er nie wollte und das Mädchen, das er liebt, in den Händen eines anderen wiederfindet.
Viele Zweifel und Fragen tun sich bei ihm auf, während er zugleich versucht, seine Richtung wiederzufinden. Nach und nach kommt er der Wahrheit seines Herzens auf die Schliche, doch bis dahin ist es ein langer, erschwerlicher Weg.

 


Opening "Reflectia" (Qualität bitte auf HD stellen)

 

 

Die Charaktere:

Shin'ichirou Nakagami ist seit klein auf gut mit Hiromi befreundet und weiß auch, dass er sie liebt. Das Ganze wird zum Problem, als das Mädchen nach dem Verlust ihrer Eltern im Haus seiner Familie einzieht. Seitdem hat sich ihre Beziehung zueinander verändert, denn Hiromi zieht sich sehr zurück und er weiß nicht, wie er damit umgehen soll.

Als er auf Noe trifft, gerät sein Leben zunehmend aus den Bahnen. Das geht so weit, dass er bald Dinge tut, von denen er nicht weiß, warum er sie tut.

Shin'ichirou ist sehr begabt im Zeichnen und versucht sich an Bilderbüchern. Er ist außerdem sehr nachdenklich und metaphorisch veranlagt.

Hiromi Yuasa ist die Kindheitsfreundin von Shin'ichirou. Nachdem sie ihre Eltern verloren hat, wird sie von seiner Familie aufgenommen, da die Väter gut mitein- ander befreundet waren. Seitdem hat sie zu Hause eine schwere Zeit, zieht sich bestmöglich zurück und wirkt die meiste Zeit über traurig bis hin zu abweisend. In der Schule ist sie sehr fröhlich und beliebt.

Hiromi ist im Mädchenbasketballteam der Schule und darin sehr gut. Sie nutzt den Sport gern, um sich körperlich wie geistig auszugleichen.

Wie es um ihre Gefühle zu Shin'ichirou steht, ist lange ungewiss.

Noe Isurugi ist ein Mädchen, um das viele Gerüchte kreisen. So soll sie in frag- würdigen Kreisen verkehren und Flüche beherrschen. Eigentlich ist sie aber ein sehr lebhaftes und aufgeschlossenes Mädchen, wenn auch sehr eigen in ihrer Art.

Sie bewundert jene, die den Wunsch, Drang oder das Potenzial haben, "fliegen" zu können. Aus dem Grund hängt sie sich bald an Shin'ichirou, als sie dessen kreative Ader bemerkt.

Seit dem Tod ihrer Großmutter ist sie nicht mehr in der Lage zu weinen, da ihre Tränen "fortgenommen" wurden. Sie versucht, sie zurückzuerlangen.

 

Jun Isurugi ist Noes großer Bruder und außerdem Basketballspieler im gegner- ischen Schulteam. Das Wichtigste in seinem Leben ist seine kleine Schwester, für die er die alleinige Verantwortung hat, seit ihre gemeinsame Großmutter verstor- ben ist. Nichts zählt mehr für ihn als ihr Wohl.

Genau aus jenem Grund wendet er sich bald mit einer Bitte an Shin'ichirou und geht mit ihm ein Abkommen ein, wodurch alles aus den Fugen gerät.

 

Miyokichi Nobuse ist Shin'ichirous bester Freund und in dieser Rolle perfekt. Wann immer er gebraucht wird, steht er mit Rat und Tat bereit. Er ist sehr lebhaft, aufgeschlossen und ein Optimist, wie er im Buche steht.

Er ist in einer glücklichen Beziehung mit Aiko, die er durch Shin'ichirou kennen-gelernt hat. Er liebt seine Freundin aufrichtig und würde alles für sie tun. Dies stellt er nicht selten unter Beweis.

 

Aiko Andou ist eine gute Freundin von Shin'ichirou und kennt ihn schon länger. Durch ihn lernte sie auch Miyokichi kennen, mit dem sie schließlich eine Beziehung eingegangen ist. Obwohl sie damit einen sehr fürsorglichen und liebevollen Freund an ihrer Seite hat, scheint sie nicht glücklich damit.

Sie hilft oft im Café ihrer Eltern aus, das sie größtenteils allein beaufsichtigt. Sie ist äußerst begabt im Kochen und Backen, was Voraussetzung für ihren Job ist.

 

 

Bewertung:

Humor:
Romantik:
Drama:
Action:
Kitsch:

♥♡♡♡♡
♥♥♥♥♥
♥♥♥♥♥
♡♡♡♡♡
♡♡♡♡♡

 

Spaß:
Spannung:
Anforderung:
Entwicklung:

♥♥♥♡♡
♥♥♡♡♡
♥♥♡♡♡
♥♥♥♥♥

 

Charaktere:
Zeichenstil:
Animation:
Musik:

♥♥♥♥♥
♥♥♥♥♡
♥♥♥♡♡
♥♥♥♡♡

 

 

Persönliche Meinung:

Vorerst einige Entwarnungen: Auch wenn die Storyzusammenfassung anderes vermuten lässt, handelt es sich bei diesem Anime um keinen Harem! Auch ist Shin'ichirou im Allgemeinen kein so unangenehmer Charakter, wie es auf Anhieb wirkt. Generell sind eigentlich alle Charaktere äußerst angenehm, authentisch und weisen im Storyverlauf eine deutliche Entwick- lung auf. Von diesem Aspekt aus betrachtet, kann man also wirklich nicht über True Tears meckern.
Auch ist anhand des Titels bitte nicht unter dem Anime zu verstehen, dass es sich hier tatsächlich die ganze Zeit nur um Tränen dreht. Ja, es ist ein Thema, das die ganze Zeit über irgendwo dezent über allem schwebt, aber es ist vielmehr als eine Art Wegweisung, ein Ziel zu verstehen. Ja, True Tears erfüllt zu Recht das Drama-Genre, aber weniger im Bezug aufs Drücken auf die Tränendrüse als vielmehr, dass es langsam aber stetig auf einen presst und emotional mitnimmt.
Der Anime ist nicht wirklich tragisch, befasst sich aber mit Entwicklungen, Entscheidungen, Fehlern und den daraus resultier- enden Konflikten, nicht zuletzt deswegen, weil man viele Dinge im Leben erst durch das Leben selbst lernen muss.

Grob zusammengefasst behandelt der Anime genau diese Themen: Entwicklungen, Entscheidungen, Fehler, Konflikte und wie die Charaktere damit umgehen. Es ist eine typische Slice-of-Life-Romanze unter jungen Leuten, die sich über einige Umwege erst finden und in ihrem Leben um Erkenntnisse und Erfahrungen bereichern müssen.

Rein inhaltlich bietet True Tears nichts, was ich als "besonders" oder "außergewöhnlich" bezeichnen würde. Es ist auch nichts wirklich Neues, dementsprechend sind manche Ereignisse und Wendungen voraussehbar.
Dennoch: Die Charaktere sind allesamt äußerst liebenswert, glaubwürdig, in sich authentisch und sie machen jeder für sich eine enorme Entwicklung durch. Es gibt so manchen Moment, der dazu verleitet, kurz in sich zu gehen, denn die Botschaf- ten, die der Anime über die Charaktere vermittelt, sind oftmals gar nicht so dumm und durchaus eine Anteilnahme wert. Demzufolge: So schlicht True Tears in seiner Gesamtheit auch ist, so haftend ist es im Detail.

Ich muss wirklich noch einmal betonen, dass mir Shin'ichirou als Protagonist äußerst positiv begegnet ist. Ich glaube, er ist von allen SoL-Anime, die ich bisher gesehen habe, der mit Abstand angenehmste männliche Protagonist. Er ist nicht über- dermaßen naiv, nicht auffallend besonders, zugleich nicht zu heruntergespielt. Er ist ein Durchschnittstyp, den man abkauft und der zu keinem Moment zu aufdringlich, aufgesetzt oder bedürftig erscheint.
Was mir so gut an ihm gefällt, ist, dass er sich wirklich mit den Dingen, die um ihn herum passieren, auseinandersetzt. Shin'ichirou ist ein Charakter, der zwar nicht alles auf Anhieb mitbekommt und versteht, aber viel nachdenkt, mit sich selbst die einzelnen Punkte durchgeht und versucht, sie miteinander zu verbinden, zu analysieren und daraus eine Lösung zu ziehen, wie er weiterhin verfahren soll. Dafür greift er gern auf kreative Mittel zurück, z.B. indem er zeichnet, die Dinge in seinem Bilderbuch reflektiert oder indem er sie sich selbst auf metaphorische Art und Weise bildhaft macht. All diese Eigen-schaften machen ihn sehr sympathisch plus, dass er sich nach wie vor nicht vorauseilt und durchaus Schwäche zeigt, z.B. indem er in sein Kissen knurrt oder die Zweifel laut herausschreit.

Negativ aufgefallen ist mir an True Tears, dass es vereinzelt Fanservice gibt, der an männliche Zuschauer gerichtet ist. Das an sich würde mich vielleicht nicht einmal so sehr stören, würde er nur nicht so absolut gar nicht zur Handlung passen. Ich meine, muss die Kamera so oft auf gewisse Höhen gerichtet oder aus bestimmten Perspektiven verwendet werden? Ist es wirklich notwendig, einen BH mehrfach während einer After-Shower-Szene einzublenden? – Es kommt nicht sooo häufig vor, aber oft genug, dass es mir aufgefallen ist und negativ haften blieb.

Ansonsten macht True Tears optisch viel her. Der Zeichenstil ist die meiste Zeit über sehr angenehm, die Hintergründe sind schön gemacht und auch die Animationen zeigen gute Ansätze. Sicherlich hätte man noch mehr rausholen und Leben einhauchen können, insgesamt bin ich jedoch zufrieden.
Die Musik an sich ist sehr schön, überwiegend Piano und Gitarre. Leider werden viel zu wenig Stücke verwendet, sodass man die meiste Zeit über doch immer nur dasselbe hört. Schade, sehr schade.

 

Mein Fazit: Da der Anime nicht sehr viel Neues bietet, würde ich ihn nicht von mir aus empfehlen. Allerdings würde ich auch niemandem davon abraten, ihn sich anzuschauen, da er wirklich sehr liebenswert und durchaus charmant ist. Allein die Charaktere machen es wert, dem Anime eine faire Chance einzuräumen. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es sich bei True Tears um eine Slice-of-Life-Jugendromanze handelt.




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