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Sternzeit 22.04.2010 - Ein Nachtrag

Autor:  CaptainCalvinCat
Konzentrieren
Denken
Schreiben.
Ganz entspannt.
Ein Buchstabe kommt zum anderen -
ein sinnvolles Satzkonstrukt entsteht.
So einfach kann Schreiben sein.

Ein sinnvoller Satz, ein nächster, ein übernächster.
Eine Geschichte mit Einleitung, Hauptteil, Klimax...
Schluss Feierabend.
So einfach kann Schreiben sein.

Chaos.
Der Kopf spinnt Ideen aus -
sie machen Sinn, sie funktionieren.
Doch während man tippt, denkt man sich
"Was ist das für ein Mist ?!“
Und löscht alles wieder.
So frustrierend kann Schreiben sein.

Gedankenfetzen.
"Nein - das ist nicht gut!"
"Nein, so gefällt das keinem!"
"Nein - das ist nicht realistisch!"
"Nein - das kannst Du so nicht machen!"
So frustrierend kann Schreiben sein.

"Schreib doch mal ein Buch!"
"Das ist doch alles nur Byteverschwendung!"
"Mach mal was Richtiges!"
"Zieh doch mal was durch!"
"Du schreibst nicht so, wie ich es gerne lese!"
So frustrierend kann Schreiben sein.

14 Geschichten.
58 Feedbacks (gesamt)
Das ist nicht schlecht!
Doch da meldet sich der BWL'ler und sagt "Na Sekunde - Aufwand, Nutzen... Du ziehst deinen Nutzen daraus, das Leute dir sagen, was sie von der Story halten! Rechnen wir jetzt statistisch um, dass 58 Feedbacks auf 14 Geschichten vergeben wurden, dann kommen wir auf einen Wert von 4,14 Feedbacks pro Fanfic. Das heißt 4 Leute haben sich bequemt, Dir zu sagen, was sie von der Story halten. Und wenn wir die reale Verteilung ansehen, wird einem noch mal anders verdeutlicht, wie die Sachlage aussieht."
So frustrierend kann Schreiben sein.

Und erneut sitzt man vor dem leeren Blatt.
Und denkt sich "Was kann ich schreiben?"
Erneut beginnt man zu tippen und die Worte machen Sinn - ebenso die Sätze.
Und dann kommt die Frage: "Ist das nicht alles nur Zeitverschwendung?"

Jemand sagte mir mal: "Wenn Du so denkst, ist es Zeitverschwendung."
Nur - einfach so hinnehmen?
Kann man das?
Nein - eigentlich nicht.
Und wieder schreibe ich.
Doch dann kommt wieder die Frage nach der Zeitverschwendung.
So frustrierend kann es sein.

Dann stellt sich die Frage nach dem „Warum?“.
Warum gibt es für manche FFs das Feedback und für andere kaum eines.
Vor allem, wenn man für die FF, bei der man wirklich viel Feedback bekommen hat, eine Co-Autorin hatte, stellt sich die Frage: „Ist die Geschichte deshalb so gut, weil da ein CO mitgeschrieben hat? Findet die Geschichte deshalb so einen Anklang?“
Ein Blick auf die anderen Fanfics bestätigt diesen Gedanken. Außer „Kein Empfang“, das auch alleine geschrieben wurde, sind all die Storys, an denen ich alleine gesessen habe, mit 2,2 Feedbacks / Fanfic bedacht worden.
So frustrierend kann es sein.

Unverständnis.
„Wo ist dein Problem. Du bekommst doch Feedback – es gibt andere Autoren, die bekommen gar keines!“
„Mimimi.“
„Kommibettler!“
Es gibt viele Namen und viele Äußerungen über Leute, die sich fragen, warum sie kein Feedback bekommen.
„Kommibettler“ heißen sie hier, „Mimimi“ nennt man es auf einer anderen Fanficseite.
Verständnis für die „Bettlerei“? Nein, keines.
So frustrierend kann Schreiben sein.

Selbstzweifel.
Schreibe ich so schlecht?
Schreibe ich unverständlich?
Zu kompliziert?
So frustrierend kann es sein.

Dann liest man doch ein Feedback.
Und es klingt klasse.
Man stellt fest, dass man genau das transportieren konnte, was man transportieren wollte.
Vor allem ein „Das ist zwar alles gut und schön, aber an Punkt A), B) und C) hast du nicht so ganz überzeugen können, so und so geht es auf jeden Fall besser!“ ist ein wahrer Schatz – dort wird einem vorgeführt, wie man es wirklich besser machen kann und man kann daraus lernen, besser zu schreiben.
So belohnend kann Schreiben sein.


Und am Ende sitzt man wieder vor dem PC.
Konzentrieren
Denken
Schreiben.
Ganz entspannt.
Ein Buchstabe kommt zum anderen -
ein sinnvolles Satzkonstrukt entsteht.
So einfach kann Schreiben sein.


Ich danke all denen, die Feedbacks abgeben – egal ob mir, oder anderen.
Schreiben mag eine intrinsische Motivation haben, also ihren Wert aus sich selbst beziehen, aber dennoch braucht das Werk den Betrachter, das Buch den Leser und die Fanfiction den Kommentator. Ohne diese Leute ist eine Geschichte einfach nicht komplett.
So einfach kann Schreiben sein.


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