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Black Swan geguckt black swan, Kino, Kritik, Natalie Portman

Autor:  Yeo
So!
Endlich hab ich mal Black Swan gesehn! Auf den hatte ich mich schon seit Monaten gefreut.

Und er war auch nich schlecht. Nich der übelste Bürner, aber besser als das Meiste, was ich in den letten Jahren im Kino gesehen hab. Wobei der Durchschnitt auch echt nich so wahnsinnig hoch war ...

Jedenfalls hab ich mich sehr geärgert, dass mich der Film im Vorfeld mit drei besonderen Leistungen von Natalie Portman geködert hat:
- sie oben ohne
- Masturbationsszene
- Lesbensexszene

Punkt 1 gab´s nich (wahrscheinlich hat sie solche Szenen gedreht, aber sie wurden mal wieder rausgeschnitten - so wie einst auch bei Hautnah).
Punkt 2 gab´s, war auch nich schlecht, aber ´s war sehr verdeckt.
Punkt 3 gab´s auch nich wirklich.

Die Versprechungen waren also schon mal dreist!

Aber ansonsten war der Film gut gemacht. Filmische Mittel wie Kamera, Musik usw. wurden schön spannungstriefend eingesetzt. Zusammen mit ´nem zurecht Oscar gekröntem Portman-Spiel kam da - gerade in den ersten 20 Minuten eine Anspannung auf, die ich schon länger nich mehr im Kino hatte.
Der eigentliche Witz und Trick des Films isses jedoch, dass Spannung und Unbehaglichkeit aufgebaut wird, wo eigentlich nich wirklich ´n Grund dafür da is. Da passieren nich wirklich thrillermäßige Sachen, aber trotzdem denkt man dass man jederzeit damit rechnen muss.

Und so wird man bis zum Schluss hin fast durchgehend in ´nen Erregungszustand gebracht, ohne eine Story, die das wirklcih untermauert. Gewürzt wird das durch ständige Schockeffekte, die zwar recht klischeehaft eingesetzt sind, aber - wie ich an der Reaktion anderer Kinobesucher erkannt habe - zu wirken schienen. Für jemanden, der schon recht viele Filme dieser Art gesehen hat, wird´s demnach nich zu Erschreckern kommen, aber okay. Is trotzdem nett oder gar gut gemacht.
Dass die entsprechende Story kaum vorhanden is, is zwar schade, aber vielleicht isses ja die eigentliche Kunst des Films, auch so auszukommen - durch gut inszenierte Unbehaglichkeit.

Kann man also angucken.
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Datum: 04.05.2011 15:04
Also ich find ja, Darren Aronofsky ist definitiv das beste, was Hollywood derzeit an Regisseuren hat. Ich find alle seine Filmw wahnsinnig gut, weil er einfach versteht, mit Kamera, Schnitt und Ton so umzugehen, dass es dich als Zuschauer total packt, dass du alles quasi körperlich zu spüren scheint. Die eigentlichen Plots sind tatsächlich nicht sehr komplex (außer vielleicht bei "The Fountain"), aber die emotionale Dramaturgie, die Affektchoreografie, wenn man so will, ist so unglaublich intensiv wie sonst bei keinem anderen.

Ich meine, "The Wrestler" hätte außer him niemand drehen können. Ein Film über einen aufgequollenen, alternden Wrestler, wer will sowas sehen? Und dann wird da so ein Meisterwerk draus! Und "Black Swan" funktioniert eigentlich auch ähnlichen Gründen so gut. Wie er dich immer mit der Kamera ganz nah an das Geschehen heranbringt, dass du fast denkst, du erlebst das alles selbst - dieses Gefühl hat Aronofsky seit "Pi" echt perfektioniert.

Ist natürlich schade, dass du mit den falschen Erwartungen an Sleaze an den Film rangegangen bist, denn darum geht's ja nun wirklich nicht. Darüberhinaus fand ich den Film aber trotzdem sehr erotisch, allein wegen den ganzen wunderschönen Bewegungen. Und die Mutationsszenen fand ich auch sehr sexy! Sowas find ich viel anregender als die tausendste Oben-ohne-Szene. Oder mal ernsthaft: hat jemand erwartet, dass Natalie Portmans Brüste irgendwie anders aussehen als andere Brüste, die einem die Medien sonst überall ins Gesicht drücken? Das kann doch nun wirklich nicht der Anreiz dieses Films sein!
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Datum: 04.05.2011 15:16
Die Versprechungen waren also schon mal dreist!
Was erwartest du von nem Kinofilm mit FSK16? Für alles andere gibt es Pornos...

Zusammen mit ´nem zurecht Oscar gekröntem Portman-Spiel kam da - gerade in den ersten 20 Minuten eine Anspannung auf, die ich schon länger nich mehr im Kino hatte.
Naja - ihre Leistung war nicht schlecht, aber mehr als bestürzt und traurig gucken hat sie dann doch auch nicht gemacht...

Der eigentliche Witz und Trick des Films isses jedoch, dass Spannung und Unbehaglichkeit aufgebaut wird, wo eigentlich nich wirklich ´n Grund dafür da is.
Hat meiner Meinung nach nicht funktioniert. Ich saß nur da und dachte "Juhu, wofür dieses Drama - es gibt keinen Grund!" Spannung und Drama ohne Inhalt mag zwar ein Stilmittel von Thrillern sein, aber da der Film kein wirklicher Thriller ist, macht das auch keinen Spaß...

Kann man also angucken.
Ich muss zugeben, ich seh ihn mir nur an, um drüber zu lästern. Ich kann dem Film kaum ein gutes Haar lassen. Es hat zwar eh eine subjektive Sache, aber ich denke, der Film wird gnadenlos überschätzt.
"Don't mind me. I'm just a scholar."
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Datum: 04.05.2011 15:22
Für dich ist der Kommentar zum Film wirklich nett gehalten. Muss also sehr gut sein. Ansehen werde ich ihn mir wahrscheinlich trotzdem nicht. Ich wäre so jemand gewesen, der zusammmenzuckt. Hab heute erst gelesen, dass Linkshänder ängstlicher sind. Meine neue Ausrede: "Ich kann den Film nicht ansehen, weil ich Linkshänder bin!" :-)

Bei Kino fällt mir noch was ein. Vor Thor kam Werbung für einige Filme und was war mit dabei: TOKYOPOP Ich hätte es fast nicht mitbekommen, hätte Caro nichts gesagt. XD Das ich so was noch erleben darf.
S - M - A - L - L - V - I - L - L - E

4 EVER
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Datum: 04.05.2011 15:32
Einige LOLige Fakten von imdb:

The sex scene between Mila Kunis and Natalie Portman occurs 69 minutes into the film.

The overhead shot of Nina in the bathtub is an exact replica of a shot in the Japanese anime thriller Perfect Blue (1998). Prior to Requiem for a Dream (2000), Darren Aronofsky bought the remake rights to the film just to use that one sequence.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, das mit "Perfect Blue" ist mir nicht aufgefallen. Aber ich hab den auch Ende der 90er das letzte Mal gesehen. Muss ich wohl mal wieder gucken. Find ich aber gut, dass Aronofsky den Film so vor einem Hollywood-Remake gerettet hat!
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Datum: 04.05.2011 16:12
dann bin ich mal gespannt - werd den Film nämlich Freitag mit meinem Kunstkurs zusammen anschauen und hab sonst nicht groß recherchiert über den Film bisher. ^^
-¤☼¤ † ¤☼¤-
Zombiehunter
-¤☼¤ † ¤☼¤-
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Datum: 05.05.2011 14:28
> Bei allem Respekt, aber zwischen angedeuteten Masturbationsszenen und Pornos gibt es doch noch ein himmelweites Spektrum an Erotik. ;-]

Ich weiß. Sie war ja eben nur angedeutet. Deswegen ist es auch kein Porno. Du hast dich aber doch beschwert, dass es zu wenig war - und ich wunder mich ein wenig, mit welchen Ansprüchen du an den Film heran getreten zu sein scheinst. ;)

> Davon abgesehen, dass Portman das "traurig Gucken" und "bestürzt Tun" echt perfektioniert hat, darfst du auch nich vergessen, dass sie für die Rolle Ballett lernen musste!!!
> Was glaubst´n du, wieviele Oscars allein schon an Schauspieler gegengen sind, weil sie Boxen gelernt haben. Und Ballett is schon noch mal ´n anderes Level, nehm ich an.

Naja, sie konnte davor schon Ballett, sie musste es wieder auffrischen. Ich will nicht abstreiten, dass sie bestimmt hart gearbeitet hat, um das so zu schaffen (auch wenns mit richtigen Balletttänzern nicht zu vergleichen ist), aber der Oscar geht ja nicht an die beste Balletttänzerin. Sondern an die Schauspielerei.
Beste Schauspieler-Oscars fürs Boxen find ich genauso dumm... ö.ö

> Is auf alle Fälle nachvollziehbar, aber definitiv Definitionssache. Is halt auch die Frage, nach was man sucht.

Stimmt. :) Ich hab gern Filme mit Story. Von mir aus auch nur wenig drum rum, oder ne schlichte Story. Aber ein Film, der tut, als sei er mehr als er ist, der ist mir unsympathisch...

> Aber ich lese bei dir Punkte heraus, die bei mir damals auf "Inception" zutrafen. Das alte leidige Thema "Inception" ...

Jaaa... ist vielleicht ein bisschen vergleichbar. Der Film war auch nicht das Wahre, und ich konnte mich auch nicht dazu überwinden, ihn bis zum Ende anzusehen. ^^
"Don't mind me. I'm just a scholar."
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Datum: 05.05.2011 20:29
> > Was glaubst´n du, wieviele Oscars allein schon an Schauspieler gegengen sind, weil sie Boxen gelernt haben. Und Ballett is schon noch mal ´n anderes Level, nehm ich an.

> Beste Schauspieler-Oscars fürs Boxen find ich genauso dumm... ö.ö

Also falls ihr hier auf den Robert DeNiros Oscar für "Raging Bull" anspielt - sein Boxtrainer hat gesagt, nach dem Film gehörte DeNiro in seiner Gewichtsklasse zu den zehn besten Boxern der Welt und hätte Profikämpfe bestreiten können. Und ja, sowas wirkt isch auch auf den Film aus, wenn du davorhockst und denkst, darauf der Leinwand ist Jake LaMotta, das ist ein echter Profi da. Das ist ähnlich wie bei Portman. Es tut unheimlich viel für die Glaubwürdigkeit der Rolle. Die physische Präsenz auf der Leinwand ist eine ganz andere, und das gehört definitiv auch zum Schauspiel, vielleicht viel mehr als zum richtigen Zeitpunkt richtig gucken.

Und sowas arbeitet Aronofsky mit seien Schauspielern unheimlich gut raus. Letztens Mickey Rourke in "The Wrestler", der ja glaub ich auch nominiert wurde, und jetzt eben Natalie Portman. Ich find das schon eine ziemliche Leistung.
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Datum: 05.05.2011 21:49
Ja, also da muss ich auch sagen, dass ich definitiv dafür bin, die Vorbereitung für ´ne Rolle mit zu würdigen, wenn´s denn am Ende dem Film dient.

Gut, Portman hat sich wohl auch für ´n paar Tanzszenen doublen lassen, aber der ganze Ballettkram war für mich fast mehr Horror als die "Horror"-Szenen. :-]

Und was ja auch auffiel: Wynona Ryder als Grand Dame des Balletts (im Film) hatte nich eine einzige Ballettszene - die wollte das anscheinend nich für die Rolle erst lernen.

Und ja, ich spielte auch mit auf DeNiro an und da haste ja auch echt so was von gemerkt, was das für die Rolle ausgemacht hat.
Das is wie ein Tom Hanks, der für Cast Away 200 kg abnimmt, oder eine Sigourney Weaver, die monatelang in den Dschungel geht oder mit Authisten lebt, oder ein Jack Nicholson, der sich die Nase brechen lässt usw.
Das färbt einfach auf Rollen ab und letztlich sind´s diese kleinen Quäntchen, die schon irgendwo rüberspringen.

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Datum: 05.05.2011 22:08
Scheint, als wäre ein extra Vorbereitungsoscar nötig... ^^

> Gut, Portman hat sich wohl auch für ´n paar Tanzszenen doublen lassen, aber der ganze Ballettkram war für mich fast mehr Horror als die "Horror"-Szenen. :-]

Wieso das? ö.ö
"Don't mind me. I'm just a scholar."
Datum: 06.05.2011 02:35
*g* hab den im kino angeschaut. aber zu der lesben-szene = wo die eine die andere leckt hat war für mich schon ne lesbenszene ^^ Auch wenns dann nachher nur n Traum war.
Ich fand Natalie Portman super in dem Film ^~^
Too less to live,
too much to die
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Datum: 09.05.2011 22:29
@Lothiril: Was ich am Ballett so gruslich fand, das waren die Selbstzerstörungssachen. Das heißt, sa was wie das Verkrüppeln der Fußzehen, der Hungerwahn, der Stress, den die Tänzerinnen sich gemacht haben usw.
Wär nix für mich. Schade. Dabei wollt ich immer Ballerina werden ... ;__;


@Solanacea: Die Szene war auf alle Fälle ganz schön, aber da wär doch noch mehr gegangen, so lieb wie die sich hatten! ;-P
Datum: 10.05.2011 13:28
was hätte denn da noch mehr gehen sollen XD?
ich glaub umschnallpenis hatten die grad nich da ^^
Too less to live,
too much to die
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Datum: 10.05.2011 20:25
>Was ich am Ballett so gruslich fand, das waren die Selbstzerstörungssachen. Das heißt, sa was wie das Verkrüppeln der Fußzehen, der Hungerwahn, der Stress, den die Tänzerinnen sich gemacht haben usw.
> Wär nix für mich. Schade. Dabei wollt ich immer Ballerina werden ... ;__;

Ja das wäre noch so ein Kritikpunkt von mir... das Bild, das da von Ballett entsteht, ist totaler Unfug. Verkrüppelte Fußzehen, Hungerwahn und so viel Stress, psychisch kaputt... bei der körperlichen Leistung, die Balletttänzer bringen müssen, geht das gar nicht. Solche Leute würden da niemals irgendwie weiter kommen. Der Film ist in der Hinsicht einfach falsch.
Ich mein, einfach ist es sicher nicht. Aber die Darstellung stimmt nicht. >>
"Don't mind me. I'm just a scholar."


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