Zitate: Gute Vorsätze
Es steht wieder ein Jahreswechsel an, was ja aus unerfindlichen Gründen immer dazu genutzt wird, um sich Gedanken zu machen, was man im vergangenen Jahr so alles geleistet hat und was man für das nächste Jahr so vorhat.
(Wäre ein Geburtstag für solche Gedanken und für gute Vorsätze nicht viel persönlicher?)
So überrascht es also vermutlich keinen, dass kurz nach Jahreswechsel in Entenhausen folgender Dialog stattfindet:
Doch Donald will sich nicht einem Vorsatz beugen, den er ohnehin nicht halten würde: "Ich bin eben ein schwankendes Rohr und keine knorrige Eiche."
Im Grunde nachvollziehbar. Wenn man sich einige Dinge ohne feste Termine vornimmt, wird ohnehin nichts draus.
Aber Daisy ist da anderer Meinung:
(Diese Reaktion! Pures Gold! "Schweig, Weib, ich bin perfekt und du weißt es!")
Doch wie so häufig in fiktiven (und leider immer häufiger auch in realen) Beziehungen versucht ein Teil den anderen nach Gutdünken zu verändern, so luchst Daisy ihrem Donald den Vorsatz ab, dass er sein Temperament in Zukunft doch ein wenig zügeln sollte.
Das packt Donalds Ehrgeiz! So wie er in verschiedenen Jobs der Meister seines Fachs werden möchte, pinselt er seinen Vorsatz "[...] mich von jetzt an zu beherrschen" unterschrieben auf Leinwand, um ihn immer vor Augen zu haben. So vergisst er ihn nicht, falls die Drillinge ein Fenster zerschmeißen oder ohne Aufsicht zum Dachboden wollen.
(Eine Idee mit Tradition und Zukunft! Auch wenn Bilder vielleicht ansehnlicher sind.)
Der große Nachteil an der öffentlichen Proklamation, sich nicht mehr dem Jähzorn zu ergeben, ist zum einen die Öffentlichkeit an sich...
...und zum anderen die Weigerung, sich jähzornig an dreiste Neffen zu vergehen!
In anderen Worten: Nachdem die dreisten Drei Daisys Liebesbriefe vom Dachboden dozieren ("Liebstes Duckydickerchen, wie gehts denn meinem süßen Schnubbel- Schnäbelchen heute?"), drecken die Ducks beim Bereiten von Bonbons die ganze Bude ein und lassen Donalds wertvolle Briefmarkensammlung verschwinden, um kurz darauf eine Tomatenschlacht zu starten.
In kürzeren Worten: Donald ist am Ende! Rat muss her!
Doch Daisy, die ihm immerhin den ganzen Schlamassel eingebrockt hat, weiß Rat:
(Ich komme einfach nicht drumrum, zu diesem Panel einen großartigen Artikel von Donaldistin Susanne Luber zu zitieren: "Donalds Kindersorgen interessieren sie offensichtlich nicht im geringsten. Ihre gelangweilte Miene und der affektierte Griff zum Pralinenkasten zeigen nichts als blasiertes Desinteresse.")
Wenn man sich Daisys Einstellung zur Erziehung Minderjähriger ansieht, kann man sich wirklich glücklich schätzen, dass Donald und sie nur Langzeit-Verlobte sind und kein Ehepaar. Sonst wären alle drei Neffen blau anstatt nur einem. (Oder keinem.)
Die Drillinge belauschen das Telefonat beziehungsweise Donalds salopper Interpretation davon: "Ich darf sie also nach Herzenslust verhauen, wenn ich dabei freundlich lächle?"
Schnell nehmen sie ebenfalls Pinsel und Leinwand zu Hand und entgehen so ihrer brutalen Strafe.
"Ist doch sinnlos, uns zu verhauen, damit wir artig werden, wenn wir schon artig sind."
"Das geht zu weit! Das ist die Höhe! Mir meine Rache zu verderben!"
Und die Moral von der Geschichte?
- Wenn ihr jemanden ausnutzt, werdet ihr nur verdroschen.
- Gebt euren Liebsten dumme Ratschläge und euch wird nie Ärger dafür erreichen.
- Ihr wollt euch zum Jahreswechsel etwas vornehmen? Vergesst es, das haltet ihr sowieso nicht durch!
Ich halte mich lieber an die letzte Moral, beim Rest sollte Entenhausen uns lieber Mahnung als Vorbild sein.