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Schnee in Nieder-Hinterkaffingenhausenfelde Schneefall, was ich mal loswerden muss, Wetter, Winter

Autor:  SiriWesen
Sonntag Abend.

Es ist Mitte Januar und im deutschen Dorf Nieder-Hinterkaffingenhausenfelde herrschen plötzliche Minustemperaturen. Tatsächlich ist Winter. Das sollen nun auch die Einwohner von Nieder-Hinterkaffingenhausenfelde mitbekommen.

Der Himmel hat sich über den kurzen Nachmittag langsam aber sicher verdunkelt. Eine Wolkendecke versperrt dem restlichen Sonnenlicht den Weg, bis es schließlich wieder Abend ist und somit komplett dunkel in Nieder-Hinterkaffingenhausenfelde, wären nicht die spärlich verteilten Straßenlaternen. Denn jede 2. Bewohner des Dorfes wohnt eh in einem Haus mit Bewegungssensor. das gleißendhelle Flutlicht springt sofort an, sobald man auch nur näher als 30m an das Gelände herantritt.

Eine einzelne Schneeflocke fällt zu Boden. Es soll die erste und letzte für diesen Abend sein. Argwöhnisch beobachtet Gisela M. die Schneeflocke, wie sie bedrohlich langsam zu Boden fällt. Direkt auf den Gehsteig vor ihrem Haus.

"Joseph. Gucke ma da. Es hat angefange' zu schneien.", ruft sie ihren Gatten heran.

Dieser geht zum Fenster und sieht die eine einzige Schneeflocke auf dem Gehsteig vor SEINEM Haus liegen. Prompt tut er, was ein pflichtbewusster guter Bürger tut. Er bewaffnet sich mit einer Wintermütze und einem Paar Handschuhe. Er schnappt sich seinen Eimer Salz und sprintet auf den Gehsteig, wo er den 3 Kilo eimer über den gesamten Gesteigen ungleichmäßig verteilt. Die Schneeflocke ist weg. Beruhigt geht er wieder ins Haus, in der Hoffnung, es werde am nächste Tag nicht noch mehr Schnee geben.


Morgens.
6.00 Uhr in Nieder-Hinterkaffingenhausenfelde


Die 6-jährige Marie D. steht auf und macht sich für die Schule fertig. Beim Blick aus dem Fenster sieht sie die ungewohnten Massen an weißem Schnee, der auf der Straße und im Garten liegt. Außerdem schneit es immer noch. Sie schreit: "MAAAAMA, PAPAAAA, ANTJE (PAPAS SEKRETÄRIN!), ES HAT GESCHNEIIIIT!"

Da im Radio keine Durchsage bzgl des Busverkehrs gemacht wird, wird Marie trotzdem zur Bushaltestelle geschickt. Die Grundschule befindet sich im 5km entlegenen Nachbarort und die Kinder müssen jeden Tag mit dem Bus zur Schule tuckern.

7.00 Uhr
an der Bushaltestelle


Marie und andere Kinder aus Nieder-Hinterkaffingenhausenfelde warten auf den Bus. Nach einer Stunde frieren in der Kälte gehen sie nach Hause. Sie verabreden sich zum Rodeln (Die Hauptstraße den Berg hinunter) und werden sich dabei eine Lungenentzündung holen, weil Winterjacken in Deutschland als überbewertet angesehen werden.

8.18

Die Auszubildende Hilde ist auf dem Weg zur Arbeit. Das wäre sie zumindest, doch laut internet ist der komplette Busverkehr eingestellt worden, einen Bahnhof besitzt Nieder-Hinterkaffingenhausenfelde nicht und die Straßen sind nicht geräumt. Ihr Auto lässt sie stehen, sie macht sich also einen entspannten Vormittag bis ein Bus kommt...


10.30
Alter Ortskern


Karl-Heinz-Gustav Schenk(77 Jahre) fährt gerade mit seinem Trecker über die Gehsteige und räumte diese mit einer riesigen, vorne montierten Schaufel frei. Er ist gewappnet für jedeen Winter und ist bereit überall die 2 cm Schnee von den Straßen des Ortes zu kratzen. Die Dorfjugend (Waldtraud 75 Jahre, Hildtraud 71 Jahre und Irmtraut 73 Jahre) sieht ihm hingerissen zu. Bei all der Schwärmerei wird ihnen nicht kalt. Und Karl-Heinz-Gustav auch nicht, sein bestärktes Ego ist stärker als Kälte.

12.30
Mittlerweile sind alle Gehsteige geräumt und so dicht mit Salz zu gestreut, dass man nicht sagen kann, ob da nun Schnee oder Salz auf dem Boden liegt...


Der Rest des Tages verläuft wie sonst auch. In Nieder-Hinterkaffingenhausenfelde gehen die Lichter aus und die Eltern sind beruhigt, denn sie haben sich vorsorglich einen Termin für die Sprechstunde beim Kinderarzt besorgt. Ob sie es schaffen beim nichtvorhandenen Schneechaos dorthin zu fahren ist ungewiss.


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