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Barlow erklärt den Priester WoW, Fun

Autor:  DerNeji
Wer beim Wort Priester unweigerlich an kauzige ältere Herren in Frauenklamotten denken muss, deren Lieblingsbeschäftigung darin besteht, sich von kleinen Jungs am Knie kratzen zu lassen und dabei "Höher!" zu rufen, der liegt eigentlich auch in World of Warcraft gar nicht so falsch.

Priester in World of Warcraft haben genau wie alle anderen Klassen drei Skilltrees. Holy für bessere Heilung, Shadow für amtlich fies-dreckige Gesichtsschmelzungen und Discipline für übrige Punkte und schöner Leuchten. Dementsprechend reihen sich Discipline Priester außerhalb der Arena auf der Liste von Dingen, deren Existenz noch nicht eindeutig bewiesen wurde, knapp zwischen dem Yeti und Lindsay Lohans Scham-Empfinden ein.

Das macht es für mich an dieser Stelle auch äußerst schwierig, eine hinreichende Beschreibung der Rolle des Discipline Priesters im PvE und im PvP abzuliefern. Doch ich wäre nicht Barlow, hätte ich dafür nicht eine äußerst pragmatische Lösung: Ich lasse es einfach.

Kommen wir also zu den Holy-Priestern. Waren bisher viele WoW-Spieler dem verleumderischen Gerücht aufgessesen, Paladine seien irgendwie ein bisschen gay, dann haben sie vermutlich noch keine Holy-Priester getroffen, denn die machen im Prinzip dasselbe wie Palas, nur dass sie den kalten Stahl einer Plattenrüstung gegen ein dekorativ bestickes Nachthemd mit Flügelchen ausgetauscht haben.

Einzig getoppt wird das Ganze noch von Holy-Priestern auf Rollenspielservern.

"Seid gegrüßt, edler Krieger. Man nennt mich Tarion von den Engeln des ewigen Lichts. Es heißt, Ihr führt mit scharfer Klinge eine Gruppe wackerer Helden durch die finsteren Tiefen des Schattenlabyrinths bis hin zu Murmur. Darf ich Euch zur Seite stehen und Kraft meines Glaubens in Übereinstimmung mit der Prophezeihung dafür sorgen, dass Euer Blut so zäh wie Teer wird, und das Euch vom Herrn verliehene Leben nicht mehr imstande ist, aus Eurem Körper zu weichen, solange mein Herz schlägt?"

Uärgh, Alter - geh doch einfach gepflegt sterben!

Von daher lautet mein Vorschlag: Alle Holy-Priester sollten auf einen Holy-Priester-Only Rollenspielserver verschoben werden, wo sie sich bis zum Ende ihrer Tage gegenseitig den Popo vergolden dürfen.

Im PvP entfalten Holy-Priester allerdings erst ihren gesamten Unterhaltungswert. Dort nämlich sind sie die einzige Klasse, die eigentlich keinem ein Haar krümmen kann und trotzdem von allen aufs Maul bekommt. Aber einige von Euch kennen das sicher aus der Schule: Nickelbebrillte Fünftklässler zusammenkeulen, wird irgenwann auch langweilig, wenn sie sich nicht wehren. Vor allem als Lehrer.

Warum ich Holy-Priester im PvP trotzdem zu Klump haue, wenn sie mir von den Kolben laufen, werden einige von Euch fragen. Weil ich es kann.

Aber kommen wir zu einem unangenehmeren Thema, namentlich Shadow-Priest.

Und dabei meine ich nicht "etwas unangenehm", was laut Ärzten genau das werden kann, was als nächstes passiert, wenn man vornübergebeugt in deren Behandlungszimmer mit heruntergelassenen Shorts das Klatschen eines Gummihandschuhs vor einer Untersuchung hört, die dort Anfängt wo die Sonne nie scheint und über die man selbst mit vertrauten Freunden auch nach Cola Korn bis zum Verlust der Muttersprache nur ungern redet.

Nein. Ich meine RICHTIG unangenehm.

Gut, im PvE sind sie eher putzig. Keiner glaubt ihnen dass sie Schaden machen können und um in Instanzen mit den anderen Kindern spielen zu dürfen, müssen sie so tun, als wären sie irgendwie doch Holy geskillt. Ich persönlich liebe die Situation, wenn’s rauskommt – solange ich nicht in der Gruppe bin. Das ist durchaus vergleichbar mit der Situation, wenn man beim Junggesellenabschied 11 von 10 Lampen am Brennen hat, und irgendwann mit dem süßen Mädel im Strip Club knutscht, um plötzlich die unangenehme Vorahnung zu haben, dass sie deutlich mehr Landmasse südlich der Gürtellinie hat, als nördlich, falls ihr versteht, was ich meine.
Dabei ist es gar nicht einmal so, dass Schattenpriester sooo herausragend gefährlich wären, sie haben nur das Potenzial, einem so unglaublich auf den Sack zu gehen, dass man nach wenigen Minuten in ihrer Gegenwart das unbändige Verlangen verspürt, ihnen einen stumpfen Gegenstand quer durch den Schädel zu treiben.

Wenn man sie in der eigenen Gruppe hat, verhalten sie sich für gewöhnlich so, wie sämtliche anderen Supporter im PvP auch: Sie buffen nicht, machen gammeligen Schaden und flamen herum, dass außer ihnen mal sowieso keiner einen Plan hat, wie man den BG gewinnt. Dabei geben sie gerne eine Taktik vor, deren Erfolgsaussichten sich mit der Wahrscheinlichkeit die Klinke in die Hand geben, dass Fortuna Düsseldorf innerhalb der nächsten zwei Jahre die Champions League gewinnt.

In Alterac etwa: Alle deffen. Zwei Holy Palas vor und Drek-Thar umhauen. Danach holen wir die Flagge!

Dass Schattenpriester auch dann nicht heilen, wenn es wichtig wird, ist ein alter Hut - der konsequente Schattenpriester von heute benutzt nicht mal Vampirumarmung, wenn die Gefahr besteht, das ein Gruppenmitglied in Heilreichweite laufen könnte.

Eine wesentlich nervigere Angewohnheit von Schattenpriestern ist es, mit mikroskopischer Präzision und atemberaubendem Tempo Ziele nach folgender Prioritätenliste zuzudotten: Sap, Eisfalle, Blind, Schaf.

Genau so schlimm wie Schattenpriester in der eigenen Gruppe sind allerdings Schattenpriester beim Gegner. Auch hier stellen sie selten eine Gefahr für Leib und Leben dar, allerdings kann man sich sicher sein, dass immer eines der folgenden Dinge passiert, wenn man ihnen als Schurke begegnet.

1) Man frisst einen Fear, der für irgendein gammeliges Hunterpet oder nen Guffelschurken mit Area 52 Hose und Ced’s Carver gedacht war
2) Blackout proct
3) Man hat Cloak of Shadows nicht ready ODER resistet trotz Cloak of Shadows dem Mind Blast nicht
4) Blackout proct
5) Die gefühlte Stunresistenz von 98% schlägt wieder zu.

Liebe Grüße,
Euer Barlow

Barlow erklärt WoW, Fun

Autor:  DerNeji
Krieger sind die Typen, deren Hauptaufgabe es ist, sich vor einen Boss zu stellen und dem so lange und ausdauernd auf den Sack zu gehen, bis der wiederum seinerseits nichts anderes mehr machen kann als dem Krieger mit wachsender Begeisterung auf die Fresse zu hauen. Und, Hand aufs Herz: Wer will es ihm verübeln?

Wenn man sich entsprechend vergegenwärtigt, dass Krieger sich also augenscheinlich nicht nur freiwillig, sondern offenbar auch gerne Kieferkorrekturen von Typen verpassen lassen, die uns Schurken quadratmetergroße Ecken in die Ohren hauen, wird auch klar, was bei dieser Klasse auf der Strecke geblieben sein muss: Hirn.

Die Hauptschwierigkeit beim Raiden ist es folglich, Kriegern beizubringen, was sie hauen müssen. Bei einem Einzelmob als Gegner ist das noch relativ leicht, seit Blizzard Gruppenmitglieder des Kriegers unangreifbar gemacht hat. Man sagt dem Krieger einfach: Hau das, was sich da vorne bewegt, und meist trifft er nach wenigen Minuten, in denen er steif und fest behauptet, die Kiste oder das Erzvorkommen da vorne würde sich immer bewegen, wenn er sich wegdreht, auch den Mob. Schwieriger hingegen wird es bei mehreren Mobs, denn der Krieger kennt gemeinhin nur eine Art und Weise zu pullen: Charge! Das läuft dann meistens so ab:

"Ahm, also ich sap den Caster, Shackle auf das Skelett, Sheep auf den Melee und du pullst bitte den..."
*sssSSSSSSssrömmmms* - Geistheiler!

Noch gefährlicher hingegen ist es, den Krieger mittels Sheep Pull zu verwirren. Man muss sich das so vorstellen: Das Kriegerhirn scannt den Raum und nimmt etwa zwei humanoide Mobs - gleichzeitig die Zahlgrenze des Krieges - wahr.

"Hm, oh, da hinten, hm, da stehen zwei Typen. Hmmm. Charge. Hm."

Wenn jetzt einer der beiden gesheept wird, kann es zu verheerenden Kurzschlüssen im Hirn des Kriegers kommen.

"Hmmm. Ohh! Ein Schaf! Hm. Wo isses denn... hmmm. Oh! Ein Schaf!"

Falls man also Crowd Control vorhat, sollte man den Krieger in einem anderen Raum der Instanz ablenken, etwa: "Hey! Warum modellierst du nicht die süsse Kröte da hinten in Fimo?" - während man im Nebenraum den Pull vorbereitet.

Wichtig ist es, dem Krieger beizubringen, was er nicht hauen darf. Hier hilft ein Kinderreim:

Ist es kalt, lass es stehn.
Taumelt es, weitergehn.
Lass das Schäfchen
machen sein Schläfchen,
und wirf aufs Schweinchen
keine Steinchen.


Problematisch hier, wenn das Schaf in die Eisfalle läuft. Im Kriegerhirn ergeben jetzt Minus und Minus Plus, und es erteilt den Befehl zum Schlagen. Ferner wird der Krieger immer meckern, dass er dem Schäfchen nicht mehr traut, weil es sich plötzlich verwandelt und ihn haut. Aber egal, beim nächsten Pull hat er es schon wieder vergessen. Immer dran denken: Den Reim auf die Hand schreiben.

Einen Krieger bekommt man im Nahkampf etwa so gut tot, wie Kalksandstein oder Johannes Hesters. Sein gefährlichster Feind ist eigentlich nur der Intelligenzdebuff. Dieser kann in Sekundenschnelle dazu führen, dass die vegetativen Funktionen des Kriegers gänzlich aussetzen. Vorsicht also!

PvP mit dem Krieger gestaltet sich als schwierig. Viele Denkmuster und akribisch gelernte, maximal vom Kriegerhirn zu verarbeitenden Gegnerscharen werden hier über den Haufen geworfen. Zudem verfällt der Krieger oft in Schemata, etwa:

"Oh, hmm. Haut meinen Priester. Hm. Sunder Armor. Oh! Haut immer noch den Priester. Hm. Sunder Armor. Hm. Oh! Hm. Haut den Priester." - und so weiter.

Es empfiehlt sich daher im PVP immer, einen Betreuer für den Krieger dabeizuhaben.

Ein Herz für Krieger und liebe Grüße wünscht,

Barlow