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Zweitausendneun

Autor:  Riddler
Es ist ein Jahr der Schwärze. Ein Jahr des Verlustes und der Tränen. Trauer liegt wie schwarzes Pech auf dem Jahr der Neun. Kriege werden verloren. Kriege mit sich selbst. Mit dem Verstand und dem Herzen. Menschen gehen von uns. Ihre Erinnerungen leben unsterblich in uns weiter. Doch Schmerz ist eine Narbe auf der Seele. Schmerz vergeht nie, Schmerz vergisst man nie. Wir trennen uns von Freunden. Von Manchen auf Zeit. Von anderen auf ewig. Der physische Schmerz meines Herzens ist nun auch ein Mentaler geworden. Ich bin leer. Mein Verstand stirbt. Mit meinen Freunden. Freunde die ich mit eigenen Händen zu Grabe getragen habe. Zu einem Grab das ich selbst aushob. Freunde die mit ihrem Tod die Ketten in meinem Herzen mit sich in die Tiefe gerissen haben. Ihre Ketten hatten Widerhaken, die Tiefe, blutige Fleischwunden in meiner Seele hinterlassen haben. Ich werde nie wieder ich selbst sein. Jetzt, wo ich dachte ich hätte zu mir zurückgefunden. Nie wieder. Ihr Ableben hat mich für immer verändert. Sie nie wieder sehen zu werden, sie nie wieder fühlen zu können, dieser Gedanke ist schwer. Schwerer hingegen ist die Tatsache, dass sie in meinen Armen starben und ich nicht in der Lage war ihnen zu helfen. Vom Krebs zerfressen, war die Todesspritze ihr letzter Gnadenstoß. Ich habe sie getötet. Zu ihrem Wohl.

Es gibt Dinge, die kann man nicht mit seinem Gewissen vereinbaren.


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