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Todestag

Autor:  Isabella92
Letzte Woche Dienstag starb jemand, den ich sehr gern hatte...
Diese Woche Dienstag starb ich..

Es ist unbegreiflich, ich hatte noch nie solche Angst in meinem Leben. Und noch nie hatte ich solche Schmerzen wie jetzt.
Ich versteh nicht, wie sich von einer Minute auf die andere alles ändern soll..

Warum?
Warum?

Ich kann nicht aufhören es hinauszuschreien.

Ich habe Angst alles nur noch schlimmer zu machen..

Und jetzt höre ich meine Mutter weinen..., es ist nicht fair, dass sie auch noch unglücklich ist.

Mein Kiefer schmerzt,meinen Rücken hab ich mir auch noch irgendwie verzerrt..
Mein Bauch will auch nicht aufhören. Mir ist so schlecht, ich könnte mich jeden Moment übergeben, wenn ich es wollte.
Schlafen kann ich auch nicht und wenn ich es schaffe, dann träum ich unruhig und von dir.

Aber es sind Alpträume.

Ich komme nicht damit zurecht, so hilflos war ich noch nie und so abhängig von einem Urteil, an dem ich nichts ändern kann. Ich fühle mich wie jemand ganz Kleines, der vor einen Richter geführt wird und mit klopfendem Herzen auf sein Todesurteil wartet.
Oder wie jemand, der einen lieben Menschen in einer Naturkatastrophe verloren hat und nun schmerzlich auf die Nachricht warten musst, ob dieser jenige nun tot oder lebendig geborgen wurde...
Und dabei weiß man im tiefsten Inneren genau, dass derjenige tot ist. Doch die Hoffnung hält einem am Leben und am Ende bringt sie einen womöglich um.

Auch ich möchte nicht aufgeben. Ich möchte glauben, dass alles gut wird, dass alles nur ein böser Traum war. Und ich bete, dass ich doch noch glücklich werden darf.

Das Warten ist das Schlimmste, weil man wie eine Katze im Käfig auf und ab läuft und doch nichts tun kann. Dabei würde ich wirklich alles tun!!

Und ich hungere nach Klarheit und Informationen. So hungrig bin ich danach, dass ich schon gar keinen Hunger und keinen Apetit hab. Trinken muss ich dafür andauernd, denn ich bin dehydriert.

Ich habe Fehler gemacht, es tut mir Leid, ich wünschte ich könnte sie rückgängig machen. Doch sie sind geschehen und man muss sehen, wie man sie in den Griff kriegt.
Fliehen und auseinandergehen finde ich, sind dabei keine gute Lösung.
Ich würde das so gerne zusammen mit ihm überwältigen, überstehen.
Mit ihm an meiner Seite bin ich stark.

Doch ich habe Angst, dass es die Bedeutung für ihn verloren hat. Vor einer Woche war doch alles noch in Ordnung, ich war doch nicht die Einzige, die ein Treffen so sehr herbeigesehnt hat. Das weiß ich!

Ich möchte eine Chance. Ich würde alles ändern.
Ich weiß jetzt, dass ich oft zuviel verlangt habe, nicht fair war und übertrieben gehandelt habe. Das sehe ich jetzt ein.
Ich bete, dass meine Erkenntnis nicht zu spät kommt!

Ich möchte nur, dass du bei mir bleibst und mich liebst. Alles andere ist unwichtig.
Ich denke, wenn man einmal dabei ist einen Menschen zu verlieren, dann wird einem erst richtig klar, wie wichtig er einem ist.

Ich hätte diese Nachricht nicht schreiben sollen...und dabei bat ich doch: "Bitte bleib auch weiterhin mein!"

Ich bin bereit alles zu geben für ihn, ich bin bereit mich zu ändern! Was willst du mehr!? ><

Es ist normal, dass sich nach so langer Zeit einiges einspielt und eine gewisse Routine aufkommt..., aber deswegen muss man doch nicht aufgeben!

Aber eins sollte man nicht: "bereuen". Denn dann würde man die schönen und glücklichen Momente vergessen, die einem beschehrt wurden und die man zusammen hatte. Und die bereut man doch nicht!
Ich möchte daran glauben, dass wir noch viele schöne Momente verbringen werden....!

Dabei ist das Telefonieren auch nicht so wichtig.
Ich habe wirklich übertrieben..-.-

aber ich habe eine zweite Chance verdient! °><°

Stammte der Spruch nicht von dir: "Die Liebe ist es wert, dass wir für sie kämpfen!" ?
Dann lass uns gemeinsam kämpfen!

Du hast auch am Anfang so hart gekämpft. Warum willst du das alles aufgeben?

Ich schreibe, weil ich nicht anrufen darf und vermutlich auch keine Nachrichten schreiben, ich habe ja versprochen ihn in Ruhe zu lassen.
Aber ich ertrage es nicht, nichts zu tun, ich muss die Sachen loswerden, die mich beschäftigen.

Ich habe jetzt bemerkt, dass keines meiner Probleme es wert war mich darüber so sehr aufzuregen. Weil ich jetzt das größte aller Zeiten habe und alles daneben klein und nichtig wird.

Aber ich denke auch, dass eine Beziehung, wenn sie solche Phasen oder Probleme übersteht,daran wächst. So muss es alten Ehepaaren doch auch gehen. Die ham sich doch auch nich einfach gegenseitig aufgegeben, wenn es so aussah als würde nichst mehr gehen!



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