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Engelstod I. –Feuer-

Autor:  Bruce-Hulk-Banner
Er brannte. Der Engel brannte. Seine ganze Gestalt schien von lodernden Flammen scheinbar zerfressen zu werden. Das Gefieder seiner mächtigen Schwingen wandelte sich vom reinsten Weiß in das finsterste Schwarz.
Die Konturen des Gesichtes konnte man nur erahnen, jedoch sah man wie der Cherub unter seinen maßlosen Qualen litt.
Er spreizte die Flügel und kleine Flämmchen, stattliche Funken, lösten sich von seinem schwelenden Gefieder. Einige verglommen wieder, da sie offenbar zu schwach gewesen waren, und andere entzündeten den kargen Untergrund.
Aus einer einzigen Bewegung heraus erhob sich der Cherub in die dunklen Lüfte seines Gefängnisses und ließ Feuer regnen. Kaum war er empor gestiegen, erlosch die brennende Glut, welche den Engel bis zur Unkenntlichkeit verzehrt hatte.
Sein Körper, von unzähligen Brandmalen gezeichnet, hatte Mühe sich in der Luft zu halten. Der Cherub opferte sich seinem Leid und fing wieder zu brennen an. Unter Schmerzen kippte er, schlingerte und fiel kopfüber gen flammendem Boden.
Mit einem dumpfen Geräusch prallte er auf und vermochte noch einen kurzen Moment erleben, wie sich ausgehungerte Flammen Stück für Stück seines Leibes bemächtigten und Zentimeterweise fraßen, seinen Körper zu einer verkohlten Mumie verkommen ließen.
Leere Augenhöhlen blickten ins Nichts.


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