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Final Fantasy XV - Besser als sein Ruf Final Fantasy, Freundschaft (Sachthema), Final Fantasy XV, Review

Autor: Calafinwe

Hörm, ja. Dieser Eintrag soll sowas wie ein Review-Eintrag werden, kann aber auf ziemlich viel Gelaber hinaus laufen. An dieser Stelle daher gleich die SPOILER-Warnung für alle und Warnung vor möglicherweise viel Text! Ich versuche, das ganze mit Bildern aus dem Spiel zu unterlegen, damit es etwas hübscher und nicht nur Text ist. Viele davon sind von meinem eigenen Spielverlauf, werde also nicht für jedes eine Quellenangabe machen weil na ja. 150 Bilder und so >.<

Inhalt
Allerlei vorab
Aller Anfang ist schwer - Actionbasiertes Kampfsystem
Der Plot
Die Charaktere
Die Romanze
"Jetzt setzt's was!" - Deutsche Sprachausgabe
The Taste - Talente
Das Setting
Friendship ist Magic
Fazit

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Allerlei vorab
Gleich zu Beginn, ich hab die Entwicklung des Spiels über die zehn Jahre hinweg nicht wirklich verfolgt. Ich hab es damals mitbekommen, dass es das geben soll, als es noch Final Fantasy XIII Versus hieß, als Lunafreya noch Stella hieß und sehr lange Haare hatte, als Noctis noch Klamotten wie ein Penner hatte etc. pp. Am Rande hab ich die immer wieder erfolgten Verschiebungen des Veröffentlichungstermins mitbekommen (yay, schneller als der Berliner Hauptstadtflughafen allemal) und hab mich auch davor nicht so großartig darüber informiert bzw. die ganzen anderen Veröffentlichungen dazu konsumiert. Erst so Ende Oktober/Anfang November wurde es dann auch bei mir konkret, ich hab mich über die PS4 selbst informiert und das Spiel schlussendlich in der Deluxe Version für 90 Euro beim GameStop vorbestellt. Über Amazon hab ich noch das Deluxe Lösungsbuch mit schwarzem Einband bestellt. Also ja, bin ziemlich gut vorbereitet, hab das Lösungsbuch bisher haber nur sehr selten benutzt.

Da komm ich gleich mal zu einem Punkt vorab. Das Spiel hat einen normalen und einen leichten Modus, ich hab im normalen angefangen und muss sagen: ich finde den ziemlich ... normal. Nicht übermäßig schwierig, aber doch so, dass ich mich frage, was im leichten Modus so alles los ist. Gar keine Gegner? Nur noch die sechs Endgegner und sonst nix? Gegner, die dich mit Samthandschuhen anfassen? Ich weiß es nicht. Bin mir aber auch ziemlich sicher, dass ich den leichten Modus nicht spielen werde, weil na ja.

Zur Info, ich hab es zwischenzeitlich durchgespielt (als ich mit diesem Eintrag anfing, war ich bei der Mitte von Kapitel 14, also mehr oder minder letztes Kapitel der Hauptgeschichte) und mein gesamter Fortschritt (vor und nach Durchspielen) ist bei 74%. Soweit ich weiß, gibt es auch noch viele Quests, die erst nach Beendigung der Haupthandlung freigeschaltet werden. Also ja, auch nach dem Durchspielen gibt es noch einiges zu tun, aber dazu später mehr.

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Aller Anfang ist schwer - Actionbasiertes Kampfsystem
So auch bei Final Fantasy XV. Ich bin mit Secret of Mana, Final Fantasy VII und VIII sozusagen groß geworden, später kamen noch Final Fantasy X und XII sowie Dissidia Duodecim hinzu. Es war schon eine verdammte Umstellung mit dem actionbasierten Kampfsystem, vor allem, weil ich mit dem in Dirge of Cerberus schon nicht klar kam und da nie weiter als Kapitel 3 gekommen bin. Teil XII hatte ja auch eine ziemlich offene Spielwelt, trotzdem war das mit den Kommandos für den Kampf noch ein himmelweiter Unterschied zu Teil XV. Lediglich Dissidia lässt sich halbwegs vergleichen.

Hinzu kommt noch, dass es kein im Spielplot selbst integriertes Tutorial für die Kampfbefehle gibt, so wie das zum Beispiel bei XII mit Basch und Reks am Anfang der Fall war. Für alle, die jetzt verunsichert sind, ja, es gibt ein Tutorial gleich vorab, wenn man "Neues Spiel" auswählt wird man glaub ich gefragt, ob man zuvor ein Tutorial machen möchte. Aber es ist nicht in die Story integriert. In diesem Tutorial werden die wichtigsten Befehle erklärt, wie man einen Gegner angreift, wie man Magie wirkt, wie man die Waffen wechselt usw. Als ich das richtige Spiel angefangen habe, kam ich mir trotzdem wie ein blutiger Anfänger vor, was aber vermutlich auch nicht zu umgehen ist.

Jedenfalls bin ich am Anfang immer auf der Nase gelandet. Oder auf dem Hintern und man musste mich retten. Irgendwie incharacter für ein verwöhntes Prinzchen. Ich glaub, inzwischen bin ich ziemlich gut im Kämpfen, obwohl ich nach wie vor dazu lerne, wie einzelne Befehle funktionieren. Wusste zum Beispiel bis vor Kurzem nicht, dass man die Bestia Götter auch beschwören kann. Wenn sie Lust dazu haben. Es gibt viele kleinere Dinge, die im weiteren Spielverlauf als neue Kampfmöglichkeiten hinzu kommen und die dann auch kurz erklärt werden, aber ich glaub, ich hatte nichts mit Titan, Ramuh & Co. Jedoch, ich hab es auch ohne die bis zum 14. Kapitel geschafft und mal ehrlich, seit Teil XII hat man die Bestia auch nicht mehr wirklich gebraucht.

Das mit der Magie hab ich auch noch nicht so wirklich verstanden. Also wie man sie synthetisiert und anwendet ja, aber wann ein Zauber ein Feuga, Eisga oder Blitzga ist und nicht alles auf einmal. Glaube, ich muss drauf achten, was der Zauber in Noctis Hand grad anzeigt, aber bin immer mit beschäftigt, nicht zu sterben. Das ist in meinem Lösungsbuch auch irgendwie komplett anders drin, ich erzeuge Magie, die ganz anders heißt, als im Lösungsbuch. Hab da ein bisschen mit zu kämpfen, aber am Ende ist es doch ganz witzig, wenn sie ausgeführt werden und die vier Jungs zu nah dran sind. Dann gibt es entweder spontane Brathähnchen, Zitteraal oder Gefrierbrand. Hat bei mir einen gewissen Unterhaltungswert.

Aber ja, das mal dazu. Wie gesagt, man gewöhnt sich relativ schnell an die neue Handhabung und vor allem, dass es nicht mehr rundenbasiert ist. Das ist ja auch immer einer der Kritikpunkte schlechthin und wird auch beim FFVII Remake heiß diskutiert, ob es wieder rundenbasiert wird oder nicht. Wir werden es sehen.

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Der Plot
Eines der Dinge, wo ich immer wieder Bauchweh habe. Oder wo ich eigentlich hauptsächlich Bauchweh hab. Die Grundidee der Story finde ich gar nicht mal schlecht. Ja, es ist total kitschiges schwarz-weißes Gut gegen Böse Fluff. Aber hey, solche Storys verkaufen sich einfach am besten, siehe Herr der Ringe, Star Wars, Harry Potter oder auch die anderen Teile der Final Fantasy-Reihe. Gut gegen Böse, gepaart mit Romantik, das geht irgendwie immer. Von daher finde ich es gar nicht mal so schlecht.

Ich persönlich störe mich aber extrem an der Umsetzung. Im Spiel selber wird viel zu wenig über die Hintergründe aufgeklärt. Mein Vorteil ist, dass ich mit der Deluxe Version noch den Film Kingsglaive dazu bekommen habe, der die direkten Ereignisse um König Regis Lucis Caelum (Noctis' Vater) vor Beginn des Spiels abhandelt. Aber selbst mit Hilfe des Films wird nicht alles aufgeklärt bzw. bleiben in meinen Augen einfach viel zu viele Fragen offen. Ja, bei einem guten Werk gehört es dazu, dass Dinge nicht aufgeklärt werden, war bei anderen Teilen der Reihe auch so. Aber bei XV hab ich wiederholt das Gefühl, dass Dinge offen bleiben, einfach weil die Entwicklung des Spiels an sich ein Alptraum war. Nur hin und wieder sieht man Rückblenden, bei denen Noctis sich an irgendwas erinnert.

Zudem hab ich das Gefühl, dass da teilweise bei anderen Spielen abgekupfert wurde. Ich mein, eine der Gottheiten zettelt eine Rebellion an und arbeitet daraufhin gegen die restlichen Gottheiten? Vielen Dank, Final Fantasy XII, vielen Dank liebe Occuria, vielen Dank Venat. Aber bei Final Fantasy XV? Ich weiß nicht. Da frag ich mich dann ehrlich gesagt auch, was die sich dabei gedacht haben, ob diese Gestaltung der Gottheiten von Anfang an so geplant war, oder ob das erst im Nachhinein hinzu kam. Zudem, Bahamut & Co. werden nicht mit Ifrit fertig? Fünf gegen einen und sie kriegen ihn nicht klein? Hat mich persönlich auch stark an das Silmarillion erinnert, wo die Valar Melkor beim ersten Mal mit Gnade behandelt haben. Die Tolkien-Fans unter uns wissen ja, worin das geendet ist.

Was mich zudem stört, ist, dass die Haupthandlung einfach so verdammt kurz ist. Ich bin momentan bei gut 90 Stunden Spielzeit und 74% Gesamtfortschritt und ich behaupte, dass die Haupthandlung davon keine 20 Stunden bzw. 20% umfasst. Was ich ehrlich gesagt ziemlich mickrig finde im Vergleich zu anderen Teilen. Oh, wie sind wir über Gaia, Spira und Ivalice gehetzt, von einem Punkt der Welt auf einen anderen Punkt der Welt, jede Nation und jedes Volk kennen lernend, Esthar, Al-Bedhs, Vieras und Wutai, wo seid ihr nur geblieben? Ich kann es einerseits verstehen, weil eine ganze Weltkugel als offene Welt zu programmieren ist vermutlich der Wahnsinn schlechthin. Trotzdem finde ich es schade.

Alles in allem finde ich, dass man die Geschichte doch noch viel mehr hätte ausbauen können. Wie gesagt, die Grundidee an sich finde ich nicht schlecht, wenn man mal davon absieht, dass der Aspekt mit dem rebellierenden Gott schon mal da war. Aber genau das ist auch wieder so ein Punkt, wo ich extremes Bauchweh bekomme. Ifrit ist scheinbar der Drahtzieher hinter allem, trotzdem gibt es so gut wie Null Interaktion zwischen ihm und den Protagonisten. Da gibt es nur den vorletzten Kampf, bevor es zu Ardyn geht, Letzterer bequemt sich dann noch, die Absicht von Ifrit zu erklären, aber der misantrophische Feuerlord selbst ist sich scheinbar selbst zu schade dafür, Noctis zu verhöhnen. Versteh ich nicht, hätte man 100x besser ausbauen können.

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Die Charaktere
Wo fange ich nur an? Ich hab so viele Gedanken zu ihnen und weiß nicht, bei wem ich anfangen soll. Oder mit was zu erst. Fakt ist, dass Final Fantasy XV der Teil mit den meisten Charakteren ist, die mich am meisten überrascht haben. Und die auch zum Teil ziemlich große Wendungen mitmachen, allen voran Ardyn und Aranea Highwind. Vor allem Letztere ist mir sehr ans Herz gewachsen, sie mit ihrem Verhalten einfach nur so extrem glaubwürdig als Söldnerin. Arbeitet für den Meistbietenden, stimmt aber nicht unbedingt mit seinen Plänen überein. Dann hat sie ja noch unsere altbekannten Wedge und Biggs im Schlepptau, die natürlich bei keinem Final Fantasy fehlen dürfen (neben Cid!).

Dann noch Ardyn, den werden die meisten vermutlich eher nicht mögen. Zudem, sobald er einmal sein wahres Gesicht gezeigt hat, wird es eigentlich ziemlich vorhersehbar, was von ihm kommt (mal abgesehen von der nicht zufriedenstellenden Ifrit-Geschichte). Ich glaube ja, dass er eher so etwas wie eine gespaltene Persönlichkeit ist. Aber vermutlich verpacke ich das lieber in einer Charaktervorstellung, man kann einfach so viel zu ihm schreiben. Überhaupt, die ganzen Nebencharaktere sind mir alle so ans Herz gewachsen, vor allem Dave (den Jäger) und Navyth (den Angler) hab ich ins Herz geschlossen. Aber wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten. Iris finde ich nervig³. Wie so eine kleine Schwester, mich hat sie aber eher an Yuffie erinnert. Yuffie in Punk-Klamotten. Nur mit dem Unterschied, dass man Yuffie noch zu was gebrauchen konnte. Iris hingegen... Regis (Noctis' Vater) finde ich auch faszinierend, zu dem wird es vermutlich auch eine Charaktervorstellung geben (und zu Ardyn und vielleicht zu Noctis).

Auch die Hauptcharaktere kann man nur ins Herz schließen. Ich persönlich war ja anfangs doch ziemlich skeptisch, kenne ich noch zu gut die großen Gruppen, bei denen man die Charaktere durchwechseln konnte und Platz für viele verschiedene Beziehungen untereinander war (Cloud Aerith Love Story, Balthier Vaan Mentor Schüler, Squall Selphie Xell Schulkameraden, Yuna Wakka Lulu Geschwisterliebe). Bei XV hat man einen festen Kern, ab und zu gesellen sich andere Charaktere hinzu (Cor, Iris, Aranea), Gladio trollt sich auch mal davon, aber ansonsten hat man immer das gleiche Team, d. h. wenn dir einer von denen auf die Nerven geht, dann hast du als Spieler ein Problem, weil du ihn nicht los wirst. Ich persönlich mag Gladio nicht wirklich.

Aber gerade deshalb merkt man, wie sehr das Konzept Final Fantasy XV auf der Freundschaft der vier zueinander aufbaut. Sie machen so gut wie alles zusammen, nach Altissia fällt Noctis in ein tiefes Loch, was den Zusammenhalt der vier auf eine harte Probe stellt. Glücklicherweise kann er sich noch mal am Riemen reißen und sie setzen ihr Abenteuer fort. Vermutlich ist auch vieles der heutigen Technik zu verdanken, dass die Geschichte der vier Freunde einfach so verdammt glaubwürdig rüber kommt. Bei Final Fantasy VII war's in meinen Augen zum Beispiel doch noch recht schwer, mit der Mimik der Charaktere zu arbeiten, da hat sich seitdem einiges getan.

Was mir aber auf der anderen Seite ganz extrem fehlt, sind die einzelnen Charaktervorstellungen, genau genommen die Vergangenheiten, die sie jeweils mitbringen. In bisherigen Teilen war es so, dass jeder einzelne Charakter der Partie seinen Part Aufmerksamkeit bekommen hat, man hat einiges über seinen Hintergrund und die Gründe erfahren, die ihn bewegen, bei der Rettung der Welt mitzumachen. Wurde hier komplett außen vorgelassen, dass Noctic, Gladio, Ignis und Prompto die besten Freunde schlechthin sind und Ignis und Gladio Noctis' Beschützer und Ratgeber, wird einfach von vornherein als gegeben betrachtet. Dass Gladio noch Verwandte hat, kriegt man im Plot noch halbwegs mit. Über Ignis erfährt man so gut wie gar nichts.

Ich hab mir im Nachgang jetzt auch noch den Anime Brotherhood Final Fantasy XV angesehen (5 Folgen à 10 Minuten Lauflänge), der eine parallele Handlung zum Anfangsplot im Spiel aufbaut, bei dem man aber noch mehr über die Hintergründe der vier Freunde erfährt. Zum Beispiel, dass Gladio Noctis am Anfang nicht besonders mochte, dass Ignis ihn ständig bemuttert und vor allem, wie Prompto als einziger Zivilist zu der Gruppe hinzu gestoßen ist. Vor allem weiß ich nicht, was sich die Macher bei Prompto gedacht haben. Dass er aus Niflheim stammt, hätte man im Spiel bei weitem mehr ausbauen können. Stattdessen gab es da nur ein *heulflenn* "Ich bin aus Niflheim!" *flennheul* "Ja, du bist trotzdem unser Freund!" und Ende. Hat vielleicht eine Minute gedauert. Dass Prompto eigentlich der Sohn von dem verrückten Niflheimwissenschafler ist (der Typ, der die Kannagi wissenschaftlich untersuchen wollte), erfährt man dann aus dem Lösungsbuch O_o'

Im Anime hat er dann seine eigene Folge bekommen, war in seiner Jugend ein ziemliches Dickerchen und der Außenseiter, der aber immerhin nicht gemobbt worden zu sein scheint und nur durch einen dummen Zufall darauf gelenkt wurde, Noctis' Nähe zu suchen. Aber auch da gab es überhaupt keinen Anhaltspunkt, dass er eigentlich aus Niflheim ist. In Insomnia lebte er alleine in seiner Wohnung und hat schon damals alles und jeden fotografiert. Ich denke, man weiß, worauf ich hinaus will. Das Spiel punkten zum Teil sehr stark bei seinen Charakterisierungen, hat aber hier und da auch einfach extreme Lücken, die wohl durch den Anime gestopft werden sollten. In der Gegenwart sind sie sehr stark ausgearbeitet, ihre History wird aber kaum angeschnitten und da frag ich mich schon, ob die vier Jungs tatsächlich so gut ausgearbeitet wurden mit Hintergrund und allem. Ich muss an dieser Stelle dazu sagen, dass ich nicht weiß, wann bei den Macher die Idee zu dem Anime kam. Aber ohne den wüsste ich zum Beispiel nicht, dass Noctis als Kind von einem Siecher/Dämonen verletzt wurde und deshalb von seinem Vater nach Tennebrae geschleppt wurden ist, um dort Heilung zu erfahren. Im Spiel wurde glaub ich nur erwähnt, dass er als Kind schwer verletzt wurde, kann mich nicht dran erinnern, dass da Siecher erwähnt worden wären.

Man merkt, dass ich auch bei den Charakteren etwas gespalten bin. Ich glaube im übrigen auch, dass es ein generelles Problem von Final Fantasy XV ist, dass die Macher zu viel aus verschiedenen Sichtweisen und/oder Jahren erzählen wollten bzw. dass sie zu viele Puzzleteile hatten, da wo am Ende einige dabei waren, die nicht mehr gepasst haben, die man aber trotzdem nicht weglassen wollte. Kann ich einerseits verstehen (vor allem bei der Schlussszene, dazu später mehr), andererseits sorgt dies dafür, dass die Geschichte doch immer mal wieder recht zusammenhanglos wirkt.

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Die Romanze
Für mich tatsächlich eine der schönsten Liebesgeschichten ever. Obwohl es eigentlich hauptsächlich eine total traurige Liebesgeschichte ist, weil Noctis und Luna immer versuchen, zusammen zu kommen, sich im Spiel aber nicht wirklich über den Weg laufen. Das eine Mal, wo es tatsächlich der Fall ist, steht sie in Altissia oben und hält eine Rede und er steht unten im Publikum und sie haben noch die Möglichkeit, sich einen intimen Blick zuzuwerfen, aber das war es mehr oder minder auch schon. Wer mich kennt, weiß, dass ich kein allzu großer Fan von Romanzen bin, die müssen schon was besonderes sein (z. B. Elizabeth Bennet X Mr. Darcy in Pride and Prejudice). Aber Noctis X Luna ist einfach so unfassbar traurig, dass es auch mein Herz berührt hat.

Ich muss dazu sagen, dass ich anfangs ziemlich skeptisch war, vor allem Luna gegenüber. Ich hatte die Befürchtung, dass die Romanze einerseits total kitschig ist (was sie irgendwie auch ist), und andererseits, dass Luna eine totale Mary Sue ist. Und ja, sie ist tatsächlich ziemlich mary-sue-ig. Gibt nur wenig, was man an ihr bekritteln könnte, außer vielleicht, dass sie sich damals als Kind dazu entschieden hat, in Tennebrae zu bleiben, anstatt mit König Regis zu fliehen. Auf der anderen Seite ist da ihr total trauriges Leben, Mutter verloren, als sie noch ein Kind war, dazu gezwungen, das Amt der Kannagi anzutreten und fortan in einem goldenen Käfig von Niflheim zu sitzen. Man kann sich definitiv ein schöneres Leben vorstellen. Immerhin hat sie noch ihren Bruder, der auf ihrer Seite ist, der ihre Meinung bezüglich Noctis allerdings nicht teilt.

Beim einzigen Mal, wo die beiden dann tatsächlich vereint sind, liegt Noctis bewusstlos am Boden und Luna schleppt sich, verletzt wie sie ist, zu ihm, nur um dann gleich von Ardyn verwundet zu werden. Ansonsten kommunizieren sie nur via Hund un Notizbuch. Bei Promtos Fotos gibt es bei meinen auch nur das oben von dem Brautkleid, das Luna hätte tragen sollen (übrigens von Vivienne Westwood designed!), aber von ihr selber gibt es kein einziges. Irgendwie total schade. Also ja, wer mich mal beschenken will, kann das mit einer Noctis X Luna Fanfiction machen. Außerdem will ich jetzt unbedingt Noctis in seiner Bräutigamsuniform cosplayn, aber davon gibt es irgendwie kein vernünftiges Bild im Internet. ;__;

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"Jetzt setzt's was!" - Deutsche Sprachausgabe
Hörm, ja. Das erste Final Fantasy mit deutscher Sprachausgabe. Ich hab es tatsächlich von vorn bis hinten nur damit gespielt. Mein Fernseher ist nicht so groß, als dass ich die Untertitel alle problemlos lesen könnte. Müsste mich jedes Mal vorbeugen, deshalb hab ich's gleich auf deutsch gemacht. Ja, es gibt einige Dinge, die man auch hier kritisieren kann (z. B. Hollys Piepsstimme), für mich sind das aber mehrheitlich Dinge, die an der Programmierung liegen. Zum Beispiel, wenn man mit den Chocobos grad durch den Vesperspiegelsee schwimmt und dann Promptos Frage an Ignis, wie er denn jetzt bei Nacht Auto fahren könne. Oder wenn sie mit den Vögeln grad im Tunnel sind die Bemerkung, dass das Wetter angenehm ist. Passt halt hinten und vorne nicht XD~

Ansonsten regen sich einige über Cidneys rauchige Stimme in der deutschen Fassung auf, und dass sie nicht zu ihr passt. Für mich war das anfangs auch eine ziemliche Gewöhnung. Andererseits weiß man auch nicht, ob die Gute nicht jeden Abend eine Flasche Whiskey kippt. Würde mich bei dem Opa nicht wundern, wenn sie das mit aufgeschnappt hätte. Wie gesagt, man gewöhnt sich dran. Ich hatte da beim Film Kingsglaive eher Schwierigkeiten, da es extrem aufgefallen ist, dass die Laute nicht zur Lippenbewegung gepasst hatten. Allerdings scheint es mittlerweile auch zum guten Ton zu gehören, dass man eine deutsche Synchronisation von vornherein schlecht findet. Man gehört nur dann dazu, wenn man im japanischen Original mit deutschen Untertiteln schaut. Finde ich irgendwie ziemlich lame.

Unabhängig davon muss ich auch immer wieder schmunzeln bei den ein oder anderen Sprüchen, die sie bringen. Z. B. bei Noctis' "Jetzt setzt's was!", wenn er seinen Berserker Mode aktiviert, oder sein Spruch "Prompto, da musst du hin!", als er auf Wiz' Chocobo Farm eine Anzeige für Chocobo Kosmetik oder sowas sieht. Oder Gladios "Wir können doch hier zelten!" mitten in einem Dungeon. Von Promptos Verhalten in einem Dungeon fang ich gar nicht erst an.

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The Taste - Talente
Teil der Mini-Spiele, die es in jedem Final Fantasy geben sollte. Jeder der vier hat ein Talent, wobei ich "Überleben" von Gladio am langweiligsten finde. Er muss einfach nur rumrennen, um von selbst auf Talentstufe 10 zu kommen. Ist am Ende zwar dann doch ziemlich nützlich, weil man ab Stufe 10 hochwertige Heilitems bekommt aber na ja. Angeln und Kochen macht einfach mal 100x mehr Spaß. Ich glaub, ich hab mittlerweile auch mehr als die Hälfte aller Gerichte zusammen, die Ignis kochen kannt (mit Extra durch Vorstellerrabatt), aber ich hab das Problem, dass manche Zutaten wirklich rar gesät sind, z. B. die Leidener Süßkartoffel. Weiß einer, wo's die gibt?

Zudem erschwert das jetzt ziemlich stark meinen Plan, jedes Gericht mindestens einmal gekocht zu haben, denn die Scheißkartoffel braucht man für mehr als nur ein Gericht. Angeln (Noctis) ist auch komplett meines, aber da hab ich noch nicht mal die Hälfte aller Fische aus dem Wasser gezogen, die es gibt. Ich hab ja auch das Lösungsbuch, aber da fehlen irgendwie viele Fische und ich stehe an einer Angelstelle, die im Lösungsbuch auf der Karte gar nicht vermerkt ist und kann nur raten, welcher Köder jetzt der Passende ist (Karpfen hat sich rausgestellt), aber da sind noch mindestens vier andere Fische in dem Teich, die einen anderen Köder brauchen. Mech.

Bei den Fotos (Prompto) hab ich so das Problem, dass ich nur 150 Stück speichern kann. Seriousely? 150? Damit kommt kein Cosplayfotograf zurecht, der über einen längeren Zeitraum knippst. Zudem frage ich mich immer mal wieder, wer das Foto überhaupt gemacht hat. Weil eigentlich ist ja Prompto der Fotograf, aber ich glaub, er drückt die Kamera auch den anderen in die Hand. Anders kann ich es mir nämlich nicht erklären, warum ich ein Bild von Prompto mit Genickbruch habe. Das Foto rechts ist der beste Beweis dafür, in dem Kampf hatte ich alle Hände voll zu tun, nicht zu sterben und musste Prompto zwischen mit einer Phönixfeder wiederbeleben. Wer um alles in der Welt hatte da noch Zeit, ein Foto von ihm zu schießen?

Unabhängig davon sind seine Fotos mal mehr, mal weniger gut. Hier eine kleine Auswahl:

   
   
   

Was mir fehlt ist, dass er das Essen fotografiert. Übrigens das dritte Bild in der zweiten Reihe, da hat Ignis sich seine Brille von einem schwarzen Chocobo klauen lassen und dann musste Noctis ihm helfen, sie wieder zu beschaffen. Voll Panne, und die Ersatzbrille wollte er natürlich nicht nehmen, der feine Herr, weil die alte ja noch gut ist. Das dritte Bild in der ersten Reihe ist in meinen Augen auch ein totales Rotzbild. Jeder anständige Fotograf hätte da einen Blitz oder wenigstens einen Reflektor zur Hand gehabt. Also ja, Prompto lernt mit der Zeit dazu. Bild vier in Reihe zwei finde ich eines meiner besten. Und bei dem vierten in der ersten Reihe sieht man, dass Hände mit das Schwierigste sind. Kenn ich schon von der Zeichnerszene her, schau dir immer die Hand an. Noctis' rechte Hand ist da auch etwas missglückt.

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Das Setting
Da hab ich mir auch immer mal wieder meinen Teil gedacht. Von Insomnia selber sieht man nicht wirklich viel, nur am Anfang und dann natürlich das 14. Schlusskapitel. Lucis selbst ist ja eine ziemlich große Insel mit einem Vulkan und einem abgestürzten Meteor noch dazu, die Fahrt mit dem Auto von einem Punkt der Insel zu einem anderen kann bisweilen einen ganzen Tag dauern, wenn man nicht die 10-Gil-Hinbeam-Geschichte verwendet. Nachts kommen dann die Siecher aus ihren Löchern und Ignis hält meist an, damit gegen sie gekämpft werden kann. Die Raststätten wirken alle ziemlich us-amerikanisch, es gibt ein Fast Food Restaurant, das "Krähennest".

Die normalen Gegner bestehen dann aus Wildtieren und Angehörigen des Imperiums, die immer mal wieder angeflogen kommen. Es gibt eine wüstenähnliche Gegend, tiefe Wälder, eine Urlaubsregion, Steilküsten und die Region um den Vulkan Ravathoga herum wirkt eigentlich wie eine Mondlandschaft aus dem Bilderbuch. Und sie haben sowas wie einen Grand Canyon. Also wohl doch nicht nur eine Insel, sondern schon eher was in Richtung Australien, aber wir sind ja immer noch in einem Computerspiel. Die Dungeons sind zum Teil auch ziemlich gruselig, vor allem dann, wenn Noctis aus irgendwelchen Gründen dann immer alleine herum schleicht. Ich habe nämlich die schlechte Angewohnheit, immer irgendwelche Schächte, Klippen und sonstiges hinunter zu springen, während meine Gefährten den üblichen Weg über eine Treppe nehmen und dann ewig brauchen, um wieder zu mir aufzuschließen.

Oder man hört irgendwann nur noch Promptos Schreie in der Finsternis und denkt sich "What the~!". Die Minen waren auch gruselig mit den Loren, die dann ständig angefahren gekommen sind und man hat nichts gesehen, nur gehört und auf einmal platzt so ein Ding mit einem Monster drin heran. Für kleine Kinder ist das meiner Meinung nach definitiv nichts. Altissia ist wie Venedig, man kommt nur mit Gondeln von A nach B, die Gässchen und Wege sind zum Teil schon verdammt verwinkelt und man verläuft sich ständig. Eigentlich schon verdammt hübsch gemacht, ist halt irgendwie wie das echte Venedig, wo man dann auch in der Gondel sitzt und die Leute einem zuwinken. Fehlt nur noch, dass einer "'O sole mio" anstimmt.

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Friendship is Magic
Und weil's so schön ist, hier noch mal ein Satz Fotos:

   
   
   
   
   

Natürlich hab ich noch viel mehr davon. Zum Beispiel das, wo ich meinen Chocobo auf der Angelbedarfshütte geparkt habe. Oder ein Bild vom Regalia, wie er endlich wie Bumblebee aussieht. Oder mein Zertifikatsbild, dass ich das Spiel durchgespielt habe. Allerdings kann ich hier natürlich nicht alles mit Bildern zupflastern.

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Fazit
Hach, was soll ich dazu nur sagen? Final Fantasy XV hat in meinen Augen zum Teil viele Fehler, die aus unterschiedlichen Gründen gemacht wurden. Die lange Entwicklungszeit und das immer wieder wechselnde Entwicklerteam hatten sicher keinen geringen Anteil daran.

Trotzdem bietet das Spiel auch so viel Liebe, dass man es eigentlich nicht aus der Hand legen mag, wenn man es dann doch mal durchgespielt hat. Fundamet dieses Erfolgs ist die Freundschaft der vier Protagonisten zueinander, die zwischendrin auf eine harte Probe gestellt wird und daran fast zu zerbrechen droht und am Ende dann tatsächlich auseinander geht, während Noctis sich in zehn Jahren Abstinenz übt. Der Rest fällt dann auseinander, weil vermutlich jeder daran erinnert wird, was war und was hätte sein können, wäre Noctis nicht verschwunden. Und weil jeder an den verschwundenen Prinzen erinnert wird, sobald er einen der anderen sieht und es nicht packt, dass er weg ist, weil sie ihn über die Jahre hinweg doch lieb gewonnen haben.

Ich hatte in einem Tweet mal vermutet, dass es ein Herr der Ringe-Ending geben wird und es ist genau so gekommen, gespickt mit ein bisschen Harry Potter. Der Protagonist, der sehr genau weiß, dass er am Ende sein Leben geben muss, um der Welt das Licht zurück zu bringen und der alles andere will, als von seinen drei engsten Freunden scheiden zu müssen. Gut, bei HDR und HP war es am Ende dann doch etwas anders, die Protagonisten sind jeweils nicht gestorben, aber genau das ist der Grund, warum Noctis' Schicksal für mich umso tragischer ist. Weil es für ihn persönlich in dem Sinne eigentlich kein Happy End ist. Und weil er nach den zehn Jahren, die er weg war und dementsprechend älter wirkt, trotzdem eigentlich noch das Kind ist, das als Spross des Königs geboren wurde, deshalb die Kindheit über ziemlich alleine war und trotzdem seiner Rolle gerecht werden muss. Ich könnte an dieser Stelle auch ziemlich ausschweifend über die Beziehung zwischen Vater und Sohn werden, aber ich glaub, ich spar mir das lieber für die Charaktervorstellungen, die ich schreiben möchte.

Mich persönlich hat Noctis am Ende ein bisschen an Aragorn erinnert, vielleicht kommt das nur mir so vor. Aragorn in modern, aber ohne Happy End. Noctis' Geschichte ist wohl diejenige, die mich am meisten von allen Final Fantasys, die ich gespielt habe, berührt hat. Ja, es ist verdammt traurig, wenn Aerith stirbt; was hab ich Rotz und Wasser geflennt, als Tidus am Ende gegangen ist. Das einzige aber, wo ich Noctis' Schicksal wirklich mit vergleichen kann und möchte, ist Zacks Ende in Crisis Core, weil es einfach verdammt ähnlich ist.

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In dem Sinne, vielleicht habt ihr ja bis hierher gelesen. Ich hoffe, dass ich den Eintrag halbwegs leserfreundlich gestalten konnte. Berge von Text ohne irgendwas dazwischen mag ich persönlich nicht so, deshalb hab ich so viele Fotos reingepackt und es in Unterabschnitte gegliedert, sodass man nicht alles lesen muss, wenn man nicht möchte. Vielleicht habt ihr ja nun selbst Interesse daran, das Spiel zu spielen. Es lohnt sich, trotz der vielen Fehler, die es hat und ich bin froh, die 90 Öken dafür hingeblättert zu haben!

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Datum: 28.12.2016 02:35
Erstmal eine wirklich gute kleine Review zum Spiel und natürlich erinnert das ende von Noctis an Zack. Immerhin war Tabata auch an der Entwicklung von Crisis Core beteiligt D:
Es gibt sogar ein kleines Easter Egg wenn man in Hammerhead ist. Dort befindet sich nämlich ein Werbeplakat für Banora White Äpfel, das mir eigentlich erst kurz vor dem Finale aufgefallen ist als es für mich hieß, auf nach Insomnia.

Ich habe das spiel jedoch über die letzten Jahre immer wieder verfolgt und seid der Gamescom 2015 jeden Artikel, jedes Video und jeden Active Time Report geschaut, wo die macher über das Spiel sprachen und neue Dinge vorstellten wie zum beispiel der Aufbau des Niffelheim Imperiums oder andere Dinge die einem dann doch das eine oder andere an Hintergrundwissen geliefert haben.
Wenn man sich damit nicht beschäftigt hat, ist es klar wenn man dann dumm da steht und sich mehr Hintergrundwissen wünscht.

Ich selbst habe mittlerweile um die 190 Std in das Spiel gesteckt, jede noch so kleine Quest und Nebenquest gemacht und bin dann auch mal einfach nur ohne Plan durch Lucis gelaufen um die Welt zu erkunden die einem geboten wird und bin auf so manche Sachen gestoßen, die ich nicht erwartet hätte. Man lernt die Charaktere an sich einfach nur zu schätzen und zu lieben, auch wenn die Gespräche mit der Situation an sich nicht zusammenpassen. Selbst wenn man gewisse Charaktere nicht mag (Ich bin auch kein großer Fan von Gladio) muss man damit leben das die vier Jungs fast das gesammte Spiel zusammen sind und die traurige Story auch schon so manche höhen und tiefen hat.

Das einzige was mir eigentlich noch fehlt ist die letzte Quest mit den Secret Dungeons die man ja nach dem Durchspielen erhält. Aber diesen Dungeon werde ich vorrerst nicht machen D:
Da müsste ich mich schon mehr mit dem Magiesystem befassen um heil da durchzukommen weil man beim betreten des Dungeons nur die Mitteilung bekommt, das man von nun an keine Items mehr benutzen darf und die einzige Heilung die man dann kriegt entweder über das Essen bzw die Campetagen bekommt, oder indem man bestimmte Komandos und Ausrüstungsgegenstände einsetzt und natürlich Heilzauber.

Während ich das Kampfsystem recht gelungen finde und es im gegensatz zum Kampfsystem von Episode Duscae doch stark unterscheidet, habe ich mich mit der Magie eher weniger befasst. Klar weiß ich wie ich die Elemente zusammenfüge und mit items die Zauber verstärken oder verbessern kann, aber wirklich damit beschäftigt habe ich mich eigentlich nicht wirklich. Außerdem besitze ich leider nicht das Lösungsbuch und musste an manchen Stellen dann doch schon mal googeln.
Ich liebe die Talente wie zum Beispiel die Fotos von Prompto oder das man durch die Gerichte von Ignis diverse Buffs bekommt. Auch das Angeln war einfach nur super und vielleicht habe ich nicht alle gerichte und fische gefunden aber ansonsten habe ich das Spiel doch glaube ich auf 100 % gebracht. Ich habe sogar in den Achivements die Errungenschaft Erkunder von Eos mit einer Platin Trophähe versehen und freue mich auf zukünftige Events und Story-DLCs, welche ja bereits angekündigt wurden und zumindest die 4 Jungs bekommen jeder eine eigene Episode wo dann hoffentlich mehr Hintergrundinformationen mit einfliesen werden.

Was die Synchro angeht... ich finde die Deutsche Synchro okay, aber an sich finde ich die Stimmen dann doch recht unpassend. Außerdem habe ich mich einfach viel zu sehr an die englischen Stimmen gewöhnt, deshalb habe ich es auch auf englisch durchgespielt, wenn auch mit deutschen Untertiteln. Das kann schon manchmal verwirrend sein, aber ich finde man erfährt auch von der Story an sich viel mehr wenn man die englische Synchro nimmt :D

Ich werde aufjedenfall auch deine zukünftigen Reviews lesen, wenn du dann auf die einzelnen Charaktere eingehst und über die vielen kleinen Fehler kann man denke ich schon hinwegsehen wenn man sich das komplette Spiel als ganzes vornimmt
Ich bin nicht BÖSE. Ich bin nur seid 20 Jahren schlecht gelaunt
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Datum: 28.12.2016 09:14
kiki004:
 
Hallo kiki,
 
erst einmal vielen Dank für deinen Kommentar, hab schon befürchtet, den Eintrag liest keiner mehr, weil's der x. seiner Art ist. Da bin ich doch beruhigt. :)

> Ich habe das spiel jedoch über die letzten Jahre immer wieder verfolgt und seid der Gamescom 2015 jeden Artikel, jedes Video und jeden Active Time Report geschaut, wo die macher über das Spiel sprachen und neue Dinge vorstellten wie zum beispiel der Aufbau des Niffelheim Imperiums oder andere Dinge die einem dann doch das eine oder andere an Hintergrundwissen geliefert haben.
> Wenn man sich damit nicht beschäftigt hat, ist es klar wenn man dann dumm da steht und sich mehr Hintergrundwissen wünscht. 
 
Okay gut, das hilft mir schon mal weiter, um das Gesamtwerk an sich besser einschätzen zu können. Da hab ich den Vergleich zwischen jemandem, der sich kaum damit beschäftigt hat und jemandem, der sich viel beschäftigt hat. Allerdings rückt das für mich alles nur noch mehr ins Negative. 
Ich hab gestern auch mal nach diesem Omen Trailer gegooglet, weils hieß, dass da eine wichtige Interaktion zwischen Regis und dem Kristall stattfindet.
 
Ist ein Werk tatsächlich gut, wenn der Spieler noch zig Entwickler-Interviews, Trailer und sonstige Sachen konsumieren muss, damit der Plot des Spiels einen vernünftigen Sinn ergibt? In meinen Augen halt leider nicht, aber das passt sich auch irgendwie in meine Annahme ein, dass zu viele Teile von verschiedenen Sichtweisen erzählt werden sollten, bei dem Omen-Trailer hatte ich das Gefühl, dass die Anfangsszene mit Noctis und Luna eine Vision sein könnte, die Regis hatte.
Es tut mir leid, aber wenn der Entwickler in einem Interview erklären muss, wie etwas gemeint ist, dann hat er bei der Entwicklung des Werkes einen Scheißjob gemacht. Ist bei Literatur genauso.
 
Ich glaub aber auch, dass das ein Problem ist, das sich über die letzten Jahrzehnte hinweg ergeben hat. Als z. B. FFVII raus kam, hat es keine Sau interessiert, was sich die Entwickler dabei dachten. Das Spiel war abgerundet, hatte Platz für (zum Teil himmelschreiende) Fanspekulationen, aber es gab nirgends gravierende Lücken. 
Mit der fortschreitenden Technologisierung (Internet jederzeit verfügbar) wurde es möglich, mit den Fans auf breiter Fläche zu kommunizieren, man merkte, dass die Fans großes Interesse hatten an dem, was man über ein Spiel Preis gab und hat dann angefangen, sich selbst auch etwas mehr in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken. Also mal ganz allgemein gesprochen und nicht fokussiert auf die Final Fantasy-Reihe oder SquareEnix.
 
Ich glaub, da bin ich mittlerweile auch einfach zu geprägt durch mein literaturwissenschaftliches Studium, als dass ich das einfach so hinnehmen würde. Uns wurde eingetrichtert, dass wir bei der Interpretation ein Werk immer möglichst unabhängig vom Autor (Entwickler, Regisseur, whatever) betrachten sollten, denn Konsumenten in 100 Jahren werden ein Werk vermutlich ganz anders bewerten, als wir das heute tun, einfach aus dem Grund heraus, dass in den nächsten 100 Jahren sonstwas passieren kann, das eine andere Interpretation eines Werkes zulässt.
 
Aber ich schweif grad zu sehr vom Thema ab. ^^" Man könnte hier auch eine Doktorarbeit schreiben "Wie sehr geht der Fokus bei Videospielen weg von dem Spiel an sich und hin zu den Entwicklern?".

> Ich selbst habe mittlerweile um die 190 Std in das Spiel gesteckt, jede noch so kleine Quest und Nebenquest gemacht und bin dann auch mal einfach nur ohne Plan durch Lucis gelaufen um die Welt zu erkunden die einem geboten wird und bin auf so manche Sachen gestoßen, die ich nicht erwartet hätte. Man lernt die Charaktere an sich einfach nur zu schätzen und zu lieben, auch wenn die Gespräche mit der Situation an sich nicht zusammenpassen. Selbst wenn man gewisse Charaktere nicht mag (Ich bin auch kein großer Fan von Gladio) muss man damit leben das die vier Jungs fast das gesammte Spiel zusammen sind und die traurige Story auch schon so manche höhen und tiefen hat.

> Das einzige was mir eigentlich noch fehlt ist die letzte Quest mit den Secret Dungeons die man ja nach dem Durchspielen erhält. Aber diesen Dungeon werde ich vorrerst nicht machen D:
> Da müsste ich mich schon mehr mit dem Magiesystem befassen um heil da durchzukommen weil man beim betreten des Dungeons nur die Mitteilung bekommt, das man von nun an keine Items mehr benutzen darf und die einzige Heilung die man dann kriegt entweder über das Essen bzw die Campetagen bekommt, oder indem man bestimmte Komandos und Ausrüstungsgegenstände einsetzt und natürlich Heilzauber.
 
Gut, das ist ja dann ähnlich wie bei Teil XII, da gab es ja auch einige Kämpfe, bei denen es Nebeneffekte gab (z. B. keine Waffen einsetzen, keine Heiltränke, keine Magie, Charas im Virus-Dauerzustand etc.). Ist halt eine zusätzliche Schwierigkeit im Spiel, die ich an sich eigentlich nicht schlecht finde. Wie gesagt, Normal-Modus und so. Vielleicht hat man diese Einschränkungen beim leichten Modus ja nicht?

> Während ich das Kampfsystem recht gelungen finde und es im gegensatz zum Kampfsystem von Episode Duscae doch stark unterscheidet, habe ich mich mit der Magie eher weniger befasst. Klar weiß ich wie ich die Elemente zusammenfüge und mit items die Zauber verstärken oder verbessern kann, aber wirklich damit beschäftigt habe ich mich eigentlich nicht wirklich. Außerdem besitze ich leider nicht das Lösungsbuch und musste an manchen Stellen dann doch schon mal googeln.
 
Also ich muss an dieser Stelle gleich einschränken. Im Lösungsbuch steht auch nicht alles drin. Die Leidener Süßkartoffel fehlt da zum Beispiel komplett, die ist bei den Zutaten nicht aufgeführt. Auch fehlt da irgendwie die Hälfte der Fische, die es gibt (z. B. die ganzen Hasels).

> Ich liebe die Talente wie zum Beispiel die Fotos von Prompto oder das man durch die Gerichte von Ignis diverse Buffs bekommt. Auch das Angeln war einfach nur super und vielleicht habe ich nicht alle gerichte und fische gefunden aber ansonsten habe ich das Spiel doch glaube ich auf 100 % gebracht. Ich habe sogar in den Achivements die Errungenschaft Erkunder von Eos mit einer Platin Trophähe versehen und freue mich auf zukünftige Events und Story-DLCs, welche ja bereits angekündigt wurden und zumindest die 4 Jungs bekommen jeder eine eigene Episode wo dann hoffentlich mehr Hintergrundinformationen mit einfliesen werden.
 
Da bin ich mal gespannt. Ist ja für mich auch eine der Sachen, da wo ich recht negativ dazu eingestellt bin, die Tatsache, dass vieles nur noch per zusätzlichem Download (und dadurch noch mal zusätzliche Kosten) zur Verfügung gestellt wird, obwohl man davor schon 90 Öken dafür hingeblättert hat.
Als ich das Spiel im GameStop geholt hab, wollte mir der Verkäufer auch gleich noch den SeasonPass für 25 € mit andrehen. Ich kann halt mit sowas nicht so viel anfangen, weil es in meinen Augen nur Geldmacherei ist und ich nicht blind irgendwas kaufe, wenn ich vorher nicht weiß, was es überhaupt ist. Ich hatte das Spiel ja vorbestellt und eigentlich sollte da für Noctis noch so ein Extraoutfit dann per gekauftem Download-Code dabei sein. War bei mir nicht dabei, da frag ich mich schon, ob das ein Fehler ist oder ob es daran liegt, dass ich das viel zu spät erst eingelöst hatte, obwohl ich das Spiel schon länger gespielt hatte (wegen fehlender WLAN-Verbindung). Zudem hatte ich das Gefühl, dass ich andere Inhalte bekommen habe, als für die Vorbesteller angekündigt waren. Ich hatte das Leviathan-Design für's Auto, aber die Masamune hab ich glaub auch nicht bekommen, muss ich die erst noch finden? Müsste da noch mal nachschauen, was genau bei den Downloads drin steht, weil ich glaub, ich hatte stattdessen auch noch mal zusätzliche Gerichte für Ignis.
Hab auch gelesen, dass es bei einigen SeasonPasses notwendig ist, dass man eine PS Plus Mitgliedschaft hat. Sorry, nope.
 
Ich erwarte von einem Spiel, für das ich so gesehen 70€ hinblättere (20€ der Film), dass es eine abgerundete Story und die Story im Spiel selbst auch komplett ist und dann nicht noch irgendwelche Zusatzplots durch zusätzliche Bezahldownloads hinzu gefügt werden.
Ich bin ein Gelegenheitsspieler, hab mir die PS4 jetzt eigentlich erst mal nur für XV geholt (später dann auf VII Remake und XII Zodiac Age erweiterbar), aber das lohnt sich dann in meinen Augen nicht, noch mal zusätzlich 50 Euro pro Jahr für die PS Plus auszugeben, wenn ich dann teilweise monatelang nicht spiele. Mal davon abgesehen, dass die Season Passes ja auch wieder extra kosten.
 
Aber heutzutag ist ja das meiste nur noch Geldmacherei.

> Was die Synchro angeht... ich finde die Deutsche Synchro okay, aber an sich finde ich die Stimmen dann doch recht unpassend. Außerdem habe ich mich einfach viel zu sehr an die englischen Stimmen gewöhnt, deshalb habe ich es auch auf englisch durchgespielt, wenn auch mit deutschen Untertiteln. Das kann schon manchmal verwirrend sein, aber ich finde man erfährt auch von der Story an sich viel mehr wenn man die englische Synchro nimmt :D
 
Kay, dann werde ich beim nächsten Mal vielleicht gleich mit der englischen Synchro spielen, vielleicht macht manches dann mehr Sinn ^^" Bin ja im englischen zum Glück fit genug, dass ich auch da keine Untertitel brauche.

> Ich werde aufjedenfall auch deine zukünftigen Reviews lesen, wenn du dann auf die einzelnen Charaktere eingehst und über die vielen kleinen Fehler kann man denke ich schon hinwegsehen wenn man sich das komplette Spiel als ganzes vornimmt
 
 
Kay, freu mich schon auf den weiteren Austausch. Mit der für Regis hab ich schon angefangen :)
 
There have always been ghosts in the machine, random segments of code that have grouped together to form unexpected protocols. Unanticipated, these free radicals engender questions of free will, creativity, and even the nature of what we might call soul ...
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Dr. Alfred J. Lanning
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Datum: 28.12.2016 17:39
Ein sehr interessanter Review, der viele Sachen aufgreift die mir auch aufgefallen sind.

Vorweg: ich bin kein Konsolen-Kind, es sei denn man zählt den Gameboy und seine Ableger. Playstation habe ich selten mal bei einigen Freunden gespielt, aber ich bin mit dem Handlung des Controllers nicht vertraut und habe mich damit schwer getan.

Gespielt habe ich bei einer Freundin (danke ougonbeatrice, du bist das beste Handbuch, das man haben kann) und das auch nur die ersten 3 Kapitel auf leichter Stufe. Das Kampfsystem fand ich unglaublich toll, auch wenn ich überfordert mit dem Umgang mit dem Controller war und deshalb den leichten Spielmodus gebraucht habe, um nicht aus Unwissenheit und "Omg, ich hätte Viereck für Blocken drücken müssen! Ich kann nicht dodgen! Wie funktioniert das verdammte targeting beim Warpen?!" andauernd zu sterben. Da ich aus der MMO-Schiene komme war das Echtzeit-Kampfsystem kein Problem für mich, ich hätte eher erwartet, dass die Gegner schneller hintereinander angreifen xD

Die Waffen waren super, das Warpen fand ich super gut obwohl ich es nicht hinbekommen habe und wenn man es gewohnt ist PS zu spielen kommt man mit dem Kampfsystem im normalen Modus denke ich sehr gut klar. Mit Magie habe ich mich nicht beschäftigt, sondern nur ein paar Mal Feuerbälle auf Monster geworfen zu den entsetzten Schreien "Nein, du bringst noch die anderen um!" meiner Begleiterin. Zum Glück habe ich weder sie noch mich (mit dem Königsschwert) umgebracht. Spaß gemacht hat es aber auf jeden Fall.

ougonbeatrice meinte zu mir wenn ich mich recht erinnere, dass man die Haupthandlung in ca 8 Stunden durchspielen kann. Für mich ist das etwas wenig, vor allem da ich jemand bin der in Spielen schnetzelt was geht und sich um Sidequests etc. nicht wirklich kümmert. Auch das Angeln hat mich nicht gereizt, aber ich muss sagen, dass Ignus Kochkünste legendär sind (und hungrig machen). Bei den "nur" 150 Bildern habe ich persönlich kein Problem gesehen. Reicht mir vollkommen.

Zu den Charakteren kann ich nicht viel sagen. Ich mag die Jungs, Regis möchte ich auch, Nyx kam leider nicht vor im Spiel und der böse Gegner der 2000 Jahre alt ist und Rache will war mir auch sympathisch. Cooler Typ, auch wenn mir sein Name gerade entfallen ist. A...? Ich habe aber zu wenig gesehen, um da wirklich etwas bewerten können. Außerdem bin ich kein Mensch, der sich intensiv um die Handlung eines Spiels kümmert. Kann ich töten? Wenn ja dann super. In anderen Spielen kenne ich kaum die Namen der wichtigsten NPCS, dafür hat FFXV für mich gut abgeschnitten.

Alles in allem hätte ich das Spiel für max 50€ und für PC gerne gekauft, allein der genialen Grafik wegen. Aber PC Release würde ja auf unbestimmte Zeit verschoben. Also werde ich wohl nochmal bei Beato spielen wenn sie mich lässt. Ich glaube sie hatte auch ihren Spaß dabei, mir beim fast-sterben zuzuschauen.
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