Mehr Platz im Schrank und mehr Gruselfaktor
Ich hab letztens sehr viele Bücher verschenkt, sehr viele Mangas verkauft und möchte noch mehr los werden. Aber ich möchte trotzdem neue Bücher lesen. Also habe ich mir nach vielen bendenken ein Kindle gekauft und ab da wurde es gruselig!
Ein Kindle kommt in einer versiegelten Pappverpackung, die man mit diesem Streifen abreißen öffnen muss wie alle anderen Amazonpakete auch. Nur dass man sie nicht schummelnderweise seitlich öffnen kann, man muss diesen Streifen abreißen. Das tut schon etwas weh, die Schachtel hat nämlich Stiftgröße und ist matt schwarz. Trotz des fehlenden Streifens liegen nun meine Stifte drin.
Jedenfalls klappt man das auf und es begrüßt einen mit seinem Amazonnamen. Uuuhhh... Das ist ein bisschen unpraktisch. Wenn ich das nun gar nicht weiß und wem anderes schenke, dann kann der auf meinen Namen einfach zig teure Bücher darüber kaufen. Aber so passte es ja. Ich kaufte sogleich auch das Buch, welches ichmir als nächtes in Printversion geholt hätte und las los. Auf Reisen ist das Ding echt praktisch, weil man immer nen Stapel Bücher dabei hat. Auf der Hin- und Rückfahrt der Nippon Con las ich so den Rest meines ersten Kindlebuches durch.
Und heute morgen gabs dann ne E-Mail "Wie fanden Sie Buch X? Bewerten sie" .... AAAHH! Die wissen, wann ich den Schinken durch habe! Das wäre ja nicht so schlimm, wenn ichs nicht wüsste, aber sie sagen mirs! Zu Hause hat das Ding WLAN und gleicht wohl ab, wie fleißig ich lese. Mein Bücherschrank hat nie mit mir geredet! Fehlt noch, dass sie sagen "Aber den zaratustra wollen Sie unbedingt haben und nun lesen Sie ihn nicht, halten Sie sich ran! Der war schließlich um sonst." Oder ich krieg ne E-Mail "Sie lesen ja nur Thriller mit Gewalt und Waffen und Chemie und so. Aber Ihr Vorname ist weiblich, das geht nicht. Sie bekommen jetzt zwangsweise ein Schnulzenbuch auf ihr Kindle und dürfen erst wieder Gewaltbücher kaufen, wenn Sie das durch haben! Und wir merken, wenn sies ungelesen schnell durchblättern. Die Ordnung der gesellschaftlichen Konstrukte für männlich und weiblich hat aufrecht gehalten zu werden!"
Oder ich krieg E-Mails mit "Sie waren heute in Hannover, wie hat es Ihnen dort gefallen? Bewerten Sie die Stadt." Oder "Sie waren heute im Comicladen. Wir sind enttäuscht von Ihnen, schließlich haben wir alles, was in dem Laden steht, auch für Sie als Versandtoption. Sie haben sicher Batman Sammelband 2 gekauft, der ist schon viel zu lange auf Ihrer Wunschliste. Bewerten Sie dieses Comic trotzdem in unserem Portal."
"Sie waren heute in Bremen in einem großen Künstlerladen. Wir haben das Onlinesortiment mit unserem vergleichen und geloben Besserung, da wir viele Dinge tatsächlich noch nicht in unserem Marktplatz anbieten. Wir bitten um Entschuldigung, und arbeiten daran, damit Sie diese weite Reise ab sofort nicht mehr auf sich nehmen müssen."
"Frau K, wir wissen, dass Sie heute bei DM waren. Ein Verkehrsüberwachungskamera hat uns mitgeteilt, dass Sie Probleme damit hatten, 3 L Reismilch auf Ihr Fahrrad zu hieven. Deswegen haben wir die Alnatura Reismilch als Abosystem in unser Sortiment aufgenommen, sodass die Milch wöchentlich zu Ihnen nach Hause geliefert wird."
Worauf ich dann zurückschreiben würde, dass es ja schade ist, dass die Kameras nicht auch vor meiner Haustür sind. Der Postbote trifft mich nämlich nie zu Hause an und dann müsste ich die vom Edeka wieder mitm Rad nach Hause schleppen ;P Oder sie wissen das auch und bringen mir meine Milch direkt in die Uni.
Die Zukunft hält noch viele Optionen für uns bereit!