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An meine Leser

Autor:  Swanpride
Seit ich meine Geschichte auch bei ff.net hochgestellt habe, habe ich eine wahre Flut von Kommentare bekommen - zumindest im Vergleich zu der eher niedrigen Resonanz hier bei Animexx - Obschon ziemlich viele meine Story zumindest mal angelesen haben müssen, der Anzahl der Aufrufe nach zu urteilen - also entweder hat meine Geschichte nicht überzeugt, oder aber meine Leser hier haben mir aus welchen Gründen auch immer nicht viel zu sagen (was schade ist). Oder klickt vielleicht immer nur derselbe meine Story an und liest sie immer wieder?
Wie auch immer, in jedem Fall hat sich dabei etwas herauskristalisiert, was ich hier mal gerne ansprechen möchte. Einige scheinen die Geschichte so zu lesen, dass alles, was drinsteht, als unumstößliche Tatsache angesehen wird. Das ist natürlich ein Trugschluss. Dadurch, dass ich immer wieder in die Perspektive von bestimmten Personen eintauche, habe ich mehr oder weniger die Position eines unzuverlässigen Erzählers eingenommen. (Ein Literaturwissenschaftler würde jetzt natürlich in Protest aufschreien, weil ich nicht wirklich ein unzuverlässiger Erzähler bin, da alles natürlich so korrekt wir möglich geschildert wird, und sich dem Leser letztlich ein komplettes Bild offenbart, wenn er nur aufmerksam liest, aber ich benutze den Begriff hier eher in einem unwissenschaftlichen, weiter gefassten Kontext).
Was ich damit meine ist, dass das, was geäußert wird, nicht immer unbedingt der Wahrheit entsprechen muss. Eine Stelle, an der man das deutlich erkennen kann, ist, wenn Snape Harry fliegen sieht. Harry bewegt sich sicher durch die Luft, deswegen glaubt Snape, dass Harry schon häufig auf einen Besen gesessen hat. Wir wissen jedoch, dass es nicht so ist.
An anderen Stellen ist es nicht so deutlich, aber dennoch ist die Relativierung vorhanden, auch wenn sie von dem Leser offensichtlich nicht immer sofort erkannt wird.
Wenn der Tagesprophet zum Beispiel schreibt, Dumbledore wolle Harry sein Geld vorenthalten, dann entspricht das natürlich nicht der Wahrheit. Dumbledore sagt den Dursleys deswegen nichts von dem Geld, weil er nicht möchte, dass sie es sich aneignen, und nicht, weil er es für sich selbst behalten möchte. Ich porträtiere Dumbledore also keinesfalls als einen bösen Charakter, das tut der Tagesprophet.
Wenn also Midas sich nett gegenüber Harry verhält, dann solltet ihr im Auge behalten, dass er es ist der für die ganzen geschäftlichen Belange verantwortlich ist. Er ist derjenige, der mit den Zauberern verhandelt, er ist derjenige, der die Produkte aussucht und er ist auch derjenige, der für die Sicherheit verantwortlich ist. Was immer Oldridge tut, Midas ist sein Vorgesetzter. Und auch die Dursleys sind nach all den Jahren letztenendes von Midas genauso abhängig, wie von Harry.
Es gilt also die Regel: Was auch immer in der Geschichte passiert, jede Medaillie hat zwei Seiten. Und meistens bekommt ihr zunächst einmal nur die eine zu sehen.


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