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Meine erste richtige Autogrammjagd beim Balve Optimum

Autor:  Kjesta
Jetzt war ich (obwohl ich heut Morgen wirklich keine Lust drauf hatte) also beim Balve Optimum. Und ich muss sagen: ES HAT SICH GELOHNT!
Aber ich erzähl wohl besser von vorne.
Morgens um halb acht holt mich meine Mutter ab, es geht noch mal kurz in den Laden meiner Oma und ich besorg mir noch flott Kaugummi und was zu trinken. Anschließend anderthalb Stunden Autofahrt, ausnahmsweise mal ohne uns zu verfahren.
Schnell an der Sonderkasse die Karten abgeholt und los geht’s. Nachdem ich zwanzig Minuten vergeblich an der Info gestanden hab, um mir Starterlisten für das Finale der Youngster (Springreiten, Klasse S, Prüfung Nr. 14), und die Springreitprüfung Nr. 10 (Klasse S) der großen Tour zu bekommen, weil deren Kopierer nicht funktionierte, bin ich also nur mit einer Liste für den Liselott Schindling Memorial (Dressur, Klasse S, Prüfung Nr. 4) von dannen gezogen.
Und los ging meine erste richtige Autogrammjagd. Zuerst hab ich mich an den Dressurabreiteplatz gestellt, den gerade eine Frau auf einem Pferd mit Unicef-Decke betrat. Dat Kjesta denkt sich also: „Aha, Unicef, das ist bestimmt Lisa Wilcox.“ Nach einiger Zeit verschwindet meine Mutter und ich stell mich in die Nähe der Stallungen, weil dort immer Reiter ein- und ausgehen. Schließlich ruft meine Mutter auf dem Handy an, dass am Abreiteplatz der Springreiter einige wirkliche Größen wie Ludger Beerbaum (mein Idol, der Michael Schumacher des Springreitens *.*) und Otto Becker vertreten sind. Ich dackel also hin, weil Frau Wilcox noch mit dem Aufwärmen und Gymnastizieren beschäftigt ist und sicher noch mindestens eine halbe Stunde braucht, bis sie den Platz wieder verlässt und ich sie um ein Autogramm anbetteln kann.
Am Springplatz warte ich also gut zehn Minuten. Und. Dann. Kommt. ER. Vorbei. L-u-d-g-e-r B-e-e-r-b-a-u-m *.* Er war am Telefonieren und saß auf einem Pferd, einem Fuchs. Goldfever war’s aber nicht, das Pferd hatte nämlich eine Blesse. Er reitet den Feldweg hinter den Ständen entlang und ich sprinte zwischen den Zelten hindurch, um ihn am Ende der Straße abzufangen. Und es klappt! Er reitet an mir vorbei zum Stalleingang und er schaltet grad das Handy aus, ich ruf „Herr Beerbaum!“ Er dreht sich um, guckt mich an und ich sage, genial wie ich nun einmal bin, „Könnte ich ein Autogramm haben?“ Dabei halte ich gaaaanz schüchtern mein Programmheft hoch xD Naja, scheint jedenfalls zu klappen, er winkt nämlich und meint, dass wir das machen, wenn er grad kein Pferd dabei hat. Ich stehe also todbrav zwanzig Minuten da und warte, aber nichts passiert. Und in dem Moment sehe ich „meine“ Lisa Wilcox von hinten, sie geht mit einem Mann in Richtung Dressurplatz.
Ich laufe hinterher und warte, bis die beiden nicht mehr miteinander reden, um zu fragen, ob sie denn Lisa Wilcox sei. Und die Antwort ist nein T.T Tja, sie geht lächelnd weg und ich bleib mit dem Mann stehen. Um irgendwas zu sagen, red ich mich damit raus, dass ich mich im Dressursport nicht so wirklich auskenne (stimmt ja auch) und dass ich sie für Lisa Wilcox gehalten hab, weil ihr Pferd eine Unicef-Decke trug und das ja der Sponsor von Frau Wilcox sei. Er lächelt nur wissend und meint „Nein, nein, Unicef ist der Sponsor von Ann-Kathrin Linsenhoff.“ Ich: „Oh.“ Er: „Und das war sie grade.“ Er deutet über seine Schulter, wo die vermeintliche Lisa Wilcox grad lang geht und grinst sich einen, als ich wie blöd dahin starre und mit einer hastigen Entschuldigung hinterherrenne.
Ich tu so, als würde ich einer Frau beim Longieren (awwww, der Schimmel war soooo herrlich, diese Knieaktion beim Traben v///v) zusehen, während ich über die Schulter hinweg beobachte, wie Frau Linsenhoff sich mit drei anderen Frauen unterhält, eine davon in rotem Reitrock und auf einem Fahrrad sitzend. Ich passe einen möglichst günstigen Augenblick ab und entschuldige mich erst mal ganz vorsichtig, dass ich sie verwechselt hab und dass ich mich halt in der Dressur nicht so auskenne. Sie lacht und gibt mir ein Autogramm. Dann meint sie, dass ich, wenn ich mich nicht so auskenne, unbedingt noch ein Autogramm von den anderen drei Damen holen müsse, das waren nämlich Isabell Werth, Prinzessin Nathalie Sayn-Wittgenstein und Heike Kemmer. Also frag ich ganz lieb an und ich krieg tatsächlich meine heißersehnten Autogramme. Und Frau Linsenhoff sagt tatsächlich, wie süß es wäre, dass ich sie verwechselt hätte und trotzdem noch mal zurückgekommen wäre xD Hey, eine der besten Dressurreiterinnen überhaupt hat mich süß genannt *3* °jetzt high ist° Mich tausendmal bedankend geh ich wieder und schwebe mindestens einen halben Meter über dem Boden vor Glück.
Ich stell mich wieder vor den Eingang vor den Stallungen und warte auf Ludger Beerbaum. Meine Mutter kommt an und bestaunt erst mal meine Sammlung, die innerhalb der ersten Stunde bereits auf vier Stück und ein Versprechen von Ludger Beerbaum angewachsen ist. Sie verschwindet wieder und ich stehe eine weitere Viertelstunde herum, bis Herr Beerbaum rauskommt, diesmal auf einem anderen Pferd, einem Fuchs ohne Abzeichen – aber vielleicht hatte es einen Stern, ich weiß es nicht. Könnte Goldfever gewesen sein *3* Wieder soll ich warten, bis er fertig ist.
Als nächstes dackele ich Richtung Springplatz, weil ich Herrn Beerbaum beim Springen zuschauen wollte. Leider kann ich ihn nirgendwo entdecken und meine Hoffnungen auf ein Autogramm schwinden.
Ich sehe einen Reiter auf dem Klo verschwinden, der mir ziemlich nach Otto Becker aussieht, also warte ich, dass er wieder rauskommt. Allerdings sehe ich ihn nicht mehr – ist er runtergespült worden? o.O Vielleicht hat er deswegen nicht an der Springprüfung der großen Tour teilgenommen und Ludger Beerbaum auch nicht, weil er nach ihm tauchen gegangen ist *grübel*
Jedenfalls besorge ich mir noch ein Autogramm von einem Japaner, S. Hinomi, wer genau das ist, muss ich noch nachschauen.
Etwas gefrustet, weil ich Herrn Beerbaum nirgends sehe, gehe ich zurück zu den Ställen und warte wieder. Nach einiger Zeit sehe ich einen Reiter in Reitstiefeln, -hose und –jacket zu den Ställen gehen und frag einfach mal nach einem Autogramm, obwohl ich ihn nicht kenne. Muss ich halt ins Programmheft gucken. Er unterschreibt und mich trifft fast der Schlag, als ich mir den Schriftzug anschaue. Es war doch tatsächlich Franke Sloothaak!!! Und ich hab ihn nicht erkannt >>“ *drop*
Außerdem bekomme ich noch ein Autogramm von einem Reiter, den ich nicht kannte. Inzwischen hab ich mich aber schlau gemacht, es ist Oleg Krasyuk, er ist beim Welcome-Preis gegen wirklich gute Reiter wie Franke Sloothaak, Johannes Ehning und Helena Weinberg angetreten und mit seiner 10jährigen Westfahlenstute A la Ballerina auf dem 19. Platz gelandet.
Und endlich kommt Ludger Beerbaum (ohne Pferd) in Richtung Stall. Ich bekomme mit, wie er einem Mädchen (seiner Tochter?) etwas zuruft, sie solle zu Hause anrufen und irgendwas ausrichten oder nachfragen. Unter den neidischen Blicken von einem anderen Mädchen, das wohl auch auf Autogrammjagd ist, bekomme ich endlich die begehrte Unterschrift. STRIKE!
Als nächstes schau ich mir mit meiner Mutter den Taxor Cosmetic-Preis an, an dem die Junioren und die Jungen Reiter teilnehmen. Hey, Ludi war dabei! Ich dachte, nach dem einen Vorfall auf einem Turnier wäre er nicht mehr für Turniere geeignet, aber ein Beerbaum-Schüler (ich hab ihn sofort an der schönen Form erkannt, die aus dem Stalle Beerbaum reiten nämlich wirklich korrekt und geschmeidig) hatte ihn dabei.
Anschließend ab zum Dressurstadion, wo der erste Reiter des Liselott Schindling Memorials schon durch ist, Bodo Haase mit Gomera.
Ich sitze neben einer Engländerin, wir reden nicht viel, aber sie ist ziemlich nett. Joanna Fisher auf Coco Chanel gefiel mir eigentlich recht gut, aber es trotzdem nur für den 9. Platz gereicht. Nach Norbert von Laak auf Quixote Diamond Fritz ist erst mal zwanzig Minuten Pause. Ich muss mittlerweile mal aufs Klo, will aber meinen schönen Schattenplatz nicht opfern. Also versuch ich’s bei meiner Sitznachbarin: „Excuse me, please. Could you keep this seat for me? I’ll be back in a few minutes.” Ich hab absolut keinen blassen Schimmer, ob’s richtig ist, aber sie nickt lächelnd und ich wusel davon zum Klo. Wieder zurück, kritzel ich ein wenig vor mich hin und warte sehnsüchtig auf Ann-Kathrin Linsenhoff auf ihrem Hengst Sterntaler-Unicef. Wow, der Dunkelbraune ist wirklich eine Schönheit sondergleichen! Und die Bewegungen sind absolut harmonisch. Nur bei der Galopppirouette scheinen sie einmal aus dem Takt gekommen zu sein, aber das ist nicht so schlimm. Mit 1785 Punkten gewinnt sie.
Auch Breitling W, ein Hengst, der mir schon letztes Jahr in Aachen (ich war an meinem Geburtstag, dem 16. Juli, beim Dressurgrandprix der Kür) sehr gut gefallen hat. Heute macht er nur den 4. Platz, aber schlecht ist das ja nicht.
Hiernach will meine Mutter für mich Stiefeletten und Chaps kaufen, aber weil ich solche Quadratlatschen (42/43 *heul*) habe, finden wir an Stiefeletten nichts und Chaps ohne Stiefeletten bringen’s nicht.
Als nächstes schaue ich mir das Stechen des OBO Bettermann-Preises an. Nachdem die Reiter wieder weg sind, sehe ich einige Meter weiter einige Mädchen (ich schätz sie mal auf 9 bis 10 Jahre) einen Reiter um Autogramme belagern. Kaum ist er aus ihren Fängen, krall ich ihn mir, kann mit der Unterschrift aber nichts anfangen. Ich frage die drei Mädchen höflich, ob sie denn wüssten, wer der junge Mann grade war. Die Antwort ist „Nö“ und ein Schulterzucken.
Auf der Suche nach meiner Mutter sehe ich einen weiteren Reiter, der mit drei anderen Leuten unter einem Baum bei den Tribünen steht. Ich frage einfach mal nach einem Autogramm und bekomme es tatsächlich, kann es aber nicht wirklich entziffern. Mark Morsch oder so.
Danach geht’s auch schon los mit dem letzten Springen, das ich mir heute anschaue: der Preis der HWA GmbH. Der Kommentator ist wirklich nicht so toll, wenn’s darum geht, englische oder französische Namen auszusprechen *drop* Aber ansonsten ist es super. Allerdings frage ich mich, warum Otto Becker zum Richterturm gerufen wurde und warum Ludger Beerbaum den Parcours zwar abgeht, aber nicht selbst reitet *grübel*
Schließlich reitet Markus Merschformann ein und mir fällt es wie Schuppen aus den Haaren: der vermeintliche „Mark Morsch“ ist Markus Merschformann!!! Und somit der zweite berühmte Reiter, den ich nur durch Zufall erwische xD Gewinnen tut Roger-Yves Boust, er reitet als letzter mit Verspätung und gewinnt mit einem ziemlich schnellen und teilweise riskanten Ritt das Stechen.
Selig fahre ich nach Hause. Auf dem Kopf habe ich meine (fast) neueste Errungenschaft, eine Kappe mit „Kjesta“ drauf *stolz ist* Außerdem habe ich beim Gewinnspiel der Reiter Revue mitgemacht, einmal einen Zettel für eine Reitstunde bei Lars Nieberg, Heike Kemmer und Hubertus Schmidt eingeworfen. Drückt mir die Daumen! Zu guter letzt kaufe ich mir drei herzförmige Schlüsselanhänger aus Leder, auf die ich mir Namen hab machen lassen: „Kjesta“, „Désiree“ und einen dritten, den ich hier aber noch nicht sage ;3 Der Verkäufer hat ganz interessiert gefragt, wer oder was Kjesta denn sei und ich hab mit dieser lässigen Coolness (xDDD) erklärt, dass das mein Künstlername sei *rumroll* Eigentlich wollte ich drei Anhänger (2€ pro Stück) haben, aber weil ich eigentlich noch bei einer Aktion mitmachen wollte, hätte mein Geld nicht gereicht. Ich sag ihm also, dass ich jetzt einen Euro wenig hab und deshalb nur zwei Anhänger nehme. Er sagt nur freundlich „Ach komm, drei Anhänger für fünf Euro, aber das bleibt unter uns.“ Mich hundertmal bedankend nehme ich die Anhänger entgegen und werde ein bisschen gelöchert, was ich denn so schreibe. Ich bin elegant mit „Geschichten“ ausgewichen, er muss ja nicht wissen, dass ich YGO-Shonen Ai-FFs schreibe ^^“
Tja, das war er also, mein Tag beim Balve Optimum... Alles in allem ziemlich erfolgreich, oder? Dafür kann man auch einmal einen Tanzauftritt sausen lassen, den hab ich nächste Woche dann. Ich hab euch alle furchtbar lieb! *knuddel* Mata ne~ Kjesta