Zum Inhalt der Seite

Einzelposting: Bandai in der Offensive gegen Raubkopierer


Links hierher: http://www.animexx.de/forum/thread_67199/-1/10918841600734/
http://desu.de/0xYWG_L




Von:    KarlE 07.08.2004 15:25
Betreff: Bandai in der Offensive gegen Raubkopierer [Antworten]
In Frage steht weniger die Moral der Käufer als die der Verkäufer.
Gefährlich sind Bootlegs unso mehr, als sie 1) teuer sind, und 2) de Anschein erwecken, Originale zu sein. Beides wird oft genug miteinander einhergehen, weil wenn ich eine DVD, die regulär 25 EUR kostet für 15 EUR kriege, dann denke ich mir ich hab ein Schnäppchen gemacht, wenn ich die dagegen für 3 oder 5 EUR angeboten kriege, dann muss ich schon sehr naiv sein, wenn mir das nicht verdächtig vorkommt. Insofern ist beim kommerziellen Vertrieb von Raubkopien der Anreiz gegeben, die Kunden erstrecht abzuzocken um nicht aufzufallen.
Das Argument "ich hätte die ja zum regulären Preis nicht gekauft" greift leider auch zu kurz: wenn ich 5 Serien als Bootlegs für jeweils 30 EUR kaufe, statt 1 Serie für 150 EUR zu kaufen, dann sind die 150 EUR Budget, die ich hatte, eben umgeleitet von denen die sich die Mühe gemacht haben das Werk zu produzieren, zu synchronisieren und/oder halbwegs qualitätvoll zu untertiteln, hin zu skrupellossen Geschäftemachern, die sich ein paar teure Autos finanzieren und das Leben geniessen. Das ist ein Schaden für die Anime-Industrie, und damit auch unser Schaden, weil der Umsatz nicht in weitere Produktionen gesteckt werden kann. Also ist es in der tat besser, eine Serie zu kaufen und die anderen 4 runterzuladen oder von nem Freund zu kopieren, als kommerziell verteiebene Bootlegs zu kaufen. (Der Kritikpunkt, dass bei der Bezifferung des Schadens unrealistische Annahmen getroffen wurden, ist dadurch keineswegs ausgeräumt. Aber ein Schaden in Millionenhöhe ist es auch dann noch, wenn man eine Null wegstreicht.)
Was ist als pragmatische Lösung empfinden würde, wäre wenn man sich ein kopiertes Werk, egal in welcher Form man es vorliegen hat, durch den kauf einer Lizenz legitimieren könnte. Weil der Hersteller nichts produzieren muss und keine Zwischenhändler braucht, könnte so eine Lizenz wesentlich niedriger angesetzt sein als der Preis für das Originalmedium. Das würde dann in etwa dem Sharewaregedanken entsprechen: Man darf die Ware frei kopieren, und einfach mal reinschauen ob es einem gefällt, und wenn es das tut, sollte man eine dauerhafte Lizenz erwerben. Aber ich glaube auf absehbare Zeit sind die Medienkonzerne nicht bereit, sich auf ein solches unkompliziertes Modell einzulassen...

Zurück zum Thread