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Einzelposting: Zorro und Tashgi


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Von:    sakemaki 31.01.2008 10:26
Betreff: Zorro und Tashgi [Antworten]
Nein, denn die Sache mit Luffy und Kuina haben nichts mit "Zwischenmenschlichem" zu tun, sondern mit japanischer Kultur und Tradition, die wir hier im "Westen" absolut nicht nachvollziehen können. Wir hier interpretieren das als reinen Freundschaftsdienst, doch so wird es in Japan nicht ganz gesehen.
Erst einmal zu dem Beispiel Zoro/Luffy: Natürlich ist zwischen den beiden eine Art von Freundschaft. Jedoch sieht Zoro Luffy ganz klar als Chef an, dem man bedingungslos zu folgen hat, ob es nun richtig ist oder falsch. Das entspricht dem "Gesetz" der Samurai zu ihrem Dienstherrn. Es wurde verlangt, dass der Samurai für seinen Herrn sein Leben opfert. Wenn der Herr stirbt, ist es eine Ehre, sich selbst zu töten, um dem Herrn in den Tod zu folgen. Zoro ist zwar nicht der typische Samurai, jedoch verinnerlicht und verfolgt er sehr viele Dinge dieser Lehre wie Willensstärke, Zielstrebigkeit, Disziplin, Treue und Aufopferung. Besonders auf Kapitel 485 sei hier hingewiesen, wo sich Zoro für Luffy opfert. Das ist nicht allein die Freundschaft, sondern in erster Linie das typische Dienstherr-Samurai-Bild.
Bei der Kombination Zoro/Kuina sind ähnliche Strukturen zu erkennen. Schon als Kind ist Zoro ein absoluter Einzelgänger, der stets in seinem eigenen Saft brodelt. Er ist teilweise arrogant, hat eine große Klappe und ist obendrein recht hitzköpfig. Schon von jung an hat er das Zeil der Beste sein zu wollen. Und er vertritt die Meinung, dass man mit Wille und Disziplin alles erreichen kann: Egal woher man kommt und wer man ist.
Er kennt zwar alle aus dem Dojo und ist ja auch im Prinzip ein lieber netter Kerl, mit dem man problemlos auskommt, jedoch ist es vollkommen egal, wie die ganzen Leute im Dojo heißen. Für Zoro zählt nur, dass er stärker ist. Der Rest ist unwichtig. Und so basieren alle diese Bekanntschaften in erster Linie nur auf dem Kräftemessen, aber nicht auf Vertrauen und Hilfsbereitschaft. Zwischen ihm und Kuina wird sicherlich eine große Freundschaft bestanden haben. Jedoch stellt sich auch hier die Frage: Was ist die Basis? Es ist die Rivalität. Aber Rivalität kann auch zusammenschweißen. Jedenfalls begann es nicht mit Vertrauen oder Hilfsbereitschaft, sondern mit Ehrgeiz und Kampfeswille.
Doch zurück zu Zoro und seinem "zwischenmenschlichem" Problem. Er ist wie bereits gesagt, ein Einzelgänger, der auch recht egoistisch ist (O-Ton: "Ich will der Beste werden. Alles andere interessiert mich nicht."). Er geht nicht freiwillig auf andere zu, sondern macht lieber alles allein. Kommen andere auf ihn zu, dann reagiert er oft mit Ablehnung. Muss er sich dennoch Auseinandersetzen, scheint er manchmal überfordert zu sein. Ihm ist deshalb ein Kampf lieber, wo es eindeutige Gewinner oder Verlierer gibt, als verbales Diskutieren. Da müsste man nämlich auch Kompromisse eingehen. Daher bleibt er auch lieber im Hintergrund. Man hat oft das Gefühl, dass Zoro ein großes Misstrauen gegenüber Fremden hegt und sein Vertrauen zu gewinnen, ist schwer. Da gibt es Dutzende an Beispielen im Manga.

So, nun ist der Roman aber lang genug. ^^

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