Zum Inhalt der Seite

Thread: Japanische Literatur

Eröffnet am: 13.01.2006 20:50
Letzte Reaktion: 16.01.2006 21:30
Beiträge: 23
Status: Offen
Unterforen:
- Kulturelles
- Japanische Kultur




Verfasser Betreff Datum
Seite 1
Japanische Literatur 13.01.2006, 20:50
 SailorSirius Japanische Literatur 13.01.2006, 21:30
Japanische Literatur 13.01.2006, 21:37
Japanische Literatur 13.01.2006, 23:36
Japanische Literatur 14.01.2006, 00:13
Japanische Literatur 14.01.2006, 00:45
 cuby Japanische Literatur 14.01.2006, 01:00
Japanische Literatur 14.01.2006, 01:04
Japanische Literatur 14.01.2006, 12:32
 Aera Japanische Literatur 14.01.2006, 04:20
 Nightingale Japanische Literatur 14.01.2006, 09:08
Japanische Literatur 14.01.2006, 12:57
 Nightingale Japanische Literatur 15.01.2006, 10:45
Japanische Literatur 15.01.2006, 13:34
 Deregar Japanische Literatur 15.01.2006, 19:49
Japanische Literatur 15.01.2006, 20:37
Frauenromane 16.01.2006, 19:59
Yasunari Kawabata 16.01.2006, 20:01
Yukio Mishima 16.01.2006, 20:07
Ogai Mori 16.01.2006, 20:22
und eine eigenen Frage^^; 16.01.2006, 20:24
Ogai Mori 16.01.2006, 21:00
Ogai Mori 16.01.2006, 21:30
Seite 1



Von:   abgemeldet 13.01.2006 20:50
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
Hallo,

da ja viel über Bücher gesprochen wird, wollte ich einfach mal fragen, ob hier noch jemand japanische Literatur so gern mag wie ich?

Vielleicht kann man ja ein wenig darüber reden, da ich sonst keinen dafür habe ^^;
Zertretenes Blatt,
kaum noch zu lesen steht dort
Ich liebe dich so

doujinshi-> http://animexx.4players.de/doujinshi/zeichner.phtml?id=3200



Von:    SailorSirius 13.01.2006 21:30
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
Naja, da Manga auch unter Literatur fallen.... ;)
~:- Vom Ficken -:~
Vom Ficken handelt dies Gedicht / Bedauerlicherweise nicht:
Der von mir gewählte Titel / Ist nur ein schnödes Werbemittel.
- by Lutz Helm, taz



Von:   abgemeldet 13.01.2006 21:37
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
>Naja, da Manga auch unter Literatur fallen.... ;)

*gg* Ich meinte eigentlich eher sowas, wo eine Buchseite nur mit ganz viel Text beschrieben ist und keine Bilder enthält.
Jaaa, sowas gibt auch.!
Zertretenes Blatt,
kaum noch zu lesen steht dort
Ich liebe dich so

doujinshi-> http://animexx.4players.de/doujinshi/zeichner.phtml?id=3200



Von:   abgemeldet 13.01.2006 23:36
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
Damit mal ein wenig sinn in denthread kommt ;)

alos,habe leider noch nichts von japanischen autoren gelesen...

würde aber gern ^^

hats du vielleicht ein paar buchtipps für mich?
vorallem würde mich die rolle der frau in japan interessieren und gesellschaft/alltagsleben generell ^^

dann kann ich auch mal drüber diskutieren ^^

"Der Flug der Engel entblößt meinen Neid...Ach,wär doch auch ich schon dem Tode geweiht!"




Von:   abgemeldet 14.01.2006 00:13
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
Ich mag Dazai Osamu, Tanazaki Junichiro, Akutagawa Ryunosuke,...

Wenn die Prüfungen vorbei sind, werde ich mehr lesen XD
Kamicatz - auch nach der neuen Rechtschreibung mit "C"


http://kamicatz.sailor-team.de/forum/index.php



Von:   abgemeldet 14.01.2006 00:45
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
Ich mag Haruki Murakami, Eiji Yoshikawa und Koji Suzuki sehr gerne.
Oh, it's a kind of love affair
Because I love to hate you, yeah



Von:    cuby 14.01.2006 01:00
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
Ich könnte historische Geschichten empfehlen, das Buch RASHOMON ist eines der guten :-)

verfilmt von Kurosawa ^^

cuby

www.echsenwelten.de <--FORUM für fiktive & reale Echsenwelten, Scaly-Art in Wort und Bild :)

---> SUCHE div. Mangas: http://animexx.4players.de/forum/?thread=122216
Zuletzt geändert: 14.01.2006 01:00:56



Von:   abgemeldet 14.01.2006 01:04
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
Ich kann Banana Yoshimoto empfehlen, obwohl ihre Erzählungen/Romane vielleicht nicht unbedingt jedem zusagen, da sie stellenweise sehr 'prosarisch' schreibt.
Aber für "Einsteiger" empfehle ich "Tsugumi" oder "Kitchen" und wem's gefällt, der/die sollte dann später unbedingt noch zu "Amrita" greifen. ^__^

Ansonsten lese ich noch gerne was von Koji Suzuki; bei Murakami stecke ich immer noch in meinem ersten Buch von ihm; mir fehlt leider momentan die Zeit zum lesen. ._.
"The game you play is what you are. That won't change and that's all I need."




Von:   abgemeldet 14.01.2006 12:32
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
Also ich habe bisher nur ein japanisches Buch gelesen und das war Naokos Lächeln von Murakami.
Ich habe mich ziemlich durchgequält...
Es sind zwar einige interessante Aspekte drin, aber sein Schreibstil liegt mir überhaupt nicht. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich bis jetzt kein Buch von einem japanischen Autor mehr gelesen habe. Ich denke in der Originalsprache ist es sowieso besser als als Übersetzung. Da gehen immer soviele wichtige Kleinigkeiten verloren, die man so nicht mitübersetzen kann.
Also heißt es, weiter fleißig Japanisch lernen ^____^
Gerade die Unvollkommenheit im Leben macht es liebenswert



Von:    Aera 14.01.2006 04:20
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
Alles blos nicht Amrita, das ist das schlechteste Buch, dass ich bisher von ihr gelesen hab. Plaetschert so vor sich hin und hat kein Ende und kein Anfang.

Ich finde ihr liegen kuerzere Geschichten mehr ^^'
Kitchen und Tsugumi dagegen sind wirklich gut ^^ Was die Rolle der Frau angeht in diesen Buechern... immer brav im Kopf behalten, dass die Frauen bei Yoshimoto ein eher maennliches Verhalten den Tag legen (aktiv), waehrend die Maenner eher eine geringe Rolle spielen, Vaterpersonen sowieso.
Wow ich hab noch was vom Stoff meiner Zwischenpruefung im Kopf behalten XD
War damals der totale Yoshimoto-Overkill fuer mich. Vllt mag ich darum Amrita nicht mehr.

Aera >'__'<



Von:    Nightingale 14.01.2006 09:08
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
Ich habe mich vor ein paar Monaten in die Bücher von Edogawa Ranpo verliebt, dem "Vater" der japanischen Kriminalliteratur. Auch wenn die sexuellen Perversionen, die er nur allzu gerne beschreibt, teilweise recht schwer zu ertragen sind, ich liebe einfach die düstere poe'sche Stimmung, die er immer meisterhaft vermitteln kann.

Ansonsten hat mir der sehr ästhetische Stil von Mishima Yukio gefallen, auch wenn ich es bisher nur mit ein paar wenigen Kurzgeschichten zu tun hatte, und Abe Kobos "Frau in den Dünen" war zwar extremst beklemmend, aber selten hat mich ein Buch so sehr zum Nachdenken angeregt.

Souviens-toi que le Temps est un joueur avide
Qui gagne sans tricher, à tout coup! c'est la loi.
Le jour décroît; la nuit augmente; souviens-toi!
Le gouffre a toujours soif; la clepsydre se vide.



Von:   abgemeldet 14.01.2006 12:57
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
> Ansonsten hat mir der sehr ästhetische Stil von Mishima Yukio gefallen, auch wenn ich es bisher nur mit ein paar wenigen Kurzgeschichten zu tun hatte

Mishima find ich ja fürchterlich, hab mal "Geständnis einer Maske" gelesen, das war neben Günther Grass' "Die Blechtrommel" so ziemlich das zäheste Buch, das mir je untergekommen ist.

> und Abe Kobos "Frau in den Dünen" war zwar extremst beklemmend, aber selten hat mich ein Buch so sehr zum Nachdenken angeregt.

Das werd ich mir mal merken. Klingt, als könnte es was für mich sein :)

Mich wundert, dass Mori Ôgai noch nicht genannt wurde, der Mann war meiner Meinung nach ein genialer Schriftsteller (er war hauptberuflich noch nicht mal Schriftsteller, hat aber solche Unmengen von Texten hinterlassen...).
Wer die Möglichkeit hat, dadran zu kommen, sollte mal die Kurzgeschichte "Mäusesteig" (Nezumizaka) lesen, die fand ich echt ein wenig verstörend (in einer alten Ausgabe der Reihe "Hefte für ostasiatische Literatur", ich glaube Nr. 10, ist das mal erschienen, aber sowas findet man vermutlich nur in fachbezogenen Bibliotheken^^°).
Hochinteressant finde ich sein "Deutschlandtagebuch" (Doitsu no nikki), der Mann war in den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts in Deutschland und hat Tagebuch geführt. Kann ich nur wärmstens weiter empfehlen und ist auch ohne Probleme im normalen Buchhandel erhältlich.
Es sind auch noch andere Sachen von ihm auf Deutsch erschienen, und was ganz witzig ist, ist "Vita sexualis", das, wenn ich das richtig im Kopf habe, bei seiner Erscheinung zunächst mal verboten worden ist.
Just because you're paranoid
doesn't mean they're not after you (Nirvana - Territorial Pissings)



Von:    Nightingale 15.01.2006 10:45
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
> > Ansonsten hat mir der sehr ästhetische Stil von Mishima Yukio gefallen, auch wenn ich es bisher nur mit ein paar wenigen Kurzgeschichten zu tun hatte
>
> Mishima find ich ja fürchterlich, hab mal "Geständnis einer Maske" gelesen, das war neben Günther Grass' "Die Blechtrommel" so ziemlich das zäheste Buch, das mir je untergekommen ist.
>
Ähm, ja, wie oben erwähnt, ich gebe zu, dass ich bisher nur ein paar wenige Kurzgeschichten von ihm gelesen habe!^^;
Das sagt mir übrigens auch jeder über ihn, aber in meinem Fall hatte ich wohl das große Glück, dass die erste Kurzgeschichte, die mir von ihm ins Haus gefallen ist, witzigerweise genau das Plotbunny beschrieben hat, dass mir zu dem Zeitpunkt im Kopf rumschwirrte!
In "Ken" geht es um einen sehr schönen und moralisch tadellosen Kendôka, der für den Weg des Schwertes lebt und abgesehen davon nichts kennen und sehen will (und dadurch vielleicht in meinen Augen etwas beschränkt wirkt). Und auf ein paar Seiten wird wirklich mit einer wunderschönen Ästhetik beschrieben, wie subtil "erotisch" ein Kendôkampf sein kann, wie anziehend er auf seine Clubkameraden wirkt, ohne dass er selbst etwas zu bemerken scheint, und wie weit er gehen würde, wenn ohne eigenes Verschulden seine persönliche "reine" Moral und sein Ehrgefühl verletzt wird.
Und da mir genau zu dem Zeitpunkt völlig unabhängig davon ein recht... homoerotischer Kendôkampf im Kopf rumschwirrte, fiel diese Kurzgeschichte wie ein Geschenk des Himmels auf mich herein!^^;
Seine Theaterstücke mochte ich aber bisher tatsächlich weniger.


> > und Abe Kobos "Frau in den Dünen" war zwar extremst beklemmend, aber selten hat mich ein Buch so sehr zum Nachdenken angeregt.
>
> Das werd ich mir mal merken. Klingt, als könnte es was für mich sein :)

Ich glaube, das ist in Deutschland gar nicht mehr zu bekommen, es sei denn im Antiquariat. Eine Freundin und Kollegen von mir hat mir ihre alte Ausgabe ausgeliehen, daher hatte ich Glück...^^;
Ich würde es empfehlen, wenn man japanische Literatur schon kennt (was du ja offensichtlich tust...), für Einsteiger wäre es vermutlich ein etwas zu harter Bruch mit der schon "bekannten" westlichen Literatur. Aber das bleibt wohl den Einzelnen überlassen...

Souviens-toi que le Temps est un joueur avide
Qui gagne sans tricher, à tout coup! c'est la loi.
Le jour décroît; la nuit augmente; souviens-toi!
Le gouffre a toujours soif; la clepsydre se vide.



Von:   abgemeldet 15.01.2006 13:34
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
> Ich glaube, das ist in Deutschland gar nicht mehr zu bekommen, es sei denn im Antiquariat. Eine Freundin und Kollegen von mir hat mir ihre alte Ausgabe ausgeliehen, daher hatte ich Glück...^^;

Ich habe Zugang zu zwei fachbezogenen Bibliotheken, von daher sollte es schon möglich sein, das zumindest auszuleihen.
Würde mich auf jeden Fall mal reizen ^^
Just because you're paranoid
doesn't mean they're not after you (Nirvana - Territorial Pissings)



Von:    Deregar 15.01.2006 19:49
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
Ich kann zu japanischer Literatur nur drei Bücher empfehlen:

Haruki Murakami - Naokos Lächeln
eine wunderschöne und bewegende Geschichte, in der man sich, wie in einem schönen Tagtraum verlieren kann.

Banana Yoshimoto - Kitchen
ein schönes Buch, das von verlust und Schmerz erzählt und sich sehr an die japanische Jugend richtet.

Yasuniri Kawabata - Schneeland
wenn jemand einen japanischen Nobelpreisträger Literatur lesen will, aber ACHTUNG: es ist in einem sehr schwierigen Stil geschrieben.

Aber am meisten empfehle ich Naokos Lächeln.
----------------
Dream your life.
Live your dream!
----------------



Von:   abgemeldet 15.01.2006 20:37
Betreff: Japanische Literatur [Antworten]
Avatar
 
> Yasuniri Kawabata - Schneeland

YasunAri ^.~

> wenn jemand einen japanischen Nobelpreisträger Literatur lesen will, aber ACHTUNG: es ist in einem sehr schwierigen Stil geschrieben.

Mir gefällt's eigentlich recht gut, auch wenn es mich nicht vor Begeisterung weggehauen hat ^^;
Just because you're paranoid
doesn't mean they're not after you (Nirvana - Territorial Pissings)



Von:   abgemeldet 16.01.2006 19:59
Betreff: Frauenromane [Antworten]
Avatar
 
>hats du vielleicht ein paar buchtipps für mich?
vorallem würde mich die rolle der frau in japan interessieren und gesellschaft/alltagsleben generell ^^

Jaaa, ich hab letztens was ganz tolles gelesen:
Nämlich Fumiko Enchis "Frauen, Masken".
Ein tolles Buch, was übrigens (vom anscheinend eher unbeliebten. Grundlos!)) Mishima sehr gelobt wurde. Das Buch hinterlässt eine geheimnisvolle, düstere Stimmung, die ich an japanischen Romanen aus dem letzten Jahrhundert so liebe *o*
Es dreht sich alles um rachesüchtige Geister von Frauen und um Literatur. (Es macht denke ich mehr spass zu lesen, wenn man "Genji Monogatari" wenigstens ein wenig kennt).

Falls du eher einen Frauenroman im Konsumgut-millieu der meist wohlhabenden Mittelstandsfrauen lesen willst: "Sommerliebe" von Yoko Mori. Das Buch ist schon bekannt und von Kritikern gut aufgenommen worden, aber... ne, ne, ne! Ich habe mich wirklich an manchen Stellen geschämt, eine Frau zu sein. Mit solchen Publikationen werden wir Frauen wirklich egoistisch, rücksichtslos und konsumgeil, unfähig zu gefühlen durch den Dreck gezogen.
Die armen Männer! Ich hoffe, dass so wenige wie möglich dieses Buch zur Hand nehmen.




Zertretenes Blatt,
kaum noch zu lesen steht dort
Ich liebe dich so

doujinshi-> http://animexx.4players.de/doujinshi/zeichner.phtml?id=3200
Zuletzt geändert: 16.01.2006 20:22:45



Von:   abgemeldet 16.01.2006 20:01
Betreff: Yasunari Kawabata [Antworten]
Avatar
 
>>> Yasuniri Kawabata - Schneeland

>YasunAri ^.~

> wenn jemand einen japanischen Nobelpreisträger Literatur lesen >will, aber ACHTUNG: es ist in einem sehr schwierigen Stil geschrieben.

>Mir gefällt's eigentlich recht gut, auch wenn es mich nicht vor >Begeisterung weggehauen hat ^^;



Ja, Yasunari^.^
Kennt ihr denn "SCHÖNHEIT & TRAUER"?!
Das ist sooo toll... vom Thema, vom Aufbau, von der schriftstellerischen Darstellung, von der Stimmung... sowas schönes habe ich noch nie gelesen, ehrlich!

Da hätte ich damals auch fast meine Facharbeit drüber geschrieben, aber es war mir dann doch zuu erotisch (obwohl es so toll ist, habe ich beim lesen an manchen Stellen verschämt abgewandt, aber dann sag ich mir, ich habs ja nicht geschrieben und toll ist es allemal xD), so hab ich gekniffen und über dostojewskis "der spieler" geschrieben.
Zertretenes Blatt,
kaum noch zu lesen steht dort
Ich liebe dich so

doujinshi-> http://animexx.4players.de/doujinshi/zeichner.phtml?id=3200
Zuletzt geändert: 16.01.2006 20:23:01



Von:   abgemeldet 16.01.2006 20:07
Betreff: Yukio Mishima [Antworten]
Avatar
 
> Ansonsten hat mir der sehr ästhetische Stil von Mishima Yukio >gefallen, auch wenn ich es bisher nur mit ein paar wenigen >Kurzgeschichten zu tun hatte

>Mishima find ich ja fürchterlich, hab mal "Geständnis einer >Maske" gelesen, das war neben Günther Grass' "Die Blechtrommel" >so ziemlich das zäheste Buch, das mir je untergekommen ist.

Habt ihr denn auch "Nach dem Bankett" gelesen?!
Das ist übrigens zur Zeit mein Lieblingsbuch.
In der Bücherei ist es mir quasi in die Hand gefallen und, obwohl der Umschlag lediglich matsch-grün mit nem schwarzen balken und dem tollen Titel war, wusste ich irgentwie "dieses Buch ist es wert, gelesen zu werden".
Und meine Erwartungen wurden keineswegs enttäuscht, im Gegenteil.
Das Buch ist in allen Kriterie mit voller Punktzahl zu bewerten sozusagen.

Nachdem ich es dann ausgelesen hatte, hab ich mir sofort alle anderen auffindbaren bücher von mishima besorgt, alle toll, manche gut, manche besser. Am Ende habe ich mich dann auch an seine Tetralogie "Das Meer der Fruchtbarkeit" gewagt, obwohl ich im vornhinein weiss, dass mir sooo lange, auch noch mehrteilige wälzer nicht so zusagen. Aber es war angenehm zu lesen. Die Sache ist nur.... den 3te und vierte Teil sind nicht mehr auffindbar! xD
Weder Stadtbücherei, noch Uni-bibliothek, in den grösten online-antiquariaten nicht, im Buchhandel können sies net bestellen... schade! (Hab aber neulich den 4ten Teil entdeckt... fehlt aber dennoch der 3te '~'
Zertretenes Blatt,
kaum noch zu lesen steht dort
Ich liebe dich so

doujinshi-> http://animexx.4players.de/doujinshi/zeichner.phtml?id=3200
Zuletzt geändert: 16.01.2006 20:23:16



Von:   abgemeldet 16.01.2006 20:22
Betreff: Ogai Mori [Antworten]
Avatar
 
>Mich wundert, dass Mori Ôgai noch nicht genannt wurde, der Mann war meiner Meinung nach ein genialer Schriftsteller

Genialer Schriftsteller ("Die Wildgans" - Hammer!) ja, aber ich kann seinen Charakter nicht so sehr leiden.
Wenn man viel von einem gelesen hat, darunter auch Autobiographische Schriften (hier: "Deutschlandtagebuch", "Vita sexualis"), finde ich schon, dass man das Recht hat, zu behaupten, man kenne den groben Vektor des Charakters eines Schriftstellers.

Sozusagen sind seine fiktiven Schriften Top, aber je autobiographisches er wird, desto grösser wird meine Ablehnung.

PS: Seine Abhandlungen über Bakteriologie etc habe ich natürlich NICHT gelesen. :P
Zertretenes Blatt,
kaum noch zu lesen steht dort
Ich liebe dich so

doujinshi-> http://animexx.4players.de/doujinshi/zeichner.phtml?id=3200



Von:   abgemeldet 16.01.2006 20:24
Betreff: und eine eigenen Frage^^; [Antworten]
Avatar
 
Ja, siehe Betreff.

Was haltet ihr denn von Sôseki Natsume?
Zertretenes Blatt,
kaum noch zu lesen steht dort
Ich liebe dich so

doujinshi-> http://animexx.4players.de/doujinshi/zeichner.phtml?id=3200



Von:   abgemeldet 16.01.2006 21:00
Betreff: Ogai Mori [Antworten]
Avatar
 
> Genialer Schriftsteller ("Die Wildgans" - Hammer!) ja, aber ich kann seinen Charakter nicht so sehr leiden.
> Wenn man viel von einem gelesen hat, darunter auch Autobiographische Schriften (hier: "Deutschlandtagebuch", "Vita sexualis"), finde ich schon, dass man das Recht hat, zu behaupten, man kenne den groben Vektor des Charakters eines Schriftstellers.

Ich denke auch, dass man sich dann einen gewissen Eindruck von der Persönlichkeit des Autors machen kann, sowohl aus fiktionalen (nicht fiktiv! Sorry, aber das ist ein himmelweiter Unterschied... Ein fiktionaler Text ist ein Text, der eine fiktive Geschichte, die so nicht wirklich passiert ist, erzählt, während ein fiktiver Text ein Text wäre, der gar nicht wirklich existiert^^°) als auch aus autobiographischen Texten. Es fließt immer ein Teil des Autors ein, in den Stil, in die Wortwahl (gut, diese Dinge gehen in Übersetzungen natürlich zum Teil verloren), in der Themenwahl, im Storyaufbau, etc...^^

"Die Wildgans" hab ich nicht gelesen, ich weiß aber, worum es geht^^; Naja, reicht nicht, um wirklich was dazu sagen zu können^^;

Das erste, was ich von ihm gelesen hatte, war das "Deutschlandtagebuch", und da machte er auf mich eigentlich einen recht sympathischen Eindruck.
"Die Tänzerin"/"Das Ballettmädchen" (und man hätte sich nicht mal auf _einen_ deutschen Titel einigen können oder wie? @.@... "Maihime") gilt ja auch als autobiographisch, und auch das fand ich zwar nicht unbedingt unglaublich spannend, aber doch recht sympathisch.

Nun ja, Sympathien sind etwas, das man aus dem Bauch heraus vergibt, ich könnte nicht dafür oder dagegen argumentieren^^

> PS: Seine Abhandlungen über Bakteriologie etc habe ich natürlich NICHT gelesen. :P

Sind davon jemals welche auf Deutsch oder Englisch erschienen? Mein Japanisch reicht leider noch nicht, um sowas im Original zu lesen :(
Nicht, dass ich ausgerechnet Mori Ôgais wissenschaftliche Abhandlungen oder so lesen würde, wenn ich es könnte...^^;

Ich hab auch nur Sachen von ihm bis 1912 gelesen (zum Teil aus privatem Interesse, zum Teil für ein Referat/eine Hausarbeit mit dem Titel "Mori Ôgai - Leben und Schaffen bis 1912"), danach ging er ja auch schriftstellerisch eher so Richtung Biographien.

> Was haltet ihr denn von Sôseki Natsume?

An dem führt über kurz oder lang auch kein Weg vorbei.
Ich lese jetzt schon seit über drei Monaten "Ich der Kater" und komme einfach nicht zu Potte damit. Es ist sprachlich zu anspruchsvoll, um es nebenher zu lesen, während man noch zig andere Sachen macht (sonst lese ich auch schon mal in der Bahn oder beim "Kochen" (Nudeln umrühren oder so^^°)), aber wenn man ein wenig darein gefunden hat, ist es teilweise zum Brüllen.
Todernst, aber dabei herrlich bissig und führt manches so richtig ad absurdum, ohne jemals den Bezug zur Realität zu verlieren. Ab und zu lieg ich da vor Lachen fast auf'm Boden (oh Gott, diese Stelle: "Wenn ich gewusst hätte, dass du eine kahle Stelle auf dem Kopf hast, hätte ich dich nicht geheiratet!" *rofl* Soviel zum Thema Oberflächlichkeit...).
Ein gutes Buch, aber man sollte es nur zur Hand nehmen, wenn man sich wirklich drauf konzentrieren kann.
Just because you're paranoid
doesn't mean they're not after you (Nirvana - Territorial Pissings)
Zuletzt geändert: 16.01.2006 21:04:07



Von:   abgemeldet 16.01.2006 21:30
Betreff: Ogai Mori [Antworten]
Avatar
 
>(nicht fiktiv! Sorry, aber das ist ein himmelweiter Unterschied... Ein fiktionaler Text ist ein Text, der eine fiktive Geschichte, die so nicht wirklich passiert ist, erzählt, während ein fiktiver Text ein Text wäre, der gar nicht wirklich existiert^^°)

Ja, schon klar^^; Fehler ist wohl passiert in der entspannten Atmosphäre und dem Gefühl, keinen Lehrer im Nacken sitzen zu haben*g*

>Es fließt immer ein Teil des Autors ein, in den Stil, in die Wortwahl (gut, diese Dinge gehen in Übersetzungen natürlich zum Teil verloren), in der Themenwahl, im Storyaufbau, etc...^^

Schön, dass einer meiner Meinung ist.
Vor ein paar Jahren wurde ich nämlich während der arbeit an meiner facharbeit über Dostojewskis "der Spieler" (autobiographisch!)dauerd von einem Lehrer angezickt, dass der Autor ja nicht gleich dem schriftsteller sei (was ich übrigens nie behauptet habe) und man da höllisch mit aufpassen müsse. Obwohl ich alle bezeichnungen unmissverständlich gewählt und beides extrem distanziert betrachtet habe, meinte er am ende immernoch, man solle den autor aussen vor lassen. Wahrscheinlich war dass im bezug auf autrobiographisches oder auf mich sein lieblingsthema sodass ich es garnicht richtig machen KONNTE. Aber es wäre falsch gewesen, jene parallele aussen vorzulassen, wenn selbst der autor ein werk als autobiographisch bezeichnet.
So ein "Charakterverständnis" erlangt man natürlich nicht, wenn man ein oder zwei Bücher von einem liesst, aber wenn man schon viel gelesen hat, scheint doch der Charakter SEHR stark hindurch.
Ich weiss ja nicht, ob du auch irgentwie künstlerisch aktiv bist (schreiben, zeichnen, was auch immer), aber wenn ich zeichne oder schreibe, fällt mir schon auf, dass ich meistens dass zeichne, was mir persönlich gefällt (einleuchtend, ja!).
Und dass ein jeder in seinem handeln, aussehen etc nach dem strebt, was ihm gefällt, ist einleuchtend. Deshalb finde ich es verwunderlich, dass es nicht als selbstverständlichkeit angesehen wird, dass der Künstler meist grosse ähnlichkeit mit dem dargestellten hat.

>"Die Wildgans" hab ich nicht gelesen, ich weiß aber, worum es geht^^; Naja, reicht nicht, um wirklich was dazu sagen zu können^^;

Bisher ist das mein lieblingsschriftstück von ihm. Ich hab so 5, 6 gelesen. Weil man von Mishima sagt, er wäre von Mori beeinflusst worden^^;

>Das erste, was ich von ihm gelesen hatte, war das "Deutschlandtagebuch", und da machte er auf mich eigentlich einen recht sympathischen Eindruck.

Echt?! Das habe ich vor kurzem gelesen, weil es in der bibliothek keine romane mehr von ihm gab. Grundsätzlich mag ich Tagebücher nicht wirklich gern, da sie ja eher eine art "persönliche Literatur" sind, nicht dafür vorgesehen waren, an ein breites publikum zu gelangen und wohl im Verfasser Erinnerungen wecken, dem Aussenstehenden aber eher verschlüsselt erscheinen.
Es ist eben zu persönlich, als dass es für den aussenstehenden die selbe wirkung hat, wie auf den autor.
Aber im Dtagebuch sieht man Moris Charakter. Ich denke, mir hat dieses zuuu sachliche, zuuu pflicht- und moralbewusste und der schlichte stil (man bedenke seine gedichte=_=) nicht gefallen.
Wenn ich mir die autoren meines geschmackes ansehe (mishima und Kawabata), findet man dort immer eine lyrische und doch lebensnahe sinnlichkeit, wie in einem Wachtraum. Bei Mori findet man das nicht so sehr, lediglich in den Romanen, die fast nichts mit seinem eigenenn Leben zu tun haben.

>"Die Tänzerin"/"Das Ballettmädchen" (und man hätte sich nicht mal auf _einen_ deutschen Titel einigen können oder wie? @.@... "Maihime") gilt ja auch als autobiographisch, und auch das fand ich zwar nicht unbedingt unglaublich spannend, aber doch recht sympathisch

Das habe ich als erstes gelesen. Da es viele Parallelen zwischen ihr und mir gibt, war ich am Ende schon etwas betrübt.
"Die arme Verrückte!" ist der Satz, der mir am meisten in Erinnerung geblieben ist.

>Sind davon jemals welche auf Deutsch oder Englisch erschienen?

Ja, viele sind sogar auf Deutsch verfasst worden, wie man dem d-tagebuch antnehmen kann.

>Mein Japanisch reicht leider noch nicht, um sowas im Original zu lesen :(

Ooh, schaaade! aber...

>Nicht, dass ich ausgerechnet Mori Ôgais wissenschaftliche Abhandlungen oder so lesen würde, wenn ich es könnte...^^;

... das ist in diesem falle also garnicht schlimm^^

>Ich lese jetzt schon seit über drei Monaten "Ich der Kater" und komme einfach nicht zu Potte damit. Es ist sprachlich zu anspruchsvoll, um es nebenher zu lesen, während man noch zig andere Sachen macht (sonst lese ich auch schon mal in der Bahn oder beim "Kochen" (Nudeln umrühren oder so^^°)), aber wenn man ein wenig darein gefunden hat, ist es teilweise zum Brüllen.

Ja, ich wollte auch lesen, aber da ich es damals nirgends gefunden habe, habe ich diese vorhaben verlegt. Als ich es aber dann gefunden habe, war es mir für den Einstieg (ich hatte noch nichts von Natsume gelesen und mein Freund empfohl es mir, damit wir später darüber sprechen könnten) zuuu dick und mit fortsetzungsromannen (-mangas, -filmen), die eigentlich auf wenige episoden zugeschnitten waren, aber durch die begeisterung der publikums fast zu Epen wurden, habe ich nicht so gute erfahrungen.
Deshalb habe ich mit vorerst mit "Kokoro" begnügt. Es ist zweifellos nicht schlecht, sehr gut sogar, aber ich würde Natsume eher so in Richtung Mori einordnen (was wohl an der selben Zeit wie auch einer ähnlichen bio liegen mag) und der erscheint mir doch zuuu wissenschaftlich-schlicht.

Wie Mishima seine Protagonistin in "Nach dem Bankett" sagen liess, sage ich auch von mir "Ich kann mir eine Welt, die nur vom Verstand gelenkt wird, nicht vorstellen".


>Ein gutes Buch, aber man sollte es nur zur Hand nehmen, wenn man sich wirklich drauf konzentrieren kann.

gut zu wissen :)











Zertretenes Blatt,
kaum noch zu lesen steht dort
Ich liebe dich so

doujinshi-> http://animexx.4players.de/doujinshi/zeichner.phtml?id=3200
Zuletzt geändert: 16.01.2006 21:34:44





Zurück