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Thread: Vom Führer zur Witzfigur

Eröffnet am: 04.01.2007 11:27
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Von:   abgemeldet 04.01.2007 11:27
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
Dezember 1944: Der totale Krieg ist so gut wie total verloren. Doch so leicht will Goebbels sich nicht geschlagen geben. Am Neujahrstag soll der Führer mit einer kämpferischen Rede noch einmal die Massen begeistern. Das Ganze hat nur einen Haken: Der Führer kann nicht. Krank und depressiv meidet er die Öffentlichkeit. Nur einer kann jetzt noch helfen: sein ehemaliger Schauspiellehrer Adolf Grünbaum, ein Jude. Goebbels lässt ihn samt seiner Familie aus dem KZ Sachsenhausen in die Reichskanzlei holen. Die Zeit läuft, in nur fünf Tagen muss der Führer in Höchstform sein...

(Quelle: www.gmx.de)

"Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler" startet am 11.01. diesen Jahres in den Kinos. Eine Satire auf Adolf Hitler, wo doch erst vor gar nicht allzu langer Zeit "Der Untergang" lief.
Stellt sich mir (und halb Deutschland ^^°) die Frage: Darf man über Adolf Hitler lachen?


Gruß, Vinca
Zuletzt geändert: 05.01.2007 12:08:39



Von:    Saeba 04.01.2007 11:47
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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http://www.der-grosse-diktator.de/



Von:   abgemeldet 04.01.2007 12:04
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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Ich hab schon direkt darauf gewartet, dass so ein Thread kommt xD

>Stellt sich mit (und halb Deutschland ^^°) die Frage: Darf man über Adolf Hitler lachen?
Meine ganz persönlichen Meinung nach sind solche Filme geschmacklos. Sollten man über diese dunkle Geschichte mit Millionen von Toten lachen?
Dieses Thema sollte auf keinen Fall verharmlost werden. Sicherlich witzig wird es werden. Aber wenn ich dann an die ganzen Menschen heute denke, die das Thema Nationalsozialismus würdigen wird mir ganz schlecht.

Ich werde sowieso nichts dagegen tun können, dass der Film ausgestrahlt wird. Aber trotzdem halte ich es nicht für ganz in Ordnung.


Edit to Ellerfru :
Es wird auch nicht über die Toten gelacht, sondern über dieses Ereignis, dass so viele mit sich geracht hat.
Habe ich anscheinend etwas seltsam formuliert,
xXx
Zuletzt geändert: 04.01.2007 22:36:11



Von:   abgemeldet 04.01.2007 12:09
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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Es gibt ja schon ne Verarsche von Walther Moers, und Charlie Chaplin hat "der grosse Diktator" gemacht wie der obige Link beweisst...

Lachen bedeutet nicht automatisch den ernsten Hintergrund zu verdrängen oder zu vergessen (dafür sorgt schon Guido Knopp)
es ist nur eine andere Art der Aufarbeitung und derjenige der politisch korrekt verschämt auf den Boden schaut muss nicht unbedingt mehr daraus gelernt haben, als derjenige der einen Witz darüber macht. Häufig ist es sogar das Gegenteil.

Ich befürchte allerdings aufgrund unseres unglaublichen Talents für Humor, das wir mal wieder anschaulich zeigen warum ausserhalb Deutschlands keine Sau über unsere Witze lachen kann, weil wir nicht viel mehr als untersten Klamauk und Fäkalhumor hinbekommen. Ich meine in einem Land in dem du mit Spastigesichtsausdrücke machen und dämlich rumbrüllen zum Star wirst wie Mittermaier oder mit dem erbärmlichen Schwachsinn den Bully Herbig macht muss man sich auf das schlimmste gefasst machen...
O mamma mamma mamma, O mamma mamma mamma.
do you know why my heart is beating so hard ?
I have seen MaradonaI have seen Maradona
and I have fallen in love




Von:    YourEyesOnly 04.01.2007 12:11
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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Hm, weiß nicht... also manche der Dialoge da sind mir doch sehr am guten Geschmack vorbei. Eine allgemeine Aufzeigung der Albernheit beim Gemache im Dritten Reich und um den Führerkult wäre besser (und unbefangener) gewesen. Da hätte man sicher eher drüber lachen können, immerhin war vieles von dem Gehabe der Nazis einfach zum schreien. (Allein wie der Mann gesprochen hat)
"Ich hoffe bald ist die ganze Welt sauber von dem Mist"
-Angelus, zu Shota und Lolicon
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+† Inquisitor Magnus der Inquisi†ion - Initiative für ein sauberes Animexx †+



Von:   abgemeldet 04.01.2007 12:20
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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Viellecht ist Lachen aber auch das Beste, was man damit machen kann?
Ich meine, wenn wir uns weiterhin ducken, bloß nichts sagen über Hitler, am besten nicht mal seinen Namen sagen, dann machen wir ihn doch noch posthum zu dem dämonisch-bösen Übermenschen, der er vielleicht sein wollte.

Der Grad zur Verharmlosung ist natürlich schmal, und einige Gefühle wird man dabei vielleicht wohl auch wieder verletzen...
Aber besser als entsetzt die Hand vor den Mund zu halten, wenn jemand das H-Wort benutzt, ist es allemal, finde ich.

Ob der Film jetzt speziell gut ist oder nicht, weiß ich nicht, aber den Großen Diktator fand ich großartig, künstlerisch (Bsp: Weltkugel als Ballon) und dennoch urkomisch.
(Hitler selbst soll ihn sich ja auch ein paar mal in sein persönliches Kino geholt haben, als Anekdote am Rand)
Wer ist eigentlich Thad?
http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/wettbewerbe_alt/?doc_modus=detail&id=20542
Zeichnet meinen Engel für mich! (FA-WB)
(Avatar (c) Kirico)



Von:    Ellerfru 04.01.2007 12:22
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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> Meine ganz persönlichen Meinung nach sind solche Filme geschmacklos. Sollten man über diese dunkle Geschichte mit Millionen von Toten lachen?

Ich denke nicht, dass die Zuschauer da über die vielen Toten lachen - dass das nicht komisch ist, sollte jedem normalen menschen klar sein.

Aber über den Menschen Hitler darf man lachen - dieses &%$"%$&§%$$% (natürlich mitsamt seinen vielen Helfern) hat das Recht darauf verspielt, dass nach seinem Tod seine Würde gewahrt bleibt. Und ich empfinde Satire als die beste Methode, deutlich zu machen, wie erbärmlich diese Person eigentlich war...

Es wird hier schließlich über den Verbrecher gelacht, nicht über seine Opfer...


> Dieses Thema sollte auf keinen Fall verharmlost werden. Sicherlich witzig wird es werden. Aber wenn ich dann an die ganzen Menschen heute denke, die das Thema Nationalsozialismus würdigen wird mir ganz schlecht.

Ich wette, die Leute, die tatsächlich heute noch den Nationalsozialismus würdigen, werden aum lautesten heulen, wenn ihr Idol durch so einen Film in den Dreck gezogen wird... *g*
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein überzeugter Neonazi sich eine DVD mit diesem Film in sein Regal stellt, es sei denn, er ist WIRKLICH saublöd. (Und das soll heißen: sogar für Neonazi-Verhältnisse...)
Zuletzt geändert: 04.01.2007 12:36:10



Von:   abgemeldet 04.01.2007 12:57
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
Aber ist es nicht paradox, wenn wir Deutschen jetzt über den Verbrecher lachen, bei dem wir - entschuldigt bitte diesen Begriff, aber mir fällt beim besten Willen kein anderer ein - einfach zu blöd waren, um zu merken, dass er von einer arischen Rasse spricht, die er selber nicht erfüllt?



Von:    Ellerfru 04.01.2007 12:59
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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> Aber ist es nicht paradox, wenn wir Deutschen jetzt über den Verbrecher lachen, bei dem wir - entschuldigt bitte diesen Begriff, aber mir fällt beim besten Willen kein anderer ein - einfach zu blöd waren, um zu merken, dass er von einer arischen Rasse spricht, die er selber nicht erfüllt?

Mit WIR fühle ich mich keinesfalls angesprochen - es ist nicht so, als ob die Menschen, die heute in Deutschland leben, genau die wären, die damals Hitler gefolgt sind. Bitte vergiss nicht, dass die meisten Animexxler zu Hitlers Zeiten noch nicht einmal geboren waren... Also der heutigen Generation eine Kollektivschuld überstülpen zu wollen ist mehr als lächerlich.



Von:   abgemeldet 04.01.2007 13:07
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
Das stimmt. Klar. Aber mal ganz im Ernst: So lang ist der zweite Weltkrieg auch nicht her, als das wir heute sagen könnten, wir seinen so viel schlauer. Ich würde fast wetten, dass nahezu jeder mexxler hier zu Hitlers Zeiten ebenfalls keinen Widerstand geleistet hätte. Hat nicht spätestens das Experiment der "Welle" bewiesen, dass die Grundlagen zu faschistischem Denken überall vorhanden sind?

Meiner Meinung nach verhamlost eine Parodie auf einem Diktator wirklich zu viel von der Geschichte, die sich um diesen rankt.



Von:   abgemeldet 04.01.2007 13:13
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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Nicht über Hitler zu lachen bedeutet ihm zu viel Wert beizumessen. Ich behapute, man MUSS über den Gröfaz lachen, weil es einfach gesund für Deutschland wäre, die Vergangenheit nicht so zu verdrängen. Schaut ihn euch doch an: wir hatten einen Gumby als Chef...
Merke auff, deutsche Jugend!

Wenn das Brett vorm Kopfe harzt,
Geh zum Tischler, nicht zum Arzt!



Von:    Ellerfru 04.01.2007 13:14
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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> Das stimmt. Klar. Aber mal ganz im Ernst: So lang ist der zweite Weltkrieg auch nicht her, als das wir heute sagen könnten, wir seinen so viel schlauer. Ich würde fast wetten, dass nahezu jeder mexxler hier zu Hitlers Zeiten ebenfalls keinen Widerstand geleistet hätte. Hat nicht spätestens das Experiment der "Welle" bewiesen, dass die Grundlagen zu faschistischem Denken überall vorhanden sind?

Richtig, aber das darf man dann eben nicht nur auf die heute lebenden Deutschen beziehen, sondern ebenso auf JEDEN Menschen in JEDEM beliebigen Land der Welt: Wer das Pech hat, in einer Diktatur geboren zu werden / aufzuwachsen, ist selten in der Lage, Widerstand zu leisten. Das jetzt, wie es viele machen, nur auf die DEUTSCHE Gesellschaft zu beziehen, ist grob unangemessen. Deutsche sind KEINE schlechteren Menschen als der Rest.

> Meiner Meinung nach verhamlost eine Parodie auf einem Diktator wirklich zu viel von der Geschichte, die sich um diesen rankt.

Ich verstehe nicht ganz, was da verharmlost wird - immerhin wird der Diktator als genau das dargestellt, was er ist: Ein durchgeknalltes Arschloch, unter dem der Rest seiner Umwelt zu leiden hat. (Entschuldige bitte die grobe Ausdrucksweise, aber ich weigere mich, eine höflichere Bezeichnung zu verwenden, wenn wir über jemanden wie Hitler reden.)
Seine Taten werden weder gerechtfertigt noch verharmlost...
Zuletzt geändert: 04.01.2007 13:16:56



Von:    Max-Power 04.01.2007 13:17
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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>dass nahezu jeder mexxler hier zu Hitlers Zeiten ebenfalls keinen Widerstand geleistet hätte.


Wenn ne Kompanie Soldaten vorm Haus steht, dann sagt jeder "Ja und Amen". Das eigene Leben ist einem da doch wichtiger.


Zum Problem mit dem Film:

Ich denke, es ist völlig egal, wie lange etwas her ist. Kein Volk der Welt kann sich in Unschuld waschen. Und es gibt auch keine Lösungen für vergangene Verbrechen, jeder muss selbst seinen Weg suchen mit der Sache fertig zu werden und wenn dieses nunmal bedeutet, dass man darüber lacht, dann lacht man eben.
Keiner wird auch bei einer Parodie vergessen wie schrecklich es war, aber die Schrecklichkeit lässt sich auch nicht in ernsten Filmen wiedergeben.

Wie viele Schrecklickeitsverharmlosungen gibt es nicht aus Zeiten des Julius Cäsars (->Asterix und Obelix) und das ist bloß 1 Beispiel.

Meiner Meinung nach ist es egal wie man mit der Geschichte umgeht, solage man nicht selbst daan beteiligt war.
EX LUNA, SCIENTIA

MAX



Von:    Tithenwen 04.01.2007 13:19
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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> Aber ist es nicht paradox, wenn wir Deutschen jetzt über den Verbrecher lachen, bei dem wir - entschuldigt bitte diesen Begriff, aber mir fällt beim besten Willen kein anderer ein - einfach zu blöd waren, um zu merken, dass er von einer arischen Rasse spricht, die er selber nicht erfüllt?

Blöd? Vielleicht. Aber hat auch was mit der damaligen Weltwirtschaftskrise zu tun. Da kommt einer her, der Arbeit und einen Weg aus der Krise verspricht. Da interessierte der Rest, den Hitler von sich gab, die Leute erstmal herzlich wenig. Und danach hatte er Kontrolle genug, um Kritiker kurz zu halten.

Außerdem wusste der Mann die Massen zu manipulieren.
Schau dir mal ein paar Aufnahmen von seinen Reden an. Die haben meist keine (konkrete) Aussage, aber alles jubelt und stimmt ihm zu. Wie gesagt, er wusste die Leute um den Finger zu wickeln.

Meine Oma hat ihn mal live bei einem Umzug erlebt. Sie sagte, für sie war ein recht unscheinbar wirkender Mensch. Ihre Freundin dagegen war hin und weg. Die hat sich die Hand, die sie ihm gegeben hatte, gut 1 Woche lang nicht gewaschen....

Aber jetzt mal ontopic:

Der Film macht sich über die Person lustig, nicht über die Opfer. Daher habe ich auch kein Problem damit.

Und mal ehrlich, der Kerl ist eigentlich wirklich eine Witzfigur, die leider ernst genommen wurde.

Hatte mal das Vergnügen in sein Buch "Mein Kampf" reinlesen zu können. So was wirres hab ich ja noch nie gelesen. Und wenn ich mir das dann in seiner Sprechweise vorstelle.... Sorry, da kann ich nur grinsen.^^

Aber das hat doch mal ein Satiriker/Comedian/was auch immer, der noch nichtmal Deutscher war, getan. Hat es in der Betonung und Stimmlage von Hitler vorgelesen um den Irrsinn deutlich zu machen.
btw, hat sich auch halb Deutschland drüber aufgeregt.

Momentan bin ich echt in Versuchung Hitler mit Voldemort zu vergleichen. Wann kommt der erste, der Hitler mit "Du-weißt-schon-wen" bezeichnet?
Cats! I'm a Kitty-cat!
And I meow, meow, meow.
And I meow, meow, meow.
Cats! I'm a Kitty-cat!
And I dance, dance, dance.



Von:    Momo 04.01.2007 13:23
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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> Viellecht ist Lachen aber auch das Beste, was man damit machen kann?

Ich weiß nicht ob du ihn gesehen hast. Gestern lief er in der Sneak.
Ich finde das ist der geschmackloseste Film den ich je gesehen habe.

In der Wixxer lief Hitler ein bisschen als "verarschung" mit.
Aber dieser Film ist ehrlich gesagt eine Schande.


Mittlerweile distanziert sich helge schneider von dem film.
~*~★~*~
Klirrende Kälte
Mein gefrierender Atemhauch
Wird zu Sternflüstern.
~*~★~*~



Von:   abgemeldet 04.01.2007 13:27
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
> Richtig, aber das darf man dann eben nicht nur auf die heute lebenden Deutschen beziehen, sondern ebenso auf JEDEN Menschen in JEDEM beliebigen Land der Welt: Wer das Pech hat, in einer Diktatur geboren zu werden / aufzuwachsen, ist selten in der Lage, Widerstand zu leisten. Das jetzt, wie es viele machen, nur auf die DEUTSCHE Gesellschaft zu beziehen, ist grob unangemessen. Deutsche sind KEINE schlechteren Menschen als der Rest.

Tut mir leid, wenn meine Aussage durch meine Wortwahl so geklungen hat, als würde ich alles nur auf Deutschland beziehen. Dem ist nicht so! Auf keinen Fall! (Ich hab "Die Welle" angeführt und das ganze spielte sich schließlich auch an einer amerikanischen High-School ab). Dass ich hier explizit von Deutschland spreche, hat einzig damit zu tun, dass es nun einmal ein deutscher Film ist und er deshalb - denke ich - vor allem die Bewohner Deutschlands betrifft.

> Ich verstehe nicht ganz, was da verharmlost wird - immerhin wird der Diktator als genau das dargestellt, was er ist: Ein durchgeknalltes Arschloch, unter dem der Rest seiner Umwelt zu leiden hat. (Entschuldige bitte die grobe Ausdrucksweise, aber ich weigere mich, eine höflichere Bezeichnung zu verwenden, wenn wir über jemanden wie Hitler reden.)

So wird Hitler gerne dargestellt. Aber nur weil er diesen verrückten Plan einer Weltherrschaft hatte, wobei alle arisch sein mussten, heißt das noch lange nicht, dass der Mann nicht intelligent war. Er kann ja schlecht so dumm gewesen sein. Sonst wäre er mit der NSDAP nie an die Spitze gekommen. Wenn Hitler jetzt (oder auch schon vorher) parodiert wird, finde ich das einfach nur lächerlich. Fast so etwas wie ein Versuch, der Wahrheit zu entrinnen. Hitler wird dargestellt als eine Person, die nicht mehr ganz rund geht (was ja auch stimmt!). Aber dass er intelligent genug war, um an die Macht zu kommen, lassen wir (<-- damit meine ich die Filmemacher) einfach mal im Dunkeln. Oder wie?



Von:    Ellerfru 04.01.2007 13:27
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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> Wenn ne Kompanie Soldaten vorm Haus steht, dann sagt jeder "Ja und Amen". Das eigene Leben ist einem da doch wichtiger.

Richtig, und auch noch das Leben der eigenen Familie - Sippenhaft ist ein enorm wirkungsvolles Druckmittel... Man leistet eher Widerstand, wenn man weiß, dass dadurch nur das eigene Leben in Gefahr gerät.

> Ich denke, es ist völlig egal, wie lange etwas her ist. Kein Volk der Welt kann sich in Unschuld waschen.

Ich bezweifle, dass ein "Volk" als gesamtes an irgendetwas schuldig sein kann. Die Schuld liegt IMMER bei einzelnen Menschen. Einem Volk an sich eine Schuld zuzuweisen ist der erste Schritt zu Rassismus.

> Keiner wird auch bei einer Parodie vergessen wie schrecklich es war, aber die Schrecklichkeit lässt sich auch nicht in ernsten Filmen wiedergeben.

Stimmt, und die volle Schrecklichkeit will man auch gar nicht wiedergeben - allein schon, um die Würde der Opfer zu wahren. Denn ansonsten müsste man ja tatsächlich Hinrichtungs- und Folterszenen stellen, und DAS wäre in meinen Augen wirklich geschmacklos.

> Wie viele Schrecklickeitsverharmlosungen gibt es nicht aus Zeiten des Julius Cäsars (->Asterix und Obelix) und das ist bloß 1 Beispiel.

Tja, aber das ist eben schon lange genug her...

> Meiner Meinung nach ist es egal wie man mit der Geschichte umgeht, solage man nicht selbst daan beteiligt war.

Richtig, und niemand hier kann persönliche Verantwortung für die Ereignisse im 3. Reich haben, es sei denn hier laufen Leute über 80 rum...
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Von:    Rodo 04.01.2007 13:39
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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> Stellt sich mit (und halb Deutschland ^^°) die Frage: Darf man über Adolf Hitler lachen?

Ich glaube für keinen Diktator gibt es etwas Schlimmeres als wenn man ihn nicht ernst nimmt. So gesehen würde ich sagen, dass es nichts besseres gibt, als über Hitler zu lachen, haben wir vermutlich alle schon mal, z.B. wenn mal wieder eine seiner pathetischen Reden gezeigt wurde.

So, wie er heute posthum zu einem übermenschlichen Monstrum stilisiert wird, würde er sich vielleicht fast noch geschmeichelt fühlen, ist zumindest meine Meinung, denn im Leben wollte er ja auch immer mehr als ein Normalsterblicher sein. Lachen zeigt aber seine Schwächen und Macken auf und die Absurdität eines ganzes Systems.

Das heißt aber nicht, dass man damit auch über den Massenmord lacht. Ich kann das nämlich voneinander trennen, auch wenn es da bestimmt nicht allen so geht. Das Ulkige ist ja, dass der Film von einem jüdischen Regisseur ist, und ich kann mich noch daran erinnern, dass ich einmal eine Diskussion über "der Untergang" gesehen habe und der einzige, der was Positives zu dem Film zu sagen hatte war Reich-Ranicki.
"homo homini lupus est"
Thomas Hobbes, Leviathan



Von:   abgemeldet 04.01.2007 13:44
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
>> Ich denke, es ist völlig egal, wie lange etwas her ist. Kein Volk der Welt kann sich in Unschuld waschen.

> Ich bezweifle, dass ein "Volk" als gesamtes an irgendetwas schuldig sein kann. Die Schuld liegt IMMER bei einzelnen Menschen. Einem Volk an sich eine Schuld zuzuweisen ist der erste Schritt zu Rassismus.

Warum sollte es der erste Schritt von Rassismus sein, wenn man von einem Volk spricht. Ein Volk ist nichts anderes als eine Gemeinschaft und in einer Gemeinschaft ist jeder mitverantwortlich für das, was die Gemeinschaft tut. Ansonsten sollte er sich "einfach" eine andere Gemeinschaft suchen. Das hat rein gar nichts mit Rassismus zu tun. Wenn du es allerdings nur darauf beziehst, dass wir, die wir jetzt leben und nicht zur Zeit des Nationalsozialismus gelebt haben, immer noch oft gesagt bekommen, dass wir an allem Schuld sind, nehme ich meine Aussage sofort zurück.

>> Keiner wird auch bei einer Parodie vergessen wie schrecklich es war, aber die Schrecklichkeit lässt sich auch nicht in ernsten Filmen wiedergeben.

> Stimmt, und die volle Schrecklichkeit will man auch gar nicht wiedergeben - allein schon, um die Würde der Opfer zu wahren. Denn ansonsten müsste man ja tatsächlich Hinrichtungs- und Folterszenen stellen, und DAS wäre in meinen Augen wirklich geschmacklos.

Vielleicht jetzt noch nicht. Aber es wurde doch eben "Asterix und Oberlix" angeführt. Comics, die vor allem Kinder lesen. Diese Kinder finden das alles toll! Eine Verbindung zu Schreckenstaten wird nicht gezogen. Deshalb beunruhigt mich auch ein wenig, dass "Mein Führer" ab 6 Jahren freigegeben ist. Sechsjährige werden kaum verstehen, was für eine Person parodiert wird.



Von:   abgemeldet 04.01.2007 13:47
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
> Ich glaube für keinen Diktator gibt es etwas Schlimmeres als wenn man ihn nicht ernst nimmt. So gesehen würde ich sagen, dass es nichts besseres gibt, als über Hitler zu lachen, haben wir vermutlich alle schon mal, z.B. wenn mal wieder eine seiner pathetischen Reden gezeigt wurde.

> So, wie er heute posthum zu einem übermenschlichen Monstrum stilisiert wird, würde er sich vielleicht fast noch geschmeichelt fühlen, ist zumindest meine Meinung, denn im Leben wollte er ja auch immer mehr als ein Normalsterblicher sein. Lachen zeigt aber seine Schwächen und Macken auf und die Absurdität eines ganzes Systems.

Allerdings lachen wir dann doch jetzt ein wenig spät. Hitler bekommt davon auch nicht mehr allzu viel mit ...



Von:    Rodo 04.01.2007 13:52
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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> Allerdings lachen wir dann doch jetzt ein wenig spät. Hitler bekommt davon auch nicht mehr allzu viel mit ...

Aber wir schon. Und ich denke im Endeffekt ist das Hitler-Fertigmachen für den der lacht wichtig. Ist nämlich ein Weg mit der Geschichte fertig zu werden und sich/die eigene Nation neu zu definieren.
"homo homini lupus est"
Thomas Hobbes, Leviathan



Von:   abgemeldet 04.01.2007 13:58
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
> Ist nämlich ein Weg mit der Geschichte fertig zu werden [...]

Klingt in meinen Ohren sehr fragwürdig. Meine Familie kommt aus Schlesien (war ja damals noch deutsch) und ich hab einige Verwandte im Krieg verloren oder sie waren Jahre lang in russischer Gefangenschaft. Menschen, die den Nationalsozialismus mit Dingen in Verbindung stellen, wie ich es tue, werden durch eine Parodie auf Hitler wohl eher von neuem aufgerüttelt.

Außerdem fällt mir gerade auf: wenn wir doch den damaligen - man verzeihe mir bitte den Begriff - "Führer" als lächerlich darstellen, stellen wir dann nicht auch alle als lächerlich da, die ihm gefolgt sind? Zum Teil dann wohl auch unsere Groß-/Urgroßeltern?



Von:   abgemeldet 04.01.2007 14:01
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
> In der Wixxer lief Hitler ein bisschen als "verarschung" mit.

Ich hab den Film nicht ganz gesehen, aber soweit ich weiß, ist dort der Charakter des Hitler doch auch in eine vollkommen andere Umgebung/Situation gesetzt. Beim "Führer" handelt es sich wirklich um 1944.

Deshalb stimme ich dir auch vollkommen zu, Momo. Der Film ist wohl ziemlich geschmacklos.



Von:   abgemeldet 04.01.2007 14:30
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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> Stellt sich mit (und halb Deutschland ^^°) die Frage: Darf man über Adolf Hitler lachen?

Klar - Satire muss immer erlaubt sein.
Wir lachten auch schon unzählige Male über Saddam (Hot Shots 1 und 2, und andere), King Jong Il (Team America) und andere Diktatoren.
Warum also nicht auch über Hitler? Gibt es genügend Hitler/Judenwitze, über die (so gut, wie) jeder lacht.
Warum also diese Doppelmoral?
Roses are #FF0000
Violets are #0000FF
All my base
are belong to you.




Von:    Tithenwen 04.01.2007 14:32
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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> Außerdem fällt mir gerade auf: wenn wir doch den damaligen - man verzeihe mir bitte den Begriff - "Führer" als lächerlich darstellen, stellen wir dann nicht auch alle als lächerlich da, die ihm gefolgt sind? Zum Teil dann wohl auch unsere Groß-/Urgroßeltern?

Hmmm.... Nö, nicht wirklich. Es sei denn, die würden heutzutage genau den selben Mist wie Hitler noch von sich geben.
Allerdings würde ich sie da wohl eher als peinlich empfinden oder Mitleid mit ihnen für das Denken haben.

Cats! I'm a Kitty-cat!
And I meow, meow, meow.
And I meow, meow, meow.
Cats! I'm a Kitty-cat!
And I dance, dance, dance.



Von:    Catch-a-Breath 04.01.2007 14:32
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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Ich habe heute in den Nachrichten einen Beitrag zu dem Film verfolgt...ich habe die Sneak nich gesehen, nur einige Ausschnitte.

Ich sehe es nicht so, dass dieser Film "geschmacklos" ist...
Die Hitler-Generation ist die einzige, die sich so auf den Schlips getreten fühlen darf, die, die diese Zeit nicht miterlebt haben, drehen mir zu sehr an der "nur die Deutschen sind schuld"-Uhr...
Überlegt mal, wie lange das jetzt her ist, wer heutztage nicht in der Lage ist, dieses Thema "Hitler-Verarsche" mal mit nem Augenflunkern hinzunehmen, ist einfach ein bisschen zu hart mit der Geschichte. Es gibt Millionen von wirklich geschmacklosen Hitler-gifs- u. Photmontagen im Internet, über die sich kein Schwen aufregt, obwohl diese wirklich an den Rand des guten Geschmacks treten....englische und amerikanische Filme und Serien bauen verstärkt Lachkomponenten mithilfe von Nazis, der Judenverfolgung und auch durch gewisse Zeichen wie Hakenkreuze, Hitlergruß etc. ein.

Es ist eine Komödie, die man nich zu ernst nehmen darf...so grausam diese Zeit für Juden, aber eben auch für Deutsche war...wir sollten langsam mal aufhören, unsere Identität zu unterdrücken, nur weil diese Historienlast an unserer Gesellschaft hängt, wie ein Betonfels, der uns am Boden der Wahrheit halten will...
Hitler ist weißgott nich mehr DER schlimmste Serienmörder/Diktator (was auch immer), der in unserer Zeit gedanklich hängen bleibt..Oo

Und solange der Film nich nur den Sinn erfüllt lustig und doof zu sein, sondern trotzdem auch den Faden der Geschichte und den Grundzweck aufrecht erhält, ist gegen so eine Art der Volks-Auflockerung nix zu sagen..Oo

...Dass der Film ein Erfolg wird, glaube ich allerdings weniger..
Er hat nich sonderliches Potential und wenn, dann wird er von Kritikern eh bis in den Keller getreten...

Und ich werde nicht in den Film gehen xD ....ich hasse helge Schneider...

Und...wer weiß...vllt gibts ja auch irgendwann in 40 50 60 Jahren eine Komödie über den Anschlag auf die Twin-Towers, über Hussein und seine Hinrichtung, Krieg im Irak...

> Außerdem fällt mir gerade auf: wenn wir doch den damaligen - man verzeihe mir bitte den Begriff - "Führer" als lächerlich darstellen, stellen wir dann nicht auch alle als lächerlich da, die ihm gefolgt sind? Zum Teil dann wohl auch unsere Groß-/Urgroßeltern?

Jo..Oo Und verzeihung...die, die ihm freiwillig gefolgt sind (d.h., die, die es getan haben, weil sie es ganauso sahen), haben ja wohl den Stempel "lächerlich" verdient..>>
Und herrje...meine Urgroßeltern sind tot...die kümmerts eh nich mehr *schock* ...und meinen Großeltern geht dieser Aufruhr wegen dem Hitlergesülze auch schon auf die Ketten, sie sind froh, zu leben....warum muss man jetzt noch diese alten Zeitzeugen mit der Verantwortung, sich gefälligst angegriffen zu fühlen, belästigen...die haben auch ein Recht auf ein normales und ruhiges Leben...

Manche scheinen nich mehr ganz die Realität zu bemerken, sondern die Vergangenheit..Oo
Fühl euch lieber schlecht bei dem Gedanken an Arbeitslosigkeit, Mehrwertsteuererhöhung, Terrorismus, Naturkatastrophen, Überbevölkerung, Ölknappheit....xD
Das Gedächtnis ist ein sonderbares Sieb...
Es behält alles Gute von uns und alles Üble von den anderen...
Zuletzt geändert: 04.01.2007 14:45:37



Von:    Rodo 04.01.2007 14:35
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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> > Ist nämlich ein Weg mit der Geschichte fertig zu werden [...]
>
> Klingt in meinen Ohren sehr fragwürdig. Meine Familie kommt aus Schlesien (war ja damals noch deutsch) und ich hab einige Verwandte im Krieg verloren oder sie waren Jahre lang in russischer Gefangenschaft. Menschen, die den Nationalsozialismus mit Dingen in Verbindung stellen, wie ich es tue, werden durch eine Parodie auf Hitler wohl eher von neuem aufgerüttelt.

Meine Familie stammt aus Pommern und Polen, und da sind auch einige draufgegangen. Ist bei mir allerdings anders als bei dir.
"homo homini lupus est"
Thomas Hobbes, Leviathan



Von:   abgemeldet 04.01.2007 14:53
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
>Außerdem fällt mir gerade auf: wenn wir doch den damaligen - man verzeihe mir bitte den Begriff - "Führer" als lächerlich darstellen, stellen wir dann nicht auch alle als lächerlich da, die ihm gefolgt sind? Zum Teil dann wohl auch unsere Groß-/Urgroßeltern?

Die Kunst des Filmes wird sein, Hitler zu parodieren ohne das die Opfer verpönt werden.

Was soll daran auch so schlimm sein über Hitler zu lachen? Werden durch den Film die Verbrechen verharmlost? Charlie Chaplin hat es uns ja schon mit seinem Film "Der große Diktator" vorgemacht und ganze 5 Oscars abgesahnt. Also was soll dann an dem Film von Helge Schneider verwerflich sein? Genau, nichts.



Von:    Ellerfru 04.01.2007 14:57
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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> Warum sollte es der erste Schritt von Rassismus sein, wenn man von einem Volk spricht. Ein Volk ist nichts anderes als eine Gemeinschaft und in einer Gemeinschaft ist jeder mitverantwortlich für das, was die Gemeinschaft tut. Ansonsten sollte er sich "einfach" eine andere Gemeinschaft suchen. Das hat rein gar nichts mit Rassismus zu tun.

Eben nicht! Das Problem bei der Zugehörigkeit zu einem "Volk" ist, dass man sich das nicht aussuchen kann... Man wird eben in einem Land geboren, ohne dass das eine aktive Entscheidung wäre. Einfach eine andere Gemeinschaft (also in dem Fall ein anderes Volk) zu suchen ist kaum möglich... Ist ja kein Verein, aus dem man einfach austreten kann.
Und ich halte Schuld immer für eine individuelle Angelegenheit - also jeder, der zu der damaligen Zeit in Deutschland gelbt hat, hat individuell für sich entschieden, wie er mit der Situation umgeht. Diese Schuld ist aber NICHT genetisch vererbbar... Das bedeutet, ein heute lebender Deutscher hat genau so wenig Schuld an der Sache wie z.B. ein heute lebender Australier. (Das Beispiel wähle ich nur, weils so schön weit weg ist.)

> Wenn du es allerdings nur darauf beziehst, dass wir, die wir jetzt leben und nicht zur Zeit des Nationalsozialismus gelebt haben, immer noch oft gesagt bekommen, dass wir an allem Schuld sind, nehme ich meine Aussage sofort zurück.

Ich beziehe es unter anderem darauf - eben zum Beispiel die Aussage, dass "die Deutschen" am Massenmord an Juden die Schuld trügen. Aber "die Deutschen" sind eben vor allem diejenigen, die heute leben. Und wie gesagt, ich als Deutsche fühle mich nicht schuldig für etwas, das sogar noch vor der Geburt meiner Eltern passiert ist... (Mal abgesehen davon, dass ich jüdische Verwandtschaft habe, aber das ist hier wohl irrelevant...)


> ...Dass der Film ein Erfolg wird, glaube ich allerdings weniger..
> Er hat nich sonderliches Potential und wenn, dann wird er von Kritikern eh bis in den Keller getreten...

Sehe ich ähnlich - die Vorschau, die ich gesehen habe, wirkte nicht sonderlich gut gemacht.
Aber es geht hier ja nicht um die Qualität eines speziellen Films, sondern ob man ganz allgemein Parodien auf die Nazizeit drehen darf...

> Allerdings lachen wir dann doch jetzt ein wenig spät. Hitler bekommt davon auch nicht mehr allzu viel mit ...

Nein, leider... Aber auch eine posthume Demütigung hat ihren Sinn und Zweck. Es gibt keine größere Schmach für einen Herrscher, als als Witzfigur in die Geschichte einzugehen... Und etwas besseres hat der Typ nicht verdient. Warum sollte sein Andenken geschützt werden? Solange nicht offen über ihn und seine abstrusen Vorstellungen gelacht werden darf, wird es immer wieder Leute geben, die ihn glorifizieren. Ich halte es für eine sinnvolle Sache, ihn geschichtlich von seinem "Sockel" zu stoßen...
Ein Satireverbot würde ja heißen, man nähme ihn und seine politischen Ansichten ernst.

> Jo..Oo Und verzeihung...die, die ihm freiwillig gefolgt sind (d.h., die, die es getan haben, weil sie es ganauso sahen), haben ja wohl den Stempel "lächerlich" verdient..

*einfach mal unterschreibt*
Die Leute, die dazu gezwungen worden sind (also z.B. zum Krigsdienst), tun mir allerdings von Herzen leid. Die sind teilweise unter erbärmlichen Umständen sinnlos krepiert und stehen posthum undifferenziert mit der Masse als die Arschlöcher der Geschichte da...
Zuletzt geändert: 04.01.2007 15:22:32



Von:    TonaradossTharayn 04.01.2007 15:55
Betreff: Vom Führer zur Witzfigur [Antworten]
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>>Klingt in meinen Ohren sehr fragwürdig. Meine Familie kommt aus Schlesien (war ja damals noch deutsch) und ich hab einige Verwandte im Krieg verloren oder sie waren Jahre lang in russischer Gefangenschaft. Menschen, die den Nationalsozialismus mit Dingen in Verbindung stellen, wie ich es tue, werden durch eine Parodie auf Hitler wohl eher von neuem aufgerüttelt.


Stell dir vor, auch einige meiner Verwandten sind im Krieg umgekommen und es waren auch einige in russischer Gefangenschaft UND ich studiere Geschichte und denke dennoch, dass man über Hitler lachen "darf". Oo;
Geschichte wird durch Satire nicht vergessen, im Gegenteil (und derzeit ist es bei den ganzen Berichten und Reporatagen ja wohl auch UNMÖGLICH die NS Zeit zu vergessen...). Wer sich aber zu sehr in das Elend verbeißt, neigt dazu die Sache sehr einseitig zu betrachten und damit auch sie zu verklären (sagt was ihr wollt: die NS Zeit war nicht nur schlecht für die damaligen Menschen), außerdem bürdet man sich eine "Schuld" auf, die man man weder tragen muss noch sollte. Keiner von uns ist schuld daran, was "damals" passiert ist also brauch sich keiner schuldig fühlen. Das sollten nur Leute, die die NS-Zeit als ganzes, mit allen Höhen und Tiefen vergessen (und einseitig betrachten), ein Film wird daran nichts ändern. In keine Richtung.
Rex: Du hättest mich fast umgebracht!
Bree: Ja weißt du, ich fühl mich auch ganz schlecht deswegen!

Desperate Housewives, Staffel 1.
Ich liebe den lapidaren Tonfall und das Lächeln von Bree als sie das sagt XD
Zuletzt geändert: 04.01.2007 15:56:17


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