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Einzelposting: Der Reiz von Yaoi


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Von:    halfJack 07.06.2017 15:29
Betreff: Der Reiz von Yaoi [Antworten]
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deitay

Das habe ich eigentlich schon so verstanden, wie du das hier nochmal präzisierst. Dabei denke ich auch nicht, dass meine Position auf alle anderen zutreffen muss, ganz im Gegenteil. Denn ist es nicht eher so, dass sich viele Mädels (und andere) gern mit den Figuren identifizieren? Heterogeschichten funktionieren schließlich genauso, meinetwegen Twilight oder Fifty Shades, dass die Mädchen/Frauen, die das lesen, sich in den Charaktereigenschaften wiederzuerkennen meinen und deshalb kein Konkurrenzdenken entsteht, sondern eher Identifikation. Soweit ich das mitbekommen habe, passiert das bei vielen Fujoshis (also den "verdorbenen Mädchen", die gern Yaoi konsumieren) auch in Bezug auf die männlichen Charaktere. Deshalb cosplayen sie vermutlich gern ihre Lieblingsfiguren und stellen Liebesszenen mit anderen Cosplayern dar. Ich glaube nicht, dass das Geschlecht dabei ein Hindernis darstellt.
Ich selbst kann das nicht besonders gut nachvollziehen, weil ich weder Self-Inserts noch eine solche Rollenübernahme mag. Für mich spielt es eher eine Rolle, dass ich beide Charaktere interessant finde, unabhängig vom Geschlecht.
Kann schon sein, dass bei manchen dieses Konkurrenzdenken besteht und sie deshalb lieber keine Frau in der Beziehung sehen wollen, aber ich hätte jetzt nicht vermutet, dass das bei vielen so ist. Dafür wären mehr andere Meinungen hilfreich.
Ebenfalls nachvollziehbar finde ich, dass der Reiz des "Verbotenen" eine Rolle spielt, aber auch nicht in erster Linie, da es in Fanfictions und Mangas doch relativ oft gar nicht thematisiert wird, dass die homosexuellen Beziehungen überhaupt etwas Ungewöhnliches wären. Ich kenne eine Menge Geschichten, in denen das als vollkommen normal hingestellt wird. Eine verbotene Liebe wie bei Romeo und Julia trifft auf viel mehr Widerstände in der Umgebung, wohingegen es im Boys Love meist um zwischenmenschliche Probleme der Partner geht. Allerdings wird nicht selten ein innerer Konflikt mit der "neuen" Sexualität aufgegriffen, das stimmt, und insofern halte ich diesen Punkt des scheinbar Verbotenen als Reiz auch für durchaus zutreffend.
Die Dinge, die wir zum Leben zwangen, schlagen zurück. Haben wir sie überreden können, Wirkung auszuüben, dann können wir sie nicht überreden, auf uns selbst keinen Einfluss zu haben.

Mangaverkauf etc.

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