Thread: Trigger-Warnungen, optional oder guter Ton?
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Eröffnet am: 04.07.2015 17:29 Letzte Reaktion: 21.07.2015 10:32 Beiträge: 4 Status: Offen |
Unterforen: - Fanfiction |
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| Verfasser | Betreff | Datum | |||
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| Ligeia_Maloy | Trigger-Warnungen, optional od... | 04.07.2015, 17:29 | |||
| somali77 | Trigger-Warnungen, optional od... | 05.07.2015, 00:56 | |||
| Ligeia_Maloy | Trigger-Warnungen, optional od... | 05.07.2015, 02:28 | |||
| Nightstalcer | Trigger-Warnungen, optional od... | 21.07.2015, 10:32 | |||
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| Ja ja, so sind die Neuen, immer erst mal in Foren groß mit rumreden wollen ;) Mir geht es um die generelle Einstellung der Community gegenüber Trigger-Warnungen, oder viel mehr darum, dass ich noch nicht durchschaut habe, wie "religiös" damit hier umgegangen wird. Sonst bin ich auf Deviantart, Tumblr und AO3 unterwegs, und jede Community händelt da Trigger etwas anders. Bei dA reicht den Meisten eine kurze Angabe, bei AO3 kann man Trigger, oder eher tags, auswählen, die dann automatisch angezeigt werden und bei der Suche ausgeschlossen werden können. Bei Tumblr, tjoa, risikiert man einen Lynchmob wenn man in tags und Beschreibung nicht deutlichst vor "alcohol" warnte, weil in einem Nebensatz ein erwachsener Charakter ein Bier trinkt. Ich finde schlicht, dass es unheimlich schwer ist, in vielen Fällen festzulegen, ob ein Inhalt jetzt dermaßen unangenehm für jemanden sein kann, dass man davor warnen muss. Einiges ist leicht - Missbrauch, Gewalt, Misshandlungen Semi-leicht sind erdrückende Themen - Krieg, Depressionen, Trauer, Verlust, Tod Schwammig wird's für mich bei - Zigaretten, negativen Emotionen an sich, Alkohol, Essen (ja, auch da habe ich schon shitstorms gesehen)... Jetzt ganz subjektiv - für mich ist es selbstverständlich, rape, non-con, explicit sex, abuse, sexual abuse und violence zu markieren, aber das sind für mich harte "Trigger", die thematisch dann oft sehr im Vordergrund stehen. Und ja, manche suchen direkt nach solchen Fics, die andere lieber vermeiden, also für die Leser ein win-win. Was ist jetzt aber mit den anderen? Was ist mit Tod oder Depressionen? Solange eine Fic nicht zum Thema hat "A kämpft mit dem Trauma nach Bs Tod" können solche Themen auch massive Spoiler darstellen. Wie wird das hier allgemein gesehen? Lieber alles durchmarkieren, auch wenn man dadurch manchen Twist, der die Story ausmacht, kaputt macht? Oder sollten andere Angaben, wie z.B. darkfic, adult u.ä. schon Warnung genug sein? Wie seht Ihr das, als alteingesessene Animexxler, das so? (noch eine kleine Frage: Ich hab im Forum zurückgeblättert, ob es das Thema mit Antworten von 2015 schon gab, als es mit 2014 losging, hab ich aufgehört zu suchen. Ist dann ein neues Thema regelkonform, oder sollte man lieber rückblättern bis man was Ähnliches findet, egal wie alt, "Threadleichen fleddern", wie manche Foren gerne sagen?) "Nothing aggravates a delicate situation much more than a massive detonation." ~ Fernando |
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| Hey! :) Ich finde Trigger- Warnungen total hilfreich, weil ich mich als Leser z.B. oft an Tags und Triggerwarnungen orientiere, um abschätzen zu können, ob die Geschichte meinen Geschmack treffen könnte oder nicht... Manche "Trigger" sind eigentlich nur Themenbeschreibungen oder sogar Lieblings- tropes bzw. interessante Punkte für einige Leute. Hast du ja selbst schon gesagt, den einen zieht an was den anderen abschreckt, von daher helfen "Triggerwarnungen" und Tags einem ja auch als Autor, interessierte Leser zu finden, die genau die Art von Geschichte suchen und lesen wollen (und dann wahrscheinlich auch eher gut finden). Hab auch schon festgestellt, dass Leute auf manchen Internetplattformen und vor allem auch in manchen Fandoms gern mal übers Ziel hinaus schießen (z.B. in Bezug auf adult!Fanworks bei manchen Serien für minderjähriges Zielpublikum... hab nur davon erzählt bekommen). Klar ist für eine Handvoll Leute "Essen" und explizite Beschreibungen dieses Vorgangs vielleicht ein Trigger, der normale Durchschnittsmensch sollte damit aber jetzt wohl eher keine Probleme haben (es sei denn, es handelt sich um... speziellere "Nahrung" oder weiterführende Kinks, z.B. Feeding etc.) Alles, was unter normale Alltagshandlungen fallen und so im Free- TV laufen könnte, tagge ich normalerweise nicht. Manchmal gibt der Original-Fandom schon Dinge vor, von denen ich dann auch ausgehe, dass sie von Fans, die nach solchen Geschichten suchen, verkraftet werden. z.B. in einem Horror- Fandom (Supernatural) nochmal vor "horror" zu warnen, hilft vielleicht die Geschichte grob irgendwo einzuordnen, ist aber eigentlich m.E. eher unnötig. Wichtige, "Trigger"- relevante Themen sind für mich ganz ähnlich wie in deiner Liste, z.B: Suizid, terminale Krankheit/ graphisches Sterben einer wichtigen Person, Rape und sexuelle Gewalt, (expliziter) Konsum von illegalen Drogen, explizite Gewalt allgemein/Folter, psychische Krankheiten und ihre Symptome (Essstörungen, Selbstverletzung) Neben den "Triggern" gibt es auch eine lange Reihe von "Kinks", gerade wenn man Erotik und Sex in seinen Texten nicht vollkommen ausklammert- das kann, wenn man neben diversen Praktiken auch die unendliche Liste der möglichen Fetische mit einberechnet, so gut wie alles sein. Wenn die Szene erotisch aufgeladen ist bzw. so sein soll, würde ich es wohl erwähnen, auch wenn sich einer nur erotisch ein Butterbrot schmiert (oder eine Banane isst, you know what I mean). Erst recht, wenn es sich- erotisch aufgeladen- um Dinge und Praktiken handelt, die ohne entsprechenden Kontext und Kink eher unangenehm oder sogar womöglich abschreckend wären... Erwähnenswert ist m.E. außerdem expliziter Sex allgemein, Charaktertod und die wichtigsten Themen und Genres beim Text (Romanze, Drama, Action etc.)... auch die betreffenden Gender/sexuellen Ausrichtungen/Anzahl beteiligter Personen sind gut zu wissen, zumindest wenn es vom "Mainstream" oder der Vorlage im canon abweicht... ... das klingt jetzt irgendwie, als gäbe es vor jeder Fic eine ellenlange tag/trigger/content- Liste ô_O" gibt es ja auch manchmal, aber wenn ich kurze Geschichten schreibe, sind die idR. schon auf ein oder zwei konkrete Themen beschränkt. Die kann man leicht taggen. Die "Alkohol"- Warnung, weil ein Erwachsener mal ein Bier trinkt, würde ich getrost auslassen, weil das für mich zu "Alltagssituationen" gehört. Wenn er das Bier allerdings trinkt, obwohl er trockener Alkoholiker ist (war...), ist es schon wieder eine Erwähnung wert... kommt m.E. auch immer darauf an wie man damit umgeht, und ob die Situation in der Story zentral plotrelevant ist... "darkfic, adult" sind für mich jetzt eher sehr allgemeine, grobe Einteilungsformen die noch nicht genug aussagen... Dazu würde für mich noch der Kontakt- Bereich gehören: also, ist es gen oder gibt es zwischenmenschliche Anziehung? m/m oder m/f (oder f/m/f)? Möglicherweise auch mit Status- code; also einen Buchstaben groß geschrieben (üblicherweise in Verbindung mit dem D/s- Zusatz)?... Und danach noch feinere Details und Hinweise, z.B.: adult wegen Gewalt oder Sex oder beidem? Dub-con, Andeutung von Suchtproblem, etc. Wenn man Angst hat, einen Plottwist mit Tags zu versauen, kann man die Tags ja ganz allgemein halten: "Charakter death" sagt zum Beispiel nichts darüber aus, welcher Charakter stirbt, nur -dass- es passiert, und den Hinweis darauf finde ich schon fair, denn dann kann man sich irgendwie emotional dafür wappnen... Zigaretten, negative Emotionen, Alkohol und Essen würde ich nicht taggen, so lange es in der Story keine zentrale Rolle spielt. Wie gesagt, sowas sind einfach alles Dinge, die im normalen Alltag ja auch für zumutbar gehalten werden, zumindest so lange es um Erwachsene geht. Denke aber, da kann jeder sein eigenes System finden... ;) ich mag tags im Allgemeinen. Ich freu mich besonders, wenn ich welche finde, die mir zusagen und die es sonst selten gibt... Wenn einige Dinge nicht getagt wären, würde ich die Geschichten nie lesen, weil ich dann gar nicht wüsste, wie viel Interessantes sich hinter dem Titel versteckt... ;) |
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| Erst mal vielen Dank für Deine Meinung und Einschätzung! Freue mich, dass Du Dir die Zeit zum Antworten trotz Hitze genommen hast :) Ja, manchmal ist's schon ein Kreuz einzuschätzen, was mit rein muss und was nicht, was könnte und was sollte. Bei sexuellen Themen finde ich's deutlich leichter einzuschätzen als bei anderen Themen. Sicher vor Grundsatzdiskussionen ist man nicht, selbst bei deutlich gekennzeichneten Stories. Volles Verständnis, wenn jemand manche Sachen nicht lesen möchte, egal ob als kink oder psychologisches, realitätsnahes Drama behandelt. Und trotzdem hatte ich bei jeder Fic die non-con, rape oder sexual abuse beinhaltet Diskussionen, naja. Finde ich nicht so schlimm, solange keiner pöbelt. Man weiß ja, warum man was wie schreibt, also kann man's auch erklären. Aber das sind auch so Themen, da tagge ich lieber einmal zu viel als zu wenig und kreuze dazu 3x adult an (he, dazu habe ich eine Anekdote. Klar kann man gerade auf anderen Plattformen nicht verhindern, dass Minderjährige tricksen. Eine 13jährige verfolge mal mit Begeisterung eine längere Fic die wirklich schwere Themen hatte, also, sehr schwer, und mich als hibbeliger Fan der Story angeschrieben hatte. Ich fand's nicht gut, dass sie das gelesen hatte, und merkte auch, so gut wie sie dachte kam sie nicht darauf klar. Verbieten konnte ich's nicht und bot halt an, bei Fragen oder was auf'm Herzen möge sie mich ruhig anschreiben. Nun fast drei Jahre später sagt sie selbst, sie hätte die Story noch mal gelesen, und ihr ist jetzt erst bewusst geworden, dass sie die damals emotional gar nicht richtig begreifen und verdauen konnte. Ja, ich kenn das noch selbst, gerade als frischer Teen überschätzt man sich doch schnell.) Das mit dem Taggen von Suchtverhalten und Missbrauch von Drogen und Alkohol ist ein guter Punkt, muss zugeben, dass ich das in der Vergangenheit ein oder zweimal nicht bedacht hatte, obwohl's bei einer bestimmt sogar angebracht gewesen wäre (am Anfang gesunder Charakter driftet im Verlauf der Ereignisse in Alkoholismus ab). Danke, wirklich ein sehr guter Hinweis. Muss sagen, mein größtes Tagging-Problem ist wahrscheinlich wirklich Tod. Ist ein wenig wie mit Gore, jeder hat eine andere Schmerzgrenze, die teilweise noch nach Tagesverfassung schwankt. Hatte da mal eine Kreis-Diskussion, im Sinne von "wir drehten uns im Kreis.". Die Person war sauer weil in einer sehr guten Fic ein wichtiger Charakter starb. Sauer, fertig mit der Welt, Hass auf den Autor, der noch ein Flame von ihr bekam. Meine Frage war, spielte der Tod für den Verlauf eine Rolle - ja. War es ein Plottwist - ja. Konnte man so gar nicht damit rechnen, oder gab's rückblickend subtile Hinweise - mjaaaa. Naja, dann wäre der Tag doch ein Spoiler gewesen? - egal! Aber ich hab da doch auch schon mal eine Fic gehabt wo zwar nicht der Hauptchar, aber ein wichtiger NC starb? - joa, das war okay, war ja nicht das OTP betreffend, und war gut und passend. Soll ich die mit "death" taggen - nee, das wäre ja was anderes, damit hätte ich ja den Twist kaputt gemacht. Ja aber... was denn nun?! - ja, je nachdem müsse nicht getagged werden, aber das war in dem fandom ihr OTP, und in Kombination mit fluff mag sie das halt nicht. Ah ja... xD Siehst Du, deshalb find ich's schwierig. Na, wahrscheinlich würde eine Unterscheidung zwischen "Tod als Thema", "Tod Hauptcharakter", "Tod NC" schon helfen. Wie Du auch sagst, es kommt dann auch noch auf das Ursprungsmaterial an. Ich schreibe ja nur Fics zu einem FPS-game, da gehört Gewalt, sterben und respawn zu den game mechanics, irgendwie denke ich da auch, wenn "Tod" angemarkert wird, naja, wäre jetzt kein überraschendes Thema. Muss wirklich mal gucken, notfalls muss ich das "Formatieren" von Tumblr und dA übernehmen und direkt im Textfeld vor Kapitelbeginn näher definierte Warnungen tippen. Okay, man merkt, ich mach mir wohl zu viele Gedanken, um auf der einen Seite niemanden ausversehen zu schaden, aber auch niemanden im Vorfeld abschrecken will, weil's irgendwo eine Grauzone ist ^^; Sag mal, weil ich das im englischsprachigen Raum immer öfter sehe: Wie ist es eigentlich mit "mindfuck" oder "psychological horror", also wenn der Leser genauso (gewollt) verwirrt wird wie der Charakter (zum Beispiel - was ist jetzt real, was Traum, was Wirklichkeit, was Psychose oder Manipulation?)? Wenn ich es richtig gesehen hab, gibt's dazu nix unter den Triggern, wäre das schlicht "Thriller"? Würde eine klare Warnung irgendwo den Effekt stören, oder sollte man's zumindest im Autorenvorwort noch mal warnend erwähnen? (also, ich denke da nicht an eine richtig oder falsch-Antwort, mich würden nur mal die Meinungen dazu interessieren.) |
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| Also bis jetzt hat jede Story, die ich so gelesen habe eine Zusammenfassung und die sagt mir meistens ja schon, ob das grob in die Richtung geht, die ich will. Gut, vor character deaths will ich auch gewarnt werden, besonders wenn ich vorher nach FFs gesucht habe, die von meinem Lieblingscharakter handeln, aber als Genre ist "Tragödie" ja ein schon ein deutliches Zeichen. Gibt es in kaufbaren Büchern ne Triggerliste? Ich wüsste nicht und wer lesen kann, kann auch - wenigstens ein bisschen - selber denken und ich sehe mich nicht in der Pflicht, das irgendwie zu machen. Abgesehen davon gab es das die letzten 9 Jahre hier auch nicht. Wovor ich warne ist, wenn Charaktere sich plötzlich anders verhalten als man es gewohnt ist und ja, manchmal gibt es auch ein Stichwort wenn viel geflucht wird (blöde englische Seiten, wo alles bei dem F-Wort schon durchdrehen) und das Rating, wenn es denn eines gibt, hilft ja auch nochmal. Wenn ichs richtig machen müsste, müsste ich ja in der Story, die in meiner Signatur verlinkt ist, zum einen vor Klaustrophobie warnen, vor Vampirismus (was aber die gesamte Story kaputt machen würde, weil es genau darum äh nicht *hust* doch geht) und natürlich vor so bösen Substanzen wie Getorade und Cola. You can't always get what you want... You get what you need... Vampire glitzern nicht! Mal was neues von mir... Hirn statt Leuchtreklame ist von Vorteil. |
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| Zuletzt geändert: 21.07.2015 10:33:47 | |||||||