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R.A.B.

one last riddle
von

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Exkurs nach Hogwarts. Eltern!

So genial und narrensicher Roses Plan für einen Ausbruch aus dem hermetisch abgeriegelten Hogwarts auch zu sein schien: Bevor er in Kraft treten konnte, mussten zahlreiche Hindernisse umschifft werden.

Wie zum Beispiel zwei ganz und gar nicht amüsierte Elternteile, die vor dem jeweiligen Porträtloch von Roses beziehungsweise Scorpius´ Haus schon auf sie warteten, als die beiden Schüler sich

endlich

bequemten, wieder in ihre Gemeinschaftsräume zurückzukehren.
 

Bei der Gryffindor hielt sich der Schaden jedoch verhältnismäßig zu ihrem Komplizen in Grenzen.

Verhältnismäßig.
 

„Wo zum Teufel hast du gesteckt?“, war das Erste, was die Schülerin vernahm, als sie in den Korridor, der vor dem Porträt der fetten Dame endete, einbog.

Als nächstes versperrte der jungen Frau ein äußerst buschiger Haarschopf die Sicht, der anscheinend die ernste Absicht hatte, ihr in einer sofort folgenden, stahlharten Umklammerung alle Rippen zu brechen.

„Mum! Weg von mir!“, röchelte das Mädchen wütend, aber

keine Chance.

Hermine Granger war einfach zu froh, ihre einzige Tochter wieder in ihren Armen halten zu dürfen, als dass sie

einfach so

wieder

losgelassen

hätte.
 

„MUM!“

Erst einige beherzte Befreiungsversuche seitens Rose waren nötig, um die Mutter endgültig wieder von ihrem Kind zu trennen. Die allzu rüden Methoden, die die junge Weasley dabei anwandte, schienen aber, ganz anders als sonst, gar keinen Ärger zu erregen.

Vielmehr musterte Hermine ihre Tochter nun, aus gebührendem Abstand, weiterhin besorgt und mit Tränen in den Augen.

An Tadel wollte die Frau in diesem Moment keinen Gedanken verschwenden.

„Wo warst du?“, sprudelte es schließlich, nach einem Moment ungemütlicher Stille, aus der Professorin für Verwandlung heraus.

„Warum bist du erst jetzt wieder zurück? Direktor Rothweil hat mir erzählt, dass du dich schon seit einer Stunde wieder in Hogwarts befindest! Gott sei Dank ist dir nichts passiert, aber wenn ich nur daran denke…“

„Ich hatte zu tun“, würgte Rose ihre Mutter nonchalant ab.

Dabei vermied die Rothaarige es gleichzeitig krampfhaft, ihrem älteren Ebenbild in die Augen sehen zu müssen.

Dieser Umstand blieb von Professor Granger nicht lange unbemerkt. Mit einem Hauch von Hysterie in ihrer Stimme begann Hermine daraufhin, im festen Glauben, dass Roses Abwehr noch immer in den altbekannten Gründen wurzelte, die seit zwei Jahren galten, der still vor ihr stehenden Schülerin Vorwürfe zu machen:

„Wie kannst du mir gegenüber nur so abweisend sein! Ich habe mir solche Sorgen gemacht, und du…“

„Schon gut, Mum.“

Die Gryffindor fühlte sich mit einem Mal einfach nur müde.

Einfach

nur

so

müde.

Eigentlich hatte Rose bei einer Gelegenheit wie dieser ihre Mutter damit konfrontieren wollen, dass sie Hermine und Draco zusammen gesehen hatte, in einer verräterisch vertrauten Pose.

Schon allein bei diesem nach Gift und Galle schmeckenden Gedanken zog sich der Magen der Rothaarigen wieder zusammen. Aber

sie wollte

jetzt

stark sein.
 

Für Ilona.
 

Die Umtriebigkeiten ihrer werten Erzeugerin konnte das Mädchen nachher verurteilen.

Jetzt zählte nur, dass ihre beste Freundin noch am Leben war.

Und die Weasley hatte einen Plan, um die Blonde wieder nach Hogwarts zu holen.

Einen guten Plan.

Einen verdammt verteufelten Plan.

Aber wenn sie ihn fehlerlos ausführen wollte, durfte sie nun nicht den Unmut ihrer Mutter auf sich ziehen.
 

Mrs. Granger indessen, die diese unerwartete (und gar nicht aggressive) Antwort ihres Sprösslings vorsichtig als positives Zeichen ausgelegt hatte, dass sie nun nicht mehr so gehasst wurde wie noch Stunden zuvor, begann indessen, Rose von einer höchst heiklen Angelegenheit zu berichten. Sie wollte der jungen Frau damit zeigen, dass sie trotz aller Schwierigkeiten immer noch von ihrer Mutter in alle Dinge miteinbezogen wurde.
 

Hermine hatte in einem Muggel Elternratgeber nämlich gelesen, dass dies wahre Wunder wirkte.
 

Dieses Einbeziehungsding.
 

Der Teil, in dem Tipps gegeben wurden, wie man seinen Kindern am besten einen Seitensprung beichtete, war von ihr geflissentlich übersehen worden.
 

Sie hatte das nicht nötig.
 

Professor Granger hatte ihren Ehemann nie betrogen.

Das versuchte die verzweifelte Frau sich jedenfalls immer wieder einzureden.

Erfolglos.
 

Denn sie hatte

einer Lüge

noch nie Glauben

schenken wollen,

wie bequem und

um so vieles komfortabler

das für sie

auch gewesen wäre.
 

„Dein Vater und ich haben uns vor einiger Zeit zufällig getroffen“, begann Hermine unsicher.

Nun war es an ihr, dem suchenden Augenpaar auszuweichen, das sofort aufmerksam auf ihr verkrampftes Antlitz gerichtet wurde

„Wir haben uns sehr lange unterhalten und erstaunlicherweise gar nicht gestritten“, fuhr die Lehrerin einen Augenblick später mit einem betont fröhlichen Lächeln fort.

„Ich habe ihn nächste Woche auf eine Tasse Tee nach Hogwarts eingeladen… Natürlich, derzeit kommt hier niemand raus oder rein, aber vielleicht, wenn es sieben Tage lang keine Angriffe gibt, wäre vielleicht eine kleine Ausnahme möglich… Du willst deinen Vater doch auch einmal wiedersehen?“

Ihre Stimme verhallte hoffnungsvoll im dunklen Gang.

Rose sagte nichts.
 

Das Mädchen musste mit aller Macht den inneren Drang bekämpfen, ihre Mutter einfach anzubrüllen.

Ihr einfach

einmal

so nebenbei

mitzuteilen, dass sie diese Verlogenheit, die ihr hier wieder so offenkundig entgegenschlug, mit allen Fasern ihres Körpers verabscheute.

Mum und Dad würden sich nie mehr vertragen.

Das musste inzwischen selbst der naivsten, gutgläubigsten Person der Welt klar geworden sein.

Und Rose war weder naiv

noch gutgläubig.

(Das hatte immer Ilona für sie erledigt.)
 

Da half kein Tee der Welt.
 

Eigentlich wollte die Weasley ihrer Mutter einfach einmal sagen, dass sie sie dafür hasste, abgrundtief hasste, dass sie während der Ehe mit einem anderen Mann als ihrem Vater ins Bett gestiegen war.

Und dass Rose wusste, dass Ronald Weasley

ein Idiot

war, der die Hand

gegen seine Frau

schon einmal erhoben hatte.
 

Aber die Gryffindor musste sich zusammennehmen.

Mehr als alles andere auf der Welt wünschte sie sich nun die Engelsgeduld ihrer Freundin,

deren zerfetzter Körper

wahrscheinlich schon längst

irgendwo im Verbotenen Wald

den wilden Tieren

eine Nahrungsquelle

geworden war…
 

Nein.

Ilona war nicht tot.

Ilona war nicht tot.

Ilona war nicht…
 

„Hast du mir überhaupt zugehört?“, schnitt Professor Grangers Stimme mit einem Mal scharf in die Gedanken der 17- Jährigen ein und

ließ

die Weasley

damit wieder

in das große, schwarze Loch,

auch getarnt als Realität,

zurückfallen.
 

Der jungen Frau fiel nichts Besseres ein, daraufhin als einzige Antwort angestrengt zu nicken und zwischen ihren zusammengepressten Kiefern hervor zu knirschen:

„Tut mir leid, aber…Ilona…schrecklich…Hagrid!...tot…“
 

Hermine verstand (oder glaubte es zumindest) sofort.

„Natürlich! Das muss sehr schlimm für dich sein, wo doch Miss Una…“

Peinlich berührt verharrte die Lehrerin für einen Moment.

„Geh nur in den Gemeinschaftsraum“, setzte die Hauslehrerin der Gryffindors schließlich mit schwacher Stimme fort.

„Und wundere dich nicht, dass er leer ist. Deine Kollegen wurden schon allesamt in ihre Schlafzimmer geschickt- es wird dich also niemand mehr mit unerwünschten Fragen belästigen.“
 

Wiederum nickte Rose nur.

Stille kehrte ein. Schließlich nahm sich das Mädchen ein Herz und eilte

mit ausgreifenden Schritten

und

gesenktem Kopf

ohne Abschiedsgruß

an ihrer stummen Mutter vorbei. Erst vor dem Porträt der fetten Dame machte sie wieder Halt.

Diese musterte die Zuspätgekommene mit großer Neugier. Da ihr jedoch vom Direktor höchstpersönlich verboten worden war, Fragen zu stellen, nickte sie nur huldvoll bei dem von der Schülerin hastig hervorgestoßenen Passwort („Löwenherz“) und gab schweigend den Weg für die Rothaarige frei.

Nur noch ein paar Schritte,

nur noch

schnell

durch den menschenleeren Gemeinschaftsraum und dann

würde Rose endlich in ihrem Schlafzimmer sein.

Dort konnte sie einfach nur die Vorhänge vor den Nasen ihrer wissbegierigen Kameradinnen zuziehen und ihre Gedanken neu ordnen. Vielleicht etwas schlafen.

Damit sie morgen ausgeruht war, wenn Malfoy junior und sie es in tiefster Nacht wagen würden, aus Hogwarts auszubrechen…

Aber das Mädchen kam nur bis zu der ersten Stufe der Wendeltreppe.

Da begannen bereits die ersten, lautlosen Tränen an ihrer Wange herabzurollen wie kleine, flüssige Perlen.

Die Gryffindor schämte sich so!

Jemals wieder zu weinen, das war doch für sie bisher immer undenkbar gewesen.

Sechs Jahre lang hatte die junge Frau durchgehalten, und jetzt?

Jetzt weinte sie schon zum zweiten Mal innerhalb von zwei Stunden…
 

Aber es war auch zu schrecklich gewesen, als Hermine Ron Weasley zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder erwähnt hatte.
 

Und da,

bei diesem

kleinen,

unguten,

bösen

Gedanken
 

brachen

mit einem Mal

zu allem Übel

auch noch

alle Dämme.
 

Lauthals schluchzend musste Rose sich auf eine der Treppenstufen niederlassen, da ihre wackeligen Knie sie nun einfach nicht mehr tragen wollten.

Es war zu viel gewesen.

Es war heute einfach zu viel gewesen.

Ohne Ilona war die junge Weasley einfach nur ein Wrack.

Ein sehr nahe ans Wasser gebautes, verrottetes Wrack, welches die ganzen Abstrusitäten und Grausamkeiten, die seine Familie hervorbrachte, nicht ertragen konnte.
 

Wie gesagt.

Verhältnismäßig.

Bei der Gryffindor hielt sich der Schaden verhältnismäßig zu ihrem Komplizen in Grenzen.
 

Scorpius Vater zeigte nicht annähernd so viel Wiedersehensfreude, als er sein einziges Kind endlich in dem spärlich beleuchteten Korridor, der direkt zu dem Geheimeingang des Slytherin Hauses führte, ausmachte.

„Wo warst du?“, schnauzte der Blonde seinen Sohn unfreundlich an. Er verschränkte dabei wütend beide Arme, während er abfällig die abgekämpfte Verfassung Scorpius in Augenschein nahm.

Der Jüngere entgegnete jedoch nichts und wollte einfach verbissen schweigend an dem Zaubertranklehrer vorbeilaufen. Doch der Slytherin hatte die Rechnung ohne die schnellen Reflexe seines Vaters gemacht.

Ehe der junge Mann sich versah, war ein edel versilberter Zauberstab auf ihn gerichtet worden und zwang den Blonden somit zum Stehenbleiben.

„Ich frage dich noch einmal: Wo warst du so lange? Rothweil hat mir schon vor einer Stunde von deiner Rückkehr berichtet“, intonierte Draco kühl.
 

„Ich habe Rose getröstet.“

Obwohl Scorpius sich derzeit eindeutig im Nachteil befand, konnte er nicht umhin, bei diesen Worten gehässig zu grinsen.
 

„Wer?“
 

Malfoy senior zog einen Moment lang verwirrt seine leichenblasse Stirn in Falten. Dann jedoch blitzte plötzlich die Erkenntnis in seinen Augen auf und er hob den Zauberstab automatisch noch etwas höher, bis er schließlich genau auf die Stirn seines eigen Fleisch und Blutes zeigte.

„Scorpius.“

Die Stimme des Älteren sank zu einem bedrohlichen Zischen herab, als er nun mit größtmöglicher Intensität seinem rebellischen Kleinkind zu verstehen geben wollte:

„Ich habe es dir schon einmal gesagt. Du kannst dich mit jedem treffen.

Du kannst jedes Mädchen mit deinem Aussehen und Charme bezaubern.

Aber ich warne dich.“

Dracos Zauberstab begann zu zittern und stieß erste kleine, grüne Flammen aus.

„Komm dem Balg des Schlammblutes nicht zu nahe, sonst…“
 

„Sonst was? Tötest du mich dann?“
 

Wütend ballte Scorpius seine Hände zu Fäusten.

„Und du brauchst dich übrigens nicht mehr zu verstellen“, fügte der junge Mann flink hinzu, bevor sein Vater zornentbrannt etwas entgegnen konnte.

„Nenn Mrs. Granger nicht Schlammblut. Sag doch lieber Darling oder Geliebte zu ihr.

Wie es sich

bei einem Paar

gehört.“
 

Ein greller, roter Blitz raste mit einem Mal auf den Slytherin zu. Erst im letzten Moment machte der tödliche Fluch einen Haken nach links und verpuffte wirkungslos an der sich neben ihm befindenden, grauen Kerkerwand.

Professor Malfoy atmete schwer. Seine ganze Haltung war mit einem Mal nicht mehr lässig wie üblich, sondern glich eher der eines angespannten Pfeiles, der nur darauf wartete, verschossen zu werden.

Und sein Ziel mit tödlicher Genauigkeit zu treffen.
 

Der Zauber war Draco aus den Fingern gerutscht, bevor er richtig nachdenken hatte können.

Aber im ersten Moment war der Magier auch einfach zu wütend gewesen!

Woher wusste Scorpius nur von seiner Affäre?

Woher?
 

„Keine Sorge, ich erzähls keinem weiter“, ertönte mit einem Mal die bemüht ruhig gehaltene Stimme des jüngsten Malfoys. Der Slytherin hatte sich noch immer nicht vom Fleck bewegt und musterte nun seinen um Beherrschung kämpfenden Vater eine Zeit lang mit einer Mischung aus Abscheu und Entsetzen, bevor er betont langsam fortzufahren begann.

„Das wäre auch für mich äußerst peinlich, dass mein hochwohlgeborener, reinblütiger Vater mit einer Muggelgeborenen ins Bett steigt…“

Doch der hasserfüllte Monolog des Slytherin wurde plötzlich abrupt von Draco Malfoy unterbrochen, der seinen Sohn,

mit einem Mal

wieder vollkommen

entspannt,

mit einem heimtückischen Glitzern in den Augen, abschätzend musterte, während er leise flüsterte:
 

„Du wirst von der Schule beurlaubt.“
 

„WAS?“

Fassungslos stierte Scorpius seinen Vater an.

Das triumphierende Feixen, das sich nun auf Malfoy seniors Gesicht ausbreitete, sprach Bände.

Aber das durfte sein Vater doch nicht? Oder?,

Nur, weil der Slytherin die Affäre seines Professors jetzt beim Namen zu nennen wusste, durfte er doch nicht von Hogwarts verwiesen werden?
 

Dachte der Zaubertranklehrer nun tatsächlich, dass Scorpius

eine Gefahr

für ihn darstellte,

und hatte kurzerhand beschlossen,

seinen einzigen Sohn,

sein eigen Fleisch und Blut!,

zu suspendieren?
 

„Wie willst du das begründen?“, brach es schließlich erschreckend unsicher aus Scorpius Mund hervor.
 

„ Aus Angst um meinen einzigen Erben, vielleicht?“

Gleichgültig zuckte Draco mit den Schultern. Bedächtig verstaute der Professor für Zaubertränke wieder seinen Zauberstab in einer der vielen Manteltaschen seines schwarzseidenen Morgenrocks, während er gleichzeitig

mit grausam treffender Genauigkeit

den besorgten Sopran einer ängstlichen Mutter

nachzuäffen begann.
 

„Immerhin ist das dunkle Mal nun bereits zum zweiten Mal in einer Woche auf Hogwarts´ Ländereien gesichtet worden! Da werde ich nicht der Einzige sein, der mein geliebtes Kind lieber nach Hause schicken lässt, als es hier in großer Gefahr zu wissen-

Außerdem habe ich einen Auftrag für dich“, endete der Hausvorsteher der Slytherins wieder in seiner üblichen Tonlage und gewohnt geschäftsmäßig.

„Wenn du ihn zu meiner Zufriedenheit ausführst, lasse ich dich vielleicht zu Weihnachten wieder die Schule besuchen…“
 

„Du verräterisches Aas!“, schleuderte ihm sein Sohn als einzige Antwort daraufhin wutentbrannt entgegen. „Aber das lasse ich nicht mit mir machen!“
 

„Doch, lässt du.“

Dracos Mundwinkel waren mit einem Mal wieder bedrohlich herabgesunken. Der Vater nahm seinen Sohn unbarmherzig ins Visier, bevor er mit belehrender Stimme fortfuhr:

„Ansonsten werde ich leider nicht umhin können, deinen neu erkorenen Liebling unter den Schülerinnen, das Balg des Schlammblutes, bei ihrem morgigen, ersten Nachsitzen gehörig unter Druck zu setzen.“

Gespielt entsetzt zog der Zaubertrankprofessor eine Augenbraue hoch.

„Du weißt ja,

es passieren so viele Unfälle in meinem Fach.“

Der Lehrer verharrte für einen Moment. Während Draco sich eine nicht vorhandene Träne aus den Augenwinkeln wischte, bekannte er mit betrübter Stimme: „Es ist wirklich schrecklich! Wenn man

bestimmte Tränke

auch nur

einmal

falsch umrührt oder

ihm

die falsche

Zutat hinzufügt,

ist das Beste,

was einem passieren kann,

dass der ganze Keller in die Luft fliegt.“
 

„Sie ist Schülerin hier- du kannst ihr nichts tun“,

entgegnete Scorpius trotzig. Aber in seinem Innersten wusste der Slytherin ganz genau, dass sein Vater

es

konnte.

Er konnte Rose sehr wohl etwas antun, und es

dabei wie einen Unfall

aussehen lassen…
 

„Es bleibt dabei. Am Montag reist du ab, sonst kannst du deine Freundin morgen mit Besen und Schaufel aus meiner Kammer transportieren“, beendete Malfoy senior das Gespräch, ohne den eben getätigten Einwurf seines Sohnes zur Kenntnis zu nehmen.
 

„Gute Nacht, Scorpius.“
 

Der Zaubertranklehrer drehte sich beschwingt um und verschwand in einem Geheimgang, der gleich neben dem versteckten Eintritt in den Gemeinschaftsraum der Slytherins lag und ihn samstags und sonntags immer direkt in sein Büro nur zwei Korridore weiter führte.

Scorpius blieb allein zurück.
 

Montag.

Bis Montag hatte er Zeit, Rose bei der Suche nach ihrer verschollenen Freundin zu helfen.

Und danach…

Der Junge schüttelte wild mit dem Kopf.

Daran wollte er jetzt noch nicht denken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-07-31T18:24:04+00:00 31.07.2009 20:24
Tolles Kapitel! Bin froh, dass es jetz bei Scorpius und Rose weitergeht.
Die armen beiden... sie habens aber auch nich einfach (mit solchen Eltern... ;) )
Aber ich glaub nich, dass Scorpius Rose allein losziehen lässt. Er wird ihr garantiert helfen! Obwohl ich mich frag, wie die beiden zu den Thesdralen (richtig geschrieben?) kommen wollen... ich denk mal, aus dem Schloss rauszukommen, wird das Schwierigste werden.
freu mich schon aufs nächste Kapitel!
Von: abgemeldet
2009-07-31T09:08:27+00:00 31.07.2009 11:08
Im Moment weiß ich nicht wen ich mehr bemitleiden soll.
Scorpius, dessen Vater ihn missachtet, bedroht und von seiner Rose fernhält.
Oder Rose, die dann ohne Hilfe nach ihrer Freundin suchen muss, unter der Trennung ihrer eltern scheinbar leidet und nun ganz allein dasteht.
Oder den werten Herrn Autor, der unter den Stimmungsschwankungen dieser beiden leidet *gg*
Aber mal ernsthaft, du hast du die Gefühlswelt der Szenerie wirklich gut getroffen. Freu mich schon wies mit ihnen weitergeht :)


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