Ich stand in der Kälte und starrte in den Nachthimmel, während ich wartete. Es war zu hell in der Stadt und man konnte kaum Sterne entdecken. Mich befielen keine nostalgischen, wildromantischen Gefühle. Mir war einfach nur kalt. - Kapitel 19
Er macht sich permanent über mich lustig – ich meine, wir sind Brüder, was sollen wir auch sonst tun? Aber diese Sache, DIESE spezielle Sache... Scheiße nochmal, das gibt ihm Stoff für zwei ganze Leben!
Endlich schloss sich der Kreis, das Gefühlschaos in meinem Kopf verschwand und der Nebel, der mir die Sicht zur Realität versperrt hatte, wich der Klarheit.
Ich war verliebt! Und ich hatte so verflucht lange dafür gebraucht, das zu erkennen
Das Spielzeug
Seufzend schlage ich mich durchs Geäst. Die Dunkelheit stört mich nicht, sie ist es nicht die mich irritiert. Viel mehr ist es der Mond der die Nacht in sanftes Licht hüllt. Mir kommt es vor als würde er mich überheblich und hämisch von oben herunter angrinsen.
Noch heute wird er hinausgehen und jenen jungen, strammen Burschen aufgabeln, der ihm sein Ego zurückgeben kann.
Schafft er das nicht, wird er zu einer Lachnummer.
Dann wird er zu einer welkenden Tunte.
Ich rollte mich wieder auf die andere Seite. Kauerte mich zusammen. So bekam ich meine Glieder wieder für eine Sekunde unter Kontrolle und wollte mich schon fast entspannen. Da ging es aber schon wieder los. Jeder Muskel vibrierte regelrecht.
~Kennenlernen~
Verblüfft fasse ich mir an meinen halb offen stehenden Mund. Berühre mit den Fingerkuppen hauchzart meine Lippen. Ich spüre noch ganz deutlich das Prickeln des Kusses, den ich gerade bekommen habe.
Er sah aus wie ein junger Gott, wie er über das Feld rannte. Blonde, wilde Haare, lange Beine in kurzen Shorts und ein Lächeln, das einen einfach nur umhaute. Ich konnte nur da stehen und starren.
Obwohl Val ein Sprinter war, war ich vorteilhafter dran als er. Er hatte keine Ausdauer. [...] Als ich ihn endlich eingeholt hatte, warf ich mich von hinten auf ihn. Er landete auf dem Rasen und ich hoffte, dass er Gras gefressen hatte.
Ich wusste nicht genau, was mich an ihm so störte oder eher verärgerte, nervte, provozierte, aber ich glaube es war seine stille Art. Wie er da saß, ohne auch nur einmal den Mund zu öffnen, den Blick stets unbeteiligt abgewandt. [...]
Ich versuchte mich klein zu machen. Weglaufen konnte ich sowieso nicht mehr.
Vielleicht würde er mich so gar nicht sehen. Zwar ungewöhnlich, aber hoffen
konnte ich es zumindest einmal.
Ein weiterer Tag, grau und trübe
Der Kopf ist schwer, taub und müde
Wie eine dicke Decke, schwer und gedämpft
Wie eine Schlacht, die umsonst gekämpft
Was auch immer, was da kommt
Es ist ganz egal, denn gekonnt
Blocken wir das alles einfach ab
Was auch immer, wart' es ab!
Auf ein Wort...?
Wie lange die ganze Geschichte wohl schon her ist? Ehrlich gesagt vermag ich es nicht den Zeitraum einzuschränken, noch einen genauen Zeitpunkt zu nennen. Aber das ist ja auch nicht wirklich von Bedeutung.
Allein sein Gang hatte etwas Verstörendes.
Jeder Schritt von ihm geriet ganz sacht ins Taumeln. Es waren diese wenigen Zentimeter, die er seinen Oberkörper zu weit nach links und rechts pendeln ließ. Hin. Und Her. Hin. Und Her.
Krank.
„Vergiss sie! Sie alle stürzen dich ins Unglück! Komm wieder mit mir! Komm in meine Arme... Ins Paradies, zu den Blumen... Komm...So wie es früher war...!“