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A Sky full of Stars

von

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In den letzten Wochen war Sebastian immer weniger zur Schule gegangen, hatte allerdings trotzdem für die Prüfungen gelernt, die bald anstanden. Es würde nicht lange dauern und er musste sich damit auseinandersetzen, dass er Elena bald wiedersehen würde. In seinem Inneren hatte er Angst davor, ihr wieder gegenüberzustehen und ihr in die Augen sehen zu müssen. Sebastian stand in seinem Zimmer und sah zu einem Bild, welches auf seinem Schreibtisch stand. Es zeigte ihn und Elena, wie sie beide gemeinsam lachten und Spaß hatten. Sein Herz schmerzte, als er an diese Zeit zurückdachte. Es waren nun einige Wochen her, dass er Elena weggeschickt hatte. Sie war wieder nach Hause gegangen und er wusste seitdem nicht, wie es ihr ging. Immer wieder hatte sie versucht ihn anzurufen und hatte unzählige Nachrichten geschrieben, allerdings hatte er nie darauf reagiert. Mittlerweile war es ihm auch egal, denn er hatte sich heute dazu entschlossen in einen nahegelegenen Club zu gehen und sich den Verstand aus dem Kopf zu trinken. Er wollte einfach nur vergessen, was in der letzten Zeit passiert war.

Am Tag, als die Prüfungen begannen, fiel es Sebastian schwer aus dem Bett zu kommen, denn er hatte sich in den letzten Tagen immer wieder dabei erwischt, wie er den Wecker gekonnt ignorierte und weiterschlief, nachdem er kurz geklingelt hatte.

„Verdammtes Ding“, knurrte er, schwang dann allerdings die Beine aus dem Bett und stand schwerfällig auf. „Ich hasse es.“

Nachdem er sich für die Schule fertig gemacht hatte, stand er vor seinem Motorrad und stieg auf dieses, setzte seinen Helm auf und startete den Motor. Er lenkte das Gefährt in den fließenden Morgenverkehr und fuhr zum Schulgelände. Als er dort angekommen war, parkte er sein Bike und ging in den Klassenraum, in dem die Prüfungen geschrieben werden sollten. Er suchte sich einen Sitzplatz in der hinteren Reihe aus und wartete darauf, dass sich der Raum füllte. Als eine ganz bestimmte Person diesen betrat, blieb ihm für einen Moment der Atem weg und er hatte Probleme, vollkommen klar zu denken.

 

Seit Elena wieder zu Hause war, hatte sich einiges geändert. Zum einen verließ sie kaum noch das Haus, um sich auf ihren Schulabschluss zu konzentrieren. Zum anderen bemühte sie sich um ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter. Sie hatte sich dazu entschlossen, dass es nichts brachte, sich gegen sie zu wehren.

Sie hatte seit diesem einen Tag nicht ein Mal mit Sebastian geredet. Mehrmals hatte sie versucht ihn zu erreichen, aber er reagierte einfach nicht. Fast zwei Wochen lang weinte sie jeden Tag, bis sie beschloss, es einfach hinzunehmen. Es brach ihr das Herz, nicht mit ihm reden zu können, bis sie entschied, es für immer verschlossen zu halten.

„Hab einen schönen Tag, und gib dein Bestes“, rief ihre Mutter ihr hinterher, als Elena aus dem Auto ausstieg.

Seufzend lief sie den Flur zum Prüfungsraum entlang. Vorbereitet war sie, aber ihre Gedanken waren ganz woanders.

Vor der Tür blieb sie stehen und atmete tief durch, dann gab sie sich einen Ruck und ging hinein. Er war das Erste, was sie sah. Er saß in der letzten Reihe und hatte den Kopf auf den Tisch gelegt. Sein Gesicht hatte er abgewandt. Sie wünschte sich sehnlichst, er würde sie beachten, würde ihr irgendein Gefühl geben, sie seien immer noch Freunde.

Elena setzte sich auf einen Stuhl in der ersten Reihe und kramte einen Stift aus ihrer Tasche.

Die Prüfung dauerte genau 90 Minuten, Elena war nach 60 fertig und sah sich im Raum um. Viele ihrer Mitschüler sahen vollkommen verzweifelt aus. Sie fühlte sich beobachtet und als sie sich umsah, trafen seine Blicke die ihren. Schnell sah sie weg.

Nachdem die Prüfung beendet wurde, beeilte sie sich aus dem Raum zu gehen. Vor ihrem Spind blieb sie stehen, um ihre Sachen hinein zu legen. Aus dem Augenwinkel sah sie jemanden auf sich zukommen.

„Hey, Elena. Lange nicht gesehen“, sagte eine vertraute Stimme neben ihr.

Sie sah auf und zwei strahlend blaue Augen waren auf sie gerichtet.

„Jake, tut mir leid, mit dir habe ich heute wirklich nicht gerechnet“, antwortete sie etwas perplex.

Seit der Poolparty hatte sie ihn nicht mehr gesehen, weshalb es sie jetzt nervös machte, so nah neben ihm zu stehen.

Er lehnte sich lässig an den Schrank neben ihrem.

„Du warst nach der Party so schnell weg, dass ich gar keine Gelegenheit mehr hatte, mit dir zu sprechen.“

Er bedachte sie mit einem umwerfenden Lächeln. Sie nickte langsam, unfähig etwas zu sagen.

„Wahrscheinlich wolltest du mit deinem Freund alleine sein. Apropos, wo ist er überhaupt?“, fragte er betont beiläufig.

Elena versuchte, ihm nicht in die Augen sehen, aber sein Blick war einfach viel zu fesselnd. Sie machte einen kleinen Schritt zurück.

„Er ist nicht mein Freund“, sagte sie energisch und schüttelte den Kopf.

 

Jake zog eine Augenbraue nach oben.

„Du scheinst nicht gut auf ihn zu sprechen zu sein. Hat er sich von dir getrennt?“

Er sah seine Chance darin, sich an die junge Frau heranzumachen und ihre Gunst für sich zu gewinnen.

„Ich meine, ihr saht nicht so aus, als würdet ihr zusammenpassen.“

Mit dem Oberkörper beugte er sich etwas in Elenas Richtung und sah ihr tief in die Augen.

„Allerdings… Ich denke, dass wir beide gut zusammenpassen könnten.“

Auf seinen Lippen zeigte sich ein breites Grinsen aus.

Doch er bekam nur ein Kopfschütteln als Antwort. Elena wich einige Schritte von Jake zurück. Dieser hielt sie aber am Handgelenk fest und drückte sie gegen die Schränke. Er baute sich vor ihr auf und näherte sich ihr langsam.

Sebastian sah das Ganze von weitem und ballte die Hände zu Fäusten. Er war wütend, denn Elena schien sich schnell von ihm abgelenkt zu haben. Sie schien ihn ja nicht weiter zu vermissen.

„Du scheinst ja schnell Ersatz gefunden zu haben“, rief er zu seiner ehemaligen Freundin und sah sie durch Augen an, die zu engen Schlitzen zusammengekniffen waren. „Du scheinst mich ja sehr leicht aufgeben zu können.“

Er sah wie Elena und auch Jake zu ihm blickten und seine Kiefermuskulatur versteifte sich. Jake hingegen grinste breit.

„Wenn du so eine wunderbare Frau nicht zu schätzen weißt, dann kann ich nichts dafür“, ging Jake ihn an und legte einen Arm um Elenas Schultern.

Dieser Anblick gab dem Ganzen den Rest und Sebastian wandte sich zum Gehen.

„Macht doch, was ihr wollt. Es ist mir egal. Ich habe keine Lust mir euer Gehabe anzusehen“, murmelte Sebastian noch, bevor er sich in Bewegung setzte. „Wir sehen uns sowieso nur noch ein paar Mal, also wünsche ich dir schon einmal ein schönes Leben, Elena.“

Es versetzte ihm ein weiteren Stich ins Herz, der dieses fast zum Zerbrechen brachte.
 



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