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Misunderstood

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag,

ich weiß ich bin spät dran und ihr musstet lange auf das letzte Kapitel warten. Besonders du, liebe Tasha88.
Ich wollte es Samstag unbedingt hochladen, habe es aber jetzt erst fertig bekommen.
In diesem Sinne; Alles Liebe und Gute nachträglich zu deinem Geburtstag. Ich hoffe du freust dich über das letzte Kapitel meiner zweiten Takari.
Hab dich lieb :* Komplett anzeigen

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Vierzehn

Hikari war wahnsinnig nervös gewesen. Heute war der Tag gekommen, an dem die Braunhaarige ihre und Kyoshis Fotografien auf einer Ausstellung sehen würde. Das Schulfest war an ihrer Schule das Highlight des Jahres. Bisher wusste sie nicht einmal welche Fotos auserwählt worden war. Schon eine halbe Ewigkeit lief sie unruhig in ihrem Zimmer auf und ab. In zehn Minuten würde sie und ihre Familie los gehen. In zehn Minuten. „Hika, könntest du bitte mal aufhören hier wie ein aufgescheuchtes Huhn herumzulaufen?“ Geduldig saß Takeru auf dem Bett und sah seiner Freundin dabei zu, wie sie beinahe drohte in Ohnmacht zu fallen.

„Keru, dass ist überhaupt nicht lustig. Ich bin...“

„Ich weiß.“ Takeru erhob sich vom Bett und ging auf seine Freundin zu. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und brachte sie dazu, ihn anzusehen. „Hika, es gibt überhaupt keinen Grund aufgeregt zu sein. Du bist die beste Fotografin die ich kenne. Deine Fotos sind alle wunderschön und du würdest niemals Bilder einreichen von denen du nicht selber überzeugt bist. Dazu bist du viel zu perfektionistisch.“

„Ja, aber trotzdem. Dieses mal sind es ja keine Fotos für mich, meine Freunde oder die Familie. Jeder auf der Schule und ihre Angehörigen werden diese Fotos sehen. Was wenn sie doch nicht so gut sind?“

„Sind sie.“

„Woher willst du das wissen?“

„Ich weiß es, weil du mir davon erzählt hattest. Die Idee dahinter, die Menschen, das was ihr festhalten wolltet. Ich bin mir sicher jeder wird diese Botschaft verstehen. Ich für meinen Anteil freue mich einfach darauf die Fotos zu sehen. Außerdem würde die Schule doch sonst gar keine Bilder ausstellen.“

„Ja, mag sein. Ich bin trotzdem nervös.“

„Du wirst sehen, gleich verschwindet das von ganz alleine und wenn es dich beruhigt, ich bin die ganze Zeit bei dir und fange dich auf, falls du umkippen solltest.“

„Und meine Ausstellung verpassen? Nein, das darf nicht passieren.“

„Wird es auch nicht. Ich bin immer noch ein bisschen beleidigt, dass ich nicht mal ein paar Negative sehen durfte.“

„Oh nein, als würde ich dir irgendwelche Negativen zeigen, auf denen man kaum etwas sehen kann.“

„Eben, weil du viel zu perfektionistisch bist.“

„Ist das was schlechtes?“, fragte Hikari irritiert nach.

„Nein, für seine Arbeit, für seine Leidenschaft muss man das sein.“
 

„Kari? T.K.? Kommt ihr?“

„Ja Mama.“ Noch einmal sah Hikari auf ihre Uhr. Jetzt musste sie wirklich los. Takeru ließ seine Hände von ihren Schultern, strich über ihr Schlüsselbein, fuhr über ihren zierlichen Hals und ruhte schließlich auf ihren Wangen. „Bist du bereit?“, fragte er leise. Hikari nickte leicht, wollte den Abstand verringern und ihm entgegen kommen. Takeru schloss seine Augen, bückte sich etwas und legte seine Lippe auf ihre. Sie verschmolzen ineinander während sie sich küssten und kurz alles um sich herum vergaßen. „Kari? Wo bleibt ihr denn?“ Taichi öffnete die Türe und verdrehte gleich die Augen. „Die knutschen schon wieder. Voll eklig.“

„Was ist daran eklig? Du machst das mit Mimi doch auch ständig“, erwiderte Hikari prompt.

„Erstens, ist das was anderes und zweitens bist du meine kleine Schwester, die gar kein Interesse an so etwas haben sollte.“

„Weil du mit 16 Jahren so anständig warst?“, zischte Mimi auf dem Wohnzimmer.

„Mimi, würdest du mir jetzt bitte nicht in den Rücken fallen. Ich bin ein Junge das ist was anderes.“

„Ja, aber ich bin ein Mädchen...“ Taichi verdrehte erneut die Augen und rammte seinen Kopf leicht gegen die Türrahmen. „Können wir bitte einfach gehen?“

„Von mir aus“, kicherte Hikari und zog Takeru hinter sich her.
 

Eine halbe Stunde später waren sie am Schulgebäude angekommen. In der großen Aula würden die Fotos unter anderem von Hikari und der Foto-AG ausgestellt werden. Was wenn doch keines ihrer Fotos ausgestellt wurde? Die anderen Fotos aus dem Kurs waren alle wundervoll und erzählten alle eine tolle Geschichte. Wer sagte denn das ihre da so gut war? „Machst du dir schon wieder Gedanken?“, fragte Takeru und drückte seine Stirn gegen ihre.

„Wie bitte? Ach nein, gar nicht. Lass uns reingehen.“

Hikari ging vor und wurde gleich beim eintreffen der Aula von Kyoshi gerufen. „Kari?“ Der Schwarzhaarige lief auf Hikari zu und begrüßte die Familie Yagami freundlich. „Guten Tag.“

„Das ist Kyoshi, mein Projektpartner“, stellte ihn Hikari ihrer Familie vor.

„Guten Tag Kyoshi, wir haben schon viel von eurem Projekt gehört und sind schon ganz gespannt auf das Ergebnis“, begrüßte Yuuko ihn freundlich und sah sich bereits neugierig um.

„Bist du heute alleine hier?“, fragte Takeru nach. Kyoshi deutete auf seine Eltern, die sich gerade mit anderen Bekannten unterhielten. „Meine Eltern sind da drüben und unterhalten sich mit Nachbarn aus unserem Haus. Hier ist echt was los“, grinste Kyoshi und wirkte zufrieden.

„Hast du unsere Fotos schon gesehen?“, fragte Hikari allgemein und versuchte sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. „Na klar, ich kann sie euch zeigen.“

„Super.“
 

Kyoshi ging vorne heran und brachte sie zu dem Teil der Aula an dem ihre Fotos ausgestellt worden. Das erste Bild welches Hikari sofort als ihres erkannte war das Foto von einem Müllwerker. Sie hatte den Müllwerker und den Mülltransporter von hinten fotografiert. Die große und schwere graue Tonne wurde gerade angehoben und der Müll entsorgt. Direkt neben dem Mülltransporter stand ein großer schwarzer Geländewagen, auf diesem Auto spiegelte sich der Müllwagen und der Mülltransporter wieder. Es wirkte wie ein Spiegelbild und war doch ein wenig versetzt. Die Überschrift fiel gleich ins Auge; Helden des Alltags. Fotografin: Hikari Yagami. „Wow Kari, das ist aber ein tolles Foto“, schwärmte ihre Mutter und machte gleich von dem Bild ein Foto mit ihrem Handy. „Stell dich mal daneben, Kari.“

„Ach Mama, nein.“ Hikari war das ganz schön peinlich, weil auch die anderen herumstehende Gäste auf ihr Foto aufmerksam wurden. „Kari, jetzt komm schon, deine erste Ausstellung. Das muss ich einfach fest halten.“

„Kröte, gib einfach nach. Du weißt doch das Mama sowieso nicht locker lässt. Außerdem ist es echt toll geworden“, zwinkerte auch Taichi seiner Schwester zu. Hikari lächelte und stellte sich nun doch neben das Bild. „Und schön lächeln“, gab Yuuko ihr die Anweisung. Hikari lächelte, Yuuko machte das Foto und betrachtete es zufrieden. „Na geht doch.“

„Das war aber nicht das einzige von unserem Projekt“, meldete sich Kyoshi nochmal zu Wort.

„Stimmt, wo ist denn deines?“, fragte Hikari nach und sah sich weitere Fotos der Ausstellung an.

„Meines hängt da drüben, aber gleich daneben hängt nochmal eines von dir.“

„Von mir wurden zwei Bilder ausgestellt?“, fragte Hikari überrascht nach.

„Ja und so wie ich das bisher gesehen habe bist du die Einzige von der zwei Fotos ausgestellt worden.“

 

Perplex sah Hikari zu Takeru und lächelte ihn ungläubig an. „Ich kann es nicht glauben.“

„Ich habe doch gleich gesagt, du bist die Beste.“ Takeru gab seiner Freundin einen Kuss auf die Wange und führte sie weiter. Kyoshi zeigte erst das Foto, welches er fotografiert hatte. Es war ein Foto welches ihn auf der See zeigte. Ein Fischer hatte in den frühen Morgenstunden einen Fisch gefangen. Er hatte den Fisch gerade an der Angel und zog ihn heraus. Wasserspritzer perlten im Sonnenlicht und das frühe Sonnenlicht welches den Tag begrüße sorgte für ein tolles Farbenspiel. Auch hier stand die Überschrift; Helden des Alltags.

„Wow Kyoshi, dein Foto ist auch absolut toll geworden. Ich hatte es zwar in der Rohentwicklung schon gesehen, aber jetzt so fertig und bearbeitet. Es ist richtig gut geworden“, lobte Hikari ihren Projektpartner.

„Danke, ich finde es auch toll und dein zweites hängt da vorne.“

„Argh, das bin ja ich“, schrie Yuuko los und lief auf das Bild zu. Kurz zuvor blieb sie vor dem Foto stehen.

„Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich dafür entscheiden würden“, murmelte Hikari und sah sich das Foto nochmal genau an. Yuuko war der Focus des Bildes. Eine Hausfrau und Mutter das Thema. Sie hatte eine Schürze um ihre Hüfte gebunden, steckte sich ein Kochlöffel hinter ihr rechtes Ohr, trug in der linken Hand einen Staubwedel und fegte lächelnd über die Fensterbank. Kein Anzeichen von eine betrübten und gestressten Frau. Eine Frau die jeden Tag alles dafür gab, dass das Zuhause ihrer Familie wunderschön war, dass sich alle Mitglieder wohl und geborgen fühlten und es ein Ort war, an dem alle Familienmitglieder gerne zusammen kamen. „Es zeigt wie großartig du bist“, lächelte Susume.

„Und dass du jeden Tag alles für uns tust und das mit einem Lächeln“, ergänzte auch Taichi und klopfte seiner Schwester anerkennend auf die Schulter. „Es repräsentiert alle Mütter und Hausfrauen, die jeden Tag Helden sind, weil sie einfach alles für uns tun. Oft sehen wir es als selbstverständlich an, aber das ist es nicht. Es ist etwas besonderes und ich freue mich, dass die Schule das genauso sieht.“ Hikari fand es toll, dass die Botschaft dahinter verstanden wurde und alle ihre Geschichte verstehen konnten. „Davon müssen wir auch noch ein Foto machen“, erwiderte Yuuko und drückte ihrem Ehemann ihr Handy in die Hand. „Diesmal bin ich auch mit drauf.“ Zu zweit standen Hikari und Yuuko jeweils an einer Seite von dem Foto und lächelten in die Kamera. „Danke Kari, es ist mein Lieblingsbild und nicht weil ich drauf bin, sondern weil du verstanden hast um was es geht und ich glaube es wird ganz vielen hier auch so gehen.“

„Gern geschehen.“ Hikari freute sich, dass sie ihre Mutter mit ihrer Fotografie so verzaubern konnte.
 

Nachdem Hikari sich von ihrer Familie vorerst verabschiedet hatte, weil sich jeder was anderes ansehen wollte, zog Hikari Takeru hinter sich her. Vor dem Schulgebäude setzte sie sich auf eine Band, kramte in ihrer Tasche herum und reichte Takeru schließlich einen Umschlag. „Das hier ist für dich“, erklärte sie und überreicht Takeru den verpackten Umschlag.

„Okay“, murmelte der Blonde und sah kurz etwas irritiert zu seiner Freundin. „Soll ich es gleich aufmachen?“

„Oh ja, unbedingt. Deswegen bin ich schon den ganzen Tag so nervös. Gut, auch wegen der Ausstellung, aber auch weil ich noch etwas für dich habe.“

„Das wäre aber doch nicht nötig gewesen“, erwiderte Takeru und wurde tatsächlich etwas verlegen. „Na los, öffne es.“ Vorsichtig öffnete Takeru den Umschlag und zog zwei weitere DIN-4 Fotos heraus. Er drehte das erste Bild zu sich um und erkannte sich selbst darauf. Hikari hatte Takeru aus der Ferne fotografiert. Es wurde zu dem Zeitpunkt aufgenommen, als sie gerade nicht soviel Kontakt hatten. Auch wenn sie selber zu dieser Zeit nicht mit Takeru reden konnte, ihre Kamera konnte sie nichts vormachen. In der Bibliothek saß Takeru an einem Tisch. Drei Bücher waren auf diesem verteilt und ein Blatt Papier mit Notizen lag direkt vor ihm. Seine Gesichtsausdruck war konzentriert und doch betrübt. Er hielt einen Kugelschreiber in seiner rechten Hand und drückte diesen fest. Man konnte es gut erkennen, weil die Adern dort etwas herausstanden. Mit der linken Hand massierte er sich die Schläfe, so als hätte er Kopfschmerzen gehabt. Er war am schreiben wirkte aber nicht glücklich. Etwas was sie so noch nie an ihm gesehen hatte und etwas was sie traurig gemacht hatte. „Ich erinnere mich gut an diesen Tag. Ich habe immer auf mein Handy gestarrt, mir gewünscht du würdest mich anrufen oder mir schreiben. Ich habe dich so sehr vermisst, Hika.“

„Ich dich auch. Ich glaube ich habe dich an diesem Tag oft heimlich fotografiert. Ich habe gesehen, wie unglücklich du warst und war es selber auch. Dich so zu sehen war hart, weil ich wusste dass ich Schuld daran hatte.“

„Ich habe dich enttäuscht und ich konnte deine Ablehnung verstehen.“

„Sieh dir das zweite Foto an.“ Hikari deutete auf das zweite Bild. Takeru zog es hervor und sah es sich genauer an. Dieses Bild war vor einigen Tagen in ihrem Zimmer entstanden. Takeru saß an ihrem Schreibtisch und hatte wieder etwas zu Papier gebracht. Dabei lächelte er und hatte ein unverkennbares strahlen in seinen Augen. „Ich finde dieses Bild wunderschön. Dreh es mal um und schau mal ganz unten.“ Takeru drehte das Bild herum und fand ganz unten eine kleine Notiz :Mein immer Held.

„Ach Hika, ich liebe dich.“ Takeru nahm seine Freundin in die Arme und drückte ihr einen Kuss auf den Mund, als sich seine Lippen von ihren lösten, lächelte er sie schief an. „Weißt du warum ich auf diesem Bild so blöd grinse?“

„Du grinst nicht doof, aber sag warum.“

„Ich habe dabei an dich gedacht und ein paar Zeilen aufgeschrieben, einfach was mir so in den Sinn kam. Ich weiß sogar noch was ich geschrieben hatte...“

„Sag es mir“ bat Hikari ihrem Freund und sah ihn erwartungsvoll an. Takeru lenkte ein und zitierte sein eigenes Gedicht.
 

„Am Anfang war es nur Freundschaft. Ich dachte zunächst, dass es so bliebe.

Doch dann drehte sich die Uhr und aus Freundschaft wurde Liebe.

Eine Liebe die alles mir bis dahin gekannte in den Schatten stellte.

Eine Liebe die mir seitdem meinen Weg erhellte und die Freundschaft? Sie ist nicht weg. Sie ist immer noch da, sie ist nur noch viel wertvoller, weil aus Freundschaft Liebe geworden war.“
 

Takeru schüttelte belustigt seinen Kopf. „Ich weiß nicht gerade mein Meisterwerk.“

„Ich finde es wundervoll“, erwiderte die Braunhaarige und kuschelte sich an seine Brust.

„Du bist wundervoll.“

„Ich liebe dich, Keru.“

„und ich liebe dich, Hika.“ Hikari hob erneut ihren Kopf an und küsste ihren Keru. Sie wusste nicht wie lange sie dort saßen, aber das spielte auch keine Rolle. Endlich hatten sie zueinander gefunden. Endlich konnten sie alle Missverständnisse aus dem Weg räumen und endlich hatten sie es geschafft, die Grenze der Friendzone zu brechen und ein richtiges Liebespaar zu werden und mehr hatten sie sich nie füreinander und voneinander gewünscht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tasha88
2018-06-14T11:37:50+00:00 14.06.2018 13:37
Mein Entchen,

vielen lieben Dank für die tolle Geschichte ♥
ich finde sie einfach so schön. und man merkt, du bist in guter Lehre gewesen ;p Takari kann nur mit Missverständnissen funktionieren.

ich fand die Idee am Ende so schön (okay, fast Ende) Helden des Alltags - Mamas sind wirklich Helden des Alltags ♥♥
du bist das auf jeden Fall - und ich nehme es auch mit Rührung an. Mein Zwerg will seine Mama vermutlich ganz oft umtauschen, aber es wird schon werden ;)

Hab dich sehr lieb ♥♥♥
danke für dieses wundervolle Geschenk ♥


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