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Abenteuer im Land der Träume

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu meine Lieben, da bin ich wieder :)

Vorweg: Das Lied Troublemaker ist von Olly Murs und gehört mir nicht, ich verdiene auch nix damit!

So, viel Spaß beim Lesen^^
Eure Kikono-chan Komplett anzeigen

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Verhängnisvolle Abfuhr

13. Kapitel: Verhängnisvolle Abfuhr (Kid):
 


 

Als ich am nächsten Morgen erwachte, war mein Wildfang schon auf. Es machte mir nichts aus, allein aufzuwachen, hatte ich doch so gut geschlafen, wie schon lange nicht mehr. Auch wenn ich gestehen musste, dass es nicht viel Schlaf war, den wir beide bekommen hatten. Beim Gedanken an die vergangene Nacht, stahl sich ein Grinsen auf mein Gesicht. Heiß traf es nicht einmal annähernd. Dieses kleine Extra in unserer Freundschaft hatte schon so einiges für sich und tat uns beiden gut, wie ich feststellte. Diese ganze Anspannung, weil ich sie nicht berühren durfte, wie ich wollte, meine lüsternen Gedanken für mich behalten musste aber im Grunde kurz vorm Explodieren stand, war wie verpufft. Auch wenn ich mit der jetzigen Situation durchaus zufrieden sein konnte, gab es noch eine Kleinigkeit, das Sahnehäubchen sozusagen, was fehlte. Sie konnte mir mit ihren Vorsätzen mal gehörig den Buckel runterrutschen! Ich würde schon noch dafür sorgen, dass sie sich verliebte - mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln! Sie gehörte mir - ich musste ihr das nur noch irgendwie schonend beibringen, damit sie sich nicht gleich wieder in ihr Schneckenhaus zurückzog.
 

Ich streckte mich ausgiebig, sprang gut gelaunt aus dem Bett ins Bad, um anschließend in die Kombüse zu schlendern. Sicher war Katory schon längst dort und bereitete das Frühstück vor. Allein bei dem Gedanken an sie und ihr gutes Essen, lief mir das Wasser im Mund zusammen - ich hatte einen mords Kohldampf! Was mich nach der vergangenen Nacht nicht weiter verwundern sollte...
 

Ich war schon fast da, konnte breits sehen, wie mein Wildfang gut gelaunt die Pfannen schwang und Pfannkuchen zubereitete. Sie hatte eine fröhlich- rhythmische Melodie auf den Lippen und sang vor sich hin. Bei genauerem Hinhören musste ich schmunzeln - der Text passte einfach nur perfekt...
 

You had me hooked again from the minute you sat down

(Du hattest mich bereits in deinen Bann gezogen, als du dich hingesetzt hattest)
 

The way you bite your lip got my head spinnin' around

(Die Art, wie du dir auf deine Lippe beißt, lässt meine Gedanken sich überschlagen)
 

After a drink or two I was putty in your hands

(Nach eins zwei Drinks war ich dir hilflos ausgeliefert)
 

I don't know if I have the strength to stand

(Ich weiß nicht, ob ich die Kraft habe, dir zu wiederstehen)
 

Trouble troublemaker yeah that's your middlename

(Troublemaker das ist dein Zweitname)
 

I know you're no good but you're stuck in my brain

(Ich weiß, du bist nicht gut für mich aber du hast dich in meinem Kopf festgesetzt)
 

And I wanna know why does it feel so good but hurt so bad

(Ich will wissen, warum es sich so gut anfühlt und doch so sehr schmerzt)
 

My mind keeps saying run as fast as you can

(Mein Verstand sagt mir: Renn, so schnell du kannst!)
 

I say I'm done but then pull me back

(Ich sage, ich bin fertig mit dir aber du ziehst mich zurück)
 

I swear you're giving me a heart attack

(Ich schwör, wegen dir bekomm ich noch einen Herzinfarkt!)
 

It's like you're always there in the corners of my mind

(Es ist fast so, als wärest du immer in meinen Gedanken)
 

I see a silhouette every time I close my eyes

(Ich sehe dich vor mir, wenn ich meine Augen schließe)
 

There must be poison in those finger tips of yours cos I keep comin' back again for more

(Deine Berührungen sind wie eine Droge, denn ich komme immer wieder zurück, um mehr zu bekommen)
 

Ich lächelte in mich hinein - ob sie wusste, wie haargenau dieser Text passte? Oder war es nur Zufall, dass sie gerade dieses Lied angestimmt hatte?

Als sie nur noch leise vor sich hinsummte, beschloss ich, zu ihr zu gehen. Von hinten schlang ich meine Arme um ihren Bauch - aber entgegen meinen Erwartungen zuckte sie weder zusammen, noch gab sie einen entsetzten Laut von sich.

"Hat dich der Hunger hergetrieben, Eustass?" fragte sie mich stattdessen nur und lächelte, stellte ihre Pfanne wieder auf den Herd zurück.

"Auch. Aber dann erklang so ein süßes Stimmchen und ich beschloss, die Köchin persönlich aufzusuchen." sie lachte leise.

"So so. Du hattest also gar nicht vor, mir einen guten Morgen zu wünschen, sondern wolltest dich gleich an den gedeckten Tisch setzen?" täuschte ich mich oder wurde ihre Stimme gerade eine Spur kälter?

"Naja... ähm... also eigentlich..." Schallendes Gelächter erklang und sie drehte sich in der lockeren Umarmung um, strich mir über die Wange und lächelte mich liebevoll an.

"Seit wann lässt du dich so leicht von mir einschüchtern? Ich wusste schon die ganze Zeit, dass du an der Tür gelauscht hattest. Du kannst dich nicht mehr an mich anschleichen, mein Lieber." Dann gab sie mir einen kleinen Klaps auf die Wange. Redete ich hier gerade mit meiner Mutter?

"Und jetzt geh und setz dich hin. Der Tisch ist längst gedeckt. Ich mach das hier nur noch schnell fertig und komm dann auch frühstücken." Artig folgte ich ihrer Aufforderung - das durfte nur nicht zur Gewohnheit werden. Killer würde mir gehörig den Kopf waschen und meine Folgsamkeit ganz schnell wieder ausprügeln!
 

Unser Gemeinschaftsraum war, wie immer, wenn Katory den Kochlöffel schwang, gut besucht. Fast alle saßen am Tisch - ich hatte ganz vergessen, wie gut sich so ein gemeinsames Frühstück anfühlen konnte. Oder waren das noch die Nachwirkungen von gestern Abend? Grinsend legte ich den Kopf schief - scheiß egal, warum es sich gut anfühlte. Hauptsache dieses angenehme Gefühl verging nicht so schnell wieder.

Kaum hatte ich mich auf meinem Stuhl niedergelassen, rückte Killer zu mir ran, drückte seine Hand auf meine Stirn und musterte mich eingehend.

"Es ist unheimlich, wenn du so gute Laune am frühen Morgen hast." überfuhr er mich direkt.

"Was ist so schlimm daran?" sonst meckerte er doch immer herum, dass ich mit meiner schlechten Laune gefälligst in meiner Kajüte bleiben konnte - und jetzt passte ihm meine gute Laune auch nicht. Egal.

"Weil ich den Grund nicht kenne!" Ernsthaft? Ich musste lachen.

"Das ist nicht komisch!" Oh doch, das war es! Durfte ich vorstellen: Mama Killer, der sich stets und ständig um mich sorgte, sobald ich mich einen Hauch anders benahm, als es von mir erwartet wurde.

"Sonst bist du nur so gut drauf, wenn du gerade ein Dorf oder eine Stadt dem Erdboden gleichgemacht hast oder dein Kopfgeld erhöht wurde. Aber weder das eine noch das andere ist innerhalb der letzten Wochen passiert. Also: Warum bist du so gut gelaunt?" Stimmt, ich war ja schon eine Weile nicht mehr unanständig - ich sollte mal wieder etwas dafür tun, dass sich mein Kopfgeld erhöhte. Wenn ich Killer nicht hätte...

"Ich hab einfach nur gut geschlafen." antwortete ich ihm fröhlich grinsend. In dem Moment platzierte Katory sich zu meiner anderen Seite, grinste uns beide an und schob meinem Vize einen weiteren dampfend heißen Kaffee zu, der diesen dankend annahm.

"Katory, was hast du mit unserem Käptn gemacht? Er ist viel zu gut gelaunt!" Sie legte ihren Kopf schief.

"Was soll ich gemacht haben? Und was ist so schlimm daran? Mir ist er so viel lieber als murrend und schlecht gelaunt - dann ist er unberechenbar."

"Ok, Schluss mit Schwafeln! Was läuft da zwischen euch!?" Mein Wildfang und ich tauschten einen kurzen Blick aus.

"Wir sind nur Freunde, Killer. Mehr läuft da nicht." meinte sie dann schulterzuckend. Meinem besten Freund platze fast der Kragen. Er sah genau, dass sich irgendetwas verändert hatte, konnte es aber nicht benennen und wir waren einfach nicht gewillt, dieses kleine Geheimnis preis zu geben. Entnervt schüttelte er dann den Kopf und gab vorerst auf.

"Ich erwarte dich nach dem Frühstück beim Training!" brummte er der Blonden zu.

"Achja und gegen Nachmittag werden wir wohl eine Insel erreichen." damit stand er mit der Tasse in der Hand auf und verließ den Raum. Kurz grinste die junge Frau mich wissend an, bevor sie sich ihrem Frühstück widmete.

Mein Wildfang hatte eindeutig zu viele positive Eigenschaften - das machte es mir geradezu unmöglich, schlecht gelaunt zu sein. Ganz besonders nach der letzten Nacht.
 

Killer behielt wie immer Recht: Am frühen Nachmittag erreichten wir eine bewohnte Insel, die mittig von einem hohen Berghang geteilt wurde, sodass man von unserer Seite aus den hinteren Teil nicht sehen konnte. Ein bisschen neugierig war ich ja schon, was sich dahinter verbarg. Aber wir würden nicht lange vor Anker bleiben, somit hatte ich keine Zeit, auf ausgiebige Erkundungstour zu gehen.

Gut gelaunt schlenderten Heat, Wire, Killer, Katory und ich durch die kleine Hafenstadt, in der reges Treiben herrschte. Die Stimmung der Bewohner war ausgelassen, da sie für den heutigen Abend allem Anschein nach ein Fest geplant hatten. Sofort als wir diese Information erhalten hatten, klebten drei leuchtende Augenpaare an mir.

"Nein!" sagte ich entschieden. Wir waren gesuchte Piraten - es war ein Wunder, dass wir bisher so unbehelligt durch die Straßen gekommen sind. Da konnten wir nicht jetzt noch das Dorffest aufmischen. Was dachten sich diese Chaoten nur?

"Aber Boss..." maulte Heat, machte einen auf Kulleraugen und traktierte mich weiterhin. Selbst Wire gab nicht nach - was war nur in die gefahren? Und das Katory mich von schräg unten ansah mit einem flehenden Gesichtsausdruck, machte es echt nicht besser!

"Ich hab NEIN gesagt!"

"Ach komm schon, Käptn. Das wird sicher lustig - was soll schon passieren?" fragte der Schwarzhaarige unschuldig. War er nicht sonst der Vernünftige von meinem Chaotentrio?

"Nichts da! Ihr seid alle gesuchte Piraten, habt ihr das schon wieder vergessen?" bedrohlich baute ich mich vor ihnen auf. Konnten die nicht einmal ohne Widerworte hören?!

"Also... ich nicht..." strahlte mich mein Wildfang geradezu an. Ehrlich, wenn ich sie nicht so verflucht gern hätte, würde ich ihr genau JETZT den Hals umdrehen!

"Stimmt, Katory wird nicht gesucht. Können wir sie dann nicht begleiten als Beschützer?" versuchte die Rastalocke es erneut und natürlich stimmten Wire und mein Wildfang freudestrahlend mit ein.

"Was genau ist an dem Wort NEIN so schwer zu verstehen?!" und da verabschiedete sich meine gute Laune nun endgültig.

"Kid, vielleicht sollten wir doch mit hingehen." mischte sich nun mein Vize auch noch mit ein. Waren denn heute alle gegen mich? Verdammt noch eins: Ich war der KÄPTN! Wenn ich etwas sagte, dann hatten sich gefälligst ALLE daran zu halten!!! Ich spürte meine Wutader gefährlich pochen und ballte meine Hände zu Fäusten.

"Hör mir doch erst einmal bis zu Ende zu, bevor du in die Luft gehst." versuchte Killer mich zu beschwichtigen.

"Solange die Marine hier nicht auftaucht - was höchst unwahrscheinlich ist - kann sich Katory doch unter die Menschen mischen. Wir bleiben im Schatten, um sie im Auge zu behalten und können so auch ein bisschen mitfeiern. Was hälst du davon?" So war das also... Mein Vize wollte genauso gern feiern gehen, wie die anderen drei. Ich haderte mit mir selbst. Sein Vorschlag war eigentlich völlig in Ordnung - es gab nichts daran auszusetzen. Aber ich ließ die junge Frau ungern alleine ziehen.

"Na also gut..." Schlussendlich gab ich dem dann doch nach. Wire hatte ja eigentlich Recht: Was sollte schon passieren? Laut jubelnd bewegte sich unsere Gruppe zurück zum Schiff. Ich bereute bereits, dass ich zugesagt hatte. Hoffentlich ging das gut...
 

"In dem Aufzug wirst du ganz sicher NICHT auf dieses scheiß Fest gehen!" wetterte ich meinen Wildfang an, die gerade vor mir aus der Kajüte flüchtete. Ihr Rock wehte ihr dabei um die Beine, während ihr Pferdeschwanz im Takt auf und ab hüpfte. Schnell versteckte sie sich hinter Killer, der gerade auf's Deck spaziert kam.

"Was ist los?" fragte er verdutzt, als sie sich hinter ihn warf und an seiner Schulter festkrallte, ihn schützend vor sich zurechtschob.

"Killer! Sag ihr, dass sie so nicht da hin gehen kann!" motzte ich weiter. Er musterte sie kurz.

"Warum nicht? Sie sieht doch gut aus - völlig unschuldig. Man würde nie vermuten, dass sie auf einem Piratenschiff unterwegs ist." kommentierte er unbeeindruckt. Dann sah er nocheinmal zu ihrem Rock.

"Ich gehe davon aus, dass du deine Messer mit dabei hast." Sie lüftete den Stoff ein Stück weit und entblößte die Tasche mit ihren Waffen. Außerdem konnte ich nun erkennen, dass sie unter ihrem Rock anscheind noch eine kurze Hose trug. Zugegebenermaßen beruhigte mich das etwas. Trotzdem sah sie viel zu süß aus - die Männer würden ihr nur so hinterher sabbern. Widerlich!

"Ich werd schon auf mich aufpassen, keine Sorge, Eustass. Und im Notfall seid ihr ja auch in der Nähe." sie hatte sich wieder etwas von Killer entfernt und war auf mich zugekommen. Sie wickelte mich schon wieder um den Finger - das konnte so echt nicht weitergehen! Kommentarlos ging ich an ihr vorbei, um die anderen beiden Chaoten suchen zu gehen. Immerhin wollten wir bald aufbrechen und ich hatte keinen Bock auch noch auf irgendjemanden warten zu müssen.
 

Katory zwängte sich durch die überfüllten Straßen, immer darauf bedacht, in der Nähe der Seitengassen zu bleiben, damit wir ihr ungesehen folgen konnten. Auf einem großen Festplatz hielt sie dann an, starrte mit leuchtenden Augen auf die flackernden Lichter, die tanzenden Menschen und die Musikanten und grinste dann kurz in unsere Richtung, bevor sie sich unter die umherhüpfende Menge mischte. Wire grinste ebenfalls amüsiert und wippte mit Heat im Takt der Musik mit.

Langsam ließ meine Anspannung nach und ich beobachtete das tanzende Duo und meinen umherhüpfenden Wildfang abwechselnd, merkte, wie meine gute Laune langsam wiederzurückgekrochen kam. Vielleicht wurde dieser Abend ja doch nicht so grauenvoll, wie ich annahm - was konnte uns schließlich schon passieren?

Plötzlich spannte sich Killer neben mir an und zischte. Er klang verdammt angepisst.

"Scheiße, die Marine! Was machen die denn hier?!" Sofort raste mein Blick durch die Massen. Tatsächlich konnte ich nun gleich mehrere von den Weißhemden ausmachen. Und mitten drin den blonden Schopf meines Wildfangs. Schöne Scheiße!

Gerade als ich dachte, es könnte nicht noch schlimmer kommen, wurde der Blick frei auf Katory und einen Mann mit dunklen Haaren und einem Spitzbart, der auffällig eng mit ihr tanzte und nun sogar seine Hand auf ihre Hüfte ablegte. Ein drohendes Grollen entkam meiner Kehle - was bildete dieser Lackaffe sich eigentlich ein!? Erst als ich Killers Arm an meiner Brust spürte, bemerkte ich, dass ich mich wohl in Bewegung gesetzt hatte.

"Kid!" kam es mahnend von ihm.

"Wenn du dich jetzt einmischst, machst du es nur schlimmer." Meine Hände zu Fäusten geballt, nickte ich langsam, auch wenn ich diesem Kerl gerade am liebsten jeden Knochen einzeln brechen wollte - mehrfach!

"Vertrau ihr. Sie wird sich schon nicht von so einem Schmierlappen abschleppen lassen." Also war ich weiterhin zum Zusehen verdonnert.
 

Mein Vize sollte Recht behalten. Nur Sekunden später wandt die Blonde sich geschickt durch einige Drehungen aus seinem aufdringlichen Griff, tanzte ihn buchstäblich an die Wand und zog mit einer geschmeidigen Bewegung eines ihrer Messer hervor, welches nur kurz darauf an seiner Kehle hing. Mit der anderen Hand hatte sie ihn an seiner Krawatte gepackt und zog leicht daran. Ich grinste diabolisch - sie konnte ja richtig böse sein. Nur eine falsche Bewegung seinerseits, ein leichtes Ziehen an seiner Krawatte oder verstärkten Druck auf der Waffe und er würde über ihre Klinge springen. Sie grinste unheilvoll, als sie sich leicht zu ihm beugte und etwas in sein Ohr flüsterte. Danach drückte sie ihn zurück an die Wand und kehrte ihm den Rücken zu. Unauffällig machte sie eine Geste in unsere Richtung, die uns bedeutete, von hier zu verschwinden. War auch besser so!

Zügig aber nicht gehetzt, um keine unnötigen Blicke auf sich zu ziehen, bahnte sie sich ihren Weg zurück durch die Massen. Erst außerhalb des ganzen Trubels stießen wir wieder zu ihr.

"Ich könnt dem Kerl den Hals umdrehen!" knurrte ich ihr zu.

"Du kennst meine Meinung dazu." entgegnete sie nur kühl.

"Lass uns kein Aufsehen erregen und von hier verschwinden. Überall sind Marinesoldaten, das kann einem echt die Laune verderben." Ich nickte nur zustimmend. Von ihrer ausgelassenen Fröhlichkeit war nichts mehr übrig.
 

Als wir dann den Anker gelichtet hatten und bereits ein ganzes Ende von der Stadt entfernt waren, konnte man einen kurzen Blick auf die Rückseite der Insel erhaschen.

"Eine Marinebasis... das erklärt alles!" nuschelte Katory neben mir. Sie stieß sich genervt von der Rehling ab und setzte sich in Bewegung.

"Wo willst du hin?" fragte ich interessiert. Sie drehte sich noch einmal kurz zu mir, wischte sich angewidert mit dem Handrücken über ihre rechte Wange.

"Mich waschen! Dieses Ekel hat mich angefasst!" damit ging sie in meine Kajüte und ich kletterte ins Krähennest, hatte ich meinem Vizen doch nachgegeben, heute die Nachtwache zu übernehmen.
 

Ich hatte es mir gerade bequem gemacht, als die Insel endlich außer Sicht und somit auch die Gefahr durch einen Marineangriff vorüber war, als mein Wildfang sich zu mir gesellte. Sie schob einen Teller mit Leckereien zwischen uns und setzte sich. Kurz musterte ich sie - natürlich hatte sie sich umgezogen und trug nun lange Klamotten.

"Hat er dir was getan?" fragte ich sie nach einiger Zeit des Schweigens. Langsam schüttelte sie den Kopf.

"Nein. Nur an der Hüfte berührt und mir mit seiner flachen Hand über die Wange gestrichen - was allerdings mehr als unangenehm war! Als er mir dann anfing irgendwelche widerwärtigen Dinge ins Ohr zu säuseln, hab ich ihm unmissverständlich zu verstehen gegeben, was ich davon hielt!"

"Ja, das haben wir gesehen. Das Kätzchen hat seine Krallen ausgefahren." lachte ich dreckig.

"Sollte ich mich denn abschleppen lassen?" Sie warf mir einen düsteren Blick zu.

"Nein. So war das nicht gemeint. Ich habe mich köstlich amüsiert, als du diesem Schmierlappen gezeigt hast, was Sache ist." Sie entspannte sich wieder und lehnte sich zurück.

"Erinner mich daran, nie wieder allein auf so ein beknacktes Fest zu gehen."

"Werd ich zu gegebener Zeit, keine Sorge." Schweigend starrte sie in den wolkenverhangenen Nachthimmel.

"Schade, dass man die Sterne nicht sehen kann..." wisperte sie gedankenverloren. Dann schien ihr eine Idee zu kommen und sie sprang mit einem Grinsen auf, streckte mir ihre Hand entgegen.

"Vertraust du mir?" Wie kam sie jetzt darauf?

"Ja..." antwortete ich etwas unsicher. Theoretisch schon. Ohne zu zögern ergriff sie meine Hand, zog mich auf die Beine und erschuf ihre Wolke unter unseren Füßen.

"Lust, auf einen kleinen Ausflug?" Wie konnte ich bei dem abenteuerlustigen Funkeln in ihren Augen noch nein sagen? Also grinste ich kurz zur Antwort und sofort erhob sich das flauschige Gefährt mit uns. Scheiße, worauf hatte ich mich eingelassen?

Die Wolke flog hoch hinauf und ich versuchte das flaue Gefühl in meinem Magen zu unterdrücken. So weit oben war ich noch nie zuvor gewesen. Doch als wir die Wolkendecke durchbrachen und der Blick frei wurde auf den Sternenhimmel, verflog jedes mulmige Gefühl. Ehrfürchtig drehte ich meinen Kopf in jede Richtung.

"Du bist ja verrückt..." flüsterte ich und sie kicherte, machte es sich bequem und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Fast automatisch schloss ich sie in eine Umarmung. Warum konnte es nicht immer so sein?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  blackNunSadako
2018-01-10T18:49:59+00:00 10.01.2018 19:49
Huhu, liebe Kikono-chan! (^-^)/

Viel zu lange ich es her... doch umso schöner ist die Wiedervereinigung! ^‿^
Es fühlt sich beinahe an, als ob dein Herzstück und ich nie getrennt gewesen wären. Weil deine Geschichte sich einfach in meinem Gedächtnis eingraviert hat und ich sofort wieder in sie hineingefunden habe. ^-^

Der Tag nach Kids und Katorys Freundschaft-plus Arrangement aus der Sicht unseres lieben Kapitäns ist wirklich ereignisreich gewesen, trotz des wundervoll ruhigen Einstiegs in das Kapitel.
(Welchen Morgen bei den Kid-Piraten kann man schon als `ruhig´ bezeichnen? xD)

Killers Worte haben es perfekt beschrieben und mich zeitgleich herzlich lachen lassen:
>>Kaum hatte ich mich auf meinem Stuhl niedergelassen, rückte Killer zu mir ran, drückte seine Hand auf meine Stirn und musterte mich eingehend.
"Es ist unheimlich, wenn du so gute Laune am frühen Morgen hast." <<
Das ist es in der Tat. Aber dafür gab es ja auch einen gewissen Grund mit Zopf und liebenswertem Charakter. ^-^

Das Lied `Troublemaker´, welches Katory beim Kochen gesungen hat, ist so schön gewesen. Und, wie Kid bereits sagte: Unheimlich passend zu den beiden. ^_^
Eine wirklich gute Wahl von dir! ^.^

Als die Mannschaft dann an der Insel angelegt hat, habe ich so grinsen müssen, weil alle auf das Fest gehen wollte, nur Kid nicht. Er hat als Einziger an die Gefahren gedacht, was ihm als Kapitän ungemein gut steht. Killers entgegenkommender Vorschlag hat ihn letztlich zum Einwilligen gebracht, womit du ebenso seine Rolle als schlichtender Vize gut zur Geltung gebracht hast. ^^

Der kleine Moment der Eifersucht, als sein Wildfang mit dem Marine-Anhänger getanzt hat, ist so niedlich gewesen. Dass er sich zurückhalten konnte, beweist sein starkes Vertrauen in sie. Und Katory hat sich ja selbst gut zu helfen gewusst und den aufdringlichen Typen in die Schranken gewiesen.
Das nenne ich eine stolze Powerfrau! ^_^

Herzerwärmend ist der Abschluss des Tages gewesen, als die beiden in dem Krähennest saßen und gemeinsam ihre Zweisamkeit haben genießen können. Dieser Ort ist zu so etwas, wie ihrer eigenen kleinen Welt geworden, so schön. <3

Katorys Einfallsreichtum und Spontanität passt überaus gut zu Kid, zwischen den beiden wird es auch niemals langweilig. ^-^

>>"Vertraust du mir?" Wie kam sie jetzt darauf?
"Ja..." antwortete ich etwas unsicher. Theoretisch schon. <<
Der Anhang `theoretisch schon´ hat mich zum breiten Schmunzeln gebracht. :D
Dieser innere Konflikt zwischen `Vertrauen´ und `Wer weiß, was sie nun wieder vorhat´ ist herrlich, einfach klasse! ^-^

Das romantische Ende mit den beiden, auf Katorys Wolke, unter den Sternen und sie in Kids Armen ist wunderschön und hat mir wahnsinnig gut gefallen.
Hoffentlich teilen die beiden noch viele solcher zauberhaften Augenblicke! ^_^

Wobei mich eine böse Vorahnung nicht loslassen will, seit ich gesehen habe, dass das nächste Kapitel rot markiert ist... und der Titel ist ein wenig beängstigend. x.x'
Ich bin wahnsinnig gespannt, was noch auf mich zukommen wird und werde dein Herzstück weiterhin mit riesiger Vorfreude lesen. ^-^

Danke für dieses wundervolle Kapitel!♥
Es ist immer wieder ein tolles Lese-Erlebnis. ^‿^

Bis zum nächsten Mal! *winkt dir ganz lieb zu und lässt dir eine dampfende Tasse mit heißer Schokolade da*
Antwort von:  Kikono-chan
11.01.2018 16:37
Schooooki *drauf zu stolper* *ergreif* *wegschlürf* haaaach herrlich ~ das war genau das, was ich jetzt gebraucht habe*^^*

Dankeschön für deinen tollen Kommi meine liebe Sadako :D Du hast mir damit wie immer ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert und meinen Tag gerettet ;)

Danke für das liebe Kompliment *rotwerd* es freut mich immer wieder, zu lesen, wie sehr dir die Geschichte gefällt :)

Ruhe und Frieden an Bord von Kids Schiff? *loslach* Wunschdenken XD Aber ja, der Morgen ging noch gut los^^ Und der Tag klang auch wundervoll aus. Nur das Zwischenstück... oder besser der Abend... Verhängnisvoll aber das wirst du in den nächsten Kapiteln noch zu lesen bekommen und die rote Markierung im nächsten ist da nicht umsonst >.<

Jaja, manchmal benutzt unser cholerischer Rotschopf seinen Kopf auch zum Denken und nicht nur zum Einreißen von Wänden X'D Aber Killer weiß eben trotzdem, wie er seinen Käptn rumbekommt^^ Auch wenn es dieses eine Mal vielleicht nicht so vorteilhaft war...

Hey, Kat wurde von Killer persönlich ausgebildet, natürlich weiß sie sich da zu verteidigen ;D Es wird demnächst noch so eine süße Eifersuchtsszene geben, freu dich schonmal drauf^^

Wie war das? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?^^ Und Kid gibt so ungern die Zügel ab XD Genau deswegen die Aussage^^ Also ja, du triffst den Nagel auf den Kopf :D
Ihre Teufelskräfte laden ja geradezu ein, etwas derart verrücktes zu machen ;) Außerdem teilt sie auf diese Weise ihre neugewonnene Freiheit (dank ihren Kräften) mit Kid. Jaja, die Szene ist schon bös zuckerhaltig >.< Aber dafür steht da im Genre ja auch "Romantik" mit angekreuzt XD

Wenn du genau hinguckst, wirst du bemerken, dass da noch so einige rot unterlegte Kapitel kommen <.< und ich fürchte, dass du mich vor allem für das 16. hassen wirst >.<

Bin mal gespannt, wie du die nächsten Kapitel findest. Bis zum nächsten Mal *zurückwink* *von der heißen Schoki nipp* aaahhhh göttlich *^^*


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