Zum Inhalt der Seite

Vergissmeinnicht

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schweigsame Gefährten


 

♥ Taichi ♥
 

„Okay und du glaubst wirklich, dass wir das hinbekommen werden? Ich bin echt eine Niete im Backen! Das Talent habe ich tatsächlich von meiner Mutter geerbt“, führte er ihr besorgt vor Augen und begutachtete die Backutensilien, die sie auf der Theke platziert hatte sehr skeptisch.

Mimi legte den Kopf schief und grinste vor sich hin.

„Aber das Dorayaki hat doch auch geschmeckt“, erinnerte sie ihn.

„Da hat mir Kari aber auch geholfen! Und das letzte was ich will, ist meinen besten Freund an seinem Geburtstag zu vergiften“, antwortete er theatralisch und fuhr sich hektisch durch seine abstehenden Haare.

Er fragte sich ernsthaft auf was er sich hier nur eingelassen hatte. Er und backen?

Diese Frau verleitete ihn zu Dingen, die er sich im Traum nie vorstellen konnte.

Aber er wusste auch, warum sie all das für ihn tat. Er machte eine schwere Zeit durch, auch wenn er es am liebsten verdrängen wollte. In den letzten Wochen hatte sich viel verändert. Sowohl bei seinen Freunden, als auch bei ihm Zuhause.

Sein Vater hatte sich noch während seinem Krankenhausaufenthalt dazu entschieden sich einer stationären Entgiftung zu unterziehen. Er befand sich daher zurzeit in einer Klinik in der Nähe von Kusatsu, um sich dort nicht nur zu erholen, sondern auch dem Alkohol den Kampf anzusagen.

Jedoch war sich Taichi nicht sicher, ob diese Entscheidung eine Freiwillige war. Kurz bevor er das Krankenhaus verlassen hatte, hatte Taichi ein Gespräch zwischen seinen Eltern mitbekommen, indem seine Mutter klar und deutlich formulierte, dass es so nicht weitergehen würde.

Natürlich konnte dies vieles heißen, aber Taichi war sich sicher, dass sie seinem Vater tatsächlich die Pistole auf die Brust gesetzt hatte.

Seit dem Vorfall hatte Taichi auch kaum ein Wort mit seinem Vater gewechselt, weil er einfach nicht wusste, wie er das Gespräch mit ihm beginnen sollte. Auf der einen Seite war er besorgt gewesen, auf der anderen Seite spürte er noch immer die pure Verachtung, die sich um sein Herz gelegt hatte.

Er wusste nicht, ob er ihm all das verzeihen konnte.

Aber er musste es auch nicht heute entscheiden.

Erstmal sollte sein bester Freund im Fokus stehen, der seinen achtzehnten Geburtstag feiern wollte.

Mittlerweile wussten auch ihre restlichen Freunde über das Baby Bescheid, was in der kleinen Gruppe gemischte Reaktionen auslöste.

Vielen waren im ersten Moment geschockt gewesen, was sich jedoch innerhalb kürzester Zeit wieder legte.

Davis fragte sogar, wann er dem Baby, die erste Nudelsuppe zubereiten durfte, was Sora sehr amüsierte und zum Lachen brachte.

Mittlerweile sah man bereits ihren kleinen Babybauch, denn sie auch in der Schule nicht mehr allzu lange verstecken konnte. Zwar versuchte sie es durch eine weitere Uniform zu kaschieren, aber auch ihr war bewusst, dass dieses Versteckspiel bald enden würde.

„So, ich glaube wir haben alle Zutaten“, meinte Mimi stolz und zog sich die Schürze über, die sie sich extra bereitgelegt hatte.

„Muss ich etwa auch sowas anziehen?“, hakte Taichi mit angezogener Augenbraue nach und sah bereits, dass sie auch für ihn eine Schürze besorgt hatte.

„Naja, wenn du Flecken bevorzugst, dann zieh halt keine an“, zog sie ihn auf und fixierte ihn mit einem herausfordernden Blick. „Aber ich garantierte für keine Küchenunfälle.“

Taichi murrte genervt, schnappte sich die Schürze und legte sie sich um.

Er wollte gar nicht wissen, wie bescheuert er mit dem Ding aussah, aber Mimi lächelte zufrieden und beugte sich gespannt über ihr Backbuch, dass sie zusammen mit den Zutaten auf der Theke ausgebreitet hatte.

„Mhm am besten fetten wir zuerst die Backform ein, bevor wir den Teig rühren. Dann vergessen wir das auch nicht“, schlug sie vor.

Taichi schritt näher an sie heran, sodass ihr zartes Parfüm in seiner Nase leicht kitzelte.

„Na, wenn du das sagst, dann wird es wohl stimmen“, flötete er rau und schmiegte sich näher an sie heran. Er legte die Arme um sie und küsste sanft ihren Hals, um ihr zu signalisieren, dass er eigentlich gar keine Lust zum Backen hatte.

Was sprach dagegen, wenn sie einfach ein bisschen kuscheln würden? Ihre Eltern waren ja schließlich nicht da und sie hatten die Wohnung für sich. Es war die perfekte Gelegenheit ein paar romantische Momente zu zweit zu teilen…dieser dämliche Kuchen passte ihm so gar nicht in den Kram!

Wahrscheinlich würde er bei seinem Glück noch Feuer fangen.

Doch plötzlich drehte sich Mimi zu ihm und blickte ihn finster an. „Wir haben noch einiges zu tun, gekuschelt wird später“, erwiderte sie schnippisch und schnappte sich die Backform.

Taichi stöhnte nur genervt und folgte widerwillig ihren Anweisungen.
 

_
 

„Hast du auch alles eingepackt?“, fragte sie abermals als sie bereits vor Yamatos Wohnblock angekommen waren.

„Wie oft willst du mich das denn noch fragen? Wir haben das Geschenk und den Kuchen, mehr brauchen wir gar nicht“, erwiderte Tai belustigt und jonglierte die Kuchenplatte in seinen Händen, während Mimi die Tasche mit dem Geschenk schulterte.

„Ich hoffe wirklich, dass du nur das eingepackt hast, was ich dir auch hingelegt habe“, sagte sie mit einem durchbohrenden Blick, während Taichi verlegen zu Boden schaute.

„Aber natürlich! Mir würde niemals einfallen dir in den Rücken zu fallen“, gab er zurück und verkniff sich ein Grinsen, was Mimi jedoch kritisch beäugte.

Bestimmt würde sie ihn hinterher umbringen, wenn Yamato sein Geschenk öffnete, aber diesen Spaß konnte er sich einfach nicht verkneifen.

Gemeinsam schritten sie die Treppen zur Wohnung hoch und Taichi war gespannt, ob die anderen bereits vor ihnen da waren. Heute wollten sie in einer sehr überschaubaren Runde feiern.

Das Kuchenbacken hatte jedoch mehr Zeit in Anspruch genommen als Taichi eigentlich lieb war.

Völlig abgehetzt hatten sie sich auf den Weg zu Yamato gemacht, während der Kuchen noch nicht mal mehr Zeit hatte anständig abzukühlen, was sich auch bei Taichis Fingern bemerkbar machte.

Die Platte war nach wie vor noch sehr warm gewesen, doch aufgrund der zurückgehenden Temperaturen wollte er sich besser nicht beschweren.

Kurz nachdem Mimi geklingelt hatte, öffnete ihnen auch bereits eine gutgelaunte Sora die Tür. Sie trug ein weites dunkelblaues Kleid, dass ihren kleinen Babybauch gut kaschierte. Für Taichi sah sie gar nicht wirklich schwanger aus, sondern als hätte sie einfach gut gegessen, auch wenn er genau wusste, dass ein kleiner Mensch heranwachsen würde.

Dennoch fühlte sich alles noch so unwirklich an, sodass er diese bevorstehende Veränderung noch gar nicht wirklich begreifen konnte.

„Also ich glaube nicht, dass er in den nächsten fünf Minuten noch größer wird, egal wie lange du darauf starrst“, brummte Sora belustig und Tai fiel auf, dass er bereits viel zu lange auf ihren kleinen Babybauch gestarrt hatte.

„Sorry…“, murmelte Taichi entschuldigend, während Mimi leise seufzte.

Sora lachte leise vor sich hin und fuhr sich durch ihre kurzen roten Haare. „Na los, kommt endlich rein, wir warten alle schon auf euch.“

„Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass wir die Letzten sein werden“, grummelte Taichi zu Mimi, während beide ihre Schuhe auszogen.

„Ein guter Kuchen braucht eben Zeit“, flötete Mimi übertrumpfend und rümpfte ihre feine Nase.

Bevor Tai etwas erwidern konnte, schnitt Sora ihm das Wort ab und zog beide am Ärmel in das Wohnzimmer, dass sie extra für die kleine Party hergerichtet hatten.

Taichi stellte den Kuchen bei den restlichen Knabbereien ab und ließ seinen Blick durch die überschaubare Runde schweifen.

„Na endlich, wo ward ihr denn? Habt ihr vor lauter Zweisamkeit die Zeit vergessen?“, scherzte Yamato süffisant grinsend.

„Klappe, Ishida!“, raunzten beide synchron als Taichi einen Schritt auf seinen besten Freund zuging und ihm eine herzliche Umarmung schenkte. „Alles Gute zum Geburtstag, du sturer Esel.“

Auch Mimi umarmte ihn kurz und wünschte ihm alles Gute, während Tai bereits Izzy, Joe, Juro und Ryota begrüßte und sich zu ihnen setzte.

„Wow, heute sind wir aber wirklich eine sehr kleine Runde“, stelle Joe fest.

„Ja, die Jugend wird immer unzuverlässiger und sogar mein eigener Bruder hat mich im Stich gelassen. Das schmerzt schon sehr“, antwortete Yamato theatralisch und legte seine Hand erzürnt auf seine linke Brust.

„Ach Yamato, sei nicht so eine Dramaqueen! Wir waren doch heute Mittag mit Takeru und deinen Eltern essen gewesen. Außerdem hat er heute ein Basketballspiel“, tadelte Sora ihn amüsiert.

„Tja, unsere Geschwister machen wohl lieber ihr einiges Ding“, steuerte Taichi bei und musste automatisch an seine Schwester denken, die mit den anderen lieber zu Takerus Spiel gegangen war.

Doch er konnte es ihnen auch nicht verübeln. Sie waren eben keine Kinder mehr, die man einfach unter einen Hut bekommen konnte. Sie befanden sich auf dem steinigen Weg des Erwachsenwerdens, der sowohl Höhen als auch Tiefen für sie bereithielt.

„Sag mal ist Kaori gar nicht gekommen?“, fragte Mimi auf einmal und runzelte die Stirn.

„Ähm, ihr ging es heute wohl nicht so gut“, warf Ryota in den Raum. „Wir wollten sie abholen, aber sie hatte uns kurzfristig abgesagt.

„Verstehe…“, murmelte Mimi monoton und biss sich auf die Unterlippe, was Taichi nicht unbemerkt blieb. Sie sah plötzlich so nachdenklich aus. Fast schon ein wenig besorgt.

Tai wusste, dass sie und Kaori sich angefreundet hatten, auch wenn sie anfangs gar nicht miteinander klarkamen.

Doch ihm war auch schon seit ein paar Tagen aufgefallen, dass Mimi sich verdächtig ruhig verhielt.

Er hatte versucht, sie unbemerkt darauf anzusprechen, allerdings hatte er so ein bisschen das Gefühl, dass sie seinen Fragen bewusst auswich.

Und genau diese Tatsache ärgerte ihn.

Allerdings konnte er ihr schlecht Vorwürfe machen, da er in den letzten Monaten ebenfalls nicht sonderlich ehrlich zu seinen Freunden war. Vor allem nicht zu sich selbst.

Dennoch wollte er wissen, was seine Freundin so sehr bedrückte. Er konnte sich ja denken, dass sie ihn nach all dem nicht zusätzlich belasten wollte, aber sie wollten doch auch, dass diese Beziehung funktionierte.

Und das konnte nur klappen, wenn sie lernten zueinander aufrichtig zu sein, auch wenn es sicherlich nicht leicht werden würde.
 

_
 

Nach und nach entwickelte sich Yamatos Geburtstagsfeier doch zu einer kleinen geselligen Runde. Es wurde gegessen, sich locker unterhalten und die ersten Geschenke wurden ebenfalls ausgepackt.

„Oh, noch ein Baby-bezogenes Buch…also ich frage mich echt wer hier Geburtstag hat, der Kleine oder ich?“, lachte Yamato und fuhr sanft über Soras Bauch.

„Der Kleine? Wisst ihr etwa schon was es wird?“, hakte Mimi neugierig nach und man konnte förmlich spüren, wie ihre Augen immer größer wurden.

„Also bisher ist unser Kind darin ein bisschen zickig, da es nie so liegt, dass man etwas sehen könnte, aber anscheinend ist es für Yamato bereits ein Junge“, erwiderte Sora nickend und fuhr liebevoll über Yamatos Hand.

„Also wenn es so zickig ist, kann es eigentlich nur ein Mädchen sein. Da bin ich mir ziemlich sicher“, meinte Mimi bestätigend.

„Ich wäre für einen Jungen, dem kann man wenigstens Fußballspielen beibringen.“

„Als ob er Fußballer werden würde, bestimmt würde er eher zur Gitarre greifen als zu einem Ball.“

„Woher willst du das denn wissen? Sora hat doch früher auch Fußball gespielt und da Sora definitiv die Hosen anhat, wäre es nicht verwunderlich, wenn er oder sie nach ihr kommen würde“, erklärte Taichi seine logischen Ausführungen.

„Du weißt schon, dass das absolut keinen Sinn macht. An deiner Stelle würde ich lieber nochmal nachdenken.“

Mimi verzog das Gesicht und schüttelte nur den Kopf.

„Also manchmal machst du dich echt unbeliebt, Taichi“, murrte Yamato, während der Rest laut losprusten musste.

„Echt unglaublich das ihr Eltern werdet“, meinte nun auch Joe, der die Neuigkeit erst vor kurzem erfahren hatte.

„Naja, geplant war es jedenfalls nicht gewesen, aber mittlerweile freuen wir uns auch auf ihn oder sie. Es ist nicht der perfekte Zeitpunkt, aber wir schaffen das schon“, sagte Sora optimistisch und blickte Yamato hoffnungsvoll an, der ihr einen sanften Kuss auf die Schläfe gab.

„Und notgedrungen habt ihr wirklich genügend Babysitter“, führte Ryota ihnen vor Augen. „Da bleibt auch Zeit für romantische Stunden zu zweit.“

Er legte ein zweideutiges Lächeln auf, dass jedoch nur eins bedeuten konnte.

Taichi schüttelte belustig den Kopf, da Ryota scheinbar den gleichen Humor teilte wie er selbst.

„Hey, wie wäre es, wenn du jetzt unser Geschenk auspackst“, schlug Taichi vor und kramte das bunte Päckchen hervor, dass er wenige Stunde vor der Party mühevoll verpackt hatte.

Der Inhalt war wirklich nichts Besonderes, da Mimi und er wohl genauso Kreativlos wie alle anderen waren und etwas für das Baby gekauft hatten. Sie hatten sich für eine Rassel und ein leeres Fotoalbum entschieden, dass man mit den ersten Schnappschüssen des Babys füllen konnte.

Allerdings hatte sich Taichi dennoch einen kleinen Zusatz überlegt, der sicherlich auch seinen Zweck erfüllen würde.

Sein Grinsen wuchs ins Unermessliche als Yamato das Papier öffnete und die ersten Geschenke hervorkramte.

Mimi sah ihn irritiert an und verzog die Augen zu Schlitzen.

„Was grinst du denn so dämlich?“, flüsterte sie ihm zu, doch Taichi zuckte nur unschuldig mit den Schultern, als Yamato sein zusätzliches Geschenk auch schon entdeckt hatte.

„Ähm, ich weiß echt nicht, was ich dazu sagen soll“, erwiderte Yamato fast schon mechanisch, während Sora ihm neugierig über die Schulter linste und ihre Gesichtszüge augenblicklich einfroren.

„Was soll das denn?“, quietschte sie erbost und hielt die Verpackung hoch.

Taichi lachte sofort drauf los, Izzy und Joe sahen sich völlig perplex an, während Juro unbeeindruckt in die Runde guckte.

„Alter, sind das Kondome?“, fragte Ryota spitzfindig und musste ebenfalls laut lachen.

Mimi hingegen blies die Wangen auf und warf einen strafenden Blick zu Taichi, der sich bereits die ersten Tränen aus dem Augenwinkel wusch.

„Das ist doch nicht dein Ernst?! Wann hast du die denn reingeschmuggelt?“, fragte Mimi fassungslos und schlug ihm gegen den Arm, was ihm jedoch nicht allzu viel ausmachte.

„Naja, du kannst deine Augen wohl nicht überall haben und es soll doch nur ein kleiner Scherz sein. Kommt schon, das ist doch witzig“, versuchte sich Taichi zu erklären.

„Also du hast wirklich eine sehr eigene Definition von ‚witzig‘“, gab Yamato zu bedenken, dem das Lachen urplötzlich vergangen war.

Sora hatte sich unter ihrem Haarvorgang versteckt und hielt die Kondomverpackung immer noch in Händen als auch Taichi bemerkte, dass sein Witz doch recht unangebracht schien.

Seine beste Freundin hatte sich noch immer nicht geregt und er hatte schon Angst, dass sie in Tränen ausgebrochen war.

„Hey Sora…das war wirklich…“

„Schusch“, knurrte Mimi erbost und beugte sich zu Sora rüber. „Es tut mir so leid, ich hatte keine Ahnung, dass er so etwas einpackt. Er...“

Doch dann hob Sora stirnrunzelnd den Kopf an. „Tai, die sind seit über einem Jahr abgelaufen! Sag mir bitte nicht, dass du davon noch welche benutzt hast?!“

Taichi klappte augenblicklich der Mund auf, da er mit so einer Reaktion überhaupt nicht gerechnet hatte.

„Ähm, ich…die können ablaufen?“, fragte er nervös.

Mimi schlug mit der flachen Hand gegen ihre Stirn, während sich nun auch Sora nicht mehr halten konnte und laut loslachen musste.

„Wir sind wohl nicht die einzigen hoffnungslosen Fälle“, gab Sora kichernd zu bedenken, während Taichis Gesicht dem einer Tomate glich.

Verdammt, da hatte sie ihn wohl eiskalt erwischt. Die Schamesröte belegte sein ganzes Gesicht als Sora ihm die Verpackung in die Hand drückte und dankend zurückgab.

„An deiner Stelle würde ich lieber ein paar Neue kaufen, nicht das wir bald eine Krabbelgruppe aufmachen können“, sagte sie mit fester Stimme und streifte mit ihrem Blick kurz Mimi, die Taichi immer noch kopfschüttelnd ansah.

„Oh man, du bist so peinlich“, gab sie zu und fuhr sich über ihr Gesicht.

„Naja, dann bleibt es heute Abend wohl nur bei kuscheln“, schloss sich Yamato ebenfalls an und seine ernste Miene erweichte sich wieder und eine lockere unbeschwerte Stimmung legte sich über die kleine Gruppe, während Taichi einsah, dass er sich wohl ein Eigentor geschossen hatte.

Ryota, der sich vor Lachen gar nicht mehr ein bekam, fiel fast vom Stuhl und konnte sich gerade noch an seinem Bruder festhalten, der alles mit einem abgeklärten Blick verfolgte.

Auch Izzy und Joe grinsten sich gegenseitig an, während seine Freundin wohl am liebsten im Erdboden versunken wäre.

„Okay, jetzt beruhigen wir uns aber alle mal wieder! Es wird Zeit den Kuchen anzuschneiden“, beschloss Yamato euphorisch und wandte sich Mimis Meisterwerk zu, den die beide mit sehr viel Liebe gebacken hatten.
 

_
 

„Manchmal bist du so unfassbar peinlich. Ich habe dir gesagt, dass das nicht witzig ist“, maulte Mimi, während sie sich auf dem Nachhausweg befanden.

„Und ich habe dir schon gesagt, dass es mir leidtut, ich habe nicht nachgedacht“, gab Taichi offen zu.

„Das habe ich gemerkt. Sora wird mich damit bestimmt ewig aufziehen.“

„Dich? Wohl eher mich. Schließlich bin ich derjenige, der abgelaufene Kondome im Nachtschrank hatte.“

Mimi seufzte laut und rieb sich über die Augen. „Ja, ich weiß und ich bin immer noch schockiert darüber.“

Taichi verzog das Gesicht. Es war ja nicht so, dass er sie benutzt hatte. Schließlich hatte er ja schon eine längere Zeit keinen Sex mehr gehabt, aber welcher Mann gab sowas gerne zu?

Er wartete eben auf die perfekte Gelegenheit, die einfach nicht kommen wollte. Es war nicht so, dass die beiden sich nicht näherkamen, aber dennoch schien ihn irgendetwas zu blockieren.

Seine Freunde wussten mittlerweile über ihre Beziehung Bescheid und freuten sich auch für die Beiden, aber er hatte immer mehr das Gefühl, dass sie ein bisschen feststeckten.

Es war so viel passiert. Er hatte ihr so viel zugemutet und jetzt wo sie die unbeschwerte Zeit genießen sollten, konnte er es nicht.

Seine Gedanken kreisten immer noch um seinen Vater, die angespannte finanzielle Situation sowie die Angst in dieser neuen Beziehung zu versagen und endgültig ihre Freundschaft zu riskieren.

Er hatte mit Mimi noch nie darüber gesprochen gehabt, weil er die Befürchtung hatte, dass sie es in den falschen Hals bekommen könnte.

Er verstand auch nicht, warum er sich über all das so viele Gedanken machte, schließlich verbrachten sie ja wundervolle Momente miteinander, die jedoch durch den Schatten der Vergangenheit getrübt wurden.

„Ist alles in Ordnung? Du siehst so nachdenklich aus…“, stellte Mimi sorgenvoll fest.

Da war es wieder. Dieses besorgte Gesicht, dass sie seit dem Krankenhausaufenthalt seines Vaters immer mal wieder an den Tag legte.

Er konnte es nicht mehr sehen. Er wollte, das sie glücklich war und sich nicht von seinen Sorgen zerfressen ließ.

Ein müdes Lächeln zog sich über sein Gesicht als er ihre Hand ergriff und seine Finger mit ihren verschränkte.

„Es ist alles in Ordnung! Mach dir keine Gedanken“, erwiderte er schwach und zog sie plötzlich in seine Arme.

Er wollte einfach ihre Nähe spüren, ihren Duft einatmen und ihre süßen Lippen schmecken.

Mimi blickte ihn mit großen Augen an und schien nicht einschätzen zu können, auf was er hinauswollte.

Doch er streichelte ihr beruhigend über die Wange und lächelte leicht dabei als er sich zu ihr hinunter beugte und ihr einen sanften Kuss auf die Nasenspitze gab.

„Lass uns jetzt einfach nach Hause gehen“, murmelte er ihr entgegen, während sie ein leichtes Nicken zu Stande brachte.

Manchmal waren Worte einfach zu viel, auch wenn Reden der Schlüssel zum Verständnis war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

es sind wieder einige Wochen vergangen, seit ich das letzte Kapitel hochgeladen habe. In den letzten Wochen war bei mir einiges los, weshalb ich für all meine Hobbies einfach keinen Kopf mehr hatte.
Ich steckte gerade beim Schreiben in einem gewaltigen Tief fest, aus dem ich seit Bastard Child nicht mehr rausgefunden habe. Irgendwie war ich immer auf der Suche nach einer Geschichte wie BC, die mich regelrecht zum Schreiben beflügelt hat und bei der alles super leicht von der Hand ging.
Der Punkt ist allerdings, dass auch ich älter geworden bin und mir aufgefallen ist, dass ich mir für Hobbies viel bewusster Zeit nehmen muss als damals zu Schulzeiten. Ich habe es bei vielen Autorenkollegen gesehen, denen mittlerweile einfach die Zeit zum Schreiben fehlt.
Das finde ich sehr schade und in den letzten Wochen habe ich auch gemerkt, wie sehr mir das Schreiben und besonders das Plotten gefehlt hat. Manchmal zeigt uns gerade das Leben Wege auf, die uns möglicherweise auch wieder zum Anfang zurückführen, um zu erkennen, was uns wirklich ausmacht und was uns am Meisten bedeutet.
Und auf das Schreiben möchte ich ehrlich gesagt nicht verzichten, weshalb ich mir wieder mehr Zeit dafür einplanen werde.

Ich hoffe daher, dass euch das heutige Kapitel gefallen hat!
Im Nächsten wird endlich ein Teil der gemeinsamen Vergangenheit von Mimis Mutter und Kaoris Vater gelüftet werden!

Liebe Grüße
dattelpalme11 Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Suben-Uchiha
2019-01-03T15:27:57+00:00 03.01.2019 16:27
Moin meine liebe Tami,

Kurz vorm Feierabend habe ich das letzte Kapitel geschafft xD
und ich muss sagen das der Geburtstag von Matt echt der Brüller war. Das mit den Kondomen war echt das beste. ich glaube ich hätte mich auch weggeschmissen vor Lachen. xD
Aber ich muss auch sagen das Tai´s Ängste ihn irgendwie zu blockieren zu scheinen. Meines Erachtens muss er einfach nur mal loslassen, auch wenn seine Situation nicht gerade die einfachste ist.

Ich freue mich jetzt schon auf das nächste :)

LG
Sven
Von:  Jea1995
2018-12-11T12:57:21+00:00 11.12.2018 13:57
Tolles Kapitel:)
Ich finde das Kapitel passt gut zu Weihnachts Zeit auch wenn sie für ein Geburtstag backen ;)
Es freut mich das Sora und Matt sich einig sind und gut mit dem Thema des Kindes so einfach umgehen und sich darauf freuen...:)
Ich bin gespannt was uns erwartet und es freut mich das du langsam wieder zu Geschichte findest:))
Liebe Grüße <3
Von:  Hallostern2014
2018-12-10T20:05:15+00:00 10.12.2018 21:05
Huhu😍😘❤

Ich kann dich gut verstehen, dass du gerne mehr Zeit für deine Hobbys haben willst. Das möchte ich auch gerne mal wieder. Zur Zeit ist es bei mir auch alles schwer unter einen Hut zu bekommen. Und bin den Froh und glücklich, dass ich das geschafft habe was ich mir auf jedenfall vorgenommen habe. Ich drücke dir die Daumen, dass es bei dir auch bald so ist. Du bis eine wirklich wunderbare Autorin 😍. Ich liebe deine Geschichten. Die gehen einen echt ans Herz, da man sich sehr gut hinein versetzte kann.

Nun zum Kapitel.

Oje, mit Tai einen Kuchen backen. Die arme Mimi.🤣

Ich finde es toll wie alle Freunde zu Sora und Matt stehen. Es ist auch gut wenn man solche Freunde hat. Daran merkt man erst wer es ernst meint und wer nicht. Wenn man ein Kind hat, kann man halt nicht immer mit oder hat kaum Zeit für die Freunde. Aber bei denen bin ich mir sicher. Dass die den einfach da auftauchen und sie mit ein Beziehen. Oder halt den Job als Babysitter machen. Wie es ja schon gesagt wurde. Damit auch Sora und Matt nicht vergessen, dass sie nicht nur Eltern sind sonder auch ein Paar.

Das Geschenk von Tai ist ja Genial. Nur leider hätten sie nicht geholfen🤣. Na wenn die über einen Jahr abgelaufen sind. Denn müsste er ja wohl lange keinen Sex mehr gehabt haben. Und wenn doch, hoffe ich mal nicht, dass da nirgendswo ein kleiner Tai ist. Mimi würde da wohl kaum fröhlich reagieren.
Und ich finde es auch gut, dass beide mit diesen Schritt warten. Dennoch sollte Tai mit Mimi darüber reden. Nicht wieder in sich verschweigen. Dass gibt nur Schwierigkeiten. Und er sollte versuchen Mimi zu überreden. Über ihre Probleme zu sprechen. Ihr klar machen, dass er für sie da ist, so wie sie für ihn.

Ich bin's sehr gespannt was uns da erwartet. Was ist nur damals zwischen den beiden vorgefallen?. Ich freue mich jetzt schon auf dieses Kapitel.

Wünsche dir eine schöne Woche und ganz liebe Grüße 😘😍❤🌷


Zurück