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Sailor Moon Crystal - Blutfürst

von

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Michiru stand unter der Dusche und genoß das warme Wasser. Der Abend war wirklich schön gewesen und er war noch nicht vorbei. Auch wenn es gerade keine Andeutungen gegeben hatte und erst recht keine klare Ansage wußte sie, dass es heute Nacht endlich so weit sein würde.

In ihrem Bauch kribbelte es beinahe genau wie an dem Tag, als sie damals das erste Mal bei Haruka übernachten sollte und wusste, das es in dieser Nacht geschehen würde. Ein beschämtes Grinsen schlich sie auf ihre Lippen. Sie war damals ganz schön nervös gewesen. Bis zu diesem Tag hatte sie Haruka noch niemals nackt gesehen und körperliche Nähe gab es nur komplett bekleidet. Das Intimste zwischen ihnen bis dahin, waren Zungenküsse gewesen und selbst die waren eher zaghaft und zurückhaltend und wurden nur selten so verlangend, dass sich ihre Körper deutlich zu regen begannen.

Kurz stieg eine leichte Röte in Michiru´s Wangen, bei dem Gedanken an diese zaghaften Küsse und ihr gemeinsames, erstes Mal. Das sie beide mal derart schüchtern und zurückhaltend miteinander waren, war heute kaum noch vorstellbar. Nachdem die anfänglichen Unsicherheiten der anderen gegenüber nachgelassen hatten und sie einander immer besser kennen lernten, war sehr schnell Haruka´s besitzergreifende Art zutage getreten, bei der sie jedoch immer zärtlich blieb. Und beinahe genau so schnell hatte Michiru angefangen, genau diese Art unglaublich zu genießen. Nichts hielt ihr deutlicher vor Augen, wie sehr Haruka sich nach ihr sehnte. Nämlich genau so sehr, wie Michiru sich nach ihr sehnte. Und da es einfach nicht Michiru´s Art war, ihr Verlangen so überdeutlich zum Ausdruck zu bringen, passte es einfach nur perfekt, dass Haruka es tat.

Sie hörte die Badezimmer Tür und ihr Herz machte einen Sprung.

"Kommst du zu mir, Ruka?" fragte sie erfreut,

"Das ist..."

Sie schrie kurz erschreckt auf, denn in diesem Moment schlang sich bereits Haruka´s Arm von hinten um ihren Bauch, während diese zu ihr in die Dusche stieg und sie mit ihrem Oberkörper komplett gegen die Wand vor sich drückte.

"Ruka..." seufzte sie, als diese sofort anfing, ihren Nacken und ihre Schulter zu küssen und ihre freie Hand ohne Umwege zwischen Michiru´s Beine schob.

"Ich will dich so sehr...", wisperte die Blondine und drang verlangend in sie ein.

Michiru stöhnte erneut ihren Namen und wusste kaum, wie ihr geschah.

Alles war so schnell gegangen, kam so überraschend und mit solchem Nachdruck, dass ihr beinahe schwindelig wurde. Haruka drückte sie so fest gegen die Wand, dass sie sich wohl selbst dann nicht hätte befreien können, wenn sie es gewollt hätte. Doch sie wollte gar nicht.

Haruka war zwar so viel besitzergreifender als sonst, doch es war eindeutig nicht zu viel für Michiru. Sie genoß diese Steigerung sogar so sehr, dass ihre Wangen sich wieder deutlich rot färbten, anhand ihrer eigenen Gedanken. Haruka´s fordernde Finger und deren deutlich erregte Atmung taten ebenso ihren Teil dazu, wie deren, nicht mehr ganz so zarten, Liebesbisse in Michiru´s Schulter und Nacken.

"Du raubst mir den Verstand", keuchte sie ergeben,

"Bitte hör nicht auf..."

"Wie käme ich dazu?" schnurrte Haruka herausfordernd,

"Ich fang grad erst an..."

Sie zog Michiru von der Wand weg und ließ ihre freie Hand sofort zu deren Brüsten gleiten.

Wieder stöhnte die ergeben Haruka´s Namen und lehnte sich willig gegen sie.

"Ich will nie wieder so lange ohne dich sein", seufzte sie wohlig.

Während Haruka´s rechte Hand plötzlich regungslos ruhte, aber weiterhin zwischen Michiru´s Schenkeln blieb, wanderte die linke nach oben, legte sich um Michiru´s Kinn und drehte ihren Kopf zu sich zurück, um ihr in die Augen sehen zu können.

Durch Michiru schoss ein kurzer Stromstoss, als sie den Gesichtsausdruck ihrer Liebsten sah. Sie hätte diesen Ausdruck nicht einmal beschreiben können, sie wusste nur - er machte sie unglaublich an. Ebenso wie auch Haruka´s geflüsterte Worte.

"Nenn das Kind doch beim Namen", grinste sie minimal,

"Du willst nie wieder so lange auf Sex mit mir verzichten!"

Michiru´s Wangen färbten sich noch dunkler und sie senkte den Blick etwas.

Haruka hob ihren Kopf etwas weiter an und machte so deutlich, dass sie Blickkontalt wollte. Scheu befolgte Michiru den stummen Befehl.

"Sag es!" hauchte die Blondine ihr lockend entgegen,

"Ich will hören, dass du es sagst..."

Michiru schwieg und sah sie weiterhin scheu an.

Ihr Herz klopfte bis zum Hals und als Haruka´s Finger sich kurz in ihr bewegte, schloss sie einen Moment lang die Augen und seufzte ergeben.

"Sag es!" kam Haruka ihr so nahe, als wolle sie sie küssen.

Michiru konnte ihren heißen Atem auf ihren Lippen spüren

"Ich will nie wieder so lange auf Sex mit dir verzichten", hauchte sie erstaunlich fest, während sie Haruka direkt in die Augen sah,

"Dir die letzte Woche so nahe zu sein ohne das du mich berührst, war die größte Qual seit langem für mich, so sehr sehne ich mich nach dir..."

Haruka grinste zufrieden.

"So wie ich mich nach dir", wisperte sie verheißungsvoll und ließ ihre Finger Michiru erneut zum Stöhnen bringen.

Dann verschloss sie deren Lippen mit ihren, um sie genau so verlangend zu küssen, wie ihre Finger sich zwischen Michiru´s Beinen bewegten.

Alles, was in den letzten Wochen geschehen war, hatte keinen Platz mehr in Michiru´s Kopf. Keine Vergangenheit, keine Zukunft, nur das Hier und Jetzt. All die neuen Reize, die Haruka in ihr auslöste, die nie da gewesenen Empfindungen absoluter Ergebenheit und das grenzenlose Verlangen nach mehr war alles, was sowohl Michiru´s Körper, alsauch ihren Geist erfüllte.

Sie riss sich schweratmend aus dem Kuss, stützte sich mit den Händen an der Wand vor sich ab und gab Haruka damit noch mehr Handlungsfreiheit. Da sie nicht mehr Michiru´s Schwerpunkt ausgleichen musste, konnte sie absolut zielstrebig ihrem Verlangen folgen und brachte Michiru so nur kurz darauf zum Höhepunkt.

Statt ihr danach jedoch Halt zu geben, drückte Haruka sie einfach mit ihrem kompletten Gewicht erneut gegen die Wand. Michiru stöhnte leise auf und war wieder absolut wehrlos. Sie hatte nicht einmal die Kraft, Haruka´s Druck gegen zu halten, so sehr wirkte der gerade erlebte Höhepunkt noch in ihr nach. Zudem genoss sie den nackten Körper Haruka´s, der sich so fest an sie presste, dass sie jede Rundung, jeden Atemzug und jedes kleineste Zucken von deren Körper deutlich spürte.

"Ruka...", wisperte sie benebelt,

"Ich will noch mehr..."

Haruka biss leicht in ihren Nacken und schiegte ihre Wange danach verlangend an sie.

"Alles was du willst...", hauchte sie schnurrend in Michiru´s Ohr,

"Ich hab noch lange nicht genug..."

Sie packte Michiru, drehte sie zu sich herum, presste sie erneut fest gegen die Wand und holte sich einen fordernden Kuss von ihr.

Sofort schlang diese ihre Arme um Haruka´s Nacken, doch diese packte ihre Handgelenke und drückte auch Michiru´s Arme feste gegen die Wand.

"Niemand wird dich mir je wieder weg nehmen", entfernte Haruka sich nur wenige Millimeter von ihren Lippen,

"Du gehröst nur mir...!"

Ihr flüsterndes Raunen klang wie ein Versprechen, doch es hätte auch eine Drohung sein können.

Michiru wusste es nicht und es hatte auch keinerlei Bedeutung. Alles was Bedeutung hatte, war der erneute, verlangende Kuss ihrer Geliebten und deren intensive, körperliche Nähe. Als Haruka sie auf ihre Arme hob, seufzte sie bereits wieder deutlich erregt. Ohne den geringsten Gedanken daran zu verschwenden, dass sie beide platschnass waren und die Dusche weiterhin lief, trug Haruka Michiru ins Schlafzimmer und ließ sich mit ihr ins Bett sinken.
 

Usagi legte pikiert den Hörer weg. Sie wollte heute unbedingt in den Juuban Park, da es dort ein Sommerfest gab, aber keine ihrer Freundinnen hatte Zeit für sie.

Das war wieder einmal so typisch. Immer wenn es mal irgendwo etwas interessantes gab, hatten alle zu tun oder waren Außerhalb. Die einzige, der Usagi heute nicht übel nahm, dass sie unpässlich war, war Minako, denn die lag mit einer Erkältung im Bett.

»Wahrscheinlich ist ihr die Wasserschlacht bei Haruka und Michiru nicht bekommen«, grinste sie in sich hinein,

»War ja doch recht kühl später am Abend.«

Auch wenn es ihr nicht gefiel, so machte sie sich trotzdem allein auf den Weg in den Park.

Vielleicht traf sie ja unterwegs jemanden, den sie kannte. Naru zum Beispiel. Und wenn nicht, würde sie sich ganz sicher auch allein irgendwie amüsieren können. Schließlich gab es viele Leckereien auf so einem Sommerfest und Spiele, die wirklich Spaß machten.

Zu Fuß war sie eine gute halbe Stunde unterwegs bis zum Park, wenn sie nicht an jedem Schaufenster stehenblieb und in jeder Spielhalle einen Boxenstop einlegte. Was sich allerdings als äußerst schwierig erwies, weil das erste Schaufenster zu einem Brautgeschäft gehörte, was Usagi gute zehn Minuten Starren und Träumen kostete und die erste Spielhalle auf dem Weg das Crown Gamecenter war.

Unter dem Vorwand nur sehen zu wollen, ob Motoki da war, betrat Usagi die Spielhalle und war sofort in ihrem Element. Zwar war Motoki nicht da, aber das Sailor V Spiel schien nur auf sie gewartet zu haben. Voller Tatendrang warf sie eine Münze ein und klemmte sich hinter das Spiel. Ihre Freude jedoch wich schnell dem Ärger und als sie bereits die, etwa zehnte, Münze einwarf, weil in etwa genau so oft an der selben Stelle gestorben war, stand auf einmal Motoki neben ihr.

"Läuft wohl nicht so gut, hm?" grinste er sie an,

"Solltest vielleicht lieber am Renncomputer üben. Wenn du es ernsthaft irgendwann unter die ersten Drei schaffen willst."

"Allein macht das kein Spaß", murrte Usagi,

"Außerdem wollte ich eigentlich auf´s Sommerfest im Juuban Park, aber keiner hat Zeit mit mir da hin zu gehen."

"Ich muss leider arbeiten", grinste Motoki entschuldigend,

"Meine Schicht beginnt in einer viertel Stunde, tut mir leid. Aber Unazuki ist auch in den Park gegangen. Vielleicht triffst du sie dort."

"Klasse", sprang Usagi jubelnd auf,

"Dann geh ich sie mal suchen. Bye Motoki!"

Sagt ´s und verschwand aus der Halle.

Motoki starrte ihr verdutzt hinterher und dann auf das Sailor V Spiel.

"Sie hat nicht einmal mehr zu Ende gespielt", murmelte er,

"So eilig hatte sie es doch noch nie..."

Andererseits musste man sich bei diesem quirligen Blondchen eigentlich über gar nichts wundern.
 

"Michiru", freute Setsuna sich, als sie die Tür öffnete,

"Schön, dass es geklappt hat. Komm rein."

Setsuna hatte sie heute Morgen kurzfristig zu Kaffee und Kuchen eingeladen und Michiru konnte ihr da leider noch nicht sicher zusagen.

Die Nacht mit Haruka war lang gewesen und als Setsuna angerufen hatte, da hatte Michiru gerade einmal zwei Stunden geschlafen. Nach dem Telefonat jedoch hatte sich das Weiterschlafen auch erledigt. Diese Runde startete Haruka jedoch im Bett und sie endete unter der Dusche, welche vom Vorabend sogar immernoch lief.

"Du siehst müde aus", bemerkte Setsuna, als sie beide auf der kleinen Dachterrasse Platz nahmen,

"Lange Nacht?"

Michiru sah sie überrascht an, fing jedoch schnell an zu Grinsen.

"Sehr lang", gab sie errötend zu,

"Und wild."

"Uuhhh...", grinste Sestuna,

"Heißt, ihr habt die alte Form zurück gefunden?"

"Besser", grinste nun auch Michiru,

"Wenn das alles am Verzicht lag, dann setz ich Ruka künftig öfter mal zwei, drei Wochen auf Entzug."

"Klingt, als wüsst ich gern ein paar Einzelheiten", war Setsuna sichtbar neugierig,

"Natürlich keine zu intimen."

"Naja", grinste Michiru etwas unsicher,

"Sie war einfach so besitzergreifend, fast schon gierig. Eben als wäre sie süchtig nach mir und hätte komplett auf Entzug gestanden."

"Was daran ist neu?" war Setsuna verwirrt,

"Das Haruka besitzergreifend ist, ist selbst außerhalb des Bettes genug Menschen klar und das sie es im Bett ist, hast du mir schon vor Jahren erzählt. Außerdem konnte ich mir das auch selbst denken. Schließlich kenn ich Haruka gut genug."

"Du verstehst nicht", schüttelte Michiru den Kopf und sah sich um, als befürchte sie, jemand könne sie hören,

"Sie war so zielstrebig, so schnell... Mehr als ein Mal war ich schon beinahe soweit, als ich überhaupt registriert hab, dass sie schon wieder in mir war."

Setsuna zog die Augenbrauen hoch und wich etwas mit dem Oberkörper zurück.

"Wouhh", pustete sie,

"Klingt ja wirklich nach schwersten Entzug. Das Haruka so eine ist, hätte ich nun aber nicht gedacht. Ich war mir immer sicher, dich behandelt sie mit Samthandschuhen."

"Sie war ja auch nicht grob", fiel es Michiru plötzlich ganz leicht zu reden,

"Sie war zwar nicht so sanft, wie sonst immer, aber sie hat keinesfalls etwas getan, was ich nicht voll und ganz genossen habe."

"Dann bist du diejenige, die mich überrascht", grinste Setsuna sie breit an,

"Das ausgerechnet du auf die härtere Gangart stehst, hab ich dir echt nicht zugertraut. Wo du doch schon immer rot wirst, wenn das Thema Sex in Gegenwart der Mädchen zu deutlich wird."

"So langsam glaub ich, du willst mich ärgern", sah Michiru sie tadelnd an,

"Denkst du etwa ich steh auf S/M oder was?"

Setsuna konnte sich das Lachen nicht länger verkneifen.

"Ich stell mir Haruka grad mit Lederstrapsen und Peitsche vor", kiekste sie,

"Oder dich im Catwoman Köstüm!"

Michiru zog eine Schnute.

"Sehr witzig", murrte sie und erinnerte Setsuna mit dieser Reaktion stark an Haruka, die ähnlich reagierte, wenn sie sich auf den Arm genommen fühlte.

Das wiederum brachte sie noch mehr zum Lachen, woraufhin Michiru eine Erdbeere von ihrem Kuchenstück pflückte und sie nach ihr warf.

"Jetzt noch die Sahne hinterher und Haruka kann loslegen", prustete Setsuna,

"Oder steht ihr da eher auf Sirup?"

Michiru lehnte sich zurück, verschrenkte die Arme vor der Brust und schüttelte tadelnd den Kopf.

"Sag bescheid, wenn du fertig bist", stöhnte sie gelangweilt,

"Dann erfährst du vielleicht auch, was ich wirklich gemeint habe."

"Entschuldige", rief Setsuna sich zur Ordnung,

"Ich weiss doch, dass solche Sachen nichts für euch zwei sind. Ich konnte halt nur nicht widerstehen, dich etwas zu necken. Ich find´s gut, dass Haruka sich endlich etwas weiter vorgewagt hat bei dir. Schließlich schleicht ihr zwei schon so lange umeinander herum, weil keine wollte, dass die andere vielleicht denken könnte, ihr wärt nicht normal oder sowas. Wurde Zeit, dass ihr endlich mal den nächsten Gang einlegt."

"Huh?", entwich es Michiru,

"Du wusstest also, das Haruka sich bei mir immer zurück gehalten hat? Nicht einmal ich wusste das! Obwohl ich´s mir schon länger gedacht habe. Aber ich hatte immer Angst, es darauf ankommen zu lassen. Wenn ich denn falsch gelegen hätte, wäre es einfach nur noch peinlich gewesen."

"Mal ernsthaft Michi", grinste Setsuna tadelnd,

"Hast du je auch nur eine Sekunde lang geglaubt oder das Gefühl gehabt, irgendetwas von deinen Wünschen oder Bedürfnissen könnte ausgerechnet für Haruka zu viel sein? Ich bitte dich Michi. Das Haruka vor deiner Zeit kein Kind von Traurigkeit war, weisst du so gut wie ich. Wahrscheinlich noch besser! Die hatte schon ganz andere Kaliber Frau im Bett und war noch nie überfordert."

Das wusste Michiru wirklich, aber sich darüber ernsthaft Gedanken gemacht, hatte sie sich niemals. Für sie war das, was sie mit Haruka teilte das Beste, was sie je erlebt hatte und sie genoß jede Sekunde davon. Das es vom Besten wirklich eine Steigerung geben könnte, war ihr nie in den Sinn gekommen. Nicht bis zu dem Moment, in welchem Miraii ihr das auf schmerzhafte Weise vor Augen gehalten hatte.

Setsuna hatte sofort bemerkt, dass Michiru´s Stimmung kippte. Ihr Lächeln verschwand von einer Sekunde auf die andere und ihr Blick schweifte in weite Ferne.

"Woran denkst du?" fragte die Pluto Kriegerin vorsichtig,

"Ist es wegen diesem Mädchen?"

"Miraii", stieß Michiru beinahe verächtlich hervor,

"Sie hat sich meine Ruka einfach genommen. Hat mich als Druckmittel benutzt, um sie ins Bett zu bekommen und ernsthaft von mir verlangt, sie mit ihr zu teilen!"

"Wie bitte?" sah Setsuna sie geschockt an,

"Davon hast du mir bisher aber nichts gesagt."

"Ich hab es niemandem gesagt", murmelte Michiru,

"Jedenfalls nicht so deutlich. Haruka weiß zwar das meiste, was Miraii gesagt und getan hat, aber eben auch nicht alles."

"Und sie wollte wirklich, dass du Haruka mit ihr teilst?" konnte Setsuna es nicht glauben,

"Heute du, morgen sie oder wie soll ich mir das vorstellen?"

Michiru schüttelte den Kopf und senkte den Blick.

"Sie war nur an Haruka als Mann interessiert", sagte sie leise,

"Aber ich sollte Haruka dazu bringen, wenigstens ein Mal auch als Frau mit ihr zu schlafen. Sie hat sich dadurch irgendetwas erhofft, wegen dieses seltsamen Virus´, vonwegen mit Leib und Seele und so ein okkulter Firlefanz. Bis auf dieses eine Mal hat sie mir ein 'du sie und ich ihn' angeboten. Wohlgemerkt mit den Worten, das ich ihm sowieso nicht gewachsen wäre und es egoistisch von mir sei, seine Bedürfnisse zu ignorieren. Schlimm genug, dass sie sich bei mir schon zurück halten müsste..."

Michiru hob den Kopf und suchte Setsuna´s Blick.

Die sah sie erschüttert an und musste erst einmal tief Luft holen, bevor sie etwas dazu sagen konnte.

"Das ist natürlich ein sehr harter Schlag", sagte sie leise,

"Aber dieses Mädchen wusste nicht, wie sehr du Haruka liebst und wie sehr sie dich! Ihr wart immer glücklich miteinander! Was spielt es da für eine Rolle, auf die eine oder andere Sache zu verzichten? Das tut jeder!"

"Nein Setsuna", flüsterte Michiru gequält",

"Sich beim Sex nur etwas zurück zu halten und nicht alles ausleben zu können, was einem gefällt, dass ist die eine Sache und sicherlich kein Weltuntergang. Aber komplett auf Sex zu verzichten, etwas ganz anderes. Ich habe immer nur an sie und mich gedacht, dass auch er Bedürfnisse hat, ist mir nie in den Sinn gekommen."

"Das also macht dir so zu schaffen", stellte Setsuna fest,

"Ich hab doch sofort gemerkt, das da noch mehr war, als wir bei euch waren. Darum hab ich dich heut früh auch eingeladen."

"Haruka und ich sind jetzt schon seit fast fünf Jahren ein Paar", flüsterte Michiru schmerzlich,

"Ihn gab es sogar schon vorher. Ich wusste er ist ein Teil von ihr und hatte auch nie ein Problem damit. Sonst hätte ich mich nicht in sie verliebt. Aber er war nie wirklich präsent für mich. Ich meine, selbst in der Zeit, als sie den großen Rennfahrer gemiemt hat und ich auch mit ihm eine Menge Zeit verbracht habe, da war es immer sie, die Abends aus dem Bad und zu mir ins Bett kam. Ich habe mich nicht gefragt, ob sie das selbst so wollte oder nur meinetwegen getan hat."

"Du fürchtest also, Haruka könnte auch als Mann den Wunsch haben, dir so nahe zu sein, wie als Frau", verstand Setsuna,

"Das wäre nicht wirklich in deinem Sinne, stimmt´s ?"

"Ich weiss es nicht", gab Michiru zu,

"Darüber hab ich mir auch nie Gedanken gemacht. Ich war doch glücklich mit ihr. Doch du hast schon Recht - mit Männern hatte ich´s noch nie so wirklich. Außer Küssen war da nie was und selbst das wollte ich selten wiederholen."

"Ich seh dir an der Nasenspitze an, dass du dir sehrwohl schon Gedanken darüber gemacht hast, ob Haruka dich auch als Mann will und ob du es tun würdest", sah Setsuna sie ernst an,

"Und zu welchem Schluß bist du gekommen?"

Michiru zögerte.

Dann jedoch sah sie Setsuna fest an.

"Ich liebe Haruka", sagt sie,

"Mehr als alles andere auf der Welt. Ich würde auch dann bei ihr bleiben, wenn sie für immer als Mann leben wollte."

"Nichts anderes habe ich erwartet", nickte Setsuna,

"Und genau das sollte dir deine Ängste eigentlich nehmen, dass Haruka unzufrieden sei, weil sie sich nicht wirklich ausleben kann mit dir. Du würdest sie auch als Mann lieben, bei ihm bleiben und mit ihm schlafen. Haruka tut dasselbe für dich, indem sie sich deinen Bedürfnissen anpasst und nicht zu viel von dir verlangen will."

"Ziemliche Scheiß Situation, hm?" murmelte Michiru,

"Einer steckt immer irgendwie zurück, damit der andere glücklich ist. Bedeutet Glück denn nicht aber eigentlich, dass beide Seiten gleichermaßen geben und nehmen?"

Setsuna beriff, dass Michiru ihre Angst, Haruka zu verlieren, längst noch nicht besiegt hatte.

Eher schien diese immer größer zu werden und selbst die vergangene Nacht und wie sehr Michiru sie genossen hatte, hatte daran nichts geändert.

"Haruka ist glücklich mit dir", legte Setsuna ihre Hand auf Michiru´s,

"Sie hat dich bisher nicht verlassen und wird es auch zukünftig nicht. Und wenn du trotzdem glaubst, sie will dich auch als Mann, dann frag sie oder biete es ihr an. Du sagtest, du wärst bereit dazu."

"Das bin ich", nickte Michiru,

"Nur macht der Gedanke sie darauf anzusprechen mich verflucht nervös. Ich hab doch noch nie..."

Sie grinste unbeholfen und fand nicht die richtigen Worte.

"Angst, dass du was falsch machst?" fragte Setsuna,

"Oder Angst, dass es weh tut?"

"Beides", murmelte Michiru,

"Was ist, wenn er...naja..."

"Gut bestückt ist?" grinste Setsuna.

Michiru wurde rot und nickte.

"Bei Haruka wohl anzunehmen", grinste Setsuna nachdenklich,

"Zumindest muss er sich sicher genauso wenig verstecken wie sie."

"Danke", gab Michiru geschlagen von sich,

"Jetzt hab ich noch mehr Angst."

"Keiner zwingt dich, es zu tun", zuckte Setsuna mit den Achseln,

"Außer dir selbst vielleicht."

"Du hast Recht", nickte Michiru,

"Ich sollte erstmal abwarten, wie es weiter geht. Vielleicht ist ja wirklich alles gut, so wie es ist."

"So gefällst du mir besser", lächelte Setsuna,

"Jetzt essen wir noch ein Stück Kuchen und konzentrieren uns auf andere Themen, damit wir noch etwas vom Nachmittag haben, bevor Haruka dich abholt."

"Wir haben genug Zeit", lächelte nun auch Michiru wieder,

"Haruka ist zu diesem Sommerfest im Juuban Park gefahren und holt mich nicht vor neun ab."



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  MiHa-San
2017-09-07T05:33:35+00:00 07.09.2017 07:33
ohoh, Haruka wird doch wohl nicht seinen Mann mit Usagi befriedigen.....sollte es so sein, wird das ein harter schlag für Michiru....die zwei sollten zügig miteinander offen und ehrlich reden, bevor noch mehr passiert, was ihre Beziehung belastet....ahhhh ich bin so aufgeregt wies weiter geht
Antwort von:  Laito-Sakamaki
07.09.2017 15:16
he he... ;)
Von:  dreamfighter
2017-09-06T20:17:51+00:00 06.09.2017 22:17
Ui, da war ja eine Menge angestaut, wenn Michiru nicht mal aus der Dusche hervor kommen konnte...

Der Absatz mit Usagi ist nicht ohne Grund eingeschoben worden, davon bin ich überzeugt und diese Vermutung wurde durch deinen letzten Satz noch bestärkt. Da bin ich ja schon auf den Ausgang gespannt.

Wie viele Gedanken und Sorgen sich Michiru rund um ihre Beziehung zu Haruka macht, hast du wirklich sehr gut rüber gebracht. Setsunas Kommentare haben mich echt schmunzeln lassen. Echt klasse umgesetzt. Ich lass mich mal überraschen, ob Michiru auch mit Haruka als Mann schlafen wird. Wobei ich fast davon ausgehe, da die Liebe der beiden so extrem stark ist. Nur ob das dann nicht zu einem Rückfall Harukas, in Bezug auf die "Infektion", bedeutet bleibt dabei natürlich noch offen und macht alles so extrem spannend.

Bis zum nächsten Kapi (Hoffentlich schon morgen)
Antwort von:  Laito-Sakamaki
06.09.2017 23:01
was soll ich sagen? ich bin durchschaut ^^
Antwort von:  dreamfighter
07.09.2017 06:20
Ich bin mir sicher, dass du noch die ein oder andere Überraschung für mich auf Lager hast. Und da freue ich mich schon drauf


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