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Campshenanigans

Tanaka x Tora | Bokuto x Kuroo x Kasamatsu | Kiyoko x Yachi (und andere)
von

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Part I - Kasamatsu

Yukio schaffte es selbstredend keine halbe Stunde, den beiden Übeltätern aus dem Weg zu gehen, nachdem er mit Baden fertig und wieder im Zimmer war. Und es schien auf Seite dieser beiden Klärungsbedarf zu geben, denn sie trieben Yukio in eine Ecke, während Hinata, Kiyoshi und Suga nach einem Getränkeautomaten suchen gingen, weil Hinata Durst hatte und nicht alleine gehen wollte, da ihm offenbar immer komische Dinge passierten, wenn er alleine unterwegs und große Kerle in der Nähe waren.
 

Yukio wollte sich gerade mit seinem iPod auf seinen Futon werfen und so tun, als würde er sofort einschlafen, aber da hatte sich Bokuto schon neben seine Füße gehockt und Kuroos Gesicht schwebte direkt über ihm. Er verpasste dem Kapitän von Nekoma beinahe eine Kopfnuss, weil er sich so erschreckte.
 

»Yukio«, sagte Bokuto und ausnahmsweise brüllte er einmal nicht, sondern starrte ihn überraschend ernst und eindringlich an. Yukio hätte nicht gedacht, dass das möglich gewesen wäre. Außerdem spürte er bei der Benutzung seines Vornamens ohne Suffix eine merkwürdige Mischung aus Empörung und Erregung. Toll.
 

»Wir dachten, wir erkundigen uns mal, ob bei dir alles ok ist«, sagte Kuroo beiläufig und zog Yukio ungefragt die Stöpsel aus den Ohren.
 

»Ja, Alter! Haben wir dich erschreckt?«, wollte Bokuto wissen. Yukio starrte sie beide abwechselnd an. Dann schüttelte er den Kopf, was eiskalt gelogen war, und er entnahm Kuroos Gesichtsausdruck, dass dieser es sofort durchschaute.
 

»Wir dachten, du hast vielleicht was dagegen, wenn zwei Kerle…«, meinte Kuroo mit einer lässigen Handbewegung.
 

In diesem Moment wurde Yukio klar, dass die beiden sich tatsächlich Gedanken darüber gemacht hatten, was er von ihnen hielt. Beziehungsweise, was er davon hielt, dass sie knutschten. Er hatte sich wie der letzte Trottel verhalten und jetzt dachte die beiden wahrscheinlich, dass er ein homophober Saftsack war, der das Kotzen bekam, wenn zwei Männer sich küssten.
 

Yukio bekam eine sehr trockene Kehle. Er hatte keine Lust den beiden zu erklären, dass er keine generellen Probleme mit knutschenden Kerlen hatte, sondern dass er nur nicht besonders gut damit umgehen konnte, mit seiner eigenen sexuellen Orientierung konfrontiert zu werden. Was natürlich überhaupt keinen Sinn ergab, aber er konnte es nun einmal nicht ändern.
 

»Es ist mir sehr egal, wen ihr knutscht«, sagte er abweisend und rutschte ein Stück auf seinem Futon zur Seite, um Kuroos Gesicht zu entkommen, dass viel zu nah über seinem schwebte. Kuroo und Bokuto schauten sich kurz an, dann zuckte Kuroo mit den Schultern und rückte von Yukios Futon ab.
 

»Dann ist ja gut. Wir wollten nur nicht, dass jetzt hier auf dem Zimmer zwei Wochen dicke Luft ist, weil du was gegen gleichgeschlechtliche Paare hast«, erklärte Kuroo und streckte sich nun auf seinem eigenen Futon an. Zu Yukios Entsetzen warf sich Bokuto direkt neben Kuroo auf dessen Futon, platzierte seinen Kopf auf Kuroos Schulter und machte die Augen zu.
 

Na toll.
 

Jetzt startete hier ein Kuschelfestival. Yukio drehte seine Musik so laut auf wie möglich, ignorierte Hinata, Kiyoshi und Sugawara, die zu diesem Zeitpunkt das Zimmer betraten und versuchte krampfhaft an etwas anderes zu denken. Aber alles, was sein Gehirn ausspucken wollte, war Kuroos Gesicht und der Satz »Na? Mitmachen gefällig?«.
 

Schlimm genug, wenn er einen Mann attraktiv fand, jetzt waren es schon drei. Und Yukio wollte nicht – wollte ganz unbedingt und es war zum Mäusemelken – mal mit einem einzigen Mann rumknutschen, geschweige denn mit zweien.
 

Waren Bokuto und Kuroo ein Paar oder einfach nur Freunde mit… nun ja. Wenn sie ein Paar waren, dann war diese Frage sicherlich scherzhaft gemeint gewesen.
 

Yukios Herz hämmerte in einem unerlässlichen Trommelwirbel gegen seine Rippen und als er kurz die Augen öffnete und den Kopf drehte, um zu Kuroo und Bokuto hinüber zu blicken, blickte er direkt in Kuroos wissend dreinschauende Katzenaugen.
 

Yukio schlief nicht viel in dieser Nacht. Wahrscheinlich würde er zwei Wochen lang überhaupt nicht mehr schlafen und zu allem Überfluss redete Hinata im Schlaf, was alles noch schlimmer machte. Er träumte mindestens drei Mal von Kuroo und Bokuto und einmal schob sich sogar noch Kise dazwischen, was dazu führte, dass Yukio in aller Herrgottsfrühe aufstand und sich im Bad einschloss, um seine sehr nachhaltige Morgenlatte zu beseitigen.
 

Sein Leben war ein Witz.
 

In diesem Moment bereute er es sehr, dass er dem Trainingscamp zugestimmt hatte.
 

Die nächsten Tage verliefen erstaunlich ruhig dafür, dass er mit Bokuto und Hinata auf einem Zimmer war. Hinata war die meiste Zeit über unterwegs, weil er zu hibbelig war, um Zeit auf dem Zimmer zu verbringen und Bokuto und waren meistens in ihrer freien Zeit außerhalb des Zimmers. Oder sie waren schweigend im Zimmer. Was schlimm war, weil die einzigen Momente, in denen Bokuto still war, beim Küssen und beim Schlafen war. Das hieß also, dass wenn Kuroo und Bokuto schweigend im Zimmer waren, dann knutschten sie.
 

Yukio konnte einfach nicht wegsehen. Er war ein elender Voyeur. Und das schlimmste daran war, dass Kuroo ihn jedes Mal erwischte. Der Mistkerl machte es wahrscheinlich mit Absicht. Am fünften Tag und kurz vor Beginn vom Wochenende, das Yukio den Göttern sei Dank zu Hause verbringen konnte, kam eine der Managerinnen von Fukurodani herein, um ein bisschen mit Bokuto zu plaudern.
 

»Ich muss dir übrigens sagen, Bokuto-san, du und Kuroo-san liegt weit vorne, was Knutscheskapaden angeht.«
 

Bokuto quittiert diese Information mit einer Faust, die er in die Luft stieß und einem sehr lauten »HEYHEYHEY!«. Kuroo gluckste heiter.
 

»Mir war nicht klar, dass es einen Wettbewerb diesbezüglich gibt. Wer ist unsere Konkurrenz?«
 

Shirofuku legte den Kopf schief und lächelte amüsiert.
 

»Ah, Takao-san und der große Kerl mit der Brille. Ich hab seinen Namen vergessen. Und seit gestern anscheinend auch noch ein gewisser Aomine-san und jemand, den Momoi liebevoll Ki-chan nennt. Ich glaube, es ist dieser blonde, hübsche Typ«, erklärte Shirofuku.
 

Yukio wäre beinahe über seine eigene Reisetasche gestolpert und hätte sich der Nase nach hingelegt. Und selbstverständlich bemerkte Kuroo es und grinste ihn breit an.
 

»Es gibt einen Wettbewerb? Was für einen Wettbewerb? ICH MUSS KAGEYAMA SCHLAGEN!«, verkündete Hinata in diesem Moment. Er hatte offenbar nur mit halbem Ohr zugehört und sprang nun auf und ab. Kuroo lachte.
 

»Achso? Wen möchtest du denn knutschen, Hinata?«
 

Hinata blinzelte.
 

»Huh?«
 

»Darum geht es. Wer wie viel knutscht«, erklärte Bokuto sehr geduldig. Hinata verzog das Gesicht.
 

»Ew. Ich will niemanden knutschen, ich will Volleyball spielen.«
 

Yukio schnaubte amüsiert und Kuroo lachte. Er klang ein bisschen wie eine Hyäne, wenn er lachte, aber Yukio störte sich nicht daran. Hinata schien tief in Gedanken versunken, dann drehte er sich zu seinen Zimmergenossen um.
 

»Wollt ihr irgendwen knutschen?«, wollte er wissen. Kiyoshi hob die Hände, als wollte er die Frage abwehren und Sugawara lachte leise.
 

»Niemanden, der mich zurück knutschen wollen würde«, erklärte Kiyoshi geduldig. Sugawara nickte. Und dann richteten sich alle Blicke auf Yukio. Er wusste, dass er knallrot war.
 

»Ich will niemanden knutschen«, sagte er. Das Wort knutschen klang lächerlich aus seinem Mund. Hinata nickte ernst, als würde er absolut verstehen, was er meinte. Irgendwie tröstete Yukio das nicht sonderlich. Kuroo hob eine Augenbraue und Bokuto runzelte die Stirn, sagte aber dankenswerterweise nichts.
 

»Na, ich muss auch sagen, wenn wir gegen diesen verklemmten, glücksbringerhortenden Spielverderber verlieren würden, wäre ich etwas gekränkt«, sagte Kuroo und griff sich dramatisch an die Brust. Shirofuku kicherte leise.
 

»Keine Sorge. Ihr liegt weit vorne. Momoi-san und ich führen sehr streng Buch. Und es sieht nicht so aus, als würden Aomine-san und Ki-chan euch noch einholen.«
 

Yukio lauschte in sich hinein und prüfte, ob es ihn störte, dass Kise mit Aomine knutschte. Sein Bauch und Herz sagten ihm »Nein«. Das war immerhin etwas beruhigend, auch wenn er selbstredend an Kises Geschmack zweifelte. Kise hatte eine freie Auswahl zwischen allen möglichen Mädchen und Jungs und er suchte sich gerade diesen arroganten Saftsack aus. Aber das war nicht Yukios Problem.
 

»Gibt es noch mehr Paare, von denen wir nichts wussten?«, erkundigte sich Kiyoshi interessiert. Er schien über Midorima und Takao ebenso erstaunt gewesen zu sein, wie Yukio. Shirofuku und Kuroo lächelten ein gruselig ähnliches Lächeln.
 

»Oh, aber Kiyoshi-san, wenn wir es wüssten, dürften wir es doch nicht einfach erzählen, wenn die Leute nicht wollen, dass andere es wissen«, sagte Shirofuku und wackelte streng mit dem Zeigefinger. Kiyoshi lächelte und nickte.
 

»Das ist natürlich wahr.«
 

»Bokuto, wollen wir eine Wette abschließen, wer noch mit jemandem knutschen wird, während wir hier sind?«, fragte Kuroo grinsend. Bokuto sprang begeistert auf.
 

»Ha! ICH GEWINNE AUF JEDEN FALL! Euer Yaku scheint mir recht durchtrieben. Oder nein, warte! Wie ist es mit Kiyoko-san und Yachi-san? Oh, OH! Moriyama sieht auch aus, als würde er gerne jemanden knutschen wollen!«
 

»Lass uns unsere Wetten auf Zettel schreiben und dann geben wir sie Yukie-san und sie kann am Ende auslosen, wer gewonnen hat«, meinte Kuroo grinsend. Shirofuku nickte, gluckste und sah dann gespannt dabei zu, wie Bokuto aufgeregt nach Papier kramte.
 

Yukio wollte definitiv nicht wissen, wer alles auf diesem Zettel landete.
 

Als er seine Tasche gepackt hatte und sich auf den Weg nach Hause machen wollte, fand er ein zusammengefaltetes Blatt Papier neben seinem Futon. Er faltete es auseinander und las:
 

»Falls du uns übers Wochenende vermisst und/oder mir dabei helfen willst, die Wette zu gewinnen« und darunter eine gekritzelte Handynummer inklusive einer ausgesprochen schlecht gemalten Katze.
 

Yukio knüllte das Blatt zusammen und warf es in den Papierkorb, bevor er sich auf den Weg nach Hause machte.



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