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Blickwinkel

von

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Ich bin...

Mein Name ist Luca, ich bin 17 und Weiblich auch wenn der Name dies nicht vermuten lässt.

Ich bin Schülerin an einer Oberschule und gerade heute ist ein Parkfest an unserer Schule geplant. Normalerweise würde ich nach dem Unterricht direkt nach Hause gehen, aber irgendetwas lies mich bleiben. Vielleicht war es auch nur das schöne Wetter, denn der erfrischende Wind strich durch mein Schulterlanges Dunkelbraunes Haar. Ich betrachtete es wie es im Wind wehte während ich mich auf eine Bank setzte, die direkt neben einem Eiswagen stand. Geistesabwesend starrte ich in die Luft und beobachtete die tanzenden Blätter an den Bäumen über mir. Ich bemerkte erst jetzt das noch jemand auf der Bank saß, da dieser Jemand mit irgendetwas zu rascheln begann. Ich drehte meine Kopf um diese Person zu betrachten, verwirrt über meine plötzliche Neugier musste mein Blick total bescheuert ausgesehen haben. Denn ich mied es Fremde einfach so anzusehen, ich tat dies nichtmal aus Neugierde. Zumindest bis jetzt, mein Blick traf ein Paar grüne wunderschöne Augen, ich schaute direkt in das Augenpaar eines Jungen Mannes. Dieser wiederum sah mich ebenfalls direkt an. Geschockt von dem was ich sah riss ich meine Augen auf und wendete den Blick sofort ab. Wie unverschämt von mir Ihn einfach anzustarren, gleichzeitig bemerkte ich das unwohle gefühl das er seinen Blick noch nicht abgewendet hatte. Ich riskierte einen Blick, indem ich kaum bemerkenswert meinen Kopf zu seite drehte, leicht nach unten sodass meine Haare vor meine Augen vielen. Ich konnte durch sie hindurch sehen und hoffte das er nicht bemerkte. Er saß mit dem rechten Ellenbogen auf dem Knie gelehnt. In der linken Hand ein Eis was er ab und zu abschleckte, ich wanderte mit meinem blick weiter aufwärts.

Ein paar Haare vielen Ihm durch die leicht nach vorn gelehnte Position, ins Gesicht. Sie waren nicht wirklich Lang, aber sie verdeckten seine Ohren teilweise. Er hatte ein wirklich schönes Gesicht, helle Haut und fast schon Feminime Gesichtszüge. Und dann die Augen! Sie waren noch immer auf mich gerichtet, das bemerkte ich erst jetzt, ich drehte mich erneute sofort weg und sah einfach in die andere Richtung. Ich fühlte wie sich meine Wangen mit Hitze fühlten. Auch mein Herz schlug plötzlich schneller, "was soll das?" murmelte ich still in mich hinein, nur für mich hörbar.

Er ist vielleicht ein Hübscher Kerl, aber ich kenne ihn überhaupt nicht, nur wegen seiner Schönheit begann mein Herz zu rasen. Das passte überhaupt nicht zu mir, ich machte mir nichts aus dem Aussehen anderer. Mir war es ja sogar egal wie andere über mich dachten, ich zog mich immer so an das ich mich wohl fühlte. Machte keinen Trend mit, nur weil es gerade "In" war. Und ich lies mich nie von irgendwelchen Kerlen anmachen, falls dies doch mal geschah antwortete ich so unweiblich es nur ging und verschaffte mir so wieder Freiraum. Ich wollte eigentlich nur allein sein, so wie gerade, ich wollte ich würde allein auf dieser Bank sitzen. Ach was!? Wieso bin ich nicht einfach nachhause gegangen? Wütend über mich selbst ballte ich unbewusst meine Fäuste und machte wahrscheinlich ein furchterregendes Gesicht. "Hier." eine Stimme unterbrach meinen selbstkritischen Gedankenstrom, ich schrak auf und machte ein "ieek" Geräusch und sah auf. Ich hob meinen Kopf langsam und sah zur Seite. Zu meiner überraschung stand jemand neben mir vor meinem Gesicht. Ich hob meinen Blick an und bemerkte das mir dieser Jemand ein Eis hin hielt. Verwundert über diese Geste suchte ich nach dem Gesicht, völlig perplex bemerkte ich das es der Junge von der Bank war. Unfähig mich zu bewegen starrte ich ihn einfach nur an. "Nun nimm schon, sonst schmilzt es!" Sagte er beinahe schroff, etwas benommen von seiner Stimme griff ich nach dem Waffelhörnchen. Meine Finger striffen seine leicht, ich war wie unter Strom, noch nie war ich wegen eines Kontaktes zu einem anderen Menschen so .. unfähig. Ich verhaarte in dieser Position, er legte seinen Kopf schief und schaute mich jetzt etwas besorgt an. "Geht es dir gut? Hast du vielleicht zuviel Sonne abbekommen?", ich schüttelte meinen Kopf und senkte den Arm wieder. Ich starrte nun das Eis an und umschloss es mit beiden Händen, senkte den Kopf wieder und sagte kaum hörbar. "Danke." Zu mehr war ich nicht imstande. Ich konnte seine Schuhe von hier aus sehen, er schien eine Weile so zu verweilen, dann bemerkte ich das ein Tropfen kaltes mittlerweile flüssiges Eis über meine Finger lief. Hastig lekte ich den Tropfen weg und begann endlich das Eis zu essen, es waren 2 Kugeln, die obere schien Haselnuss zu sein und die untere Joguhrt. Mein lieblings Eis, was für ein zufall das er die beiden Sorten erwischt hat die ich am meisten mochte.

Vermutlich gab es nur 4 Sorten und er hat deshalb viel glück gehabt, alles andere Ausblendend wagte ich es in Richtung des Eiswagens zu sehen. Überrascht schien ich meine Augen wieder weit geöffnet zu haben. "14 Eissorten!" Stand groß auf der Glasscheibe geschrieben. "Das war nur glück!" Murmelte ich, "Hmm?" kam von der Seite, ich zuckte zusammen. "Ist es das falsche?" Wieder er, wieso ist er überhaupt noch hier? Wäre er nicht hier, wäre ich nich in diese völlig bekloppte Stase gefallen. "Nein, es ist genau die die ich mag" stotterte ich schwach. Ich hörte ein zufriedenes seufzen, gemischt mit einem lachen. "Dann hatte ich ja Glück!" Er gab es selbst zu, es war nur Glück nichts weiter!

Wieviel Zeit war mittlerweile vergangen? Ich verspeißte gerade den letzten Rest meiner Waffel, der Junge saß immernoch neben mir. Im gegensatz zu mir aber völlig entspannt, "Ich geh dann mal wieder. Pass auf dich auf." sagte er als er aufstand, verwirrt von seinen Worten sah ich auf. Er stand noch bei mir und sah mich an, sein Gesicht sah auf einmal besorgt aus, fast schon gequält. "Was?" stammelte ich, wütend über mich selbst und meine dumme Frage, knallte ich mir meine rechte Hand ins Gesicht.

"Ich sitze hier öfter und normalerweise auch viel länger aber.." diesmal senkte er seinen Blick, "ich scheine dich irgendwie einzuschüchtern oder so, zumindest scheinst du dich höhst unwohl zu fühlen, daher gehe ich jetzt." Was? Dachte ich diesmal, wieso sagt er sowas. Das klingt fast als ob die Parkbank eine art Terretorium wäre welches er jetzt aus Mitleid räumt.

Etwas verwirrt von meinen Gefühlen sah ich ihn an, war ich verunsichert? Ja. Fühlte ich mich unwohl? Definitiv. War er das "Problem", schon irgendwie aber dennoch wollte ich nicht das Er deswegen gehen muss. Nur weil ich Sozial unfähig war musste er sich deswegen ja nicht schuldig fühlen.

Er drehte sich um und fing langsam an weg zu gehen, ich streckte eine Hand aus striff ganz leicht sein Shirt. Aber die Berührung war so leicht das er sie nicht zu bemerken schien, ich wollte nicht das er ging. Ich gab einen seltsamen Ton von mir, doch das war auch alles was ich zu tun vermochte. Ich verfluchte mein völlig bescheuertes benehmen, wegen mir fühlt er sich jetzt vermutlich schlecht. Meine Augen auf ihn gerichtet, sah ich ihm nach. Seine dunkelbraunen Haare wurden durch den Wind durchwühlt. Ein seltsames Gefühl durchführ meinen Körper und endete in meinem Bauch, es war ein kribbeln, es kitzelte mich. Mir wurde ganz warm, erst jetzt bemerkte ich das ich noch immer in die Richtung des Jungen starrte, der schon lange außer sicht war. Der Himmel färbte sich Orange, erschrocken von dieser erkenntnis, bemerkte ich erst jetzt wie lange ich da gesessen haben muss. Schnell kramte ich mein Handy heraus und schaltete den Display ein. 20:16 Uhr, "Waaas!" Brüllte ich tatsächlich laut und riss meine tasche schnell nach oben drückte sie gegen meine Brust und rannte los.
 

Zuhause angekommen schlitterte ich völlig außer atem in die Küche "Ich bin zuhause! Tut mir leid das ich so spät bin!" Entschuldigte ich mich etwas zu laut. Meine Mutter stand vor einer Arbeitsplatte und schnitt eine Gurke in scheiben. "Was ist los? Hast du dich endlich mal mit Freunden getroffen? Oder vielleicht mit einem Jungen?" sagte sie während sie sich umdrehte, mit einem lächeln auf den Lippen und keine Spur von besorgnis. Wieso bin ich überhaupt so gerannt? Fragte ich mich innerlich, erst jetzt kam der Inhalt ihres Satzes bei mir an. Sofort spürte ich die hitze in meinen Wangen auflodern. "Was!? Nein hab ich nicht!" beteuerte ich. Doch hab ich! Schrie ich in meinem Kopf, zumindest indirekt. "Aha! Ich wusste es!" sagte meine Mutter mit einem plötzlichen Kindischen überschwang in der Stimme. Ich wusste was sie dachte und wollte mich gerade aus der Küche flüchten. "Du bleibst schön hier und ist dein Abendessen!" sagte sie nun im befehlshaberischen Klang einer Mutter die ihr Kind belehrte. "Und erzählst mir was passiert ist!" setze sie grinsend fort, diesmal wieder mit Kindischer Neugier. "hmpf!" stöhnte ich und ließ mich auf einen Stuhl am esstisch sinken. "Es ist nichts wirklich spannendes passiert." beteuerte ich in der Hoffnung sie würde vielleicht nachgeben. "Du kommst eigentlich nie zu spät nachhause, vorallem nicht nach der Schule. Also!? Was ist passiert? Heute war doch dieses Parkfest oder nicht? Da hast du doch sicher jemanden getroffen, oder?" Fragte sie aufgeregt. Ich zögerte etwas ergriff die Gabel die auf dem Tisch lag und folgte mit meinem Blick dem Teller den meine Mutter gerade anrichtete. "Nun ich weis nicht was mich Heute davon abhielt nach der Schule nachhause zu gehen. " Sagte ich und machte eine kurze Pause. "Aber ich tat es nicht, stattdessen setzte ich mich auf eine Parkbank auf der schon Jemand saß" Setzte ich fort. Meine Mutter sah mich ungläubig an, "Du hast doch NEBEN JEMANDEN GESETZT!?" betonte sie eigenartig als sie mir den Teller endlich hinstellte. "Naja, ich war so in gedanken versunken, ich habe es eigentlich garnicht bemerkt, bis er ein geräusch gemacht hat." setzte ich meine Geschichte fort. "Ach so, also warst du mal wieder in gedanken versunken." sie seufzte. "Ja na und."meckerte ich und stach in eine Kartoffel die auf meinem Teller in einer dunklen Soße lag und schob sie zu hälfte in den Mund. "Und hast du mit ihm geflirtet?" Das kam unerwartet. Ich verschluckte mich etwas und hustete. "WAS? Nein!" Keuchte ich. "Er hat da gesessen und Eis gegessen, ich hab ihn nur kurz angestarrt und dann weggeschaut. Er muss gedacht haben das es mir nicht gut geht, denn er hat mir einfach ein Eis gekauft." sagte ich immer leiser werdend. Ich dachte an sein Gesicht. Meine Mutter schien mich einfach nur anzustarren. "Und dann ist er gegangen weil er dachte das er mich stört." murmelte ich. "Ach so." sagte sie nur mit einem unerklärlichem Blick und stand auf. "Wenn du fertig bist mach das bitte sauber und räum es weg." herrschte sie wieder aber diesmal sanft. "Okay." Auch wenn sie manchmal Kindisch war, respektierte sie mich wie ich war, mit all meinen Macken und konnte mich auch in Ruhe lassen wenn es dafür Zeit war.

Ich bemerkte wie sehr sich mein Gemüt auf einmal geändert hatte. Ich war traurig, niedergeschlagen. Warum? Etwa weil er gegangen ist, wegen mir..
 

Nachdem ich alles aufgeräumt hatte ging ich in mein Zimmer und lies mich auf mein Bett fallen, am Kopfende war eine Ablage, auf der mein Laptop stand. Ich öffnete ihn und schaltete ihn ein, nach eine kurzen Zeit war er hochgefahren. Ich öffnete das Internet und ging auf die Webseite unserer Schule, klickte auf der Startseite auf das "Empfohlene Thema", Parkfest.

Es öffnete sich eine Übersicht mit einigen Reitern, unter anderem Galerie. Ich vermutete zwar das noch keine Bilder enthalten sein würden. Doch mein verdacht wurde schnell erstickt, es waren Bilder da. Viele Bilder, ich scrollte gedankenverloren durch sie. Denn ich wollte nur überprüfen ob ich ihn finden würde. Die Bilder trugen Namen, da war zB eines das hieß "Lachende Blätter", zu sehen wa ein ausschnitt unseres Schulparkes mit vielen bunten Wagen und tollenden Kindern die ein paar Blätter hinterher jagten die auf dem Boden herumwirbelte.

Die Bilder waren wirklich schön.

Ich scrollte weiter und bemerkte ein Bild auf dem eine Parkbank zu sehen war, auf der Jemand saß, der Titel war "Träumer". Mein Herz machte einen satz, ich klickte es an damit es sich vergrößerte. Der Lichteinfall war perfekt, die Privatssphäre der Person war nicht eingeschränkt da man ihr Gesicht nicht sehen konnte. Doch schon gleich bemerkte ich etwas enttäuscht und zugleich erstaunt das es nicht "ER" war. Sondern ich. Aber neben mir saß niemand, hatte ich mich doch nicht getäuscht und er kam nach mir dazu? Ich suchte das Bild ab ob neben der Bank oder am Eisstand jemand war. Aber außer Mir war Niemand zu sehen, ich war verwirrt.

Ich grübelte eine weile, als es mir wie ein Geistesblitz in den Kopf schoss. War ER der Fotograf?

Schnell schaute ich in der Info wer die Fotos geschossen hatte. Jemand namens "Kiri", Kiri ein seltsamer Name, vermutlich ein Künstlername. Dachte ich.

Mittlerweile war die Sonne unter gegangen, doch ich sah dennoch aus dem geöffneten Fenster. Es war mittlerweile etwas abgekühlt, daher wanderte ein kalter schauer über meinen Rücken als der Wind mir durch die Haare fuhr. Ich sog die Frische Frühlingsluft ein und verharrte noch eine Weile. Bis ich dann das Fenster anlehnte und mich ins Bett warf, es war mittlerweile recht spät.

Morgen war Samstag also keine Schule, ich beschloss noch einmal in den Park zu gehen, der immer zugänglich für jeden war.

Ich zog noch schnell meine Kleidung aus und blieb auf der Decke liegen, wenig später schlief ich auch schon ein.

Ich bin Teil 2

Unsicher darüber warum ich eigentlich hier war, wusste ich insgeheim das ich hoffte Ihn wieder zu sehen. Aber warum sollte er an einem Samstag nach einem Fest in einem Schulpark auftauchen? Ich schüttelte den Kopf und sah nach oben. Heute war es zwar recht warm aber die Sonne wurde ab und zu von den Wolken verdeckt. Irgendwie machte es mich müde obwohl es erst 14 Uhr war, ich rutschte ein stück nach vorn bis ich meinen Kopf auf die Banklehne legen konnte. Ich atmete lange aus und schloss die Augen, eh ich mich versah schlief ich ein.
 

Als ich wieder aufwachte lag ich noch genau so da, es fühlte sich an als ob ich gerade erst meine Augen geschlossen hatte. Wie ein Wimpernschlag.

Ich streckte meine Arme nach oben aus und gähnte lange mit einem unverkennbarem "Gähngeräusch". Noch schlaftrunken setzte ich mich auf und sah mich um, es war ruhig glaubte ich zumindest. Meine Ohren wurden nun auch langsam frei von der taubheit des Schlafes, ein immer regelmäßiges rauschen wurde immer deutlicher. Es war eher ein knirschen oder krachen, ich erstarrte als ich bemerkte das es von rechts kam. Ich drehte mich langsam zu dem Geräusch herum. Der Junge von gestern saß da ganz ruhig im schneidersitz zu mir gedreht, seine Hose war eine lange locker sitzende stoffhose die nach unten hin schmaler wurde. Eine Art Cargohose in schwarz, dazu trug er ein nicht ganz so locker sitzendes Shirt in dunkelblau. Er aß chips, daher dieses geräusch, leuchtete es mir ein. "Du bist ganz schön leichtsinnig." sagte er, kurz darauf warf er sich einen weiteren chip in den Mund und kaute ihn lautstark. Sein Blick war immer noch auf mich gerichtet, er sah irgendwie sehr neutral, fast schon desinteressiert aus. Seine Augenbrauen aber leicht angeschrägt weswegen es auch etwas besorgt aussah. "Ehm, was? Warum leichtsinnig?" Mir fiel es diesmal leichter zu sprechen. "Weil du dich hier auf die Bank gesetzt hast, ganz alleine und dann auch noch einschläfst?" Erst jetzt wurde mir bewusst was ich eigentlich getan hatte, ich hab mich in der Öffentlichkeit in einem Park, wo abgesehen von den wenigen Festen wenig los war, einfach so auf eine Bank gesetzt und bin eingeschlafen. Es hätte mich jemand beklauen können oder viel schlimmeres passieren können. "Ich hab dich gesehen, deshalb könnte man sagen das du Glück hattest." sagte Er etwas trotzig. "Seit wann bist du denn hier?" fragte ich vorsichtig. "Seit dem du eingeschlafen bist." antwortete er schnell. "Hast du mich davor die ganze Zeit beobachtet? Und was hast du mit mir gemacht während ich geschlafen hab?" antwortete ich leicht gereizt und rutsche ein stück von ihm weg. Ich wusste nicht wie ich mich verhalten soll, denn Ich kannte ihn nicht und darauf hin hat er sich einfach zu mir gesetzt, er hätte mich genau so berauben können! Etwas erschrocken starrte er mich an, diesmal schien er nach Worten zu suchen, denn seine Lippen formten stumme Wörter. "Ich.. Ich hab dich gesehen als du den Park betreten hast." "Aha! Also hast du mich bespannt!" fauchte ich leicht. "Hey! Hör mal, wäre ich nicht gewesen hätte sonst was passieren können. Sei mal etwas Dankbar! Ich hab dir weder etwas gestohlen noch dich berührt." Sagte er jetzt etwas traurig und drehte sich nach vorn um die Beine aus dem Schneidersitz zu befreien. Sofort überkam mich die Furcht Ihn verletzt haben, "Danke!" sagte ich schnell und etwas zu euthusiastisch. Verwundert sah er mich an, "Und es tut mir leid, ich .. es ist nur ich kenne dich nicht. Versteh mich also nicht falsch." "Schon gut, ist ja eigentlich auch nur normal so zu reagieren. .. Aber sag mal, warum bist du hier her gekommen?" Jetzt war ich wieder Sprachlos, warum war ich hier her gekommen? Wegen dir? Das konnte ich schlecht sagen. "Ich weis es nicht." antwortete ich schwach und sah nach unten, er ebenfalls.

"Achso." Murmelte er, "Ehm ist dein Name Kiri?" verwundert über meine eigene Frage schnellte meine Hand vor meinen Mund und dann blickte ich ängstlich zu Ihm herüber. Sein Körper sah aus wie erstarrt, seine Augen weit aufgerissen. War er überrascht?

"Woher weist du das?" Oh nein... jetzt stehe ich wie ein Stalker da. "Ich nun ehm.. ich habe ein Foto in der Parkfest Galerie gesehen wo ich darauf zu sehen war. Und ich war mir ziemlich sicher das du neben mir saßt, eigentlich hab ich bis dahin angenommen das du schon dort gesessen haben musst bevor ich mich dort hingesetzt hatte." erklärte ich. "Und dann dachtest du das ich das Foto geschossen haben muss und mich dann zu dir gesetzt habe?" sagte er und löste die verkrampfte Haltung. Ein lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. "Findest du mich jetzt eigenartig?" Fragte ich vorsichtig, "Ja aber nicht in einem schlechten Sinn. Du scheinst eine Träumerin zu sein." ein kichern entwich mir. "Nun also bist du Kiri, ist das ein Künstlername?" "Nun beinahe jeder nennt beziehungsweise kennt mich so." "Wie ist dann dein richtiger Name?" neugierig rückte ich wieder etwas näher aus angst es überhören zu können. "Hey hey, du kennst nun meinen allseitsbekannten Namen, wäre es nicht fair erst einmal deinen zu erfahren?" Trauer und sorge waren aus seinem schmalen Gesicht verschwunden. "Nun, da hast du schon irgendwie recht, aber ich trage nur einen Namen. Luca". Er bewegte sich kurz als wenn ihn das Wort am Kopf traf und nickte dann zufrieden. "Ein interessanter Name." diesmal grinste er schon fast. "Und dein richtiger Name?" "Den verrate ich dir noch nicht. Fürs erste bin ich Kiri, okay?" Etwas frustriert aber dennoch glücklich darüber "einen" seiner Namen erfahren zu haben, nickte ich ebenfalls.

"Was machst du denn eigentlich hier? Wenn du so oft hier bist muss das ja einen Grund haben." Fragte ich wieder neugierig. Es war so seltsam das ich mich so für jemanden interessierte, dass entsprach überhaupt nicht meinem Verhalten. "Naja du hast gesehen das ich gern Fotos schieße. Das ist im Grunde auch schon alles, ich möchte einfach nur auf einen Moment warten und ihn einfangen." Das leuchtete ein, hier war nie viel los und daher tobte sich die Natur viel aus. Gerade am Wochenende mussten hier eine menge Tiere zu sehen sein. "Ahhh" machte ich und schaute in das Parkgelände. Eine ganze weile herrschte Stille es war nur die Natur zu hören. Kiri verhielt sich so ruhig das man meinen könnte Er habe sich in Luft aufgelöst. Wahrscheinlich war das eine Vorraussetzung um einen richtigen Moment abfassen zu können, um das perfekte Bild zu schießen, vermutete ich. Anders als Gestern fühlte ich mich dieses mal aber keines Wegs unwohl in seiner Gegenwart. "Tut mir leid wegen Gestern." murmelte ich. "Huh? Wieso entschuldigst du dich?" "Na weil du dachtest das du ein Problem für mich seist." ich starrte weiterhin in den Park hinein diesmal aber in Richtung der Baumkronen. "Achso. Schon gut." flüsterte der Fotograf dieses mal. "Es tut mir trotzdem leid, weist du ich bin nicht gut im Sozial sein." Stammelte ich. Das musste unglaublich dumm geklungen haben, ich biss mir auf die Lippe.

Er lachte plötzlich leicht, wieder neugierig drehte ich mich zu ihm, mit erstaunen stellte ich fest das er viel näher als vorher saß und diesmal wieder im Schneidersitz zu mir gedreht sah er mich an. "Hmm stimmt, ich bin ehrlich gesagt verwundert das du Gestern nicht sofort nachhause gegangen bist."

Ich schluckte, er musste bemerkt haben das er gerade offenbart hat, dass er mich schon länger beobachtet hatte. "Also ehm es ist nicht so das ich dich Stalke. Tut mir leid das kam jetzt falsch rüber." Stammelte er um luft ringend und setzte fort "Es ist nur so das ich meist als letztes die Schule verlasse da ich für die Schülerzeitung arbeite. Und da hat man viel zeit aus dem Fenster heraus sich Gesichter zu merken und bemerkt natürlich auch das sich einige Dinge immer wieder wiederholen." versuchte er sich zu retten. Irgendwie fand ich es nicht mal so komisch, selbst wenn er mich beobachtet hätte. Ich fand es so wie er es erzählte sogar beeindruckend, wenn er wirklich in der Lage war einzelne Dinge, wie zum Beispiel einen Einzelgänger aus einer großen Menge an Schülern zu erkennen, war das ja schon eine hervorragende Auffassungsgabe. Vielleicht versuchte sich mein Kopf gerade aber auch nur schön zu reden das ich einen Stalker hatte, der mir eigentlich angst einjagen sollte. Aber wer wusste das schon, er konnte genauso gut alle möglichen anderen Menschen beobachten, einfach nur weil er ein Talentierter Fotograf war der auf ein perfektes Foto wartete. Ich entspannte mich während meines Gedankenganges wieder und lehnte mich an die Rückenlehne. Kiri schien überrascht und erleichtert zugleich zu sein. Denn er lies nun endlich seinen endlos lange angehaltenen Atem entweichen und schloss die Augen während er sein Gesicht etwas zum Himmel streckte. Zugleich kam ein leichter Windstoß der seine Haare durchwirbelte und mir ins Gesicht bließ, ich wurde von einem typischen Männerparfume umgeben. Es roch ziemlich gut, irgendwie Holzig aber auch nach einer Frucht die ich gerade nicht bestimmen konnte. Ich sog den Duft unauffällig ein und beobachtete sein Gesicht, da er seine Augen geschlossen hielt lies ich mir Zeit es genau zu betrachten. Er hatte recht dicke Augenbrauen die schön dunkelbraun waren wie sein Haar, durch sie bekam er einen fast schon strengen Blick. Seine Wimpern waren ungewöhnlich lang was diesen Femininen touch betonte aber es passte irgendwie zu ihm. Seine Haare waren außen leicht abgestuft und hingen ihm zum Teil etwas im Gesicht, er hatte aber keinen wirklichen Pony. Die Konturen seines Gesichts waren ebenfalls etwas Feminin, doch sein Kiefer war nach hinten scharf gekennzeichnet was den Weiblichen Teil wieder ausglich. Noch dazu waren seine Lippen schmal was überhaupt nicht weiblich aussah und seine Nase war gerade, schmal und recht kurz. Ich wollte mir seine Augen genauer ansehen, doch dafür hätte er sie öffnen müssen und es wäre mir sowieso peinlich gewesen ihn einfach direkt in die Augen zu starren. Es schienen nur einige Sekunden vergangen zu sein während ich ihn betrachtete, denn er atmete jetzt tief ein und warf seinen Kopf wieder nach vorn. Seine Augen öffneten sich wieder und suchten meine auf, wieder rot werden hielt ich ihm eine Weile stand. Während ich seinem Blick standhielt suchte ich verzweifelt nach einem Thema um die Stille zu durchbrechen. Da fiel mir ein das ich noch gar nicht wusste in welcher Klasse er war. Also fragte ich frei heraus "In welcher Klasse bist du denn? Ich bin in der Elften." fragte und erklärte ich nervös. Er schien nun auch etwas nervös zu sein, denn seine antwort kam wackelig und leise. "Ich bin in der Zehnten." Doch er wich meinem Blick nicht aus. War er verunsichert weil er jünger war? "Also musst du jünger als ich sein." sagte ich munter. Etwas verwirrt sagte er "Scheint ganz so, ich bin 16. Dann müsstest du 17 oder 18 sein?" "Ich bin 17." Ich war irgendwie froh darüber, mehr über ihn zu erfahren. Er lehnte sich nach vorn und hielt mir eine Hand hin. "Ich finde es zwar komisch soetwas zu fragen aber.." er machte eine Pause, "Lass uns Freunde sein." Er lächelte, also streckte ich meine Hand ebenfalls aus und ergriff seine. "Ehm, .. Ja" ich lächelte schief und unbeholfen.

Als seine Hand meine umfasste drückte er sie leicht, ein feuer loderte in mir auf und kribbelte durch meinen gesamten Körper. Dadurch drückte ich kurz etwas fester zu, verwundert über diese reaktion schaute er mich eigenartig an. "Ehm ich glaube ich geh jetzt erstmal nachhause. Es gibt sicher gleich Abendessen." sagte ich hastig und versuchte meine Hand zu lösen. Er lies mich nicht sofort los, doch auch er schien in Gedanken gewesen zu sein, denn er flatterte ein paar mal mit den Augenliedern und lies dann meine Hand los. Wie betrunken stand ich auf und wankte hin und her, er folgte mir schnell und hielt meine Schulter fest. "Alles okay?" fragte er besorgt, ZU NAH dachte ich. Ich zuckte zurück und machte einen satz nach hinten. "Schon gut, wir sehen uns, denk ich." sagte ich hastig und lief ein paar Schritte rückwärts. "Okay, wir sehen uns." wiederholte er schwach. Immernoch betrunken schoß ich herum und lief nachhause.

Veränderungen

Der Sonntag verging wie im Flug, ich verbrachte den gesamten Tag damit in meinem Zimmer zu sitzen und im Internet zu surfen und später Hausaufgaben zu machen. Es passierte nichts spannendes, meine Mutter belästigte mich kurz und das wars auch schon.

Doch es war bereits Montag, ich saß im Unterricht und träumte vor mich hin. Ich saß leider nicht alleine, da ein Mädchen, welches es jetzt bereute, sich anfang des Schuljahres sich neben mich setzte. Sie hoffte vermutlich ihre neue beste Freundin zu treffen, doch sie hoffte vergeblich.

Ich kritzelte auf meinem Block herum, es war bereits 12:18 Uhr, um 12:20 Uhr klingelte es zur großen Pause. Ich hatte vor mir etwas in der Kantine zu holen, nachdem ich es in der ersten Pause versäumt hatte. Da Kieran ein Klassenkamerad, der einfach nicht aufgab mich anzusprechen, mir im weg stand und verzweifelt versuchte eine Konversation aufzubauen. Also startete ich erneut den Versuch als es endlich klingelte. Ich sprang auf und schnappte meine Tasche und schlüpfte durch die Tür nach Draußen ehe es auch nur irgendjemand bemerkte. Mit schnellen Schritten und den Blick nach unten gerichten lief ich in Richtung der Kantine. Kurze Zeit später hörte ich Schritte hinter mir, ich wagte einen Blick über die Schulter und bemerkte das Kieran mir folgte. Ich seufzte hörbar genervt, ich wollte das er hörte das ich wirklich kein interesse an noch eine Unterhaltung mit ihm hatte. "Luca!" rief er, ich wurde schneller und ignorierte Ihn. "Luca warte doch, ich komme mit dir in die Kantine." sagte der eifrig folgende Junge. Mein Schritt beschleunigte sich erneut, ich starrte zu Boden und ballte die Fäuste. Ich war kurz vor der Ecke an der ich rechts musste um in die Kantine zu gelangen, doch wie sollte ich ihn abschütteln? In die Kantine zu gehen machte meine Situation nicht besser. Da ich nicht wusste wie ich mich retten sollte, schoss ich um die Ecke und knallte geradewegs gegen die Brust eines anderen Schülers. "Autsch!" entwich es mir als ich mir meine Nase an vermeidlicher Brust zerdrückte. Ich verweilte weil mir der Geruch bekannt vorkam, es war Kiri´s Brust in dessen ich gerade meine Nase vergrub. "Luca warte!" kam es von hinten, jetzt kam auch Kieran um die Ecke geschliddert. Kiri schien die Situation dank seiner blitzschnellen Auffassungsgabe sofort zu realisieren und legte seine Arme um mich herum. Mein Körper war ein reinstes Feuerwerk. Ich hörte Kieran´s erschrockenes keuchen, lies mein Gesicht aber an Ort und Stelle, legte meine Arme ebenfalls um Kiri´s Körper. Er war warm, mir fiel erst jetzt auf wie schmal gebaut er war, nicht das dass ein Problem darstellte. Nur hatte ich bisher nicht so sehr darauf geachtet, vermutlich war ich viel zu sehr von seinem Gesicht abgelenkt. Apropo Gesicht! Was für ein Gesicht machte er jetzt wohl, in dieser eigenartigen Situation. Ich rutschte mit meinem Gesicht etwas nach oben, sodass mein Kinn jetzt an der Stelle verweilte wo vorher meine Nase vergraben war. Er sah mich an, und zu meiner Überraschung total gelassen, so als wenn er hier tatsächlich auf mich gewartet hätte. "Hey, Luca wer ist das denn?!" fragte Kieran empört. Kiri drückte mich noch etwas fester an sich, "Was geht es dich an?" Antwortete er scharf und drehte sich mit mir in seinen Armen um. Er lies seine linke Hand vom Rücken zu meinem Bauch wandern und die rechte Hande auf die Stelle gleiten wo zuvor seine linke Hand lag. Dann schob er mich zu seiner rechten Seite lies die linke Hand von mir ab und legte seine andere Hand über meine rechte Hüfte und zog mich an sich. Er warf einen Blick über seine Schulter und grinste frech, ich musste schmunzeln, dann setzten wir uns in Bewegung.

Einige Augen waren auf uns gerichtet, so auch Kierans der uns nun nicht mehr folgte. Das war eines meiner Talente(?) Ich konnte mich völlig aus allem rausblenden. Mir war egal was andere von mir dachten. So war es zumindest meistens. Doch wie war es jetzt? Was war gerade nochmal passiert? Ich bin bei meinem versuch zu flüchten in Kiri, einen wahnsinnig attraktiven Typen, hinein gerannt. Habe mein Gesicht in seiner Brust vergraben und er hat instiktiv gespürrt das ich vor etwas oder jemandem weglief. Er hat seine Arme um mich gelegt und Kieran abgewiesen. Und nun laufen wir zusammen "Arm in Arm" zur Kantine. Warte, WAS!? Kiri hatte sich ja gerade mehr oder weniger als mein... mein was? Ausgegeben. Mein Freund? Plötzlich war mir heiß, unglaublich heiß, ich zupfte Ihm am Shirt und deutete auf die Tür zur Dachterasse des Gebäudes. Da durften wir eigentlich nicht ohne weiteres drauf aber das war mir jetzt egal. Anscheinend war Kiri bewusst das dass gegen die Regeln war, denn er blieb vor der Tür stehen und starrte mich ungläubig an. Ich öffnete sie und drückte ihn, indem ich meine linke Hand auf seinen Bauch legte, nach draußen. Hinter mir verschloss ich die Tür nachdem ich einen prüfenden Blick auf den Flur warf. Es schien niemandem aufgefallen zu sein, dass wir nach draußen gegangen waren. Oder es war den Leuten egal, zumindest rutschte ich nun mit dem Rücken an die Metalltür gelehnt auf den Boden und lies einen sehr langen Atem entweichen.

"Danke! Du warst meine Rettung!" sagte ich noch immer etwas aufgeregt von der Erkenntnis der Geschehennisse von zuvor. Er lächelte und hockte sich vor mich. "Was wollte dieser Kerl denn von dir?" fragte er sanft. Vermutlich bemerkte er das ich etwas aus der Bahn geworfen wurde. "Das ist ein Klassenkamerad der einfach nicht rafft das ich jeglichen Sozialen Kontakt dementiere." sagte ich etwas gereizt von der Erinnerung das er es tatsächlich jeden Tag versucht. "Also versuchst du dich von Sozialen Kontakten fern zu halten?" wiederholte er den Sinn meiner Worte. "Ja so ist es, ich will einfach allein sein." meine Stimme brach ab, nachdem ich bemerkte worauf das hinaus lief. Er folgte schnell mit der nächsten Aussage, "Aber du scheinst mich nicht zu meiden." "Das stimmt." Ich war wie erstarrt. Zuerst dachte ich er würde gekränkt sein weil ich keine sozialen Kontakte pflegen wollte, doch dann schwenkte er in eine Richtung die ich nicht annährend bedacht hatte. Er ging davon aus das Er etwas besonderes sei, was ich in meine Nähe lies. Was ja auch stimmte, aber es war einfach so Unnatürlich für mich.

Kiri saß also vor mir, immernoch ziemlich nahe, seine Knie berührten fast meine Schienbeine. Gerade als ich dachte er würde sich jeden Moment nach vorn lehnen um mich zu Küssen, stand er auf. Ich schüttelte meinen Kopf, was für ein alberner Gedanke, wir kannten uns gerade mal 3 Tage. Er reichte mir seine rechte Hand, so ergriff ich sie und stand mit seiner Hilfe auf.

"Nun was gedenkst du nach dieser 'Szene' zu tun?" fragte er diesmal etwas ernster. Ja was gedachte ich zu tun? Kieran hatte mich mit Ihm gesehen, er ging wahrscheinlich davon aus das er mein Freund sei. Aber kümmerte mich seine Meinung überhaupt? Doch da war noch ein anderer Gedanke, irgendwo in mir drinn glaubte ich das es mir gefallen könnte. Es könnte mir tatsächlich gefallen Päärchen mit Kiri zu spielen, wenn auch mit einem egoistischem Hintergedanken. Denn so würde Kieran vermutlich aufhören mich zu belästigen und auch alle anderen würden mich in ruhe lassen. Denn Liebespaare wurden generell gemieden, da man sich in dessen gegenwart für gewöhnlich schämte. Aber war es wirklich nur das? Oder hoffte ich insgeheim das aus dem 'Spiel' einmal realität würde? Ich schüttelte erneut meinen Kopf um ihn frei zu bekommen. Kiri lies mir meine Zeit, irgendwie wusste er das mein Hirn in hochturen arbeitete. "Ich hätte kein Problem damit dieses Spiel weiter zu spielen." Sagte er plötzlich. Ich unterdrückte einen freudenschrei und sagte so ruhig und neutral wie möglich. "Okay!" Die Hoffnung tief in mir loderte auf. "Gib mir am besten noch deine Handynummer, ich schreibe dir später sodass du auch meine hast." Ich nickte und kramte mein Handy heraus, er hatte recht, es wäre komisch nicht die Handynummer des eigenen "Freundes" zu besitzen. Ich zeigte ihm stumm mein Handy, auf dem Display war meine Nummer zu sehen. Er tippte sie Wortlos ab und speicherte sie, dann steckte er das Handy wieder weg und Sah mich an. Es vergingen einige Sekunden als er plötzlich ganz nah kam, sein Mund war direkt neben meinem Ohr, ich konnte seinen Atem spüren und hören. Er war ruhig und leise, mir wurde wieder warm. Ich hörte ein Klicken, da begriff ich das er nur nach der Türklinke griff, warum hat er nicht gewartet bis ich die Tür öffnete. Tat er das mit Absicht? Die Tür öffnete sich einen Spalt durch die er hindurch sah, vermutich um nach zu sehen ob Jemand in der Nähe war.

Als er zustimmend nickte schien die Luft frei zu sein, denn er griff nach meiner Hand und zog mich mit nach Drinnen. Schnell und leise schloss er die Tür und schnaufte, dann sah er mich an und deutete auf die Kantiene die nur einige Meter entfernt war. "Hast du hunger?" fragte er sanft, "Ja ich sterbe vor Hunger!" sagte ich und stellte mir ein saftiges Steak vor. "Na dann los, sterben sollst du ja nicht." "huh?" Meine Hand lag noch immernoch in seiner, ich war Glücklich, selbst wenn es nur gespielt war. Das kribbeln brach auch nicht ab, wir setzten uns in Bewegung und gingen an einigen neugierigen Blicken vorbei. Kiri schien das nicht im geringsten zu stören und lächelte mir freundlich zu. Es kam mir vor als wenn ich die Hauptrolle in einem Kitschigen Musical hatte in dem ich gleich in der Kantine anfangen würde mit ihm ein Duett zu singen und zu tanzen. Aber das würde ich ganz sicher nicht tun, denn singen konnte ich nun wirklich nicht. Ich bemerkte das wir gestoppt hatten, befreite mich selbst aus meiner Traumwelt und sah das wir am Ausgabefenster der Kantine standen. Erwartungsvoll sah mich die Frau hinter dem Tresen an. "Ehm ich nehme eine Milch und dieses Sandwich" sagte ich während ich schnell einen Blick über das heutige Angebot warf und auf eines der mit Käse und Salami belegten Sandwiches zeigte. "Ich nehme das Gleiche." sagte Kiri. Die Frau packte mit geschulten griffen alles in eine kleine Plastiktüte und tippte auf ihrer Kasse herum. "Das macht dann 6,20!" forderte sie neutral. Ihr Blick wanderte kurz zwischen uns hin und her, "Das geht doch zusammen oder?" fragte sie, "Oh ehm also... eigentlich.." stammelte ich als Kiri mich hastig unterbrach und ihr das Geld reichte "Ja ja, natürlich." Die Frau brummte zufrieden und wir liefen weiter, nachdem sie uns die Tüte reichte. "Also ich.... danke, das hättest du nicht tun müssen. Warte ich geb es dir zurück." "Schon gut ich geb es aus." sagte er als wir zu einem Tisch steuerten. Eigentlich war ich nicht wirklich in der Stimmung in der Kantine zu essen. Häufig trafen sich hier die Cliquen, sie musterten jeden der vorbei kam und liesen dumme Sprüche ab. Das lies mich immer unwohl fühlen, doch gleichzeitig beruhigte mich Kiri´s Gegenwart. Wir setzten uns an einen kleinen Tisch, teilten Sandwiches und Milch auf und begannen zu essen. "Nun wie gedenkst du nun fortzufahren?" setzte er ein neues Gespräch an. Er sprach ziemlich leise, ich lehnte mich, nachdem ich meinen Bissen runter geschluckt hatte, etwas nach vorn um mit ihm so leise es ging sprechen zu können. Immerhin saßen wir in der Kantine, viele Augen waren auf uns gerichtet. Nicht das mich das störte aber wir "spielten unser Spiel".

"Ich weis nicht, es soll ja so aussehen als wenn wir ein Paar wären." erklärte ich. "Hm." machte er nur. "Du musst das nicht machen! Es ist voll in Ordnung wenn ich damit selber klarkommen muss. Es ist ja immerhin mein Problem das ich nicht Sozial fähig bin." stellte ich klar. Kiri hatte noch nicht angefangen zu essen, er stütze seinen Kopf mit dem rechten Handballen, während sein Arm mit dem Ellenbogen auf dem Tisch auflag.

"Ich möchte es aber." sagte er verträumt, mir viel auf das wir wie ein frisch verliebtes Paar ausgesehen haben mussten. Beide nach vorn gelehnt, während er mich verträumt beobachtete. Er spielte seine Rolle wirklich gut, ich überprüfte meine eigene Rolle und korrigierte meine Position auch etwas. Was er konnte konnte ich schon lange! Ich wusste nicht ob ich jetzt dumm aussah oder ob ich wirklich den Eindruck vermittelte verliebt zu sein. Zumindest sah er mich einfach nur an, sein Blick war unergründlich, was dachte er wohl gerade? Plötzlich wurden meine Wangen wieder mit Hitze gefüllt, 'Ich möchte es aber.' hallte es in meinem Kopf nach. Wollte er nur spielen? Oder ...

Meine kindischen Gedanken wurden von einem Plötzlich lautem gerede unterbrochen. Auch Kiri schien es gestört zu haben, denn wir beide schauten in die Richtung aus der der Tumult kam. Jemand rief "Hannah!! Ich hab Kiri..." Kiri sprang auf während die Person sprach, rannte zu ihr, der Satz wurde ohne pause fortgeführt so schnell geschah das alles. "...gefunden Si.... hmpfmm" Während der Junge gerade fortfahren wollte, war Kiri bereits angekommen. Drückte seine Hand vor den Mund des Jungen und schleifte ihn um die Ecke. Was war da gerade passiert? Sie schienen sich gekannt zu haben, zudem wollte Kiri anscheinend nicht das er seinen Satz beendete. Aber warum? Was wollte er nicht das ich es hörte? Der Junge war viel jünger als Kiri und sah ihm zu dem ziemlich ähnlich.

Doch ich konnte nicht anders als daran zu denken was das sollte, das er mich hier vor versammelter Schülerschaft sitzen lies.

Mein Handy vibrierte, ich kramte es schnell heraus und sah auf den Display.

*Eine neue Nachricht, von 'Unbekannt'* ich öffnete die Nachricht. "Tut mir leid wegen gerade, ich mach das wieder gut! Kiri." Ich musste lächeln, selbst wenn ich gerade wie ein begossener Pudel da saß, alleine gelassen von meinem "Fake-Freund". Die Schüler sahen mich teils einfühlsam an und teils lachten sie sich ins Fäustchen. Ich blendete sie aus. Ich schrieb eine kurze Antwort: "Schon gut :)" dann stand ich auf und nahm sein Sandwich und die 2 Milchpakete mit. Verschwenden wollte ich das Essen nun auch nicht, ich beschloss es einfach später zu essen oder falls ich ihm nochmal über den Weg laufen sollte es ihm zu geben, dann ging ich zurück zu meinem Klassenraum.
 

Der restliche Tag verlief unerwartet ruhig, Kiri lies sich nicht mehr blicken und Kieran verfolgte mich mit seinen Blicken. Er sah gequält und wütend zugleich aus, irgendwie tat er mir auch leid. Doch ich wollte nun mal allein sein, naja bis auf eine Ausnahme. Die Schule war wie im Flug vorbei, Zuhause angekommen verbrachte ich den ganzen restlichen Tag in meinem Zimmer. Was war es, was er nicht wollte das ich es hörte?

Spiele

Es vergingen 3 Tage in denen Kiri sich zwar wie mein Freund ausgab aber sonst ganz anders verhielt. Er war häufig in Gedanken und gab kurze antworten. Jedes mal wenn wir diesem Jungen aus der Kantine begegneten wechselte er entweder die Richtung oder versteckte sich. Es kam mir äußerst komisch vor, er lief vor ihm weg und diese sache schien ihn sehr zu beschäftigen. Ich wollte ihn nicht darauf ansprechen, denn wie bereits erwähnt schien ihn dieses Thema stark zu belasten. Und ich wollte ganz und garkeine Last für ihn sein. Heute war Freitag, ich saß gerade mit Kiri auf einer Bank draußen auf dem Hof der Schule. Der Unterricht war für ihn bereits vorbei, ich hatte noch eine Stunde vor mir. Gerade war die letzte Pause, "Möchtest du nicht Nachhause gehen? Du hast immerhin schon Schluss." fragte ich ihn sanft. "Ich werde auf dich warten." sagte Kiri während er gerade aus starrte. Er wird auf mich warten, aber warum? Die Schule war aus, zumindest für Ihn, er konnte nun aufhören dieses Spiel zu spielen. Oder wollte er auf mich als "Ein Freund" warten, im Sinne von Kumpel. Ich lächelte ihn an, wir spielten in den letzten Tagen ein wirkliches Paar, zwar Küssten wir uns nicht. Natürlich nicht, das ginge für dieses Spiel auch zu weit. Doch wir hielten Händchen und saßen eng beieinander, aßen jede Pause zusammen und verbrachten sonst auch viel Zeit miteinander. Jede Berührung löste dieses wunderbare kribbeln in mir aus, eigentlich war ich mir sicher das meine verliebtheit schon nicht mehr gespielt zu sein schien. Ich genoss es tatsächlich, zwar hätte ich mir nie erträumen lassen so etwas wie Liebe mal empfinden zu können, doch ich tat es.

Ich war in Kiri verliebt.

Ich hatte noch immer nichts auf seine aussage geantwortet, also sagte ich fröhlich "Okay ich freue mich." während ich das sagte lachelte ich und schloss die Augen. Jedes mal wenn ich das tat dachte ich an die niedlichen Anime-mädchen die beim lächeln immer die Augen schlossen und hoffte ich würde auch nur teilweise so niedlich aussehen. Kiri bewegte sich das hatte ich gehört, also öffnete ich meine Augen kurz danach wieder und bemerkte das er mich ansah. Auch er fing nun zu lächeln an, strich kurz über meine Hand und sagte dann "Du solltest lieber los gehen dein Unterricht fängt gleich an.". Ich nickte und sagte anschließend "Du hast recht, ich geh dann mal los." darauf hin stand ich auf und ging in Richtung Eingangstür. Die letzte Stunde ging rasch um, Kieran starrte mich mal wieder so seltsam an und wackelte mit den Beinen als wenn er auf etwas wartete. Als es endlich klingelte hatte ich es eilig das Gebäude zu verlassen doch Kieran hinderte mich daran. Ich rollte mit den Augen und ging in richtung Treppe. Ich hoffte das er mich nicht ansprechen würde wenn ich desinteressiert an ihm vorbei gehen würde. "Luca.." kam es dann doch aus seiner Richtung, ich blieb stehen. "Ich glaub das nicht."sagte er ungläubig, "Was glaubst du nicht?" fragte ich leicht genervt. Die Schüler verließen allmählich das Schulgebäude und machten sich auf den Heimweg. Kieran kam näher und schob mich neben die Treppe die in das Obere Stockwerk führte. "Na das du von jetzt auf gleich einen Freund hast. Das ergibt keinen Sinn." "Was geht es dich was an?" antwortete ich etwas harsch. "Nun ob es mich etwas angeht oder nicht. Ich bemerke doch wenn etwas faul ist." "Was meinst du damit?" fragte ich nun sichtlich verwundert. "Du bist eine Einzelgängerin, die Niemanden an sich heran lässt. Du gehst nach der Schule immer sofort nach Hause und bist sonst auch nie in der Stadt zu sehen. Ich versuche es jeden Tag.... ich versuche jeden Tag auch nur ein einfaches Gespräch mit dir zu führen. Und dann hast du mir nichts dir nichts den Fotografen an der Angel?" Er kannte ihn?? Und auch seine sichtweise leuchtete ein, jeder der mich auch nur ein bisschen kannte, hatte unser Spiel vermutlich schon durchschaut. Ich wich einen Schritt zurück und keuchte leicht. Kieran rückte nach und drängte mich in eine Ecke, "Ich wusste es einfach! Es ist eine Lüge oder? Du bist überhaupt nicht mit Ihm zusammen! Das ist nur ein dummes Spiel nicht wahr?!" Er wurde immer lauter. Mittlerweile war das Schulgebäude gespänstisch leer, wir schienen die einzigen zu sein. Ein kalter schauer lief mir über den Rücken, "Kieran ich... bitte lass mich gehen. Er wartet auf mich!" Sagte ich ängstlich und versuchte an ihm vorbei zu huschen. Doch sein Arm schnitt mir den Weg ab, "Luca, ich bin schon seit der 7ten in dich verliebt. Gib mir doch eine Chance und hör auf dich mit einem Fake Freund ab zu geben!" beteuerte er. "Ein Fake Freund? So so." Kam es hinter Kieran hervor. Kiri tauchte hinter der Ecke zu der Treppe nach draußen auf, ich seufzte, meine Rettung. Kieran fuhr wutentbrand herum, "Ja Fake-Freund, glaub ja nicht das ich Euch das abkaufe!" fauchte er. Kiri lachte nur, "Fake oder nicht wer weis das schon und selbst wenn, ist es ja wohl Ihre sache mit wem sie sich trifft und wen sie in Ihre nähe lässt." sagte er ganz ruhig und lächelte leicht. Kieran´s Faust zuckte, er schien sich beherrschen zu müssen keinen kampf anzufangen. Plötzlich fuhr er wieder zu mir herum, legte einen Arm um meine Taille und zog mich an sich. Das alles geschah blitzschnell, dann sah er mich an und legte seine freie Hand auf meine rechte Wange und küsste mich. Völlig überfordert von der Situation war ich wie erstarrt, konnte aus dem Augenwinkel jedoch Kiri heran eilen sehen und Kieran´s Schultern packen. Er riss ihn mit voller Kraft nach hinten weg und schleuderte ihn zu Boden. Durch die Wucht des Angriffs überschlug er sich halb und hatte mühe wieder aufzustehen. Kiri´s ausdruck war wutendbrandt, seine Hände waren zu Fäusten geballt, ich bekam eine Gänsehaut bei dem Anblick. "Fass sie noch einmal gegen Ihren Willen an und ich reiß dir den Kopf ab!" die Lautstärke relativ niedrig halten klang das ziemlich Furchterregend. "Gegen ihren Willen sagst du? Sie hat sich überhaupt nicht gewehrt!" Lachte Kieran leise. Ich wischte mir als reaktion mit dem Ärmel über den Mund und zupfte kurz darauf an Kiri´s Shirt. Er sah mich seltsam an und nahm dann meine Hand, wir ginge eng aneinander gepresst im hohen Bogen um Kieran herum. "Was für ein Schwein" sagte ich im vorbei gehen und presste meinen Mund in Kiri´s Schulter, der nun vor mir lief, wie ein Schutzschild. Schnell verließen wir das Gebäude und rannten zusammen nach Draußen Richtung Straße. Am Gehweg neben der Straße angekommen liefen wir in Richtung Innenstadt, das war auch zufällig die Richtung in der mein Zuhause war. "Entschuldigung." sagte ich leise, wir blieben plötzlich stehen. "Wofür entschuldigst du dich bitte? Ich müsste mich entschuldigen dafür das ich nicht schnell genug eingeschritten bin!" Er schien fassungslos. "Nun ich hätte ja einfach wegrennen können, doch ich war wie erstarrt..." sagte ich schwach und ängstlich. "Du brauchst dich wegen überhaupt nichts schlecht zu fühlen." sagte er immernoch etwas aufgebracht. Meine Sicht wurde etwas verschwommen, dann rollte eine Träne über mein Gesicht. Als er das sah wurde sein Gesicht plötzlich weich und sah leidend aus. Er nahm mich in die Arme und drückte mich, "Du musst nicht weinen, ich werde von nun an besser auf dich acht geben!" versprach er mir und drückte mich etwas fester an sich. Ich legte meine Arme um seinen Körper und vergoss noch einige Tränen an Seiner Brust. "Ich wünschte mein erster Kuss wäre einer aus Liebe gewesen." sagte ich niedergeschlagen. "Der zählt nicht, du hast ihn ja nicht erwiedert! Also zählt der nicht!" Munterte er mich auf.

"Danke" sagte ich und lies langsam von ihm ab, er sah mich besorgt an und fragte "Soll ich dich nach Hause bringen?" intuitiv nickte ich. Wir liefen also in Richtung meines Zuhauses, da Kiri nicht wusste wo lang wir gehen mussten führte ich uns an. Wir überquerten gerade eine Brücke über einen winzigen Fluss als ich sagte "Wir sollten diese ganze Fake-Freund sache vielleicht lasse." "Wie kommst du jetzt darauf." fragte er gleich darauf und griff nach meinem Handgelenk. Wir blieben stehen.

"Ich möchte einfach nicht mehr lügen, mir ist es im Grunde ja sogar egal was die Leute von mir denken." er antwortete nicht sondern sah auf den Boden. Seine Haare fielen ihm ins Gesicht sodas es verborgen wurde, er drehte mein Handgelenk so das meine Handfläche nach oben zeigte. Er schien sie zu betrachten als er auf einmal mit den Fingern seiner anderen Hand die zeichnungen nachfuhr. Mir entfloh ein seltsames Geräusch während ich leicht zuckte, er stoppte kurz und zeichnete die Linie zuende. "Bleiben wir den dennoch 'Freunde'?" fragte er diesmal wirklich besorgt. Nun verstand ich die Sitiation, er machte sich sorgen, dass wenn wir das jetzt beendeten das wir keinen Kontakt mehr haben würden. Verständlich jetzt nachdem er wuste das ich soziale Kontakte nicht mochte. "Ach darüber machst du dir Gedanken, keine sorge! Ich glaube du bist der erste Mensch dessen Gegenwart mich nicht stört." sagte ich fröhlich. Während ich das sagte bewegten sich seine Finger nicht mehr auf meiner Hand und er ließ sie los. "Das freut mich wirklich zu hören! Lass uns also weiterhin Freunde sein und diese Lüge aus dem weg räumen." Sagte er zwar in einem enthusiastischen Ton, doch er versteckte sein Gesicht immer noch. Diesmal machte ich mir Sorgen "Ist alles okay?" Fragte ich den immer noch nach unten starrenden Kiri. "Ja alles gut, lass uns weiter gehen." Sagte er und ging voraus ohne eine Ahnung wo er hingehen sollte, also schloss ich schnell auf und führte uns wieder.

Wir schwiegen die meiste Zeit, nur ab und zu kamen ein paar lose phrasen über einen bestimmten Laden oder Ort. Auch unser miteinander war um 180 grad verdreht, das war ja anzunehmen, wenn wir aufhören würden Paar zu spielen. Wir waren jetzt nur noch Freunde, das Händchen halten war vorbei, auch enges nebeneinander laufen war tabu. Berührten wir uns versehentlich endete das in einem beschämten Blick und kurzem weg zucken. Irgendwie machte es mich traurig, er wusste immerhin nicht das ich mich tatsächlich in Ihn verliebt hatte. Aber es war besser so, lieber wollte ich es auf den normalen Weg versuchen als in einer Fake-Beziehung einen wichtigen schritt zu machen. Der Möglicherweise nur von mir aus von Bedeutung war.

Ich seufzte und sah zu Boden "Hast du was?" kam es plötzlich von Kiri, "Ehm nein nein! Alles Gut, nur belanglose Gedankengänge!! Nichts weiter:" beteuerte ich etwas mit dem Arm wedelnd. "Hmm, okay." Brummte er nur und beließ es dabei.

Wir waren endlich an meiner Haustür angekommen, "Hier wohn ich, danke für´s wegbringen!" sagte ich und lächelte. "Kein Problem." sagte er nur und hob eine Hand als Geste die ihm das Wiedersehen sagen abnahm und drehte sich um. "Bis Montag Kiri!" rief ich Ihm nach, er hob nochmal seine Hand und schwenkte sie auf Schulterhöhe hin und her. "hmpf" machte ich unzufrieden, ich hatte sein Gesicht kaum gesehen, während wir zu mir nach Hause liefen. Was war nur los mit ihm? War er bockig das wir das Spiel beendeten, oder sogar traurig? Er wirkte zumindest niedergeschlagen.

"Wer war das denn?" Kam auf einmal eine Stimme hinter mir hervorgeschossen. Meine Mutter stand aufgeregt im Türramen und wedelte mit der Hand zu sich hin. Ich sollte wohl zu ihr kommen, "Das war ein Freund aus der Schule." sagte ich ruhig und gelassen. Ihr Gesicht schien als würde es ihr gleich vom Schädel herunter klappen. "Du hast einen Freund?" Fragte sie ungläubig, "Nein nicht im sinne von jemand den ich Date, er ist EIN Freund." betonte ich es diesmal anders. "Dennoch ist dies ein riesiger Schritt für die Menschheit!" strahlte sie, "Jetzt übertreib mal nicht, ja? Es stimmt, es ist der Erste Freund den ich je hatte aber das kann sich jeder Zeit wieder ändern." sagte ich und drängelte mich an Ihr vorbei. "Streng dich an hörst du! Er ist was besonderes, dein Erster Freund!" sagte sie diesmal wieder im ernsten belehrenden Ton einer Mutter. "Ich weis." murmelte ich und ging auf mein Zimmer. Er ist in der Tat etwas besonderes, viel mehr als mir zu diesem Zeitpunkt bewusst war.
 

Ich stöberte durch das Internet und suchte unbewusst nach irgendetwas das mit Kiri zutun hatte. Ich gab in der suchleiste "Kiri fotograf" ein und scrollte durch die Ergebnisse. Auf Seite 3 der Ergebnisse fand ich einen Link der da hieß "Kiri´s Fotoblog", ich klickte drauf und eine Seie mit schwarzem Huntergrund und blauem Auswahl-"Menü" kam zum vorschein. Auf den einzelnen Reitern war mit weißer Schrift geschrieben: "Startseite, Themen und Bilder" ich war bereits auf der Startseite, also scrollte ich ein bisschen.

Es waren Hauptsächlich Fotos die dieser Blogger teilte, um heraus zu finden ob es wirklich Kiri war musste ich nur schauen ob ich etwas erkannte. Die neusten Fotos waren von Gestern, es waren vor allem Naturfotos und einige Fotos von Gebäuden. Ich war mir sicher das es Kiri´s blog sein musste, denn ich erkannte die Stadt wieder, es war die in der ich ebenfalls lebte. Es war mehr wie ein Bilderbuch angelegt, denn er schrieb wenn überhaupt nur kurze Sätze oder einfach nur einen Titel unter die Bilder.

Ich bemerkte das er zwar nur weniger aber immerhin einige aktive Follower hatte, denn es wurden immer wieder likes verteilt und ab und zu Kommentare geschrieben. Mir fiel außerdem auf das er fast nie absichtlich jemanden zu Fotografieren versuchte außer ab und zu ma ein Foto von Ihm selbst. Ansonsten waren es entweder nur Leute die im Hintergrund durch das Bild liefen oder am Rand zufällig auftauchten, zudem waren auf den wenigsten Bildern überhaupt Menschen. Bis ich auf die Parkfest Fotos stieß, da waren natürlich sehr viele Menschen zu sehen, aber es waren "Massen-Fotos", so nenne ich sie jetzt mal, denn es war kein Focus auf eine bestimmte Person gesetzt. Bis auf dieses eine Bild, welches mir schon auf unserer Webseite der Schule in die Augen viel. Es war das wo ich auf der Bank saß und verträumt in den Himmel schaute, es hieß "Die Träumerin", es hatte einige likes weniger als die anderen Fotos. Dafür aber mehr Kommentare, neugierig klickte ich auf das Kommentarsymbol, was ein weiteres Fenster öffnete wo alle Kommentare zu diesem Foto aufgelistet waren.

"Micky98 schrieb: Heeyyy! Kiri wer ist das?",

es gab keine antwort auf dieses Kommentar,

"Chiibii-chan schrieb: Ich bin so eifersüchtig! Fotografier doch mal mich :D!".

Was für ein Kinderkram dachte ich, anscheinend hatte er einige jüngere Verehrerinnen, "kein wunder" seufze ich.

"Pingpong schrieb: Schönes Bild! Du solltest mehr solcher aufnahmen machen!"

Der erste vernünftige Kommentar, darauf gab es auch einige Antworten. Ich klickte auf den kleinen 'reply' Button,

"Kiri schrieb: Ich geb mein bestes, ist bisher auch mein lieblings Motiv."

sein lieblings Motiv!? weitere Antworten wieder von

"Pingpong: Nadann viel glück mein Freund ;P."

"Micky98: Awwww, Neid!"

"Kiri: Danke Pingpong, das werde ich brauchen!".

Ich war verwirrt.

Eine plötzlich auftauchende kleine rote 1 an dem "Neu laden" symbol erregte meine Aufmerksamkeit. Ich klickte es an, die seite Aktualisierte sich, ein neuer Post ist aufgetaucht! Er hatte jetzt gerade etwas neues hochgeladen, aus irgendeinem Grund fing mein Herz an zu rasen. Schnell klickte ich den neuen Post an und eine Reihe Bilder öffnete sich. Als Titel trug dieser Post "Traum" es waren wieder einige Fotos von Natur dabei, die eine seltsame mysteriöse Aura besaßen. Und da waren Foto´s von einem Mädchen, mit schulterlangem braunem Haar und recht hellen Blauen Augen, das war ich. Diesmal trugen die einzelnen Fotos keine Titel, dachte ich zumindest. Bis ich das letzte Bild erreichte, es war der Schatten einer schmalen Person zu sehen die auf einem Gehweg lief. Aus der Perspektive musste es Kiri´s eigerner Schatten gewesen sein. Man sah auch seinen Ellenbogen der etwas hervorstand, wahrscheinlich war das der Arm mit dem er die Kamera hielt.

Der Titel dieses Bildes war "Ich bin aufgewacht.".

Aus seinem Traum?

Ich rollte mich auf meinen Rücken und breitete mich auf dem Bett aus,

was war nur los, ich hoffte das ich sein Traum war. Vielleicht konnte ich aus dem Spiel ja doch realität werden lassen. Auch wenn das Spiel bereits vorbei war, wenn ich versuchte mich wieder zu nähern, könnten wir ja ein echtes Paar werden. Ich lächelte während ich mir das ausmalte, auch das wohlige Gefühl des kribbelns kehrte zurück als ich an ihn dachte.

Ich würde morgen damit anfangen, beschloss ich, ab diesem Moment schlug ich nur noch die Zeit tod in dem ich weiter durch das Internet surfte, später noch etwas aß und mich dann wieder ins Bett warf und mich zum einschlafen zwang. Damit der nächste Tag anbrechen konnte.

Kapitel 5

Es war 12:34 Uhr, ich hatte bereits zu Mittag gegessen als ich mich gerade fertig machte um nach draußen zu gehen. Ich hatte vor Kiri zu fragen ob wir zusammen in die Stadt gehen wollen. Ich zog mir gerade eine kurze Hose an als es klingelte, "Mama! Du musst gehen ich ziehe mich gerade um!" Schrie ich durchs Haus. Neugierig wer das wohl war versuchte ich mich blitzschnell anzuziehen.

Ich hörte wie sie sich mit jemandem unterhielt, "Luca, das ist für dich! Ein Junger Mann wartet auf dich!", ich rannte die Treppe hinunter nachdem ich dies hörte. Ich raste um die Ecke und bemerkte das es nicht Kiri war wie ich gehofft hatte, es war Kieran.

Sofort war alles Freude verflogen, ich ging zu Ihm, da meine Mutter mich glücklich ansah vermutete ich das sie dachte. Dass er der Junge ist von dem ich manchmal sprach, "Hi Kieran, was machst du denn hier?" ich lächelte falsch. Ich machte unauffällig eine Handbewegung in richtung meiner Mutter die ihr signalisierte das sie gehen sollte. Das tat sie auch hastig, als sie außer reichweite war stürmte ich Kieran entgegen und drückte ihn nach Draußen. "Was willst du denn hier? Und woher weist du überhaupt wo ich wohne?" sprudelte es aus mir heraus. "Ich wollte mich entschuldigen und dich noch was fragen." er starrte mich an. Ich hatte noch immer seine Schultern gepackt, als mir das auffiel lies ich sie sofort los und trat einen schritt zurück.

"Was für eine Frage?" fragte ich und überkreuzte die Arme. "War der Kuss so schlimm?" er lächelte schief. Ich erinnerte mich zurück, es war kein Gefühl hinter diesem Kuss, jede einfache Berührung von Kiri brachte mir ein reines Feuerwerk. Ich überlegte was ich sagen sollte, "Er war nicht "schlimm", er war schon unangenehm, weil ich es nicht wollte. Vor allem aber war er für mich gefühlslos." sagte ich neutral, als würde ich ein Buch kritisieren. Kierans Gesicht war unergründlich, "Würdest du es mich erneut versuchen lassen?" "Was?!" fragte ich erschrocken und wich sofort zurück. "Nein nein nein! Nicht jetzt, ich werde dich auch nicht zwingen! Ich meinte eher, lass mich versuchen dir diese "Gefühle" zu geben." er lächelte leicht. Was bat er mir da an? Er wollte das ich Gefühle für ihn bekam? "Wie genau meinst du das?"

Ich war verwirrt, "Na lass uns beispielsweise etwas Zeit zusammen verbringen, ich werde dich nie wieder bedrängen oder dich zu etwas zwingen!" sagte er wähend er wild gestikulierte. "Hm." ich machte eine Pause.

"Aber du hast mich immer und immer wieder bedrängt in der Schule, selbst wenn ich dir klar signalisiert habe das ich das nicht wollte." erklärte ich. "Ja ich weis und das war nur weil ich verzweifelt versucht habe eine Freundschaft mit dir auf zu bauen!" "Und jetzt glaubst du das ich nach deiner Aktion Gestern, mit dir friede freude Eierkuchen mit dir machen kann? Und wir nun Freunde sein können?" Kieran überlegte kurz nachdem er hörte was ich gesagt hatte. "Nein du hast recht, ich war wirklich dumm. Aber du musst mir glauben wenn ich dir sage das es mir Leid tut! Ich habe das nur gemacht, weil ich .." er brach ab. "Weil du was?" hinterfragte ich. Jetzt sah er zu Boden, seine Kurzen schwarzen Haare wippten leicht durch den Wind. "Weil ich mich in dich verliebt habe." sagte er ganz leise. Mein Herz blieb stehen, er hatte sich in mich verliebt... und ich turtelte plötzlich von einem auf den anderen Tag mit Kiri herum. Ich konnte seine situation nun etwas besser verstehen, war aber dennoch sauer und überzeugt das er mich nicht hätte zwingen sollen etwas zu tun was ich nicht wollte. "Und ich konnte es einfach nicht fassen das du plötzlich, einfach so, zu jemandem SO engen Kontakt hast." Er stoppte kurz und schluckte. "Ich habe schon lange ein Auge auf dich geworfen, ich weis glaube besser als jeder andere das du Kontakt hasst. Ich habe trotzdem jeden Tag versucht mich mit dir zu unterhalten, in der Hoffnung das du mich vielleicht irgendwann an dich heran lässt." Es schmerzte in meiner Brust als er das sagte. Ich empfand mich plötzlich als grausames Biest was jemanden, der verzweifelt versuchte mit mir befreundet zu sein, einfach so versuchte abzuschütteln in dem ich eine Beziehung vortäuschte. "Es tut mir leid." kam es aus meinem Mund. Er stoppte schlagartig zu atmen und blickte langsam zu mir. "Ich werde dir eine Chance geben das wieder gut zu machen! ABER!" setzte ich an. "Ich brauche meine Zeit, wir sind immer noch Klassenkameraden und keine Freunde!" Plötzlich fing er an komisch zu lachen, grinste und sprang kindisch im Kreis und machte einige Gesten die einen Sieg zu bejubeln schienen. Ich musste unweigerlich grinsen, ein eigenartiges Gefühl beklemte mich plötzlich. Ich packte seinen Arm und stoppte ihn "Kieran, ich würde dich jetzt aber bitten zu gehen." sagte ich so neutral wie möglich. Er hörte nicht auf zu grinsen, schloss die Augen legte einen Arm auf seine Brust und strecke den anderen zu Seite. Dann verbeugte er sich altertümlich, "Alles klar Milady! Wir sehen uns später irgendwann!" sagte er während er dies tat. "Okay, bis dann" antwortete ich, kurz darauf drehte er sich um und lief mit leicht wippenden Schritten davon.

Das beklemmende Gefühl hatte noch nicht abgelassen, also sah ich mich um.

In unserer Starße war wenig Verkehr, daher war es immer sehr ruhig, links und rechts an den Straßenrändern wuchsen in regelmäßigen Abständen große Bäume. Ich wurde dieses Gefühl nich los also scannte ich die ganze Straße, ich schaute mir jeden Baum an und die Umgebung, die Parkenden Autos und so weiter. Ich fing links an und schwenkte nach rechts, plötzlich blieb mein Blick an einem Baum weiter rechts, ungefähr 100 meter von mir entfernt, hängen. Dort lehnte Jemand an den Baum, ich kniff die Augen zusammen um es besser erkennen zu können. Es war eine schmale Gestalt, sie hilt die Arme vor dem Körper verschrenkt und den Kopf nach unten gesenkt. Ich ging ein paar Schritte in ihre Richtung, plötzlich bewegte sie sich, ein Arm löste sich aus der Haltung und griff in die Hosentasche. Holte ein Handy heraus und tippte darauf herum und dann sah sie Mich an. Mein Handy vibrierte, mein Herz blieb stehen, war das ein Zufall? Ich griff schnell nach meinem Handy und öffnete die angezeigte neue Nachricht, sie war von Kiri: "Was wollte der Typ denn hier?"!!! Es war Kiri?! Schnell schaute ich auf, er lehnte nun nicht mehr an den Baum sondern kam geradewegs auf mich zu. Ich war glücklich ihn zu sehen, doch dieses Aufeinandertreffen hatte auch etwas Spannung mit sich geführt. Was dachte er nur gerade? Ich packte das Handy weg und rannte einfach quer über die Straße, als Kiri das sah, machte er plötzlich ein erschrockenes Gesicht. Es sah aus als würde er jeden Moment anfangen zu schreien. Mir fiel auf das ich ohne zu schauen über die Straße lief, ich hörte ein Hupen und Bremsen quietschten. Statt zu laufen rannte ich plötzlich aus angst vor dem Geräusch. Ich wurde nicht von dem Auto erfasst, aber der schreck saß tief. Der Fahrer des Wagens lies sein Fenster und schrie "Was sollte das denn!? Pass gefälligst auf und bleib stehen!" Ich hörte das klickende geräusch was mir signalisierte das er die Tür öffnete. Da ich immer noch rannte drehte ich mich nicht um, sondern rannte weiter Richtung Kiri. Ich rannte an Ihm vorbei und ergriff als ich gerade neben ihm war, seinen Arm und riss Ihn hinter mir her. "Hey!!" sagte er und schnaufte als er den "aufprall" meiner zugkraft spürrte. Der Fahrer schrie wieder "Hey bleibt stehen ihr Gören!", ich rannte einfach weiter. Hinter der Siedlung war ein Kindergarten und dahinter ein kleiner Park. Wir rannten an dem Kindergarten vorbei und weiter durch den Park, wir rannten mittlerweile schon 5 Minuten, als Kiri plötzlich stehen blieb und mich dadurch auch zum stehen bleiben zwang. Ich hilt immer noch seinen Arm, "Jetzt bleib schon stehen, der verfolgt uns nicht mehr!" Sagte er etwas aufgebracht. Ich war völlig außer Atem, also stützte ich mich auf meinen Knien ab und atmete schwer. "Was sollte das denn gerade?" fragte er verärgert. "hmpf" gab ich nur von mir, "Erst ist dieser 'Kieran' bei dir zuhause und dann rennst du Todesmutig über die Straße?", "Ja tut mir leid, ich renne nicht nochmal einfach so über die Straße!" sagte ich als wenn ich mit meiner Mutter sprechen würde. Er seufzte, ich beruhigte mich langsam, wir standen auf einer Wiese weil wir quer durch den Park rannten. Also lies ich mich fallen und warf mich auf den Rücken, "Kieran hat sich entschuldigt." sagte ich dann etwas ruhiger, ich sah in den Himmel, Kiri musste sich ebenfalls hingesetzt haben denn ich hörte ein leises rascheln neben mir. Mir viel auf das er in allem irgendwie anmutiger war als ich, er lief beinahe lautlos, während ich schon fast trampelte, er setzte sich geräuschlos hin, während ich mich meist fallen ließ. Ich schnaufte, "Und nun seid ihr Freunde?" fragte er vorsichtig, "Was? Nein! Ich hab Ihm gesagt das wir Klassenkameraden sind und ich erstmal Zeit brauche wegen der Sache." sagte ich. "Also gibst du ihm eine Chance." fragte er etwas gequält. Ich war etwas zerstreut, ich wollte darauf nicht antworten. "Es ist ja auch deine Sache, schon gut, tut mir leid das ich gefragt habe." sagte er immernoch gequält. Ich setzte mich halb auf, so leise es ging, indem ich mich auf meinen Ellenbogen abstützte. Ich wollte nach ihm sehen, er hatte sich zu meiner Überraschung auch hingelegt, er lag rechts neben mir, seine Augen waren geschlossen. Ich beugte mich gedanken verloren zu ihm herüber und verweilte so. "Ich werde ihn nicht wieder so an mich heran lassen, ich hege nach dieser Aktion gestern noch weniger sympathie ihm gegenüber." sagte ich leise. Er lächelte leicht, plötzlich erschien eine kleine Träne an seinem linken Auge, ich nahm meine freie Hand und wischte sie mit einem Finger weg. Er zuckte kein bisschen, doch sofort darauf öffnete er seine Augen langsam. Mein Gesicht war ganz nah über seinem, wir sahen uns gegenseitig an, ich bemerkte das erste mal das sich seine Wangen rot färbten, meine ebenfalls. Ich bewegte mich leicht zurück weil ich unsicher war was als nächstes wohl passieren würde, Kiri´s Hand hilt meinen linken Arm direkt unterhalb der Schulter fest und stoppte meine Bewegung. Ich hörte auf zu atmen, mein Herz stolperte ebenfalls und setzte dann in einer beunruhigenden Geschwindigkeit fort. Kiri´s Hand lockerte sich wieder, er wollte mich nicht bedrängen, doch das tat er nicht. Mir war schwindlig, es fühlte sich an als wäre ich betrunken. Etwas unbeholfen beugte ich mich wieder nach vorn, auch Kiri bewegte sich nun etwas in meine Richtung. Ich schloss die Augen, seine Hand die an meinem Arm locker verweilte, rutschte nun auf mein Rücken und verübte einen leichten Druck in seine Richtung. Er drückte mich gegen seinen Körper und atmete selbst etwas holprig.

Kurz darauf berührten sich unsere Lippen das erste mal, sie umschlossen sich und verweilten. Seine Lippen waren warm und weich, mein Herz machte einen satz. Ich machte ein zufrieden klingendes Geräusch und öffnete meine Lippen wieder, setzte leicht ab doch da wurde ich schon von seinen verfolgt. Er ließ mich nicht so schnell gehen und ich war froh darüber. Sein Arm war gegen meinen Rücken gepresst und drückte mich immernoch heftig gegen sich. Es fühlte sich an als wollte er mir sagen das ich Ihm gehörte ... und so war es ja auch. In diesem Moment gehörte ich allein ihm. Ich hatte überhaupt keine Erfahrung mit küssen und ich wusste nicht ob er welche hatte. Wenn nicht dann war er ein Naturtalent denn es fühlte sich wirklich gut an. Wir küssten uns soweit es meine Erfahrung zu ließ, denn auch wenn er mich zu leiten schien machte er keine 'Experimente'. Unsicher ob ich alles richtig machte ließ ich ganz langsam von ihm ab und öffnete die Augen langsam, diesmal lies er mich auch gewähren. Doch er ist mir zuvor gekommen, denn Er sah mich mit seinen grünen Augen an und lächelte. Mein gesamter Körper kribbelte und Kitzelte, ich hatte meinen ersten wirklichen Kuss erlebt, mit Kiri meinem ersten Schwarm. "Das kam unerwartet." sagte er mit deutlich verbesserter Laune. Mein Herz pochte immer noch wild, "hmmm" war alles was ich heraus brachte. Er lächelte nun noch etwas mehr, "Geht es dir gut?" fragte er, "J.. Ja... alles in Ordnung." sagte ich etwas benommen. "Okay das ist gut." gab er zurück, seine Hand die auf meinem Rücken lag verließ ihren Platz, er legte seine Hand auf meine Wange und sagte "Danke." etwas verwirrt antwortete ich "Gern.". Wir verweilten noch kurz und dann legte ich mich wieder auf die Wiese. "Ich glaube das war der erste Schritt." sagte ich. "Ein erster Schritt?" wiederholte er hinterfragend. "Ja, der erste Schritt in ein neues Leben." sagte ich und streckte eine Hand Richtung Himmel. "Ich hoffe ich kann dir dabei helfen." sagte Kiri vorsichtig. "Machst du Witze?" sagte ich und drehte meinen Kopf zu ihm. "Du bist der Grund das ich mich Ändern möchte!" Er lächelte schief als er das hörte, "Ist das jetzt schlecht? Das ich dich verändere?" fragte er etwas besorgt. "Nein ganz und gar nicht! Du Hilfst mir doch aus meiner 'Hülle' heraus!" sagte ich. "Okay" sagte er und sah dabei dennoch etwas gequält aus. Wir lagen noch den ganzen Nachmittag im Park und redeten über alles mögliche, er begleitete mich Abends sogar nachhause und ich genoss den verwirrten Blick meiner Mutter das ich plötzlich mit einem anderen Jungen vor der Haustür stand. Kiri´s Hand drückte meine etwas fester als er meine Mutter sah, etwas verwirrt darüber sah ich ihn an. "Alles in Ordnung?" er sah geschockt aus, "Hast du einen Geist gesehen?" er antwortete nicht. Also sah ich meine Mutter an, sie sah ebenfalls seltsam aus. Ich verstand überhaupt nicht was los war, "Ehm tut mir leid, wir sehen uns am Montag!" Sagte er plötzlich und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Dann war er auch schon weg, "Was war das denn? Kennst du Ihn?" sagte ich, während ich mich zu meiner Mutter umdrehte. "Ja, aus der Arbeit 'Er' besucht manchmal unsere Kurse für Fotografie." sagte sie. "Aha und dann rennt er einfach weg?". Ihr Gesicht wurde plötzlich weich, "Ach wer weis, vielleicht war ich mal zu streng zu Ihm.". Meine Mutter arbeitete in einem Werbeunternehmen, sie war professionelle Fotografin und gab ab und zu Seminare. Ich seufzte, dass war zwar total untypisch für ihn, aber ich beließ es dabei. Wir gingen rein und aßen zusammen zu Abend, sie sah mich häufig total seltsam an und Blickte sofort weg wenn sie bemerkte das ich sie ansah.

Danach ging ich in meine Zimmer und dachte an den restlichen Tag, als ich an den Kuss dachte füllte sich mein Herz mit wärme. Ich hoffte das wir jetzt ein wirkliches reales Paar ware. Das würde sich in der nächsten Woche zeigen, denn ich konnte ihn erst am Montag wieder sehen da er am Sonntag mit seiner Familie weg fuhr.

Wahrheit

Es war bereits Montag und ich war auf den Weg zur Schule, es war ab und zu Stürmisch und zudem etwas kälter als in den letzten Tagen. Ich zog mir extra einen Pulli an damit ich nicht frieren würde, auch einen kleinen Regenschirm hatte ich zur Sicherheit dabei. Ich war zu Fuß, wie jeden Tag, ich bog gerade um die Ecke die zu der Kreuzung führte von wo aus ich nach rechts über die Brücke und dann geradeaus weiter zur Schule musste. Da sah ich das Kiri lässig an einer Laterne gelehnt wartete, "Guten Morgen." Sagte ich überschwänglich und Glücklich. Auch er hatte ein langes Oberteil an, aber es war ein Hoodie und kein Pullover. Er sah zu mir auf und lächelte verschmitzt, ich ging auf ihn zu. Nicht sicher ob ich ihn noch anders begrüßen sollte, stand ich etwas unbeholfen vor ihm.

Er nahm mir meine unsicherheit ab und nahm mich in den Arm, drückte mich leicht an sich und hauchte mir als Antwort "Guten Morgen Luca." ganz ruhig ins Gesicht. Kurz dachte ich wir würden uns bereits das zweite mal Küssen, doch auch Kiri schien kalte Füße bekommen zu haben, denn er ließ mich wieder los doch bat mir seine Hand an, ich ergriff sie und verschrenkte meine Finger mit seinen. Dann begannen wir zu gehen, ich wollte die ganze Zeit fragen was es mit der Reaktion von Samstag auf sich hatte, doch ich traute mich nicht. Er selbst erwähnte es auch nicht ein einziges mal, stattdessen schwiegen wir relativ viel. Es war auch komisch, gerade waren wir noch Freunde und jetzt waren wir plötzlich mehr. Ich fragte mich kurz ob ich Kieran jetzt wohl verletzten würde und ob er mir auf ewig sauer sein würde. Aber ich beschloss diese Gedanken zu verwerfen, immerhin war ich nicht mal mit ihm befreundet.

"Ist alles okay?" Fragte Kiri plötzlich, "Was ehm ja! Alles okay!" antworte ich etwas überschlagen. Er musste mich beobachtet haben wie ich mein Gesicht bei dem gedanken an Kieran verzog. "Du sahst besorgt aus?" ... Ich sah besorgt aus!? "Nein schon gut, wirklich!" Ich sah zu Boden. Jetzt machte ich mir auch noch Sorgen um jemanden der mich gar nicht jucken sollte? Ach quatsch, ich hab bestimmt nur komische Grimassen gezogen, das hat sicher nichts mit Kieran zu tun! "Hm okay." bekam ich als antwort.

An der Schule angekommen blieben wir kurz stehen und wechselten einen Blick, immerhin betraten wir nun das erste mal Gemeinsam als wirkliches Pärchen die Schule. Wir atmeten beide tief durch und liefen gleichzeitig durch das Tor auf den Schulhof, da wir relativ spät waren, wurden wir schon von vielen Augen durchbohrt. Unter anderem war da wieder dieser Junge, der in der Cafeteria vor einiger Zeit aufgetaucht ist. Erst starrte er mich an, dann unsere Hände und dann Kiri, dieser schien ihn zu ignorieren und lief einfach an ihm vorbei. "Hast du es ihr gesagt?" Sagte der Junge als wir an ihm vorbei gingen. Was gesagt? Dachte ich. "Wer ist der Junge, Kiri?" fragte ich frei heraus, er zuckte ein wenig und drückte meine Hand etwas. "Er ist mein Bruder." Sagte er gleichgültig, ich war verwirrt, wieso ging er mit seinem Bruder so kaltherzig um? Es musste wohl etwas vorgefallen sein aber was hatte das alles mit mir zutun? Ich konnte mir keinen Reim daraus machen, also beschloss ich zu fragen. "Was meinte er mit 'Hast du es ihr gesagt?', mit 'Ihr' meinte er ja offensichtlich mich?" als ich das fragte waren wir gerade am Schulgebäude angekommen, er drehte sich zu mir um. Ich stand links neben ihm, direkt an der Wand des Schulgebäudes. Sein Blick war wieder etwas gequält als er näher kam, ich machte einen kleinen Schritt zurück. Beinahe berührte Ich die Wand, warum ich auswich wusste ich nicht, vielleicht war es sein Blick. Dann sagte er sehr leise und wahrscheinlich nur für mich hörbar, "Ich werde es dir bald sagen, aber noch nicht jetzt okay? Ich möchte erst sehen ob du es ernst meinst!", "Ob ich was ernst meine?" fragte ich aus irgendeinem Grund genau so leise. Er antwortete nicht sondern kam näher, wieder wich ich aus, doch da war die Wand. Der einzige Weg dieser Lage, in der alle Augen der Schule auf uns gerichtet waren, zu entfliehen war nach Links oder Rechts auszuweichen. Er konnte meine Gedanken lesen, denn da waren auch schon seine Arme Links und Rechts neben mir an die Wand gepresst und versperrten mir den Weg. Ich verstand nicht genau was er damit bezwecken wollte, zumindest war mir diese Situation recht unangenehm, ich war noch im 'Anfangstadium' meines neuen sozialen Lebens! Ich versteckte mich schon immer so gut es ging vor der Öffentlichkeit, bis ich ihn traf. Er stellte mein Leben auf den Kopf.

Ich hörte auf nach einem Fluchtweg zu suchen als mir klar wurde dass es nicht irgendjemand war der da vor mir stand, sondern eben dieser eine Junge der mir zurück in die Realität der Sozialität half. Ich entspannte mich nun, er schien das zu bemerken, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte er sich nicht weiter bewegt. Doch jetzt beugte er sich leicht vor, zugleich kam er mir mit seinem gesamten Körper näher. Dies musste gewiss für alle umherstehenden ein peinlicher fremdschäm Moment gewesen sein, doch ich achtete nicht mehr auf meine Umwelt. Er sah etwas traurig aus, dachte er noch immer das ich fliehen wollte? Um diesen möglichen Gedanken aus seinem Kopf zu räumen, war ich es nun die ihm näher kam. Ich streckte meinen rechten Arm aus um ihn zu berühren, kurz darauf lehnte ich mich von der Hüfte aufwärts gegen ihn. Ich packte mit beiden Händen sein Hoodie und zog daran. Ich schien ihm seine Sorge tatsächlich genommen zu haben, denn nun drückte auch er sich gegen mich und lächelte mich an. Dann nahm er eine seiner Hände von der Wand und griff in meine Taille, schob mich zur Wand und drückte sich auch von der Hüfte an aufwärts gegen mich. Wir waren uns nun näher als je zuvor, unsere Blicke waren immernoch vereint. Kurz darauf küssten wir uns, nun zum zweiten mal und diesmal auch viel intensiver. Ich hielt meine Augen geschlossen, dumpf hörte ich einige dumme Kommentare anderer Schüler, doch ich blendete alles aus. Es war dieses mal ein leidenschaftlicher und langer Kuss. Kurz blendete sich das was er gesagt hatte wieder ein, ist es das was er meinte? Ob ich es mit ihm ernst meinen würde, vielleicht weil er der erste war und er angst hatte das ich ihn doch stehen lassen würde. Das war in meinen Augen zwar total unsinnig, doch ich wusste nicht was er sonst meinen konnte. Ich lies diesen Gedanken schnell wieder fallen und konzentrierte mich auf Kiri, ich legte meine Arme um seinen Nacken und signalisierte ihm so das er selbst auch nicht weg laufen konnte. Wohlwollend murmelte er etwas und lies nicht von mir ab. Ich lies meine Hände zurückwandern und durchwühlte sein Haar, dann rutschte ich mit der linken Hand seine Schulter entlang. Ohne das ich es beabsichtigt hatte rutschte meine Hand ganz leicht unter seinen Hoodie, ganz kurz fühlte ich etwas, kurz darauf schnellte auch schon seine Hand nach oben und griff erschrocken nach meiner. Er lies sofort von mir ab und nahm etwas abstand, erschrocken sah ich ihn an. Was sollte das denn schon wieder? Eine Frage nach der anderen tauchte auf, er hatte noch immer meiner Hand in seiner gepackt. Etwas erzürnt blickte ich in seine Augen, "Was sollte das?" statt zu antworten wich er aus. Ich überlegte was der auslöser hätte sein können, die Reaktion kam als ich unter sein Hoodie rutschte, nein kurz darauf als ich etwas ertastet hatte. Was war es? Es fühlte sich nicht seidenweich an, vom stoff eher grob und es war kein Shirt oder Träger, es lag fest auf die Haut gepresst auf. Fast wie ein Verband. "Bist du verletzt?" fragte ich nach der erkenntnis, was ich womöglich entdeckt hatte, plötzlich. Verdutzt sah er mich an, eine seltsame Reaktion? Hatte ich etwa recht? Er schien zu überlegen was er als nächstes antworten würde, dann schüttelte er den Kopf. Ich war erleichtert das es keine Verletzung war aber was war es dann? Er schien mir keine weitere antwort zu geben,

meine unglaublich nützliche Fähigkeit, das ich selbst Dinge die mich interessierten einfach so belassen konnte, setzte ein. "Ist schon gut, du wirst es mir sagen wenn du bereit dafür bist." sagte ich freundlich und griff nach seiner Hand. Wieder etwas verdutzt sah er mich an und lächelte.

Es würde jeden Moment klingeln, dass wusste ich, also wollte ich schon mal in das Schulgebäude laufen. Ich dreht mich zur Tür und zog Kiri mit, er folgte mir. Doch plötzlich blieb er stehen, da ich nicht los lies, blieb ich auch stehen. Ich sah zu ihm und bemerkte das er nach rechts Richtung Schulhof starrte, ich folgte seinem Blick und bemerkte das er direkt auf seinen Bruder sah. Der wiederum mit Jemandem sprach der unentwegt hier her zurück starrte.

Es war Kieran.

Plötzlich drückte Kiri meine Hand, sein Blick war nervenaufreibend.

"Was ist los Kiri?" fragte ich, "Nichts!" sagte er scharf, drehte sich zu mir um und ging mit mir zusammen ins Schulgebäude. Wortlos brachte er mich zu meinem Klassenraum und wartete bis es Klingelte, erst dann drehte er sich um und lief schnell zu seinem Raum.

Ich sah ihm nach bis er um eine Ecke bog, was war nur los? Es wurde alles immer verrückter.
 

Perspektiven wechsel: Kiri.
 

Ich rannte fast um die Ecke, es war ein Alptraum, sie musste mich mittlerweile für verrückt halten. All diese "Zufälle", warum musste sie ausgerechnet einen so neugierigen Stalker haben. "Tze" machte ich laut und bog wütend in meinen Klassenraum, Chloe saß schon an meinem Tisch, was ja nicht verwunderlich war, da es bereits Unterricht war. Der Lehrer betrachtete mich und sagte, "Ah haben sie es auch in unseren Unterricht geschafft?" wendete sich sofort wieder seiner Tafel zu und schrieb eine komplizierte Formel mit einem kleinen Stück Kreide an das Blackboard. Ich setzte mich dann auch wieder in Bewegung und schmiss meine Tasche regelrecht neben den Tisch. "Ohhhuu Kiri was ist denn Heute mit dir los? Schlecht gelaunt?" fragte meine neugierige Banknachbarin und beugte sich zu mir. Verkrampft setzte ich mich und schob Ihren Stuhl etwas von mir weg, "Das geht dich echt nichts an!" Sagte ich scharf und wendete mich ab. Ich hörrte nur ein seufzen und starrte nach Draußen. Zu meiner überraschung stand dieser Kieran immer noch da und schien zu warten. Er schwänzte seine Stunde, was mir nur recht war, ich wusste immerhin nicht was mein Bruder ihm erzählt hatte. Plötzlich sah er in meine Richtung, er konnte mich unmöglich sehen ... doch er schaute tatsächlich in meinen Klassenraum.

Und dann grinste er.

Das machte mich rasend, ich ballte meine Fäuste und presste meine Zähne aufeinander. Was hatte er vor? Anscheinend wusste er etwas und er plante etwas, dann ging er plötzlich auf das Schulgebäude zu. Ich konnte kaum still halten, wollte er zu Ihr gehen? Und es ihr sagen?

Kalter Schweiß rinn meinen Rücken hinunter, ich wollte aufspringen und ihn aufhalten. Ich wusste selber nicht genau warum ich so viel angst vor der Wahrheit hatte aber ich wollte auf den richtigen Zeitpunkt warten und es ihr selbst sagen. Irgendwann hätte sie es vielleicht sogar selbst rausgefunden, vorhin war es ja schon sehr knapp. Chloe sah mich an als wenn sie einen Wahnsinnigen ansehen würde. Wie ich gerade auf die anderen wirkte war mir egal, ich wollte einfach nur diese Situation retten.

Irgendwie schaffte ich es den Unterricht auszuhalten und wartete auf das Klingelzeichen. Endlich begann es zu läuten, da sprang ich auf lies alles liegen und rannte zur Tür. Ich schlug sie beinahe auf und sprang aus dem Raum, da traf es mich, völlig unerwartet. Kieran stand vor meinem Raum mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt. Es war keine richtige Pause sondern nur ein fünf Minütiger Unterrichtswechsel, also im Grunde eine Verschnaufpause in der zum Beispiel ein Lehrerwechsel statt fand.

Er stand da einfach und grinste mich an, "Ich kenne dein Geheimnis." Sagte er und lachte. "Denkst du sie lässt sich auf sowas ein? Was meinst du wie sie darauf reagieren wird wenn ich es ihr gleich sage?" "Das wagst du nicht!" sagte ich tief grollend. Ich war so wütend das ich ihm bald an die Kehle springen würde. Das es mich so agressiv werden lassen würde, war mir selbst neu. "Was ist los? Passt dir das nicht? ouuuhh..." sagte er und tat so als wenn er mitleidig wäre. Ich stürmte vor und packte seinen Kragen, ich knirschte mit den Zähnen und drückte ihn an die Wand. Diese Berührung widerte mich zugleich an. "Lass sie in ruhe! Ich entscheide selbst wenn ich es ihr sage." "Uhh das wird ihr sicher gefallen, ich glaube es liegt nicht in deiner Hand ob du es ihr sagst oder jemand anderes." Lachte er beinahe. "Pass auf gleich wirst du zur attraktion!" sagte er während er an mir vorbei sah. Ich bemerkte getuschel hinter mir, sofort lies ich ihn los und trat zurück. Als ich mich umdrehte huschten ein paar Köpfe hinter die Tür und verschwanden. Wieder zurückgewandt merkte ich das Kieren seelenruhig weglief, "Keine Angst ich sag es ihr sicher nicht im Unterricht, das wäre ja langweilig wenn du nicht dabei wärst." Mein Kopf musste schon qualmen, ich wusste nicht wohin mit meiner Gewalt. Ich war Schachmatt, ich wusste nicht wie ich mich aus dieser Situation retten sollte. Nach einer Lösung suchend lief ich langsam zurück in den Raum, alle Augen auf mich gerichtet. Sie ignorierend lies ich mich auf meinen Platz fallen und wirkte willenlos. Das war ich auch, die einzige Möglichkeit war, es ihr selbst zu sagen. So schnell es ging, nur wie sollte ich es ihr sagen, meine Gedanken rasten und ich war wie in einer trance. Der Unterricht fand zwar statt aber in einem Parallel-Universum, er verging wie im Flug. Nach dieser Stunde würde es eine große Pause geben, wird er es ihr in dieser Pause sagen? Panik kam in mir auf, mein Herz fing plötzlich an zu schlagen als würde es jeden moment aus meiner Brust brechen wollen. Nervös und in Startposition sitzend, wartete ich auf das Klingelzeichen, ich schaute auf den Sekundenzeiger der Uhr. Langsam aber sicher machte er seine letzte Runde, er War noch nicht ganz Rum da sprang ich auf und rannte aus dem Klassenzimmer. Das musste idiotisch ausgesehen haben.. aber das war mir egal.

Als ich gerade draußen War klingelte es, ich war was den weg anging deutlich im Nachteil. Mein Raum lag am anderen Ende des Schulgebäudes und der von Luca war direkt an der Ausgangstreppe. Ich hoffte das ich trotz des unterschieds durch mein frühes losrennen eher draußen war. Es waren noch wenige Meter bis zur Treppe, ich griff nach dem Geländer und flog quasi nach unten. Meine sportlichkeit zahlte sich endlich aus, ich schlängelte mich durch die Schüler und suchte nach Luca.

Der Schulhof war schon gefüllt, ich suchte von links nach rechts, normalerweise war Luca während der Pause drinnen, aber irgendwie war ich mir sicher das Kieran sie nach draußen geschleppt hat. Er würde mein Geheimnis vor versammelter Mannschaft preisgeben. Ich konnte immer noch nicht fassen das mein Bruder es jemandem verraten hat. Doch gerade konnte ich nicht über solche Sachen nachdenken, das musste warten. Endlich entdeckte ich Sie, Kieran hatte ihr Handgelenk gepackt und schien sie entgegen ihres willens festzuhalten. Sofort rannte ich los von Gefühlen übermannt, als ich sie erreichte packte ich sein Handgelenk so fest ich konnte und drückte ihn mit meine rechten Hand von ihr weg. Er ließ sie los und lachte „Da ist ‚Er‘ ja“. Die Betonung des Wortes ‚er‘ klang fragwürdig. „Das geht dich überhaupt nichts an. Kümmer dich um deinen eigenen Kram!“ fauchte ich. Ich stellte mich vor Luca die sich sofort an mich drückte. „Ach ja? Ich finde es geht mich genau so etwas an, immerhin verarscht du uns ja alle.“ Sagte er und ‚plusterte‘ sich auf. „Luca kennst du eigentlich den richtigen Namen unseres ‚Fotografens‘?“ fragte er und grinste mich an. „Halt dein Maul.“ Bellte ich. Luca wendete sich von ihm ab und umklammerte meinen Arm. Vermutlich dachte Sie das ich ihn jeden Moment angriff. Das War auch so.

„Ohje, das passt aber eigentlich gar nicht zu dir.“ Er machte eine lange Pause. Mein Herz stand still.

„Aylin Kristen Darwen! Fotografin unserer Schulzeitung!“.

Ich blickte nach unten, meine kurzen Haare fielen mir ins Gesicht, ich merkte das Luca mich langsam los lies und einen Schritt zurück trat. Ich wagte es nicht sie anzusehen, sondern rannte los.

Kapitel 7: Wie am Anfang, so am Ende

Kapitel 7: Wie am Anfang, so am Ende
 


 

Ich rannte so schnell ich konnte vom Schulhof, niemand sollte mein Gesicht sehen, ich wollte einfach so schnell es geht weg.

Befreit von deren blicken.

Nachdem ich das Schulgeländer verlassen hatte, hörte ich auf zu rennen, doch ich lief einfach weiter. Ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen steuerte ich durch die Straßen. Komischerweise lief ich den Heimweg von Luca entlang, ich tat dies völlig unbewusst und bemerkte es erst als ich auf der Brücke stand, die weiter in den hinteren Stadtteil führte. Gedankenverloren blieb ich stehen und sog die Luft mit einem kräftigen Atemzug ein und schloss die Augen.

Warum musste das gerade mir Passieren?

Es war schon immer ein Geheimnis, anfangs als ich noch auf eine Grundschule ging in einer anderen Stadt, war ich zwar schon anders, wurde aber als Mädchen aufgezogen. Meine Eltern gaben mir nur Mädchen-Kram und Kleidung, ich konnte mir ja noch nicht selbst aussuchen was ich gerne anziehen wollte. Ich akzeptierte dies, da ich selbst nicht genau wusste was mit mir los war. Als Zwerg war das Thema der Liebe oder der generelle Unterschied zwischen den Geschlechtern, für mich absolut unwichtig. Ich dachte das dass so völlig normal war, bis ich dann in der vierten Klasse bemerkte das es normal war das Mädchen sich zu Jungen hingezogen fühlten und Jungen zu Mädchen.

Es war immernoch kein ernst zu nehmendes Thema, denn Liebe war zu dieser Zeit ja nicht "wirklich" Liebe. Doch ich war nun doch anders als all die anderen Mädchen. Ich spielte viel lieber im schlamm, baute Festungen in die nur Jungen durften und spielte mit Autos. Auch meine vorzüge zeigten deutliche Unterschiede, ich mochte zwar die Jungen aber eher als Freunde und eben Gleichgesinnte, doch interessiert hatte ich mich schon immer eher für die Mädchen. Das behielt ich da aber noch für mich. Es wurde immer deutlicher und mein Kopf wurde klarer. Am Ende der fünften Klasse war ich mir sicher, ich bin ein Mädchen was andere Mädchen liebt. Schließlich zogen wir um und ich kam an diese Gesamtschule, ich beschloss seit dem als "Junge" zu leben. Meine Eltern kannten meine vorzüge ja schon irgendwie, also akzeptierten sie es. Meine Geschwister, die beide Jünger als ich waren, eher weniger. Sie machten sich oft lustig und neckten mich. Meine Eltern waren in dieser hinsicht echt toll, denn jedes mal wenn sie bemerkt hatten das ich wieder von Ihnen gestresst wurde gab es Ärger der fast immer in verboten oder ähnlichem endete. Schießlich ließen sie mich fast vollständig in Ruhe.

Ich entdeckte die Fotografie für mich und gestaltete mein Leben neu, ich begann das Leben als "Kiri" dem Jungen der gern beobachtete und fotografierte. Tatsächlich bemerkte fast niemand das ich in Wirklichkeit ein Mädchen war. Nur die die meinen Namen kannten, das heißt Lehrer und so was. Ich bat jedem das geheim zu halten und mich als Kiri anzusprechen, was zu meiner Erleichterung hervorragend funktionierte.
 

Ich trat zusammen mit einem meiner Brüder einen Fotografie-Kurs bei und lernte mehr darüber. Kurz darauf meldete ich mich bei der Schule als Fotograf an und wurde promt als erster Fotograf der Schule erwählt. Ich durfte mich um die Web-Zeitung der Schule kümmern.

Auf diese Arbeit war ich stolz, weil ich die Verantwortung über die Erscheinung unserer Schule über die Medien hatte. Natürlich wurde jeder einzelne Eintrag und Bericht erst überprüft aber mittlerweile hatte ich das gefühl das sie mir so sehr vertrauten das es nicht mal mehr überflogen wurde sondern einfach freigeschaltet.

Anfang der siebten Klasse hatte ich dann sogar meinen eigenen Projektraum, in dem ich jeden Tag in den Pausen, in Freistunden oder sogar vor oder nach der Schule an meinem eigenen "Arbeitsplatz" an der Schulseite werkeln durfte. Neben dem kleinen Raum war eine Abstellkammer, die ich zu einer Dunkelkammer umfunktionierte.

Mein "Büro", so nenne ich es jetzt mal, war relativ mittig und ganz oben im dritten Stock des Gebäudes. So hatte ich eine hervorragende Sicht auf das Schulgelände und genau in diesem Büro sah ich sie zum ersten mal.

Luca, das unscheinbare stille und einsam wirkende Mädchen, was jeden Kontakt zu anderen Menschen mied. Sie schien wirklich immer so als wenn sie ein Schild um sich herum aufbaute an dem sie alles abprallen lies um sich selbst zu schützen. Ich begann sie, seit dem ich sie das erste mal bemerkte, zu beobachten. Komischerweise schien ich selbst nachdem ich jeden anderen Menschen an ihr abblocken sah, zu glauben das ich derjenige sein würde der zu ihr durch dringen würde. Ich machte es mir also zum Ziel sie irgendwann einmal anzusprechen und dann der erste zu sein der mit ihr eine Freundschaft aufbaut. Anfangs war es auch nur der Ergeiz, das zu erreichen was andere nicht schafften. Doch nach und nach wurde es nicht mehr der Ergeiz der mich antrieb, es war der wirkliche Wunsch der einzige Mensch zu sein den sie in ihr Herz blicken lies. Und beim letzten Parkfest geschah es dann tatsächlich, ich war schon längst nicht mehr einfach interessiert an ihr, ich war tatsächlich schon in sie verliebt bevor ich das erste Wort mit ihr wechseln konnte.

Ich stellte mich cool und versuchte so natürlich wie möglich rüber zu kommen und wie es sich bisher entwickelte, war ich wirklich diese eine Person. Die erste die zu ihr durchdrang, ich war Hals über Kopf in sie verliebt und ich bemerkte das sie ebenfalls an mir interessiert war.
 

Dann als mein Bruder rausfand das ich mich mit einem Mädchen befreundet hatte was ich auch noch mehr mochte und es zu problemen kam die meine wahre "Identität" aufdecken konnten... erst dann schlug mir die Wahrheit ins Gesicht. Mir wurde klar das Luca mich nicht als ich selbst kannte und mochte, sondern sie mochte Kiri, die Person die ich gern wäre aber letztendlich nur in der Illusion war. Ein Wunschgedanke eben.

Seit dem versuchte ich eine Lösung zu finden es ihr bei zu bringen ohne das sie weglaufen würde oder völlig geschockt war. Denn immerhin war ich eine reine Lüge. Einmal hatte ich mich im Internet sogar wegen einer Geschlechtsumwandlung umgeschaut, war davon aber erstmal total abgeschreckt und lies diesen Gedanken erst mal fallen. Das würde Monate wenn nicht sogar Jahre dauern und wahrscheinlich eine Menge Geld kosten.

Mein dummer Bruder setzte mir ab der Sache in der Kantine die Pistole auf die Brust, natürlich nur Sprichwörtlich. Er meinte ich müsste es ihr sagen, so bald es geht, sonst würde ich sie nur verletzen. Auch wenn er jünger war und zu mir häufig ein Arsch, musste ich mir eingestehen, das er recht hatte. Ich musste es ihr sagen und den Rest wissen wir ja. Jetzt war die Katze aus dem Sack, ohne das ich eingewilligt hatte. Ich konnte nur ahnen was sie nun von mir dachte, um mich weniger verletzlich zu machen, malte ich mir das schlimmste aus. Vermutlich dachte sie ich wäre ein mieser Lügner oder Betrüger, oder sie würde sagen das sowas nichts für sie ist und mich zurück lassen.
 

Während ich über all dies nachdachte hatte ich mich schon eine weile wieder in Bewegung gesetzt. Ich war im Park angekommen in dem ich Sie das erste mal geküsst hatte, oder wohl besser gesagt sie mich.

Ich lief zu der Wiese auf der wir gelegen hatten, zu genau eben dieser Stelle und setzte mich auf die Wiese und winkelte meine Knie an, legte meine Arme um sie und lehnte meinen Kopf dagegen.

Diesmal war ich Einsam.

Eine halbe Ewigkeit saß ich so, bis mir der Nacken anfing zu schmerzen, ich streckte meine Arme aus und legte mich auf den Rücken.

Meine Augen auf die Baumwipfel gerichtet betrachtete ich die Verästelungen der einzelnen Bäume. Sie waren Teilweise richtig ineinander verhakt und es sah aus als würden die Bäume soetwas wie Finger einer Hand ineinander legen. So als würden sie tatsächlich Händchen halten, ich musste lächeln denn es waren verschiedene Bäume oder sogar die gleichen. Sie machten keinen Unterschied zu anderen, "Euch ist es bestimmt egal mit wem ihr Händchen haltet, nicht wahr?" murmelte ich und kicherte. "Mir auch." Sagte eine vertraute Stimme. Völlig überrascht schoss ich hoch und sah mich um, Luca stand neben mir und blickte nach oben zu den Wipfeln. "Du solltest ein Foto davon schießen, findest du nicht?" sagte sie fröhlig. "Ehhm ja, du hast recht." stammelte ich als antwort. Ich kramte meine Kamera aus der Tasche und schoß ein Foto von Luca die zu den Bäumen aufblickte. Mit dem was sie sagte, mit dieser einfachen Aussage, machte sie mich bereits mehr als Glücklich.

Ich strahlte wieder.

"Was machst du hier?" fragte ich frei heraus, daraufhin sah sie zu mir, ihr Gesicht trug einen glücklichen Ausdruck. "Ich hatte eine Auseinandersetzung mit Kieran und gleich danach bin ich dir gefolgt." Sie kratzte sich am Kopf und lächelte schief "Naja ich habe dich wohl eher gesucht." fügte sie hinzu. Es war zwar echt süß das sie mir gefolgt ist, doch die Tatsache das sie mit Kieran eine Auseinandersetzung hatte lies mich wieder etwas wütend werden. "Kieran..." murmelte ich eher für mich, "Ach, mach dir keine Gedanken, ich hab ihn nur zurechtgewiesen und das wars." sie machte eine Pause, da wollte ich ansetzten zu reden doch sie stoppte mich sogleich wieder. "Außerdem!" Betonte sie besonders, "Muss ich mich entschuldigen." sagte sie plötzlich niedergeschlagen und sah zu Boden. "Du dich Entschuldigen? Tze... Das müsste ich eigentlich tun." Sagte ich etwas aufgebracht über mich selbst. "Nein musst du nicht! Wäre ich an deiner stelle gewesen hätte ich auch nicht gewusst wie ich mit soetwas umgehen sollte. Wahrscheinlich hätte ich mich aber sowieso niemals jemandem geöffnet." lachte sie zum schluss. "Du musst dich wirklich nicht entschuldigen." sagte sie nun sanft und hockte sich zu mir. "Eigentlich müsste ich mich entschuldigen, weil ich so doof reagiert hab... natürlich war ich im ersten moment geschockt. Deshalb hab ich deinen Arm los gelassen ... das hätte ich nicht tun sollen. Denn ich wusste ja selbst in diesem Moment schon, das du es mir selbst hättest sagen wollen und das es dir sicher nicht leicht gefallen wäre." sie griff nach meiner Hand und hob sie von der Wiese.

Sie legte ihre Hand auf meine so das beide Innenflächen aufeinander lagen. Sie verweilte so und sah mich an. "Mir ist egal was die anderen denken, sei wer du sein möchtest." sagte sie und machte eine kurze Pause. Ihre Finger verschränkten sich mit meinen, "Ich habe mich in dich verliebt, so wie du bist. Und wer du "wirklich" bist, ändert nichts daran!". Sie lächelte und beugte sich zu mir, dann umarmte sie mich, ganz fest. Ein wohliges warmes Gefühl legte sich um mein Herz, es erfüllte mich mit Glück.
 

Wir verloren das Gleichgewicht da sie sich etwas zu sehr gegen mich lehnte. Ich fiel nach hinten und sie landete halb auf mir, ich musste unweigerlich lachen und sie stimmte mit ein. So lagen wir da und kicherten eine weile, bis sie mich schließlich fragte "Hey Kiri, die Frage klingt vielleicht doof aber wie soll ich dich nun nennen?" ohne großartig darüber nach zu denken antwortete ich "Nenn mich bitte weiterhin Kiri, ich mag meinen echten Namen nicht. Ich fühle mich nicht wie eine Aylin." Sie legte ihren Kopf etwas unterhalb meiner linken Schulter ab. "Weist du, es ist jetzt nicht super einfach für mich mit dieser Situation umzugehen aber irgendwie habe ich einen Vorteil." sagte sie leicht verträumt. "Welchen Vorteil?" Fragte ich neugierig. "Na ich war noch nie verliebt, niemals, also ist es für mich sowieso neu. Egal mit wem oder mit welchem Geschlecht." sagte sie. "Ich fühle schon immer so." sagte ich gedankenverloren und fügte hinzu. "Aber ich hatte tatsächlich auch noch nie eine richtige Beziehung. Ich war schon mal verliebt aber das wars auch schon. Also in dieser hinsicht sind wir uns nicht ganz verschieden." lächelte ich sie an. Sie lächelte zurück, "Aber ich muss schon sagen, ich hätte es wahrscheinlich nie oder sehr spät herausgefunden. Also das du kein Junge bist." "Ach was, heute morgen warst du ja schon nah dran etwas zu entdecken. Und meine dämlichen Brüder hätten es dir sowieso irgendwann gesagt, wenn ich es nicht getan hätte, was ich definitiv gemacht hätte! Wirklich!" versuchte ich so überzeugend wie möglich zu sagen. "Schon gut ich glaube dir das! Was meinst du mit heute morgen?" etwas verdutzt das sie es tatsächlich nicht bemerkt hatte nahm ich ihre Hand und schob sie ganz leicht, am kragen meines Hoodies, darunter. Sie sah mich verwirrt an, anscheinend verstand sie es immer noch nicht. "Weist du was das ist? Was du heute morgen schon einmal ertastet hattest?" fragte ich sie, sie schüttelte den Kopf etwas errötet. "Das ist ein sogenannter 'Binder', sagt dir das was?", wieder schüttelte sie den Kopf und sagte "Nicht wirklich." ich machte nur ein "Hmmm" und sah zur Seite. "Reicht es wenn ich sage, es lässt mich mehr wie einen Jungen wirken?" Ich wollte es nicht erklären, irgendwie war es mir Peinlich. Luca machte plötzlich ein erleuchtetes "Ahhhhh!" und sah mich interessiert an. "Was ist?" fragte ich etwas verwirrt über die Reaktion, ich dachte um ehrlich zu sein das sie etwas abgeschreckter oder befremdlicher reagiert. "Ich bin neugierig. Komischerweise." sagte sie freudig. "Warum 'komischerweise'?",

"Nun ich habe dir doch mal erzählt das ich die Fähigkeit besitze Dinge nicht hinterfragen zu müssen. Doch bei dir fällt mir das außerordentlich schwer und je mehr ich erfahre umso mehr will ich wissen." erklärte sie.

Ich musste schmunzeln, mein Ziel hatte sich erfüllt denn es stellte sich heraus das ich wirklich die besondere Person für sie war. Sogar noch viel mehr als ich mir erhofft hatte. "Nun wollen wir zurück gehen? Wenn ich richtig gerechnet habe würden wir zum beginn der fünften Stunde wieder zurück sein." fragte sie völlig überraschend. "Bist du dir sicher? Jeder weis jetzt über mich bescheid... und wenn wir zusammen zurück kommen ... könnten sie denken das du ebenfalls lesbisch bist." sagte ich vorsichtig. "Mir ist egal was die anderen von mir halten, ich würde sagen ich bin noch nicht orientiert. Oder sinnbildlich ein unbeschriebenes Blatt Papier. Vielleicht bin ich ja Lesbisch? Zumindest bin ich zum jetzigen Zeitpunkt anscheinend 'Bi'" etwas verwirrt starrte ich sie an. "Wie?" gab ich von mir.

"Ich sagte doch bereits das ich in dich verliebt bin. Und das bedeutet das ich bei dir bleiben werde. Das macht mich zumindest nicht Hetero, da du ja ein Mädchen bist. Zumindest biologisch." schmunzelte sie. Sie war irgendwie anders als sonst, plötzlich war sie die aufgewecktere von uns beiden. Ich wusste zwar nicht genau warum aber es gefiel mir und noch viel mehr gefiel mir das wir wirklich noch immer zusammen waren. Sie rappelte sich etwas auf und beugte sich nun über mich, links und rechts von mir mit den Armen abstützend, gab sie mir einen flüchtigen Kuss. Danach sah sie mir tief in die Augen und sagte "Los komm, lass uns gemeinsam zurück gehen." Dann stellte sie sich hin und reichte mir ihre Hand. Ich ergriff sie und wir gingen gemeinsam zurück zu Schule.
 

Ihre berechnungen waren richtig denn wir kamen mitten in der zweiten großen Pause an, es waren etwas über 2 Stunden vergangen.

Wir betraten Hand in Hand das Schulgelände, genau wie am Morgen, nur das meine Schultern dieses mal viel leichter waren, denn eine riesige Last war von ihnen gefallen. Wieder sah uns Jeder an, diesmal aber anders, nicht als das Paar von Heute Morgen, sondern als das Paar von dem nun jeder wusste das zumindest eine von Ihnen Lesbisch war. Und eben diese Person unter ihnen als jemand völlig anderes bekannt war.

"Kiri?" .. "Hm?" machte ich als antwort, "Wir sind immernoch wir!" sagte sie, als wenn sie meine Gedanken lesen konnte. Wir waren gerade etwa in der Mitte des Schulhofes angekommen als sie stehen blieb. Dann drehte sie sich zu mir und sagte "Weist du noch? Du hast gesagt du wartest bis du weist ob ich es ernst meine." Etwas verwirrt warum sie das gerade jetzt sagte, wusste ich nicht recht was ich antworten sollte. Doch es stellte sich raus das sie mir sowieso keine Zeit lassen würde.

Denn nun küsste sie mich, vor den Augen aller andere.



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  Okiro
2017-07-14T21:05:46+00:00 14.07.2017 23:05
Notiz an mich: Es ist nicht gut, nur das halbe Kapitel zu lesen, um den Heißhunger zu stillen.... Der wird dadurch nur noch mehr angefacht...

Das Kapitel ist sehr schön geschrieben. Ich finde es klasse, dass Luca das Geheimnis um Kiri so "locker" sieht. Klar, sie hat sich noch nicht entgültig entschieden, wie sie sich orientiert, aber Bi ist erst mal keine falsche Sache.
Ich finde es auch klasse, dass beide sozusagen mehr einen kleinen Rollentausch hatten. Das sozusagen Luca mal die fröhlichere ist. Man merkt, dass ihr Kiri wirklich wichtig ist! Und das sie es auch offen auf dem Schulgelände zeigt obwohl Kiri ihre erste Freundin ist ... finde ich klasse. Das zeugt deutlich von Mut! Ich kann es kaum abwarten, dass nächste Kapitel zu lesen *O*
Antwort von:  IxDragonHeartxI
15.07.2017 01:19
*sich verbeugt* vielen dank! Ich liebe deine Kommentare! :D Ich muss immer schmunzeln oder sogar wirklich lachen :) Und auch wie du es findest! :> ich hab Luca halt mal wirklich die Führende Rolle übernehmen lassen. Immerhin hat Kiri sie irgendwie ja auch etwas befreit, aus ihrem Versteck :) Und da Kiri jetzt unsicher ist muss Luca ihr eben zeigen das auch sie Mut hat!
Von:  Okiro
2017-06-24T14:53:59+00:00 24.06.2017 16:53
Also das Kapitel hat mich völlig aus der Rolle gebracht. Ich bin friedlich am Dönerbox essen und dann kam die Überraschung. So selten bin ich bei einem Kapitel beim lesen so innerlich ausgetickt wie bei diesem ^^

Das war eine sehr positive Überraschung und ich bin echt gespannt, wie es nun mit den beiden weitergeht... Ich hoffe Luca versteht Kiri... =(
Ich mag deine Geschichte und finde es klasse, welchen Titel du ihr gegeben hast *O*
Antwort von:  IxDragonHeartxI
24.06.2017 23:31
:D Das ist sehr sehr gut!! Ich hab gehofft das ich meine Leser zu solchen Reaktionen bringe. Das du dann noch so reagierst finde ich umso besser ;P

Hätte gern gesehen wie du "ausgetickt" bist ^-^

Kapitel 7 ist schon in arbeit *grinst* also wirst du bald wissen wie es weiter geht ;).
Ich freue mich wieder auf deine reaktionen :D

Und jaaaa der Titel :D da hat mich Jemand drauf gebracht, also eigentlich war es nicht meine Idee. Sondern die von jemanden den ich gern mag :3 *drückt* danke dafür >.<
Antwort von:  Okiro
24.06.2017 23:41
Ja, am liebsten hätte ich das gefilmt. XD
Vor allem die Dönerbox war dann total uninteressant. ^^

Wuhu ich freue mich jetzt schon riesig.

Hehe ich freu sehr dass ich dir helfen konnte *zurückdrückt* ^^
Von:  ElCidIV
2017-06-05T17:03:30+00:00 05.06.2017 19:03
So, ich bin mir dem ersten Kapitel durch und habe einige Dinge gefunden.
Sie betreffen hauptsächlich die Groß- und Kleinschreibung.
Und um die Verwechslung von "dass" mit "das".
Auch bin ich sicher, dass an einigen Stellen ein Komma fehlt, aber so genau kenne ich mich damit leider nicht aus.
Bei der wörtlichen Rede zum Beispiel.

Ein paar Kleinigkeiten:

>Normalerweise würde ich nach dem Unterricht direkt nach Hause gehen, aber irgendetwas lies mich bleiben.
ließ


> Ich bemerkte erst jetzt das noch jemand auf der Bank saß, da dieser Jemand mit irgendetwas zu rascheln begann.
dass

>Zumindest bis jetzt, mein Blick traf ein Paar grüne wunderschöne Augen, ich schaute direkt in das Augenpaar eines Jungen Mannes.
jungen

> Wie unverschämt von mir Ihn einfach anzustarren, gleichzeitig bemerkte ich das unwohle gefühl das er seinen Blick noch nicht abgewendet hatte.
ihn, Gefühl, dass

> Ich riskierte einen Blick, indem ich kaum bemerkenswert meinen Kopf zu seite drehte, leicht nach unten sodass meine Haare vor meine Augen vielen.
Seite, fielen

>Ich konnte durch sie hindurch sehen und hoffte das er nicht bemerkte.
dass er nichts bemerkte

>In der linken Hand ein Eis was er ab und zu abschleckte, ich wanderte mit meinem blick weiter aufwärts.
Blick

>Ein paar Haare vielen Ihm durch die leicht nach vorn gelehnte Position, ins Gesicht.
fielen

>Sie waren nicht wirklich Lang, aber sie verdeckten seine Ohren teilweise.
lang

>Er hatte ein wirklich schönes Gesicht, helle Haut und fast schon Feminime Gesichtszüge.
feminine

>Und ich lies mich nie von irgendwelchen Kerlen anmachen, falls dies doch mal geschah antwortete ich so unweiblich es nur ging und verschaffte mir so wieder Freiraum.
ließ

>Zu meiner überraschung stand jemand neben mir vor meinem Gesicht.
Überraschung

> Ich verhaarte in dieser Position, er legte seinen Kopf schief und schaute mich jetzt etwas besorgt an.
verharrte

>Mein lieblings Eis, was für ein zufall das er die beiden Sorten erwischt hat die ich am meisten mochte.
Lieblingseis, Zufall

>Vermutlich gab es nur 4 Sorten und er hat deshalb viel glück gehabt, alles andere Ausblendend wagte ich es in Richtung des Eiswagens zu sehen.
Glück, ausblendend

>Ich hörte ein zufriedenes seufzen, gemischt mit einem lachen.
Seufzen, Lachen

>Im gegensatz zu mir aber völlig entspannt
Gegensatz

>zumindest scheinst du dich höhst unwohl zu fühlen
höchst

>Das klingt fast als ob die Parkbank eine art Terretorium wäre welches er jetzt aus Mitleid räumt.
Territorium

> Ich verfluchte mein völlig bescheuertes benehmen, wegen mir fühlt er sich jetzt vermutlich schlecht.
Benehmen

> es war ein kribbeln
Kribbeln

> Mir wurde ganz warm, erst jetzt bemerkte ich das ich noch immer in die Richtung des Jungen starrte, der schon lange außer sicht war.
Sicht

>Zuhause angekommen schlitterte ich völlig außer atem in die Küche
Atem

> mit einem lächeln auf den Lippen und keine Spur von besorgnis.
Lächeln, Besorgnis

> Sofort spürte ich die hitze in meinen Wangen auflodern.
Hitze

>sagte meine Mutter mit einem plötzlichen Kindischen überschwang in der Stimme.
kindischen Überschwang

>Du bleibst schön hier und ist dein Abendessen!
isst

> stöhnte ich und ließ mich auf einen Stuhl am esstisch sinken.
Esstisch

>Du hast doch NEBEN JEMANDEN GESETZT!?
Neben jemandem gesessen

>"Naja, ich war so in gedanken versunken, ich habe es eigentlich garnicht bemerkt, bis er ein geräusch gemacht hat.
Gedanken, Geräusch

> Ich öffnete ihn und schaltete ihn ein, nach eine kurzen Zeit war er hochgefahren.
nach einer kurzen Zeit

>Doch mein verdacht wurde schnell erstickt, es waren Bilder da.
Verdacht

>zu sehen wa ein ausschnitt
war ein Ausschnitt

>Mein Herz machte einen satz
Satz

>Privatssphäre der Person war nicht eingeschränkt
Privatspähre

>Ich grübelte eine weile, als es mir wie ein Geistesblitz in den Kopf schoss.
Weile

>, daher wanderte ein kalter schauer über meinen Rücken
Schauer

Was mir an der Geschichte sehr gefallen hat, war die Beschreibung von Liebe auf den ersten Blick.
Das kann nicht jeder, das wirkt schnell plump und kitschig, indem man zu gefühlslastige Begriffe verwendet.
Du hast das gut geschildert mit dem Eis, damit dass die Erzählerin von sich selbst überrascht war, dass sie ihn so lange ansah.
Auch der Charakter der Mutter ist der Geschichte zuträglich, da sie die Erzählerin dazu bringt, etwas mehr über sich preiszugeben. Zudem finde ich sie lustig dargestellt, dadurch dass sie auch ein wenig kindlich ist, das macht sie so lebendig.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich nicht häufig Liebesromane lese, aber hier konnte ich ganz gut mitlesen.
Antwort von:  IxDragonHeartxI
05.06.2017 20:26
Vielen vielen Dank!.... Ich muss gleich vor ab sagen, dass ich deine Unterstützung was die Rechtschreibung angeht sehr schätze, mir aber durchaus bewusst ist das da VIELES falsch ist. Und auch noch VIELES falsch sein wird.... Ich bin leider nicht so gut darin, wenn das "Werk" dann mal fertig ist werde ich es ein paar Freunden geben die in diesem Bereich besser sind als ich. Ich versuche mich beim schreiben immer voll auf die Szene zu konzentrieren, manchmal fallen mir selbst auch Fehler auf... häufig aber auch nicht. ES TUT MIR LEID >.< Bitte versuche in den darauf folgenden Kapiteln nicht zu sehr darauf zu achten, denn da habe ich noch viel weniger darauf geachtet!!

ABER ich danke dir auch vielmals für deine Bewertung meines Schreibstils! Ich bin selbst immer nicht davon überzeugt und freue mich umso mehr wenn es Jemand mag!! :))) Ich hoffe dir gefallen die weiteren Kapitel auch, nur nebenbei bemerkt, ich liebe die Liebe.... daher könnte es vielleicht Kitschiger werden.

Nochmals vielen dank für deine Kritik und dein Lob/bzw. was dir gefallen hat!
Antwort von:  ElCidIV
05.06.2017 22:18
Okay.
Vielleicht lerne ich etwas, wenn ich mal über das Thema Liebe schreibe.
Antwort von:  Okiro
09.06.2017 13:24
Wow da hast du dir wahrlich die Mühe gemacht und die Fehler in dem Kommentar zusammengefasst.
Ich lese die Geschichte auch und mir sind auch ein paar Fehler aufgefallen. Ich werde meiner lieben Freundin IxDragonHeartxI gern diese Fehler korrigieren, wenn die Geschichte zuende ist und sie das will.
Meine Meinung ist, dass so Fehleranalyse nicht unbedingt in ein Kommentar kommen sollte. Ich finde es aber gut, dass du auch zu dem Inhalt Stellung bezogen hast.
Von:  Okiro
2017-05-22T19:44:42+00:00 22.05.2017 21:44
Jetzt bin ich so unglaublich gespannt, wie es weitergeht. Ich finde es gut, wie du es geschildert hast, sie sie Kiri im Internet gefunden hast. Ich frage mich auch was es damit auf sich hat, dass das eine Bild "Ich bin aufgewacht" heißt... das hört sich irgendwie negativ an... :( Ich hoffe mal nicht...

Die Szene in der Schule war meisterhaft. Ich wurde so sauer auf Kieran aber Kiri ging zum Glück dazwischen! Ein wahrer Held!
Von:  Okiro
2017-05-22T19:41:53+00:00 22.05.2017 21:41
Ich war hin und weg, als ich diesen Teil von dir bekommen habe zum lesen :)
Ich finde es toll, wie sich die beiden Charaktere entwickelt haben. Aber ich will ja nicht im Kommentar spoilern.

Ich finde es süß wie sie sich auf der Bank "kennengelernt" haben :) Das hat irgendwie etwas klassiches an sich.


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