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Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

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Beziehungen

Gaara genoss die wenigen Tage der Ruhe. Eigentlich waren diese den Toten gedacht. Aber nach drei Jahren endloser Verhandlungen freute sich Gaara über jedes Fest, das ihm die Möglichkeit bot, für kurze Zeit seine Sorgen um die Zukunft des Landes beiseite zu schieben. O-bon verbrachte er wie immer mit seiner Familie, zu der nun auch Hanabi gehörte, die Kankurô im vergangenen Sommer geheiratet hatte. Sie gedachten gemeinsam ihrer verstorbenen Familienangehörigen, beteten für sie, brachten ihnen Opfer dar und feierten ihr Andenken.

Auch nach so langer Zeit, in der Sasori bereits tot war, wollte Deidara zu O-bon lieber allein sein. Gaara respektierte den Wunsch seines Liebsten. Sie konnten sich jeden Tag sehen. Aber Sasori begegnete Deidara nur noch einmal im Jahr während er schlief.

Zu Gaaras Bedauern neigte sich das Fest zu schnell seinem Ende. In einem leichten Yukata lehnte Gaara an der Brüstung seiner privaten Veranda. Der Blick schweifte über die nächtliche Burg. Hinter den äußeren Mauern brannten noch die letzten Feuer, die den Toten den Weg zurück in ihr eigenes Reich zeigten.

Gaara seufzte. Er wusste, dass einige Schreiben morgen früh in seinem Arbeitszimmer auf ihn warteten. Die letzten drei Jahre hatte er damit verbracht, die vielen kleinen Reiche Japans durch Verträge nach und nach zu einen. Sasukes und Orochimarus Ende hatte große Unsicherheiten und Chaos mit sich gebracht. Nur langsam ließ sich wieder eine friedliche Ordnung herstellen.

Doch allmählich wurden die Aktivitäten außerhalb Japans auffällig. Zunehmend waren mehr Schiffe aus fernen westlichen Ländern in ihre Häfen eingelaufen. Die Menschen erlernten mühsam ihre Sprache und kaum, dass sie fähig waren, sich einigermaßen zu verständigen, sprachen sie von einem Gott, der über alles wachte, und Jesus, seinem Sohn. Sie begannen ihr Volk mit einer alarmierenden Aggressivität zu diesem fremden Glauben bekehren, dass es nicht nur dem rothaarigen Daimyô Sorgen bereitete.

Es wäre klüger für alle Daimyô, zusammen zu stehen und sich nicht gegenseitig zu schwächen. Nach und nach war es Gaara gelungen, die anderen Oberhäupter für seine Idee zu gewinnen. Nur noch wenige Reiche reagierten skeptisch auf seine Argumente. Er hatte es fast geschafft.

Das leise Schaben der Geheimtür lenkte Gaaras Aufmerksamkeit zurück zu seinen Gemächern. Er wandte sich um. Durch die offene Tür trat Deidara. Nachdem er diese sorgfältig geschlossen hatte, kam er auf Gaara zu. Selbst bei dem schwachen Licht der Lampen erkannte Gaara die Sorge, die sich in Deidaras Blick festgesetzt hatte.

„Was ist los, Deidara?“, fragte er direkt.

Der Blonde umarmte ihn und bettete den Kopf auf seiner Schulter. Automatisch schlossen sich Gaaras Arme um seinen Liebsten. Was war geschehen? Normalerweise war Deidara nach O-bon entspannt und nicht von Kummer geplagt.

„Sasori ist nicht in meine Träume gekommen, hm“, murmelte der Blonde.

Gaaras Augen weiteten sich kurz. Er verstand. Eine Seele konnte zu O-bon nicht mehr in die Welt der Lebenden zurückkehren, wenn sie gar nicht mehr im Totenreich weilte. Das bedeutete, Sasoris Seele war in einem anderen Körper wiedergeboren worden. Damit war die letzte direkte Verbindung Deidaras zu Sasori abgerissen.

Gaara schob seine Hand unter das dicke Haar und kraulte beruhigend Deidaras Nacken. Ihm hatte das jährliche Treffen im Traum mit Sasori gut getan. Das hatte Gaara bemerkt. Eine Befürchtung keimte in ihm auf. Hoffentlich verfiel Deidara nicht wieder in einen instabilen Zustand. Der Krieger war dafür berüchtigt. Auch wenn ihm nur langweilig war, konnte er zu einer Gefahr für sich und andere werden, weil er dann auf kuriose Ideen kam. Darum ließ er ihn in regelmäßigen Abständen mit Akatsuki ziehen, um Aufträge auszuführen, von denen er selbst nichts wissen wollte. Je weniger er wusste, umso besser. Denn gut hieß er Akatsukis Machenschaften nach wie vor nicht. Manchmal gab es auch auf Shikoku Probleme, die Deidaras Fähigkeiten forderten, aber das war zu selten der Fall, um ihn bei Laune zu halten.

Gaara sollte seinen Krieger etwas aufmuntern. „Ich denke, es ist schön, dass Sasori wieder in unserer Welt lebt und nicht im Totenreich ausharren muss. Jetzt kann er ein neues Leben beginnen und vielleicht begegnet ihr euch eines Tages wieder, außerhalb von Träumen.“

Langsam zog sich Deidara weit genug zurück, um Gaara in die Augen zu blicken. Entschlossenheit sprang ihm förmlich entgegen.

„Ich werde ihn suchen, hm.“

Überrascht blinzelte Gaara. Dass seine Worte diese Wirkung haben würden, hatte er nicht erwartet. Oder war sein Aufmunterungsversuch gar nicht daran Schuld? Hatte Deidara diesen Entschluss schon gefasst, bevor er zu ihm gekommen war?

„Deidara, das ist ein aussichtsloses Vorhaben. Wie willst du Sasori erkennen? Er hat einen neuen Körper. Vielleicht sieht er ganz anders aus. Und ob er denselben Namen trägt, weißt du auch nicht“, gab er zu Bedenken.

„Ich werde Sasori erkennen, hm.“ Deidaras Stimmlage ließ keine Widerrede zu. Er hatte sich längst entschieden. Gaara könnte sagen, was er wollte, seine Argumente würden auf Ignoranz stoßen.

Resigniert seufzte der Daimyô.

„Ich kann dich ja doch nicht aufhalten“, murmelte er. Ein Nicken war die Bestätigung.

Sanft strich Gaara seinem Liebsten über die Wange. „Versprich mir, dass du regelmäßig vorbei kommst. Ich möchte wissen, ob es dir gut geht und wenigstens ein paar Tage mit dir verbringen“, bat er.

Ein Lächeln umspielte Deidaras Mundwinkel. „Keine Angst, ich komm vorbei. Und du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Mich kriegt man so schnell nicht tot, hm.“ Nun grinste Deidara wieder frech, so wie er es von seinem Ehemann kannte.

Gaara musste erheitert schnauben, obwohl er Deidara nur ungern ziehen ließ. Es wären nicht nur ein paar Wochen, die er mit Akatsuki unterwegs sein würde. Der Blonde wollte allein durch Japan ziehen und ein kleines Kind mit Sasoris Seele finden. Vielleicht war er den Rest seines Lebens auf der Suche nach Sasoris Wiedergeburt.

Gaara würde nichts anderes übrig bleiben, als abzuwarten und zu beten, dass Deidara Sasoris Wiedergeburt schnell fand oder zur Vernunft kam. Letzteres würde wohl einem Wunder gleich kommen. Deidaras Sturheit war schwer zu knacken. Aber wenn ihm die Geduld mit seinem Krieger ausging, fand er hoffentlich einen Weg, ihm wieder etwas Vernunft einzubläuen. Er hatte es schon mal geschafft, als Deidara in seiner Burg so viel Unruhe gestiftet hatte. Gaara war zuversichtlich, dass er es erneut bewerkstelligen konnte.

„Wenn du mich zu lange warten lässt, lasse ich dich suchen und herschleifen“, schwor Gaara. Mit einem Ruck zog er Deidara wieder näher und vereinte ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss. Gaara würde ihre gemeinsame Zeit sehr vermissen. Zu sehr hatte er sich an die tägliche Anwesenheit des Blonden gewöhnt. An seinen Geruch, an seine kleinen Provokationen, an das Glitzern in seinem Blick, wenn ihm etwas Freude bereitete, an ihre Trainingskämpfe und die vielen Gespräche, die sie über alles Mögliche führten.

Ihr Kuss endete. Gaara blickte seinen Liebsten an. Dessen warmer Atem streifte seine Lippen. „Du musst mich nicht suchen lassen. Ich werde dich nicht vergessen, hm“, hauchte Deidara sanft, ehe er Gaaras Lippen für einen weiteren Kuss eroberte.



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