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Beat of a Damned Lover

Übersetzung der gleichnamigen FF auf ff.net
von

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Sein Lächeln

Er stand neben dem Fenster und sah zu, wie das Auto durch die Tore der Abtei fuhr, sein Gesicht ausdruckslos und seine Augen leer, während er zuschaute, bis das Auto verschwand. Aber seine Gedanken waren woanders, zurück in jenem Zimmer, wo der Neko-Jin sich geweigert hatte, zu verschwinden, bis er das Blut von Talas Gesicht gewaschen hatte. Tala hatte darüber nachgedacht, Ray gewaltsam von seiner Person zu entfernen, aber etwas hatte ihn gestoppt; Ray war so sanft und zärtlich gewesen, so sehr, dass Tala wollte, dass er wieder zärtlich war und er hatte sich selbst nicht mehr dazu in der Lage gesehen, diese blasse und unversehrte Haut zu beschädigen. Also, mit zusammen gebissenen Zähnen, hatte er sich hingesetzt während Ray sanft das getocknete Blut weggewischt hatte und hatte sich geweigert, auch nur eine von Rays Fragen zu beantworten, entschlossen sagend, dass sie Ray nichts angingen. Alles was Ray getan hatte war, über seine Sturheit zu lächeln und ihn mit etwas mehr Desinfektionsmittel zu behandeln als nötig. Nun fühlte Tala den langen, dünnen Schnitt noch, der von seinem Auge bis zu seiner Lippe verlief, Ray hatte jede einzelne Wunde sanft gesäubert und darauf geachtet, Tala nicht mehr wehzutun als sein musste, auch wenn Tala angemerkt hatte, dass das Desinfektionsmittel tatsächlich mehr schmerzte als die Wunden selber.

 

„Da bist du ja.“

 

Tala drehte sich nicht um, als Boris den Raum betrat. „Sir“, erkannte er die Anwesenheit des Anderen an während sich die Tore der Abtei langsam und beeindruckend schlossen; was Tala anging, so war Ray jetzt sicher. Der Fahrer würde ihn bei der Straße lassen, damit er erfror, und wieder davonfahren. Aber wenn Ray genau Talas Anweisungen folgte, würde er zurück in der Stadt sein, bevor das geschah. Tala war sich nicht sicher, warum er Ray geholfen hatte, aber jedes Mal, wenn er darüber nachdachte, konnte er nur Rays totes Gesicht sehen, die glasigen Augen weit geöffnet während der Neko-Jin tot dalag, erfroren...

 

Tala mochte es nicht, der Gedanke ließ ihn vor etwas, das an Ekel grenzte, erschaudern, wenn er an das Bild von diesen zärtlichen Fingern dachte, die eingefroren waren. Aber Ray zu helfen hatte seinen Plan nicht beeinflusst und das war die Hauptsache. Nichts würde Talas Plan durcheinander bringen.

 

„Ich habe den Fahrer angewisen, Kon zu erschießen, sobald sie aus der Stadt raus sind“, sagte Boris, der sich neben Tala an das Fenster stellte. Er seufzte dramatisch. „Aber du und ich müssen Voltaire besuchen, was auch immer der Irre vorhat, es stimmt bestimmt nicht mit Fleur Hiwataris Wünschen überein. Wir gehen in fünf Minuten.“

 

Nachdem er zuende gesprochen hatte, drehte er sich weg vom Fenster und ging aus dem Raum, darüber brummend, wie sehr er Voltaire insgeheim hasste und ließ Tala erstarrt beim Fenster zurück. Tala lefte seine Hand auf das Glas als er versuchte, mit dem klar zu kommen, was Boris gerade gesagt hatte.

 

Er wollte Ray erschießen lassen.

 

Das konnte nicht richtig sein. Talas Verstand war ein Durcheinander als das Bild von einem toten Ray zurückkehrte, außer, dass sich dieses Mal eine Lache aus Blut unter ihm sammelte, welches aus einer Schusswunde an seiner Schläfe strömte. Er verscheuchte das Bild vehement aus seinem Geiste.

 

Das ruinierte alles.

 

Wenn er Ray nachgehen würde, würde Boris das als Ungehorsam seinen Anweisungen gegenüber verstehen und Boris musste Tala vertrauen; er musste, das war der Kernpunkt seines ultimativen Plans, Boris musste ihm vertrauen. Aber das bedeutete, dass Ray erschossen werden würde; außerhalb der Stadt, wo es keine Verstecke gab und der Fahrer würde nicht lange brauchen, um Ray zu erschießen.

 

„Nein!“ Talas Augen wurden eisig.

 

Er konnte seinen Plan nicht einfach über den Haufen werfen, nicht nach so langer Zeit.

 

Er krallte sich an die Fensterbank, seine Zähne knirschten, aber er hatte sich entschieden.

 

Er würde Ray sterben lassen.

 

Nichts würde seinen Plan zerstören.

 

                                                                                                             

 

„Du hast nach mir gerufen, Mutter?“ Kai trat in das Wohnzimmer, wo er sah, wie seine Mutter am Fenster stand und ein Glas Rotwein sachte schwenkte.

 

„Ja, bitte setz' dich.“ Sie blickte ihn nicht an, oder drehte sich zu ihm, als er gehorchte und sich auf den Futon setzte, zurücklehnte und sowohl Beine als auch Arme kreuzte.

 

„Was ist?“, fragte er, nachdem sie für einige Augenblicke nichts sagte.

 

Sie wandte sich vom Fenster zu ihm, tadellos aussehend in ihrem Anzug, der ihre Kurven zeigte. Sie mochte ihren Ehegatten hassen, aber das bedeutete nicht, dass sie nicht wollte, dass er jedes Mal zu sabbern beging, wenn sie den Raum betrat. Sie ging zu dem Tischchen mit den Getränken und goss Kai ein Glas Wein ein, welche er ohne weitere Worte annahm.

 

„Ich habe von Matthew gehört, dass du schwul bist. Ist das wahr?“

 

Kai erstarrte, das Glas noch immer in der Luft auf dem, abgestellt zu werden; wie hatte sein Vater das erfahren? „Ich dachte nicht-“

 

„Kai, es für mich vollkommen belanglos, wem du hinterherrennst.“ Ein sadistisches Lächeln legte sich auf ihre blutroten Lippen. „Doch es ist kein Wunder, dass Voltaire einen weiteren Erben will. Die Hiwatari Familie ist dabei, auszusterben, und das nach hunderten von Jahren. Voltaire hat Panik.“

 

„Gib' ihm keinen weiteren Erben“, sagte Kai, als er sich aufrichtete, „das darfst du nicht. Jeder, der von Großvater erzogen werden würde, würde ein Monster werden!“

 

„Mein Liebling, ich habe nicht vor, einen weiteren Erben zu zeugen.“ Fleur füllte ihr Glas erneut mit feingliedrigen Fingern, deren Nägel makellos gefärbt waren. „Voltaire glaubt, wenn er dich beschützt, hat er mich um den Finger gewickelt. Leider hat Voltaire nie verstanden, dass mir diese Familie nichts bedeutet.“

 

„Warum beschützt du mich dann überhaupt?“, fragte Kai, „und vor was genau? Boris' Plan ist ruiniert, ich hab' keine anderen Feinde, die mich genug hassen, dass sie mich töten würden.“

 

„Nicht einmal Kuznetsov?“, fragte seine Mutter, „ich dachte, ihr zwei würdet euch hassen.“ Kai sagte nichts und Fleurs Lächeln wurde wissend. „Für jemand, der seine Gefühle für sich behält, bist du leichter zu lesen als ein Buch.“

 

„Du weichst meiner Frage aus“, erwiderte Kai angespannt. „Warum mich beschützen? Vor wem schützt du mich? Und warum jetzt? Jahrelang hast du daneben gestanden und zugeschaut, als mein Großvater und Boris mich praktisch ermordet haben.“

 

„Warum jetzt?“, wiederholte Fleur, „weil ich endlich die Macht habe.“

 

Kai runzelte die Stirn. „Ich versteh' nicht.“

 

„Ob Voltaire nun lebt oder nicht, er wurde offiziell als tot deklariert“, erklärte Fleur, „seine einzige Möglichkeit, das zu ändern, besteht darin, wenigstens ein legal lebendiges Mitglied der Hiwatari Familie dazu zu bringen, ein Dokument zu unterzeichnen, dass bestätigt, dass sie ihn lebendig gesehen haben. Und keiner von uns plant, das zu tun.“

 

„Vater würde“, widersprach Kai, „deswegen wollte er auch die Abtei, es hatte nichts mit Boris zu tun. Großvater hat ihm gesagt, mir die Abtei abzunehmen.“

 

„Genau darum geht es mir“, sagte Fleur ruhig,“ als Voltaire für tot erklärt wurde, hast du alles erhalten, was er besessen hat. Matthew wurde übersprungen weil Matthew nicht in der Lage war, Black Dranzer zu kontrollieren. Sein Testament hat sich in dem Moment geändert, als du Interesse an diesem besonderen Bitbeast gezeigt hast.“

 

Etwas in Kais Kopf machte Klick. „Und deswegen beschützt du mich, nicht wahr? Im dem Moment, in dem ich sterbe, geht alles Geld an meine nächsten Verwandten, was du und Vater wären, außer, dass Vater alles sofort an Großvater geben würde.“

 

„Exakt.“ Fleur lächelte ein wenig. „Gut zu wissen, dass du immer noch ein Hirn hast.“

 

„Aber wie hat Großvater überlebt?“, fragte Kai, „er lag im Sterben als ich ihn in der Abtei zurückgelassen habe.“

 

„Voltaire hat überlebt, weil ich ihn gerettet habe“, antwortete Fleur schlicht.

 

Kai starrte sie an. „Du hast ihn gerettet? Er stand so kurz vor'm Sterben und du hast ihn gerettet?“

 

„Voltaire ist kurz nachdem ich ihn gerettet habe ins Koma gefallen. Ich habe ihn öffentlich für tot erklären lassen und habe eine Beerdigung arrangiert, bevor er wieder aufgewacht ist. Der Arzt, der ihn für tot erklärt hat, ist ein persönlicher Freund von mir.“ Fleurs sadistisches Lächeln kehrte zurück. „Alle dachten, ich war so stark, dass ich so eine traurige Aufgabe bewältigen konnte. Sie haben nicht verstanden, dass ich Voltaire hasse, doch die Öffentlichkeit wird denken, was die Öffentlichkeit denken wird und ich muss das Gesicht der Hiwataris wahren.“

 

„Aber warum hast du ihn am Leben erhalten?“, bohrte Kai erneut nach.

 

„Komm schon, ich dachte, du hättest ein Hirn.“ Fleur Hiwatari warf ihrem Sohn einen missbilligenden Blick zu. „Rache. All die Jahre hatte Voltaire mich eingewickelt, hat mich dazu gebracht, ihm alles zu geben, was er wollte. Jetzt hat sich das Blatt gedreht und ich habe vor, dass Voltaire unumstößlich feststellt, dass ich nun die Kontrolle habe.“

 

Kai verarbeitete dies.

 

War es gut, dass seine Mutter die Fäden in der Hand hielt?

 

Er verdrängte den Gedanken und sagte stattdessen: „Du hast mir immer noch nicht gesagt, vor wem du mich beschützt.“

 

„Denk darüber nach“, sagte sie ruhig, während sie ihm ins Gesicht schaute. „Es ist wirklich einfach, wenn man die Teile nur zusammensetzt. Denk über alles nach. Etwas seltsames ist passiert. Etwas, das du nicht verstehst.“

 

Er schaute zu ihr zurück, er verstand nicht, aber er wusste, dass der Versuch, eine direkte Antwort von ihr zu kriegen, wenn sie keine geben wollte, einem Schwimmausflug durch Kleister gleichkam. Tyason hatte das einmal über ihn gesagt, dachte er, vielleicht waren er und seine Mutter sich ähnlicher, als er gedacht hatte. Er strengte sein Hirn an, etwas seltsames das geschehen war. Eine Menge merkwürdiger Sachen waren kürzlich passiert, aber das Meiste davon verstand er nun... außer eins...

 

Es war offensichtlich, wirklich.

 

 

                                                                                                             

 

„Ich sehe was, was du nicht siehst, und das beginnt mit W!“, sagte Daichi.

 

„Wand“, antwortete Tyson stumpf.

 

„Verdammt! Du hast es erraten!“

 

„Ja, es war irgendwie offensichtlich. Das einzige, was man hier sehen kann, ist eine Wand.“ Tyson wedelte mit der Hand zu besagter Wand, die, ganz wie eine Wand es tat, auf sie herunterblickte. Sie waren in einen dunklen, feuchten Raum im Keller geworfen worden und Bryan war nicht viel später ebenfalls reingeschoben worden. Besagter Falke saß derzeit in der Ecke und zählte die Sekunden, bis seine Vernunft sich wirklich verabschieden würde. So eng mit den Bladebreakers zusammen festzustecken würde jeden herausfordern; er war angekettet worden und obwohl Tyson, sehr mutig, versucht hatte, ihn zu befreien, waren die Ketten an seinen Handgelenken und der Wand befestigt worden.

 

„Ich hoffe, es geht Ray gut“, flüsterte Hilary, als sie sich an Kenny festklammerte, der heftig zitterte.

 

„Keine Sorge, Hils“, lächelte Max, „Ray ist nicht doof. Er ist vermutlich schon auf dem Weg zu uns.“

 

„Ich kann es vor mir sehen“, nuschelte Bryan zu sich selbst, „er kommt durch die Tür marschiert, besiegt Voltaire, tötet die Wachen, betäubt Matthew Hiwatari und ist auf bestem Wege, uns hier rauszuholen, als hoppla, sein Haar in der Tür festhängt.“

 

„Aber Voltaire hat Boris gesagt, dass er ihn töten soll!“, platzte es aus Kenny heraus.

 

„Mach mal halblang, Ken. Ray wird sich nicht gerade mit offnen Armen Boris entgegenwerfen.“ Tyson klopfte dem kleinen Genie auf den Rücken. „Und nebenbei, Kai wird niemals zulassen, dass ihm etwas passiert.“

 

„Tut mir Leid, dass ich dich enttäuschen muss, Tyson, aber Kai ist gerade ein bisschen beschäftigt!“, quietschte Kenny hysterisch, „seine toter Großvater ist gerade wieder auferstanden! Das ist nicht gut! Verstehst du denn nicht! Wir sind alle tot! Wir werden alle sterben!“

 

„Ich glaube nicht, dass Kenny heute seinen Morgenkaffee hatte“, sagte Max nachdenklich, „er dreht immer ein bisschen ab, wenn er keinen Morgenkaffee hatte.“

 

„Ah, Voltaire weiß nicht, auf was er sich eingelassen hat. Kenny ohne Morgenkaffee ist schlimmer, als eine von Kais Trainingseinheiten.“ Tyson sackte an der Wand zusammen. „Wo wir gerade davon reden, Kai wird nach der ganzen Geschichte ernsthaft Urlaub brauchen.“

 

„Tyson, komm' ja nicht auf dumme Ideen“, warnte Max ihn, jedoch mit wenig Hoffnung. „Und denk' nicht einmal daran-“

 

„Ich dachte, wir könnten ihn mit nach England nehmen, vielleicht ist die Liebe seines Lebens ja da.“

 

„-Kai ein anderes Mädchen zu suchen“, beendete Max seinen Satz seufzend, bevor er mit fester Stimme sagte: „Tyson, wenn du auch nur daran denkst, Kai ein Mädchen zu suchen, wird er dich ganz langsam in mehrere tausend Stücke zerhacken.“

 

„Da wird er nicht der einzige sein!“, zischte Bryan, „wenn der kleine Spast noch einmal vor Kai von irgendwelchen Mädchen spricht, wird Kai sich anstellen müssen! Ich werd' den kleinen Drachenbastard grillen.“

 

Tyson wandte sich zu Bryan, als er das hörte, und warf ihm einen kritischen Blick zu. „Ich glaube, du bist nur eifersüchtig.“

 

Der ganze Raum starrte ihn an, als Bryan langsam sagte: „Eifersüchtig auf was genau?“

 

„Eifersüchtig auf die Tatsache, dass ich darauf vorbereitet bin, Kai ein Mädchen zu finden. Offensichtlich hast du nicht viel Glück mit den Frauen und brauchst Hilfe.“ Tyson verschränkte seine Arme, als ob er überlegen sei. „Alles, was du hättest tun müssen, war fragen, weißt du. Ich kenne einige Mädchen, die alle an einem Kerl wie dir interessiert wären.“

 

Max, Daichi, Kenny und Hilary zuckten zusammen, als Bryan aufstand und mit einen klauenartigen Hand nach Tyson griff, wobei er den Drachen von den Füßen hob. „Wenn du auch nur daran denkst, mir irgendein Mädchen ins Gesicht zu schieben, werde ich dich zerreißen.“ Bryan sprach in einer ruhigen, leisen Stimme, doch seine Faust ballte sich in Tysons Oberteil. „Hast du verstanden?“

 

Tyson nickte recht hektisch. „Keine Mädchen, hab's verstanden.“

 

„Und versuch' nicht mal, Hiwatari mit irgendeiner blonden Tussi zu verheiraten!“

 

„Auch keine Mädchen für Kai.“ Tyson gab ihm ein großes und ziemlich eingeschüchtertes Lächeln. „Hab's laut und deutlich verstanden.“

 

„Guter Junge.“ Bryan setzte Tyson wieder auf die Füße und ging zurück in seine Ecke, wo er sich wieder in genau der gleichen Position wie zuvor hinsetzte.

 

Tyson räusprete sich und richtete sein Hemd etwas zittrig wieder her, bevor er sich mit einem zu großen Grinsen an die anderen wandte. „Hat jemand Lust auf 'Ich sehe was, was du nicht siehst'?“

 

Sie wurden unterbrochen, als sich die Tür öffnete und sie alle schnappten nach Luft, als Tala den Raum betrat und die Tür hinter sich schloss.

 

Bryan stand mit einem Knurren auf und wollte sich auf Tala werfen, doch die Kette an seinen Handgelenken stoppten ihn kurz vorher. „Was willst du hier, Verräter!“, spuckte der Falke aus.

 

Talas Gesichtsausdruck änderte sich nicht einmal, als Tyson erneut aufstand und auf den Wolf zustürmte. „WO IST RAY? WAS HAST DU MIT IHM GEMACHT?“

 

„Er wird sterben, Tala, nicht wahr?“ Bryan kalte, wütende Augen verließen niemals Talas. „Du lässt ihn sterben.“

 

„NEIN!“ Hilary sprang für ihren Kampf auf und hätte Tala die Augen ausgekratzt, wenn Max und Daichi das nicht vorhergesehen hätten und sie daher festhielten, obwohl auch sie Tala böse anschauten.

 

Der Rotschopf stand einfach da und schaute sie ausdruckslos an; in seinem Geiste konnte er Rays Gesicht sehen, es verfolgte ihn schon den ganzen Weg von der Abtei hierher, aber jetzt, wo er vor Rays Freunden stand, konnte er das Gesicht des Neko-Jin deutlicher als jemals zuvor sehen. Der Ausdruck auf seinem Gesicht, als er sich für einen erneuten Kuss vorgelehnt hatte auf dem Dach, sein Lächeln, das nervös und unsicher gewesen war, als ob Tala ihn fortstoßen würde.

 

Er realisierte, dass Tyson ihn anschrie. „Du darfst ihn nicht sterben lassen, Tala! Bitte, lass Ray nicht sterben! Er ist unser Freund! Und was ist mit Kai? Ich dachte, du und Kai steht euch nahe! Kai will nicht, dass Ray stirbt, aber er kann nicht ihn und uns gleichzeitig retten, er braucht deine Hilfe, Tala!“

 

„Warum versucht ihr nicht, euch selbst zu retten?“, erwiderte Tala wie betäubt. „Ihr habt alle schon in größeren Schwierigkeiten gesteckt.“

 

„Aber du weißt, wo Ray ist!“, grollte Tyson, „du kannst ihm helfen!“

 

„Und warum sollte ich das tun?“, fragte Tala und versuchte, desinteressiert zu klingen, doch sein Mund war trocken und Ray lächelte ihn noch immer an, sanft und zärtlich.

 

Tyson hielt inne; er wusste keinen Grund für Tala, Ray zu retten. Er schaute Tala verzweifelt mit flehenden Augen an, doch Tala sah nicht zu ihm. Er blickte zu Bryan, der schwer atmend dastand. Der einzige Grund, weswegen Bryan den Wolf noch nicht umgebracht hatte, waren die Ketten, die ihn an die Wand fesselten.

 

„Verräter!“, zischte der Falke, „verfickter Verräter! In der Hölle sollst du verrotten!“

 

Aber Tala hörte nicht zu; das Gesicht in seinem Kopf starrte ihn an. Große, goldene Augen schauten in seine als ihre Lippen sich wieder und wieder berührten. Er erinnerte sich daran, wie Ray seine Hand nahm und seine Finger sich durch Talas flochten, während er die ganze Zeit in Talas Gesicht schaute. Das nächste, was er wusste, war, wie er den Raum verließ und die Tür laut hinter sich wieder ins Schloss fallen ließ.



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