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Liebe führt, wie zu erwarten... nach Amerika?

Liebe führt Teil 3
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kurzer Hinweis der Autorin: Überfliegt die letzten beiden Kapitel nochmal, sonst wird es evtl. verwirrend. Komplett anzeigen

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Drama


 

Rei
 

Nervös saß er noch immer auf der Bank, zusammen mit Brooklyn. Sein Innerstes brodelte und war aufgewühlt, von dem jüngsten Treffen mit Kai. Kai... er hatte nicht gedacht, dass er ihn je wiedersehen würde und er war sich nicht sicher, ob er das jetzt je wieder tun würde. Das war eine dumme Kurzschlussreaktion gewesen, aber vielleicht war es ja wirklich besser so.

"Ich weiß wirklich nicht, was passiert ist.", murmelte er, die Hände im Schoß. Was er am meisten bereute, war, dass er Brooklyn da mit rein gezogen hatte. Das war unfair gewesen.

"Als ich Kai gesehen habe... habe ich nur an die Worte von Yuriy denken können.", begann er langsam und bedacht, weil er nichts falsches sagen wollte. Er wischte sich nervös durch sein Gesicht und dachte darüber nach, was gerade eigentlich passiert war.

"Du wolltest ihm weh tun, huh?", fragte Brooklyn ruhig, aber unnachgiebig.

Rei zuckte nur etwas verzweifelt mit den Schultern und wusste nicht, was er sagen sollte. Dabei war die Antwort eigentlich sehr eindeutig. Ja, natürlich hatte er Kai weh tun wollen, dabei hatte der ihm gar nichts getan. Aber als er ihn gesehen hatte, da hatte er nur an Yuriys Worte denken können. Hatte nur daran denken können, dass die beiden wahrscheinlich zusammen waren und er hatte Kai spüren lassen wollen, wie sich das anfühlte. Aber das war dumm. Wenn Kai wirklich mit Yuriy zusammen war, würde der sich garantiert nicht darum scheren, dass er einen neuen Partner hatte. Wie dumm war die Aktion auch gewesen?

Rei stöhnte verzweifelt und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Tröstend spürte er die Hand von Brooklyn auf seinem Rücken. Er hört seinen Freund leise seufzen: „Ja, ja. Ist nicht so einfach über eine Beziehung hinweg zu kommen, ich weiß. Aber ich nehme es mal als Kompliment, dass ich dein Fake-Freund bin und gehe einfach mal nicht davon aus, dass du das nur gemacht hast, weil ich eben gerade da war.“

Rei konnte das Grinsen förmlich aus der Stimme seines Kumpels heraus hören und es beruhigte ihn etwas. Er musste sogar etwas über die Worte lachen, obwohl ihm gar nicht so sehr nach lachen war.

„Na komm“, hörte er Brooklyn dann sagen und spürte wie er aufstand. „Wir schmeißen die nächste Stunde und besorgen dir einen schönen, heißen Tee.“
 


 

Yuriy
 

Nach der Prügelei hatte er Kai erst mal nach Hause gebracht. Er war zugegeben etwas geschockt über den Zustand seines Mitbewohners. Irgendeine Information fehlte ihm, da war er sich sicher. Er stellte Kai eine Tasse tiefschwarzen Kaffee hin und setzte sich ihm gegenüber. Sie saßen im Wohnzimmer, der einzige Ort an dem es Kai verboten war zu arbeiten, damit er einen kleinen Ruhepol hatte. Er war froh, dass sie diese Vereinbarung getroffen hatten, denn so konnte sich Kai jetzt ein wenig entspannen.

„Willst du mir nicht erzählen, was passiert ist?“, fing er das Gespräch dann, für seine Verhältnisse, sehr behutsam an.

„Was nutzt es schon darüber zu reden?“, grummelte Kai nur müde und griff mit zitternden Händen nach der Tasse Kaffee.

„Vielleicht kann ich dir ja helfen. Außerdem hast du gesagt, dass ich Schuld sei und ich würde gerne wissen, was du mir vorwirfst.“

Kai aber schnaubte nur, schwieg aber, was Yuriys Wut von neuem schürte.

„Bitte! Dann eben nicht! Da will man einmal nett sein!“, zischte er erboßt und stand auf. Er war schon fast aus dem Raum raus, da hörte er Kai etwas murmeln:

„Er hat einen Freund.“

Er blieb leicht verwirrt stehen und war sich im ersten Moment nicht einmal sicher, ob er Kai überhaupt verstanden hatte. Dann aber begannen die Worte seines Freundes Sinn zu ergeben.

„Ja und?“, fragte er, weil die Aussage für ihn nicht wirklich einen Sinn hatte.

„Was heißt da ‚Ja und‘?“, keifte Kai zurück und war bereits wütend von der Couch aufgesprungen.

„Es heißt, was es heißt.“, antwortete Yuriy gelassen und drehte sich jetzt wieder zu seinem Mitbewohner um.

„Bist du etwas deshalb so ausgeflippt? Ich bitte dich.“ Und das klang mit voller Absicht so abfällig wie möglich. „Der große Kai Hiwatari, Besitzer eines Mega-Konzerns, Leiter eines Internats und Kampfsportchampion lässt sich von so etwas fertig machen? Bah, Emotionen müssen echt beschissen sein.“

Doch Kai schien das ganz und gar nicht so zu sehen: „Kapierst du nicht was das heißt? Er ist weg! Er ist vergeben! Es ist zu spät!“

Aber wenigstens redete er jetzt endlich mit ihm, auch wenn es vollkommener Unsinn war, was da aus seinem Mund kam.

„Als würde dich sowas aufhalten!“, zischte Yuriy ihm entgegen. „Was macht das bitte? Als könntest du ihn nicht trotzdem für dich gewinnen! Du bist genug Arschloch, das dir das egal sein sollte. Wo ist denn der knallharte Geschäftsmann jetzt? Seit wann bist du denn so ein Weichling!“

Für Yuriy war das alles vollkommen klar. Kai wollte etwas, dann sollte er es sich holen. Stark genug dafür war er alle Mal und egal was Rei für einen Freund hatte, Kai würde ihn gnadenlos ausstechen können. Wo war auch das Problem? Kai konnte Rei alles bieten, was sein neuer Liebhaber konnte und noch mehr.

„Ach und das hälst du für eine gute Idee? Ich überrede ihn dazu, wieder mit mir zusammen zu sein? Und was dann? Dann streiten wir uns irgendwann einmal und er fängt an sich zu fragen, ob er mit seinem anderen Freund nicht doch besser dran gewesen wäre! Und weißt du was dann passiert? Dann fängt er an es mir übel zu nehmen, dass ich mich zwischen die beiden gedrängt habe und dann ist es vorbei! Das wars dann mit einer Beziehung, also hör auf von was zu reden, von dem du keine Ahung hast!“
 

Nun, da musste er Kai dann doch recht geben. Das war ein Problem. So hatte er das noch gar nicht betrachtet, aber es ergab Sinn. Menschen waren so unglaublich kompliziert. Es war nicht das erste Mal, dass er darüber nachdachte, neben dem BWL Studium auch ein Psychologiestudium zu beginnen. Aber er wollte abwarten, wie das Studieren für ihn überhaupt so lief. Außerdem hatte Kai schon jetzt tricksen müssen, damit er überhaupt an der Universität angenommen wurde, aber das sollte sich regeln lassen, wenn er durch gute Noten bewies, dass er das schaffen konnte.

Aber das war gerade nicht das Thema, er sollte sich besser konzentrieren.
 

„Und du willst jetzt einfach aufgeben? Zum Aufgeben sind wir wirklich einen ziemlich weiter Weg gekommen.“

„Und was soll ich sonst tun!?“, fragte Kai aufgebracht und setzte sich wieder, um sein Gesicht in seinen Händen zu vergraben.

„Was weiß ich? Du kennst Menschen besser als ich.“

Doch Kai antwortete nur mit einem abfälligen Schnauben: „Ja, klar. Weil ich das ja auch so viel besser kann.“

„Hier herum zu hängen und in Selbstmitleid zu zerfließen hilft dir allerdings auch nicht!“

Yuriy schüttelte nur seinen Kopf. Er hoffte wirklich, dass er sich niemals verlieben würde. Wenn Gefühle das aus einem machten, konnte er getrost darauf verzichten. Kai so schwach und geradezu erbärmlich zu sehen, tat fast schon weh. Sonst hatte er immer alles unter Kontrolle, wusste immer alles, aber sobald es um Rei ging, wurde er zu diesem Weichei. Dafür konnte er nichts weiter als Ekel empfinden.

„Kannst du ohne ihn leben?“, fragte er Kai dann aber. Seine Stimme hatte etwas frostiges angenommen.

„Natürlich kann ich das!“, fuhr Kai sofort wieder auf. „Was soll die bescheuerte Frage!? Oder denkst du, du findest mich morgen an einem Strick baumelnd in meinem Schlafzimmer? So ein Schwachsinn!“

Doch Yuriy verdrehte auf diese Antwort hin nur die Augen. „Schalt dein Hirn ein! Ist ja schlimm mit dir gerade!“

Er ließ sich auf den Sessel gegenüber von Kai fallen, schlug die Beine übereinander und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Die Frage war allerdings schon ernst gemeint. Kannst du hier weiter machen ohne ihn zu sehen? Willst du lieber zurück nach Moskau? Oder willst du vielleicht sogar hier bleiben und weiter in seiner Nähe sein? Als normaler Freund natürlich. Sollte das mit ihm und seinem jetzigen Freund auseinander gehen, wärst du dann auf jeden Fall da um ihn zu trösten. Von da an kann man ja dann wieder was aufbauen.“

Doch Kai blickte ihn nur in einer Mischung aus Unglauben und Nachdenklichkeit an.

„Darüber muss ich nachdenken“, murmelte er nur leise.

Nun, wenigstens hatte er jetzt etwas anderes zum drüber Nachdenken. Mission erfolgreich, Mitbewohner gerettet. Oder so ähnlich.

Galt das hier als Training für soziale Kompetenz? Er hoffte es doch. Hoffentlich musste er sich mit so etwas nicht im Heim rumschlagen.

„Gut, dann bin ich jetzt im Bett und du solltest dich auch endlich schlafen legen.“

Als sich Yuriy umwandte und in seinem Zimmer verschwand, wussten sie beide, dass Kai diese Nacht nicht schlafen würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir außerordentlich leid, dass ich mich mit so einem mickrigen Kapitel zurück melde. Es war viel los in letzter Zeit. Neuer Job, Weihnachten, Informatiker Kongress, Silvester, meine Oma im Krankenhaus >.> Alles nicht so einfach. Ich hab mir aber vorgenommen trotz anstehender Klausurphase wieder wöchentlich zu veröffentlichen!

LG

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mabisu
2017-02-06T03:11:48+00:00 06.02.2017 04:11
Huhu :3
Schön wieder von dir zu hören bzw. Zu lesen, hoffe aber, dass es weniger stressig für dich weiter geht und alles gut wird >. <

Nun zum Kapitel.
Auch wenn rei sich seine Situation selbst eingebrockt hat, tut er mir leid und ich hoffe, dass er bald klarer sieht. Er scheint gar nicht zu wissen, was genau er überhaupt möchte, nun da er weiß, dass Kai da ist, aber nicht weiß, dass yu gelogen hat. @.@
Brook... Ja... Auf jeden Fall gut, dass er für rei da ist immerhin sind sie Freunde, aber i-wie habe ich nicht das Gefühl, dass er völlig selbstlos agiert. >. < ich weiß auch nicht warum ihr misstrauisch bin, aber mein bauchgefühl sagt mir er muss im Auge behalten werden :D
Toll das Kai wirklich mal unkontrolliert ist und Gefühle zeigt :) auch wenn er so hilflos und verzweifelt wirkt und ein klein wenig bockig >. < ich bin wirklich gespannt wie er sich entscheidet, wie es weiter gehen soll. Wobei ich hoffe, dass er präsent bleibt >. <
Yu hab ich wieder gefeiert :D
Wie kann dieser Mensch so sozial inkompetent sein und trotzdem so ein nüchternen Durchblick. Er mag keine Menschen, er mag Steine :D
Kai und Yu auf einem Haufen ist auf jeden Fall unterhaltsam :) der Klos, der sich beim lesen im Magen gebildet hatte durch reis part wurde wunderbar aufgelöst :)

Das Kapitel war wieder toll. Es hat sich flüssig lesen lassen und sprachlich war es ebenso hochwertig :) einfach klasse was du für eine Qualität Kapital für Kapitel an den Tag legst :) die Emotionen sind wieder richtig intensiv angekommen :)
Da kann ich nur sagen: weiter so :3

Ich freue mich schon riesig auf das nächste Kapitel :) auch wenn Brook unter Beobachtung steht O.o
Liebe Grüße :3
Antwort von:  Lyndis
06.02.2017 10:23
Und ich dachte ICH hätte heute nacht nicht schlafen können XD

Was ein cooler Kommi :D Genau die Art die ich am meisten liebe ^^
Und abgefahren welche interpretationen da sind, die ich gar nicht bemerkt habe^^ Cool.
Ich verrate zu Vermutungen etc mal nichts ;)
Aber du hast mich auf den Anfang desnächsten Kapitels und die Lösung eines Problems gebracht, danke dafür!

Ich finds toll, dass du mir sagst wie du die Story wahrnimmst, das hilft mir sooo unglaublich viel^^ Dann kann ich immer super sehen, ob alles so ankommt wie beabsichtigt. Und es sit auch cool, dass du mir eine Rückmeldung zur sprachlichen Gestaltung gibst^^ Gerade bei dem Kapitel fand ich es eigentlich nicht so gelungen, da kann man mal sehen, wie man sich irren kann, wenn man den Text einfach nur selbst zu gut kennt^^
Ich tu mich mit Wiedereinstiegen aber auch immer recht schwer, muss ich sagen.

Ich liebe Yuriy auch :D Aus ganzem Herzen! Es macht so viel Spaß diesen Charakter zu schreiben, das kann man sich kaum vorstellen! Er hat sich echt zu meinem Lieblings Beybladecharakter entwickelt, wo sonst Jahrelang nichts an Kai ran gekommen ist XD Einfach nur weil er so cool zu schreiben ist. Und Kai und Yuriy zusammen sind natürlich der absolute Knaller :DDD

Ich danke dir für diese wundervolle Rückmeldung!

LG

Lyn
Von:  Sei512
2017-02-05T16:40:14+00:00 05.02.2017 17:40
Kapitel ist dir gut gelungen :) ich musste so schmunzeln bei der aussage ...Bah, Emotionen müssen echt beschissen sein.. das passt voll zu den beiden. Ich freue mich das du jetzt wieder regelmässig Kapitel hochlädst.
Antwort von:  Lyndis
05.02.2017 17:41
Vielen Lieben Dank für den Kommi :)

Ja, ich mag es unglaublich gerne wenn Yuriy und Kai interagieren und ich mag vor allem Yuriys Sicht unglaublich gerne XD

Es freut mich sehr, dass es dir gefallen hat und ich hoffe wirklich, dass ich mich an meinen Vorsatz halten kann ;)


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