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Warum ich es hasse ein Zwerg zu sein

von

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Ein neuer Tag

44. Ein neuer Tag
 

Am nächsten Tag stand ich früh auf und machte einen Spaziergang. Ich ging bis zu den Toren des Erebors und verharrte dort. Es war noch nicht viel los. Es fröstelte mich bei dieser Kälte. Nun erblickte ich diese Zwergin. Diese entdeckte auch mich und kam auf mich zu. Sie wirkte kurz unschlüssig.

„Auch wenn ich weiß, dass du nicht meine Zwillingsschwester bist, siehst du aus wie sie“, offenbarte sie mir zur Begrüßung.

„Ist auch nicht verwunderlich“, flüsterte ich und wollte schon weg.

„Wie meinst du das Kind?“, hielt sie mich mit ihrer Frage zurück. Nun erbleichte ich und druckste etwas herum.

„Es ist so… Mokrima war meine Mutter gewesen. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass ich ihr ähnlich bin. Ich… ich war Morga.“ Meine Stimme versagte am Ende.

„Du bist Morga?“ Mein Blick richtete sich auf ihr Gesicht und ich erblickte Verstehen.

„Ja ich war Morga, Tochter von Mokrima. Aber seit einem Jahr nenne ich mich Hannah. Das ist mein Name und ich bitte dich mich auch so zu nennen“, bat ich sie darum. Diese schüttelte den Kopf.

„Was sagst du da nur, Kind. Na komm.“ Sie nahm ihren Reisemantel ab und legte ihn mir um. Sie verdeckte mein Gesicht mit einer Kapuze und führte mich in den Berg. Ich wollte protestieren, doch sie deutete an zu schweigen. Sie brachte mich in ihre Unterkunft.

„Du bist also die Tochter meiner Schwester?“, fragte sie zögerlich.

„Ja das bin ich“, bestätigte ich es. Sie nahm den Mantel von mir und suchte ein paar Hosen und einen warmen Pullover für mich heraus.

„Zieh dir doch erst einmal etwas Ordentliches an. Dieser Elben - Fummel passt doch nicht zu einer anständigen Zwergin.“ Ich zog mich um, nachdem ich sie darum gebeten hatte sich umzudrehen. Sie erzählte mir, dass diese Kleidung von ihren Söhnen stammt. Sie habe sechs Söhne und sie offenbarte mir das sie wieder schwanger sei.

„Wo willst du hin, nachdem man dich verstoßen hat, Kind?“, wandte sie sich an mich. „König Dáin hat mir angeboten mich aufzunehmen und mich mit seinen beiden Töchtern, sowie seinem Sohn groß zu ziehen“, berichtete ich ihr verlegen.

„Das ist sehr großzügig von unserem König und sehr ehrenhaft das er zu seinen Wort steht, doch ich habe ein besseres Angebot. Zieh zu uns Nichte“, schlug sie vor und stemmte ihre Hände in die Hüfte.

„Aber würde ich keine Last für euch sein?“ Sie umarmte mich.

„Du könntest niemals eine Last für uns sein. Niemals“, versicherte sie mir entschlossen. Das versetzte mir einen Stich. Warum war die wahre Morga nicht da? Ich fühlte mich wie eine Diebin. Ich stieß sie sanft von mir.

„Aber wegen mir ist meine Mutter tot. Nur wegen mir ist deine Schwester von den Trollen getötet worden, weil ich zu meinen Geburtstag gewünscht hatte die Welt kennen zu lernen.“ Sie schüttelte den Kopf.

„Es ist meine Schuld Morga und nicht die deinige. Ich hätte meine Schwester niemals los ziehen lassen dürfen.“ Nun erblickte ich in ihren Augen Tränen. Sie umarmte mich wieder. Offenbar gab sie sich die Schuld für den Tod ihrer Schwester.

„Ich erinnere mich, wie begeistert Mokrima damals war von den Geschichten unseres Großvaters. Sie wollte wie er ein Abenteurer sein und wie er schon mit 60 Jahren die wahre Liebe finden. Unsere Mutter erinnerte sie stets daran erst mit 90 Jahren zu heiraten.“

„Wie alt war eure Mutter als sie…?“

„Sie war 88 Jahre alt“, antwortete sie mir.

„Ich weiß sehr früh für eine Zwergin aber so ist unsere Familie. Wenn es um die Liebe geht sind wir da alle sehr frühreif“, erzählte sie.

„Und gibt es jemanden den du liebst Morga?“ Darauf schüttelte ich nur den Kopf. „Naja du bist auch noch etwas zu jung für so etwas.“

„Mama ich will wieder nach Hause“, beklagte sich ein junger braunhaariger Zwerg. „Wir werden schon bald abreisen, Garel“, antwortete ihm seine Mutter.

„Was macht diese Hannah hier?“

„Diese Zwergin hier ist deine Base. Sie ist die Tochter meiner lang verschollenen Schwester.“ Nun war Neugier in seinem Gesicht. Ein anderer Zwerg kam herein. Dieser war das Ebenbild von dem anderen Zwergenjungen.

„Ist das wirklich wahr?“, erkundigte sich der Neuankömmling.

„Ja, das ist es, Farel“, antwortete ihm seine Mutter.

„Das hier sind meine beiden ältesten Söhne Garel und Farel. Sie sind 48 Jahre alt und durften hier mit, weil sie auf ihren Urgroßvater acht geben sollten.“ Sie gab ihren Söhnen einen missbilligenden Blick. Offensichtlich hatten sie es nicht ordentlich gemacht.

„Also ihr seid meine Vettern?“, wandte ich mich an die beiden braunhaarigen Jungen. Diese kamen, soweit ich erkannte, ganz nach ihrem Vater.

„Sieht wohl so aus Base“, erwiderten sie gemeinsam. Man, war das unheimlich.

„Warum trägt sie meine Sachen Mama?“, erkundigte sich Garel.

„Na weil sie nur diesen komischen Elben Fummel hatte“, erklärte sie ihm.

„Die sind nicht komisch sondern sehr schön“, protestierte ich lautstark. Sie blickte mich etwas mitleidig an.

„Sobald du in den Eisenbergen bist bekommst du anständige Kleidung“, beschloss sie. Wir sprachen noch eine Weile. Ich offenbarte ihr dabei zur Königsfamilie zu gehören und zeigte ihr den Ring. Diese besah sich diesen und biss sich auf ihre Lippen. Sie erklärte mir, dass sie mir nicht böse wäre, wenn ich lieber bei der Königsfamilie leben würde wollen. Immerhin gehörte Mokrima seit der Ehe mit Thráin zu seiner Familie dazu. Dies bedeutete auch das ich rechtlich eher zu ihnen gehöre als zu ihr. Und die Durin Familie hätte mehr finanzielle Möglichkeiten sich um mich zu kümmern. Sie begleitete mich aus den Berg.

„Ich freue mich, dass zumindest du überlebt hast und ich nun weiß, was mit meiner Schwester geschehen ist und vergiss niemals dass du bei uns immer willkommen bist, Morga.“ Unsicher blickte ich auf meine Füße.

„Ich heiße Hannah“, wisperte ich und wandte mich ab.
 

Ich ging zu meinem Haus und bemerkte das Idhril sowie ihr Ehemann schon etwas aßen. Nachdem ich den Schnee von meiner Kleidung abgeschüttelt hatte setzte ich mich dazu. Aus dem Berg kam Bilbo. Dieser fragte mich als was ich nun arbeiten wolle, jetzt wo ich nicht mehr bei ihm tätig sein würde.

„Ich dachte als Handwerkerin zu arbeiten. Nicht umsonst will ich dieses Handwerk vier Jahre bei den Menschen gelernt haben.“ Ich erzählte ihnen was ich alles so gelernt hatte. So Wände tapezieren, Gardinen nähen und dann das Restaurieren von Stühlen, Sesseln und anderen Sitzgelegenheiten. Beim Polstern gab es zwei Techniken. Die Klassische und die Moderne Polsterung. Die Moderne gab es sicher nicht in Mittelerde, immerhin benötigte man dafür Schaumstoff und Tackernadeln. Aber dafür gab es die klassische Polstertechnik. Dabei verwendete man zum Beispiel Seegras und veredeltes Rosshaar. So berichtete ich ihnen wie ich mal einen Stuhl restaurierte und ihn mit Leder beziehen musste. Mein Lehrmeister war sehr zufrieden damit. Das Einzige, was er bemängelt hatte war, das ich etwas viel Zeit dafür gebraucht hatte.

„Das klingt so als habe es dir viel Spaß gemacht“, bemerkte der Halbing.

„Das hat es in der Tat. Es hat mir sehr gefallen etwas mit den eignen Händen zu bauen. Und es erfüllte mich immer mit Stolz wenn der Kunde zufrieden war mit meiner Arbeit“, berichtete ich ihm stolz.

„Du würdest hier sehr gut reinpassen. Besonders jetzt wo so viel wieder hergestellt werden muss im Erebor“, bemerkte er.

„Das stimmt. Da muss eine ganze Menge gemacht werden“, bestätigte ich es.
 

Überraschend kam Besuch aus dem Berg. Es waren Farel und Garel welche mit mir eine Schneeballschlacht machten. Ihr Großvater war auch dabei und warf sogar drei Schneebälle. Es machte echt Spaß mit ihnen Zeit zu verbringen. Farel fragte mich ob er sich den Ring ansehen dürfe. So überreichte ich ihn und er probierte ihn an.

„Seht mal. Jetzt bin ich ein Prinz“, verkündigte er vergnügt. Was nun geschah kam ganz überraschend. Das Gesicht wurde verwirrt und dann wirkte es so als habe er Schmerzen. Er zog den Ring hastig ab und warf ihn zu Boden.

„Was war das?“, rief er erschreckt.

„Was ist los Farel?“, erkundigte sich sein Zwilling besorgt.

„Der Ring… er… er wurde plötzlich heiß und verbrannte mir fast den Finger.“ Er rieb seine Hand im Schnee um sie abzukühlen. Ich hob das Schmuckstück vom Boden auf und streifte ihn wieder über den Ringfinger.

„Was hat es zu bedeuten?“, knurrte mich Garel wütend an.

„Ich weiß es nicht. Wirklich“, beteuerte ich ihnen.

„Ich glaube, ich weiß was es zu bedeuten hat. Darf ich mir den Ring ansehen?“ Es war der alte Zwergenmann. Ich reichte ihm den. Dieser sah ihn genau an. Man merkte ihm an das er nicht mehr so gute Augen hatte sodass er ihn ganz nah an seinen Augen hielt.

„Dachte ich mir doch.“

„Wie?“ Die beiden Brüder wirkten neugierig und stachelten ihren Urgroßvater an endlich zu sprechen.

„Das hier ist ein magischer Ring.“

„Magisch? Ich dachte er sei von den Zwergen gemacht worden.“

„Das ist er in der Tat. Es ist ein ausgesprochen gutes Stück guter Zwergenarbeit. Das erkennt man an den gut geschriebenen Magie Runen.“ Nun war ich baff. Zwerge konnten Magie ausüben?

„Woher kennen sie sich damit aus?“

„Das liegt doch klar auf der Hand. Unsere Familie macht schon seit Generationen magisches Spielzeug. Deshalb kenne ich mich damit aus.“

„Wie kommt es, das sie ihn tragen kann Großvater?“, jammerte Farel.

„Es liegt daran, dass dieser Ring nur von einem Familienmitglied der Durin Familie getragen werden kann. Mit den Runen will man verhindern, dass andere sich als Erben ausgeben.“ Erstaunt betrachteten mich die beiden braunhaarigen Brüder an. „Du bist also eine echte Prinzessin?“

„Sieht so aus“, gab ich zu.

„Aber es ändert nichts daran das ich eure Base bin.“

„Das ist doch klar“, erwiderten sie und unsere Schneeballschlacht ging weiter. Langsam wurde mir klar warum mir Fíli den Ring überreicht hatte. Mit ihm hatte ich jeden kund getan, wahrhaftig zur Durin Familie dazuzugehören. Ich dachte an mein Familienwappen, welches ich früher ab und zu getragen hatte wenn ein Familientreffen war. Auf diesem ist ein Hammer der auf einen Ambos zuschlägt zu sehen. Der Hintergrund ist Blau. Das gleiche Blau wie dieses Kleid welches ich anhatte. In diesem Moment nahm ich mir vor es zu reparieren und es wieder anzuziehen. Wegen Thorins ungeschickten war es am Ärmel defekt.



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