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Wie man auf dem Rücken des Windes reitet -James & Lily the Prequel

James&Lily
von

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Gewitternächte

14. Akt: Gewitternächte
 

„Das Leben ist wie ein kompliziertes Spiel

anfangs scheint es schwer, unfair und fast unmöglich

aber nach einiger Zeit hat man denn Dreh raus und man kann gewinnen.“

(Helmut Fasold)
 


 

Zum wiederholtem Male rüttelte die rothaarige an der Tür. Doch wieder öffnete sie sich nicht.
 

Warum nur hatte sie ihren Zauberstab im Gemeinschaftsraum liegen lassen?

Ach richtig sie wollte nur kurz ihr Zaubertränkebuch aus dem Klassenraum abholen, welches sie im Unterricht liegen gelassen hatte. Und warum hatte die gewissenhafte Lily Evans ihr Buch liegen lassen? Weil Potter und Black sie mal wieder auf eine sehr höhnische Art und Weise denunziert hatten. Sie hatte danach nur noch genervt ihre Sachen in die Tasche gestopft und war wutentbrannt aus dem Klassenzimmer gefegt.
 

Wütend trat sie noch einmal gegen die dicke Eichentür und schrie daraufhin auf, hielt sich ihren Fuß und hüpfte schluchzend auf einem Bein hin und her.

James Potter musste schmunzeln. Seine Augen waren zwar geschlossen, doch er konnte sich vorstellen, wie sie aussehen musste.
 

»Potter wie konnte das noch gleich passieren?«, fragte Lily plötzlich im spitzen Tonfall.
 


 

* * *
 


 

24Stunden vorher...
 

Die Spitze seiner Zigarette glühte noch einmal auf, als er einen letzten Zug nahm und den Qualm in seine Lungen strömen ließ. Dann drückte er den Zigarettenstummel an der kalten Steinmauer aus und warf ihn aus dem Fenster.
 

Es regnete in dieser Nacht. Es waren -abermillionen Tropfen, die den Kamikazefliegern gleich auf die Erde herab schmetterten. Das Donnergrollen welches vor einer halben Stunde noch weit entfernt war schien nun genau über dem Schloss angekommen zu sein. Doch es störte ihn nicht, als ein lauter Knall seinen Freund zusammenzucken ließ. Er beobachtete weiterhin die grellen Lichtblitze, welche in immer kürzeren Abständen am Himmel aufflackerten.
 

»Komm schon Peter, du wirst das schon hinkriegen. James und ich haben es auch geschafft«, ertönte Sirius Blacks Stimme.
 

Peter zuckte nur erneut zusammen, als ein weiteres Donnergrollen über sie hereinbrach.

Die Uhr schlug bereits auf Mitternacht um, als die drei Freunde immer noch in dem leeren Klassenzimmer saßen.
 

»Ich werde es dir nochmals demonstrieren«, sagte Sirius dann.
 

Er stellte sich vor Peter und schloss die Augen. Ein weiterer Lichtblitz hellte den dunklen Nachthimmel auf und plötzlich war Sirius verschwunden und vor Peter stand nun ein großer schwarzer, zotteliger Hund, welcher mit seinem Schwanz wedelte.
 

James lächelte als er ihn sah und strich ihm über das schwarze Fell. Er hatte Hunde schon immer gemocht.
 

»Du gefällst mir als Hund sehr gut. Du solltest öfter so herumlaufen<, meine James.
 

Sirius genoss es einen Moment hinterm Ohr gekrault zu werden, als er sich plötzlich empört abwandte und versuchte James mit seinen Tatzen gegen den Arm zu schlagen. Dieser lachte nur auf, als Sirius ihn wieder verfehlte.
 

»Na das mit den Tatzen musst du aber nochmal üben, um als glaubwürdiger Hund rüber zu kommen«, stichelte James, woraufhin sich Sirius graue Hundeaugen zu Schlitzen verengten.
 

Mit großen Anlauf sprang er gegen James Brust und warf sich und ihn zu Boden. Sirius Tatze lag zwischen James Mund und Nase als dieser lauthals auflachte und versuchte den Hund von sich abzuschütteln.
 

»Nimm deine- «, brachte James nur hervor als Sirius Pfoten seinen Mund verdeckten.

»-Tatzen«, lachte James daraufhin und rang den Hund von sich herunter, welcher nun rücklings auf dem Boden neben ihm lang und vergnügt aufjaulte.
 

Einen kurzen Moment später war der Hund verschwunden und Sirius lag neben ihm und starrte lachend die Decke des Klassenzimmers an.
 

»Ich mag den Namen«, sagte er schließlich, woraufhin James und Peter ihm einen fragenden Blick zu warfen.

»Tatze...Padfoot«, erwiderte er dann. »Ich brauche schließlich einen Namen wenn wir das morgen durchziehen wollen«, fügte er noch hinzu und warf James einen wissenden Blick zu.
 

Dieser grinste ihn nur schelmisch an und Peter schaute fragend von einem zum anderen.
 


 

* * *
 


 

Die bunte Farbenpracht der bereits herabgefallenen Blätter des Spätherbstes tanzten im Farbenspiel des Windes. Es wurde kälter und das warme Licht der Sonne verwandelte sich mehr und mehr in eine kühle Brise. Doch schien dieser rasante Wetterumschwung nicht alle Schüler von Hogwarts zu stören.
 

Severus Snape lag, einen Arm hinter dem Kopf verschränkt auf der Wiese am See und beobachtete die Wolken, welche sich zügig zusammenstauchten und unheilvoll zu ergrauen schienen. Vermutlich würde es bald anfangen zu stürmen oder sogar ein Gewitter geben, doch Severus dachte nicht weiter darüber nach. Auch nicht als bereits ein erster Regentropfen seine Wange streifte. Er nahm ihn kaum wahr, denn sein Herz schlug in einem viel zu beunruhigendem Rhythmus, als dass er sich über solch banale Dinge wie Regen Gedanken machen konnte.
 

Seine Gedanken waren allein bei ihr, dem rothaarigen Mädchen, welches ihren Kopf an seine Schulter gelehnt hatte und selig schlief. Er traute sich nicht laut zu atmen und auch kaum sich zu bewegen, aus Angst es könnte sie aufwecken. Er verfluchte innerlich sogar seinen verflixt lauten Herzschlag, den er immer hatte wenn sie in seiner Nähe war.
 

Gerade hatte sie ihren Kopf bewegt und Severus dachte sie sei aufgewacht, doch sie schniefte nur einmal kurz mit der Nase und kuschelte ihre Wange näher an seinem Arm. Severus lächelte, als er beobachtete wie sich eine Haarsträhne aus ihrem Dutt löste und ihr ins Gesicht viel.

Lächeln, etwas, was er nur sehr selten und meist nur in ihrer Nähe tat.
 

Er wusste nicht warum, doch seit er Lily Evans zum ersten Mal mit neun Jahren gesehen hatte, war er in sie vernarrt gewesen. Er mochte dieses Mädchen, ihre strahlenden grünen Augen, ihr rotes Haar, ihr Lächeln, ihre Gutmütigkeit, ihre Intelligenz, ihren Ehrgeiz, die Tatsache, dass er mit ihr lachen und albern sein konnte aber ihr auch alles erzählen konnte und sie immer für ihn da war.
 

Doch bereits nach wenigen Jahren dieser Freundschaft, welche sich anfangs zögerlich entwickelt hat und dann immer inniger wurde, bemerkte er, dass es nicht genug war, dass es nicht reichte. Es war mehr geworden als bloße Freundschaft. Er wollte diese Freundschaft nicht teilen. Er konnte sie nicht teilen. Dennoch musste er es. Lily war nicht wie er. Sie hatte ihre Familie, ihre Freundinnen und zu seiner Missgunst auch bereits den ein oder anderen Jungen, welcher sie nach einem Date fragte.

Severus griff zögerlich nach der Haarsträhne, welche ihre Nasenspitze zu kitzeln schien und versuchte sie hinter ihr Ohr zu stecken.
 

Lily blinzelte verschlafen und blickte direkt in die schwarzen Augen von Severus. Ruckartig setzte sie sich auf und räusperte sich verlegen.

»Ich muss wohl eingenickt sein.« Meinte sie dann, während sie sich verlegen am Kopf kratzte.

Severus bemerkte, dass ihre Wangen leicht gerötet waren. War ihr die Situation wirklich so unangenehm oder war es bloß die Kälte, welche ihre Wangen diesen sanften Rotschimmer gab?

Als weitere Regentropfen in kürzeren Abständen vom Himmel fielen griff Lily hastig nach ihren Zaubertrankbüchern.
 

»Oh je, es wird alles nass. Schnell Sev' lass uns reingehen.«
 

Lily und Severus griffen eilig nach ihren Büchern, während die Regentropfen immer schneller und dichter vom Himmel prasselten. Eilig liefen die beiden vom See zurück zum großen Eichenportal.

Beide waren mehr oder weniger durchnässt, als Severus das große Eichenportal hinter ihnen schloss. Lilys rotes Haar klebte ihr im Gesicht und Severus musste lachen als sie versuchte durch den nassen roten Haarvorhang zu blinzeln.
 

»Das ist nicht lustig Sev'. Hilf mir lieber«, meinte Lily, die versuchte ihre Schultasche, Reagenzgläser und Bücher in den Armen zu balancieren, jedoch nicht umhin kam selbst anzufangen zu lachen.
 

Vorsichtig trat Severus einen Schritt an sie heran und erhob seinen Arm um Lily ihr Haar aus dem Gesicht zu streichen. Er zögerte einen winzigen Moment kurz bevor er ihre Wange berührte. Lily hatte die Augen geschlossen und lächelte selig vor sich hin, wartend, dass Severus sie aus ihrem Haardesaster befreite. Ihr Duft stieg ihm in die Nase. Sie roch nach Regen. frischem grünen Gras und ein wenig nach Pergament. Vorsichtig strich er ihr erst eine Haarsträhne hinters Ohr und dann die andere. Dabei verweilte seine Hand einen kurzen Moment zu lang an ihrer Wange, als Lily bereits ihre Augen geöffnet hatte.
 

»Miss Evans, Mister Snape wie gut, dass ich sie hier finde.«
 

Sofort schnellte Severus Hand zurück an seinen Umhang und die beiden wandten sich perplex zur Seite, wo sie ein in Plauderstimmung grinsender Prof. Horace Slughorn anlächelte.
 

»Das Wetter ist heute wirklich nicht sehr schön, sie sollten nicht draußen herumlaufen, sonst erkälten sie sich noch«, tadelte der kleine Professor die beiden Schüler.
 

Lily schenkte ihm ein Lächeln und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, doch Slughorn redete fröhlich weiter. So sprach er noch eine Weile über den verspäteten Herbsteinbruch im November, den Zaubertrank den er in der nächsten Unterrichtsstunde mit seiner fünften Klasse durchnehmen wollte und schließlich über die Flasche Elfenwein, welche er in der Hand hielt.
 

»Wissen Sie ich habe nun auch wirklich keine Zeit mehr, ich muss noch zu Prof. Dumbledore. Es gibt einiges zu besprechen.«
 

Severus verdrehte die Augen und Lily lächelte ihrem Prof. freundlich zu und deutete mit der Hand eine Abschiedsgeste an, als er auch schon weiter sprach.
 

»Bevor ich es vergesse, ich wollte Ihnen beiden persönlich noch die Einladung zu einer kleinen Weihnachtsparty geben.«
 

Slughorn kramte in seiner Jackentasche und holte zwei fein säuberlich adressierte Briefumschläge hervor.
 

» Es ist zwar noch einen Monat hin, aber ich wollte sicher gehen, dass keiner von Ihnen verhindert ist an dem Tag. «
 

Er warf einen Blick auf sein Uhr.
 

»Nun denn, ich muss jetzt wirklich los, wenn ich noch an Dumbledores Büro vorbei will. Wir sehen uns später im Unterricht«, verabschiedete er sich und verwand auch schon im nächsten Korridor.
 

Severus seufzte erleichtert, während Lily noch einen Moment ihr Lächeln aufrecht erhielt, falls Slughorn noch einmal zurückkam, denn das passierte wahrlich sehr häufig.
 

»Bei Merlin! So sehr ich dieses Fach auch liebe, Prof. Slughorn kann wirklich anstrengend sein.«

»Wohl eher nervtötend«, meinte Severus mit hochgezogenen Augenbrauen.

»Eigentlich ist er ein sehr lieber Mensch. Nur manchmal redet er ein wenig viel«, erwiderte Lily, woraufhin Severus die Augen verdrehte.
 

»Du findest auch bei jedem immer etwas gutes.«
 

Lily harkte sich bei Severus ein und schenkte ihm wieder eines dieser bezaubernden unschuldigen Lächeln.
 


 

* * *
 


 

»Da sind sie. Gehen gerade von Pflege magischer Geschöpfe zum Eichenportal«, meinte Sirius, während er hinter einem Baum aus dem verbotenem Wald hervorlugte.
 

James Potter grinste, als auch er die beiden Mädchen beobachtete, welche sich eben von ein paar Freundinnen verabschiedet hatten, mit denen sie wohl gemeinsamen Unterricht gehabt haben.
 

»Na dann los Pad. Dein Auftritt«, ermunterte ihn James, woraufhin sich Sirius im Schutz der Bäume wieder in den schwarzen, zotteligen Hund verwandelte.
 

»Ich halte das für eine schlechte Idee«, zischte Remus James zu.

»Vor allem ist es gefährlich, wenn ein Lehrer ihn sieht erkennt er vielleicht, dass er ein illegaler Animagus ist«, fügte er tadelnd hinzu.
 

James verdrehte die Augen und klopfte Remus beruhigend auf die Schulter.
 

»Das wird schon klappen. Vor allem steht Peter doch am Eichenportal und gibt uns per Zwei-Wege-Spiegel ein Zeichen, falls irgendein Lehrer vorbeikommt.«
 

»Los geht’s Pad, dein Auftritt«, ermunterte James den schwarzen Hund, woraufhin er auch direkt los lief.
 

James und Remus beobachteten das Geschehen im Schutz der Bäume des verbotenen Waldes. Sirius lief zunächst eine große Runde über die Wiese und kläffte dabei ein paar Slytherins an, welche er streifte. Remus schlug sich die Hand vor die Stirn und lehnte sich seufzend gegen den Baum.
 

»Das kann einfach nicht gut gehen«, murmelte er, während Sirius fröhlich auf der Wiese herumtollte und sich einige Schüler zu ihm umwandten.
 

Schließlich lief er zu den beiden Mädchen herüber und lief ein paar Mal im Kreis um die beiden herum.
 

»It's showtime«, grinste James und zerrte Remus zwischen den Bäumen hervor.

»Woher kommt denn dieser Hund?«, fragte Haley Rowe ihre Schwester Hannah Rowe, als Sirius vor den beiden Sitz machte und sie Schwanzwedelnd an hechelte.
 

Hannah beugte sich zu ihm herunter und streichelte ihm vorsichtig über das schwarze Fell. Sirius schreckte ihr ihren Kopf entgegen und ließ sich von ihr Kraulen. Hannah lächelte.
 

»Du bist wirklich ein braver Hund.«

»Padfoot da bist du ja endlich! Ich habe dich überall gesucht!«, stöhnte James Potter erleichtert, während er an die Mädchen herantrat.
 

»Gut, dass zwei so wunderhübsche junge Damen wie die Rowe Schwestern ihn gefunden haben. Ich wüsste nicht was ich ohne ihn machen würde«, seufzte James theatralisch und setzte sein charmantestes Lächeln auf, woraufhin Remus nur mit den Augen rollte, sich aber lächelnd in die Runde gesellte.

»Ist das dein Hund?«, fragte Haley ihn verwundert, während sie sich eine ihrer kurzen blonden Haarsträhnen hinter das Ohr klemmte.
 

»So könnte man das sagen. Er ist mir zugelaufen und wich mir seitdem nicht mehr von der Seite. Er muss gespürt haben, was für ein Tierfreund ich bin. Ich liebe Hunde.«

»Ja wir auch«, erwiderte Haley und strich Sirius durch das rabenschwarze Fell.

»Ich weiss gar nicht wie euch danken soll, dass ihr ihn gefunden habt.«

»Kein Problem. Er ist uns ja quasi zugelaufen«, meine Hannah.
 

»Ein Gentleman begleicht immer seine Schulden«, sagte James empört und ergriff dabei Haleys Hand.

»Wie wäre es, wenn wir euch beide nach Hogsmead einladen? Das ist schließlich das mindeste was ich euch anbieten kann.«

»Gern«, erwiderte Haley und auch Hannah dankte ihm für die Einladung.

»Wir können auch gerne mal gemeinsam mit dem guten Padfoot im Wald spazieren gehen. Selbstverständlich am Rande, wo es nicht verboten ist.«

»Warum nicht«; erwiderte Hannah.

»Er ist so ein lieber Hund«, fügte sie hinzu und kraulte den schwarzen Hund wieder hinter seinen Ohren.
 

»Wir müssen jetzt los, sonst kommen wir zu spät zu Verwandlung. McGonagall würde ausrasten«, entschuldigte sich Hannah.

»Pass gut auf den kleinen auf James«, rief Haley ihm noch zu.

»Kein Problem. Wir sehen uns dann am Samstag«, verabschiedete sich James und winkte den beiden mit einem verschmitzten Grinsen hinterher.
 

»Ich kann nicht glauben, dass das funktioniert hat«, erwiderte Remus ungläubig.

»Ich hab dir doch gesagt, die Rowe Schwestern stehen auf Tiere«, empörte sich James.
 

Der Hund verabschiedete sich derweil in den verbotenen Wald, woraufhin einen Moment später Sirius aus den Schatten der Bäume hervortrat.
 

»Die beiden sind wirklich heiß«, stöhnte James.

»Da würde ich gerne mal als Hund in ihrem Bett schlafen«, keifte Sirius, während er grinsend mit den Augenbrauen wackelte.

»Nur als Hund Pad? Du enttäuscht mich.«
 

Sirius griff sich theatralisch ans Herz, während erste Regentropfen seine Wange streiften. Als er in den Himmel blickte erkannte er das die Wolken sich ziemlich schnell verdichtet hatten
 

»Können wir jetzt gehen? Sonst werden wir nass und kommen zu spät zu Zaubertränke«, unterbrach Remus plötzlich das sinnlose Gespräch.

»Reg dich ab. Es sind bestimmt noch 10 Minuten.«
 


 

* * *
 


 

Remus klopfte an die Kerkertür, bevor er sie öffnete und die vier Rumtreiber das Klassenzimmer für Zaubertränke betraten. Die Stunde hatte bereits angefangen und der Kurs stand um einen Kessel herum aufgestellt und wandte sich zu den Jungen um, als sie die Tür knattern hörten.
 

»Entschuldigen Sie die Verspätung Professor. Wir wurden aufgehalten«, erwiderte James Potter mit einem seiner charmanten Lächeln, mit denen er noch jeden Lehrer rumgekriegt hatte.

»Das macht doch nichts Mr. Potter. Sie haben nicht viel verpasst. Aber nun stellen sie sich eilig in Runde«, munterte Professor Slughorn die vier Rumtreiber auf.
 

Severus, welcher den Rumtreibern nun gegenüberstand hatte die Augen zu Schlitzen verengt und stieß Lily, welche neben ihm stand leicht an.
 

»Wieso kriegt der eigentlich niemals Ärger?«, murmelte er Lily zu, während Professor Slughorn ihnen den heutigen Zaubertrank erklärte, welcher in einem dampfenden Zinkkessel bereits einmal perfekt gebraut vor ihnen stand. Lily zuckte nur mit den Schultern.

»Weil die einfach unverschämtes Glück haben«, riet Lily.

»Ich hätte Punktabzug und Nachsitzen kassiert, wenn ich bereits das dritte Mal in Folge zu spät gekommen wäre«, seufzte er, während er sich mit den anderen Schülern in die Schlange für das Zutatenschränkchen einreihte.

»Mach dir nichts draus Sev.«
 

Wenig später brodelten bereits die ersten Kessel. Sämtliche Schülerköpfe waren über ihren Büchern gesenkt. Gelegentlich hörte man das Kratzen eines Messers auf Holzbrettern. Lily fügte gerade ihr zerhacktes Bohnenkraut ihrem Trank hinzu, als James Potter sie interessiert von der Seite musterte.
 

»Schau gefälligst in deinen eigenen Kessel«, erwiderte Lily genervt, welche sein Starren bemerkt hatte.

»Warum so barsch Evans?«, erwiderte er ruhig.
 

Lily ignorierte ihn diesmal und zählte die Florfliegen ab, welche die letzte Zutat für den Trank waren. Nachdem sie diese hinzugefügt hatte rührte sie ein paar Mal im Uhrzeigersinn und beobachtete wie Severus bereits seinen fertigen Trank vorne abgab.
 

»Sie sollten zum Ende kommen und ihre Tränke abfüllen, die Stunde ist in einer Minute bereits beendet«, erinnerte sie Slughorn an die Zeit.
 

Lily schaute in ihren Kessel und lächelte als sie feststellte, dass ihr Trank die gewünschte Farbe erreicht hatte. James Potter warf ebenfalls einen Blick in ihren Kessel und stellte fest, dass sein eigener Trank nicht ganz die korrekte Farbe hatte. Er musste doch eine Florfliege zu viel hineingegeben haben.

Während Lily ihr Fläschchen nach vorne brachte und Snape damit beschäftigt war seinen Kessel zu putzen ergriff James die Gelegenheit und füllte sich etwas aus Lilys Kessel in ein Fläschchen, welches er schnell in seiner Tasche verschwinden ließ und hastig seinen Kessel in den Abfluss leerte, bevor er Slughorn das Fläschchen brachte.
 

»Wirklich ausgezeichnet Miss Evans, ich habe auch nichts anderes von Ihnen erwartet. Sie haben wirklich ein Talent für Zaubertränke, genau wie Mr. Snape«, hörte er Slughorn euphorisch sagen und Lilys Wangen erhielten einen leichten Rotschimmer.
 

James beobachtete wie Lily zu ihrem Platz zurück ging und ihre Utensilien in ihrer Tasche verstaute.
 

»Evans du bist wirklich gut in Zaubertränke«, sagte James plötzlich, während er sich mit den Ellenbogen auf den Tisch abstützte.
 

Lily blickte auf und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
 

»Willst du mir bei Gelegenheit nicht mal ein wenig Nachhilfe geben?«, fragte er nun mit seinem typisch schelmischen Pottergrinsen im Gesicht und lehnte sich lässig zu ihr rüber.

Lily ließ vor Schreck ihr Buch fallen.
 

»Wir könnten danach natürlich auch noch was anderes unternehmen«, grinste er daraufhin anzüglich.
 

Natürlich hatte er die Nachhilfeanfrage nicht ernst gemeint. Ihre erschrockene Miene wich einer zornigen und sie funkelte ihn wütend an.
 

»Vergiss es Potter«, zischte sie ihm zu und verließ wutschnaubend das Klassenzimmer, während James einen kurzen Blick auf ihren wehenden Rock warf.
 

Sirius, welcher das ganze beobachtet hatte, schlug James lachend auf die Schulter.
 

»Was willst du denn von der? Sie hat ja noch nicht mal richtige Brüste«, keifte Sirius.
 

Lily konnte seine letzten Worte noch verstehen und machte sich wutschnaubend auf den Weg zum Gryffindor Gemeinschaftsraum.
 


 

* * *
 


 

Am späten Abend regnete es immer noch in Strömen und die Wolken zogen sich unheilvoll zusammen. Von weitem konnte man schon erste Donnergrollen hören.

Nachdem Lily sich wütend bei Nicky über Potter und Black ausgelassen hatte, beschloss sie noch schnell duschen zu gehen.
 

»Macht es dir was aus, wenn ich schon mal ins Bett gehe?«, fragte Nicky dann gähnend. »Das Quidditchtraining war wirklich anstrengend.«

»Kein Problem. Ich wollte sowieso noch eine Stunde mit meinem Zaubertränkeaufsatz verbringen. Ich schreib ihn dann im Gemeinschaftsraum fertig.«
 

Nicky rollte mit den Augen.
 

»Lily es ist bereits halb zehn an einem Montag! Sei doch nicht so ein Streber sonst bekomme ich ein schlechtes Gewissen«, flehte Nicky.

»Ich fürchte ich habe keine Wahl. In den nächsten Tagen werde ich noch einen Rundgang als Vertrauensschüler haben und der Kräuterkundeaufsatz schreibt sich leider auch nicht von allein«, seufzte Lily und sammelte ihren Sachen zusammen.
 

Nachdem sie ausgiebig geduscht hatte zog sie sich ihre Schuluniform wieder an und suchte in ihrer Tasche nach ihren Unterlagen.
 

»Wo ist nur mein Zaubertränkebuch?«, murmelte sie vor sich hin, als sie bereits ihre Tasche, den Schrank, den Nachtisch und ihren Koffer nach dem Buch durchwühlt hatte.
 

In Gedanken ließ sie den Tag Revue passieren. Im Unterricht hatte sie ihr Buch noch gehabt und dann? Dann hatte Potter sie gefragt, ob sie ihm nicht “Nachhilfe“ geben könne mit anschließenden weiteren “Unternehmungen“ und oh richtig sie hatte ihr Buch vor Schreck fallen gelassen. Wieder wurde sie wütend bei dem Gedanken unter welcher Dreistigkeit er es wagte ihr so eine Frage zu stellen und dann hatte Black noch eine abfällige Bemerkung über die Größe ihrer Brüste gemacht. Unbewusst zog Lily ihren Cardigan dichter zusammen.
 

Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass die Ausgangssperre vor 30 Minuten begonnen hatte. Sollte sie es wagen den Gemeinschaftsraum zu verlassen, um ihr Buch zu holen oder sollte sie es lieber am nächsten Tag holen? Nervös tippte Lily von einem Fuß auf den anderen und beschloss mutig zu sein und schlich die Treppe runter in den Gemeinschaftsraum. Er war so gut wie leer. Nur in einer Ecke konnte sie einen Schüler erkennen, welcher noch an einem Aufsatz zu schreiben schien. Einen Moment beobachtet sie ihn, doch er schien ziemlich in sein Geschreibsel vertieft zu sein.
 

Leise schlich vorsichtig hinter dem Rücken des Jungen vorbei bis zum Portraitloch.
 

In dem dunklen Flur war es ziemlich kalt und irgendwie auch ein wenig gruselig in der Dunkelheit mit dem nahendem Donnergrollen im Hintergrund. Wieso musste es auch bereits den zweiten Tag in Folge ein Gewitter geben? Lily hasste Gewitter und wusste genau, dass sie der Mut verlassen würde, wenn es erst mal richtig losging.
 

Schnellen Schrittes eilte sie den Gang entlang und sah sich im Treppenhaus noch einmal misstrauisch um, ob wirklich niemand in der Nähe war. Als die Luft rein schien lief sie die Treppen hinunter bis ins Erdgeschoss. Sie schlich sich am Portrait des Einäugigen Barbaren vorbei und musste nur noch im nächsten Flur die Treppen in die Kerker nehmen, als sie plötzlich ein Geräusch vernahm. Ruckartig blieb sie stehen und wandte sich panisch zu allen Seiten um. Sie sah ein kurzes Aufblitzen von zwei Punkten im Mondlicht.
 

»Mrs. Norris«, stellte sie aufgebracht fest und sprintete den Gang entlang.
 

Beim rennen sah sie sich noch ein paar Mal um. Sie achtete daher nicht mehr auf den Weg und krachte prompt in eine Ritterrüstung hinein. Sie fiel rückwärts und wäre wohl auf dem Boden gelandet, wenn zwei Arme an ihrem Rücken sie nicht daran gehindert hätten. Lily wurde kreidebleich, während die Teile der Rüstung scheppernd zu Boden fielen.

Erschrocken stellte sie sich wieder aufrecht hin und wandte sich um, nur um in das Gesicht von James Potter zu sehen, welcher in seinem Quidditch Pullover vor ihr stand.
 

»Sie mal einer an, wer nach Ausgangssperre noch auf den Gängen unterwegs ist«, sagte James Potter süffisant.
 

Einen Moment war Lily zu erschrocken, um etwas schlagfertiges zu erwidern, als sie auch schon das Licht einer Laterne und Filch Hetzrufe für Mrs. Norris hörte.
 

James reagierte sofort und zerrte Lily an ihrem Arm hinter sich her, hinunter in die Kerker, während sie Filch Schritte immer näher kommen hörten.
 

Als James sie am Klassenraum für Zaubertränke vorbei zerrte viel Lily plötzlich ein, warum sie überhaupt um diese Uhrzeit noch unterwegs gewesen war. Sie blieb aprubt stehen und zerrte an ihrem Arm, welcher immer noch von James umklammert wurde.
 

»Mein Buch«, sagte sie laut und lief zurück zur Klassenzimmertür.
 

James, welcher Filch Laterne an der Treppe sehen konnte folgte ihr und verriegelte die Tür hinter sich.

Lily wanderte im Klassenzimmer umher und überlegte wo sie gesessen hatte. Und da fand sie es auf dem Boden unter ihrem Tisch.
 

James lauschte währenddessen an der Tür. Filsch musste gerade vorbei gelaufen sein.

Lily lehnte sich gegen einen Tisch und versuchte ihren Puls zu beruhigen, welcher durch die beiden Kurzsprints, dem Zusammenprall mit der Rüstung und der Hetzjagd im Treppenhaus ganz schön in Fahrt gekommen ist.
 

Es verging eine Weile in der niemand etwas sagte. James lauschte weiter an der Tür, doch es war nichts zu hören. Lily ging langsame auf ihn zu, um ebenfalls an der Tür zu lauschen. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe herum und trat von einem Fuß auf den anderen.
 

»Können wir gehen? Filch ist bestimmt schon weg«, fragte Lily nervös.

»Was ist denn los Miss Evans, mache ich Sie etwa nervös?«, grinste James Potter nur.
 

Lily warf ihm nur einen wütenden Blick zu, während sie die Hand auf den Türknauf legte.
 

»Weißt du was Potter? Behalte deine stumpfsinnigen Kommentare doch einfach für dich«, feixte sie ihn an und zog am Türknauf.

Doch die Tür öffnete sich nicht. Erneut zog sie am Türknauf und rüttelte an der Tür, doch nichts geschah.

James beobachtete sie mit einem Schmunzeln im Gesicht.
 

»Na brauchst du Hilfe?«, stichelte er.

»Deine garantiert nicht«, erwiderte Lily bissig.
 

Wütend legte sie beide Hände an den Türknauf und stütze sich mit ihrem rechten Bein an der steinernen Wand ab. Sie zog mit aller Kraft und als sie endlich glaubte die Tür würde sich bewegen flog sie im Takt des ersten Donnergrollens mit hohen Bogen auf den kalten Steinboden und hielt den Türknauf in der Hand.
 

James blinzelte ein paar Mal und blickte von dem Knauf in ihrer Hand zur Tür und rüttelte nun selber daran. Vergebens.
 


 

* * *
 


 

Zum wiederholtem Male rüttelte Lily an der Tür. Doch wieder öffnete sie sich nicht.
 

Warum nur hatte sie ihren Zauberstab im Gemeinschaftsraum liegen lassen?

Ach richtig sie wollte nur kurz ihr Zaubertränkebuch aus dem Klassenraum abholen, welches sie im Unterricht liegen gelassen hatte. Und warum hatte die gewissenhafte Lily Evans ihr Buch liegen lassen? Weil Potter und Black sie mal wieder auf eine sehr höhnische Art und Weise denunziert hatten. Sie hatte danach nur noch genervt ihre Sachen in die Tasche gestopft und war wutentbrannt aus dem Klassenzimmer gefegt.
 

Wütend trat sie noch einmal gegen die dicke Eichentür und schrie daraufhin auf, hielt sich ihren Fuß und hüpfte schluchzend auf einem Bein hin und her.

James Potter musste schmunzeln. Seine Augen waren zwar geschlossen, doch er konnte sich vorstellen, wie sie aussehen musste.
 

»Potter wie konnte das noch gleich passieren?«, fragte Lily plötzlich im spitzen Tonfall.
 

Der Angesprochene lag mit dem Rücken auf dem Lehrerpult. Seine Arme hatte er unter seinem Kopf verschränkt. Schon eine Weile betrachtete James Potter die Decke und ignorierte das fluchen und rattern an der Tür. Er hatte bereits vor einer halben Stunde aufgegeben den Klassenraum an diesem Abend noch verlassen zu können. Doch Lily Evans war sehr stur gewesen. Immer und immer wieder hatte sie an der Tür gerüttelt, dagegen gehämmert und nach Hilfe gerufen, doch jedes Mal passierte nichts.
 

James Potter hingegen war froh, dass Filch sie nicht hören konnte, denn sonst würden Gryffindor sicher ein paar Punkte abgezogen werden, dafür dass die beiden nachts in der Schule herumgeschlichen sind.
 

»Gib es auf Evans. Ist sowieso besser, dass uns niemand findet. Oder willst du dass Gryffindor Punkte verliert?«, fragte er süffisant.
 

Lily schnaubte.
 

» Es wäre allein dein Verdienst, wenn wir Punkte verlieren würden. Außerdem nehme ich 10 Punkte Abzug gerne in Kauf, wenn ich dafür nicht die ganze Nacht mit dir hier verbringen müsste«, fuhr sie ihn an und stolzierte im Raum auf und ab.
 

»So, so Miss Evans, ich glaube mich zu erinnern, dass Sie den Türknauf in einem hysterisch unbegründeten Wutanfall zerstört haben«, sagte er ruhig.
 

Lily grummele etwas unverständliches vor sich hin, was James wieder grinsen ließ.
 

»Trotzdem wäre ich ohne dich niemals in diese Situation gelangt.«

»Ich glaube Ihre Tollpatschigkeit in eine offenkundig erstaunlich platzeinnehmende Ritterrüstung zu laufen und der darauf folgende Lärm, brachte uns erst in diese Misere Miss Evans.«
 

Wieder grummelte sie etwas unverständliches vor sich hin. Niedergeschlagen ließ Lily sich an der kalten Steinmauer auf den Boden sinken. Erst jetzt bemerkte sie wie kalt es in den Kerkern war. Sie fröstelte und ihre Lippen bibberten.
 

»Ich könnte dich wärmen«, bot James ihr plötzlich an.
 

Lily schnaube verächtlich und ignorierte ihn weitgehend Wieder musste James Grinsen, als er sich ihr empörtes Gesicht vorstellte. Er begann mit einer Hand in seiner Tasche zu wühlen und warf Lily seinen Quidditchumhang zu.
 

»Ich mach doch nur Spaß. Du bist wirklich verklemmt Evans.«
 

Es war eine Feststellung. Lily presste die Lippen aufeinander und schluckte eine bissige Bemerkung herunter. Dennoch griff sie nach seinem Umhang und deckte sich damit zu. Er roch nach ihm. Nach Nüssen und frischem Gras.
 

Es kam ihr vor als wäre bereits eine Stunde vergangen, in der niemand etwas sagte. Eine Weile beobachte sie ihn. Er trug seine Quidditchkleidung und hatte den Umhang und seine Schoner dabei. Er muss also beim Training gewesen sein, doch Nicky war bereits vor Stunden wieder im Gemeinschaftsraum erschienen. Warum er nicht? Warum lief er allein nachts durch die Gänge? Einen Streich würde er wohl kaum ohne seinen Fanclub planen.
 

James lag immer noch mit den Rücken auf dem Lehrerpult und bewegte sich nicht. Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig.
 

»Schläfst du?«, Ffagte sie ihn plötzlich.

»Nein«, antwortete er knapp.

»Warum warst du eigentlich so spät nachts noch im Schloss unterwegs?«, fragte sie und versuchte möglichst uninteressiert zu klingen.
 

»Ich war beim Quidditchtraining, was du offenkundig an meiner Kleidung erkennen kannst.«

»Das Training war zu diesem Zeitpunkt seit zwei Stunden vorbei.« Erwiderte sie.

»So?«, fragte er spöttisch.

»Ja. Wo also bist du gewesen?«

»Das geht dich nichts an Evans.«

»Schön«, erwiderte sie spitz und richtete sich auf.
 

Wieder schritt sie im Klassenraum auf und ab und suchte nach weiteren Möglichkeiten dem hier und jetzt zu entkommen.

Eine Hintertür gab es nicht. Die Fenster waren so klein, das gerade mal eine Ratte hindurchpassen konnte. Vielleicht hatte Slughorn ja einen Vorrat an Feuerwhiskey irgendwo versteckt? Sich abzuschießen war zumindest besser als hier mit James Potter gefangen zu sein.

Sie blieb vor dem Schrank mit den Zaubertrankzutaten stehen und stellte erfreut fest, dass dieser nicht verschlossen war. Slughorn musste es vergessen haben. Sofort schlug sie ihr Zaubertränkebuch auf und blätterte darin herum.
 

Als James das klappern der Utensilien hörte schlug er die Augen auf und setzte ich aufrecht auf das Pult. Mit gehobener Braue beobachtete er wie Lily Evans die verschiedensten Zaubertrankzutaten auf einen Tisch stellte und dabei immer wieder in ihr Zaubertränkebuch schaute.
 

»Was wird das Miss Evans?«, fragte er skeptisch.

»Ich braue einen Trank«, antwortete sie knapp.

»Jetzt?«

»Jetzt.«

»Mitten in der Nacht?«

»Mitten in der Nacht.«

»Aus welche Grund?«

»Weil ich nicht vorhabe mir die ganze Nacht dein nichtssagendes Geschwafel anzuhören.«
 

James antwortete nicht, sondern beobachtete Lily wie sie den Kessel zum kochen brachte und nach und nach Zutaten hinzugab.

Als sie fertig war füllte sie etwas von dem dunkelblauen Gebräu in eine Glasflasche, entsorgte den Rest und räumte den Arbeitsplatz auf.
 

»Pass gut auf«, sagte sie dann und schritt zur Tür herüber.
 

Sie warf die Flasche mit dem Trank gegen die Eichentür, woraufhin es einen Knall gab und die Tür aus den Angeln flog. James' Augen weiteten sich.
 

»Wahnsinn Evans. Was ist das für ein Trank?«

»Flüssiges Stupor könnte man sagen«, sagte Lily stolz und verließ den Klassenraum ohne ihn auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen.
 

Vorsichtig stand James auf und begutachtete die Tür. Es war wirklich nicht mehr viel von ihr übrig.

Er schluckte.
 

»Evans, mit dir sollte man sich wahrlich nicht anlegen«, murmelte er verhalten, als er Mrs. Norris am Ende des Ganges entdeckte. Sofort sprintete er los in Richtung des nächsten Geheimganges.



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