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Dragon Age: Origins

Bestimmung
von

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Harte Realität

Langsam öffnete ich meine Augen. Ich roch frisch gemähtes Gras und spürte die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Benommen hob ich meinen Kopf und blickte mich um. Blumenduft wehte mir entgegen und ich konnte Vogelgezwitscher hören.

Ich stand auf und staunte, vor mir befand sich eine wunderschöne Landschaft. Täler, Flüsse, Wald, Berge...wunderschön.

"Base! Wo bleibst du denn?" hörte ich eine bekannte Stimme lachend rufen.

Ich sah auf erblickte Shianni, die mich zu sich winkte. Shianni...

Eilig lief ich ihr entgegen und umarmte sie stürmisch.

Sie kicherte kurz. "Komm schon, Onkel Cyrion und Tante Adaia erwarten uns schon zum Essen."

Adaia...Mutter? Shianni ergriff meine Hand und wir liefen geschwind über die Blumenwiese. Ich atmete diesen süßen Duft ein und seufzte leise. Das Gras kitzelte meine Füße.

Unten im Tal entdeckte ich ein großes, schönes Bauernhaus. Efeu hatte sich an der Hauswand hoch gerangelt.

Sorris stellte gerade einen großen Topf auf den Holztisch, welcher sich im Vorgarten befand.

"Es wird aber auch Zeit!" meinte er lachend, als er uns sah und wir schließlich vor ihm standen.

Ich lächelte verschwitzt und umarmte ihn auch kurz. Ein wohliges Gefühl breitete sich in mir aus als ich Shianni und Sorris ansah.

Plötzlich traten durch die Tür Onkel Methor und Tante Pila. "Hast du endlich deine Base gefunden, Shianni?" sprach Pila amüsiert.

Überrascht sah ich sie an. Aber...waren sie nicht...?

Meine Tante umarmte mich herzlich. "Du warst so lange spazieren. Nun komm, es gibt Eintopf."

Ein lieblicher Gesang drang auf einmal aus dem Haus und mein Herz stand für wenige Sekunden still. Diese Stimme...und dieses Lied. Es kam mir so vor, als hätte ich es jahrelang nicht mehr gehört.

Eine Elfin trat aus dem Haus, in ihren Händen einen wunderschönen Blumenstrauß tragend.

Ihr volles, glattes Haar wehte im Wind und sie fixierte mich mit ihren Bernsteinfarbenen Augen entzückt. "Da bist du ja Kallian, mein Mädchen. Komm setzt dich."

Ohne Wiederworte setzte ich mich mit meiner Familie an den Tisch. Mein Vater saß neben mir.

Von einem so reichlich gedeckten Tisch, habe ich noch nie gespeist.

Es war alles köstlich.

Es herrschte fröhliche Stimmung am Essenstisch.

Keine Armut, keine Angst, keine Kälte, keine verfallenen Möbel...und keine Shems.

Ich sah zu meiner Mutter, sie sprach aufgeregt mit ihrem Bruder. Ich aß lächelnd alles auf.

Wenig später, als wir alles aufgegessen hatten, saßen wir auf der Wiese.

Shianni schwamm mit ihrer Mutter im nahegelegenen Fluss.

Sorris, Vater und mein Onkel spielten ein Kartenspiel. Sie schienen hochkonzentriert.

Ich hatte meinen Kopf auf den Schoß meiner Mutter gebetet und lauschte ihrem schönen Gesang.

Ich seufzte zufrieden und sah sie an. Ich fühlte mich so geborgen, wie schon lange nicht mehr.

Sie lächelte mich warm an und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Wir können später die Himbeeren ernten gehen und im Dorf ist heute noch ein kleines Fest."

Ich nickte. Das klang alles wunderbar. Ich atmete wieder den süßen Duft der Blumen ein. Ich liebe Blumen.

Meine Mutter steckte mir eine Blume ins Haar und lächelte mich warm an.

Ich lächelte und schloss die Augen. Wie wunderbar es hier doch ist. So schön. Ich verspürte ein kurzes jucken an meinem Hals und griff dösig mit meiner Hand nach meinen Hals. Ich ertastete ein dünnes Lederband, welches um meinen Hals hing.

Ein Ring war eingefädelt wurden und ich besah ihn mir nun. Warum trage einen Ring um meinem Hals und nicht um meinem Finger?

Der Ring war auch nichts besonderes, er war sogar aus ziemlich billigem Material.

Und dennoch...ein seltsames Gefühl keimte langsam in mir auf.

Adaia umschloss meine Hand. "Komm Liebling, lass uns Himbeeren pflücken gehen."

Ich nickte leicht und erhob mich mit ihr. Wir liefen in den Garten und ich strich mit meiner Fingerspitze erneut über den Ring.

Etwas...

Ich besah mir den Ring nochmals und entdeckte winzige, eingetrocknete Blutspritzer auf diesen.

A-aber...ich bleib abrupt stehen und umschloss den Ring fest.

Dieser Ring hat eine Bedeutung! Irgendeine Bedeutung! Ich spüre es!

Ein Gesicht tauchte plötzlich vor meinem inneren Auge auf und verschwand wieder. Grüne, stechende Augen...

Ein erstickender Schrei...ich griff mir an den Kopf und atmete laut aus.

Nel...aros?

Nelaros! Ich sah erschrocken auf und umschloss den Ring so fest, das bereits meine weißen Knöchel zu Vorschein kamen.

Mein Atem ging schneller und zermarterte ich mir mein Hirn. Nelaros ist Tod. Ich bin mir absolut sicher.

Ich starrte meine Mutter an. Nein...Mutter starb vor zehn Jahren, damals auf der Brücke. Genau wie Onkel Methor und Tante Pila.

Sie sind Tod! Die Menschen brachten sie um!

Ich atmete schwer auf und starrte zu den bunten Blumen . Seit wann...gibt es Blumen im Gesindeviertel?

Meine Mutter ging verwirrt auf mich zu. "Stimmt etwas nicht, mein Schatz?" fragte sie besorgt und ich schüttelte energisch den Kopf.

Alles bestens, außer dass ich wohl nur gerade den Verstand verloren habe!

Hier stimmte nichts! Mein Schädel fing langsam an zu brummen.

Ich lebe mit Vater, Shianni und Sorris im Gesindeviertel! Wir haben wenig Geld, wenig Essen, nur die Sachen die wir am Leibe tragen und diese verdammte Bruchbude, in der wir hausen! Und dann kam dieser Duncan...und der Mist fing erst richtig an.

Aber das hier...hat nie existiert! Niemals!

Mutter, Onkel und Tante sind Tod, genau wie Nelaros. Ich habe den Ring von ihm, bevor er in meinen Armen gestorben war.

Ich starrte Adaia an. Ich habe nicht mal ein Bild von ihr....nichts. Ich schluckte schwer und versuchte mir jedes kleine Detail von ihr einzuprägen. Schließlich würde ich sie niemals wiedersehen.

"Du...bist nicht meine Mutter." presste ich mühsam hervor. Tränen sammelten sich in meinen Augen, doch ich blinzelte sie wütend weg. Ich werde jetzt nicht anfangen zu heulen, darüber war ich hinweg!

Hoffe ich...

Die Elfin blieb abrupt stehen und zu meinem entsetzten, wandelte sich plötzlich ihre ganze Gestalt.

Verwirrt ging ich wenige Schritte zurück. Was geht hier nur vor sich?

Ich keuchte erschrocken auf, als Vaughn plötzlich vor mir stand. Natürlich mit einem Schwert in der Hand.

Erbauer....was zum?!

"Verdammte Hure, es wird Zeit das ich dir benehmen beibringe!" spie er mir drohend entgegen.

Er stürzte sich auf mich und ich zog reflexartig meinen Dolch.

Ein Albtraum...das ist ein Albtraum!

Er schleuderte mich grob zu Boden und mir blieb kurz die Luft weg. Die ganze Umgebung veränderte sich schlagartig.

Ich konnte Vaughns Zimmer wiedererkennen! Es sah hier genauso aus, wie damals als er mich fast vergewaltigt hatte. Ich schrie auf, als er sich auf mich stürzte und meine Erinnerungen sich nun mit der Wirklichkeit verschmolzen.

Ohne zu zögern rammte ich meinen Dolch in seinen Bauch. Er keuchte kurz auf und ich versuchte ihn angewidert von mir zu stoßen.

Als ich es nach größter Anstrengung endlich geschafft hatte, veränderte sich seine Gestalt erneut. Eine seltsame plumpe Gestalt lag auf dem Boden, es stöhnte kurz auf und verschwand plötzlich.

Irritiert ging ich einige Schritte zurück und fuhr mir kurz durch mein wirres rotes Haar. Die Umgebung veränderte sich erneut.

Der Steinboden verschwand und kahle Erde kam zum Vorschein. Seltsame Inseln tauchten auf, die einfach in der Luft flogen. Der Himmel verfärbte sich in einen dunklen grau-grünlichen Ton.

Verformte Felsen bildeten sich und zahllose Dinge flogen in der Luft.

Was...ist das für ein Ort?

"Ich bin froh, dass du dich von selbst aus deinem Alptraum befreit hast." sprach jemand mit sanfter Stimme und ich drehte mich sofort um.

Vor mir stand eine Elfin in einer blauen Robe. Sie war noch sehr jung, vermutlich mein Alter, und trug ihr langes silbernes Haar zu einem Zopf gebunden.

Ihre blauen Augen sahen mich ruhig an und auf ihren feinen Gesichtszügen entstand ein Lächeln.

"Kallian...lange nicht mehr gesehen."

Verdutzt starrte ich sie an. Sie kennt mich? Woher denn??

Sie Schritt näher an mich heran.

"Mein Name ist Neria Surana. Erinnerst du dich?"

Neria...? Ich sah sie skeptisch und prüfend an. Der Name sagte mir nichts, aber als ich ihr silbernes Haar betrachtete, rief das eine Erinnerung in mir wach.

Ein kleines weinendes Elfenmädchen, umgeben von den Elfenjungen die sie auslachten wegen ihrem weißem Haar. Damals habe ich mich einfach auf die Jungen gestürzt und wir hatten uns geprügelt.

Das gab mächtig Ärger von Mutter.

Aber nun erinnerte ich mich doch an Neria. Sie war damals, das kleine weinende Elfenmädchen!

Aber die Templer hatten sie doch mitgenommen, wenn ich mich richtig erinnerte. Was macht sie dann hier?

Neria lächelte mich kurz an und musterte mich. "Was machst du eigentlich hier?"

Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Könnte ich dich auch fragen, aber vermutlich träume ich ja nur."

Die Augen der anderen Elfin fixierten mich plötzlich.

"In der Tat könnte man es so nennen. Du bist mit mir im Nichts gefangen."

Im Nichts? Ich sah mich etwas unsicher um und bemerkte wie ein Buch friedlich in der Luft schwebte.

Über mir flogen Inseln, mit seltsamen Gebäuden.

Definitiv war dieser Ort...anders.

"Das Nichts ist das Land der Träume. Wenn du schläfst gelangst du hierher, aber wenn du aufwachst kannst du dich nicht mehr daran erinnern. Doch Magier können ihren Aufenthalt im Nichts, bewusst steuern und erleben." Sie kam noch einen Schritt näher.

"Der Dämon der Trägheit hat dich hier gebracht, oder?"

Der Dämon? Ich überlegte kurz und sah dann Neria überrascht an.

"Moment! Bist du die Frau, die auf dem Boden lag? Neben diesem Monster?"

Neria nickte leicht und ging nun an mir vorbei. Sie verschränkte ihre Hände hinter ihrem Rücken und sah in die Ferne.

"Ja, das bin ich. Ich wollte Niall helfen, der bereits ohne mich losgegangen war."

Ich besah sie mir kurz prüfend.

"Dann bist du auch die Magierin, die Wynne erwähnt hatte. Die allein losgegangen war."

Die andere Elfin nickte leicht. "Ich konnte nicht einfach nur rumstehen und nichts tun."

Ich stellte mich neben sie und blickte in den Abgrund, der nie zu enden schien.

"Was genau ist im Turm geschehen?" fragte ich nach einer kurzen Pause.

Neria seufzte leise. "Blutmagie. Ein Aufstand gegen die Templer."

Ein Aufstand? Ich wusste ja das die Templer die Magier bewachen, aber ich hatte keine Ahnung davon, das einige Magier wahrscheinlich etwas dagegen haben.

"Was ist Blutmagie?"fragte ich neugierig. Davon hatte ich noch nie etwas gehört.

Neria sah mich kurz überrascht an. "Es...ist verbotene Magie. Um Magie wirken zu lassen, benötigen Magier Lyrium." Sie seufzte leise und ihr Blick wurde traurig.

"Statt Lyrium, benutzten diese Magier aber Blut um Zauber wirken zu lassen. Entweder ihr eigenes, oder das von anderen. Manchen ist es sogar möglich, die Körper von anderen zu steuern."

Ich schluckte leicht. Das klang schmerzhaft und auch böse.

"Ein Magier hat Blutmagie angewandt und die Magierin Abscheulichkeiten verwandelt. Das ist keine Revolution mehr, das ist Verrat." sprach sie wütend und ich konnte deutlich den Zorn in ihren Augen aufflackern sehen.

Ein Blutmagier ist also dafür verantwortlich. Das dass gerade jetzt passieren musste.

Seit Jahrhunderten war der Zirkel sicher. Aber genau jetzt...

Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Wie kommen wir hier wieder raus?"

Neria lächelte, als sie in die Ferne sah. "Wir müssen den Dämon und seine Handlangerin töten."

Klang simpel. Hoffentlich war es auch einfach.

"Und meine Gefährten? Wo sind die?" fragte ich vorsichtig. Wenn ich hier bin, sind die anderen auch hier...hoffe ich zumindest.

"Um zu ihnen zu gelangen, müssen wir Yevena töten. Sie hält die Alpträume aufrecht und steuert sie. Sie ist ein mächtiger Dämon. Ich hatte versucht sie zu töten...aber ich scheiterte. Niall war auch nicht mehr im Stande mir zu helfen."

"Niall? Wer soll das sein?" fragte ich dazwischen.

Neria sah mich wieder an. "Er wollte den Zirkel retten. Er rannte als erstes los und wollte die Litanei von Adralla besorgen. Es verhindert das die Magier Blutmagie einsetzten können. Als ich Niall fand, lag er bereits, vor dem Dämon der Trägheit, am Boden. Ich folgte ihm kurz darauf." Sie seufzte kurz.

Tja und dann folgten wir.

"Wir kommen hier raus. Ich habe keine Lust, hier für immer zu bleiben. Gehen wir diese Yevena töten!"

Neria sah mich amüsiert an und ihre Lippen verzogen sich zu einem Grinsen.

"Schon als Kind, hast du nie so schnell aufgeben."

Sie ging los und wie mich an ihr zu folgen.

Wir durchschritten ein Portal und kamen auf einer anderen Insel heraus. Ich erblickte einen brünetten Mann, der einfach vor sich hin starrte und sich nicht rührte.

"Das ist Niall. Er ist schon zu lange hier. Sein Geist ist..." Neria brach ab und sah betrübt zu Boden.

"In der Hoffnungslosigkeit versunken."

Ich sah skeptisch zu dem Magier.

Das klang ja dramatisch. Ich stellte mich vor ihm und winkte wild mit meiner Hand vor seinen Augen. Keine Reaktion.

Na toll! Der war total unbrauchbar.

Ich sah wieder zu Neria. "Dann müssen wir das eben allein durchziehen."

Die junge Elfin nickte leicht und öffnete ein weiteres Portal. "Gemeinsam könnten wir es schaffen."

Ich zog meinen Dolch und mein Schwert. Zum Glück waren meine Waffen ebenfalls im Nichts.

Neria und ich landeten auf einer anderen Insel. Ich sah mich aufmerksam um.

Nirgends war jemand zu sehen. Neria zog ihren Zauberstab und wirkte angespannt.

"Sie hätte mich fast getötet."

Wie aufs Stichwort war plötzlich ein gehässiges Lachen zu hören, welches von überall zu kommen schien.

"Zeig dich!" rief ich böse und sah mich genervt um.

Wie ich solche Versteckspiele hasse!

Ein Kreischen erfolgte, nah meinem Ohr und ich sprang alarmiert zur Seite.

Neria verführte ein paar schnelle Handbewegungen und der Dämon stand plötzlich in Flammen.

Hasserfüllt sah sie zu Neria und ließ einen großen arkanen Bolzen auf sie zurasen. Neria konnte nicht mehr ausweichen und fiel erschrocken um.

Ehe sie jedoch Neria mit ihren Klauen aufspießen konnte, stürmte ich von hinten auf den Dämon zu und rammte meinen Dolch in ihren Nacken. Es knackte einmal laut.

Ein weiteres Kreischen entglitt ihr und sie fiel schließlich Tod zu Boden.

Neria sah mich verblüfft an und ich zog mühevoll meinen Dolch aus ihrem Körper. Hab ich ihn doch zu sehr rein gerammt.

"So...und jetzt suchen wir meine Gefährten!" sprach ich erleichtert, als ich endlich den Dolch herausgezogen hatte.

Ein Podest tauchte plötzlich vor unseren Augen auf und Neria stand mit meiner Hilfe auf.

"Besser wir teilen uns auf...kam Wynne mit euch?"

Ich nickte knapp.

Die junge Elfin lächelte leicht. "Ich kenne Wynne gut. Es wird mir bestimmt leichter fallen, sie aus ihrem Alptraum aufzuwecken."

Neria berührte das Podest und verschwand augenblicklich.

Ich schluckte kurz.

Wie soll ich es schaffen, Alistair und Leliana aus ihren Albträumen aufzuwecken?

Ich bin nicht unbedingt sehr sprachgewandt...Ich seufzte schwer und starrte zu dem Podest.

Unwichtig, ich muss den anderen helfen, egal wie!

Ich berührte das Portal und landete augenblicklich in einer anderen Welt.

Ich befand mich in einer Art Kirche. Vor mir waren zwei Kirchenschwestern, die beteten. Deutlich konnte ich Leliana, dank ihrer roten Haare, erkennen.

Eilig lief ich zu ihr. Sie betete vor einem Altar.

"Leliana!" Ich stand hinter ihr und die ältere Kirchenschwester sah mich mahnend an.

"Sie betet gerade, stört sie nicht."

Ich sah abfällig zu der alten Frau. Die war doch auch nur ein Dämon!

"Halt die Klappe, Dämon!" Ich stieß sie grob weg und drehte Leliana zu mir um.

"Leliana, ihr müsst mit mir kommen!"

Die Bardin sah mich verwirrt an. "Wer seid ihr? Ich kenne euch nicht!"

Sie erkennt mich nicht? Aber...

Ich packte sie an den Schultern und schüttelte sie kurz. "Ich bin's Kallian! Erinner dich!"

Die junge Bardin schubste mich grob weg. "Nein, ich kenne euch nicht! Verschwindet!"

Ich stieß gegen die dämonische Kirchenschwester, die mich eisern festhielt.

"Habt ihr endlich verstanden?!" kreischte sie laut in mein Ohr und ich zuckte schmerzlich zusammen. Dieses Gekreische!

Sie drückte mich mit den Rücken gegen die Wand und hob mich am Hals gepackt hoch.

Geschockt starrte ich sie an und trat verzweifelt um mich. Luft, schnell!

Das Gesicht der Kirchenschwester, verzog sich zu einer Grimasse. Der Druck auf meine Luftröhre verstärkte sich.

Verzweifelt nach Luft japsend, krallte ich mich in den Armen des Dämons fest und versuchte sie irgendwie von mir zu drücken.

Vergebendes.

aus den Augenwinkeln sah ich, wie Leliana mich anstarrte.

Etwas in ihr...schien mit sich zu ringen. Ich japste kurz nach Luft.

Ich...muss sie überzeugen!

Der Dämon drückte fest zu und ich kam einfach nicht gegen ihre Stärke an.

"L-leliana!"

Die junge Bardin sah mich unsicher an.

"Ihr...hattet eine Vision...ihr....wolltet...mir helfen!" presste ich mit letzter Kraft hervor und mein Sichtfeld verschwamm. Nun versagte meine Stimme endgültig.

Auf einmal fiel ich zu Boden und sog sofort gierig die Luft ein und hustete laut.

Meine Kehle fühlte sich staubtrocken an. Leliana hockte sich neben mich.

"Kallian? Ist alles in Ordnung? Es tut mir so leid!"

Sie drückte mich an sich. Langsam hatte ich mich wieder beruhigt und erblickte den toten Dämon am Boden, in einer Blutlache liegend.

Also hat Leliana sie getötet. Gut gemacht!

Ich sah sie an strich kurz über meinen Hals, welcher leicht angeschwollen war.

"Hauptsache ihr seid wieder bei klarem Verstand." ich lächelte sie hustend an.

Leliana lächelte auch leicht, doch dann auf einmal verschwamm die junge Bardin und schließlich verschwand sie ganz.

"Leliana?" rief ich erschrocken und tastete mit meiner Hand an die Stelle, an der sie gerade noch gewesen war.

Weg...sie war einfach verschwunden!

Der Boden unter mir bekam plötzlich Risse und ich stand erschrocken auf.

"Erbauer!" rief ich und fiel plötzlich in die Dunkelheit. Schnell kniff ich die Augen zu.

Dieses verdammte Nichts! Was ist das nur für ein verdrehter Ort?

Ich schlug zu Boden und rollte bäuchlings einen kleinen Hügel hinunter.

Neben bei kitzelte das weiche Gras ständig meine Nase.

"Oh, wir bekommen noch Besuch!" hörte ich eine Frau erfreut rufen und ich blickte verwirrt auf, als ich endlich zum Stillstand gekommen war.

Eine Frau mit Schulterlangem, blondem Haar sah mich freundlich an.

Hinter ihrem Rücken tauchten zwei Kinder auf.

"Oh, da seid ihr ja! ich habe gerade an euch gedacht!"

Ich erblickte Alistair, der mich strahlend ansah. Ehh...ich stand leicht taumelnd auf und hielt mir meinen Brummenden Schädel.

Nun...bin ich also in Alistairs Alptraum gelandet.

Ich sah mich skeptisch um. In der Nähe war ein Haus und viele lachende Kinder.

Große Ähnlichkeit mit meinem Traum.

"Das ist Goldanna, meine Schwester! Bleibt doch bitte zum Essen. Goldanna kocht vorzüglich."

Seine Schwester lächelte ihn an. "Jetzt schmeichelst du mir, werter Bruder."

Ich sah zwischen den beiden hin- und her. Seine Schwester?

Hat Alistair wirklich eine Schwester, oder hat sich der Dämon das nur ausgedacht?

Ein Kind klammerte sich plötzlich an meinem Bein fest. "Kallian, erzählst du mir etwas spannendes?"

Ich grummelte kurz. "Geh mir nicht auf die Nerven."

Ich stieß das Gör weg und Alistair sah mich böse an.

"Hey, was soll das denn?"

Ich schritt eilig auf ihn zu. "Hört mich an, Alistair! Das ist nicht eure Schwester, sondern irgendein Dämon!"

Der junge Templer sah mich verwirrt an. "Was erzählt ihr denn da? Ihr verhaltet euch seltsam."

Er verschränkte die Arme vor der Brust. Goldanna sah mich lächelnd an.

"Bleibt zum Essen."

Böse sah ich das Weib an. "Nein!"

Ich stellte mich dicht vor Alistair auf. "Erinnert euch wie ihr hier her gekommen seid! und denkt ganz genau darüber nach!"

Alistair schnaubte kurz genervt auf. "Wenn ihr dann endlich Ruhe gebt."

Ich sah ihn abwartend an. Hoffentlich erinnert er sich!

"Moment...der Zirkel?" fragte verwirrt und ich nickte sofort.

"Genau! Der Zirkel der Magi! Wir sind dort um die Verträge einzusetzen und die Magier einzuberufen, aber etwas seltsames geht im Zirkel vor. Wir kämpften uns durch den Turm und waren dann vor diesem Dämon zusammengebrochen. Er hat uns ins Nichts geschickt!"

Alistair nickte leicht. "Ich...erinnere mich." sprach er leise.

Goldanna schrie plötzlich auf und ihre Gestalt änderte sich, ebenso die der Kinder.

Schnell zog ich meine Waffen. "Verdammte Dämonen!"

Ich rammte mein Schwert in den Leib eines Dämons, der daraufhin kreischend zu Boden ging. Alistair kämpfte an meiner Seite und schon bald hatten wir alle besiegt.

Ich sah erleichtert zu ihm. "Den Erbauer sei Dank, habt ihr die Lügen durchschaut."

Alistair seufzte kurz und sah etwas reumütig drein.

"Ja...erzählt aber bitte niemanden, das ich so leicht zu täuschen war."

Ich grinste kurz amüsiert. "Ich schweige wie ein Grab."

Plötzlich zerbrach der Boden unter uns und wir fielen schreiend in die Dunkelheit.

"Kallian!"

Ich sah verwirrt auf, als ich meinen Namen hörte. Ein Art Blase, hatte sich um Alistair und mich gebildet und ließ uns langsam und sicher zu Boden gleiten.

Auf einer Insel konnte ich Leliana, Wynne und Neria erkennen.

Erleichert seufzte ich auf. Andraste sei Dank.

Wir landeten sanft auf dem Boden und die Blase platzte einfach.

Neria kam eilig auf mich zugelaufen. "Kallian...du hast es geschafft!"

Ich schüttelte knapp mit den Kopf. "Wir haben es geschafft." korrigierte ich.

Eine hochgewachsene Gestalt schwebte plötzlich auf uns zu. Es war in ein Gewand gekleidet und hatte einen dürren Körper mit ausgemergelten Ärmchen.

"Was soll das?" sprach das Gesichtslose Wesen und ich zog derweil meine Waffen.

"Wir wollen hier raus!" rief Leliana und zog ihren Pfeil und Bogen. Es lachte hämisch auf.

"Ich werde mich mehr anstrengen. Ich werde schönere Träume für euch erschaffen."

Wynne richtete ihren Zauberstab auf den Dämon. "Niemals."

Ich nickte sofort. Diese Träume waren zwar genau das, was sich jeder von uns wahrscheinlich gewünscht hatte, aber es entsprach einfach nicht der Wirklichkeit.

Egal wie grausam die Wirklichkeit auch war...

"Wir schaffen uns unser Glück selbst, besten Dank!" gab ich trocken zurück.

Der Dämon sah verärgert drein. "Dann werdet ihr hier sterben!"

Neria hob ihre Hände ihre Luft und sprach in einer fremden Sprache. Der Dämon gefror augenblicklich ein.

"Erbauer!" Alistair stürmte auf den Dämon zu und schlug präzise mit seinem Schwert zu.

Auf einmal zerbrach der Dämon in tausend, kleine Eissplitter.

Entgeistert ließ ich Schwert und Dolch sinken.

Ich hatte jetzt mit einem schweren Kampf gerechnet, der uns vieles abverlangt. So kann man sich täuschen...

Leliana sah begeistert zu dem jungen Templer. "Das war großartig!"

Auf einmal wurde alles um uns herum schwarz und wir fielen in die Dunkelheit.
 

Stöhnend hob ich meinen Kopf.

Ich konnte einen großen Raum erkennen, mit dutzenden Bücherregalen. Meine Gefährten erwachten ebenfalls und sahen sich verwirrt um.

Leicht schwankend erhob ich mich.

Diese Kopfschmerzen! Erbauer...ich stöhnte kurz und massierte meine Schelfe.

Neria schritt auf mich zu. "Habt ihr schmerzen?"

Ich sah sie leicht gequält an. "Kopfschmerzen. Ziemlich starke."

Die Elfin nickte leicht und legte eine Hand auf meine Stirn.

Verwirrt sah ich sie an. Was soll das denn werden?

Eine angenehme Wärme fuhr plötzlich Wellenartig durch meinen Körper und ich musste kurz aufseufzen.

Das tat unglaublich gut!

Wynne schritt zu uns und nickte kurz bedächtig. "Sehr gut, Neria." lobte sie.

Die junge Magierin legte ihre Hand beiseite und sah mich lächelnd an. "Ich bin eine Geistheilerin. Ich habe diese Magie von Wynne gelernt."

Oh...ich nickte leicht. Meine Kopfschmerzen waren verschwunden.

Alistair und Leliana schritten auf uns zu. "Zum Glück sind wir wieder in der Wirklichkeit." sprach die junge Bardin erleichtert.

Ja...zum Glück.

Mein blick blieb an dem brünetten Mann hängen, der leblos auf dem Boden lag.

"Niall." sprach Wynne leise und ging neben ihn in die Hocke.

Vorsichtig drehte sie ihn auf den Rücken. Er war blass und völlig steif.

Neria schloss leicht die Augen. "Sein Geist war zu lange im Nichts gefangen. Er ist gestorben."

Leliana fing an für ihn zu beten.

Ich entdeckte in seiner Hand eine Schriftrolle. Mühsam zog ich sie aus seiner steifen Hand und stutzte kurz.

Was ist das?

"Die Litanei von Adralla" sprach Wynne überrascht.

"Er muss sie gefunden haben und wollte sie wahrscheinlich gegen die Blutmagier einsetzten." vollendete Neria, Wynnes Satz.

Ich besah mir die Schriftrolle. Seltsame Zeichen waren darauf abgebildet, die ich nicht lesen konnte.

Frustrierend!

Ich gab die Schriftrolle an Neria weiter. "Hier, benutz du sie."

Über uns war plötzlich ein markerschütternder Schrei zu hören und wir schraken alle miteinander zusammen.

Leliana umklammerte ihren Bogen fester. "Etwas grausames, geht hier vor."

Das vermutete ich auch ganz stark. Die Frage war nur, wer steckte genau dahinter?

Ich wies die anderen an, mir zu folgen.

Wynne erzählte mir, dass wir uns bereits im letzten Stockwerk befanden.

Also könnten wir jeden Moment auf den Schuldigen treffen!

Gut, ich wollte unbedingt wissen wer für diesen ganzen Mist verantwortlich war.

Wir liefen schnell durch ein paar Räume, als wir plötzlich einen bewusstlosen Templer am Boden entdeckten.

Neria schrie erschrocken auf. "Cullen!" sie hockte sich neben ihn hin und hob sanft seinen Kopf an.

Zärtlich strich sie ihm durch sein Kastanienbraunes Haar.

Leicht verblüfft, beobachtete ich die junge Magierin.

Warum ist sie denn so besorgt?

Besagter Templer öffnete langsam die Augen. "Neria...geht es dir gut?" sprach er leise und legte seine Hand auf ihre Wange.

Oi!

Ich bekam große Augen.

"Ja, und dir?" fragte die junge Elfin besorgt. Cullen nickte bedächtig, hob leicht seinen Kopf und legte seine Lippen auf die von Neria.

Ich starrte zu den beiden. W-waaaaaaas?!

Leliana seufzte verträumt auf und Wynne sog kurz scharf die Luft ein.

Neria sah verlegen auf und wurde leicht Rot. "Ehm...also ich...wir..."stammelte sie unsicher und Cullen stand schwerfällig auf.

"Ihr liebt euch." schwärmte Leliana. "Wie schön das so etwas, an diesem kalten und düsteren Ort erblühen kann."

Meine Gedanken rasten und meine Kopfschmerzen kamen augenblicklich zurück.

Erbauer!

SIE ist eine Elfin und ER ist ein Mensch! Das...geht doch nicht!

Elfen und Menschen, können doch gar nicht zusammen sein!

Ich bemerkte den liebevollen Blick, den Neria Cullen zuwarf.

Meine Nerven...

"Neria und Cullen, ihr müsst das Augenblicklich beenden! Ihr wisst, das diese Beziehung strengstens verboten ist." ermahnte Wynne.

Ich seufzte kurz auf. Auch das noch!

Cullen trat vor und blickte Wynne an. "Ich weiß, aber ich kann mich dem einfach nicht verwehren."

Neria nickte leicht und umschloss die Hand von Cullen.

"Ich war losgegangen um Niall zu helfen...und weil ich mir Sorgen gemacht habe um Cullen."

Dann wäre das ja geklärt. Wie schön...die schmachtende Liebe wieder vereint.

Ich brauch dann erst einmal einen Schnaps.

Ich sah zu der Treppe, am Ende des Flures. Deutliche Geräusche waren von dort zu hören.

"Das ist ja alles schön und gut...aber erst einmal müssen wir wieder für Ordnung im Zirkel sorgen."

Cullen nickte sofort. "Für all das, ist Uldred verantwortlich."

Wynne sah überrascht zu dem Templer.

"Uldred? Oberverzauberer Uldred? Wieso sollte er...?" fing die Oberverzauberin verwirrt an.

In den braunen Augen von Cullen, konnte ich Zorn aufflackern sehn. "Weil er zu einer Abscheulichkeit geworden ist! Und nun will er alle Magier ebenfalls in Abscheulichkeiten verwandeln. Wer ihm nicht folgt, stirbt!"

Neria sah erschrocken zu Cullen auf. "Beim Erbauer! Wir müssen etwas dagegen unternehmen!"

Leliana stimmte sofort zu. "Wir müssen weiteres Leid verhindern!"

Ich schielte kurz zu Alistair. "Als Templer, irgendwelche Ideen?"

Er überlegte kurz. "Die Litanei von Adralla, wird uns helfen. Sie unterbindet Blutmagie."

Ich nickte. "Ansonsten sieht der Plan wie folgt aus...rein stürmen und jede Abscheulichkeit niederschlagen, die uns begegnet."

Wynne trat vor und sie sah besorgt aus. "Irving ist vermutlich in der Gewalt von Uldred...wir müssen ihn retten."

Das sowieso. "Das werden wir."

Nun würden unsere Gruppe, bestehend aus sechs Personen, einen mächtigen Blutmagier niederschlagen.

Ich zog mein Schwert und meinen Dolch und stieß die letzte Tür im Turm auf.

Ich sah überrascht auf als ich einige Magier, unter anderem auch der Erste Verzauberer Irving verletzt am Boden liegen sah.

Uldred war ein glatzköpfiger Magier mit Hakennase und er stand zwischen zwei riesigen Abscheulichkeiten. Vor ihm kniete ein zusammengeschlagener Magier.

„Ich könnte dir ein großes Geschenk machen. Du wirst stärker und mächtiger sein. Nimmst du dieses Geschenk an?“ Der Magier nickte ängstlich und zitterte.

„So sei es!“, rief Uldred böse lachend. Er und die beiden Abscheulichkeiten hielten ihre Hände über ihn.

Der Magier fiel zu Boden und seltsame Blitze zuckten um ihn herum. Er verschwand in einer Hülle aus magischer Energie.

Was machen die da mit ihm?!

Die Hülle verschwand und anstatt des Magiers war eine weitere Abscheulichkeit geboren.

„Ah, Besuch!“, sagte Uldred, als er uns erblickte.

„Ihr werdet diesem Treiben sofort Einhalt gebieten, Uldred!“, rief Wynne und sah den Magier wütend an.

Er lachte erheitert auf. "Wieso sollte ich? Nun können wir endlich die Templer vernichten und das Leben führen, welches uns zusteht!"

"Ihr seid krank." sagte ich und sah zu den verängstigen Magiern.

Das ist doch keine Lösung!

"Kämpft nur! Das versüßt mir nur noch mehr den Sieg!" Und damit verwandelte sich Uldred in eine Riesige Abscheulichkeit.

Scheiße. Ziemlich groß. Ich sah kurz zu meinen Mitstreitern.

Wynne blickte mich entschlossen an und ich nickte knapp.

"Erschlagt sie einfach..." Ich rannte nach vorn und rammte mein Schwert in den Unterleib, dieses Monster. Es stöhnte auf und schlug nach mir.

Alistair war neben mir und parierte mit seinem Schild den Angriff einer andren Abscheulichkeit.

Wynne ließ mehrere arkane Bolzen gegen die Angreifer fliegen und Cullen sorgte dafür, das keine Abscheulichkeit ihr zu nahe kam.

Ich sah zu Alistair, als ich meinen Dolch aus den Leib einer weiteren Abscheulichkeit zog.

"Ich liege in Führung! Strengt euch mehr an."

Der junge Templer rammte sein Schild in das Gesicht eines Monsters, welches nun noch unansehnlicher aussah, als vorher.

"Gleichstand." meinte er zufrieden.

Verdammt!

Ich sah kurz zur Seite.

Neria hielt sich im Hintergrund und hielt die Litanei von Adralla nach oben.

Als Uldred auf uns zustürmte und seine gewaltigen Klauen anfingen zu glühen, leuchtete die Litanei in Nerias Hand auf und der Zauber von Uldred wurde augenblicklich unterbrochen.

Ich grinste. Das läuft doch wie geschmiert!

Uldred schrie erbost auf und sah zu der jungen Magierin. Er stürmte auf sie zu, warf Alistair und mich dabei um und ließ seine gewaltige Klaue auf das Elfenmädchen hinab rasen.

Geschockt sah ich auf, als ich Blut aufspritzen sah und einen schwachen Schrei vernahm.

"Neria!" Ich rappelte mich auf und Uldred sah keifend zu mir. Er wollte ebenfalls nach mir ausholen, doch eine gewaltige Steinerne Faust, rammte gegen sein Gesicht so dass er benommen taumelte.

Ich eilte zu Neria die schwer verletzt am Boden lag. Alistair und Wynne hielten derweil Uldred weiter in Schach.

Cullen hockte sich neben die junge Elfin und sah geschockt zu der großen Bauchwunde.

Die Robe war zerrissen und Blutgetränkt. Unter Neria bildete sich bereits eine Blutlache.

Schwer atmend umklammerte sie Cullens Hand und hielt mit der anderen Hand krampfhaft die Litanei fest. Sie wurde gefährlich blass.

"Neria...ich...Wynne wird dich heilen!" flüsterte ich entsetzt und musterte ihr schmerzverzehrtes Gesicht.

Ihre blauen Augen sah mich zweifelnd an, dann streckte sie mir die Litanei entgegen.

"R-rette...den...Zirkel!" hauchte sie schwach und verkrampfte ich plötzlich stark.

Cullen drückte sie vorsichtig an sich. "Neria! Halte durch!" flehte er verzweifelt.

Ich nahm mit zittriger Hand, die blutverschmierte Litanei von Neria an.

Sie lächelte kurz schwach und atmete schwer. Jeder Atemzug fiel ihr Schwer.

"L-los...du schaffst es. Ich weiß es..."

Neria...ich schluckte schwer.

Alistair schrie wütend auf, als er mit Mühe den Angriff von Uldred mit seinem Schild abwehren konnte.

Ich stand auf und sah zu Uldred. Dieses...widerwärtige...

Ich umschloss fest die Litanei in meiner Hand und stürmte zu dem wahnsinnig gewordenen Magier.

Er sah mich knurrend an und schlug erneut mit seiner Pranke nach mir. Ich wich geschickt aus, sprang auf seinem Arm und rannte geschwind diesen hinauf. Nebenbei zog ich meinen Dolch.

Die Litanei in meiner Hand fing plötzlich an zu leuchten.

"Verrecke!" schrie ich wütend, drückte die Litanei von Adralla auf Uldreds Kopf und rammte meinen Dolch durch das Papier in Uldreds Schädel, um es so festzuhalten.

Er schrie gepeinigt auf und warf mich mit brachialer Gewalt gegen die nächste Wand.

Ich stöhnte gequält auf und blieb kurz liegen.

Scheiße...meine Schulter! Ich kniff gepeinigt die Augen zu und ein lauter Schrei erfolgte.

"Uldred...ist Tod!" konnte ich Wynne rufen hören.

Zögerlich sah ich auf und entdeckte ihn tatsächlich am Boden liegen.

Schwankend stand ich auf und eilte zu Neria. Sie lag in Cullens Armen und rührte sich nicht mehr.

Ich sank neben ihn in die Knie und betrachtete das Blutbespritze, entspannte Gesicht der jungen Magierin.

"Geliebte." Cullen drückte sie sachte an sich und ich bemerkte wie mir Tränen in die Augen stiegen.

Das...ist ungerecht...sie darf nicht Tod sein!

Cullen nahm ein Tuch und wischte mit zittriger Hand das Blut aus ihrem Gesicht. Ich konnte Tränen über seine Wange laufen, sehn.

Tränen rannen auch über meine Wange und ich drückte Nerias Hand. Keine Reaktion.

"Es...tut mir leid...ich...es war meine schuld." flüsterte ich unsicher.

Wegen mir...war Neria Tod. Nur wegen mir. Es ist ganz allein meine Schuld!

Ich schluchzte kurz auf.

"Es tut mir leid...es tut mir so wahnsinnig leid!"

Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, bei ihrem friedlichen Anblick.

Ich hätte sie beschützen sollen! Ich war zu Achtlos!

Ich wischte meine Tränen eilig weg, doch es strömten immer wieder neue Tränen über meine Wange.

Sie hat ihr Leben mir anvertraut und durch mein Verschulden starb sie!

"Kallian, gebt euch bitte nicht die Schuld!" flehte Leliana.
 

Irving kam zu uns gehumpelt, Wynne stütze ihn.

"Oh nein, Neria!" sprach er bestürzt.

"Sie hat ihre Läuterung mit Bravour bestanden, ich hatte so viel Hoffnung in sie gesetzt."

Hoffnung...gutes Stichwort.

Ich schloss die Augen und senkte den Kopf. Zwar hatten wir den Zirkel nun endlich gerettet...aber zu welchem Preis?

Ich strich kurz durch Nerias blutbeefleckte, silberne Haare.

Es...tut mir so leid...du bist gestorben...Tod...

Alistair packte mich plötzlich an meiner Schulter und renkte meine ausgekugelte Schulter schwungvoll wieder ein.

Ein lauter Schrei entwich mir und ich kippte Luftringend, nach vorn.

Alistair hielt mich schnell fest. "Verzeiht...aber so geht es am schnellsten."

Ich schluchzte kurz auf und diesmal kam der Schluchzer nicht wegen dem kurzzeitigen, starken Schmerz in meiner Schulter.

Scheiße...Scheiße!

Wütend schlug ich mit meiner Faust auf den harten Steinboden. Irving sah mich bestürzt an.

"Alles in Ordnung?"
 

Nachdem wir die verliebenden Magier und Irving zu Kommandant Gregoir brachten, bekamen wir endlich die Zustimmung vom Zirkel der Magi, uns im Kampf gegen die Verderbnis zu unterstützen.

Nun hatten wir wenigstens die ersten Verbündeten, im Kampf gegen diese verdammte dunkle Brut.

Ich drehte ihnen den Rücken zu und verließ mit Alistair, Leliana und unserem neusten Gruppenmitglied Wynne, die mir freundlich ihre Hilfe angeboten hatte, den Zirkel der Magi.

Verdammt...ich war noch nie erleichterter, einem Ort den Rücken zu kehren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2011-06-17T03:11:20+00:00 17.06.2011 05:11
Ich finde es schön, dass man am Anfang des Kapitels wieder mehr über deine Wächterin und deren Gefühlswelt erfährt.
Das Niall nur so kurz vorkommt und kein richtiges Gespräch stattfindet ist schade. Er war ja dabei, wie das ganze Chaos angefangen hat (auch wenn er nicht aufgepasst hat) und hätte dem Leser bzw deiner Hauptfigur mehr Einblicke in das Geschehene geben können.
Dannach geht mir persönlich alles zu schnell. Ich habe das Gefühl, dass du die Geschichte einfach nur fertig schreiben möchtest und deswegen so schnell wie möglich weiterschreibst, wobei die Qualität doch stark leidet.
Der eigentliche Grund warum Niall gestorben ist war, dass Sloth seine Lebensenergie benutzt hat um die Fade-Welt aufzubauen, in der man sich befindet (zumindest meines Wissens nach)
Ich verstehe nicht ganz, warum Wynne bei dir nicht bescheid wusste, dass Uldred der Auslöser war (im Spiel lästert sie ja die ganze Zeit über ihn).
Bei der Szene mit Uldred hätte ich mir mehr Details zur Umgebung bzw einfach mehr Text gewünscht *ins fangirl eck geht*, einfach weil die Szene irsinnig viel Potential bietet um Spannung aufzubauen.
Manche Beschreibungen im Kampf fand ich nicht so passend. Zb schreibs du "wahnsinnig gewordenen Magier" obwohl er in der Szene schon längst verwadelt und dadurch ja ein Dämon war.

Ich hoffe, dass du die anderen Kapitel nicht so straff durchziehst und dir wieder mehr Zeit für Details nimmst
Von:  black_wolf
2010-10-02T15:41:33+00:00 02.10.2010 17:41
hey :D

und direkt der kommentar zum nächsten chap *gg* wie gesagt, ich lege hier einen marathon hin, nur für dich *gg* fühl dich also geehrt *gg* so viel ausdauer hätte ich mir niemals zugetraut *gg*0

also: das chap war sehr actionreich ^^ aber du hättest so manche kämpfe vllt auch noch etwas ausbauen können ^^ die sind ziemlich schnell über die bühne gegangen, dadurch hatte man eher nich das gefühl, dass sie sehr wichtig waren. der letzte kampf mit dem oberirgendwas war gut so beschrieben :) hätte natürlich noch etwas ausführlicher werden können, aber die länge hat auch vollkommen ausgereicht :D
ich fands nur ein bisschen überraschend, dass kallian plötzlich so ergriffen war über nerias tod ^^ klar, sie hat sie mal als kind gerettet, aber darüber hinaus haben die beiden ja keine besondere beziehung gehabt ^^ die eine stunde, die sie zusammen verbracht haben, hätte kallian eig nich so ergriffen machen können ^^ zumindest nich nach meiner einschätzung ihres charas ^^
ok...dann öffne ich schonmal das nächste chap und schau, wie weit ich damit kommen werde :P

hdgdl
dein wölfchen


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