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Verführungskräfte einer Frau

von

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Tag 13 - Küss mich

Grinsend war sie auf dem Weg zu ihrer Freundin. Dieses siegessichere Lächeln – frech und zugleich finster – wollte ihre Lippen nicht mehr los lassen. Es schien wie festgewachsen. Das Essen mit ihrem Käpt´n hatte sie ihm schon gezahlt. Am vergangenen Abend waren sie in einer kleinen Bar gewesen – billig aber lecker.
 

Es lag im Zentrum der Stadt, in einer kleinen Gasse. Die Navigatorin hatte einige Leute zuvor gefragt und diese meinten, dass es dort das beste Essen gäbe. Also hatte Nami ihr Ziel gefunden. Sie hatten sich an einen größeren Tisch gesetzt, Ruffy hatte ‘Futter‘ geschrien und die komplette Karte bestellt. Leicht entsetzt hatte Nami ihm beim Essen zugesehen, immer mehr ihres baldigen Wettgewinns ging wegen dem Essen flöten. Sie konnte das nicht mit ansehen. Ihr wundervolles Geld. So viel hatte sie dafür ertragen müssen und das schlimmste war – sie hatte es noch nicht einmal. Das war furchtbar. Ein Albtraum. Lange hatte Ruffy gegessen. Viele Teller stapelten sich, die zwei Türme wurden größer und größer, nichts blieb verschont. Nicht nur jegliches Essen, auch der Koch musste aufgeben und die Küche schließen. Nichts war mehr da. Nami war die ganze Zeit daneben gesessen, sie hatte Ruffy nicht ansprechen können, so vertieft war er. Die Orangehaarige hatte ihre Hände vor dem Gesicht übereinander gefaltet und ihren Kopf darauf gelegt, während sie ihren Milchkaffee anstarrte. Am Ende des Abends hatte sie 20.000.000 Berry gezahlt. Die Rechnung hatte ihr den Atem geraubt. Das war nicht möglich. Die traurige Wahrheit war – bei Ruffy war alles möglich.
 

„Robin“, sang die Navigatorin und ging zu der Schwarzhaarigen.

Diese kümmerte sich gerade um ihre allerliebsten Blumen. Liebevoll zupfte sie das lästige Unkraut raus und goss sie. Aufmerksam sah sie auf und betrachtete ihre Freundin.

„Dir scheints ja mächtig gut zu gehen“, lächelte die Archäologin.

„Aber natürlich doch, wenn man einen Freund hat“, sie wurde beschämt leiser am Ende – natürlich nur gespielt, eine sehr begabte Schauspielerin.

„Echt?“, die Angesprochene hob skeptisch eine Augenbraue.

„Ja“, Nami bemühte sich darum, rot um die Nasenspitze zu werden, doch das klappte nicht, dennoch senkte sie ihren Kopf.

„Wie ist das denn passiert?“, die Schwarzhaarige stand auf und klopfte sich die Hände ab, ein verschwörerisches Lächeln zierte ihre Lippen.

„Nun ja“, die Orangenliebhaberin versuchte verschüchtert zu wirken, „wir haben die letzten Tage zusammen verbracht und es war so wundervoll und da ist es einfach passiert. Da hab ich es schließlich geschafft und ihn verführt, wie es abgemacht war“, sie lächelte siegreich.

„Das ist aber schön.“

„Bekomm ich dann mein Geld?“, kam es rasch.

„Das Geld?“

„Ja, die 100 Millionen Berry, die wir abgemacht haben.“

„Ach, die 100 Millionen Berry“, meinte Robin scheinheilig und sah in die Ferne.

„Ja, die, was ist mit ihnen?“, Nami verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich will einen Beweis“, erklärte Robin sachlich.

„Einen Beweis?“

„Ja, ein Beweis.“

„Gut, Ruffy kann es dir bestätigen“, Namis Blick irrte umher.

„Nein, ich will was anderes.“

„Was denn?“, die Orangehaarige trat etwas verängstigt einige Schritte zurück.

„Ich will einen Kuss sehen“, Robin beäugte ihre Freundin ausgiebig.

„Ein… Kuss…?“, die Stimme war weg, es war nur ein tonloses Flüstern.

„Ein Kuss“, wurde ihr bestätigt.

„O-okay…“, Nami ging zur Reling und sah zum Grasdeck runter, dort alberte Ruffy mit Lysop und Chopper herum.

„Nicht irgendein Kuss“, die Archäologin machte eine künstlerische Pause, „ein inniger, liebevoller Kuss, der zeigt, dass ihr wirklich zusammen seid.“

„Was?“, kreischte Nami los.

„Ist alles in Ordnung bei euch zwei“, erschrocken streckte Sanji den Kopf aus der Luke.

„Alles bestens, danke für deine Sorge, Herr Koch“, lächelte Robin.

„Mach ich doch gern“, flötete er mit Herzchenaugen, „ich bring euch gleich noch ein Stück Kuchen.“

„Kuchen??“, Ruffy hatte sich mit seinen Gummiarmen zur Terrasse hochgezogen und stand begeistert auf der Reling neben der verschreckten Nami.

„Ruffy. NEIN!“, damit verschwand Sanji wieder in der Kombüse.

Namis Atem ging schnell und nun hatte sie leicht rot gefärbte Wangen. Sie hatte sich von ihrem Käpt´n weggedreht. Sie erinnerte sich an den Rest des vergangen Abend.
 

Langsam liefen die Zwei die Straße entlang. Es war schon spät. Ruffy hatte lange gegessen und wollte schon gar nicht aufhören, wäre ihnen nicht das Essen ausgegangen. Nami hatte ihre Hände in die Taschen ihrer weißen Weste gesteckt. Ruffy hatte seine wiederum hinter seinem Kopf verschränkt und sah beim Laufen in den Himmel. Die Zufriedenheit war in seinem Gesicht zu erkennen.

„Sanjis Essen ist aber immer noch besser“, meinte er nachdenklich.

„Hättest du das früher gesagt, hätte ich mir viel Geld gespart“, murmelte die Navigatorin leicht beleidigt.

„Aber das war toll hier“, leise summend lief er weiter.

„Ahh ja“, sie war dennoch skeptisch, das Einzige was sie dazu veranlasste ihn nicht umzubringen, waren die Tatsachen, dass sie zum einen von Robin mehr Geld wieder bekommen würde und zum anderen, dass sie auf ihrer Reise noch viele Schätze finden würde, welche ebenso mehr wert waren als das Essen.

Doch wenn Ruffy nun davon ausging, dass sie öfters mit ihm so Essen gehen würde, dann würde es doch teuer werden und sein Kopf würde noch öfters Bekanntschaft sowohl mit Wänden, als auch mit etlichen Böden oder auch mit ihrem Knie machen. Auch Zorro würde ihr noch einiges zahlen müssen, immer noch überlegte sie wegen den blauen Flecken hin und her, doch nun würde es nur wieder eine große Diskussion geben und er würde behaupten, dass sie diese erst danach bekommen hatte. Aber dieser dämliche Schwertkämpfer würde sich noch viele Fehltritte erlauben, welche ihn teuer zu stehen bekommen würde. Dieses ganze Denken über die mögliche Zukunft bereitete ihr Kopfschmerzen. Stöhnen hielt sie sich den Kopf.

„Was hast du?“, neugierig beugte sich ihr Käpt´n zu ihr hinüber.

„Gar nichts“, antwortete sie eilig und sprang einige Schritte zurück und wäre beinah an eine Hauswand gekracht.

Sie streifte diese nur leicht und so ließ sie sich seufzend an ihr herab. Ihr war es momentan egal, ob ihr Käpt´n sie so sah. Sie hatte die Wette gewonnen und das war alles, was zählt. Zufrieden lächelte sie mit geschlossenen Augen.
 

Es war schön gewesen. Das hatte sie zugeben müssen, doch das was Robin nun von ihr verlangte war… zu viel. Ruffy war nicht ansprechbar, er träumte von Kuchen und summte ein Liedchen zu dem er leise ‚Kuchen… Kuchen… köstlich, klein und saftig… ich liebe Kuchen… Kuchen… Kuchen ist so too-ooll‘ sang.

„Alles in Ordnung mit dir, Nami?“, wollte Robin wissen.

„A-Aber natürlich doch“, kalter Schweiß lief ihr die Stirn herab und verursachte Gänsehaut.

„Wieso bist du denn so nervös?“, lächelnd trat Robin näher an ihre Freundin heran.

„Ach bin ich d-doch gar nicht“, eilig ging sie etwas zurück.

„Oh doch, oder ist etwas mit Ruffy?“, Nami erkannte, dass ihre Freundin etwas ahnte oder zu ahnen schien.

„Ach n-nein, was sollte denn mit ihm sein?“, sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare.

„Ich weiß nicht“, zuckte die Schwarzhaarige unschuldig mit den Schultern.

„Eben.“

„Dann hast du also nichts dagegen ihn zu küssen?“, Robin grinste schelmisch in sich hinein.

Namis Blick glitt kurz zu Ruffy, der immer noch total abwesend war.

„N-nein, n-natürlich nicht… ich mein… wir sind ja schließlich z-zu-zusammen“, es wollte ihr schier nicht über die Lippen kommen, so wiederstrebend war ihr der Gedanke.

„Also dann, können wir das ja auch gleich hier machen, oder?“, verkündete Robin fröhlich und wandte sich an ihrer Beider Käpt´n, „Ruffy, du hast doch sicherlich einen Moment für uns Zeit oder? Danach kannst du auch gleich zum Kuchen essen gehen.“

„KUCHEN!!!“, jubelte Ruffy, aber war dann ganz aufmerksam.

„Du bist doch nun Namis Freund oder?“, ihr Blick ging durch Mark und Beine.

Ruffy sah kurz zu seiner Navigatorin, welche ihn streng musterte, dann nickte er leicht.

„Gut, dann macht es dir doch sicher nichts aus sie zu küssen, oder?“

„Küssen? Wie geht das? Kann man das essen?“, er legte den Kopf schief.

„Nein, das macht man, wenn man jemanden ganz doll mag und der Freund oder die Freundin von jemandem ist“, erklärte die Archäologin geduldig.

„Ach… heißt das ich soll jeden hier küssen? Denn ich mag alle ganz doll“, grinste Ruffy breit.

„Nein, das nun auch wieder nicht“, es war erstaunlich mit welcher Geduld die Frau an die Sache ging.

Nami war es mehr als unangenehm, sie konnte sich nicht aus der Sache winden, sonst würde sie das Geld nicht bekommen. Aber das war doch… das konnte sie doch nicht machen… Für Geld ging sie weit, aber jemanden einfach so küssen? Das widerstrebte ihr schon.

„Aber du hast doch gesagt, alle die man ganz doll mag.“

„Ja… das schon… magst du Nami ganz doll?“

Er nickte und betrachtete die jüngere der Beiden, welche sich nervös mit der Hand durch die Haare fuhr.

„Magst du sie mehr als ganz doll?“

Jetzt sah er wieder verwirrt zu der Schwarzhaarigen, ein ganz leichtes Nicken war zu erkennen, es fiel fast nicht auf. Robin reichte es.

„Küss sie“, flüsterte sie ihm ins Ohr.

„Wie geht das?“

Sie beugte sich zu dem Käpt´n und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Nami brach innerlich in Panik aus. Sie wollte ja irgendwann den einen Mann für sich finden, doch war ihr Käpt´n das überhaupt? Sie wollte doch ihren ersten Kuss an jemand wertvollen verschenken.
 

Langsam trat er näher an sie heran, ihr blieb keine Fluchtmöglichkeit, sie stand mit dem Rücken am Mast. Er tat genau das was Robin ihm ins Ohr geflüstert hatte, so legte er seine rechte Hand an ihre Hüfte und seine linke glitt um ihren Hals herum in den Nacken. Dicht stand er vor ihr. Ohne jede eile kam sein Gesicht näher und näher. Namis Herz war von ihrer Brust in ihre Ohren gewandert, so hatte sie das Gefühl. Es pochte und ihr war heiß, darauf war sie nicht vorbereitet. Sie hasste Robin, ging es ihr durch den Kopf – wobei, eigentlich nicht. Sie konnte ihr nichts übel nehmen. Auch das hier nicht. Sie würde schließlich viel Geld dafür bekommen. Seine Lippen waren nur noch wenige Zentimeter von ihren Entfernt.

NEIN!! Das war zu viel. Unsanft schubste sie ihn weg. Keuchend waren ihre Hände nach oben gerissen und verdutzt lag Ruffy auf dem Boden. Robins Augen waren geweitet und fast schon entsetzt.

„Ich kann das nicht“, die Orangehaarige atmete hörbar ein und aus, „ich hab ihn nicht verführt. Das war gelogen“, gab sie zu.

Robin bekam ihre Fassung zurück. Dennoch war sie enttäuscht. Sie hatte den Zweien doch helfen wollen.

„Hier meine Ladys euer Kuchen“, flötete Sanji und brachte zwei Teller herauf.

Verdutzt blieb er stehen, als er Ruffy auf dem Boden liegen sah und Nami mit den Händen vor der Brust.

„Was war hier los?“, wurde er ernst und funkelte seinen Käpt´n finster an, da für ihn, er das Problem hier war, „Nami, geht es dir gut?“, er wollte sie in seine Arme schließen.

Tränen traten in die Augen der Navigatorin, sie wollte nicht in den Arm genommen werden, daher schubste sie Sanji beiseite und floh über die Leiter durch die Kombüse zum Mädchenzimmer. Traurig sah Robin zu, wie die Orangehaarige über das Deck rannte und die Tür hinter sich zuwarf.
 

Weinen schmiss sich Nami auf das Bett und vergrub ihr Gesicht in ihrem Kissen. Sie wusste nicht was mit sich los war, sie hatte plötzlich Angst bekommen, obwohl sie ein Kribbeln in ihrem Bauch gespürt hatte. Doch dass Robin zusah, hatte das Ganze verschlimmert und so hatte sie Ruffy ein Brett vor den Kopf gestoßen. Sie bereute ihre Aktion auch schon wieder, doch es war nicht rückgängig zu machen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2018-12-30T19:10:28+00:00 30.12.2018 20:10
Ich hab's gewusst scheiß Wette
Von:  Rookie123
2015-10-12T08:43:43+00:00 12.10.2015 10:43
Armer Ruffy.
Antwort von:  phean
12.10.2015 12:55
Bin gerade wirklich erstaunt, wie viel du gerade ließt :)
Von:  Dassy
2015-09-27T16:31:23+00:00 27.09.2015 18:31
Jaa da war der fast- kuss ^-^
Antwort von:  phean
27.09.2015 20:39
ja, ich hab ihn auch gesehen ;)
Von:  fahnm
2015-09-25T23:38:17+00:00 26.09.2015 01:38
Spitzen Story
Antwort von:  phean
26.09.2015 14:29
vielen lieben Dank :)

liebe Grüße
Phean


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