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Das Gesetz bin ich - Wilder Westen

Inu no Taisho & OC , Sango & Miroku, Kago & Inu, Sess &??, Kagura & ??
von

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Veränderungen

10. Kapitel - Veränderungen
 

Als Kagome beim Wagen ankam, hatte sie einen ganz versonnenen Ausdruck im Gesicht. Asha lächelte leicht und wissend. Auch sie war einmal verliebt gewesen. Unwillkürlich drehte sie sich um und warf einen letzten Blick auf den Richter, nur um festzustellen das die goldenen Augen auf ihrer Gestalt ruhten. Ihr wurde es richtig warm, dennoch gelang es ihr, ihre Nervosität zu vertuschen, indem sie sich dem jüngsten Mädchen zuwandte. Es lag in ihrer Absicht, die Kleine auf den Wagen zu heben. Das Kind stand da und hatte Tränen in den Augen. Plötzlich hielt sie die Puppe der jungen Frau hin und sagte: "Sesshomaru mag Etsu nicht. Wenn er sie nicht mag, will ich sie auch nicht haben. Bringe sie bitte zurück. Jemand anderes hat sie sicherlich viel lieber."

Jeder Dämon in der Nähe blieb wie erstarrt stehen, alle Blicke wandten sich dem Saloonbesitzer oder dem Mädchen zu. Selbst die Menschen fanden die Atmosphäre plötzlich angespannt. Der Richter rührte sich als Erstes wieder, ging zu dem Kind, kniete sich mit einem Bein vor Rin nieder und schaute ihr direkt in die Augen. Zärtlich strich er ihr die Tränen weg und sagte zu der Kleinen: "Mein Sohn liebt Etsu vermutlich sehr. Doch sein Stolz hindert ihn daran, es zu zugeben."

"Dann muss er ihn eben beiseite räumen. Den Berg hat er explodieren lassen, damit die bösen Männer weggehen, die auf uns geschossen haben", hatte das Mädchen sofort eine ungewöhnliche Lösung parat.
 

Bei den Worten des Kindes schmälerten sich Sesshomarus Augen. Er erinnerte sich zwar an die Explosion, doch sie ging nicht von ihm aus. Bevor er darauf antworten kann, erklang in einer Seitengasse eine leise Stimme: "Das waren zwei Kopfgeldjäger, die hinter den Eltern des Mädchens her waren. Ich vermute mal, denen ist das Herz vor Angst in die Hose gerutscht, als in dem Tal plötzlich ein Dämon aufgetaucht war. Deshalb haben sie Dynamit eingesetzt, um zu entkommen. Mehr Gedanken hätten sie sich um die Indianer machen sollen, die sie durch ihren Krach angelockt haben."

Dem Sprecher hatten sich sofort alle zugewandt. Inuyasha zog seinen Revolver, doch sein Vater hielt ihn zurück: "Er ist unbewaffnet."
 

Dies entsprach der Wahrheit. Kato hatte seinen Waffengurt abgelegt und ihn auf einem Holzfass in der Gasse zurückgelassen, weil er keine Konfrontation mit den Dämonen, besonders nicht mit Takeo wollte. Jetzt blickte der Puma um die Hausecke, zog sich aber sofort wieder zurück, da am Millersaloon Fergus stand und neugierig in diese Richtung blickte. Die ungewöhnliche Ansammlung von Wesen schien seine Aufmerksamkeit geweckt zu haben.

Kato knirschte etwas mit den Zähnen, erklärend fuhr er gleich darauf fort: "Ich bleibe besser hier im Schatten. Sly wird es sicherlich nicht gefallen, wenn ich meine Karten hier so offen auf den Tisch lege." Für einen Moment unterbrach er sich, musterte den Hanyou und danach suchte sein Blick den des Richters: "Euer Sohn sollte sich mal die Steckbriefe ansehen. Nicht nur die Eltern der Kleinen werden gesucht, auch sie steht mit in dem Schreiben. Tod oder lebendig. Was das heißt, muss ich keinem erklären. Der ganze Schlamassel ist nur passiert, weil die Mutter des Kindes, Etsu nicht zur Hure werden wollte. Die Familie Feng Li hat nie etwas Unrechtes getan, schon gar nicht einen Mord begangen. Oder haben sich die Gesetze so geändert, wenn man jetzt versucht seine Frau und das Kind zu beschützen, wird man gleich zum Mörder."

Taro hatte ruhig zugehört. Er versprach: "Ich kümmere mich darum."

Was er verschwieg, es würde nicht einfach werden. Chinesische Arbeiter hatten so gut wie keine Rechte, jede Straftat, die sie begingen, wurde schwer geahndet. Im Gegenteil dazu, der Mord an einem chinesischen Einwanderer, begangen von einem Amerikaner, zog kaum Strafe nach sich. Sie wurde höchsten als geringe Geldstrafe verhängt. Doch er war nicht nur Richter, sein Einfluss in San Francisco zählte auch. Die Eltern des Mädchens waren gestorben und damit sollte die Angelegenheit leicht bereinigt werden können. Da Rins Mutter offenbar Japanerin war, gab es noch eine andere Möglichkeit. Chinesen war es verboten aus ihrer Heimat auszuwandern, doch mit Japan stand Amerika seit kurzen in Handelsbeziehungen. Auf lukrative Geschäfte wollte sicherlich niemand verzichten.
 

Es war dann Kouga, der eine Frage stellte: "Mich würde interessieren, weshalb du so am Wohlergehen der Kleinen interessiert bist?"

Kato zündete sich in aller Ruhe ein Zigarillo an, lächelte dann und sagte: "Ich mag Kinder und Rin erinnerte mich ein wenig an meine Schwester. Doch sie ist nicht der Grund, weshalb ich hier mit euch spreche. Es gibt etwas, das ich will. Mir liegt viel an Jane und deshalb verlange ich, dass sie in Zukunft nicht mehr im Saloon arbeiten wird."

"Jane hat ihren eigenen Kopf", erklärte Sesshomaru.

Doch davon ließ sich Kato nicht beirren: "Du bist ihr Boss und dein Geschäftspartner ist ihr Vormund. Meine zukünftige Gefährtin verdient etwas Besseres."

Damit bestätigte der Pumaabkömmling nur einen Verdacht, den der Hundedämon seit einiger Zeit hegte. Zwar war es auch in seinem und Raouls Interesse, das die Hanyou nicht mehr im Saloon arbeitete, doch bis jetzt hatte er nichts gefunden, was angemessener für Jane wäre. Der Saloonbesitzer ließ seinen Blick zum Hotel schweifen und hatte eine Idee, welche er aber für sich behielt. Jetzt wollte er nur wissen: "Wenn ich darauf eingehe, was bietest du."

Diese Frage veranlasste Inuyasha zu schnauben. Sein Vater verhinderte jedoch, dass er sich auch noch laut dazu äußerte. Deshalb schwieg er und wartete ab.

Kato schüttelte leicht den Kopf, bot dann aber an: "Eine Warnung und eine Information. Sly ist sicherlich kein Chorknabe, doch das eigentliche Problem ist Fergus. Früher oder später wird er hier zum Problem werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er Sly erledigt und dessen Geschäfte übernimmt."

"Weshalb sollen wir dir glauben?", begann Sesshomaru misstrauisch.

Diesmal lächelte der Revolvermann leicht und antwortete: "Weshalb? Du hast keinen Grund dazu. Im Gegenteil ich habe auf dich geschossen. Doch ich bin ein guter Schütze und verfehle niemals mein Ziel."

"Angeber trifft es wohl eher", murmelte Inuyasha leise. Ein Blick seines Vaters genügte auch diesmal um den Rest für sich zu behalten, dennoch musste der Hanyou noch etwas loswerden: "Keh, stimmt doch."

Gerade setzte Taro zum Sprechen an, als Kato ihm zuvor kam. Slys Leibwächter sah zu Rin und bat: "Sag ihm das Geheimnis."
 

Die Angesprochene verstand sofort und brauchte keine zweite Aufforderung. Plötzlich stand Rin neben dem Saloonbesitzer, zupfte ihn am Ärmel. Diese Geste kannte Sesshomaru von ihr. So beugte er sich zu ihr hinunter und das Kind flüsterte in sein Ohr, wobei es ihr entging, dass jeder Dämon und auch Inuyasha ihre Worte deutlich genug vernahmen: "Onkel Puma hat mich schwören lassen, dieses Geheimnis für mich zubehalten aber er hat dich aus den Felstrümmern befreit und dir die Wunden gesäubert. Danach wollte er die Kopfgeldjäger aufstöbern."
 

Verständnislos kam Kouga näher und knurrte etwas. Ungehalten fing der Wolf an: "Erst versuchst du Sesshomaru umzubringen und danach rettest du ihm das Leben?"

Auf diese Frage wollten sicherlich alle eine Antwort haben. Takeo schob sich jedoch jetzt in Kougas Blickfeld, warnte leise: "Kato verschwinde. Fergus ist auf den Weg hierher."

Der Puma stieß einen Fluch aus, warf sein Zigarillo in den Dreck, trat ihn aus und wollte sich abwenden. Doch dann sagte er doch noch: "Ich sollte da mal etwas richtig stellen. Von Mord war nie die Rede. Mein Auftrag lautete, dir ein paar Kugeln auf den Pelz zu brennen. Genau das habe ich getan. Sly sollte eben genauer in seinen Anweisungen sein."

Im nächsten Moment verschwand Kato blitzschnell in der Gasse. Takeo ging ihm einige Schritte hinterher und blieb dann stehen. Wenn Fergus näherkam, würde er glauben, man hätte sich mit ihm unterhalten.

Der Richter handelte nun ebenso. Er hob Rin auf dem Wagen und fragte sie: "Passt du weiterhin auf Etsu auf?"

Die Kleine nickte und lächelte sogar wieder, während sie die Puppe ganz eng an sich drückte. Danach ging Taro zu Asha, ergriff ihre Hand und drückte einen kleinen Gegenstand hinein. Dann riet er: "Verlasse lieber die Stadt, um der Sicherheit der Kinder willen. Man kann nie wissen was passiert."

Die schwarzhaarige Frau stellte keine Fragen, sondern handelte sofort. Im Nu saß sie auf dem Kutschbock, ergriff die Zügel und lenkte das Gespann aus der Stadt. Inez folgte ihr sofort mit dem zweiten Wagen. Bevor sie die Kurve passierte, warf die Betreiberin der Kutschenlinie noch einen Blick zurück und so konnte sie sehen, wie Taro ihr hinterher sah. Erst als sie außer Sichtweite war, wandte der Youkai sich ab.

Kaum hatte die Gruppe den Stadtrand passiert übergab Asha die Zügel an Sango und sah sich den Gegenstand in ihrer Hand an. Etwas festes, fast Rundes war in ein Stück Papier eingewickelt. Neugierig öffnete sie dies. Auf dem Blatt standen ein paar Zeilen und das andere war ein rosafarbener geschliffener Stein, vermutlich sogar ein echter Rosenquarz, durch den man ein Loch gebohrt hatte, um eine Kette befestigen zu können. Zwar handelte es sich dabei nur um ein schlichtes Lederband, doch die Geste zählte in den Augen der Witwe viel mehr. Danach las sie die Zeilen, wobei sie grübelte, wann genau der Richter Zeit hatte, dies zu schreiben.
 

'Ein kleines Danke für die angenehmen Stunden. Wenn du erlaubst, würde ich unsere Freundschaft gern vertiefen. Taro.'
 

Das Herz der jungen Frau schlug schneller, da in den Worten ein kleiner Funken Hoffnung für sie loderte. Ob der Richter wusste, was dieser Stein für eine Bedeutung hatte? Er war nicht nur als Schutzstein bekannt, sondern soll auch Sanftmut und zärtliche Gefühle fördern. Aus den europäischen Ländern, wie Italien und Griechenland wurde überliefert, dieser Stein war eine Gabe der Liebesgötter Amor und Eros, um damit die Kraft der Liebe, der Versöhnung und des Vertrauens zu übermitteln. Beinahe die ganze Fahrt über grübelte die junge Frau darüber nach. Unmöglich konnte der Richter vorhersehen, dass er für Asha Gefühle entwickelte. Vermutlich war es eine rein zufällig gewählte Gabe, einfach nur ein Danke ohne Bedeutung. Dennoch sah die junge Frau mehr darin. Sie seufzte leise und dann ohne länger zu zögern band sie sich das Geschenk um den Hals. Mit diesem Rosenquarz würde ein Teil von Taro immer bei ihr sein.
 

Derweil in der Stadt schlenderte Fergus näher an die Dämonen und den Hanyou heran, grüßte höflich, stellte sich vor. Seine Absicht war es den Richter in ein Gespräch zu verwickeln und ihn auszuhorchen. Doch Taro blockte sofort ab: "Mister Armstrong, da ich meinen ältesten Sohn seit einigen Jahren nicht gesehen habe, verstehen sie sicherlich meinen Wunsch, Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Wenn sie mich sprechen wollen, morgen früh im Büro des Sheriffs."

Damit drehte sich der Hundedämon um und strebte dem Taishosaloon zu. Alle folgten ihm wortlos.

Fergus hob seine Hand, tippte grüßend an den Hut: "Selbstverständlich Richter", murmelte er halblaut. Danach wandte er sich zum Gehen und verbarg seinen Unmut dabei. Niemand wagte es normalerweise, ihn so zu behandeln und ihn stehen zu lassen. Doch da war er noch keinem Taisho begegnet.

Inuyasha betrat als Letzter den Saloon, schaute jedoch noch einmal nachdenklich zu Slys Geschäftspartner hinüber. Zwar traute er Kato nicht, doch auch sein Instinkt sagte ihm, Ärger mit diesem Fergus war im Kommen.
 

Zu diesem Zeitpunkt war der Taishosaloon fast leer, nur einige der Angestellten weilten hier. Sesshomaru gab ihnen allen frei und schloss den Saloon, an diesem Abend würden keine Gäste Zutritt haben. Danach ging er zu dem Regal und fragte: "Verehrter Vater was willst du trinken? Bier, Whiskey, kalifornischen Wein oder Sake?", zuletzt erklärte er noch genauer: "Japanischen Sake, keinen billigen aus China."

Überrascht fragte der ältere Dämon: "Du hast Reiswein aus unserer Heimat?"

"Es kostet fast ein Vermögen ihn zu importieren, doch seit Japan seine Isolation beendete und seine Grenzen der Welt wieder geöffnet hat, sind sie sehr bestrebt, mit Amerika Handel zu betreiben." Gleich danach schenkte der Saloonbesitzer mehrere Schalen ein und Jane stellte sie auf den Tisch, bevor sich die Hanyou dann zurückzog.

Taro hatte Fergus gegenüber nicht gelogen, seinen Sohn sah er heute zum ersten Mal seit fast 30 Jahren wieder und deshalb gab es viel zu berichten. Überwiegend übernahmen das, Takeo und Kouga. Wenn Sesshomaru etwas sagte, dann nur, was ihn persönlich betraf, von dem die beiden Leibwächter nichts wussten. Eines vermieden jedoch alle, Etsu, Sesshomarus verstorbene Gefährtin, zu erwähnen.

Der Richter hörte schweigend zu. Vieles hatte er bereits selbst gehört oder durch Kouga von Inuyashas erfahren. Was ihn jetzt stolz machte, Sesshomaru hatte die Verantwortung für eine Stadt voller Menschen übernommen und nahm die Sache sehr ernst. Seinen Sohn darauf ansprechen wagte er nicht, denn sicherlich hatte sein ältester männlicher Nachkomme genug passende Ausreden parat, Gründe um nicht zugeben zu müssen, dass er in Wirklichkeit tatsächlich Menschen beschützte. Denn im Prinzip tat er nichts anders, wenn in seinen Motiven dennoch Eigennutz lag.
 

Doch auch Taro hatte seine Gründe, welche er noch für sich behielt. Inuyasha zum Sheriff von Westtown zu ernennen war einer davon. Normalerweise wurde ein Sheriff von der Bevölkerung gewählt, wie ein Bürgermeister. Doch bis jetzt verkörperte Sesshomaru dies alles. Er war das Gesetz der Stadt. Mit Inuyasha und dem menschlichen Deputy Miroku wollte der Richter Konflikte mit den amerikanischen Behörden vermeiden. Eine andere Sache war Sesshomaru. Der Dämon hatte sich von seiner Familie zurückgezogen, dies duldete Taro nicht länger, so bewarb er sich für die Stelle als Richter und wurde angenommen, konnte deshalb auch den Hanyou hier als Gesetzeshüter einsetzen. Wenn es jemand schaffte, den Ältere aus der Reserve zulocken, dann der jüngere Bruder.

Ein weiterer Grund, die Zukunft, obwohl sie auch noch in weiter Ferne lag. Viele Dämonen vergaßen inzwischen, was sie einst waren, eine stolze mächtige Rasse, den Menschen weit überlegen. Viele Dinge und der Vorfall mit Takeo hatten ihm die Augen geöffnet. In Taros Sinn lag es für das Kommende vorzusorgen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch andere hinter das Geheimnis kamen. Doch um nicht erneut die Menschen gegen sich aufzubringen, brauchten sie eine starke Führung. In Dämonen wie Kouga oder Takeo und seiner Familie sah er Hilfe um seine Pläne umsetzen zukönnen. Nicht Rache an den Menschen durfte deshalb das Ziel sein, sondern ein friedliches Miteinander. Ein langer Weg lag somit vor ihnen.
 

Bald darauf reiste der Richter wieder ab, da er noch andere Städte betreute. Fergus hatte nicht noch einmal versucht, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Der Nachfahre der Pantherdämonen verließ Westtown nur wenige Tage nach dem Richter. Sein Weg führte ihn nach Denver, wo er zu seinem Leidwesen feststellen musste, das ein gewisser Juan Martinez ein höheres Gebot für den Saloon abgegeben hatte und den Zuschlag erhielt, den er eigentlich für sich haben wollte. Lange hielt sich Fergus nicht auf, sondern reiste weiter nach Cheyenne und von dort mit dem Zug nach Kalifornien.

Ein zeitiger Wintereinbruch und viele Monate Schnee, das Fernbleiben seines ihm unbekannten Geschäftspartner, der verspätet aus Übersee kam, verzögerten seine Rückkehr nach Westtown bis zum Frühling. Da er jedoch die Goldmine haben wollte, die dieser Franzose zu verkaufen hatte, harrte er in San Francisco aus.
 

Kagura wollte die Gunst der Stunde nutzen und verschwinden. Leider fehlte von dem Geld unter dem Bett jede Spur, so kam sie zu dem einzigen Schluss, Fergus trug die Tasche bei sich. Sie fluchte beinahe tagelang darüber. Später erfuhr sie von Sly, das sie wieder unten im Saloon arbeiten musste. Anfangs wollte sie sich weigern, doch dann kam Kato zu ihr, brachte ihr ein anständiges Kleid und erklärte ihr den Kompromiss, den er für sie bei seinem Boss ausgehandelt hatte.

"Kagura, wenn du dich nicht selbst wie eine Hure aufführst, hast du in Zukunft von den Gästen nichts zu befürchten. Sie wollen nur dein Klavierspiel hören und den Fächertanz sehen. Welche Kleidung du dabei trägst, ist dir überlassen."

Danach wollte sich der Puma abwenden und das Zimmer verlassen. Die Winddämonin hielt ihn auf: "Weshalb tust du das für mich Kato?", wollte sie wissen.

Der Revolvermann blieb stehen, nur kurz huschte ein schmerzlicher Zug über sein Gesicht. Er ließ sich dennoch zu einer Antwort herab: "Ich habe kein Interesse an Frauen, die freiwillig ihren Körper verkaufen. Sagen wir mal, ich mag es einfach nicht, wenn man sie in ausweglose Situationen bringt und sie daraufhin dazu zwingt. Einer Frau Gewalt anzutun, sie zuschlagen, ist in meinen Augen das Letzte."

Kagura konnte darauf keine Antwort geben, denn Kato ging sofort. In diesem Moment begriff die Dämonin, weshalb ihr der Revolvermann an ihrem ersten Tag in der Stadt dieses Angebot unterbreitet hatte. Er wollte, dass sie sich freiwillig für ihn entschied, um sie vor Sly zuretten. Ob er auch deshalb bei ihr und Fergus nachgeholfen hatte. Stimmten die Gerüchte möglicherweise der Nachfahre der Pantherdämonen, wendete oft Gewalt bei Frauen an. Sie wusste nur, was ihr selbst widerfuhr, in dieser Beziehung konnte sie nicht klagen. Trotzdem wollte sie noch immer fort von hier, weg aus der Stadt und irgendwo ein eigens Leben beginnen. Bis Fergus zurückkam, das Geld hoffentlich wieder im Zimmer deponiert war, musste sie durchhalten. Eines Tages jedoch würde sie frei

sein.
 

Im Taishosaloon grübelte Sesshomaru schon tagelang über den Revolvermann nach. Es passte ihm überhaupt nicht, dadurch praktisch in Katos Schuld zustehen. Doch von diesem Zeitpunkt an behielt er den Pumaabkömmling im Auge und musste einiges feststellen. Der Leibwächter hatte einen besseren Charakter, als der erste Eindruck vermittelte. Er hielt sich aus Schlägereien raus, außer eines von Millers Mädchen geriet in Gefahr, trank wenig und schlichtete oft Ärger, bevor er ausbrach. Seinen Job, Sly Millers Leben zu beschützen nahm er sehr ernst, dennoch waren dem Puma alle Mädchen im Saloon ebenso wichtig. Jeden Sonntag ging er zum Fluss und beobachtete Jane, näherte sich ihr aber nie. Er hatte sie als seine zukünftige Gefährtin bezeichnet und doch zögerte er mit dem nächsten Schritt.
 

Doch Jane war nicht das einzige weibliche Wesen, was Aufmerksamkeit auf sich zog. Oft genug kamen Ashas Mädchen in die Stadt, erledigten Einkäufe oder nahmen an dem großen Picknick teil, was oft an Sonntagen nach der Kirche veranstaltet wurde. Als Miroku durch die Stadt schlenderte, er Sango sah, folgte er ihr unauffällig. Als er sie so im Gehen betrachtete, sein Blick auf ihre Rundungen fiel, zuckte es wieder verdächtigt in seiner Hand. Der Hilfssheriff ging etwas schneller, damit er die junge Frau einholen konnte.

Sango blieb an einem Geschäft stehen und spähte in das Innere auf der Suche nach Kagome. Da sich die Scheibe etwas spiegelte, bemerkte sie Annäherung des Schwarzhaarigen, der sich immer noch wie ein Prediger kleidete.

Gerade betrat Miroku den hölzernen Absatz, öffnete den Mund um Sango zu begrüßen, als diese herumfuhr, ihm eine Ohrfeige verpasste und: "Lustmolch", sagte.

Danach ging sie einfach weiter.

Im gleichen Moment bohrte sich ein Messer in den Pfosten unmittelbar neben dem Deputy. Miroku starrte die silberne Waffe mit den Kanji Schriftzeichen auf der Klinge an. Dieses Messer würde er überall wieder erkennen. So zog er es aus dem Holz, drehte sich der Straße zu, wo gerade der Richter von der Postkutsche sprang.

"Du kannst es nicht lassen Miroku", begann Taro vorwurfsvoll.

Der Schwarzhaarige verteidigte sich sofort: "Ich schwöre es. Ich habe nicht versucht, Sango anzufassen."

Dies war nicht einmal eine Lüge. Der Gesetzesmann hatte seinen Hut abgenommen und hielt ihn in der besessenen Hand um nicht in Versuchung zugeraten.

Inuyashas Vater lächelte jetzt ein wenig, nahm seine Waffe wieder an sich und sagte: "Ich weiß. Das war nur eine Warnung, damit du Miss Ashas Mädchen in Zukunft nicht mehr belästigst."

"Aber Sango ...", stammelte Miroku etwas und senkte verlegen den Blick, da er gerade sah, das Mädchen stand in der Nähe und hörte jedes Wort.

Der Richter verstand und sagte nur: "Dann wirb wie ein Kavalier um sie und benehme dich nicht wie ein Lustmolch, wenn du Chancen haben willst." Kaum endete Taro, nahm er ein in Ölpapier eingeschlagenes Päckchen vom Kutschbock, wickelte ganz vorsichtig etwas aus, das darin verborgen war. Gleich danach übergab Jack dem Richter dessen Reisetasche und nach einem kleinen Wortwechsel mit dem Kutscher der Martinezlinie ging Taro in Richtung Saloon davon.
 

Der Deputy sah dem Hundedämon weiter nach, bekam dadurch mit, wie dieser die Blumen auf den Sitz von Ashas Kutsche legte und dann im Saloon verschwand.

"Wildblumen", flüsterte er leise und grübelte, ob Sango so etwas mochte. Doch das schwarzhaarige Mädchen war inzwischen verschwunden. Erst später, als sie auf dem Heimweg am Büro des Sheriff vorbeifuhr, sah der ehemalige Prediger sie wieder. Sango hielt den Wagen an und schlug Miroku vor: "Komme doch morgen Mittag auf die Ranch. Ich koche etwas für dich."

Eine Antwort geben konnte er nicht mehr. Die Kutsche verschwand im nächsten Augenblick.

"Verstehe einer die Frauen", murmelte Miroku.
 

Der Hanyou hatte den Vorfall mitbekommen und zuckte nur mit den Schultern. Er wurde aus ihnen auch nicht schlau. Er und Kagome sahen sich öfter in letzter Zeit. Zufällige Berührungen oder gelegentliche Nähe ließen immer sein Herz höher schlagen. Da Kagome oft errötete hatte er den Eindruck gewonnen sie mochte ihn. Mehrmals waren sie beide schon nahe dran gewesen sich zu küssen. Doch entweder platzte Schippo dazwischen oder Rin kam angelaufen. Irgendwann hatten sie sich dann deswegen gestritten, dies endete dann damit, Kagome sagte einfach: "Mach Platz!", und der Hanyou landete unwillkürlich auf den Boden.

Inuyasha war tagelang wütend auf das Mädchen, vor allem weil er die Kette einst vor etlichen Jahren von ihr als Abschiedsgeschenk bekam. Von dem magischen Spruch hatte er keine Ahnung gehabt und fühlte sich dadurch jetzt verletzt. Ihr Streit endete mit dem Versprechen, das Kagome den Spruch nie wieder einsetzen wollte. Die Schwarzhaarige hatte auch ein Einsehen, weil es öffentlich in der Stadt, seinem Ansehen als Sheriff sehr schaden konnte. Kagome überlegte sich etwas Neues, doch ihr fiel einfach nichts ein. Alle, die sie diesbezüglich um Rat fragte, waren sich einig, sie sollte so etwas überhaupt nicht benutzen.
 

Bald darauf kam der Winter. Trotz der teilweise schlechten Wetterbedingungen versuchte Taro, regelmäßig die Witwe zu besuchen. Er gab zwar vor nur nach den Kindern zusehen, doch die meiste Zeit verbrachte er mit Asha. Wenn es auch nur wenige Stunden waren, die junge Frau sehnte sich, sobald der Hundedämon die Farm verlassen hatte, bereits wieder nach seiner Rückkehr. Mit jedem Augenblick, den sie den Youkai näher kennenlernte, wurden ihre Gefühle stärker. Nachts träumte sie von ihm, und wenn sie sich sahen, hoffte sie, heute war der Tag, wo der Richter sie endlich küsste. Doch Taro blieb aus einem ihr unerfindlichen Grund zurückhaltend. Er umarmte die junge Frau gelegentlich, doch mehr wagte er nicht.

Da sich weder Sesshomaru noch Asha in der Öffentlichkeit zusammen sehen ließen und das Gespräch auch nie wieder auf eine angebliche Verlobung zwischen ihnen beiden kam, wurde es als ein Gerücht abgetan, in die Welt gesetzt von einer Klatschbase, die sich nur wichtig machen wollte. So erfuhr auch Taro nie von diesem Umstand.
 

Trotz das einige Wesen in diesem Winter schöne Momente erlebten, ereignete sich auch eine Tragödie. Der Arzt von Westtown, ein schon etwas älterer Mann, musste eines Nachts weit draußen in der Wildnis eine Farm aufsuchen, um einem Baby auf die Welt zu helfen. Auf dem Rückweg geriet er in ein Unwetter, sein Pferd stützte und der Doktor brach sich das Bein. Dies war eigentlich nicht so tragisch, da er sich selbst verarzten konnte. Bis man ihn vermisste und ihn dann in den Wäldern fand, vergingen etliche Stunden. Der lange Aufenthalt im nassen Schnee forderte später seinen Tribut. Der ältere Mann erkrankte an einer schleichenden Lungenentzündung. Im Frühjahr, zu Beginn der Schneeschmelze, wurde er zu Grabe getragen. Damit fehlte dem Ort jetzt ein Arzt.
 

... tbc ...
 

Falls jemand eine Idee hat, für den Rosenkranz, nur her damit.
 

Kapitel 11 - Ärger am Hals
 

Kaguras Verhalten weckt Fergus Verdacht und er beginnt Interesse an Asha zu zeigen, mehr als es Sesshomaru lieb ist. Außerdem fällt Juan in sein altes Verhalten zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-06-01T07:24:40+00:00 01.06.2020 09:24
Hopala da überschlagen sich die Ereignisse. Und einige Geheimnisse kommen ans Licht.

Sesshomarus verstorbene Gefährtin Etsu ???? 🤔🤔🤔🤔

Warum ist Taro so zurückhaltend????

Und viele Fragen mehr .

Bin gespannt wie es weitergeht 😈😈😈😈

Antwort von:  CheyennesDream
01.06.2020 23:58
Ein paar sind gelüftet. Doch es gibt noch mehr Geheimnisse.

Kato braucht Verbündete. Zwar nicht um seinen Boss zu retten aber er handelt in weißer Voraussicht. Ob es von Erfolg gekrönt ist?

Du hast den Hinweis richtig interpretiert. Es war zwar der Name von Rins richtiger Mutter aber auch von Sess Gefährtin.

In welcher Beziehung Asha gegenüber oder als Hüter des Gesetzes.

Ashas Ruf steht auf dem Spiel und das weiß er. Es wird sich vermutlich etwas entwickeln.

Kagura spielt mit dem Feuer. Leider ist sie dumm genug Warnungen in den Wind zu schlagen.

Chris


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