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Das Gesetz bin ich - Wilder Westen

Inu no Taisho & OC , Sango & Miroku, Kago & Inu, Sess &??, Kagura & ??
von

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Der Banküberfall

So habe das Kapi noch einmal gründlich überarbeitet und erweitert. Ehemänner, so lieb sie sind, können auch störend wirken ;)

Danke für die Kommentare bisher. Langsam finden sich auch Leser ein, was mich richtig freut.
 

Etsu Freude
 

9. Kapitel - Der Banküberfall
 

Auf der Heimfahrt warf Asha immer wieder einen Blick zur Seite. Sie konnte einfach nicht ihre Augen von Taro lassen. Der Dämon faszinierte sie und gleichzeitig löste er etwas in ihr aus. Noch nie hatte sie in Anwesenheit eines anderen Wesen solche Gefühle empfunden. Immer wenn Taro sie zufällig berührte, spürte sie ein leichtes Kribbeln, ihr Herz klopfte wie wild und sie kam sich wie in der prallen Sonne vor. Da trafen sich kurz ihre Blicke und erneut begannen, unzählige Schmetterlinge in ihrem Bauch zu flattern.

Es war auch nicht besonders hilfreich, das ihre Hände feucht waren. Sie war doch kein junges Mädchen mehr, sondern eine verwitwetete Frau. Asha packte die Zügel fester, atmete tief durch, doch all dies half nicht sehr lange.
 

Ein leichtes grollendes Lachen erklang nun neben ihr. Dann legte Taro seine Klaue auf eine Hand der jungen Frau und stellte fest: "Offenbar mache ich dich nervös. Bin ich so Furcht einflößend?"

Asha, meistens nie um eine Antwort verlegen, brachte diesmal kein Wort heraus. Sie schüttelte nur den Kopf. Der Hundedämon ließ sie nicht aus den Augen und versuchte ihr Verhalten einzuschätzen. Mit seinen Fingern vollführte er eine zärtliche Geste über das Handgelenk der Kutschenbesitzerin.

Hitze wallte in Ashas Körper auf, sie wurde von dem intensiven Gefühl selbst ein wenig überwältigt. Die junge Frau löste ihren Blick von der Hand, welche ihre hielt, und hob den Kopf etwas. Doch sogleich bereute sie es oder doch nicht? Der Wunsch von dem Dämon geküsst zu werden, schlich sich in ihre Gedanken. Wenn Taro seine Hand nicht reglos verharren ließe, sondern sie zärtlich über ihren Körper ... Sie stoppte sich selbst vor Verlegenheit. Es war besser dies nicht bis zum Ende nachzuvollziehen. Bei diesen unzüchtigen Gedanken keuchte Asha leise auf, dabei errötete sie leicht. Der warme Blick in den goldenen Augen war auch nicht gerade hilfreich, dennoch fand sie keine Antwort darin. Empfand der Richter ähnlich? Oder amüsierte er sich nur auf ihre Kosten.

Taro genügte die Reaktion, welche seine kurze Berührung auslöste, um zu einem Schluss zu kommen, dennoch sprach er ihn nicht aus. Was er in Worten ausdrückte, traf nicht ganz zu: "Du fühlst dich in meiner Nähe unwohl." Der Richter legte eine kurze Pause ein und kam zu einer Lösung: "Dem kann leicht abgeholfen werden. Ich nutze einfach die Gelegenheit und übe meine Fähigkeiten ein wenig."

Seinen Worten folgte die Tat. Inu no Taisho begann, sich auszukleiden. Er öffnete die Jacke, zog sie aus und knöpfte langsam sein Hemd auf. Danach legte er seine Pistole und das Messer ab. Kaum war er, außer bis auf die Hose, entkleidet, sagte er noch beruhigend: "Takeo ist in der Nähe. Er wird sofort merken, wenn ich mich von dir entferne."

Dann sprang er einfach von dem fahrenden Wagen und verschwand im Wald. Sobald er den Hang erklommen hatte und außer Reichweite von Ashas menschlichen Wahrnehmungen, blieb er stehen. Im Gegensatz zu der jungen Frau konnte er das Gespann unten auf dem Weg noch erkennen und vermutete, dass der Blick der Witwe immer noch auf den Ort gerichtet war, wo er den Wald betrat.

Damit die junge Frau nicht noch nervöser wurde und weil er selbst seine Gedanken ein wenig ordnen musste, hatte er erst einmal das Weite gesucht. Seine Sinne zu üben, war nur eine willkommene Ausrede gewesen.

Der Dämon vermutete, dass sich Asha zwar nicht einsam fühlte, durch ihre Kinder und die Freunde bedingt, doch sicherlich sehnte sie sich nach der Zweisamkeit, welche nur zwischen Ehepartnern möglich war. Er selbst hatte lange nicht an diese Dinge gedacht.

Erst die Trauer um seine beiden Gefährtinnen und danach seine Anstrengungen die letzten überlebenden Dämonen in Sicherheit zubringen, ließen ihm für persönliche Gefühle kaum Zeit. Jetzt wo sie in Amerika Fuß gefasst hatten und sogar von den Menschen, akzeptiert wurden, ob es da auch für sein privates Glück wieder Zeit wurde. Doch dazu musste er jemanden finden, der nicht nur an seiner Stellung interessiert war, sondern den Dämon, den er privat darstellte, zu schätzen wusste. Könnte möglicherweise Asha dieses Wesen sein?

In den letzten Jahren, seit dem Tod von Inuyashas Mutter, gab es genug weibliche Wesen in seiner Umgebung. Viele hatten Interesse an ihm, welches die meisten sogar offen bekundeten. Wenn er die schwarzhaarige Besitzerin der Kutschenlinie richtig einschätzte, würde sie sich ihm jedoch nie an den Hals werfen, im Gegenteil, was immer sie empfinden würde, es brauchte andere Dinge, damit sie ihre Zuneigung zu ihm offenbarte. Ob Ashas Reaktion auch eine andere Ursache hatte, sie nur angetan von seinem Prestige war, wusste er nicht. Wenn das Interesse der jungen Frau schnell abflaute, war sie seine Bemühungen nicht wert. Er nahm sich für den Moment vor, nichts zu tun, um dies zu fördern, da er vorerst selbst mit seinen eigenen Empfindungen ins Reine kommen wollte. Um mehr über die junge Frau zuerfahren, musste er zwangsläufig Zeit mit ihr verbringen. Eine Aussicht, die ihm gefiel.
 

Indessen hielt Asha den Wagen an und sah dem Dämon hinterher, wie der Richter, nicht nur in großer Geschwindigkeit, sondern mit relativer Leichtigkeit einen steilen Hang empor eilte. Es war nicht seine Handlung, dies kannte sie von Takeo zur genüge. Dieser ließ auch oft sein Pferd bei ihr und erklomm die steilen Felsen am Rande der Fahrstrecke, nur um dann weit vor ihr, mitten auf dem Weg wieder aufzutauchen. Nein es handelte sich um die Ansicht, welche sich der jungen Frau bot. War allein Taros Anwesenheit für sie schon erregend gewesen, so war der Anblick seines bloßen Oberkörpers regelrecht entzückend. Sie schwankte zwischen Scham und Versuchung. Immerhin entkleideten sich nicht alle Tage männliche Wesen direkt neben ihr.
 

Eine ganze Weile später stand ihre Kutsche immer noch am gleichen Fleck. Erst Takeos bewundernde Stimme riss sie aus den Gedanken. "Ein beeindruckender Dämon, unser Herr."

"Ja, das ist er", murmelte die junge Frau leise zustimmend. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, gefiel ihr Taro. Sie hätte nichts dagegen, ihre Bekanntschaft zu vertiefen. Es fragte sich nur, ob ein Dämon in seiner Stellung, mit so jemand unwichtigen, wie sie es war, Umgang pflegte.

"Komm!", forderte der Leibwächter Asha auf. "Mein Herr wird uns sicherlich bald wieder einholen. Für ihn ist es ein leichtes unserer Spur zufolgen."

Sofort setzte die junge Frau das Gespann in Bewegung. Als sie am frühen Abend den kleinen Rastplatz am Wegesrand erreichten, weilte der Richter schon dort und es brannte sogar ein Feuer im Kamin der kleinen Blockhütte. Dieser Ort diente Reisenden, um zu übernachten oder Schutz zu finden bei Unwettern.
 

Am nächsten Morgen setzte die schwarzhaarige Frau ausgeruht ihre Fahrt fort. Diesmal blieb Taro, den restlichen Weg über, neben Asha sitzen und auch der blonde Dämon ritt direkt neben dem Wagen her. Takeos Nähe war ein wenig Balsam auf ihrer aufgewühlten Seele. Durch ihre langjährige Freundschaft zu dem Leibwächter fasste sie auch Mut, um mit dem Richter ein Gespräch anzufangen. Um nicht ständig mit ihren Gefühlen in Konflikt zukommen hatte die junge Frau Taro gebeten, Näheres über Shippos Familie zu erzählen.

Dieser Bitte kam der Herr der Dämonen gern nach. Später erfuhr Asha noch einige Details aus der Vergangenheit.

So verging der Vormittag unheimlich schnell. In etwa um die Mittagszeit erreichten die kleine Gruppe die Stadt Westtown. Vor dem Gemischtwarenladen hielt Asha und stieg ab. Nur wenig später trat der Richter neben sie und sagte mit sanfter Stimme: "Es war mir ein Vergnügen. Sicherlich werde ich noch öfters die Martinezlinie in Anspruch nehmen." Danach hob der Hundedämon seine Hand und streifte Asha leicht über die Wange. Plötzlich fror er in seiner Bewegung ein. Weil Taro angestrengt lauschte, verweilten seine Finger, sehr zu Ashas Freude, länger als es vielleicht angebracht war.

Im nächsten Moment erklang ein Schuss. Takeo hatte ebenso etwas vernommen. Durch den Knall konnte er die Richtung bestimmen und vermutete: "Die Bank."

Die Witwe hatte schon zu ihrem Gewehr gegriffen, als der blonde Leibwächter ihr die Waffe aus der Hand nahm. Er gab das Gewehr der schwarzhaarigen Frau jedoch augenblicklich zurück und äußerte eine gerade beobachtete Feststellung laut: "Die Kinder sind in der Stadt."

Da Kohaku mit Jack auf dem Weg nach Cheyenne drüben in Wyoming war, konnte es sich nur um die drei Mädchen und Shippo handeln. Deshalb warf Asha einen Blick zum Saloon und so konnte sie sehen, wie Jane die kleine Rin an die Hand nahm und sie in das Innere des benachbarten Taishohotels zog.

Kagome und Sango befanden sich jedoch unmittelbar in der Nähe. Die junge Frau hörte ihren Namen direkt in ihrem Rücken. Die Mädchen traten aus dem Laden heraus und wollten sie begrüßen.

Der Richter riet: "Mädchen geht zurück in den Laden und Asha du solltest ebenso hier bleiben. Achte auf die beiden!"

Eine Antwort wartete er nicht ab, sondern zog seine Pistole aus dem Halfter und eilte zur Bank. Takeo folgte ihm sofort, ebenso mit gezogener Waffe. Für den Leibwächter genügte ein Blick, um festzustellen das alle auf ihren Posten waren. Gleichzeitig sah er, wie Millers Handlanger aufsprangen und sich in das Innere des Saloons zurückzogen. Nur Kato blieb im Freien. Seelenruhig zündete dieser sich einen Zigarillo an, lehnte sich an einem Pfosten und überprüfte seine Waffe.

Auf die Nachfrage, was er da zum Teufel tue, antwortete der Nachfahre eines Pumas lässig: "Nur das, wofür du mich bezahlst, Sly. Ich beschütze dein Eigentum und dich."

Der Besitzer des Millers Saloon gab nur einen undefinierbaren Laut von sich. Danach entfernte er sich von der Tür. Sollte sich doch Kato den Kopf wegschießen lassen, ihm war es egal. Die wirklichen Motive des Leibwächters richteten sich jedoch allein auf Janes Sicherheit aus.
 

Ein Stockwerk höher stand Fergus am Fenster und sah auf die Straße hinunter. Missmutig nahm er Richter Taishos Ankunft zur Kenntnis. Zwar vermutete er nicht, dass er wegen des Geldes unter seinem Bett gesucht wurde, doch Vorsicht war besser. Genau genommen durfte niemand wissen, dass sich die Tasche nun in seinem Besitz befand. Als er Kansas verließ, hörte er noch von dem großen Bankraub. Die drei Täter entkamen, einer von ihnen verwundet. Als Fergus später über die Banditen stolperte, hatten sie sich im Streit, vermutlich um die Höhe des Anteils ihrer Beute, gegenseitig umgebracht. So nahm er die Tasche an sich, tötete den einzigen Banditen, der zwar verwundet aber immer noch am Leben gewesen war, mit einem sauberen Stich in dessen Herz. Diese drei konnten niemanden mehr berichten, wo das Geld abgeblieben war. Somit brauchte Slys Geschäftspartner nur ein wenig Gras über die Sache wachsen lassen. Wenn seine Informationen stimmten, waren die Nummern der Noten nicht einmal registriert.
 

Im Bett rührte sich Kagura, setzte sich auf und sah Fergus an. Der schwarzhaarige Mann mit den dunklen Augen brauchte nur den Geruch der Winddämonin einzuatmen, schon erregte es ihn erneut. Was immer Kagura für ein Parfüm benutzte, es törnte ihn richtig an. Er kostete diese Momente immer völlig aus, und solange die Dämonin sich ihm nicht verweigerte, musste er auch keine Gewalt anwenden.

Bezüglich Kagura hatte er schon etliche Pläne geschmiedet. Er wollte sie von Sly freikaufen, ihr ein Haus am Stadtrand von Denver schenken, wo sie als seine Geliebte ihm weiterhin zu Diensten sein musste. Ob sie das Gebäude, was er für diesen Zweck ins Auge gefasst hatte, als ein Bordell führte oder daraus eine Pension machte, war ihm gleichgültig. Fergus Pläne beinhalteten noch mehr. Er hatte nicht nur ein Auge auf Ashas Kutschenlinie geworfen. Den Erzählungen nach sollte die junge Witwe ganz ansehnlich sein, ein Umstand, der ihm entgegen kam. Die junge Frau zu umwerben stellte er sich zwar nicht so leicht vor, dennoch würde er es wagen. Hier in Westtown, mit Asha als seine Ehefrau und die Kutschenlinie, als legales Unternehmen, würde er den achtbaren Geschäftsmann herauskehren, während er in Denver Spielkasinos und Saloons betrieb.
 

Die Winddämonin hing ebenso ihren Gedanken nach. Sie hatte schon nach der ersten Nacht einen Verdacht gehegt. Kato musste eine Substanz dem Badewasser zugefügt haben, um ihren Widerstand im Keim zu ersticken. Sicherlich mischte der Leibwächter auch bei Fergus irgendwelche Kräuter unter. Kagura hatte gehört, dass es etwas gab, was oft Huren zu sich nahmen, um sich ihren widerwillen auf Freier zu erleichtern. Ob sie nun mit ihrer Vermutung richtig lag oder nicht, ihr Interesse an Fergus hielt weiterhin an. Durch ihn hatte sie gewisse Annehmlichkeiten gewonnen und musste nicht mehr halb nackt im Saloon arbeiten. Dennoch wollte sie ihre Freiheit, vor allen lockte noch immer das Geld unter dem Bett.

Als der Schuss draußen fiel, fuhr Kagura erschrocken zusammen: "Was geht da vor sich?", wollte sie wissen.

Fergus richtete die Gardine, kam zum Bett herüber und sagte: "Ach nichts. Solange niemand auf uns schießt, kann es uns doch gleichgültig sein."

Die Winddämonin brachte keine Antwort mehr heraus, sondern nur noch wollige Seufzer.
 

Einige Zeit vor dem Überfall kam Inez Martinez zusammen mit den Kindern in die Stadt. Sie brauchten ein paar Vorräte, Dinge, welche Asha nicht aus Denver mitbrachte. Wie so oft, wenn Rin mitkam, ging sie gleich nach ihrer Ankunft zum Taishosaloon, begrüßte Sesshomaru und ließ sich dann still neben ihrem Onkel Youkai nieder. Diesmal brachte sie ihre neue Puppe mit. Nur selten sprachen Hundedämon und Menschenmädchen miteinander. Jedoch musterte der Inhaber des Taishosaloons an diesem Tag das Kind kurz. Beinahe beiläufig, in Bezug auf die Puppe, sagte er: "Sie gefällt dir. Offenbar hat Asha eine gute Wahl getroffen."

Rin antwortete nicht sofort, sondern ordnete die Haare ihrer Puppe. Dann blickte sie den silberweißhaarigen Saloonbesitzer an, lächelte und sagte: "Sie ist wunderschön. Danke für das Geschenk Onkel Youkai."

Sesshomaru lag eine Antwort auf der Zunge, war somit gerade im Begriff abzustreiten, dass die Puppe von ihm kam, als die nächsten Worte des Kindes ihm einen Stich versetzten.

"Etsu möchte dir Guten Tag sagen", begann das Mädchen und hielt dem Dämon die Puppe entgegen.

Der warme Schimmer, den er gelegentlich in Rins beisein zeigte, verschwand und wurde mit einer Eiseskälte ersetzt. Bevor der Youkai das Kind fragen konnte, wie sie auf den Namen seiner verstorbenen Gefährtin kam, erklang in der Bank ein Schuss.

"Jane kümmere dich um Rin!", befahl der Hundedämon, während er aufsprang und nach seiner Waffe griff. Da er von seiner Position aus die Bank sehen konnte, hatte er auch mitbekommen, wie die Fensterscheibe splitterte.

Die Bankräuber, welche im gleichen Augenblick das Gebäude verließen, waren noch maskiert, als sie sich auf ihre Pferde schwangen. Normalerweise würde ihn ein Überfall nichts angehen, doch dies hier war seine Stadt. Den Menschen gegenüber fühlte sich Sesshomaru nicht verpflichtet, doch er hatte einen Ruf zu verteidigen, so konnte er nicht zulassen, dass jemand, vor seiner Nase, einen Überfall beging. Vielleicht würde er die Banditen lebend aus der Stadt lassen, damit sie unter ihres Gleichen verbreiten konnten, niemand vergriff sich an seinem Eigentum.

Aufgrund von Sesshomarus Reaktion waren zwei seiner Leibwächter sofort zur Stelle und auch Kouga erschien plötzlich neben ihm.
 

Kurz nach Rins Ankunft bei ihm, waren mehrere Männer in die Bank gegangen. Sobald die Banditen mit dem Kassierer allein waren, zogen sie ihre Waffen und forderten die Herausgabe des Geldes. Der Angestellte wusste genau, weit würden die Räuber mit ihrer Beute nicht kommen. So ein Überfall geschah nicht zum ersten Mal. Während er das Geld in die Beutel stopfte, musste er über die Dummheit der Banditen lächeln. Nur wenig später überreichte er die beiden Geldsäcke, ging in Deckung und ergriff einen Revolver, der unter den Tresen lag. Damit feuerte der Kassierer einen Schuss durch das Fenster.

Genau in diesem Moment stürmten die drei Männer aus der Bank hinaus, sprangen auf ihr Pferde und lenkten sie zum Stadtausgang. Sie kamen tatsächlich nicht weit, weil ihnen der Weg abgeschnitten wurde. Als sie ihre Gäule wendeten, mussten sie feststellen das dort zwei weitere Dämonen auftauchten. So überlegte sich der Anführer, welche Option besser war. Der silberweißhaarige Youkai vor ihnen oder die beiden auf der anderen Seite. Doch dann traten noch andere Wesen herbei, sehr zum Leidwesen der Bankräuber.
 

Als Letztes kam ein Hanyou hinzu, an seiner rötlich gefärbten Wildlederkleidung glänzte das Abzeichen eines Sheriffs. Dem Anführer entwich ein derber Fluch. Seinen Informationen nach war der Sheriff des Ortes vor mehr als fünf Jahren in Ausübung seiner Pflicht erschossen worden und seit dem gab es niemand, der in Westtown das Gesetz vertreten wollte. Deshalb glaubten die Bankräuber, leichtes Spiel zu haben.

Da riet auch schon Inuyasha: "Gebt lieber auf und lasst euch festnehmen, bevor es zum Blutvergießen kommt."
 

Sesshomaru hatte seine Waffe gezogen und die Banditen mitten auf der Straße erwartet. Die Stimme von Inuyasha hinter sich zu hören, überraschte ihn jetzt. Ohne den Revolver auch nur einen Millimeter zu bewegen, gab Sesshomaru warnend von sich: "Verschwinde aus meiner Stadt Brüderchen. Das hier geht dich nichts an!"

"Keh", begann der Jüngere in seiner üblichen Weise: "Und ob mich das etwas angeht."

Zwar lag dem silberweißhaarigen Dämon eine passende Entgegnung auf der Zunge, und ihm kam der Verdacht, Inuyasha wollte ihn beschützen. Laut sagte er nur: "Ich werde keine Rücksicht auf dich nehmen."

"Glaubst du, ich ziehe feige den Schwanz ein, wie Millers Revolvermänner gerade eben. Du kennst mich. Außerdem ist es meine Aufgabe hier für Ordnung zu sorgen."

"Deine ...", mehr brachte Sesshomaru nicht heraus.

Es war jedoch nicht der Hanyou, der ihn unterbrach und diesen Umstand genauer darlegte. Eine andere Stimme in unmittelbarerer Nähe sorgte für Aufklärung: "Er ist auf meine Anweisung hier. Inuyasha ist von heute an der neue Sheriff von Westtown."

Nicht nur diese Aussage, sondern auch Taros Stimme veranlasste den Hundedämon herumzufahren und den Sprecher zu betrachten. Diesen Moment wollte einer der Bankräuber ausnutzen und zog seine Waffe. Es fiel zwar ein Schuss, doch der Schütze war zum Glück ein anderer.
 

Asha stand beim Gemischtwarenladen und beobachtete das Geschehen. Sie musste kurz Schlucken, weil sie kaum die Bewegung nachvollziehen konnte, als Takeo seine Waffe zog und feuerte. Noch nie hatte sie einen Revolvermann so schnell reagieren sehen. Jetzt verstand sie auch, seine Bemerkungen, dass Dämonen wesentliche bessere Fähigkeiten und ein schnelles Reaktionsvermögen besaßen.

Der Leibwächter sah ihren bewundernden Blick, zwinkerte ihr leicht zu und deshalb musste sie lächeln. Dennoch war sie etwas verwundert, weil Sesshomaru sich nicht einmal nach dem, an der Hand verletzten, Banditen umsah. Vermutlich vertraute er seinen Leibwächtern sehr.

Aufgrund dieser Umstände streckten die Räuber nun ihre Waffen und stiegen freiwillig von den Pferden. Nur wenig später wurden sie im Gefängnis eingekerkert und der ältere Doktor der Stadt kümmerte sich um die Schussverletzung des einen.

Einige der Bewohner hatten den Vorfall beobachtet. Sobald bekannt wurde, dass die Stadt endlich einen neuen Sheriff hatte, waren viele froh darüber. Weniger begeistert, zumindest die männliche Bevölkerung, schienen sie von dem angeblichen Prediger, der sich als Deputy herausstellte.
 

Asha lief nur wenig später hinüber zum Taishohotel um nach Rin zusehen. Immerhin hatte das Kind ihre Eltern durch Banditen verloren. Im nächsten Moment waren alle Kinder um die schwarzhaarige Frau versammelt, begrüßten sie freudig und bestürmten sie mit Fragen. Nachdem die Witwe ihnen die Neuigkeiten mitteilte, brachen alle ausnahmslos in lauten Jubel aus.

Da er klang hinter ihnen eine Stimme: "Kagome?", deutlich hörte man den fragenden Unterton darin. Zwar hatte der Richter das Mädchen bei seiner Ankunft kurz erblickt aber ihr Gesicht nicht gesehen.

Das schwarzhaarige Mädchen drehte sich um: "Herr", mehr brachte sie nicht heraus.

Der Dämon betrachtete sie einen Moment. Bis vor zwei Jahren war die Mutter des Mädchens in seiner Hazienda angestellt. Während Kagomes Vater sich um den großzügigen Park ähnlichen Garten kümmerte, kochte ihre Mutter bei den Taishos. Dann reichte ihr Erspartes um etwas Land zu kaufen und so wollten sie sich eine kleine Ranch aufbauen. Deshalb blieb Souta zurück, damit er weiter die Schule besuchen konnte, während das Ehepaar sich mit ihrer ältesten Tochter einen Siedlungstreck anschloss. Niemals hatte Taro vermutet, dass dieser sein Ziel nie erreicht hatte. Dies teilte er jetzt auch dem beinahe erwachsenen Mädchen mit.

Inu no Taisho begann: "Ich hörte zwar, das Asha einige Waisenkinder hat und eines davon Kagome heißt aber dich hätte ich hier niemals vermutete. Ich kenne dein Schicksal und ich bedauere zutiefst den Tod deiner Eltern."

"Souta?", mummelte Kagome, sie konnte gerade nicht sprechen, weil sie durch die Erinnerung an den schrecklichen Vorfall den Tränen nahe war.

"Deinem Bruder geht es gut, er ist ...", hier unterbrach sich der Richter selbst und warf einen Seitenblick auf seinen ältesten Sohn. Danach sagte er nur: "... bei meiner Familie in Sacramento. Er weiß noch nichts davon."

"Dann ist mein Brief nicht angekommen? Es muss fast ein Jahr her sein, das ich geschrieben habe?", berichtete die Schwarzhaarige.

Taro konnte nur verneinen und erklären: "Sicherlich nach San Francisco. Da ich den Posten als Distriktrichter angenommen habe, zog meine Familie nach Sacramento zu meinem Schwiegersohn. Souta ist bei ihnen. Wenn es dir recht ist, werde ich ein Telegramm schicken."

Da Kagome zustimmend nickte, wandte sich der Richter an Asha. Die junge Frau hatte schweigend zugehört. Nun überraschte sie die Frage des Hundedämons: "Hast du noch Platz für ein weiteres Kind auf deiner Ranch. Was den Unterhalt betrifft. Für Souta und Kagome sorge ich, Shippo übernimmt der Herr der Füchse."

Lächeln entgegnete die Witwe: "Auch ohne Geldzuschuss würde ich Souta bei mir aufnehmen. Die Kinder sind eine große Hilfe für mich und jeder leistet freiwillig seinen Beitrag."

Der Richter schenkte Asha einen dankbaren liebevollen Blick. Wieder einmal täuschte ihn sein Eindruck, den er von der jungen Frau gewonnen hatte, nicht. Im nächsten Moment fiel ihm etwas ein. Suchend sah sich der Herr der Dämonen um, weil er sich sicher war, den kleinen Fuchs gesehen zu haben vorhin. Doch jetzt schien er wie vom Erdboden verschwunden.
 

Nicht weit von der Gruppe entfernt stand Inuyasha und hörte ruhig zu. Dann bemerkte er hinter sich jemand. Dieser versteckte sich offenbar, wenn der Hanyou das genau bedachte, vor seinem Vater. Einen Augenblick beobachtete er wie Shippo jede Bewegung und jeden Schritt mitvollführte, den er absichtlich tat. Dann reichte es Inuyasha. Er griff hinter sich und packte den Kleinen am Kragen: "Was soll das?", schnauzte er den Fuchs ungehalten an. "Vor wem versteckst du dich kleiner Feigling?"

"Heh, hör auf damit!", forderte Shippo. Der Hanyou hatte ihm gerade eine leichte Kopfnuss verpasst und nun zappelte er wie wild um sich zu befreien. "Lass mich runter", bettelte der Fuchs und rief plötzlich mit sehr lauter Stimme: "Kagome."

Im nächsten Moment wandte sich der neue Sheriff von Westtown an Taro: "Vater sieh mal, was ich hier habe!", damit warf er den kleinen Fuchs zu dem älteren Dämon hinüber. Dieser fing ihn mit Leichtigkeit auf.

Im ersten Augenblick wollte der Enkel des Fuchsherrn protestieren, doch als er sah, wer ihn plötzlich hielt, wurde er ganz klein und duckte sich noch zusätzlich. Er fühlt sich in seiner Haut völlig unwohl. Jetzt wo der höchste Herr ihn gefunden hatte, gab es sicherlich Ärger, weil er fortgelaufen war.

"Shippo. Ich soll dich von deinem Vater grüßen", hörte er Inu no Taisho auch schon sprechen. Dessen Stimme klang neutral.

"Muss ich jetzt zurück?", fragte er leise, beinahe schüchtern.

Der Richter lachte auf, eigentlich hörte es nur Shippo. Taro konnte sich gut vorstellen, wie dem Kleinen zumute war. So ließ er ihn nicht länger im Unklaren: "Nein", lautete die Antwort. "Du bleibst bei Miss Asha. Doch nur unter einer Bedingung. Sie bringt dir, lesen und schreiben bei. Und du hörst auf, andere zu bestehlen."

Diesmal schielte Shippo zu Sesshomaru hinüber und murmelte: "Wenn ich es mir erlauben würde, wäre ich einen Kopf kürzer."

Diese Antwort des kleinen Fuchses quittierte der Besitzer des Taishosaloons, mit einem kalten überlegenden und zugleich zufriedenen Lächeln.
 

Kagome trat zu dem Hanyou und begrüßte ihn: "Hallo Inuyasha." Sie freute sich gerade ihn zu sehen. Schon als Kind hatte sie ihn gemocht und seine manchmal ruppige Art konnte dem keinen Abbruch tun.

Dieser musterte das Mädchen kurz, schnupperte sogar etwas. Ihren Geruch hatte er sich gut gemerkt und durch die Angaben seines Vaters erinnerte er sich an die Kleine. Ihr letztes Treffen lag sicherlich schon mehr als zehn Jahre zurück, da er jedoch wusste wie schnell Menschen alterten, wunderte es ihn nicht sie so zu sehen. Im gegenteil, er fand sie sogar recht hübsch.

"Kagome. Du bist groß geworden", stellte er laut fest. Damals reichte das Kind ihm nicht einmal bis zur Hüfte und Souta war ein neugeborenes Baby gewesen, als er seine Familie und San Franzisko verließ. Der Hanyou verdingte sich als Begleiter von Goldtransporten. Erst vor wenigen Wochen kam sein Vater auf ihn zu und bot ihm die Position des Sheriffs an. Er nahm ihn an, schon weil er genau wusste, sein älterer Bruder würde darüber nicht begeistert sein. Offenbar war dem auch so. Doch jetzt die kleine Kagome als fast erwachsene Frau wiederzusehen, erfreute ihn. Um so länger er die Schwarzhaarige betrachtete, um so mehr fand er gefallen an ihr. Da er in Westtown vorerst bleiben würde, konnte sich vermutlich mehr aus ihrer Bekanntschaft entwickeln.

Jetzt sagte er: "Es ist schön dich wiederzusehen. Wir beide sehen uns sicherlich nun öfters."

"Das würde mich freuen", gab Kagome etwas schüchtern zu.

Zwar verabschiedeten sie sich gleich darauf, doch schon am Sonntag, wenn die Witwe und die Kinder zur Kirche kamen, gab es ein erneutes Treffen. Als das schwarzhaarige Mädchen zum Wagen ging, wo die anderen bereits auf sie warteten, fragte sich Kagome, was wohl aus der blondhaarigen Frau geworden war, welche unbedingt Inuyasha heiraten wollte. Zu fragen, getraute sie sich noch nicht.
 

10. Kapitel - Veränderungen
 

Nicht nur Ashas Leben wird unwillkürlich in neue Bahnen gelenkt, sondern auch Kagome und Sango verlieben sich. Kagura verschiebt ihre Pläne vorerst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-06-01T06:46:07+00:00 01.06.2020 08:46
Wir blöd sind die Bankräuber denn noch????
Oder besser gesagt wie viel Pech kann man haben.
Eine Bank überfallen und das in einer Stadt wo alle 3 Mitglieder der Familie Taisho anwesend sind. Nur gut das weder Asha, Rin oder Kagome ein Harr gekrümmte würde oder verletzt worden sind. SONNST hätten sie das nicht überlebt höchstens als 🤔🤔🤔🤔🤔 schaschlick , Gulasch, Hackfleisch oder nur als roter Fleck im Dreck. 😈😈😈😈
Antwort von:  CheyennesDream
01.06.2020 23:44
Mit ein bisschen Recherche hätten die bestimmt die Finger von Westtown gelassen.

Aber so Pech gehabt.

Es sind doch genug da, die die Leute in der Stadt beschützen. Zum Glück!

Chris


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