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The Escape from Darkness

*Taito*
von

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Aufgeregt schritt Yamato auf das Gebäude zu, in dem die Wohnung seines Freundes lag. Er hatte sich wirklich sehr beeilt und nur das nötigste eingepackt. Die paar Klamotten in seinem Rucksack reichten ihm alle mal. Geduscht war er auch und er hatte sogar eine Kleinigkeit gegessen. Der versprochene Anruf bei Joe war auch erledigt. Jetzt konnte er sich erst mal wieder um Taichi kümmern. Hoffentlich schlief der Braunhaarige noch! Yamato wäre gerne da wenn der andere aufwachte.
 

Zielstrebig öffnete er die alte Eingangstür und schloss sie nach sich wieder. Kaum dass er die ersten Treppenstufen erreichte, hörte er langsame Schritte über ihn erklingen. Unsicher blieb er einen Moment stehen und lauschte, bisher war ihm hier noch niemand begegnet und war sich nicht mal sicher, ob überhaupt noch viele hier wohnten. Kurz zögerte er, wollte niemandes Fremden begegnen, doch dann schob der den Gedanken beiseite. Er wollte zu Taichi und wer auch immer die Treppen dort runter lief, würde ihn schon hoffentlich in Ruhe lassen.
 

Schnellen Schrittes ging Matt die Treppenstufen hinauf, kam den Schritten immer näher. Gerade als er im ersten Stock um die Ecke ging, sah er den Verursacher des Geräuschs. Sofort stockte ihm der Atem und er hielt erschrocken inne. Mit diesem Anblick hatte er nun wahrlich nicht gerechnet. Es war niemand anderes, als Taichi welcher da gerade die Treppen hinunter ging, wobei sein Körper ihm offensichtlich Schwierigkeiten bereitete. Der Braunhaarige ging recht langsam, sich mit einer Hand an der Wand abstützend und Blick auf den Boden gewandt.
 

„Taichi, was machst du denn?“, rief Yamato erschrocken und eilte an Tais Seite. Dieser zuckte erschrocken zusammen, da er ihn vorher noch nicht bemerkt hatte. Doch als er ihn erkannte, stieß er seine Hand mit der Matt ihn hatte stützen wollen sogleich von sich. Besorgt musterte Yamato sein Gegenüber. Irgendwas schien Tai schwer aus der Fassung gebracht haben, so verweint und aufgelöst wie er wirkte. Für einen Moment bekam er Angst, dass Tai in seiner Abwesenheit etwas zugestoßen war, doch konnte er keine neuen Verletzungen ausfindig machen.

„Lass mich bloß in Ruhe“, fauchte Taichi, schob Yamato endgültig von sich und ging vorsichtig weiter. Verdattert starrte dieser seinen Freund an, ehe er sich ihm kopfschüttelnd in den Weg stellte.
 

„Was soll das, Taichi? Wo willst du in deinem Zustand hin? Du kannst ja kaum laufen“, fragte Matt aufgebracht und packte den Braunhaarigen sanft an der Schulter um ihn zu stoppen.

„Das… geht dich nichts an“, erwiderte der Braunhaarige schlicht und versuchte ihn erneut von sich zu stoßen. Irritiert beobachtete der Blonde das seltsame Verhalten seines Freundes. Er verstand es nicht, was war geschehen? Vorhin war Taichi normal gewesen und jetzt…
 

„Jetzt warte doch mal, was soll denn das? Bleib doch mal stehen. Ich will dir nur helfen“, entgegnete Matt empört und stellte sich dem anderen wieder in den Weg.

„Danke, du hast mir genug geholfen“. Irritiert blinzelte Yamato, bei der besonderen Betonung des Wortes helfen. Irgendwas lief hier doch eindeutig schief! Hatte er doch immer alles in seiner Macht stehende getan um Tai zu helfen.

„Rede bitte Klartext“

„Du hast Seiichi gesagt das ich Minderjährig bin“, sagte Taichi leise, lehnte sich vorsichtig an die Wand und sah Yamato wütend an. Die Tränen schienen langsam zu versiegen und der Wut Platz zu machen.
 

Schuldig stöhnte Yamato auf und schloss für einen Moment die Augen. Er hatte doch geahnt dass es ein Fehler war, dem Älteren die Wahrheit zu sagen. Er hätte einfach nachdenken sollen, bevor er es getan hatte. Ihm war schon klar, dass es Taichi wahrscheinlich nicht gefallen würde, aber dass so etwas passieren würde. Wo war Seiichi überhaupt? Matt konnte sich nicht vorstellen dass er Tai hier einfach durch die Gegend laufen lassen würde. War er gegangen? Das konnte doch gar nicht sein! Er wollte doch auf den Braunhaarigen aufpassen…

Wut keimte in Yamato auf, bei dem Leichtsinn des Älteren. Tai sollte verdammt nochmal im Bett liegen und nicht hier im Gang herum laufen, nach… naja wo wollte er überhaupt hin?

„Willst du gar nichts dazu sagen?“, wollte Tai wissen.

„Tai, ich… es war keine Absicht“, antwortete Yamato ehrlich. „Ich hab einfach nicht nachgedacht, es tut mir Leid“
 

„Weißt du was du damit angerichtet hast? Ich bin meinen Job los und Seiichi fühlt sich total hintergangen, verdammt“, rief Tai verzweifelt.

„Es tut mir Leid“, entgegnete Yamato leise. Schuldgefühle machten sich in ihm breit, er wünschte sich seinen Fehler rückgängig. Er wollte doch helfen und nicht alles schlimmer machen…

Auch wenn ein kleiner aber auch egoistische Teil froh war, das Taichi damit auch keine Möglichkeit mehr hatte, sich zu verkaufen. Vielleicht…

Schnell verwarf Matt diesen Gedanken und sah sein Gegenüber bittend an.

„Ich wollte dir nicht schaden, ganz bestimmt nicht. Es tut mir wirklich leid, wenn ich es rückgängig machen könnte, dann…“
 

„Das hilft mir jetzt auch nichts“, murmelte Tai und wandte den Blick gen Boden. Die Wut wich aus seinen Gesicht und machte der Verzweiflung Platz.

„Komm, lass uns nach oben gehen. Du musst dich ausruhen“, sprach Yamato leise. Sofort schüttelte Taichi den Kopf.

„Nein, ich muss zu Seiichi“

„Tai du bist verletzt, du musst dich ausruhen“, erwiderte Matt ernst. In diesem Zustand sollte Tai sich wirklich nicht bewegen, er musste sich doch ausruhen.
 

„Das muss warten, ich muss jetzt zu Seiichi“, entgegnete der Braunhaarige leise. Frustriert stöhnte der Blonde auf und angelte sein Handy aus seiner Hosentasche. Seiichi Nummer hatte er vorhin schnell abgespeichert und eben diese wählte er nun. Stumm hielt er das Gerät an sein Ohr und lauschte dem Tuten. Er konnte nur hoffen dass der Ältere abnahm und er ihn dazu bewegen konnte wieder zurück zu kommen. Doch sein Hoffen war vergebens, denn schon nach wenigen Sekunden ertönte das Belegtzeichen.

„Weggedrückt“, murmelte Yamato empört. „Seiichi hat mich einfach weg gedrückt“
 

Gerade als er die Nummer nochmals wählen wollte, schob der Braunhaarige seine Hand von sich und setzte sich erneut in Bewegung.

„Jetzt warte doch, Tai. Seiichi soll einfach hierher kommen“, rief Matt ihm nach und holte ihn wieder ein.

„Er wird nicht kommen“, murmelte Taichi und seufzte gequält. Eine Hand legte sich auf seine Stirn und für einen Moment schloss er die Augen. Es war offensichtlich dass es ihm nicht gut ging. Trotzdem ging er schon nach wenigen Sekunden weiter. „Ich gehe jetzt in den Club, entweder bleibst du hier oder gehst mit“
 

Genervt knurrte Matt und kniff die Augen zusammen. Dann nahm er Tais freie Hand und legte sie sich um die Schulter, um diesen so zu stützen. „Dann tu wenigstens langsam“
 


 

~~~~~~~~~~~
 


 

Erleichtert atmete Tai auf, als er das Haus in dem sich der Club befand in der Ferne erblickte. Er war froh dass Yamato sich dazu entschlossen hatte, ihn zu begleiten. Ohne ihn hätte er für den Weg ewig gebraucht, es war doch anstrengender als er dachte. Und sein Rücken machte ihn wirklich wahnsinnig! Trotzdem war es für ihn die richtige Entscheidung hierher zu kommen, er musste einfach mit Seiichi reden.
 

Auf Matt war er auch noch stinksauer wegen der Sache, auch wenn sich dieser mehrmals bei ihm entschuldigt hatte. Doch richtig böse sein konnte er ihm auch nicht, so viel wie sein Freund ihm in der letzten Zeit geholfen hatte. Im Moment war es ihm einfach alles zu viel. Erst musste das mit Seiichi irgendwie geklärt werden und dann musste er weiter sehen.
 

„Da sind wir“, murmelte Yamato neben ihm leise, als sie endlich vor dem Eingang standen. Stumm nickte Taichi und ließ sich von dem anderen bis zur Tür stützen, bevor er seinen Arm von den schmalen Schultern zog. Er wollte nicht unbedingt Aufmerksamkeit auf sich ziehen, daher öffnete er die Tür und ging alleine hinein. Er spürte wie Matt ihm folgte, konzentrierte sich dann aber auf den Weg. Seine Beine fühlten sich etwas wackelig an, sein Körper sehnte sich nach Ruhe.
 

Zielstrebig ging er an die Bar, hinter der der Schwarzhaarige bereits alles herrichtete.

„Akira“

„Hey Taichi…“, begann der Schwarzhaarige fröhlich und hielt erschrocken inne, als sein Blick den Braunhaarigen streifte. „…was ist denn mit dir passiert?“

„Erzähl ich dir ein anderes Mal“, winkte Taichi ab und zwang sich zu einem kleinen Lächeln. „Ist Seiichi hier?“

„Im Büro“, antwortete Akira besorgt. Tai nickte dankend und wandte sich um. Er war froh dass er Recht hatte und Seiichi wirklich hier war. So ganz sicher war er sich dessen nicht gewesen. Langsam ging Taichi auf die Tür zu und trat in den dahinterliegenden Gang, dicht gefolgt von Yamato.
 

Tief atmete er ein und ging zögernd weiter, jetzt wo er fast angekommen war, bekam er Zweifel. Was sollte er sagen? Wie konnte er sein Verhalten rechtfertigen? Ein Teil von ihm wollte wieder gehen und der unangenehmen Situation entfliehen, doch dafür war es nun zu spät. Außerdem schuldete er es Seiichi einfach. Ohne weiter darüber nachzudenken klopfte er an die Bürotür und atmete erleichtert auf, als Seiichis dumpfe Stimme ihn herein bat.
 

Vorsichtig öffnete er die Tür und trat ein, sofort begegnete er Seiichis überraschtem Blick. Doch kaum dass Matt die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, schaute Seiichi die beiden wütend an.

„Du solltest im Bett sein“, sagte er Tai gewandt. „Und du sollst ihn hier nicht rumlaufen lassen, sondern darauf achten dass er sich schont“

„Was soll ich denn machen wenn er unbedingt zu dir will? Warum bist du überhaupt abgehauen und hast ihn alleine gelassen“, antwortete Yamato empört und auch wenig wütend.
 

Genervt schüttelte der Ältere den Kopf, erhob sich und nahm seine Schlüssel vom Schreibtisch.

„Ich fahre euch jetzt zurück“, sagte er schlicht.

„Nein, ich bleibe“, entgegnete Tai sofort und setzte sich demonstrativ auf einen der Stühle. Nervös beobachtete er den Älteren, so wie jetzt kannte er ihn gar nicht. Seiichi war immer nett und freundlich gewesen, doch nun war da nur eisige Kälte.
 

„Tai, lass das. Steh auf“, murmelte der Ältere genervt.

„Nein, erst wenn du mich erklären lässt“

„Erklären? Es gibt nichts zu erklären! Die Wohnung kannst du noch haben solange du nicht gesund bist. Die Kosten übernehme ich und deinen restlichen Lohn und deine Sachen aus dem Spind bringe ich die Tage vorbei und damit war es das“, sprach Seiichi ruhig und ernst. Taichi schluckte schwer und schloss einen Moment die Augen, nachdem die harten Worte gehört hatte. Es tat weh und machte ihm Angst, aber verwundern tat es ihn nicht. Was sollte er auch anderes erwarten? Aber so schnell aufgeben wollte er nun auch nicht.
 

„Lass mich es bitte erklären“, bat Taichi flehend.

„Taichi, das ist vergeudete Zeit, es ändert nichts“, erwiderte der Ältere kopfschüttelnd.

„Bitte, ich brauchte damals einfach einen Job“

„Schon klar, da dachtest du dir, ich mache mich einfach mal älter“

„Hättest du mich sonst eingestellt?“, fragte Taichi verzweifelt.

„Nein“, antwortete Seiichi ernst. „Dieser Club ist nicht nur einfach eine Diskothek, dass weißt du genau. Minderjährige haben hier einfach nichts zu suchen“

„Der Club war meine ein zigste Chance, ich war verzweifelt“, erwiderte Tai verzweifelt. Verstand Seiichi ihn wirklich kein bisschen?
 

„Du hättest zu mir kommen können oder einfach nicht wieder weg laufen“, mischte Yamato sich plötzlich in das Gespräch mit ein. Tai schüttelte seufzend den Kopf.

„Ich kann nicht nach Hause und je weniger ich mit Leuten in Kontakt komme, die mich kennen desto besser“, sagte Taichi ruhig. Ein wenig fühlte er sich in die Ecke gedrängt und überfordert. Wie sollte er Seiichi nur begreiflich machen, dass es damals für ihn um alles ging, wenn Yamato sich jetzt auch noch mit einmischte.

„Du musst dir helfen lassen, Taichi. So geht es doch nicht mehr weiter, es kann nicht sein dass deine Probleme unlösbar sind“, entgegnete Matt ernst.

„Matt, das hatten wir schon, bitte nicht jetzt“, bat Taichi leise. Dieses leidige Thema, er konnte es nicht mehr hören. Im Moment hatte er wirklich andere Probleme.

„Seiichi, bitte gib mir noch eine Chance“, sprach Taichi den Älteren an, doch dieser schüttelte den Kopf. „In ein paar Wochen werde ich Achtzehn, bis dahin könnte ich doch einfach hinter der Bar arbeiten“

„Vergiss es Taichi. Es geht nicht nur darum, dass du Minderjährig bist. Sondern auch das du mich angelogen hast. Ich kann dir nicht mehr trauen, ich weiß nicht einmal mehr wer du bist. Ist dein Name überhaupt Nakamura? Wo sind deine Eltern?“, fragte der Ältere ernst. Frustriert stöhnte Taichi auf und schüttelte den Kopf. Ein wenig bereute er seine Entscheidung hierhergekommen zu sein, er hätte es einfach auf sich beruhen lassen sollen. Vielleicht wäre es besser gewesen wenn er noch ein paar Tage gewartet hätte. Dann wäre Seiichi eventuell weniger wütend gewesen und er hätte Zeit gehabt über seine Antworten nachzudenken, welche er im Moment nicht hatte. Erst recht nicht wenn Yamato mit im selben Raum war.
 

„Ich…“, begann Taichi zögernd, hielt dann aber doch wieder inne. Was sollte er auch sagen?

„Lass mich raten, dir fallen keine passenden Lügen ein. Wahrscheinlich wäre es das Beste wenn ich einfach zur Polizei gehe. Ich denke mal du bist von irgendwo abgehauen. Diese Sache mit dem verfolgt werden, ich weiß einfach nicht was ich dir glauben soll. Also sollen die das regeln“, sagte Seiichi nachdenklich. Entsetzt starrte Taichi den Älteren an, ehe sein Blick flehend zu Yamato glitt, welcher ebenso erschrocken drein sah.
 

„Bitte keine Polizei“, bat der Braunhaarige stockend.

„Dann nenne mir bitte einen Grund warum ich das nicht tun soll. Sag einfach die Wahrheit, keine Lügen mehr“, forderte der Ältere kühl. Stumm sah Taichi den Braunhaarigen an, sein Herz raste, ebenso wie seine Gedanken. Ratlos was er jetzt tun sollte, überlegte er fieberhaft. Sollte Seiichi zur Polizei gehen, musste er sofort Untertauchen aber wie? Im Moment war er nicht einmal in der Lage alleine die Strecke von seiner Wohnung zum Club zurück zu legen. Wie sollte er dann abhauen und vor allem wohin? Dann war da noch Yamato, welcher ihn sicher nicht einfach so gehen lassen würde. Mit einem Mal fühlte Tai sich in die Ecke gedrängt. Zögernd sah er zwischen den Zweien hin und her, ehe er resigniert nickte.
 

„Okay, ich sage euch die Wahrheit“, sagte Tai zögernd. Teilweise zumindest…
 

„Schön, dann lass hören“, sagte Seiichi stirnrunzelnd und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Yamato setzte sich ebenfalls auf einen freien Platz und schaute Tai aufmerksam an. Dieser atmete tief durch und biss sich auf die Unterlippe. Er war nervös ohne Ende, keine Frage.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kitty007
2016-11-27T20:18:54+00:00 27.11.2016 21:18
Uih wie spannend :o schnell weiter bitteee!

Deine story is echt toll ^.^ man fiebert immer total mit!

Lg
Antwort von:  Tales_
30.11.2016 05:17
Huhu,
ich freu mich das sie dir gefällt! ^^
Danke für den Kommi!
lg


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