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Komm, wir greifen nach den Sternen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo, meine Lieben. :)

Vielen, vielen Dank an Omama für die Kommentare.
Es freut mich wirklich sehr, dass du zu jedem meiner Kapitel einen schreibst.
Das erhellt meinen Tag und würdigt meine Arbeit.
Danke!

So, jetzt hat Hermine erkannt, dass Severus doch noch lebt.
Aber wie fühlt sie sich dabei? Was geht ihr durch den Kopf.
Das erfahren wir jetzt.

Viel Spaß :)

Liebe Grüße ♥ Komplett anzeigen

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Kapitel 23 - Schuldgefühle II

Kapitel 23
 

*Hermine’s Sicht*
 

Entsetzt starre ich ihn an.

Wie kann das sein? Er müsste tot sein!

Er ist vor meinen Augen gestorben!

Seine onixfarbenen Augen durchdringen meine Seele. Sehen bis in die hintersten Ecken.

Ich fühle mich mental nackt.
 

Mit allem habe ich gerechnet, aber nicht damit, dass er mich hier unterrichten würde.

Merlin verdammt ich studiere sein beschissenes Fach!

Das bedeutet, dass ich jeden Tag, jede Sekunde meines Unterrichtes mit einem Menschen verbringen muss, den ich für tot gehalten habe. Zumindest bis vor wenigen Augenblicken noch.

„Na? Überrascht Miss Granger?“, höre ich seine Stimme in meinem Kopf sarkastisch fragen.
 

Er setzt sich wieder hin und ich drehe mich zu Draco um.

„Mein Gott Hermine, du siehst ja aus, als hättest du einen Geist gesehen“, sagt er besorgt.

Ich finde diesen Vergleich so passend, dass ich anfangen muss hysterisch zu lachen.

„Ist das da oben etwa kein Geist? Er ist doch tot?! Wann hattest du vor es mir zu sagen?“, presse ich mühsam hervor und schlage mit der Faust auf den Tisch, auf dem das Essen bereits erscheint.

„Ich wusste nicht, dass es für dich so wichtig ist. Wir haben ja auch nicht wirklich oft über ihn gesprochen. Und wenn, dann habe ich immer in der Gegenwart von ihm geredet. Ich habe mit keinem Wort behauptet, dass er tot sei“, er hebt verteidigend die Hände und streichelt mir über die Wange. Ich komme etwas zur Ruhe.

Der Appetit ist mir aber vergangen und ich entschuldige mich und gehe in mein Zimmer.

Da wir relativ wenige Schüler sind, haben die Studenten ihre eigenen Zimmer bekommen.

Dafür bin ich jetzt unendlich dankbar.
 

Ich renne so schnell die Treppen hoch, wie ich kann. Vielleicht hilft es mir, wenn ich meinen Schock einfach herausschwitze.

In meinem Zimmer angekommen schließe ich die Tür hinter mir und lasse mich an ihr herunterrutschen.

Ich ziehe die Knie ganz fest an meinen Oberkörper und beginne haltlos zu weinen.

Meine Gewissensbisse, dass ich nicht versucht habe ihm zu helfen, werden schlagartig zu Strudeln, die mich ganz tief nach unten ziehen. Er hat überlebt. Ich hätte etwas tun können.

Ich versinke in einem Meer aus Vorwürfen, Schuldgefühlen und Reue.

Es fällt mir schwer zu atmen.

Ich fühle mich, als würde ich immer und immer wieder unter Wasser gezogen und nehme mit jedem Atemzug Literweise Wasser in mich auf.

Meine Lunge drückt gegen meinen Brustkorb.

Ich ersticke.

Haltsuchend taste ich nach meiner Türklinke, drücke sie runter und rapple mich mühsam auf. Ich taumle und muss mich an der Wand abstützen.

Und dann beginne ich aus dem Schloss zu rennen.

Hoffentlich hilft frische Luft gegen meine Erstickungsanfälle.

Ich packe mir an die Kehle und muss würgen.

Ich werde hier und jetzt an meinen Schuldgefühlen sterben.
 

Als ich draußen auf dem Schlossgelände ankomme, falle ich auf die Knie und rolle mich auf der Seite zusammen.

Es ist kühl und ich friere.

Mein Körper zittert.

Langsam ebbt meine Panik ab und alles was bleibt sind die Schuldgefühle, die mich in ein schwarzes Loch ziehen.
 

Ich bin wie betäubt.

Ich spüre jetzt weder die Kälte, die vom Boden ausgeht und sich meinen Körper hindurch arbeitet, noch meine nicht versiegen wollenden Tränen.

Genau genommen spüre ich nichts mehr, außer diese große Leere in mir, die sich mit allerlei Schuldzuweisungen füllen lässt.

„Miss Granger, jetzt reißen Sie sich endlich mal zusammen“, droht mir die Stimme in meinem Kopf, „Ja, ich lebe. Und ja, Sie haben mir nicht geholfen, das hat aber auch niemand von Ihnen erwartet. Also jetzt stehen Sie endlich auf und bewegen sich zurück auf Ihr Zimmer, Sie wollen doch morgen nicht unvorbereitet in unserer ersten gemeinsamen Stunde auftauchen?“

Ich bin so gelähmt, dass ich nicht mal zusammen zucken kann, bei seinem bedrohlichen Ton.

Nur am Rande nehme ich wahr, dass ich hochgehoben und weggetragen werde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Omama63
2014-12-19T16:56:58+00:00 19.12.2014 17:56
Ein super Kapitel.
Du verstehst es die Spannung zu halten.
Ich frage mich natürlich, wer sie hoch gehoben hat und rein trägt. War es Severus, oder Draco?
Hermine wird es gar nicht gefallen, dass Severus weiß, dass sie solche Schuldgefühle hat, weil sie ihm nicht geholfen hat.
Bin schon gespannt, wer ihr hilft und wie die erste Unterrichtsstunde wird.

Wünsche dir einen schönen Vierten Advent.

Lg
Omama63

Antwort von:  Affodillbluete
31.12.2014 00:39
Heii :)

Vielen Dank für deinen Kommentar.
Danke! Wieder so ein wundervolles Kompliment!
Einfach nur danke! :)

Liebe Grüße ♥


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