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Alles wird anders

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Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 1 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

„Ich bring dich um, Malfoy“, brüllte eine wütende Stimme in der Eingangshalle von Hogwarts, sodass sich alle Köpfe, neugierig zu dem schwarzhaarigen Jungen umdrehte. Dessen vor Zorn funkelnde, smaragdgrüne Augen, deuteten genau wie der Zauberstab auf einen arrogant lachenden, blonden Schönling mit silbernen Augen.

Dessen Grinsen war so breit, das man eine Banane locker, waagerecht zwischen dessen Lippen schieben konnte und immer noch Platz für mehr fand. Die Augen dagegen funkelten so herablassend und bösartig, dass Harrys Wut sofort um das zehnfache zunahm und nervöse kleine Funken aus der Spitze seines Zauberstabes herausbrachen.

„Was den Potter. Verträgst du die Wahrheit etwa nicht? Kannst du nicht mit der Gewissheit leben, dass du sie alle umgebracht hast? Dass sie nur wegen dir gestorben sind? Dass du ein Mörder bist? Aber vielleicht haben sie es auch nicht anders verdient“, lachte Draco Malfoy boshaft und putzte sich den imaginären Staub vom Umhang, wo Harry ihn vor wenigen Minuten, ausversehen beim Vorbeigehen, berührt hatte.

Eigentlich wollte Harry zum nächsten Unterricht, doch Dracos Bemerkungen darüber, dass es gut war, dass Cedric, seine Eltern, Sirius, Luna, Neville und viele andere gestorben waren, hatte ihn sofort auf 180 gebracht. Manche starben vor nicht mal drei Monaten, als die alles entscheidende Schlacht geschlagen wurde. Es gab viele Opfer, doch zu aller Verwunderung war die Familie Malfoy ohne Konsequenzen davon gekommen.

Es gingen Gerüchte um, das die Malfoys jemanden mit Gold bestochen hatten, jemanden dafür umgebracht hatten, um nicht nach Askaban zu müssen oder das absurdeste, was Harry mitbekam, dass sie eigentlich auf die gute Seite gehörten. Alles Unsinn.

Harry war sich sicher, dass die im Ministerium mal wieder einen Fehler gemacht hatten oder sich Lucius Malfoy bei ihnen eingeschleimt hatte. Da war die Bestechung gar nicht mal so abwegig.

„Halt bloß die Klappe, Malfoy“, mischte sich nun auch Hermine ein, die ihren aufgebrachten Freund am Arm packte und wegziehen wollte. Leider dachte Harry nicht daran diesen verlogenen Malfoy einfach so davon kommen zu lassen und funkelte ihn weiterhin aufgebracht an.

„Von einer Schlammblutschlampe wie dir muss ich mir nichts sagen lassen. Geh und lass dich von der Wieselette durchficken“, spie Malfoy ihr entgegen, als habe Hermine eine ansteckende und sehr widerliche Krankheit, grinste jedoch mehr als breit dabei. Die ganzen umstehenden Slytherin fingen auf die Bemerkung an zulachen, wo Draco kalt mit einfiel.

„Du kleiner, abartiger ...“, zischte Harry und die Funken, die aus seinem Zauberstab kamen, verstärkten sich noch weiter, was nun auch den Malfoyerben zu beunruhigen schien, da er seinen eigenen Zauberstab zur Abwehr zog.

„Sofort die Zauberstäbe runter und zwanzig Punkte Abzug für Gryffendor fürs Beleidigen eines Mitschülers und Nachsitzen heute Abend bei mir, Mr. Potter“, schnarrte mit einem Mal eine äußerst zufriedene Stimme, sodass Harry zornig aufsah und Severus Snape, seines Zeichens Zaubertrankmeister und Fledermaus von Hogwarts, anfunkelte.

„Nehmen sie den Zauberstab runter Mr. Potter“, mahnte der Tänkemeister erneut, als Draco seinen schon eingesteckt hatte.

„Vergessen sie es. Malfoy hat endlich mal eine Lektion verdient. Wenn sie sich dafür zu fein sind, auch mal ihr eigenes Haus berechtigt zu bestrafen, dann werde ich das nun übernehmen“, zischte Harry kühl, ruhig aber auch gefährlich und im nächsten Moment schoss ein lila Licht aus der Spitze des Stabes.

Malfoy schaffte es nicht mehr sich zu verteidigen und wurde frontal getroffen, doch sofort waren alle Slytherin da und schossen ebenfalls etliche Flüche auf den Jungen der lebte ab.

Harry duckte sich geschickt, wurde aber von vielen getroffen, donnerte gegen die nächste Wand und wurde ohnmächtig.

Als er das nächste Mal wieder zu sich kam, sah er an die steril-weiße Decke des Krankenflügels. Seine Finger glitten über die weiche Decke, die über ihm ausgebreitet wurden war und versuchte sich zu erinnern. Warum lag er hier? Kurz kniff er die Augen zu und sofort brachen die Erinnerungen über ihn herein, sodass er sich keuchend aufsetzte und seinen Blick zu den Betten wandern ließ.

In einem davon fand er Draco Malfoy, der ohnmächtig dalag und sanftgolden schimmerte.

„Sie sind wach Mr. Potter? Sehr schön. Trinken sie das und dann können sie gehen“, machte sich Madam Pomfrey bemerkbar und reichte ihrem Patienten eine Phiole, wahrscheinlich mit einem schmerzstillenden Trank. Harry nahm ihn sofort ein und reichte das leere Glas zurück.

„Was ist mit Malfoy?“, fragte Harry, bevor die Krankenschwester verschwinden konnte. Eigentlich sollte es ihn ja nicht interessieren, wie es dieser Schlange ging, doch Harrys Herz war oftmals einfach zu groß für seine Mitmenschen.

„Das wissen wir noch nicht, Mr. Potter. Aber nun gehen sie. Ihre Freunde warten schon auf sie“, lächelte die Medihexe auffordernd und Harry kam nach.

Seine Schritte führten ihn direkt in den Gryffendorturm, wo er von Ron und Hermine bereits erwartet wurde.

„Alles in Ordnung?“

„Man, dich hat es voll erwischt, alter.“

„Mir geht es gut. Wisst ihr, was mit Malfoy ist? Der liegt auf der Krankenstation und leuchtet so seltsam golden“, fragte Harry und ließ sich auf einem Sessel in der Sitzgruppe nieder.

„Ist das Frettchen doch selber Schuld“, schnaubte Ron.

„Stimmt. Ich bin auch nur neugierig“, grinste Harry und beobachtete, wie Hermine ihre Feder beiseitelegte und ihre Freunde kurz vorwurfsvoll ansah.

„Ich bin mir nicht sicher aber ...“, wollte sie direkt anfangen und wurde von einem lachenden Ron unterbrochen.

„Dass du dir mal nicht sicher bist, ist selten.“

„Ron“, knurrte sie den Rothaarigen an, der entschuldigend die Hände hob.

„Ich denke, dass er wegen deinem Zauber und deinem Hass so golden schimmert. Du hast den Tempuszauber eingesetzt richtig?“, fragte sie Harry, welcher direkt nickte.

„Ja. Ich dachte mir, es wäre eine gerechte Strafe ihn uralt oder total jung zu machen.“

„Am besten so alt, dass er zu Staub zerfällt“, lachte Ron gehässig auf und auch Harry grinste bei der Vorstellung breit.

„Jungs, Jungs. Das ist echt nicht nett von euch. Maloy kann schließlich nichts für seine schlechte Erziehung“, erklärte Hermine wie immer mit energischer Stimme, als wolle sie den beiden etwas beibringen.

„Dann sollten wir wohl Lucius Malfoy auf den Mond hexen“, grinste Harry, was ihm ein Kichern von seinem besten Freund einbrachte.

„Ihr seid kindisch. Als würde das jetzt noch was an Malfoys Verhalten ändern können“, seufzte Hermine kopfschüttelnd und griff wieder nach ihrer Feder. Sie wollte wohl weiter an ihren Hausaufgaben schreiben, hielt aber noch mal inne.

„Ach ja, Harry? Ich soll dich an dein Nachsitzen bei Professor Snape erinnern und du sollst dich nicht verspäten.“

Harry verzog missmutig das Gesicht und erhob sich.

„Dann geh ich wohl besser gleich“, brummte er und verschwand aus dem Gemeinschaftsraum, bis runter in die Kerker. Bevor er das Klassenzimmer, des Tränkemeisters erreichen konnte, musste er sich abrupt verstecken. Vor ihm tauchten plötzlich Slytherins auf. Harry erkannte sofort Blaise Zabini und Pansy Parkinson.

„Ich würde Potter am liebsten den Hals umdrehen“, zischte Pansy wütend, während Blaise ziemlich ruhig blieb.

„Jetzt sag doch auch mal was“, fügte sie noch hinzu, doch Blaise blieb unweit von Harrys Versteck stehen, was diesem gar nicht gefiel. So kam er noch zu spät zum Nachsitzen, was nur noch mehr Strafarbeiten bedeuten konnte.

„Ich finde, Draco hätte heute gar nicht erst auf Potter treffen dürfen. Du weißt doch noch, der Brief heute Morgen“, seufzte Blaise nachdenklich. Vorsichtig schielte Harry um die Ecke und sah deutlich Pansys zerknirschten Gesichtsausdruck. Auch er konnte sich noch gut an den Morgen erinnern, als Malfoy die Eule bekam und wie von der Tarantel gestochen aufsprang und aus der großen Halle rannte.

„Weißt du, was genau darin gestanden hat?“, fragte Pansy ruhig und lehnte an eine der Mauern.

„Hm ja. Sein Vater hat sich wohl endlich von seiner Mutter scheiden lassen. Man das war längst überfällig. Sie hat nur Terror in der Familie geschoben, von den ganzen Affairen will ich gar nicht sprechen und dann noch die Erziehung von Draco. Er kann froh sein, dass sie nicht mehr auf Malfoy Manor ist, wenn er in den Ferien nach Hause kommt“, seufzte Blaise und knurrte leise, als er über Dracos Mutter sprach.

Sie schien gänzlich unbeliebt zu sein, da auch Pansy ihr Gesicht verzog.

„Ich hoffe bloß, das Draco wieder gesund wird, wenn nicht kann sich Potter schon mal einen Sarg bestellen“, knurrte Pansy dann aber doch wieder und zog Blaise weiter.

Als die beiden wieder verschwunden waren, machte auch Harry sich wieder auf den Weg. Dabei hatte er genügend Zeit, um über das Gehörte nachzudenken. Es war schon seltsam etwas über Malfoys Familienverhältnissen zu erfahren. Eine Mutter, die gänzlich überfordert war und offenbar weder vom Mann noch vom Sohn geliebt wurde. Dabei hatte er immer gedacht, das Malfoy senior das Scheusal der Familie war. Vielleicht war er es auch und keiner der Eheleute nahm sich etwas. Also war es auch kein Wunder, das Draco so ein verkorkster Junge geworden war.

Solche Eltern sollten am besten keine Kinder in die Welt setzen.

Kopfschüttelnd ging Harry weiter durch die Gänge, bis er vor dem Tränkelabor ankam, anklopfte und eingelassen wurde.

„Da sind sie ja endlich Mr. Potter. Ich hoffe, sie sind sich bewusst, was sie für einen Mist gemacht haben. Sie haben einen Mitschüler in Gefahr gebracht, wofür sie ab heute einen Monat lang bei mir nachsitzen werden und das jeden Samstagabend zwanzig Uhr. Wir können nur hoffen, dass Mr. Malfoy bald wieder aufwacht“, sprach Snape ölig. Harry ballte seine Hände zu Fäusten. Na klar. Jetzt war er wieder allein der Schuldige. Sollte Malfoy doch bleiben, wo der Pfeffer wuchs.

„Haben sie mich verstanden, Potter?“, schnarrte Snape ungeduldig.

„Ja Sir. Was ist meine heutige Strafaufgabe?“, fragte Harry nur kühl zurück und beherrschte sich, diesem Typen nicht an die Gurgel zu springen.

„Sie werden diese Tränke säuber, sortieren und neu beschriften und sollten sie auch nur eine fallen lassen, so wird es Konsequenzen haben“, damit deutete Snape auf einen riesigen Weidenkorb voller Phiolen und Flaschen. Das mussten an die hundert bis fünfhundert Teile sein. Harry ahnte schon jetzt, dass es eine lange Nacht werden würde.
 

Als Harry am nächsten Morgen die Augen aufschlug, musste er sich erst mal wieder sammeln. Er hatte in der letzten Nacht noch weit bis nach Mitternacht mit seiner Strafarbeit verbracht und war jetzt eigentlich viel zu müde, um aufzustehen, doch man kannte keine Gnade mit ihm.

Keine Minute später klopfte es laut an der Tür und eine sehr muntere Hermine brüllte herein, dass sie endlich aufstehen sollten, damit sie nicht zu spät zum Unterricht kamen. Murrend erhoben sich Harry und seine Zimmernachbarn und quetschten sich zu fünft in das Badezimmer.

Relativ pünktlich kamen sie zum Frühstück, ehe sie weiter zu Pflege magischer Geschöpfe gingen und Hagrid sie begrüßte. In Vierergruppen sollten sie sich um Knallrümpfige Kröter kümmern und sie pflegen. Harry hatte nicht wirklich Lust, doch um Hagrid eine Freude zu machen, kümmerte er sich sorgfältig um seinen Kröter. Zumindest solang bis plötzlich etwas neben ihm explodierte.

Erschrocken sprang er zur Seite, verlor das Gleichgewicht und viel auf seinen Hintern. Verwirrt sah er sich nach dem Übeltäter um und erkannte sofort die wütende Blicke der Slytherin, die auf ihm ruhten. Pansy hielt einen kleinen Kröter in der Hand, holte aus und warf ihn direkt auf Harry. Dieser konnte im letzten Moment zur Seite hechten und kam auch gleich auf die Beine.

„Hast du sie noch alle?“, bellte er nun selber wütend und tastete nach seinem Zauberstab.

„Was willst du tun? Uns genauso wie Draco auf die Krankenstation befördern? Man sollte dich von Hogwarts schmeißen, nachdem was du getan hast“, erwiderte Blaise kühl und verschränkte die Arme, während Pansy einen weiteren Kröter aufhob und zielte.

„Malfoy ist selber schuld an seinem Unglück. Wäre er nicht so ein Arsch, würde er jetzt noch munter mit einem Blumenkranz auf dem Kopf zur Feenmusik tanzen“, spottete Hermine und stellte sich neben Harry, um unbemerkt dessen Arm zu drücken und ihn dadurch im Zaum zu halten.

Kurz schienen die Slytherin wegen der Aussage verwirrt, doch Pansy fing sich schnell wieder und warf den nächsten Kröter.

„Du hast doch keine Ahnung Schlammblut“, zischte Pansy, als sie der Explosion ausgewichen waren und kurz entsann sich Harry an das Gespräch, was er am Vorabend belauscht hatte.

„Und es interessiert uns auch nicht wieso, weshalb und warum Malfoy so ein Arschloch ist oder wie er eines geworden ist“, entgegnete Harry kalt und schielte zur Seite, wo Hagrid angerannt kam, welcher wohl gemerkt hatte, dass es Ärger gab. Er wies sie alle wieder zu ihren Krötern, damit sie weiter machen mussten. Harry hatte keine wirkliche Lust, doch warum sollte er sich den Spaß nehmen lassen und den Slytherin nicht noch ein abfälliges Grinsen schenken. Ja. So machte die Tierpflege doch schon viel mehr Spaß.

Die nächsten Stunden hatten sie zum Glück nicht mit den Schlangen zusammen, sodass Harry ein wenig entspannen konnte. Zumindest bis in der letzten Doppelstunde Kräuterkunde eine Pflanze bei Seamus explodierte und er diesen auf die Krankenstation begleiten musste.

Madam Pomfrey war noch nicht da, sodass sie einen Moment warten mussten.

„Was denkst du. Ob Malfoy schnell wieder gesund wird?“, fragte Seamus mit einem Mal und hielt sich seine Hand, die lustige Blasen zu werfen schien.

„Was geht der mich an? Soll er doch verrecken“, meinte Harry nur kalt. Ihm ging dieser Schleimbeutel so was von tierisch auf die Nerven, das er nicht mal zu dem blonden hinübersah. Seamus Blick blieb nachdenklich.

„Denkst du, er ist so geworden, weil seine Eltern solche Ekelpakete sind? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mensch von Natur aus so ein widerliches Aas ist.“

„Was interessiert dich Malfoy eigentlich so?“, fragte Harry ein wenig genervt und sah misstrauisch zu seinem Mitschüler hinüber, welcher eine verdächtige Röte auf den Wangen bekam. Harrys Augenbrauen wanderten direkt eine Etage höher bei diesem Anblick.

„Na ja. Er ist doch ein Mensch … wie wir auch. Da frag ich mich das halt“, murmelte der Rotschopf und sah erleichtert zur Medihexe, die gerade hereinkam und sich sofort um die Verletzung kümmerte. Harry sah in der Zwischenzeit doch wieder zu dem blonden Schönling. Dieser hatte das Interesse von seinen Mitschülern doch gar nicht verdient.
 

Selbst vier Wochen nach dem Unfall war Draco Malfoy noch nicht wieder aufgewacht, sodass Poppy sich große Sorgen machte und einen Heiler aus dem St. Mungo kontaktiert hatte. Kurz darauf ging das Gerücht um, dass Draco kaum Besuch bekam außer einmal von dessem Vater. Die Mutter schien sich nicht die Mühe zu machen, nach ihrem Sohn zu sehen oder auch nur nach diesem zu fragen.

Harry hatte das Gerücht einfach hingenommen, auch wenn ihn dieses Familienverhältnis schon erstaunte. War es denn wirklich so schlimm bei denen?

Kopfschüttelnd ging er an diesem Abend durch die Gänge zu dem Tränkelabor. Es war das letzte Mal, dann wäre seine Strafe auch ausgelaufen. Er war froh, auch wenn er sich nie lange mit Snape rumschlagen musste. Dieser gab ihm einfach eine Aufgabe und verschwand danach in den Nebenraum.

Dieses Mal durfte er erneut einen Weidenkorb mit Tränke und Phiolen säubern, sortieren und beschriften. Die Fledermaus hatte eindeutig zuviele davon, doch er fügte sich und war ganz vertieft in seine Arbeit.

Wenn er ehrlich war, dann war es außer den gelegentlichen Sticheleien der Slytherin, angenehm ruhig in der Schule geworden. Er wurde selber nicht mehr so oft wütend und konnte sich im Unterricht besser konzentrieren.

Trotzdem.

Es war seltsam. Er vermisste Malfos kein Stück und wäre froh, wenn dieser nicht wieder käme und wenn er dann doch wieder auftauchte, dass er endlich einsah, wie unerwünscht dessen Verhalten und Gehabe war.

Kurz hielt Harry in seinen Gedanken inne und besah sich eine Phiole genauer. Sie schimmerte in einer Mischung aus Grün und rot und das Etikett war kaum zu entziffern.

Er glaubte irgendwas mit unerwünschten Verhalten, beseitigen zu lesen und hatte eine in seinen Augen geniale Idee. Kurz sah er zur Tür, hinter welcher Snape verschwunden war und steckte die Phiole hastig in seine Tasche, ehe er die letzten Phiolen beschriftete und alles stehen ließ.

„Ich bin fertig Professor“, teilte er Snape mit, welcher murrend aufsah.

„Ich hoffe, es war ihnen eine Lehre Mr. Potter und sie denken das nächste Mal vorher nach und nun verschwinden sie“, schnarrte der Tränkemeister und Harry verschwand, so schnell er konnte. Doch anstatt in den Gryffendorturm zurückzukehren, schlich er sich auf den Krankenflügel. Leise öffnete er die Tür und versicherte sich, das Poppy ihn nicht gehört hatte.

Leise schlich er sich zu Maloys Bett und konnte ihn nur undeutlich mustern. Das Mondlicht reichte nicht ganz aus um Genaues zu erkennen, aber er musste ja nur wissen, wo der Kopf war. Geschickt zog er die Phiole von Snape aus seiner Tasche und zwang, nach kurzem Zögern, Malfoys Mund auf. Wenn er dessen Verhalten ändern konnte, dann wollte er es versuchen. So ohnmächtig wie dieser war, bekam der eh nichts mit.

Harrys Gesicht wurde ernst, als er dem blonden Schönling den Trank einflößte und ungeduldig abwartete, ob etwas geschah. Nach Minuten des Wartens schlug er sich allerdings leicht gegen den Kopf.

Er konnte doch gar keine Veränderung bemerken. Malfoy war ohnmächtig. Seufzend wollte sich Harry erheben, spürte aber plötzlich einen Schwindel und hielt sich verwundert am Bett fest.

Er kniff die Augen zusammen und fixierte das Gesicht Dracos, welches immer wieder zu verschwimmen schien. Was war denn nun los? Verwirrt stemmte er sich wieder hoch, doch in diesem Moment schien ein Schalter in ihm umgelegt zu werden.

Die Welt tauchte sich ins schwarz und Harry brach über Draco Malfoy ohnmächtig zusammen.
 

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Ich konnte einfach nicht widerstehen als ich die FF gestern Abend beendet hatte und beim Ende fast heulen musste.

Hier ist Platz 1 aus der Umfrage von meinem Blogg

http://sandra-blacks-world.blogspot.de/2014/07/ende-der-umfrage.html

Lg

2

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 2 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Es war angenehm still und weich als Harry langsam wieder zu sich kam. Müde und nicht gewillt jetzt aufzustehen, kuschelte er sich in sein Kissen und seine Decke, die als Wärmequelle herhalten musste. Zufrieden seufzend schlang er einen Arm um die Decke und war froh das noch keine Hermine an die Tür klopfte, um ihn zu wecken.

Doch wo er gerade beim Denken war … wie war er eigentlich in sein Bett gekommen? Und seit wann war sein Bett so breit, das er sein Bein über die Decke hinweg ausstrecken konnte, ohne das es aus dem Bett hing? Oder war das nur Einbildung?

„Ngh“

Harry horchte auf. Was war das? Oder eher, wer war das? Harry wollte jetzt nicht nachsehen und vergrub sein Gesicht fester in seiner warmen Decke, die fast schon zu glühen schien. Was war das? Und dann bewegte sich auch noch seine Decke, oder eher seine Matratze?

Müde öffnete Harry nun doch endlich seine Augen und versuchte verschwommen ein Bild zu erkennen, doch dafür brauchte er wohl oder übel seine Brille. Müde tastete er über die Decke hinweg nach seinem Hilfsmittel und das Murren wurde lauter, sodass er den Kopf hob und erschrocken den Umriss eines Kopfes erkannte.

„Uwahh“, entkam es Harry, welcher zurückzuckte und fast aus dem Bett fiel. Er konnte sich gerade noch halten und tastete auf dem Nachttisch nach seiner Brille.

„Suchst du die hier?“, schnarrte eine Stimme neben ihm kühl und Harry erkannte undeutlich seine Brille, die ihm gereicht wurde. Hastig nahm er sie entgegen, setzte sich auf und sah in ein schmales, aristokratisches Gesicht. Blonde Haare umrahmten es und blaue Augen blickten ihm kalt entgegen.

„Malfoy“, entkam es Harry geschockt, während sein Mund offen stand. Das brachte ihm ein missbilligendes Schnalzen ein, doch ihm wurde der offenhängende Mund freundlicherweise mit zwei Fingern unter seinem Kinn, zugeschoben.

Harry war ganz verdattert. Wieso lag er neben Draco Malfoy in einem großen, fast riesigen Bett? Aber stopp. Hier war doch irgendetwas faul. Seid wann hatte Malfoy blaue Augen? Und die Gesichtszüge wirkten auch ganz anders, als die seines Mitschülers.

„Habe ich mich dir letzte Nacht vorgestellt? Seltsam. Ich könnte schwören, dass du gestern noch blond warst. Aber nun gut. Raus aus meinem Bett“, schnarrte Malfoy und strich sich ein paar seiner blonden Haare aus der Stirn, während Harry ihn nur erstaunt und verwirrt ansah.

„Raus aus meinem Bett, sagte ich“, forderte Malfoy erneut scharf und verpasste Harry einen kleinen Schubs, sodass dieser aus dem Bett kullerte. Der Blonde folgte ihm und sofort lief Harry knallrot an. Sein Gegenüber war Splitterfaser nackt und verschwand in einem angrenzenden Raum.

Harry brauchte einen Moment um sich zu sammeln und schluckte hart, ehe er an sich runter sah. Sofort atmete er erleichtert aus, als er merkte, dass er noch die Kleidung vom Vorabend anhatte. Ein Shirt und eine lockere Hose. Nur seine Schuhe und die Socken fehlten. Er hatte also nichts Unanständiges mit dem Malfoy gemacht, doch wo zum Teufel war er?

Unsicher sah er sich in dem riesigen Zimmer um. Alles war sehr geschmackvoll, sehr teuer und sehr edel eingerichtet. Auf den zweiten Blick jedoch auch sehr unpersönlich. Wo war er? Und wie war er hier hergekommen? War er nicht gestern noch bei Malfoy auf der Krankenstation gewesen? Aber dann?

Harry konnte sich nicht mehr erinnern.

„Willst du ewig da unten sitzen bleiben. Du kannst verschwinden. Die Nacht ist vorbei“, erklang mit einem Mal die kühle Stimme vom Badezimmer, sodass Harry verwirrt aufsah und den Malfoy unverständlich ansah. Er sah aus wie Draco Malfoy, aber der hatte keine blauen Augen.

„Draco?“

„Mich interessiert nicht, wie du heißt. Mach, das du hier rauskommst.“

„Nicht ich. Du bist doch Draco Malfoy … oder?“, fragte Harry, ohne aufzustehen und beobachtete, wie der mittlerweile angezogene Jugendliche sich die Haare mit einem Handtuch abtrocknete. Dieser runzelte nicht mal die Stirn oder zeigte sonst eine Gefühlsregung.

„Ich muss dir ja letzte Nacht wirklich das Hirn rausgevögelt haben. Ich sag es nicht noch einmal, ver...“, doch da wurde der Malfoy unterbrochen als ein Hauself in dem Zimmer auftauchte.

„Master Lucius Malfoy Sir, euer Vater erwartet euch zum Frühstück“, piepste die Hauselfe und sah neugierig, aber auch verwundert zu dem ihm unbekannten Gast.

„Sag Vater, dass ich sofort komme, … ach und Mitsy? Kein Wort über meinen Gast“, zischte der Blonde kalt und drohend, weswegen die Hauselfe schluckte, sich noch mal verbeugte und schnell verschwand. Erst dann sah der Gastgeber wieder zu Harry, legte das Handtuch beiseite und trat auf diesen zu.

Harry wich unsicher auf dem Boden zurück, bis er die Wand im Rücken spürte. Wie konnte das nur sein? Lucius sah genauso alt aus wie er selber. Was war geschehen?

Eben dieser hockte sich vor Harry und musterte ihn ohne Emotionen.

„Scheinbar bist du wieder nüchtern, dass du jetzt so ängstlich reagierst“, schnaubte Lucius und streckte die Hand nach seinem Gast aus, doch Harry wich noch weiter zurück, was durch die Wand verhindert wurde. Der Blonde ließ sich nicht aufhalten und griff nach dem Arm. Im nächsten Moment spürte Harry ein Ziehen hinterm Bauchnabel und blinzelte gegen das helle Sonnenlicht. Sie befanden sich in irgendeinem Park.

„Das ist der Park von gestern. Von hier wirst du dich wohl allein zurechtfinden“, waren Lucius letzte Worte, bevor er wieder verschwand und Harry allein zurückließ. Dieser starrte noch immer auf die Stelle, wo der Malfoy verschwunden war.

„Was. War. Das?“, fragte Harry leise vor sich hin und spürte urplötzlich die Panik durch seinen Körper rasen. Wo war er hier? Wie kam er wieder nach Hogwarts? Es war doch mitten in der Schulzeit gewesen. Die mussten ihn doch vermissen. Die Panik, die anfing Harry zu beherrschen, übte auch einen unangenehmen Druck auf seinen Magen aus. Hastig sprang Harry auf, lief durch das weiche Gras und übergab sich in einem Busch, welcher nicht weit entfernt war und sich äußerst liebenswürdig anbot.

Er konnte sich einfach nicht beruhigen. Immer wieder kam mehr, während sich sein Bauch krampfte. Sein Körper dagegen zitterte wie Espenlaub und sein Kopf konnte das nicht verstehen. Er war eindeutig überfordert mit dem Ganzen. Seine Gedanken lagen brach, während er ab und zu Stimmen um sich herum vernahmen.

Menschen, die sich über ihn amüsierten, ihn für einen betrunkenen hielten, ihn angewidert beobachteten oder einfach nur schnell weiter gingen. Keiner von ihnen dachte daran, sich bei dem Jugendlichen nach dessen Befinden zu erkundigen. Keiner von ihnen tat etwas. Nichts. Gar nichts.

Harry sank erschöpft und mit Tränen in den Augenwinkeln auf die Knie und wünschte sich einfach nur aufzuwachen. Am besten in seinem Bett im Gryffendorturm, in der Wirklichkeit. In einer Welt, die ihn nicht verwirrte, wo er sich sicher fühlte und es am besten keinen Malfoy gab.

Vorsichtig versuchte sich Harry aufzurichten und verdrängte das Gefühl, sich erneut zu übergeben. Mit brennenden Augen sah sich Harry um. Was sollte er tun? Wo sollte er hin?

So viele offene Fragen, doch auf keine schien eine Antwort greifbar zu sein. Müde und barfuß lief er zur nächsten Bank des Parks und war kurz froh, dass kein Winter, sondern Sommer zu herrschen schien. So musste er wenigstens nicht frieren.

Zu seiner Erleichterung fand er in einem der Mülleimer sogar eine Tageszeitung, die er sich trotz der Blicke herausnahm und auf das Datum schaute. Seine Finger fingen an zu zittern, während sein Gesicht das Letzte bisschen Farbe verlor.

„London der 24.07.1977. Ich bin ...“, doch Harry brach ab und senkte die Zeitung, nur um sich hastig zur Seite zu lehnen und sich erneut zu erbrechen. So unruhig war sein Magen schon lange nicht mehr gewesen. Eigentlich, seit er Voldemort besiegt hatte und nun? Ihm ging es Wort wörtlich beschissen oder zum kotzen. Vielleicht auch beides zusammen.

Wieso war er in der Zeit zurückgereist? Er hatte doch gar keinen Zeitzauber ausgesprochen und angegriffen wurde er ja auch nicht. Er hatte ja nicht mal den Trank an sich selber ausprobiert, sondern an Malfoy junior.

Wieder mal brachte ihm dieses Frettchen nichts als Ärger. Es war zum Haare raufen und aus der Haut fahren. Nichts als Ärger hatte er mit diesem arroganten Schönling.

Wie sollte er jetzt wieder zurückgelangen? Wie sollte er wieder in seine Zeit kommen? Was würde geschehen, wenn man ihn als Zeitreisenden enttarnte? Dabei hatte er es ja nicht absichtlich gemacht. Zudem hatte er noch ein Hogwartsjahr vor sich, doch ohne Geld und Identität konnte er da nichts machen. Vielleicht sollte er einen Brief an Professor Dumbledore schicken. Dieser wusste bisher immer Rat und er war auch verschwiegen gegenüber dem Ministerium. Oder war das in dieser Zeit noch anders?

Hatte er eine Chance das alles durchzustehen? Dabei hatte er gehofft, dass er nach Voldemort endlich seine Ruhe hatte. Dass er ein eigenes Leben anfangen konnte. Dass er einfach nur frei wäre.

Erneut zog sich sein Magen fest zusammen und sagte ihm damit, dass noch ein wenig im Magen war, was hinaus wollte. Harry bezweifelte es zwar, doch er beugte sich erneut zur Seite und erbrach nur noch Galle. Der Geschmack war wirklich widerlich, doch er hatte nichts zum Ausspülen dabei.

„Bei Merlin. Bitte tu mir das nicht an. Ich weiß doch nicht wohin“, meinte Harry am Ende seiner Kräfte, obwohl es noch immer früher Morgen war, und vergrub sein Gesicht in den Händen.

„Merlin wird dir da nicht helfen, … ist alles Okay mit dir?“, fragte eine angenehm warme Stimme und kurz fragte sich Harry, ob er es war, der angesprochen wurde. Die Hand auf seiner Schulter bestätigte die Frage. Er war wirklich gemeint. Hatte sich ein Passant also wirklich dazu herabgelassen, mit ihm zu sprechen und nicht nur zu gaffen?

„Nein“, krächzte Harry deswegen auf die Frage, ob alles gut war, und hielt sich eine Hand auf den Mund, da ihm schon wieder übel wurde.

„Du solltest nach Hause oder zumindest zu einem Heile... einem Arzt“, erwiderte sein Gegenüber und etwas verwirrt sah er auf. War das ein Zauberer? Wollte der gerade Vorschlagen, das er zu einem Heiler gehen sollte?

Harrys Blick wanderte über eine Jeans hinauf zu einem hellen Hemd bis hin zu zwei braunen Augen, die hinter einer Brille versteckt waren.

Harrys Augen weiteten sich für einen Moment, doch dann war es endgültig mit ihm vorbei. Mit einem schwachen fragendem „du?“, brach er einfach zusammen. Die verwirrt-erschrockenen Augen, die sich aufgrund des Zusammenbruchs weiteten, sah er deswegen nicht mehr.

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Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 3 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Eindeutig.

Harry nahm sich vor, nie wieder kleine Trolle zu verschlucken. Nicht, dass er es irgendwann mal ausprobiert hatte, doch eindeutig hatten sich welche eingeschlichen und tanzten jetzt Samba in seinem Kopf, vorzugsweise auf seiner Stirn. Ob sie dazu auch das passende Outfit trugen?

Harry stöhnte bei diesem Gedanken nicht sehr begeistert auf und versuchte sich auf die Seite zu drehen. Sofort durchzuckte ihn ein schmerzhafter Stich am Hinterkopf, was ihn kurz wimmern ließ, ehe er es endlich wagte, die Augen zu öffnen. Das erste, was ihm auffiel, war, dass er nicht im Gryffendorturm und auch nicht in Malfoys Zimmer war. Das Zimmer war angenehm groß und in Brauntönen gehalten. Das Bett, indem er lag, war gemütlich und roch frisch, was ihn unbewusst lächeln ließ.

Wo auch immer er war, er fühlte sich pudelwohl. Doch was war jetzt eigentlich wieder geschehen? Er war zuletzt von Malfoy in einen Park gebracht worden. Scheinbar hatte dieser geglaubt, dass er ein Betthäschen oder so was gewesen war. Kurz schickte Harry seine Gedanken durch den Körper, doch er fühlte sich unversehrt. Weder tat sein Hintern weh oder ziepte, noch fühlte er eine Befriedigung, wie nachdem er sonst immer selber Hand angelegt hatte. Aber Moment? Seid wann gab es in einer Reinblüterfamilie wie bei den Malfoys schwule Kerle und wie konnte es Lucius sein? Dieser hatte doch immer Narzissa an seiner Seite gehabt und sogar Nachwuchs gezeugt.

Verwirrt runzelte Harry die Stirn. Hatte er da etwas nicht mitbekommen? Oder war es vielleicht nur eine Phase, die fast jeder Teenager mal hatte. Denn ganz offensichtlich war er hier in einer früheren Zeit. In einer, wo Lucius Malfoy gerade sein siebtes Schuljahr antreten würde. Malfoy und ... seine Eltern und Sirius auch.

Sofort schlug Harrys Herz vor Freude schneller. Vielleicht hatte er sogar die Chance sie zu sehen? Das wäre einer seiner größten Wünsche, neben der Tatsache das er Draco Malfoy nicht mehr sehen musste.

In genau diesem Moment vernahm er Schritte von draußen. Ohne sich zu bewegen, beobachtete er mit Argusaugen die Tür, welcher sich kurz darauf öffnete. Es war eine Frau mittleren Alters, die herein kam und hinter sich die Tür leise wieder schloss. In ihrer Hand trug sie ein Tablett auf der Harry eine Kanne, eine Tasse und einen Teller mit Broten erkannte.

Wer war die Frau?

„Ah, du bist schon wach? Wie geht es dir?“, fragte die Frau direkt, als sie Harrys offene Augen bemerkten.

„Äm … hallo. Bis auf die Kopfschmerzen geht es mir ganz gut, … mein Name ist Harry. Wo bin ich hier?“, fragte Harry etwas unsicher und setzte sich vorsichtig auf. Sofort protestierten die Trolle in seinem Kopf und legten etwas an Tempo zu.

„Hallo Harry. Mein Name ist Rose Potter. Mein Sohn hat dich mitgebracht, nachdem du wohl auf einer Parkbank zusammengebrochen bist. Mein Mann hat dir bequemere Kleidung angezogen und deine Sachen hier auf den Stuhl gelegt. Dein Zauberstab liegt auf dem Nachttisch, aber hier. Nimm erst mal den Trank, dann verschwinden die Kopfschmerzen ganz schnell wieder“, sprach die Frau munter drauf los und sah nicht, mit was für großen Augen Harry sie ansah.

Eine Potter? Das da sollte eine Potter sein? War sie vielleicht seine Oma? Die Mutter von James Potter? Durfte es wirklich wahr sein?

„Harry?“ Verwirrt sah dieser auf das Fläschchen, nahm es aber an und trank es ohne Bedenken, nur um es leer zurückzugeben. Sofort spürte er die Kopfschmerzen verschwinden und seufzte erleichtert auf.

„Besser?“, fragte Rose lächelnd und bekam ein dankbares Nicken.

„Gut. Würdest du mir verraten, wie alt du bist, wo deine Eltern sind und was mit dir los war?“, fragte die Frau lächelnd und stellte das Tablett neben dem Zauberstab auf dem Nachttisch ab, um sich selber auf den Bettrand zu setzen.

„Ich werde am 31.Juli, siebzehn Jahre alt. Meine Eltern sind verstorben und ich bin Waisen. Und was los war? Ich denke, … na ja. Mir war ziemlich schlecht gewesen. Vielleicht noch der Überbleibsel meiner letzten Grippe oder so“, lächelte Harry verlegen, auch wenn es ihm zuwider war, diese Frau anzuflunkern.

„Doch schon so alt? Ich hätte dich vielleicht auf dreizehn geschätzt.“ Staunend sah Rose den kleinen und sehr dürren Jungen an. Harry sah zerknirscht zur Seite. Dank Tante Petunia und Onkel Vernons Behandlung sah er schließlich so aus. Der Nahrungsmangel und die schlechte Behandlung waren an sich, reines Gift für einen Kinderkörper.

„... wo wohnst du denn, wenn du ein Waisenkind bist? Wir würden gerne deine Erziehungsberechtigten informieren, damit sie sich keine sorgen um dich machen“, fragte Rose mit einem aufmunternden Lächeln weiter und reichte Harry eine Tasse Tee, der sie auch annahm. Vorsichtig nippte er daran und überlegte sich, was er antworten konnte.

„Ich … ich habe keine Verwandten mehr und auch keinen Erziehungsberechtigten. Sie sind alle … bei einem Unfall ums Leben gekommen“, seufzte Harry betrübt, was nur die Halbwahrheit war, doch er wollte sich nicht in Lügen verstricken.

„Das tut mir Leid für dich. Hast du denn Freunde, wo du die Zeit bis zu deinem letzten Schuljahr unterkommen kannst?“, fragte sie sanft doch Harry schüttelte den Kopf. In dieser Zeit hatte er niemanden. Zumindest niemanden der ihn kannte.

„Und was ist mit deinen Sachen? Wo wohnst du denn?“, fragte Rose nun wirklich besorgt, was Harry sehr unangenehm war.

„Meine … meine Sachen wurden mir auf der Reise hier her geklaut. Ich konnte mich nicht wehren, da Zaubern für Minderjährige ja verboten ist. Ich wollte eigentlich in den Tropfenden Kessel aber jetzt habe ich ja nicht mal mehr Gold. Das war im Koffer gewesen“, seufzte Harry und hoffte, dass man ihm das glauben würde.

Das entsetzte Gesicht von Rose tat ihm leid. Er hatte nicht vorgehabt, seine vermutliche Oma anzulügen, doch ihm blieb da keine Wahl.

„Das ist ja schrecklich“, murmelte Rose und deckte Harry fürsorglich auf Hüfthöhe zu, was diesen etwas beschämte. Noch nie hatte das jemand getan, … außer Sirius damals.

„Du ruhst dich jetzt noch etwas aus und ich gehe runter und rede mit meinem Mann darüber. Sicher kommen mein Sohn und seine Freunde noch mal bei dir vorbei. Also wundere dich nicht“, lächelte sie Harry fast schon liebevoll entgegen und erhob sich.

„Und iss ein wenig. Das wird deinen Magen beruhigen“, fügte sie noch hinzu, ehe sie das Zimmer verließ und Harry mit seinen Gedanken alleine ließ.

Harry sah ihr noch einen kurzen Moment hinterher und stellte die Tasse zurück, nur um eine Kleinigkeit zu essen. Es schmeckte wahnsinnig gut, auch wenn es nur geschmierte Brote waren. Erst danach glitt er zurück in die Kissen und kuschelte sich zurecht. Noch immer fühlte er sich schrecklich wohl hier und hoffte sogar, dass man ihn nicht rausschmiss.

Viel Zeit zum Wohlfühlen und Nachdenken hatte er allerdings nicht. Er vernahm schon wieder Schritte vor der Tür und diesmal sogar drei verschiedene Stimmen. Neugierig beobachtete Harry wie sich die Tür öffnete und drei junge Männer hereinkamen. Zwei mit schwarzen Haaren und einer mit braunem Haar.

„Denkst du echt, der ist wach?“, fragte einer von ihnen und sofort ran Harry ein angenehmer Schauder über den Rücken. Die Stimme war so unverwechselbar, auch wenn sie hier noch nicht so gebrochen klang. Sirius Black.

„Klar. Mom hat doch gesagt sie hat grade mit ihm gesprochen“, lachte der zweite mit dem schwarzen Haar und der Brille auf der Nase, den Harry als James Potter identifizierte.

„Ich hoffe bloß, der denkt nicht, wir wären ein Irrenhaus, wenn er euch live und in Farbe mitbekommt“, seufzte der Dritte und letzte im Bunde, was Harry sanft lächeln ließ. Remus Lupin war schon immer der vernünftigste der Bande gewesen.

„Ah schau. Er ist wach. Ich hab es dir ja gesagt“, lachte James und kam zum Bett rüber. Harry setzte sich schweigend auf und lauschte, wie sie sich vorstellten. Hoffentlich waren sie nicht misstrauisch, auch wenn Harry wusste, dass er sich sehr verändert hatte. Er glaubte nicht, dass er und James sich noch sehr ähnlich sahen. Remus aus seiner Zeit hatte ihm immer gesagt, wie sehr er sich verändert habe und das die Merkmale von James kaum noch an ihm zu finden waren. Ob das gut oder schlecht war, würde sich noch zeigen.

„Ich bin Harry“, stellte er sich schlussendlich auch vor und sah unsicher zu seinem Vater auf. Er war so jung. Das hier war noch nicht sein Vater, auch wenn sein Herz das anders sah.

„Dir geht’s wieder besser? Du sahst echt nicht gut aus, als ich dich aufgelesen habe“, grinste James sacht und schien dennoch irgendwie besorgt zu sein.

„Mir geht es wieder besser. Danke für deine Hilfe, die kam gerade richtig.“

Bevor sie allerdings weiter reden konnten, öffnete sich die Tür erneut und Rose steckte den Kopf herein. Ihr Lächeln wurde eindeutig belustigt als sie die drei Jungs erblickte, kam aber trotzdem rein.

„Harry? Ich habe mit meinem Mann gesprochen. Du kannst die letzten Tage bis zum Schulanfang hier bleiben und fährst dann gemeinsam mit den Jungs hier nach Hogwarts. Ich werde dem Direktor einen Brief schreiben. James? Du kannst Harry in die Winkelgasse begleiten und mit ihm seine Schulsachen kaufen. Das Geld kriegst du unten und keine Abstecher zu Zonkos Scherzartikelladen. Du auch nicht Sirius“, mahnte sie ihre Jungs, die nur unschuldig zurückblickten.

„Wir doch nie Mom. Was denkst du von uns“, fragte James unschuldig-empört.

„Genau. Wir würden doch nie in diesen verteufelten Laden reingehen“, stimmte Sirius zu, worauf Rose jedoch nur lachte und ihnen sanft durchs Haar wuschelte.

„Gerade ihr beiden nicht“, schmunzelte sie und sah zu Remus rüber.

„Es wäre schön, wenn du etwas auf die beiden Achten könntest, auch wenn ich mir sicher bin, dass die Jungs nicht leicht zu Handhaben sind“, bat Rose belustigt, weswegen Remus hilflos aufseufzte.

„Die bringen mich noch um mein letztes Bisschen anständigen Verstand. Aber gut. Nur für dich Rose“, lächelte er schelmisch zurück.

Kurz warteten sie, bis Rose aus dem Zimmer war, ehe sich die drei Rumtreiber ihrem Gast zuwendeten und diesen ein wenig ausfragten. Harry gefiel die Runde und er freute sich die lang vermissten Gesichter wieder zu sehen oder auch mal in live zu erleben. Es war etwas anderes als nur auf ein Foto zu starren, oder durch den Kamin oder über Brief mit jemandem zu kommunizieren.

Am Abend rief Rose die vier Jungs zum Essen runter. Harry hatte sich die frisch gewaschenen Sachen übergezogen, die er als Einziges sein eigenen nennen konnte und folgte den Rumtreibern nach unten. Lachend setzten sie sich an den Tisch, wo Harry auch endlich James Vater und seinen Opa kennenlernen durfte. Mit großen Augen sah er den großen Mann, mit dem breiten Kreuz, dem sehnigen Körper, mit zart definierten Muskeln und dem schwarzen Kinnbart entgegen.

Er war eindeutig noch im besten Alter und sah aus wie Anfang dreißig.

„Hallo. Mein Name ist Charls. Es freut mich dich kennenzulernen Harry“, grüßte dieser ihn mit einem festen Händedruck. Sein Blick wurde fragend, als er den erstaunten Blick wahrnahm, und kratzte sich unsicher am Kopf.

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Charls und Harry riss sich hastig am Riemen.

„Ja, danke. Alles in Ordnung. Vielen Dank das sie mich die Woche hier wohnen lassen“, bedankte sich Harry artig und setzte sich hastig auf dem ihm zugewiesenen Platz, während James Grinsen so breit, wie ein 50 cm langes Lineal war. So kam es Harry zumindest vor.

„Du starrst, als hättest du einen Geist gesehen“, lachte Sirius amüsiert und Harry spürte sofort, wie er errötete.

„Mensch Sirius. Musst du andere immer ärgern?“, fragte Remus tadelnd und bekam ein empörtes Schnauben.

„So viele Leute Ärger ich doch gar nicht. Sind doch nur Malfoy, Schniefelus und die ganzen anderen Slytherin. Meinen herzallerliebsten Bruder nicht zu vergessen“, lachte Sirius gehässig und bekam von Rose einen etwas bösen Blick.

„Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst freundlich zu anderen sein, Sirius Black“, rügte sie den Jugendlichen, welcher seinen besten Welpenblick aufsetzte.

„Aber liebste Rose. Wir sorgen doch nur für Ordnung in der Schule. Dass alle immer pünktlich sind, dass alle lieb, freundlich und brav sind, dass ...“, doch da wurde er auch schon unterbrochen. Harry konnte nicht anders als leise zu glucksen, was die Rumtreiber selber belustigte.

„Was. Glaubst du mir etwa nicht?“, fragte Sirius sofort und plusterte seine Wangen auf.

„Nicht wirklich. Du wärst glaubwürdiger, wenn der Schalk nicht groß und breit in deinem Gesicht stehen würde“, kicherte Harry hinter vorgehaltener Hand.

„Siehst du? Ich hab es dir ja immer wieder gesagt“, seufzte Remus belustigt, was alle am Tisch zum Lachen brachte. Sirius schmollte zuerst ein wenig, bis er dann auch mit einfiel. Schlussendlich konnten sie dann aber doch zu Abend essen.

„Wollte Lily diese Sommerferien eigentlich auch noch kommen?“, fragte Rose nach einer Weile und sofort lauschte Harry seine Ohren.

„Zugesagt hat sie. Wann wollte sie noch mal kommen?“, fragte James und wendete sich Remus zu welcher auf seine Armbanduhr schaute.

„In 3,2,1, jetzt“, und genau in diesem Moment klingelte es an der Tür. Harrys Herz setzte für einen Moment aus und er starrte in Richtung Flur.

„Du sollst uns doch vorher Bescheid geben. Dann lass sie wenigstens herein“, tadelte Rose ihren Sohn und schon war Besagter aufgesprungen und eilte zur Haustür, bevor ihm ein Hauself zuvor kam.

„Liebste Lily. Wie schön das du mich besuchen kommst“, ertönte James übermäßig erfreute Stimme.

„Lass das Potter oder ich geh gleich wieder. Ich weiß eh nicht, warum ich mich von dir hab überreden lassen“, keifte eine kraftvolle Stimme, sodass Harry neugierig zur Tür blickte, doch sehen konnte er nichts.

„Jetzt sei doch nicht so. Ich habe dir sogar schon Decke und Kissen in mein Bett gelegt, damit du es gemütlich hast“, plapperte James munter weiter.

„Spinnst du? Als würde ich mit dir in einem Zimmer schlafen. Ist dir einer deiner Scherzeartikel zu Kopf gestiegen?“, fauchte Lily und endlich traten die beiden ins Esszimmer. Lily war in Harrys Augen eindeutig eine Schönheit. Er konnte kaum die Augen von ihr abwenden. Und sie sollte mal seine Mutter werden? Zumindest nur dann, wenn James endlich aufhören würde, sie zu provozieren.

„Guten Abend Rose, guten Abend Charls“, lächelte sie die beiden Erwachsenen an und nichts war mehr von ihrer Wut James gegenüber zusehen.

„Hallo Lily. Wie schön das du uns noch besuchen kommst. Setz dich und iss mit“, bot Rose freundlich an und Lily kam dem auch nach und ließ sich neben Sirius nieder. James jedoch nutzte die Chance und scheuchte seinen besten Freund auf seinen Stuhl, um neben seiner angebeteten sitzen zu können. Lily beantwortete dies mit einem missbilligenden Stirnrunzeln.

„Benimm dich James“, mahnte nun auch Charls seinen Sohn, welcher endlich nachkam und anständig sein Mahl beendete.

Als alle fertig waren, zeigte Rose Lily ihr Zimmer, welches sich zum Glück nicht als das Zimmer von James herausstellte. Erst dann machte sich Lily auch freundlichst mit Harry bekannt, der kaum ein Wort herausbrachte, immer wieder leicht errötete und ziemlich nervös war.

Man traf ja schließlich nicht jeden Tag seine verstorbenen Eltern, auch wenn es bei Lily deutlicher als bei James war.
 

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leider scheint mir das Kapitel nicht ganz so spannend, aber im nächsten wird es gewiss wieder besser.

Ich hoffe es gefällt euch trotzdem bisher :D

4

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 4 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Harry fühlte sich eindeutig mehr als wohl zwischen seiner zukünftigen Familie. Die Tage vergingen wie im Flug und die Bestätigung zur Aufnahme in Hogwarts hatte er auch keine zwei Tage später erhalten. Das hieß, sie wollten endlich in die Winkelgasse, da auch die anderen ihre Listen bekommen hatten.

Harry war es direkt unangenehm, als er merkte, dass die Potters seine Sachen bezahlten, doch er hatte ja selber kein Geld. Zudem mussten auch noch Kleidung, Schuhe und Umhänge für ihn besorgt werden, was gewiss nicht billig war. Er hatte Rose auch direkt versprochen, ihr alles zurückzuzahlen. Sie wusste ja nicht, dass er irgendwann mal ihr Enkel wäre. So nickte Rose bestätigend und ließ die Jugendlichen abziehen.

Die Winkelgasse hatte sich kein Stück verändert, das bemerkte Harry sofort. Zufrieden lief er neben Lily, welche die Zeit nutzen wollte, um Harry ein wenig über Hogwarts zu erzählen. Die letzten Tage hatten es Sirius und James nämlich für wichtig erachtet, ihrem Gast alle möglichen Scherzartikel zu zeigen und von Streichen gegenüber der Slytherin zu schwärmen.

Gerade war Lily bei den einzelnen Unterrichtsstunden, als Sirius plötzlich stehen blieb, James in die Seite stupste und auf einen Laden deutete.

„Na wenn haben wir den da. Unser verwöhntes Prinzeschen“, spottete James direkt und Harry sah genau wie Lily und Remus zu der besagten Person.

„Nicht schon wieder, James“, seufzte Lily und klang irgendwie enttäuscht.

Harry erkannte ebenfalls, um wen es sich handelte und erstarrte. Sofort spürte er, wie sein Magen unruhig wurde.

„Die unterbelichteten Gryffendorks. Man hat aber auch keine Ruhe vor euch, oder bekommt ihr nicht genug Streicheleinheiten?“, erwiderte Lucius Malfoy kalt und zauberte seine Einkaufstüte klein, um sie einzustecken. Harry registrierte sofort, das Malfoy demnach schon volljährig sein musste. Ebenso wie Sirius, Remus, James und Lily. Nur Harry war noch minderjährig. Ihm gefiel dieses Zusammentreffen nicht und doch landete Malfoys Blick ziemlich schnell auf ihm.

Nur minimal, kaum merklich zog sich eine Augenbraue nach oben, doch er sagte nichts zu ihm, was Harry einerseits erleichterte, andererseits aber auch etwas enttäuschte. Nicht mal eine klitzekleine Anmerkung, weder positiv noch negativ.

„Wo denkst du hin. Aber ich habe hier etwas und dachte mir, dass es dich gewiss interessieren würde“, grinste Sirius frech und warf im nächsten Moment ein Pulver auf den blonden Jugendlichen. Dieser hatte nicht schnell genug reagiert und bekam alles ins Gesicht. Hustend und niesend versuchte er sich das Pulver, aus dem Gesicht zu wischen. Harrys Augen wurden groß, als er merkte, wie sich das blonde Haar anfing zu verfärben. Erst rot, dann grün, dann blau, lila, orange, braun, gelb, schwarz und immer so weiter. Lucius Haar strahlte abwechselnd in den unterschiedlichsten, intensivsten Farben.

„Mach das rückgängig, Black“, knurrte der Malfoy zornig.

„Ach nö. Wir müssen außerdem weiter“, grinste dieser nur und ging mit dem kichernden James weiter. Remus konnte sich das amüsierte Grinsen eben so wenig wie Lily verkneifen. Nur Harry war hin und her gerissen. Er sah deutlich, wie wütend Malfoy war, doch hatte dieser das nicht auch verdient? Seufzend folgte er den Rumtreibern und warf nur einen letzten Blick über die Schulter. Malfoy sah ihnen nach und stülpte sich die Kapuze seines Umhangs über die bunten Haare, um sie vor den Blicken anderer zu schützen. Der Blick lag dabei jedoch zornig auf den verschwindenden Gryffendors.

„Wie der geschaut hat“, lachte Sirius amüsiert.

„So macht der Einkauf eindeutig mehr Spaß“, stimmte James ihm zu.

„Ich finde den Einkauf besser, wenn es ruhig bleibt“, eriwiderte Remus, auch wenn er nicht bestritt, dass er seinen Spaß gehabt hatte.

„Das war verdammt kindisch von euch und ihr wollt erwachsen sein? Selbst Peter und Severus sind erwachsener als ihr“, schnappte Lily wütend, warf ihr rotes Haar über die Schulter und verschwand im nächsten Buchladen.

„Was ist den jetzt schon wieder mit der los?“, murrte Sirius und auch James sah ihr unverständlich hinter her.

„Ist das so schwer zu verstehen? Es geht ihr gegen den Strich, dass ihr jedes Mal streiten müsst“, erklärte Remus ruhig und schien, als wäre es nicht das erste Mal.

„Keinen Sinn für Humor“, brummte Sirius und sah kurz zu seinem besten Freund rüber.

„Was findest du nur an ihr?“, fügte er noch fragend hinzu.

„Das verstehst du nicht Tatze“, murmelte James leise, sodass Harry ihn kaum verstanden hätte, wenn er nicht direkt neben ihm stände.

„Nein. Das verstehe ich wirklich nicht“, brummte Sirius kopfschüttelnd, griff sich Remus und verschwand in der Apotheke, wo sie noch Trankzutaten besorgen mussten.

„Alles Okay?“, fragte Harry nach Kurzem schweigen und legte James vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Dieser sah auch zu ihm rüber und lächelte schwach.

„Klar. Alles in Ordnung. Das ist ganz normal bei uns. Remus die Stimme der Vernunft. Sirius mein bester Freund und größter Scherzkeks und Lily die Unerreichbare und Kluge. Keine Ahnung, warum sie sich mit uns abgibt, aber ich genieße ihre Nähe“, schmunzelte James sanft, was auch Harry lächeln ließ.

„Ich denke, sie mag dich auch irgendwie. Warum würde sie sonst immer wieder kommen, obwohl du sie ziemlich nervst“, meinte Harry aufmunternd und bekam einen kurzen Seitenblick.

„Denkst du wirklich?“ Ein Kopfnicken war ihm Antwort genug. Sofort griff er sich Harrys Arm und schleifte ihn in den nächsten Klamottenladen.
 

Die letzten Tage der Sommerferien vergingen schnell. Es waren die Besten, die Harry je gehabt hatte. Nichts konnte er damit vergleichen. Nichts was er je erlebt hatte. Nichts konnte mit seiner Familie mithalten, nicht mal Ron, Hermine und die Weasleys.

Mit den Rumtreibern lachte er sehr viel, wobei Remus ihm etwas beim Lernen half. Mit Lily konnte er allerlei Gespräche führen. Mit Rose konnte er gut und gern mal schweigen, während er ihr beim Kochen half. Es hatte ihn gewundert, da es ja mindestens eine Hauselfe gab, doch scheinbar machte Rose manches gern selber im Haushalt. Charls bot sich die Zeit über an, ihm Zaubertränke ein wenig näher zu bringen, da Harry mal erwähnt hatte, dass dies sein absolut schwächstes Fach war. Zu Harrys Verwunderung schaffte er durch dessen Hilfe, die meisten Tränke richtig zu brauen.

Harry bemerkte jeden Tag, jede Stunde und Minute, wie sehr er sich hier zu Hause fühlte. Er dachte nur selten an seine Zeit und grübelte auch nicht darüber nach, wie er hier hergekommen war oder was noch geschehen würde.

Am letzten Ferientag wurde Harry erst spät wach, machte sich verschlafen frisch und kam dann ins Speisezimmer. Harry hatte die letzten Tage die Zeit genutzt, um sich die kleine Villa näher anzusehen. Sie war nicht allzugroß, sodass Harry keine Angst haben musste, sich zu verlaufen, doch auch nicht zu klein. Es gab eine Menge Gästezimmer und andere Räume.

„Happy Birthday“, riefen plötzlich alle Stimmen durcheinander und Harry sah erstaunt auf. Seine Augen wurden immer größer als er sah, das über dem Tisch ein Banner hing auf dem Alles Gute zum Geburtstag Harry, stand. Am Tisch saßen seine Familie und seine Freunde aus dieser Zeit und auf dem Tisch stand sogar das ein oder andere kleine Geschenk auf seinem Platz.

„Was …?“, hauchte Harry überrascht und fand sich wenig später in Lilys Armen wieder die ihm noch mal lächelnd gratulierte. Erst dann fing er an zu strahlen. Sie feierten seinen Geburtstag den ganzen Tag. Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen, während sie zusammen auf dem Grundstück der Potters einige Runden mit dem Besen flogen und sich jagten.

Am Abend fiel Harry ganz geschafft in sein Bett zurück. Kurz nur ließ er den Tag vor seinem inneren Auge vorbeiziehen und schlief zufrieden ein.

Am nächsten Tag mussten sie sich beeilen, um pünktlich in den Hogwartsexpress einzusteigen. Sirius sprang sogar im letzten Moment hinein, da fuhr der Zug auch schon ab. Zusammen suchten sie sich ein Abteil. Harry ließ sich direkt am Fenster nieder und blickte hinein. Es war seltsam. Er hatte schon ein halbes Jahr seines siebten Schuljahres hinter sich gebracht gehabt, doch jetzt fing er wieder von vorne an.

Ob er wohl je wieder in seine Zeit zurückkommen würde? Oder blieb er jetzt für immer hier? Wenn ja, dann würde auch Voldemort noch leben und er musste diesen schon wieder umbringen. Hatte denn einmal nicht gereicht? Aber wenn es ihm gelang, dann konnte er die Zukunft ändern und er musste die, die ihm lieb gewordenen waren, nicht wieder verlieren.

Durch das Öffnen der Abteiltür wurde er aus seinen Gedanken aufgeschreckt. Vor ihnen stand ein pummeliger Junge mit mausgrauem Haar und tränenden Augen.

„Peter“, lachte Sirius freudig und grüßend, doch sofort entwich Harry ein Knurren. Er konnte es sich nicht verkneifen. Er hasste Peter Pettigrew aus tiefstem Herzen. Nur diesem Widerling hatte er den Tod seiner Eltern zu verdanken. Wegen ihm musste Sirius nach Askaban. Aus seinem Blick sprach der pure Hass, was auch seine Freunde und Peter bemerkten.

„Wer ist das denn?“, quietschte Peter ängstlich und wollte sich auf den letzten Sitz, Harry gegenüber hinsetzen, doch Harry hob die Füße und legte sie direkt auf den Sitz. Er verwehrte ihm einfach die Möglichkeit sich dazu zusetzen.

„Harry?“, fragte James verwundert, doch Harry knurrte den pummeligen Jungen nur drohend entgegen.

„Ich, … ich suche mir lieber … ein anderes Abteil. Bis später“, stotterte Peter und verschwand eilig aus dem Abteil. Harry zog seine Füße sofort zurück und wurde sich der verwirrten Blicke bewusst. Sofort sah er beschämt auf seine Finger.

„Was war denn das?“, wollte Remus verwundert wissen und hatte sein Buch, indem er eben noch gelesen hatte, auf dem Schoß, abgelegt.

„Ich, also ...“, hauchte Harry und überlegte fieberhaft, was er sagen sollte.

„Ich hatte ein ungutes Gefühl im Bauch und da reagiere ich manchmal so“, hauchte Harry unsicher und hoffte, dass man ihm diese Antwort abnahm.

„Du musst dir echt keine Sorgen machen. Peter gehört zu uns, auch wenn er etwas tollpatschig wirkt“, grinste James versöhnlich und stupste Harry gegen die Seite, doch dessen Blick blieb betrübt.

„Hey. Jetzt lach doch mal wieder. Du musst dich ja nicht mit ihm anfreunden, wenn dir dein Bauch etwas anderes sagt“, lächelte Lily aufmunternd, sodass Harry sich zu einem Lächeln zwang.

In genau diesem Moment trat eine weitere Person in das geöffnete Abteil, hielt aber sofort inne. Der Blick lag kalt auf ihnen.

„Ich hoffe, dir hat dein Souvenir aus der Winkelgasse gefallen Blondine?“, fragte Sirius fies.

Harry betrachtete den blonden Malfoy, und ohne das er etwas dagegen machen konnte, erschien das Bild eines nackten Malfoy vor seinen Augen. Sofort spürte er eine angenehme Hitze in seinem Gesicht und sah in die blauen Augen seines Gegenübers. Der Augenkontakt hielt nicht sehr lange, da drehte sich Lucius ohne etwas zu sagen um und verschwand.

„Der war ja nicht sehr gesprächig“, meinte James überrascht, zuckte dann aber mit den Schultern und widmete sich wieder Lily.

Harry dagegen entschuldigte sich, da er mal auf Toilette musste, und verließ das Abteil. Weiter vor sich, sah er den Malfoy gerade in einem anderen Abteil verschwinden. Vielleicht konnte dieser ihm ja sagen, wie er in dessen Bett gekommen war.

Mutig öffnete er wenig später die besagte Tür und erblickte Malfoy im Beisein eines anderen Slytherin. Harry erkannte ihn auf Anhieb. Severus Snape. Hager, fettig wirkendes Haar, eine Harkennase und tiefschwarze Augen.

„Was willst du hier? Verschwinde, wir haben keinen Platz für dich“, zischte Lucius kalt, als er Harry erblickte.

„Ich wollte hier auch gar nicht rein. Ich wollte fragen, ob wir reden können.“

„Ich sehe keinen Grund dazu, also nein und nun ...“ Lucius ließ den Satz offen und wendete sich ab.

„Ich greife zwar ungern zu solchen Mitteln, aber ich glaube, deine Slytherinfreunde wissen noch nicht von deinem Geheimnis ...“, erwiderte Harry trocken und drohend. Er ahnte, das Homosexualität bei den Schlangen nicht gern gesehen, wenn nicht sogar verpönt war. Es schien auch zu wirken. Der Blonde drehte sich zornig zu ihm um und ignorierte den erstaunten Blick von Severus.

„Drohst du mir?“, wollte der Malfoy leise, aber verdammt eisig wissen.

„Ein Versprechen, … Malfoy“, konterte Harry genauso eisig. Er fühlte sich ein wenig an die Auseinandersetzungen mit Malfoyjunior zurückversetzt und doch war es auch irgendwie ganz anders.

Einen Moment war es still zwischen ihnen, ehe der Blonde nickte und ihm hinaus folgte. Sie fanden leider kein freies Abteil mehr, sodass Harry ihn kurzerhand auf eine der Toiletten zog und diese abhörsicher verschloss.

„Wenn du noch eine Runde vögeln willst, dann muss ich dich enttäuschen“, meinte Lucius ablehnend, was Harry kurzzeitig in Verlegenheit stürzte, doch er riss sich zusammen und sah ihm fest in die Augen.

„Darauf kann ich gut und gern verzichten. Ich wollte dich allerdings fragen, wie ich in dieser Nacht in dein Bett gekommen bin“, fragte Harry ernst und sah kurzzeitig Verblüffung in den blauen Augen aufblitzen, ehe er sich wieder unter Kontrolle hatte.

„Du weißt nichts mehr.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.

„Gar nichts“, seufzte Harry und fuhr sich durch seine Schulterlangen, schwarzen Haare und versuchte so viel Abstand wie mögliche zwischen ihnen einzuhalten. Der Slytherin machte ihn verdammt nervös.

„Ich kann es dir ja zeigen“, grinste der Malfoy plötzlich und überbrückte den letzten Abstand zwischen ihnen. Erschrocken sah Harry auf und direkt in die eisblauen Augen, die ihm so verdammt nah waren.

„Ich … also … äm … nein. Es reicht, wenn du es mir erzählst“, protestierte Harry stotternd und versuchte den Malfoy von sich wegzudrücken. Stattdessen presste dieser sich jedoch näher an ihn ran. Kein Blatt passte mehr zwischen die beiden.

„Wir trafen uns in einer Zaubererdisco. Du hast dich sofort an mich rangemacht, dich an mir gerieben und mir dreckige Dinge ins Ohr gewispert. Wir apparierten in mein Zimmer, wo du mich aufs Bett gestoßen hast und dich gemächlich vor mir auszogst. Langsam kamst du auf mich zu. Mit einem Zauber war auch ich meine Kleidung los und wir fielen übereinander her. Du hast gar nicht genug von mir bekommen, hast heiß und laut unter mir gestöhnt. Voraussetzung war natürlich, dass du mal nicht mein bestes Stück im Mund hattest. Als wir uns endlich vereinigten, hast du nach mehr gebettelt und geschrien. Ich habe dich in den Himmel und die Hölle gefickt, dein Arsch war danach eindeutig wund, doch du warst so scharf und wolltest noch eine zweite Run...“, erzählte Lucius nah an Harrys Ohr, welcher mit jedem Detail ein wenig röter wurde. Seine Ohren brannten, doch er konnte kaum aufhören zu lauschen, bis dieser auch noch die zweite Runde erzählen wollte.

Abrupt hatte er dem Blonden eine Hand auf den Mund gelegt und ihn so zum Verstummen gebracht.

„Stopp. Nicht weiter“, keuchte Harry und verfluchte sich, wie sein Körper darauf reagierte. Er hoffte bloß, dass der blonde Schönling das nicht mitbekommen hatte.

Mit zusammengekniffenen Augen versuchte er sich zu sammeln, ehe ihm etwas auffiel.

„Mein Hintern war nicht wund, als ich am Morgen wach geworden bin und ich war bisher noch nie in einer Zaubererdisco. Tischst du mir hier eine Lüge auf?“, fragte Harry vorwurfsvoll. Lucius hob seine Hand und zog die von Harry, von seinem Mund, hielt sie jedoch fest.

„Du hattest eine Menge getrunken. Wahrscheinlich hast du einen Filmriss“, erwiderte er kühl, doch Harry schüttelte den Kopf.

„Und wie erklärst du dir, dass mein Arsch nicht wund war? Was hast du mit mir getan?“, fragte Harry mit jedem Wort etwas hysterischer, doch er bekam nur ein Schnauben.

„Ich kann nichts dafür, wenn du deine Grenzen beim Alkohol nicht kennst, doch ich lasse mir nicht den schwarzen Peter zuschieben. Ich habe es nicht nötig, Leute zum Sex zu überreden, also wirf mir nichts vor“, schnarrte Lucius kalt und kurz glaubte Harry einen Hauch verletzten Stolz in den Augen gesehen zu haben, doch schon drehte sich der Malfoy von ihm ab und verließ die Toilette.

Harry blieb noch einen Moment stehen und atmete tief durch, versuchte das Problem in seinen Lenden zu beheben, doch er merkte, dass es mehr bedurfte als bloße Willenskraft. Hastig verschlosse er die Tür wieder und legte selber Hand an.

Er weigerte sich dabei an eine bestimmte Person zu denken, doch er konnte nicht verhindern, dass sich blaue Augen in seine Vorstellung einschlichen.

Harry hatte seinen Freunde, als er in ihr Abteil zurückkam, kaum in die Augen sehen können. Er war froh, dass die restliche Fahrt so reibungslos funktionierte, fragte dann aber, kurz bevor sie da waren:

„Was denkt ihr, in welches Haus komme ich wohl?“

„Na zu uns nach Gryffendor“, antwortete Sirius als Erster zuversichtlich, was Harry hart schlucken ließ.

„Und wenn ich in eines der anderen Häuser komme? Zum Beispiel Slytherin?“, fragte Harry unsicher weiter. Er wollte seine Familie und seine Freunde nicht gegen sich haben. Sie waren ihm viel zu wichtig und viel zu wertvoll, als das er sie durch Häuserrivalitäten verlieren wollte.

5

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 5 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Die Frage hatte wohl eingeschlagen wie eine Bombe. Die Rumtreiber sahen sich und Lily verwundert in die Augen, bis diese das Wort erhob.

„Das ist doch nicht schlimm. Wir können uns doch trotzdem jeden Tag treffen“, lächelte die junge Frau freundlich, doch Harry schielte besonders zu Sirius und James. Er wusste ja das Remus und Lily ziemlich offen waren, was die Slytherins anging. Doch bei seinem Vater und seinem Paten war er sich da weniger sicher.

„James? Sirius?“, fragte er die beiden deswegen noch mal direkt und erneut tauschten sie Blicke untereinander aus, ehe sie belustigt grinsten.

„Solltest du nach Slytherin kommen, gibt es da wenigstens eine vernünftige Schlange. Keine Bange. Wir werden dir auch keine Streiche spielen“, meinte Sirius mit einem schelmischen Lächeln.

„Stimmt genau. Es ist ja nicht so, dass wir Slytherins gänzlich ablehnen. Nur eben die, die da bereits drin sind. Aber lass uns einfach abwarten, bis es soweit sein sollte“, stimmte auch James zu, was Harry ungemein erleichterte.

„Danke Freunde“, seufzte Harry glücklich und schon spürte er Sirius Hand, die frech durch sein Haar wuschelte.

„Hey“, protestierte Harry auch sofort, stürzte sich auf den Black und versaute auch diesem die Frisur.

Ihre Kabbeleien wurden erst durch die Ankunft des Zuges in Hogsmead unterbrochen. Harry blieb die ganze Zeit bei den anderen, doch er verlor sie trotzdem im Gedränge, was ziemlich frustrierend war.

„Grade aus zu den Kutschen, Neuling“, schnarrte eine Stimme hinter ihm, weswegen er sich verwundert umdrehte und hastig den Blick wieder abwendete. Es war Lucius Malfoy, der ihn am Rücken und somit ungesehen von den Mitschülern in Richtung der Gefährte schob. Als sie dort waren, verschwand die Hand vom Rücken und ohne sich noch mal umzudrehen, stieg Lucius in eines der Gefährte.

Harry dagegen sah sich suchend nach den anderen um, doch scheinbar waren sie schon weg, sodass er zu dem Malfoy in die Kutsche stieg. Es setzten sich noch drei weitere Slytherin dazu und schon ging die Fahrt los.

Als sie ankamen, wurde Harry von einer, ein wenig jünger aussehenden Minerva McGonagall, zu den Erstklässlern gelotst, mit welchen er die große Halle betrat. Harry war gleich der Erste, der dran kam.

„Mr. Harry ...“, doch da brach die strenge Lehrerin ab und sah fragend zu dem Jugendlichen, welcher zu ihm hochkam. Harry entsann sich sofort, dass er niemandem seinen Nachnamen gesagt hatte, und dachte nun fieberhaft nach. Er konnte weder Potter, Evans oder Black als Nachnamen nutzen, da diese alle hier vertreten waren und es eine ziemliche Fragerei aufwerfen würde.

„Crow. Harry Crow ist mein Name“, lächelte er der Lehrerin entgegen. Ihm war auf Anhieb einfach nichts Besseres eingefallen und war dementsprechend auch nicht wirklich kreativ gewesen. Er hoffte einfach, dass ihn niemand durchschauen würde.

„Nun denn Mr. Crow. Setzen sie den Hut bitte auf“, forderte die strenge Frau und Harry kam dem nach.

#Crow ist nicht dein richtiger Name, doch der alte Hut wird nichts verraten. Ich sehe viel Mut in dir und den Drang dich zu beweisen. Jedoch hast du auch Listigkeit in deinem Blut, ebenso einen kaum stillbaren Wissendurst. Freundschaft geht dir über alles. Du könntest in jedem Haus groß werden#, sprach der Hut in Harrys Gedanken.

#Ich möchte nirgendwo groß werden. Ich will nur meine Zeit genießen, Freunde haben und meine Familie bessere kennenlernen, bis ich irgendwann zurück muss#, erwiderte Harry und knibbelte nervös an seinem Oberteil herum. Eines das ihm Rose zum Geburtstag geschenkt hatte. Er liebte das Kleidungsstück. Es war bequem und sah trotzdem gut aus.

#Nun, dann schicke ich dich nach, ...#

„SLYTHERIN“, brüllte der Hut in die große Halle, weswegen Harry ganz blass wurde.

Wieso schickte ihn der Hut ausgerechnet in dieses Haus? Da konnte er doch seine Freunde und seine Familie gar nicht mehr richtig kennenlernen und genießen konnte er die Zeit dort auch nicht.

Wie erstarrt saß er noch einen Moment auf dem Stuhl, ehe ihn Professor McGonagall zu seinem neuen Häusertisch scheuchte. Harry wagte es kaum aufzusehen, suchte jedoch kurz seine Freunde am Gryffendortisch. Diese waren ziemlich erstaunt und scheinbar auch nicht glücklich mit der Entscheidung des Hutes.

Unglücklich sah er an der Reihe der Slytherins entlang und bemerkte, dass neben Severus Snape, seinem zukünftigen Zaubertränkelehrer noch ein Platz frei war. Missmutig ließ er sich dort nieder, wurde von Snape jedoch beharrlich angeschwiegen. Was sollte er denn jetzt nur machen? Er, ein Löwe unter den Schlangen.

Harry beachtete die weitere Einteilung nicht und sah betrübt zum Gryffendortisch hinüber. Ab und zu sahen die anderen auch zu ihm, wobei sie ihm aufmunternde Blicke schenkten. Ein tiefes Seufzen verließ seine Lippen. Er hatte aber auch wirklich nie Glück in seinem Leben. Das war nicht fair.

Ohne echte Begeisterung lauschte der Dumbledores Worten und fing dann an zu essen. Hunger hatte er kaum und er vermisste Rose Kochkünste schon jetzt, doch er wollte auch genauso wenig auffallen. Als alle fertig waren, erhob sich Harry und lief zur Tür, wo er auf die Rumtreiber und Lily traf.

„Hey, Kopfhoch. So schlimm wird es nicht werden“, waren Remus erste aufmunternde Worte, was Harry nur ein schwaches Lächeln entlockte.

„Du musst ja nur die Nächte da verbringen und den Rest der Zeit, kommst du zu uns“, fügte auch James hinzu und legte Harry einen Arm um die Schulter, während sie zu den Treppen gingen.

„Ich wäre gerne zu euch nach Gryffendor gekommen“, murmelte Harry und blieb stehen. Er durfte ja jetzt nicht mit nach oben, zudem er offiziell ja auch nicht wusste, wo die Löwen ihr Reich hatten.

„Ich weiß, aber ...“, doch da wurde Lily rüde unterbrochen.

„Crow? Komm endlich. Ich will auf mein Zimmer“, schnarrte es hinter ihnen und auch ohne sich umzudrehen, wusste er, wer ihn da so pampig ansprach.

„Tut mir leid. Bis Morgen?“, fragte Harry und löste sich von James Arm. Alle vier nickten, sodass Harry dem Malfoy folgte. Den Blick hielt er dabei gesenkt.

„Bei uns Slytherin gibt es einige Regeln, die du beachten wirst, Crow. Regel eins, Streit unter Slytherins bleibt auch unter uns und wird nicht nach außen getragen. Regel zwei. Egal, um welchen von uns es geht, wir helfen einander in jeder Situation, seien es Hausaufgaben oder Ärger mit anderen Häusern. Regel drei. Die Älteren Schüler achten auf die Jüngeren. Den Rest der Regeln wirst du im Laufe der Zeit schon von alleine mitkriegen“, erzählte Lucius, während sie durch die Kerker gingen und schlussendlich vor einer Rüstung stehen blieben.

„Das Passwort ist Seelenheil. Merk es dir gut. Ohne, kommst du hier nicht hinein“, meinte Lucius kalt und betrat den Slytheringemeinschaftsraum. Harry fröstelte es sofort. Alles war in grün und silber gehalten und in Harrys Augen unpersönlich eingerichtet. Es gab hier keine Teppiche, dafür aber Sessel und Sofa. Der Kamin in dem ein Feuer prasselte, was das Einzige, was einen Funken Wärme ausstrahlte.

„Die Siebtklässler haben zu zweit ein Zimmer. Du wirst mit in meinem schlafen“, drangen die Worte des blonden plötzlich überdeutlich an seine Ohren und er sah ihn mit großen Augen an.

„Was? Gibt es denn nicht noch woanders ein freies Bett?“, wollte Harry direkt wissen und ganz kurz verdunkelte sich der Blick des Malfoy, ehe er sich wieder unter Kontrolle hatte und mit einem eisigen „Nein“, vorausging. Harry blieb keine Wahl, weswegen er ihm folgte.

Das Zimmer, welches sie betraten, war angenehm groß, genauso wie die Betten. Für jeden stand ein Schreibtisch, samt Suhl und ein Kleiderschrank drin.

„Dein Bett und dein Tisch sind die am Fenster, dort ist dein Koffer. Ich hoffe, du bist keine von der unordentlichen Sorte, denn in diesem Zimmer wird Sauberkeit großgeschrieben“, schnarrte Lucius und ging zu seinem Koffer, um diesen mit einem Wink seines Zauberstabes auszupacken.

„Ach und. Es könnte sein, das ich gelegentlich des Nachts Gesellschaft habe. Ich verlange, dass du für die Zeit nicht im Zimmer bist“, fügte Lucius noch hinzu, was Harry ziemlich wütend machte.

„Vergiss es Malfoy. Ich habe das gleiche Recht wie du, in diesem Zimmer zu verweilen, und wenn du unbedingt jemanden vögeln willst, dann such dir ein leeres Klassenzimmer dafür“, knurrte Harry wütend und spürte verwirrt, einen Stich in seinem Herzen. Wieso?

Den Blonden schien es jedoch nur zu amüsieren.

„Entweder du verschwindest für die Zeit, oder du kriegst eine Liveshow. Mich stört beides nicht.“ Mit diesen Worten setzte er sich an seinen Schreibtisch und holte Feder und Pergament heraus.

Harry dagegen ballte die Hände und versuchte seinen Zimmernachbarn mit bloßem Blick zu erdolchen, was aber leider nicht klappte.
 

Lucius setzte seine Prophezeiung auch keine Woche später, an einem Samstag, in die Tat um. Harry war gerade dabei Hausaufgaben für Verwandlung zu erledigen, als die Tür mit einem lauten Rums aufging und ein blonder Junge ins Zimmer stolperte. Harry glaubte, dass es einer aus der sechsten Klasse war, doch sicher war er sich da doch nicht. Lucius folgte dem Jugendlichen und ignorierte Harry komplett. Er zog den Blonden an sich und vergriff sich an dessen Hals. Harry schluckte hart und wenigstens war er mit seinem Schamgefühl nicht allein.

„Was ist mit deinem Zimmernachbarn“, murmelte der blonde erregt und schielte zu Harry rüber.

„Ignorier ihn. Der stört schon nicht“, meinte Lucius kühl. Man merkte ihm seine Erregung, abgesehen vom Zelt in dessen Hose, nicht an. Dieser machte sich auch direkt daran die Hose seines Gegenübers zu öffnen, was Harry wirklich reichte. Wütend zog er seinen Zauberstab und setzte alle beide mit einem Zauber vor die Tür. Diese knallte laut zu und blieb verschlossen. Harry konnte seinen Zimmernachbarn noch kurz gegen das Holz schlagen hören, ehe es ruhig wurde.

Tief seufzte Harry. Warum tat der Malfoy das nur? Musste er ihn wirklich so sehr ärgern? Harry wäre jetzt eindeutig lieber bei seinen Freunden und seiner Familie. Vielleicht könnte er dann mit Remus eine Runde Zaubererschach spielen oder mit Lily zusammen die Hausaufgaben in Zaubertränke machen, die er einfach nicht verstand. Oder aber er könnte mit James und Sirius durch das Schloss Streunern und Unsinn machen. Aber leider war er hier. Tief unten in den Kerkern des Schlosses.

Müde schloss Harry die Augen und bemerkte nicht, wie sein Zauber auf der Tür gelöst wurde und ein wütender Lucius hereinkam. Dieser wollte schon loswettern, als er Harry schlafend am Tisch entdeckte. Sofort hielt der Blonde inne und musterte das entspannte Gesicht, ehe er den Kopf schüttelte, die Tür hinter sich schloss und seinen Zimmernachbarn ins Bett schweben ließ.
 

Harry, der nicht wusste, wie er in sein Bett gekommen war, hatte sich nicht weiter drum gekümmert. Er genoss einfach nur die Zeit, die er mit Sirius, James, Remus und Lily verbringen durfte. Es war mehr als angenehm und er wurde auch von den anderen Gryffendors akzeptiert. Selbst in Huffelpuff und Rawenclaw hatte er schon Freunde gefunden, doch in seinem eigenen Haus war er genau wie Severus Snape ein Einzelgänger.

An einem Tag. Es war schon Anfang November, hatte sich Harry für einen Spaziergang entschieden. Die Wolken draußen kündigten baldigen Regen an, doch Harry wollte sich nicht daran stören und lief entspannt über die Ländereien. Kurz kam er an Hagrids Hütte vorbei, welchem er fröhlich zuwinkte. Er mochte diesen auch in der jetzigen Zeit sehr gerne. Es war einfach toll, ein bekanntes Gesicht zu sehen.

Als er weiter zum See lief, sah er schon bald eine Schülertraube, die über irgendetwas lachte. Neugierig ging Harry näher heran und sah ziemlich schnell, was los war. Der Regen, welcher nur ganz langsam einsetzte, bemerkte er nicht. Er war viel zu erschrocken von dem, was er sah, und drängelte sich ganz durch.

„Wie könnt ihr hier rumstehen und gaffen?“, polterte Harry los und kniete neben dem ohnmächtigen Jugendlichen, über dessen Gesicht ein Rinnsal aus Blut floss.

Es war Severus Snape, welcher mit heruntergelassener Hose und Shorts, grün gefärbtem Haar und Pink lackierten Fingernägeln, auf dem Bauch im Gras lag. Zum Glück sah man sein bestes Stück nicht. Doch die Kleidung am Oberkörper schien zerfetzt und überall hatte er kleinere Wunden. Die größte war die an dessen Stirn. Eine Platzwunde, die stark blutete.

„Entweder ihr helft mir, oder ihr verschwindet“, blaffte Harry die Schüler an und im nächsten Moment drängelte sich jemand zu ihm durch. Es war Remus, der den Zauberstab zog, ihn auf Severus richtete, dessen Hose richtete und ihn auf eine schwebende Trage umbettete.

„Los. Schnell jetzt“, forderte der Wolf ihn aus und sah ziemlich erschlagen aus. Harry aber nickte nur und lief neben der Trage her ins Schloss. Sie kamen schnell zur Krankenstation, wo eine junge Madam Pomfrey zu ihnen kam und sich sofort um ihren Patienten kümmerte.

„Danke“, hauchte Harry dem Gryffendor zu, als sie nebeneinander vor der Krankenstation zum Stehen kamen.

„Schon gut. Aber was ist denn passiert?“, fragte Remus besorgt, doch Harry zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß es nicht. Ich kam erst dazu, als ich die Traube an Schülern sah. Ich hoffe aber irgendwie, das es nicht James oder Sirius waren. Das wäre, … zu hart“, murmelte Harry da er sich an die bunten Haare und Nägel erinnerte. Wer sonst würde sich so etwas ausdenken?

„Das würden sie nicht tun und dann einfach verschwinden. Das glaube ich nicht“, erwiderte Remus, schien aber etwas unsicher zu sein, ehe er die Schultern straffte.

„Lass sie uns fragen. Komm mit“, damit zog er Harry am Handgelenk hinter sich her in Richtung Gryffendorturm. Harrys Herz schlug sofort schneller als er das bemerkte, doch kurz vorher in einem Gang blieben sie stehen.

„Warte hier. Ich hole die beiden“, mahnte Remus lächelnd und verschwand. Es dauerte keine zehn Minuten, bis Harry Schritte hörte und die vier Rumtreiber mit Lily im Anhang dazu kamen. Als Harry Peter sah, musste er sich ein Knurren verkneifen, doch Remus erzählte sofort, was los war.

„Also. War es einer von euch gewesen?“, fügte er zum Abschluss fragend und ernst hinzu und sah seine Rumtreiber Kollegen forschend an. Lily hatte sich bei der Erzählung erschrocken eine Hand auf den Mund gelegt und sah vor allem James ungläubig an.

„Jetzt mal Stopp Remus. Wir waren das gewiss nicht. Ich war mit Sirius heute den ganzen Tag auf dem Quidditschfeld. Wir sind erst seid einer halben Stunde wieder da“, antwortete James sofort mit erhobenen Händen. Lily war eindeutig erleichtert, doch Harry und auch Remus noch nicht zufrieden.

„Das mit den Haaren und den Nägeln sah eindeutig nach euren Scherzartikeln aus“, warf der Werwolf ein.

„Bei meiner Ehre als Tunichtgut. Wir haben heute noch keine Scherzartikel an Schniefelus ausprobiert, stimmt es James?“ Eben dieser nickte sofort zustimmend.

„Und was ist mit der kleinen Ratte da?“, fragte Harry nun grollend und sah direkt in Peters Augen, welcher ängstlich zusammengezuckt war.

„Peter? Hast du uns etwas zu sagen?“, fragte James ernst und alle konnten sehen, wie unwohl sich der Jugendliche in seiner Haut fühlte. Nervös wischte er sich seine Hände, an der Hose, immer wieder ab.

„Peeeter“, mahnte auch Sirius gedehnt und sah den Mitrumtreiber fordernd an.

„Na ja. Also ich dachte, ... es könnte … lustig werden“, piepste der dickliche Junge vorsichtig, was Harry auf 180 brachte.

„Lustig? Was soll daran lustig sein, einen anderen zu verletzen und so zu demütigen, dass er sich eventuell nicht mehr vor die Tür wagen kann? Soll ich das vielleicht Mal mit dir machen? Dich nackt und blutend wie ein Schwein auf dem Boden liegen lassend?“, donnerte Harry wütend, wobei seine grünen Augen unwirklich zu strahlen schienen.

Peter dagegen wurde ganz klein und blass, bei den Worten.

„Harry ...“, versuchte Lily ihn zu beruhigen, auch wenn sie es offensichtlich nicht gut hieß, was hier ans Tageslicht kam.

„Nein, nichts Harry. Diese miese kleine Ratte hat eine Strafe verdient, und wenn ihr das nicht anständig übernehmt, dann werde ich es tun und Gnade ihm Merlin, es wird kein Vergnügen werden“, bellte Harry zornig und trat mit geballten Fäusten auf den, etwas Gleichgroßen Jugendlichen zu. Harry war eh viel zu klein für sein Alter. Ihn überragten die anderen aus seinem Jahrgang mindesten um einen Kopf. Nur Peter schien genauso groß wie er selber zu sein.

„Wir übernehmen das. Keine Sorge. Peter wird seine Strafe bekommen, aber es ist unsere Sache, da er wie wir ein Gryffendor ist und zu unserer Clique gehört“, meinte James ernst und hatte sich zwischen Harry und seinen Mitschüler gestellt. Wütend funkelte Harry seinen zukünftigen Vater an, schluckte hart, ehe er sich versuchte zu beruhigen.

„Gut. Aber ich will erfahren, was seine Strafe ist oder war“, murrte Harry etwas ruhiger und spürte Sirius Hand beruhigend auf seinem Rücken. Kurz warf er diesem ein dankbares Lächeln zu, was dieser mit einem zuversichtlichen Lächeln beantwortete.

Sirius war einfach der Beste. Schon damals in der Zukunft hatte ihn dieser immer verstanden und stand ihm bei allem bei.

„Du kommst mit“, meinte James streng zu Peter und auch die restlichen Gryffendors folgten ihm. Harry wartete noch einen Moment, ehe er zurück auf die Krankenstation ging. Madam Pomfrey sah ihn kurz misstrauisch an, doch sie erlaubte seinen Aufenthalt, sodass Harry sich auf einem Stuhl neben dem Bett niederließ.

Es war noch keine halbe Stunde vergangen, als sich die Tür erneut öffnete und ein schwarzer Haarschopf steckte den Kopf herein. Blaue Augen sahen sich suchend um, ehe sie bei Harry innehielten. Harrys erster Gedanke war Sirius gewesen, doch er erkannte seinen Irrtum sofort. Es musste dessen jüngerer Bruder sein, welcher momentan eine Klassenstufe unter ihm war. Regulus Black. Harry hatte ihn noch nicht oft gesehen und auch noch nie mit ihm gesprochen, doch das schien sich jetzt ja zu ändern.

„Wie geht es ihm?“, wollte Regulus als er neben ihm stand wissen und sah auf Severus runter. Die grünen Haare waren fast wieder weg und auch das Pink auf den Nägeln hatte Madam Pomfrey beseitigen können.

„Besser als vorher auf jeden Fall. Du bist Regulus Black, richtig?“, fragte Harry und bekam ein Nicken.

„Ja der bin ich und du bist mit meinem Bruder befreundet?“, fragte dieser sofort zurück und bekam ebenfalls eine Zustimmung.

„Bist du mit Severus befreundet?“, fragte Harry vorsichtig weiter und erhielt einen verwunderten Blick.

„Du nennst ihm beim Vornamen? Das hat er bisher noch keinem erlaubt, aber nein. Wir sind nicht befreundet. Er hält nichts von Freunden und kapselt sich von allen ab“, erklärte Regulus ruhig und hatte sich auf dem Bettrand niedergelassen, um vorsichtig über die weiße Bettdecke zu streichen. Harry überraschte die Offenbarung nicht wirklich. Er hatte schon mit diesem Charakter des baldigen Tränkemeisters gerechnet.

„Nein. Er hat es mir nicht erlaubt, aber es interessiert mich auch nicht wirklich, was er dazu zusagen hat. Wenn du mit ihm befreundet sein willst, solltest du vielleicht etwas offensiver vorgehen? Von alleine wird er dir seine Freundschaft sicher nicht anbieten.“

„Und was schlägst du da vor?“, verlangte Regulus neugierig zu wissen. Harry hatte sich den jüngeren Bruder von Sirius immer ganz anders vorgestellt. Viel gemeiner oder eher ein Ekelpaket, ganz auf die Reinblütervorschriften bedacht.

„Ganz einfach, sprich ihn an, mach mit ihm Hausaufgaben, bitte ihm um Nachhilfe, hefte sich an seine Fersen, wenn er spazieren geht oder nimm mit ihm die Mahlzeiten ein. Um es deutlicher zu sagen. Geh ihm mit deiner penetranten Anwesenheit auf die Nerven, erkenne aber auch wo die Grenzen liegen. Fang mit wenig an und steigere dich dann“, erklärte Harry, während er seinen verhassten Baldlehrer beobachtete.

„Also soll ich Zeit mit ihm verbringen, auch wenn er das nicht möchte. Ich hoffe wirklich, dass es klappt“, seufzte Regulus und erhob sich wieder vom Bett.

„Entschuldige mich. Ich muss noch Hausaufgaben machen. Auf Wiedersehen“, lächelte Regulus kurz und knapp, ehe sich dessen Gesicht verschloss und zu einer kalten Maske wurde und er das Krankenzimmer verließ. Harry war etwas verwirrt. Ob die Slytherin hier alle schon Todesser waren? Wieso Harry dieser Gedanke gerade jetzt kam, wusste er nicht, doch sofort fiel sein Blick auf Severus Arm. Vorsichtig zog er diesen unter der Decke hervor und strich über die Stelle, wo das dunkle Mal sein müsste, doch da war nichts.

Wie dumm. Wenn da was wäre, dann hätte Madam Pomfrey es gewiss schon gesehen, aber was wenn es versteckt war? Oder bekam man das Zeichen erst nach dem Abschluss?

Harry verwirrte die Frage sehr, doch er hoffte, dass er dem bald auf die Schliche kam. Er würde wohl oder übel erneut gegen das Schlangenface antreten müssen. Er wusste ja nicht, wie lange er hier bleiben würde und er wollte gewiss nicht wieder in Gefahr leben.

Jetzt wusste er ja, wie er das alles anstellen musste, und brauchte diesmal auch nicht selber dafür sterben.

Wie ironisch.
 

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ich hoffe euch gefällt das Kapitel besser

war etwas traurig, da die letzten Kapitel wohl leider nicht gefallen haben :(
 

Da habe ich mal wieder zu viel Zeit zum Nachdenken und was kommt heraus? Eine neue Idee für meine Leser

Ihr könnt sie euch ja gerne mal auf meinem Blogg anschauen.
 

http://sandra-blacks-world.blogspot.de/2014/08/eure-ideen-sind-gefragt-hp.html
 

lg kojikoji

6

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 6 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Harry konnte einfach nicht schlafen, nicht wenn dieser blonde Schönling fast jedes Wochenende eine neue Bettgesellschaft mit in ihr Zimmer brachte. Normalerweise warf er die beiden immer hochkant raus, doch heute war es irgendwie anders gewesen.

Harry hatte mit ausdruckslosen Augen auf das knutschende Pärchen runtergesehen.

„Macht dir es eigentlich Spaß sich durch die Weltgeschichte zu vögeln?“, hatte Harry trocken gefragt und nur einen abfälligen Blick aus den blauen Augen kassiert.

„Ich verstehe echt nicht wie dir solch bedeutungslose Ficks, Spaß machen oder dich befriedigen können. Hast du irgendeinen Hormonstau, den du ausleben musst? Must du dich Beweisen? Fühlst du dich ohne vernachlässigt? Oder ist das eine Art Rebellion. Jedoch wenn deine Eltern, Freunde, Bekannte oder für wenn auch immer es ist, es nicht mitbekommen, ist es ziemlich sinnlos.“ Mit diesen Worten war Harry aufgestanden und hatte das Zimmer verlassen.

Nun lief er schon seit gut zwei Stunden draußen rum. Der Mond stand hoch am Himmel, doch es interessierte ihn nicht wirklich. In Gedanken ging er seine ganzen Pläne für Voldemort durch. Immer wieder überlegte er, ob etwas fehlte, doch er glaubte, alles bedacht zu haben. Er würde noch dieses Jahr mit den Hokruxen anfangen. Er würde alle drei finden, auch wenn er für einen bei Malfoy einbrechen musste. Das Diadem war einfacher zu beschaffen und Nagini, würde wie immer als Letzte dran kommen.

Mit einem Mal hielt er inne. Waren da Schritte hinter ihm gewesen? Spürte er einen stechenden Blick auf sich ruhen? Unruhig sah er sich um, doch er konnte nichts sehen. Das ungute Gefühl blieb.

Erneut wanderte sein Blick in den Himmel. Sofort fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Es war Vollmond. Als wollte man es ihm bestätigen erklang irgendwo in seiner Nähe ein lautes Wolfsjaulen, was Harry zusammenzucken ließ. Scheiße. An Remus hatte er gar nicht mehr gedacht.

Hastig zog Harry seinen Zauberstab, drehte sich um und wollte ins Schloss laufen, doch zu spät. Hinter ihm stand der Werwolf auf seinen Hinterläufen und schnupperte in seine Richtung. Wieso war Remus nicht in der heulenden Hütte? Wo waren die anderen Rumtreiber?

Harry schluckte, doch da griff ihn der Werwolf schon an. In genau diesem Moment wurde es von einem großen schwarzen Ungetüm angesprungen. Auf den zweiten Blick erkannte Harry Sirius in seiner Animagusgestalt. Hastig wich Harry etwas zurück, doch weit kam er nicht. Hinter ihm war ein großer Hirsch aufgetaucht und scharrte mit dem Huf. James, schoss es Harry abrupt durch den Kopf und kurz glaubte er etwas durch das Graß huschen zusehen. War die Ratte etwa auch hier?

Bei einem erneuten Jaulen sah Harry sofort wieder auf. Sirius war weg, doch Remus kam wieder geifernd auf ihn zu. In dem Moment stellte sich der Hirsch vor Harry und senkte bedrohlich sein Geweih. Er drängte Remus zurück zum verbotenen Wald, während Sirius plötzlich neben Harry auftauchte und sich ein Stück seiner Kleidung schnappte, um ihn mitzuziehen. Harry folgte willig bis zum Schloss, wo er losgelassen wurde.

„Sei vorsichtig“, bat Harry Sirius und bekam kurz einen Blick über die Schulter zugeworfen, fast als wolle er sagen, mir passiert nichts. Dann war er auch schon wieder weg. Harry war aber trotzdem besorgt, vor allem als er ein schmerzerfülltes Jaulen vernahm. Waren Sirius und James etwas passiert? Hatte sich Remus stark verletzt? Harry trat unruhig von einem Bein aufs andere, doch dann rannte er los. Unterwegs veränderte sich sein Blick. Er kam dem Boden immer näher und wurde schneller. Harry verschmolz förmlich mit der Nacht.

Er liebte seine eigene Animagusgestalt. Ein Panther. Gefährlich mit scharfen Klauen und einem starken Maul, jedoch sanft, wenn man ihn kraulte und lieb hatte. Alles hatte sein für und wider, doch Harrys guter Geruchssinn sagte ihm sofort, wo er lang musste. Als er ankam, glaubte er, dass sein Blut jeden Moment gefrieren würde.

Sirius war an einem Baum zusammengesackt und versuchte hochzukommen. Remus dagegen stand drohend über dem auf dem bodenliegenden Hirsch.

Harry wollte und konnte nicht nachdenken. Mit einem Fauchen sprang er Remus von hinten auf den Rücken. Es tat ihm leid, das er seinem Freund wehtun musste, doch es ging nicht anders. Wütend jaulte Remus auf und versuchte Harry von sich runter zu kriegen.

Harry sprang auch runter und sah den Wolf funkelnd entgegen. Wütend fauchte er und bekam ein bedrohliches Knurren. Remus kam von James runter und fixierte seinen neuen Gegner ganz genau. Harry fragte sich, was Remus heute so aufgeregt hatte. Wenn er sich an Sirius damalige Erzählungen erinnerte, war der Wolf in deren Gegenwart immer ruhig gewesen. Oder lag es an dem Ort?

Harry fauchte noch mal auffordernd, drehte sich um und rannte los. Remus war ihm dicht auf dem Fersen. Es war einen Versuch Wert, sodass er zur peitschenden Weide lief. Diese versuchte sofort nach ihnen zu schlagen, doch Harry sprang geschickt durch die Äste, berührte kurz den Knoten an der Wurzel und huschte mit seinem Verfolger im Nacken durch den Gang, bis er in der heulenden Hütte war.

Remus jagte ihm die Treppe nach oben hinterher, bis sie plötzlich in dessen Zimmer standen. Sofort blieb der Wolf stehen und schien zu schnuppern. Als nähme er eine Witterung auf. Vorsichtig tapste er durch das Zimmer, bis er zum Bett kam und darauf stieg. Harry kam vorsichtig näher und maunzte vorsichtig. Remus sah ihn kurz an, doch dann ließ er sich auf der alten Matratze nieder und schien mehr als zufrieden. Vor allem als Sirius und James das Zimmer betrat. Harry hatte sie unten schon gehört und sah zu dem riesigen Hund und dem Hirsch hoch. James musste sich unten in einen Menschen zurückverwandelt haben und hier oben wieder in einen Hirsch. Anders konnte er sich dessen Anwesenheit nicht erklären. Normalerweise konnten Hirsche doch keine Treppen steigen, oder? Harry hatte bisher noch keinen beobachten können.

In diesem Moment wurde Harry aus seinen Gedanken gerissen, als Sirius zu ihm rüber kam und ihn anfing zu beschnuppern. Kurz fauchte Harry, doch als er die raue Zunge über seinen Kopf fahren spürte, obsiegte das Schnurren. Sofort drängte er sich an den riesigen Hund und hoffte auf mehr. Sirius löste sich jedoch wieder und sprang zu Remus aufs Bett. Kurz leckte er über dessen Wolfsschnauze, was dieser sich gefallen ließ, und legte sich zu ihm.

Harry war verunsichert. Was sollte er tun? Sirius aufforderndes Bellen nahm ihm die Entscheidung ab. Er sprang vor Sirius auf die Matratze und legte sich nah an diesen. Sofort fing dieser erneut an, ihm über den schwarzen Kopf zu lecken.

James kam ebenfalls näher und ließ sich neben dem Bett nieder. Als Harry allerdings eine huschende Bewegung wahrnahm, fauchte er gereizt auf. Er hasste Peter und wollte ihn nicht hier haben. Das hier war seine Familie und diese feige Ratte sollte ihnen nicht zu nahe kommen. Harry wollte schon aufspringen doch Sirius Tatze hielt ihn auf. Diese hatte sich um ihn gelegt, als wolle er ihn umarmen oder beschützen.

So gab Harry nach und machte es sich gemütlich. Müde schloss er die Augen und schlief schlussendlich ein.
 

Als er das nächste Mal aufwachte, konnte er leise flüsternde Stimmen vernehmen.

„Ich glaube nicht, dass das ein echter Panther ist. Es ist eindeutig ein Animagus. Warum sonst hätte er sich uns gegenüber sonst so ruhig verhalten. Es schien sogar, als kenne er uns“, vernahm Harry James Stimme.

„Aber woher? Wir waren immer vorsichtig und wer außer uns würde noch als Animagus rumlaufen?“, fragte Sirius dazwischen.

„Vielleicht ein Lehrer?“, warf Remus mit schwacher Stimme dazwischen, sodass Harry endlich die Augen öffnete und einmal gähnte. Müde streckte er seine Pfoten nach vorne. Ihm war die Aufmerksamkeit sicher. Harry wusste es genau und doch sah er keinen Grund, sich zu hetzen. Er war noch etwas müde, leckte aber trotzdem pflichtbewusst über seine Tatzen.

„Wer bist du“, wurde er jetzt auch direkt angesprochen, sodass er den Blick hob. Die drei Jungs sahen sehr ramponiert aus. Peter dagegen hockte etwas abseits und hatte nicht eine Schramme. So ein feiges Stück. Harry knurrte kurz auf, doch er beruhigte sich schnell wieder.

„Hast du uns verstanden? Wer bist du?“, fragte Sirius erneut und hatte sich vorsichtig zu Harry gesetzt. Dieser erhob sich sofort und kam näher heran. Schnurrend schmiegte er sich an diesen, ehe er vom Bett sprang und zur Tür tapste.

„Hey“, protestierte James und kurz warf Harry einen Blick über die Schulter. Nachdenklich sah er sie an, doch er schüttelte den Kopf und verschwand aus der heulenden Hütte.

Er durfte sich nicht offenbaren. Das würde nur Schwierigkeiten bringen. So lief er über das Geländer zurück zum Schloss und direkt hinein. Es war noch früh genug, das ihm keiner über den Weg lief. Hastig rannte er in die Kerker und blieb vor der Rüstung stehen. Kurz lauschte er auf und sah sich um. Er war allein im Gang und verwandelte sich zurück. Seufzend strich er sich durch die Haare und wollte das Passwort nennen, als ihn eine Stimme hinter sich erstarren ließ.

„Du bist das also gewesen.“

Harry spürte eine kalte Hand nach seinem Herzen greifen und drehte sich zaghaft um. Direkt hinter der Statue einer Hexe lehnte Sirius. Er musste ihm gefolgt sein und hatte sich versteckt. Wie konnte er nur so unaufmerksam sein.

„Warum hast du es uns nicht gesagt?“, fragte Sirius vorwurfsvoll und blieb stehen, wo er war.

Harry dagegen wusste nicht, was er tun sollte. Er würde seine Freunde und Familie ganz sicher verlieren, wenn er ihnen keine Rede und Antwort stand.

„Nicht jetzt. Wir treffen uns gegen ein Uhr im Raum der Wünsche, … ohne Pettigrew und kein Wort erst mal zu den anderen. Okay?“, meinte Harry ernst und kurz musterte Sirius ihn, doch dann nickte er.

„Wir werden da sein und ich sage den anderen noch nichts“, nickte Sirius, drehte sich um und verschwand. Harry dagegen betrat den Slytheringemeinschaftsraum und schlich auf sein Zimmer. Er war leise, um seinen Zimmernachbarn nicht zu wecken, doch das war nicht nötig. Gerade als er die Tür leise geschlossen hatte, entbrannte ein Nachtlicht in dem dunklen Raum.

„Wo bist du gewesen“, zischte Lucius Harry entgegen und sah ihn kalt aus seinen blauen Augen an. Harry bekam dadurch seinen zweiten Herzkasper in nicht mal zehn Minuten und griff sich ans Herz.

„Verdammt. Musst du mich so erschrecken?“, fragte Harry harsch und erschrocken, ging an Lucius Bett vorbei und ließ sich auf seinem nieder. Lucius allerdings schien nicht sehr zufrieden mit dieser Antwort, erhob sich und blieb direkt vor Harry stehen.

„Wo warst du?“, fragte er erneut kalt und bekam dafür nur einen genervten Blick.

„Was geht es dir an? Solange ich Slytherin keine Schande bereite, geht es dich einen feuchten Dreck an und nun ab mit dir. Ich will mich noch etwas hinlegen“, murrte Harry doch da hatte er nicht mit dem Malfoy gerechnet. Ohne das Harry wusste, was geschehen würde, fand er sich plötzlich unter dem Älteren wieder. Seine Hände wurden auf die Matratze gedrückt, während sich ihre Gesichter so nah wie das letzte Mal im Zug waren. Mit der Erinnerung an den Zug kam auch die lustvolle Erzählung Malfoys wieder in seinen Kopf und sofort errötete er.

„Ich bin dein Zimmernachbar und es geht mich sehr wohl etwas an, wenn du bis zum Morgengrauen verschwindest“, knurrte Lucius ihm entgegen und bewusst nahm Harry, dessen warmen Atem auf seinem Gesicht war.

„Es geht dich nichts an. Oder bist du noch sauer, weil du wieder nicht zum Zug gekommen bist? Hat dich dein Betthäschen abblitzen lassen?“, fragte Harry bemüht spottend und schob seine peinlichen Erinnerungen weit nach hinten in sein Gedächtnis. Herausfordernd sah er den Blonden von unten her an. Eine ganze Weile war es still zwischen ihnen, bis Harry urplötzlich Lippen auf den Seinen spürte.

Verwirrt blinzelte er und sah weiter in die blauen Augen, die ihm so nah waren. Die Lippen drängten sich fest gegen seine, waren besitzergreifend, doch Harry kam ziemlich schnell wieder zu sinnen und drückte Lucius mit aller Kraft von sich weg.

„Bist du jetzt völlig Irre? Du kannst mich doch nicht einfach küssen“, keuchte Harry und sah seinen Gegenüber aus großen Augen an.

„Wieso sollte ich das nicht können? Vergiss nicht. Wir haben schon einmal das Bett miteinander geteilt, auch wenn du dich daran scheinbar nicht mehr erinnern kannst“, erwiderte Lucius ungerührt und drückte sich gegen die abwehrenden Hände Harrys, wieder näher zu ihm runter. Harry jedoch wendete sein Gesicht sofort ab, um einem weiteren Kuss zu entgehen.

„Wir hatten garantiert keinen Sex miteinander und wehe du machst das noch mal. Ich bin keines deiner Betthäschen und ich kann dich nicht mal leiden, also leg gefälligst jemanden anders flach“, knurrte Harry und machte seinem Animagus alle Ehre.

„Du Kleines ...“, zischte Lucius kalt und griff Harry einfach in den Schritt, drehte mit der anderen Hand dessen Gesicht zu sich und küsste ihn erneut. Diesmal hart und unnachgiebig. Harry erschrak total und schlug sofort auf Lucius Rücken herum, auf das dieser von ihm abließ, doch der Blonde blieb hartnäckig und massierte grob Harrys Schritt, welcher langsam Panik bekam.

Fest kniff Harry die Augen zusammen, bemerkte nicht, wie ihm die Tränen kamen. Gerade als Lucius in seine Hose gleiten wollte, entrann Harry ein Schluchzen und sofort unterbrach der Malfoy den Kuss und starrte zu ihm runter.

Die Stille, die sich zwischen ihnen ausbreitete, wurde nur durch gelegentliche Schluchzer unterbrochen. Harry hatte sich, so gut es ging auf die Seite zusammengerollt und versuchte sich so klein wie möglich zu machen.

„Warum tust du mir das an, was habe ich dir getan?“, entkam es Harry schluchzend, während er das Gesicht in seinen Händen vergrub.

„Ich habe es echt nicht nötig jemanden zum Sex zu zwingen, oder gar zu überreden“, knurrte Lucius mit einem Mal und setzte sich neben Harry auf den Bettrand. Harry konnte sehen, wie dieser sich die Haare aus seinem Gesicht strich und noch mal zu ihm runter sah.

„Ich will nicht, dass du noch mal die Nacht über wegbleibst, verstanden?“, meinte Lucius kalt und erhob sich, nur um das Zimmer zu verlassen. Harry starrte ihm nur hinterher und versuchte sich zu beruhigen. Die ganze Situation verwirrte ihn ganz schrecklich. Warum hatte er angefangen zu heulen? Warum hatte Lucius das getan? Wieso hatte er ihn so bedrängt? Und wieso sah das gerade sehr nach einer Flucht aus?

Harry erschauderte, als er an den gerade erlebten Moment zurückdachte, erhob sich dann aber und verschwand im Badezimmer um sich etwas frisch zu machen und die Tränenspuren zu beseitigen. Er musste sich konzentrieren. Er hatte noch ein ernstes Gespräch vor sich und Snape, wollt er auch noch auf der Krankenstation besuchen gehen. Da konnte er keinen rücksichtslosen, blonden Malfoy in seinem Kopf gebrauchen.
 

Wenig später betrat er den Krankenflügel und bemerkte sofort, dass sein Mitschüler schon wach war. Er hatte ihn sofort entdeckt und sah starr auf seine Finger.

„Wie geht es dir?“, fragte Harry vorsichtig und hatte sich einen Stuhl herangezogen.

„Du hast mich hier hergebracht?“, fragte Snape ohne ihn anzusehen.

„Ja. Remus hat mir geholfen. Willst du erzählen, was passiert ist?“, fragte Harry vorsichtig, auch wenn er es bereits wusste.

„Dann danke ich dir, dass ihr mich hier hergebracht habt. Nun würde ich es begrüßen, wenn du wieder gehst“, sprach Severus steif und ohne auch nur einmal aufzusehen. Harry war etwas verwundert. Er wusste ja, dass der Mann ein Einzelgänger war, aber so sehr? Na wenigstens war er höflich und bedankte sich. Etwas das in seiner Zeit undenkbar gewesen wäre.

„Hast du vielleicht Lust, heute mit zusammen das Frühstück einzunehmen?“, fragte Harry aus einem Impuls heraus und sah in zwei verwunderte, schwarze Augen, die sofort argwöhnisch wurden.

„Was hättest du davon?“, wollte er sofort energisch wissen.

„Eine nette Gesellschaft?“

Severus schnaubte bei dieser Antwort ungläubig und war noch immer sehr misstrauisch.

„Na komm schon. Es wird dich nicht umbringen und ich bin eigentlich eine ganz passable Gesellschaft, wenn es nicht grade roten Wackelpudding gibt. Ich liebe das Zeug abgöttisch“, zwinkerte Harry ihm gut gelaunt entgegen, auch wenn es ihn wunderte, dass gerade er sich mit dem zukünftigen Professor anfreunden wollte. Oder auch nur an Frieden dachte.

Severus weigerte sich noch fast eine halbe Stunde, bis Poppy sie beide einfach raus warf und Harry ihn am Ärmel hinter sich her, zur großen Halle zerrte.

„Ich habe keinen Hunger“, versuchte es Severus noch ein letztes Mal, doch Harry überhörte ihn gekonnt und betrat die Halle. Einige Mitschüler hatten sie ziemlich schnell bemerkt. Manche von ihnen kicherten, andere sahen ihnen feindselig entgegen. Harry ignorierte das alles und ließ sich mit seiner unfreiwilligen Begleitung neben Regulus nieder. Dieser sah die beiden kurzzeitig erstaunt an, doch dann saß die Maske wieder perfekt.

„Severus“, nickte Regulus ihm grüßend zu und bekam einen verwirrten, ungläubigen Blick. Seit wann grüßte man ihn hier am Tisch? Das war in den letzten sechs Jahren vielleicht einmal zu Beginn seiner Schulzeit vorgekommen, aber dann nicht mehr.

„Wer hat dir erlaubt mich bei meinem Vornamen zu nennen Black?“, knurrte besagter kalt, was Regulus aber nicht zu jucken schien.

„Ich. Außerdem wird es langsam mal Zeit, nicht wahr?“, erwiderte der junge Black mit einem kühlen Lächeln.

„Was willst du von mir? Ich mache dir garantiert nicht die Hausaufgaben, also lass mich in Frieden“, zischte Severus missgelaunt, schnappte sich ein Brötchen, erhob sich und war dann verschwunden.

Regulus jedoch seufzte nur tief, als er ihm nachsah.

„Ob das wirklich so eine gute Idee war?“, fragte er an Harry gewandt.

„Natürlich. Du musst nur etwas Geduld haben. Er wurde lange ignoriert und nicht gut behandelt. Er braucht einfach etwas mehr Zeit“, meinte Harry und fing endlich an zu frühstücken.

Als er damit fertig war, sah er unbewusst zum Gryffendortisch und sah in drei Paar ernster Augen. Harry schluckte hart und versuchte es mit einem verunglückten Lächeln, ehe er aus der Halle floh.

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http://sandra-blacks-world.blogspot.de/2014/08/eure-ideen-sind-gefragt-hp.html

7

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 7 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Unruhig ging Harry vor dem Raum der Wünsche hin und her. Er wusste nicht, wie er den Rumtreibern die letzte Nacht erklären sollte. Was er ihnen sagen konnte und was nicht. Oder machte er es sich einfach nur zu schwer und es war eigentlich ganz einfach?

Ob sie wohl schon da waren und drin auf ihn warteten? Er würde es gewiss raus finden, wenn er eintreten würde, doch Harry hatte ehrlich gesagt etwas Bammel davor.

„So ein Mist“, fluchte er leise und rieb sich über die Stirn. In genau diesem Moment ging die Tür auf. Abrupt blieb er stehen und starrte in Remus Augen. Sie schienen ihn aufmunternd anzusehen, als er ihm wortlos die Tür aufhielt. Vorsichtig schlich er sich an ihm vorbei und erblickte auch James und Sirius in gemütlichen Sesseln vor einem Karmin. Es erinnerte Harry alles stark an den Gryffendorturm, nur das der Teppich vor dem Kamin fehlte.

„Setz dich“, forderte James ihn auf und nippte an einer Flasche, die verdächtig nach Butterbier aussah. Sirius hatte ebenfalls eine in der Hand, während Remus seine noch nicht angerührt hatte. Dieser sah allgemein noch etwas erschöpft aus. Ob dieser schon geschlafen hatte? Vielleicht hätte er das Treffen auf den nächsten Tag verschieben, oder besser gar nicht erst provozieren sollen.

Unwillig setzte sich Harry dazu und sah jeden noch mal kurz in die Augen. Braune, bernsteinfarbene und blaue Augen. Sie waren alle so verdammt unterschiedlich und gleichzeitig so vertraut.

„Also. Was wollt ihr genau wissen?“, fragte Harry geschlagen und lehnte sich in dem gemütlichen Sessel zurück.

„Warum hast du uns nicht offenbart, dass du der Panther warst? Du wusstest doch spätestens am Morgen, wer wir waren“, fragte James ruhig.

„Genau deswegen. Ich wollte Fragen vermeiden. Ich bin kein registrierter Animagi und es soll auch so bleiben“, seufzte Harry. Er wollte die Antworten möglichst einfach halten, um Problemen tunlichst aus dem Weg zu gehen.

„Wir sind ebenfalls nicht registriert. Hast du echt gedacht, wir würden dich anschwärzen?“, fragte Sirius und schien ein wenig beleidigt zu sein.

„Nein. Eigentlich nicht, aber sicher kann ich mir ja auch nicht sein“, zuckte Harry mit den Schultern. Er mochte diese Distanz zu seiner Familie nicht. Ganz und gar nicht. Es war, als wären sie Fremde. Als würde sie nichts verbinden.

„Da hast du schon recht. Aber wieso bist du überhaupt eingeschritten? Der Werwolf hätte dir sonst was antun können?“, fragte Remus sachlich.

„Solch ein bunt gemischter Haufen von Tieren konnte für mich nicht natürlich sein, zumal Sirius sich ziemlich menschlich verhalten hatte, als er mich am Ärmel aus der Gefahrensituation zerrte. Ich dachte mir einfach, dass James und Sirius etwas Hilfe gebrauchen könnten“, erklärte Harry vorsichtig und bemerkte die Blicke, welche die Drei untereinander austauschten.

„Du weißt ja ziemlich genau, wer von uns welches Tier gewesen ist. Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, das du weder bei unserer Verwandlung in ein Tier anwesend noch bei der Rückverwandlung am Morgen und wach warst. Woher weißt du das also?“, fragte James misstrauisch und langsam fühlte sich Harry wie auf glühenden Kohlen. Sein Hals streikte ebenfalls und wurde ganz trocken.

„Remus sieht sehr kaputt aus, demnach dachte ich, er wäre der Werwolf, zumal er schon Tage zuvor ziemlich blass war. Der Hund, der passt einfach absolut zu Sirius Charakter und Wesen, so bleibt nur der Hirsch für dich über, James“, reimte sich Harry schulterzuckend zusammen und vernahm ein empörtes „Hey“, von Sirius.

„Was denn? Du bist doch ein ganz niedliches Hundchen, Siri“, lachte Harry erheitert und bekam im nächsten Moment ein Kissen gegen den Kopf, welches er postwendend zurückschickte.

„Harry macht sich über mich lustig Remus, sag doch auch mal was“, jammerte Sirius und sah seinen Mitrumtreiber aus großen Augen, bettelnd an.

„Was soll ich sagen. Er hat doch recht. Du bist ziemlich niedlich als Hund“, grinste Remus verschwörerisch und mit einem „Boah“, von Sirius, stürzte sich eben dieser auf den kaputten Werwolf und kitzelte ihn durch. Nicht wirklich lang, da Remus schon eine harte Nacht hinter sich hatte, aber doch lange genug, dass er schwer atmend in seinem Sessel hing.

Harry und James dagegen lachten nur amüsiert über die Show. James reichte Harry sogar eine Flasche Butterbier und dieser war erleichtert, dass er die Fragestunde überstanden hatte und seine Familie ihn immer noch mochte.

„Da du jetzt aber unser Geheimnis herausgefunden hast, werden wir Maßnamen ergreifen müssen“, meinte Sirius plötzlich mit so ernster Stimme, dass Harry, welcher trinken wollte, innehielt und die Flasche sinken ließ.

„Das heißt?“ Wollte Harry das wirklich wissen?

„Das heißt, du wirst genauso wie wir ein Rumtreiber und musst unserer Clique beitreten“, ergänzte James genauso ernst und bekam, weil er nah genug saß, von Remus einen Tritt gegen das Schienbein.

„Ihr seid unmöglich. Fragt ihn erst mal, ob er will und entschließt nicht schon vorher“, tadelte Remus und setzte sich wieder etwas aufrechter. Harry nahm aus dem Augenwinkel wahr, wie sich Remus leicht in Richtung Sirius lehnte, der noch immer auf der Sessellehne thronte.

„Er hat keine Wahl“, grinsten Sirius und James zeitgleich, was Harry zum Lachen brachte.

„Schon gut Remus. Ich mache gerne bei euch mit. Ich würde mich sogar freuen“, strahlte Harry glücklich. Er hätte nie gedacht, dass sie ihn wirklich mal als Rumtreiber aufnehmen würden. Akzeptieren als Freunde ja, aber als Rumtreiber? Harry fühlte sich verdammt geehrt.

„Das hieße ja, wir wären fünf Rumtreiber. Eine irgendwie dumme Zahl. Aber egal“, lachte Sirius und kurz wurde es Harry schwer ums Herz, als er sich an Peter erinnerte. Schnell fing er sich wieder. Er wollte keinen Zwist zwischen seinen Freunden entfachen.

„Muss ich da irgendeine Aufnahmeprüfung bestehen?“, fragte Harry scherzhaft und stieß mit den drei Rumtreibern an, ehe er endlich etwas von seinem Butterbier trank.

„Wenn du schon so fragst. Du darfst bei unserem nächsten Streich der Hauptakteure sein“, lächelte James hinterlistig, weswegen Harry sich zur Vorsicht mahnte.

„Und wer ist das Opfer?“

„Unser lieber guter Schniefelus. Natürlich erst, wenn er sich von Peters Aktion erholt hat“, meinte Sirius und schien sehr glücklich bei dem Gedanken an die nächste Schandtat zu sein.

„Nein. Ich werde Snape keinen Streich spielen und wie wurde Pettigrew eigentlich bestraft?“ Harrys Blick war ernst und unnachgiebig. Er würde Severus sicher keinen Streich spielen, schließlich wollte er sich mit diesem anfreunden und vielleicht konnte er ihn ja aus der Schussbahn ziehen, damit dieser nicht zu dem grummeligen Lehrer wurde, denn Harry aus seiner Zeit kannte.

„Peter wurde für zwei Monate aus unseren Aktionen und Plänen ausgebunden und ebenso von den Gryffendores geschnitten und weshalb solltest du der Harkennase keinen Streich spielen wollen?“, fragte James ruhig doch Harry gefiel diese Strafe absolut nicht.

„Das nennt ihr eine Strafe? Das mindeste wäre, wenn er sich bei Severus entschuldigen würde. Dieser musste schließlich leiden und sich den Erniedrigungen aussetzen, die ihn gewiss noch sehr lange verfolgen werden“, zischte Harry wütend auf und war von seinem Sessel aufgesprungen, die Flasche Butterbier zitternd in seiner Hand haltend.

Die verwunderten Blicke auf sich waren ihm egal. Er wollte nur Gerechtigkeit, auch wenn er Snape noch nie hatte leiden können.

„Beruhig dich mal wieder und dann kläre uns auf, weswegen du so ausflippst und was dir an ihm liegt, das du so hochgehst“, forderte Remus ruhig, während James das Ganze still beobachtete. Harry atmete einmal tief ein und aus, ehe er sich wieder hinsetzte und seine Flasche betrachtete.

„Mir liegt nicht wirklich viel an ihm, auch wenn ich versuche eine Freundschaft mit ihm aufzubauen, weswegen ich auch keinen Streich gegen ihn spielen werde. Aber ich bin eher der Typ für Gerechtigkeit und in dieser Strafe, für die Ratte, sehe ich keine Fairness für Severus. Was hat er davon, nachdem er so gedemütigt wurde? Nichts. Ich hasse es ehrlich gesagt, wenn man nicht mal den Anstand hat, sich nach einer getanen Dummheit zu entschuldigen“, murrte Harry relativ ruhig und hatte die Augen geschlossen, um nicht erneut auszuflippen. Hoffentlich schmissen sie ihn nun nicht wieder bei den Rumtreibern heraus.

„Er reagiert wie Lilly“, meinte Sirius trocken, weswegen Harry erschrocken die Augen öffnete, doch das Grinsen auf den Lippen des blauäugigen Rumtreibers, beruhigte ihn sofort wieder.

„Gut ...“, meinte James plötzlich und hatte alle Aufmerksamkeit der Anwesenden.

„Weihst du uns in deine genialen Gedanken auch ein?“, wollte Sirius wissen, als nichts weiter kam. Kurz grinste James belustigt, ehe er wieder ernst wurde.

„Wir werden Schniefelus in Ruhe lassen und Peter wird sich morgen Mittag öffentlich in der großen Halle bei Snape entschuldigen. Schließlich bist du nun ein Rumtreiber und hast genauso eine Stimme bei uns, wie wir anderen auch. Keine Sorge Tatze. Wir finden schon ein anderes williges Opfer. Vielleicht Malfoy, Goyle oder Crabbe? Bei denen ist es genauso lustig“, klärte James die anderen auf und kurz konnte man sehen, wie unzufrieden Sirius war, dem man einfach sein Lieblingsopfer wegnehmen wollte, doch bei den neuen Aussichten, bekam er sich schnell wieder ein.

„Wirklich?“, hauchte Harry erstaunt und jauchzte freudig auf, als alle drei zustimmend nickten.

„Danke“, lachte der neue Rumtreiber glücklich und nahm endlich einen großen Schluck von seinem Butterbier. Die anderen drei taten es ihm gleich.
 

Es war ein toller restlicher Tag gewesen. Sie hatten Harrys Aufnahme bei den Rumtreibern mit viel Butterbier und etwas Feuerwisky aus Sirius bestand gefeiert. Ziemlich angeheitert hatte Harry es ohne Unfälle zu bauen und vor allem ohne erwischt zu werden, nach der Sperrstunde zurück in den Slytherinkerker und auf sein Zimmer geschafft. Er versuchte leise zu sein, doch die doofen beeinträchtigten Synapsen, die seine Hände und Füße am vernünftigen Arbeiten hinderten, vermasselten es ihm, da er über irgendetwas auf dem Boden stürzte und der Länge nach auf die Nase fiel. Er schaffte es nicht mal sich abzufangen, doch Schmerzen spürte es in diesem Zustand bisher keine.

In diesem Moment ging Lucius Nachtlicht an.

„Du bist schon wieder zu spä... was wird das da unten, wenn es fertig ist?“, verlangte der Blonde ernst zu wissen und runzelte die Stirn.

„Sieht man doch. Ich kuschel mit dem Boden“, summte Harry vor sich hin und kicherte leise.

„Bist du betrunken, Crow?“, verlangte Lucius direkt zu wissen und schwang die Beine aus dem Bett.

„Nö, aber du hast hübsche Füße“, grinste Harry breit und streckte, noch immer auf dem Boden liegend, die Hand nach dem besagten Objekt der Begierde aus und streichelte ungeschickt über den Fußrücken zum Zeh.

„Du bist betrunken“, stellte der Malfoy trocken fest und entzog dem nicht zurechnungsfähigem Jugendlichen, seinen Fuß. Harry protestierte sofort, widmete sich aber dem anderen Fuß und drehte sich auf dem Boden einfach nur in dessen Richtung.

„Komm hoch, Crow. Du solltest deinen Rausch ausschlafen“, murrte Lucius, trat etwas widerwillig zu Harry und zog diesen auf die Beine. Harry schwankte extrem und lehnte sich schwer gegen seinen Helfer, welcher ihn zum Bett schleppte.

„Das ist echt unter meiner Würde“, murrte Lucius leise, als er Harry wenigstens noch die Schuhe auszog und ihn zudeckte. Zumindest hatte er das vor, doch Harry hatte sich wankend wieder aufgesetzt, schlang die Arme um dessen Bauch und schmiegte sich an ihn.

„Streichel mich“, forderte Harry ihn auf, weswegen der Slytherin große Augen bekam und ungläubig auf seinen Zimmergenossen runtersah.

„Hast du einen Schaden?“, knurrte er nur und versuchte den Betrunkenen von sich zu lösen.

„Bitte, bitte“, bettelte Harry allerdings direkt los und Lucius konnte schwören, ein Schniefen gehört zu haben.

„Nein verflucht. Ich bin ein Malfoy und ein Malfoy streichelt keinen“, bellte er wütend und löste sich abrupt von Harry, welcher das Gleichgewicht verlor und fast aus dem Bett gefallen wäre. Lucius konnte ihn allerdings noch halten und verfrachtete ihn ins Bett zurück.

„Du bist genauso blöd wie Draco. Ich mag dich nicht mehr“, schimpfte Harry mit schwerer Zunge und kringelte sich auf seinem Bett unter der Decke ein.

„Was soll das heißen, du magst mich nicht mehr? Du hast mich doch eh nie gemocht und wer ist dieser Draco?“, fragte Lucius nach kurzem Zögern und beobachtete, wie Harry ihm einen schmollenden Blick über den Rand des Deckenrandes zuwarf.

„Streicheln?“, fragte Harry wimmernd und wusste zum Glück noch nicht, dass er sich dafür am nächsten Morgen sehr stark schämen würde.

Lucius zögerte noch einen Moment, doch die Neugierde siegte, sodass er sich auf den Bettrand setzte und anfing, Harry ungeschickt und ungelenk durch das Haar zu streicheln. Ein Malfoy wie er hatte so was schließlich noch nie getan. Harry jedoch strahlte ihm glücklich entgegen, drehte sich zu ihm um, schlang die Arme um dessen Bauch und bettete seinen Kopf auf das Bein, nur um die Behandlung zu genießen. Lucius dagegen saß stocksteif da und wusste mit einer solchen Situation nicht richtig umzugehen. Nie hatte er so etwas erlebt oder gar zugelassen. Nicht mal bei seinen Bettgefährten, die er in der gleichen Nacht, normalerweise wieder raus warf. Wieso hatte er Harry damals nicht rausgeworfen? Wieso war er mit ihm zusammen in seinem Bett, daheim aufgewacht? Sehr seltsam.

„Also? Was sollte das heißen, dass du mich nicht mehr magst und wer ist dieser Draco?“, fragte Lucius. Er wollte das hier nicht unnötig in die Länge ziehen, auch wenn er bemerkte, wie weich das schwarze Haar doch war.

„Na, das ich dich, weil du fies zu mir warst, nicht mehr mag, aber jetzt bist du ja wieder lieb, also denk ich, kann ich dich auch wieder mögen“, nuschelte Harry gegen den weichen Stoff von Lucius Schlafhose.

„Aber du hattest heute Morgen noch geheult“, warf der blonde Jugendliche ein und sah in ein vorwurfsvolles, vernebeltes, grünes Auge, das sich unwillig wieder geöffnet hatte.

„Du warst gemein gewesen. Ich bin keines deiner Betthäschen und ich hab doch noch nie, ... bist einfach über mich hergefallen. Das … war nicht nett ...“, nuschelte Harry mit schwerer Zunge.

„Würdest du denn wollen, dass ich dir näherkomme?“, fragte Lucius und fragte sich selber, woher diese dumme Frage gerade kam. Hatte er sie wirklich gestellt? Wie konnte er nur so dumm sein?

„Will kein Oooone-night-stand sein“, murmelte Harry, wobei seine Zunge kurz zu stolpern schien, ehe er den Satz beenden konnte. Lucius jedoch war erstaunt bei dieser Aussage. Wollte er sich so etwas wirklich antun? Aber dieser Junge war in seinen Augen interessant. Nur leider in diesem Moment zu betrunken und vielleicht auch nicht wirklich schwul.

„Wer ist dieser Draco, von dem du dauernd erzählst?“, wollte Lucius nun doch wissen. Nicht, dass er da noch in etwas rein geriet, was schlecht für seinen Ruf war.

„Blödes … Arsch... loch, immer … so eingebildet und … arrogant“, wisperte Harry und stand kurz davor, ins Traumland zu entschwinden. Das Streicheln war einfach zu himmlisch und dann noch der Geruch, der von seinem Krauler ausging.

„Also ist er nicht dein Partner?“

„... nein“, wisperte Harry und war dann endlich ganz eingeschlafen.

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und? Wie gefällt euch der betrunkene Harry so XD?

Und Lucius scheint auch nicht ganz so zu sein, wie er sonst immer vorgibt?
 

falls ihr meine neuste Umfrage auf meinem Blogg noch nicht mitbekommen habt, hier nochmal der Link.

Bisher haben erst 2 Teilgenommen und die Ideen sind wirklich Klasse. Ich hoffe noch auf ein paar mehr Teilnehmer :)

http://sandra-blacks-world.blogspot.de/2014/08/eure-ideen-sind-gefragt-hp.html

8

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 8 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Verflucht sei der Alkohol und all die damit verbundenen Kopfschmerzen.

Stöhnend wurde Harry am nächsten Tag gegen zehn Uhr wach. Er war froh, dass er in der ersten Stunde keinen Unterricht hatte, doch er freute sich garantiert nicht auf eine Doppelstunde Zaubertränke bei Professor Slughorn. Er konnte sich dafür garantiert nicht genug konzentrieren, doch wieso hatte er sich eigentlich so zulaufen lassen? Harry versuchte angestrengt nachzudenken, ließ es aber aufgrund der bösen und fiesen kleinen Foltertrolle hinter seiner Stirn, sein.

Leicht wankend und sich den kopfhaltend verschwand er im Badezimmer. Kurz sah er über die Schulter, doch sein blonder Mitbewohner war schon längst fort. Eilig vergriff er sich an dessen Schrank und fand zu seiner Erleichterung einen Antikatertrank, den er sofort auf Ex leerte. Es brauchte nicht lang, bis sich die Wirkung entfaltete. Erleichtert seufzte Harry auf und sprang unter die Dusche. Das Gesicht streckte er dem Wasserstrahl entgegen, nur um in Erinnerungen zu versinken.

Er war jetzt ein Rumtreiber. Sirius, James und Remus hatten ihn aufgenommen, nachdem er ihr Geheimnis herausgefunden hatte. Harrys Herz schlug freudig auf. Sie hatten sogar darauf angestoßen, bis Harry weit nach der Sperrstunde wieder auf sein Zimmer getorkelt war. … und dann? Harry schluckte und wurde ganz blass, als die Erinnerungsfetzen vor seinem Auge vorbeizogen und sich langsam zu einer einzigen Erinnerung zusammenfügten.

Das war ein Scherz. Das konnte nur ein Scherz sein. Er wusste, dass er Malfoy zum Streicheln aufgefordert und sich an ihn gekuschelt hatte. Die Worte fielen ihm zwar nicht mehr ein, doch dieses Bild, wie er sich an den Blonden drückte, war eindeutig.

Was hatte er da nur getan? Wie konnte er nur? Er haste alle Malfoys, auch wenn sie ziemlich gut aussahen … nein Stopp. Harry verbat sich diesen Gedanken krampfhaft. Vielleicht sollte er sich endlich mal auf das Wesentliche konzentrieren.

Bald waren zwei Wochen Herbstferien. Dann konnte er endlich anfangen und bis dahin brauchte er ein starkes Gift. Ob er dafür noch mal in die Kammer des Schreckens sollte? Den Basilisken noch mal umlegen?

Harry schluckte hart.

Noch immer grübelnd schnappte er sich seine Schultasche und machte sich auf den Weg zu Zaubertränke. Da das Klassenzimmer schon offen war, betrat er es direkt und sah sich um. Außer ihm waren noch die Rumtreiber und Severus da. Seltsam die Rumtreiber so früh in diesem Fach zu sehen, doch er ließ sich kurzerhand neben dem zukünftigen Tränkemeister nieder. Dieser würdigte ihn keines Blickes, doch Harry ließ sich nicht abschrecken.

„Morgen“, trällerte er deswegen und bemerkte deutlich, wie sich der Slytherin anspannte, sich aber nicht zu ihm drehte.

„Gut geschlafen? Also ich habe wunderbar geschlafen, blöd nur, wenn man mit Kopfschmerzen aufwacht“, fuhr Harry unbeeindruckt weiter und packte sein Buch, seine Feder und ein Pergament aus. Die Hausaufgabe hatte er nur mit Müh und Not geschafft, doch er hoffte, dass Professor Slughorn damit zufrieden sein würde.

Severus schwieg beharrlich weiter, während die Rumtreiber breit grinsten. Sie glaubten wohl nicht an Harrys Erfolg bei dem Schwarzhaarigen. Nur Remus sah Harry aufmunternd an, aber dieser war eh die gute Seele der Truppe. Bevor Harry Severus weiter nerven konnte, kamen die anderen Schüler herein, genauso die Slughorn. Der Unterricht war wie jedes Mal eine pure Qual für Harry. Er fühlte sich verdammt hilflos, doch er gab sein bestes.

Gerade als er ein Rattenherz in den Kessel schmeißen wollte und dabei gehässig an Peters dachte, wurde seine Hand abrupt festgehalten.

„Willst du ganz Hogwarts in die Luft jagen?“, zischte Severus und bekam einen überraschten Blick von Harry. Was war denn nun los? Was hatte er falsch gemacht? Im Buch stand doch, das jetzt ein Rattenherz hinein musste.

„Da steht aber ...“, wollte Harry protestieren, doch ihm wurde das Herz entwendet.

„Ja das steht da, aber nur wenn dein Trank richtig wäre. Wenn du jetzt das Herz da rein schmeißt, hatten wir mal eine Schule. Füg eine Prise gepulverte Fledermauskralle hinzu und dann erst das Herz“, zischte Severus wütend und Harry kam direkt nach. Der Trank nahm zu seiner Verwunderung die richtige Farbe und Konsistenz wieder an.

„Danke“, lächelte Harry ihm zu, doch Severus ignorierte ihn wieder. Wie hatte dieser das eigentlich mitbekommen? Beobachtete der Slytherin ihn etwa? Vielleicht war dieser ja doch nicht ganz so abgeneigt, wie er allen Glauben machen wollte und vielleicht konnte man aus dem zukünftig miesepetrigen Slytherinliebhaber einen etwas gerechteren Mann machen.

Als Harry endlich fertig war, beobachtete er Severus ein wenig von der Seite und registrierte jede noch so kleine Bewegung. Selbst als dieser plötzlich aufsah und etwas auf der anderen Seite des Klassenzimmers fixierte, folgte er dem Blick. Wenn oder was beobachtete Severus? Kurz runzelte Harry die Stirn. Außer den Siebtklässlern aus Gryffendor und Slytherin, waren noch die aus dem sechsten Jahrgang dabei, die sich als überaus herausragend herauskristallisiert hatten. Sozusagen die Überflieger der Sechsten und die, die vielleicht irgendwann mal Tränkemeister werden konnten.

Ob Severus in seinem sechsten Jahr ebenfalls schon bei den Siebtklässlern mitmischen durfte? Harry sah wieder zu Severus und bemerkte erneut, dass dieser irgendetwas fixierte. Diesmal konnte er die Person auch ausmachen und musste einfach schmunzeln. Auf der anderen Seite vom Klassenzimmer war Regulus Black gerade ganz auf seinen Trank fixiert und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr.

Ob Severus wohl genauso an einer Freundschaft mit Regulus interessiert war, wie umgekehrt?

Als der Unterricht vorbei war und es zum Mittagessen ging, hatte er sich seinen miesepetrigen Mitschüler einfach geschnappt, Lucius, der irgendwas von ihm wollte, ignoriert und wenig später die große Halle betreten. Es sollte ja noch eine kleine Überraschung für den Gedemütigten geben. Viele Schüler sahen noch immer tuschelnd, lachend oder hämisch zu Severus, doch dieser ignorierte das alles konsequent.

Als sie alle mitten beim Essen waren, wurde es plötzlich immer stiller in der Halle, angefangen beim Slytherintisch. Jeder Schüler sah in Harrys und Severus Richtung, oder eher etwas auf hinter ihnen. Harry blickte deswegen über die Schulter und sah in zornige, wässrige Augen, die erst ihn anstarrten, dann aber auch Severus.

Harry stupste eben diesen auch an und bekam einen angepissten Blick, doch Harry deutete nur hinter ihn, sodass Severus sich umdrehte. Dessen Miene versteifte sich sofort und wurde ablehnend.

„Ja also … ich wollte mich bei dir für meinen Scherz letztens entschuldigen. Es tut mir leid und es wird nicht wieder vorkommen“, quetschte Pettigrew halblaut hervor, drehte sich um und rannte so schnell ihn seine Beine trugen, aus der Halle heraus. Alle sahen ihm verwundert nach, genauso wie Severus.

Dann jedoch brach eine wahre Flut an Stimmen los. Alle fragten sich, was das war. Wieso man sich bei dem unbeliebten Slytherin entschuldigte, ob das wieder ein Scherz war, oder ließen sich auf den aktuellen Stand bringen, was mit dem Opfer überhaupt geschehen war.

„Was war das?“, murmelte Severus nur sehr leise und auch verdammt misstrauisch. Regulus der ihnen gegenübersaß, schüttelte kurz den Kopf.

„Dämlicher Gryffendor. Aber wenigstens hat er sich entschuldigt, wenn auch wahrscheinlich nicht sehr freiwillig.“ Harry musste ihm gedanklich zustimmen, doch er beobachtete lieber nur, wie Severus seinen Mitschüler kühl ansah.

„Als ob das etwas Neues wäre“, sprach er nur kühl und hatte sofort die Aufmerksamkeit des jüngsten Black.

„Man sollte die Hoffnung nie aufgeben, auch wenn man bei den Löwen nicht viel Hoffnung haben sollte. … Severus? Hast du nachher vielleicht etwas Zeit für mich?“, fragte Regulus ruhig und wurde erneut mit Vorsicht betrachtet. Er schien nicht sehr froh über diese Anfrage zu sein und wollte wohl gerade verneinen, doch Harry mischte sich einfach ein.

„Klar hat er Zeit. Hausaufgaben hat er bereits fertig und lesen kann er später immer noch.“

„Wer hat mit dir gesprochen, Crow. Halt dich da raus“, zischte Severus ihm aufgebracht entgegen.

„He, he. Immer ruhig. Ich bin nicht dein Feind und wieso solltest du die Chance nicht nutzen, wenn sie sich dir bietet. Du bist doch sonst auch immer allein und ich habe gesehen, wie du Regulus beobachtet hast“, flüsterte Harry ihm einfach ins Ohr, wofür er sich nah zu ihm rüber beugen musste.

Sofort bekam er einen Stoß gegen die Schulter und musste sich am Tisch festhalten, um nicht zu fallen. Severus dagegen hatte sich abrupt erhoben und verschwand einfach aus der Halle.

„Autsch“, nuschelte Harry und vernahm Regulus seufzen.

„Das war wirklich klasse. Jetzt spricht er vielleicht nie wieder mit mir“, murrte der Black vorwurfsvoll und verschwand ebenfalls. Harry dagegen knurrte unzufrieden. Er hatte es den beiden nicht versauen wollen. Er wollte doch nur etwas helfen.

Bevor er jedoch weiter nachdenken konnte, ertönte in der ganzen Halle ein lautes Lachen und alle deuteten auf den Slytherintisch. Die Ursache war schnell gefunden. Lucius Malfoy mit rot-grün karierten Haaren. Eben dieser stand mit steifem Gesicht auf und rauschte aus der großen Halle. Da hatten die Rumtreiber wohl ein neues Opfer gefunden. Ihm sollte es egal sein, nur wieso drängten sich plötzlich die Bilder von letzter Nacht in seinen Kopf?

Verunsichert und etwas besorgt sah er noch mal auf die Stelle, wo der ehemals Blonde verschwunden war.

Nein. Das war einfach Unsinn. Das von letzter Nacht hatte er nur wegen des ganzen Alkohols in seinem Blut gemacht. Da war nichts zwischen ihnen. Sollten die Rumtreiber ihn doch als Streichopfer nutzen.
 

Die Wochen vergingen nur langsam. Immer wieder wollte Lucius mit ihm reden, doch Harry konnte ihm geschickt ausweichen. Er stellte sich abends sogar schlafend, um nicht mit ihm reden zu müssen. In der Zwischenzeit hatte er sogar das Diadem von Rowena Rawenclaw aus seinem Versteck geholt und es sicher weggeschlossen. Dutzende Zauber bannten die Gefahr, doch an diesem Tag, einem Samstag zwei Tage, bevor die Schüler in den Herbstferien heimfahren würden, beschloss er die Kammer des Schreckens zu betreten. Er brauchte unbedingt einen Basiliskenzahn.

Zu Harrys Verwunderung war der Kampf weit weniger gefährlich als der in seinem zweiten Schuljahr. Er hatte diesmal vielleicht nicht Gryffendors Schwert, doch dafür die Kopf-ab Methode, die dem Vieh auch so den gar ausmachte. Hier und da hatte er einige Schrammen abbekommen und sogar einen tiefen Schnitt an seinem rechten Oberschenkel, aber wenigsten war er diesmal nicht vergiftet worden. Auch die Versteinerung war an ihm vorübergegangen.

Seufzend hatte er sich zwei Zähne aus dem Ungetüm entfernt. Ebenso nahm er ein paar Dutzend Schuppen, Blut, Speichel, Gift und Haut an sich. Die Augen entfernte er genauso wie die Zunge und dessen Herz. Es waren sehr seltene und teure Zaubertrankzutaten. Er war vielleicht kein Genie in dem Fach, doch Professor Snape hatte es immer wieder betont und vielleicht konnte er ihm damit ein Friedensangebot unterbreiten, wenn er wieder zurück war. So entfernt er weiter nützliche Dinge von dem Ungetüm, belegte sie mit einem Stasiszauber, schrumpfte sie und packte sie in eine Tasche seines Umhangs.

Als er alles Nützliche abgegriffen hatte, setzte er den Kadaver in Brand. Nie wieder würde das Vieh sein Unwesen treiben. Kurz beobachtete er das Feuer, bis es erlosch und nichts als Asche übergelassen hatte. Sein Weg führte ihn humpelnd aus der Kammer des Schreckens heraus, durch die Gänge und ungesehen durch den Slytheringemeinschaftsraum, da die Schüler schon schliefen, in sein Zimmer. Harry war so leise, wie er nur konnte, und hoffte einmal, dass der Blonde einfach nur weiterschlafen würde. Er wollte sich garantiert nicht erklären oder gar mit ihm auseinandersetzen.

Er packte seinen Umhang weg und schlich sich in das angrenzende Badezimmer, entledigte sich seiner Kleidung und stellte sich unter die Dusche.

Das warme Wasser wusch das Schlangenblut und sein eigenes von seinem Körper, während seine Verletzungen unangenehm schmerzten. Er ließ sich Zeit, doch als er das Wasser ausstellte und sich umdrehte, glaubte er einen Herzinfarkt zu haben.

Lucius stand stumm im Türrahmen und hatte ihn beobachtet.

„Hab ich dich geweckt? Entschuldige“, murmelte Harry und griff nach einem der weißen Handtücher um sich abzutrocknen. Blöd nur, dass jetzt auch wieder die Wunden anfingen zu bluten. Die Schmerzen seines bis eben noch ignorierten Armes kamen auch mit aller Macht wieder. Er hatte sich wohl irgendwas geprellt oder so.

„Bist du in eine Prügelei geraten?“, wollte Lucius wissen und deutete wegen des fragenden Blickes auf das blutige Handtuch und die ganzen Wunden.

„Geht dich nichts an Malfoy“, murrte Harry nur und griff nach seinen Shorts, die er sich hastig und beschämt überzog.

„Warte. Ich versorge dir erst die Wunden, dann kannst du dich anziehen“, meinte der blonde Schönling kühl, als er sich anziehen wollte und trat zu einem Schränkchen. Er zog eine Salbe hervor und drückte Harry auf dem Wannenrand runter, um sich ihm gegenüber auf dem Toilettendeckel niederzulassen.

Harry schwieg eisern und beobachtete mit bewusster Vorsicht, wie er mit der Heilsalbe versorgt wurde. Die Schnitte und Kratzer verschwanden fast augenblicklich, als wären sie nie da gewesen. Magie war schon etwas Feines.

„Wo warst du gewesen?“, verlangte Lucius zu wissen, als er die letzte Wunde am Oberschenkel versorgt hatte und die Salbe wieder verschloss. Harry war an dieser Stelle ziemlich rot geworden, doch er sagte nichts dagegen. Sein dummer Körper sollte sich nicht so anstellen.

„Wie gesagt. Es geht dich nichts an. Aber danke fürs Behandeln. Gute Nacht“, murrte Harry und wich den blauen Augen aus. Als er sich erheben wollte, wurde er jedoch am verletzten Arm festgehalten, was ihm ein unterdrücktes Wimmern entlockte.

„Hast du noch mehr Verletzungen?“, fragte Lucius sofort nach, doch äußerlich, war nichts mehr zu sehen.

„Nichts Schlimmes“, wich Harry direkt aus und versuchte sich zu lösen, doch der Griff wurde unbarmherzig stärker, was ihm ein Keuchen entlockte.

„So, so. Komm mit“, forderte der Zimmernachbar ruhig und ließ Harry sich auf das Bett setzen, nur um selber den Zauberstab zu ziehen. Harry wollte direkt nach seinem greifen, doch der Spruch war schon gesprochen.

Ein Diagnosezauber. Harry war erstaunt. Wieso konnte Lucius so etwas? Er wusste ja, dass er gut war, aber wollte dieser nicht Politiker in Voldemorts diensten werden? Wieso kannte er sich dann so gut mit solchen Sprüchen aus?

„Ein angebrochener Oberarm. Was hast du gemacht, das du dir so etwas zugezogen hast? Wirst du von irgendwelchen Mitschülern fertiggemacht?“, fragte Lucius ernst und Harry glaubte sogar Besorgnis herauszuhören, doch das war Unsinn. Ein Malfoy war nicht besorgt. Ein Malfoy war ein eiskaltes, arrogantes Arschloch.

„Was interessiert es dich? Ich gehe einfach auf den Krankenflügel und dann ist wieder gut“, brummte Harry doch er bekam nur ein Kopfschütteln.

„Man merkt, dass du kein Reinblüter bist, warte hier. Ich habe einen Trank für deinen Knochen hier“, meinte der junge Malfoy kühl und etwas herablassend und verschwand kurz im Badezimmer, um mit einer Phiole wiederzukommen. Er setzte sich zu Harry aufs Bett und reichte sie ihm. Harry nahm sie zwar an, doch er trank nicht sofort.

„Wieso sprichst du so schlecht von Nichtreinblütern? Wir sind doch alle nur Menschen“, wollte Harry vorsichtig wissen und hoffte, dass er eine vernünftige Antwort bekam. Draco hätte ihn auf jeden Fall schon verflucht.

„Weil ihr Blut schmutzig ist“, war die klare eingebildete Antwort, die Harry sofort verärgerte.

„Runter von meinem Bett, aber sofort. Du solltest dich von mir fernhalten, sonst könntest du dich an meinem Blut beschmutzen“, zischte Harry zornig, trank die Phiole leer, legte sich ins Bett und zeigte seinem Zimmernachbarn die kalte Schulter.

„Crow?“, erklang es nach Kurzem von Lucius, der ihm eine Hand auf die Schulter legte.

„Pfoten weg oder ich hake sie dir ab. Mit so einem arroganten, eingebildeten und selbstgefälligen Schnösel will ich nichts zu tun haben“, fauchte Harry und funkelte ihn aus kalten Augen an, ehe er sich wieder hinlegte und mit einem gemurmelten Spruch das Licht im Zimmer löschte. Es dauerte einen Moment, bis sich die Hand von ihm löste und das Gewicht von seiner Matratze verschwand.

Harry wusste wirklich nicht auf, wenn er wütender sein sollte. Auf sich, weil er gehofft hatte, dass dieser Malfoy doch anders war als gedacht oder eher auf den Blonden, welcher ihn mit der Antwort enttäuscht hatte.

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falls ihr meine neuste Umfrage auf meinem Blogg noch nicht mitbekommen habt, hier nochmal der Link.

Es haben bisher nur 5 teilgenommen und die Ideen waren klasse.

Ich hoffe, dass noch ein paar mehr teilnehmen werden

Die Umfrage läuft in 1 Woche aus

http://sandra-blacks-world.blogspot.de/2014/08/eure-ideen-sind-gefragt-hp.html

9

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 9 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Endlich waren Herbstferien. James hatte ihn dazu eingeladen, die Ferien bei ihm und seinen Eltern zu verbringen. Remus wollte für eine Woche nach Hause fahren und die Zweite ebenfalls kommen, während Sirius sowieso bei den Potters war. Kein Wunder bei dessen Familiengeschichte.

Harry wollte sich ihnen nicht aufdrängen, doch James bestand darauf, sodass Harry erfreut zustimmte.

Die Zeit bei den Potters war eine der schönsten überhaupt. Harry liebte es mit Rose und Charls, seinen Großeltern zusammen zu sein. Er liebte es mit James und Sirius Dummheiten zu machen und er genoss es, mit Remus einfach nur reden zu können. Es gab nicht mal Pettigrew, der sie stören konnte. Es war einfach der Himmel auf Erden.

Als der letzte Tag der Ferien anbrach, war Harry in London unterwegs. Er hatte die beiden Rumtreiber dazu überreden können, ein wenig durch Muggellondon zu spazieren. Er hatte bisher auch nie die Zeit dazu gehabt, doch sie hatten Spaß. Am Nachmittag hatte Harry seine Freunde aus den Augen verloren, doch er machte sich weniger Sorgen. Er wusste ja, wie er wieder nach Hause kam. Ja. Für ihn war das Haus der Potters sein zu Hause geworden.

Neugierig sah er hier und da in ein Schaufenster. Er mochte vielleicht kein Geld haben, doch schauen kostete ja nichts. Es wurde immer später als er eine laute, lallende Stimme vernahm. Viele Menschen sahen zu der Person hinüber. Manche mitleidig, manche angeekelt und ein paar sogar ängstlich. Harry folgte dem Blick.

Er sah einen sehr ungewaschenen, eindeutig betrunkenen und gewaltbereiten Mann. Die Haare waren grau und fettig, das Gesicht schmal und die Kleidung ungewaschen und kaputt. In einer Hand hatte er eine Alkoholflasche und in der anderen Hand, den Arm einer viel schmaleren Gestalt. Der Jugendliche war vielleicht schmal, aber eindeutig größer als der Betrunkene, auch wenn es in der gebeugten Haltung vielleicht anders erschien. Das Gesicht war verunsichert, mit bunten Flecken überwuchert und in den Augen konnte er Angst erkennen.

„Vater bitte“, bat der Jugendliche und sah sich flüchtig um, doch sie waren der Mittelpunkt des Geschehens.

„Wwass bitte? … missratenes Balg. Hätt …. hätte dich gleich als kleines Blag im Brunnen ersäufen sollen“, lallte der Typ und holte aus.

Harry hielt die Luft an. Was ging denn hier ab? Das war eindeutig Severus Snape. War der hakedichte Typ etwa dessen Vater? Ganz gleich, wer es war, er schlug Severus mit aller Kraft ins Gesicht. Die Faust ließ den Kopf zur Seite rucken und holte erneut aus, um dessen Magen zu erwischen.

Severus ging mit einem schmerzerfüllten Keuchen zu Boden. Protestierende Stimmen wurden laut, doch keiner schien eingreifen zu wollen. Harry wusste selber, dass er nicht unbedingt der Kräftigste war. Wirklich Muckis hatte er ja nicht vorzuzeigen. Dennoch eilte er hastig rüber, als er sah, dass der Typ mit dem Fuß ausholte. Fest packte Harry dessen Schulter und zerrte ihn von Severus fort.

„Hören sie auf“, knurrte der Junge mit mehr Glück als Verstand und stellte sich vor seinen Mitschüler.

„Was bisn du …? Noch n freak?“, lallte der Kerl und hatte gerade so sein Gleichgewicht halten können.

„Ich bin der, der nicht zulässt, dass sie ihn weiter misshandeln“, bellte Harry zornig und sah schon die Faust auf sich zurasen, doch im letzten Moment wurde sie abgefangen. Nicht von Harry. Der hätte zu spät reagiert, doch dafür hatte sich James plötzlich vor sie gestellt. Die aggressive Faust in seiner Hand, mit kaltem Blick auf den Betrunkenen.

„Sie sollten nach Hause gehen und ihren Rausch ausschlafen“, zischte James kalt und ließ den Mann los.

Dieser schien kurz abzuwägen und dann doch lieber den Rückzug anzutreten.

„Komm du mir nach Hause, Junge“, bellte er noch, doch dann war er weg und Harry drehte sich zu Severus herum.

„Hey. Geht's? Hat er dich schlimm erwischt?“, fragte Harry und streckte die Hand nach ihm aus, doch Severus wich zurück, ohne aufzusehen.

„Gibt's was zu gaffen? Schämen sollten sie sich alle. Nur zuschauen, wie jemand niedergeprügelt wird, ist der letzte Mist“, bellte in diesem Moment Sirius Stimme in die Menschenmasse hinein, weswegen der Slytherin auch noch zusammenzuckte und die Lippen zusammenkniff.

„Severus? Steh auf. Wir gehen erst mal an einen ruhigeren Ort“, sprach auch Remus endlich und half seinem Mitschüler auf die Beine. Dieser krümmte sich leicht, doch riss sich dann zusammen und sah auf. Aus seinem Mundwinkel lief ein feines Rinnsal Blut, was wohl vom Schlag kam.

„Ich brauch keine Hilfe“, sprach Severus und wollte sich schon umdrehen, doch Harry hielt ihn fest.

„Nichts da, hier geblieben. Ich lasse dich jetzt garantiert nicht zu dem Kerl zurück. Du kommst gefälligst mit. Ist ja nur für eine Nacht und Morgen geht es wieder zur Schule. Du musst ja nicht mit uns reden, aber ich räume solang mein Zimmer, dann hast du deine Ruhe“, sprach Harry ernst und duldete eindeutig keinen Widerspruch.

„Dann lasst uns Heim“, nickte auch James diese Entscheidung ab und zusammen, ohne auf den Protest des Slytherin zu achten, kehrten sie ins Haus der Potters zurück.

Rose war etwas verwundert, als sie den Jungen mit dem bunten Gesicht und der geschwollenen Wange erblickte, doch sie kümmerte sich direkt um ihn.

Harry räumte wie versprochen sein Zimmer und quartierte sich, für die letzte Nacht, bei Remus mit ein.

Das Abendessen verging schweigend und Severus verzog sich sofort in das Gästezimmer, um mit keinem mehr sprechen zu müssen. Die vier von fünf Rumtreibern allerdings, trafen sich noch in James Zimmer, welcher nachdenklich aus dem Fenster sah.

„Ihn so zu sehen, ist irgendwie erschreckend“, fand James als Erster seine Stimme wieder.

„Stimmt. Jetzt kann ich es mir gar nicht mehr vorstellen, ihn weiter zu foppen“, seufzte Sirius zustimmend und lehnte an der Wand auf dem Bett.

„Severus ist auch nur ein Mensch wie wir. Aber er hätte doch wenigstens etwas sagen können“, mischte sich Remus ein und hatte sich neben dem schwarzhaarigen auf dem Bett niedergelassen, um sich kaum merklich in dessen Richtung zu lehnen.

„Wieso hätte er das tun sollen? Er hat ganz offensichtlich keine Freunde und niemandem dem er weit genug vertrauen kann. Zudem, … wer würde schon freiwillig zugeben in seiner Familie schlecht behandelt zu werden. Also ich … nicht“, murmelte Harry nachdenklich. Er erinnerte sich ja auch noch gut an die Zeit bei seinen Verwandten. Sie hatten ihn genauso gehasst wie Severus Vater seinen Sohn.

„Du redest, als würdest du so eine Situation kennen“, merkte Sirius vorsichtig an, weswegen Harry verwirrt aufsah. Er war sich nicht sicher, was er ihnen antworten sollte, doch er nickte schlussendlich vorsichtig.

„Ihr habt echt keine tollen Familien. Erst du Sirius und jetzt auch noch Snape und Harry“, seufzte James kopfschüttelnd, während Sirius sich am Hinterkopf kratzte.

„Man kann sich die Eltern eben nicht aussuchen“, erwiderte dieser.

„Oder die restlichen Verwandten“, murmelte Harry leicht gereizt beim Gedanken an Onkel Vernon, Tante Petunia und Dudley.

„Na ja. Dafür seid ihr ja jetzt hier“, grinste James breit und wuschelte Sirius und Harry über den Kopf.

„Und wenn es heißt, das auch Schniefelus hier wohnen muss. Da kann man einfach nicht wegsehen“, fügte er noch hinzu und quetschte sich zwischen Remus und seinen besten Freund.

Remus war davon eindeutig weniger begeistert, doch er sagte nichts dazu.

„Ich bin froh hier zu sein“, murmelte Harry sehr leise, sodass es keine hören konnte, entschuldigte sich dann aber das er schon müde wäre und sich hinlegen wollte.

In Remus Zimmer befreite er sich direkt von seiner Hose und stand in Shorts und Hemd vor einer Wand, an der Fotos hingen. James mit Rose und Charls. James mit Sirius und Remus. James nur mit Sirius. James mit Lily, was wohl eher heimlich aufgenommen wurde, als sie mal in Hogsmeade waren. Dann noch eines, wo alle drauf waren. James, Rose, Charls, Remus und Sirius. Wie eine große glückliche Familie.

„Es sind schöne Bilder, nicht wahr?“, fragte eine Stimme hinter ihm, sodass sich Harry erschrocken umdrehte und Remus mit großen Augen ansah.

„Äm ja. Wirklich schön“, lächelte Harry verlegen und sah wieder auf das Familienbild. Es gefiel ihm wahnsinnig gut.

„Hast du keine Bilder von deinen Eltern?“, fragte Remus vorsichtig, doch Harry schüttelte den Kopf, ohne ihn anzusehen.

„Vermisst du sie?“

Harry schüttelte unbewusst den Kopf.

„Nicht? Waren sie schlechte Eltern gewesen?“

Harry sah nun doch verwundert zu seinem Wolfsfreund rüber. Dieser hatte sich bereits fürs Bett fertiggemacht und saß im Schneidersitz auf diesem.

„Nein. Ich denke nicht, dass sie es waren. Ich … ich weiß es aber nicht. Sie sind früh gestorben und ich kann mich nicht daran erinnern, wie sie gewesen waren. Aber ich habe das Gefühl, das sie mir sehr nah sind.“

„Das tut mir Leid für dich. Aber ich denke, sie sind wirklich immer bei dir, wenn du sie nur nie vergisst ...“, meinte Remus sanft, als sich Harry neben ihn aufs zweite Bett setzte. Das Bett hatten sie bereits verbreitet und in der Mitte geteilt, sodass auch Harry genug Platz zum Schlafen hatte.

„Weißt du denn ihre Namen noch?“, fragte Moony nach kurzem Schweigen vorsichtig und bekam ein vorsichtiges Nicken. Auf den fragenden Blick aber sagte Harry nichts weiter.

„Ich möchte nicht über sie reden, aber sag mal … was ist das eigentlich mit dir und Sirius?“ Harry versuchte ganz bewusst vom Thema abzulenken, was auch zu klappen schien.

„Was meinst du?“

„Na dieses vorsichtige Annähern, was du immer bei Tatze probierst.“

„Ich weiß nicht, was du meinst.“ Remus wirkte eindeutig ertappt, doch er stritt es direkt ab, dass da etwas sein könnte.

„Ich fände es echt nicht schlimm, solange keinem von euch dabei wehgetan wird.“ Lächelnd beobachtete er Remus von der Seite. Diesem war eindeutig unwohl dabei, sodass er sich hinlegte und die Decke ziemlich hoch zog.

„Weiß echt nicht, was du meinst und was ist das zwischen die und Severus?“

„Nichts. Der ist gar nicht mein Typ“, nuschelte Harry leise, doch dank der guten Wolfsohren, hatte es Remus trotzdem verstanden.

„Du bist dem männlichen Geschlecht also nicht abgeneigt? Erzähl. Wie soll dein Traummann aussehen?“, fragte Remus und kurz hatte Harry versucht irgendwas Negatives herauszufiltern, doch sein Zimmernachbar war einfach nur neugierig.

„Du findest es nicht abartig?“, fragte er trotzdem noch mal nach, da er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte.

„Wieso sollte ich? Ich könnte dir doch eh nichts vorschreiben und müsste mich dann ja auch selbst verleugnen“, murmelte Remus und Harry kam leise raschelnd zu dessen Bett rüber, um sich kurzerhand zu diesem zu legen.

„Hey. Aber ich bin nicht frei“, mahnte Remus rasch, was Harry nur leise lachen ließ, wenn auch etwas unsicher.

„Ich weiß. Ich will auch nichts von dir, aber könnte ich … nur einen Moment?“ So unsicher hatte sich Harry schon lange nicht mehr gefühlt. Seit Sirius Tod war er in den Ferien, als er im Grimmauldplatz Nr. 12, ab und zu, zu dem Werwolf ins Bett gekrochen, um sich trösten zu lassen. Trösten war hier zwar nicht mehr nötig, doch es fühlte sich verdammt gut an, als Remus ihn kurzerhand in eine Umarmung zog, ohne weiter nachzufragen.

„Danke Remy“, nuschelte Harry glücklich und bekam dafür ein leises Glucksen.

„So hat mich auch noch keiner genannt. Also erzähl. Was ist so dein Typ?“, fragte der Wolf sanft.

„Hab noch nicht genau drüber nachgedacht aber er sollte lieb zu mir sein. Mich kuscheln und mit mir reden können. Ich mag keine arroganten und gewalttätigen Menschen“, erzählte Harry nachdenklich.

„Klingt doch schon mal gut und wie vom Äußerlichen?“, fragte Remus weiter, doch Harry zuckte mit den Schultern.

„Mir egal ob blond oder dunkel, ob groß oder klein. Ich hab da keine genauen Vorstellungen, aber vielleicht … schöne Augen zum Versinken“, nuschelte Harry und urplötzlich kamen ihm helle blaue Augen in den Sinn und er wusste ganz genau, wem sie gehörten. Wie dumm musste er sein, um bei der Äußerung gerade an diesen Kerl zu denken?

„Du wirst schon den Richtigen finden und dann erzählst du es mir und ich überprüfe, ob der auch gut genug für dich ist“, grinste Remus neckisch, was auch Harry grinsen ließ.

„Und wann gedenkst du es, Sirius zu sagen?“

„Gar nicht. Du kennst doch diesen Frauenheld. Jede Woche eine andere. Ich mache mir da keine Hoffnungen. Mir reicht es schon, in seiner Nähe sein zu dürfen. Zumal es besser wäre, keine allzu tiefe Bindung mit jemandem einzugehen. Ich traue meinem Wolf da nicht und ich will niemanden verletzen.“

„Das wäre aber nicht fair. Jeder sollte glücklich sein dürfen, auch du. Das mit deinem Wolf ist eine dumme Ausrede, vor allem Sirius gegenüber. Dein Wolf ist doch ruhig, wenn wir dabei sind, und scheint Sirius als Hund sehr zugetan zu sein. Halt dich nicht aus den falschen Gründen zurück.“

„Vielleicht hast du recht, aber ich denke trotzdem, dass es besser ist.“ Remus seufzte tief auf und sah an die Decke über sich. Harry beobachtete ihn eine Weile. Wie die anderen Rumtreiber wohl auf die Homosexualität reagierten? Wahrscheinlich nicht so gelassen wie der Werwolf neben ihm.

„Du bist manchmal ziemlich seltsam, weißt du das eigentlich Harry? Als würde dich ein riesiges Geheimnis umgeben“, meinte Remus ganz plötzlich, weswegen Harry die Luft anhielt. Ein Geheimnis? Doch nicht etwa, das seiner Herkunft.

„Wenn ich ehrlich sein soll, ich bin neugierig auf dein Geheimnis.“

„Wie kommst du darauf, dass ich eines hätte?“

„Wegen deinem ganzen Verhalten. Als wir uns kennengelernt hatten, hast du uns und auch die Potters wie Erscheinungen angesehen. Dann deine Geschichte über deinen Überfall und das man die alles abgenommen hat, was ich nicht runterspielen will, wenn dem so gewesen war. Weiter mit Hogwarts. Du schienst dich zwanghaft jemanden anschließen zu wollen und hast deine Wege in Schloss auch trotzdem schnell ohne Hilfe gefunden, als wärst du schon Jahre da zur Schule gegangen und dann noch die Sache mit der ersten Vollmondnacht. Kein Tier oder Animagi mit einem vernünftigen Verstand würde sich in meine Nähe trauen. Die tierischen Instinkte sind da einfach zu stark. Du musst also vorher gewusst haben, was da Sache ist. Ich verstehe nicht, was dein Geheimnis ist. Aber das da eins ist, das bezweifle ich nicht. Würdest du es mir erzählen?“

Harry schluckte hart. Hatte er sich wirklich so auffällig verhalten? Oder war Remus einfach nur zu schlau? Harry glaubte ja das Zweite, doch Ersteres wäre auch nicht auszuschließen.

„Das bildest du dir denke ich nur ein. Außerdem hat doch jeder ein paar Geheimnisse, du ja auch.“

„Die Rumtreiber kennen abgesehen von meinen Gefühlen für Sirius, alle meine Geheimnisse und du ja jetzt sogar selbst das Letzte. Harry? Ich möchte dich wirklich nicht dazu nötigen, aber ich will auch, dass du weißt, dass du mir vertrauen kannst. Ich würde nie etwas ausplaudern, egal was es ist. Selbst wenn du auf Severus, Goyle oder Malfoy stehen würdest. Dein Geheimnis wäre bei mir sicher.“

„Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann, und sollte ich mal ein großes Geheimnis haben, dann komme ich damit zu dir“, schmunzelte Harry, denn mit diesem konnte er zu niemandem.

„Sag mal. Du bist doch einer der Klassenbesten richtig?“, fragte Harry plötzlich und bekam ein zustimmendes Brummen. Remus schien es nicht zu gefallen, dass Harry sich ihm nicht anvertrauen wollte. Dennoch. Er ließ Harry weiter in seinem Bett liegen.

„Ich habe mal ausversehen einen Lila-Zauber angewandt und weiß nicht genau, was das für einer war. Doch als Auswirkung lag mein gegenüber auf der Krankenstation und war in einen goldenen Schimmer gehüllt. Aufgewacht war er bis jetzt noch nicht.“

„Das klingt wie ein Stasiszauber. Aber den müsste die Medihexe locker erkennen“, antwortete Remus nach Kurzem nachdenken.

„Hat sie aber nicht. Sie ist völlig ratlos. Kann es nicht noch irgendetwas anderes sein?“

„Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht ein verunglückter oder abgewandelter Stasiszauber? Es gibt da einige Variationen und Legenden über diesen Zauber. Ansonsten müsste ich das erst nachschlagen … ist er ein Freund aus deiner Heimat?“, wollte Remus sanft wissen.

„Nein. Er war mein Schulfeind Nummer eins. Wir hatten gerade wieder eine unserer Auseinandersetzungen, als sich der Zauber aus der Spitze meines Stabes löste. Ich hatte eigentlich keinen gesprochen, deswegen bin ich ja so verwirrt und weiß nicht, was da los ist“, seufzte Harry betrübt, auch wenn ihn der Gedanke an Draco Malfoy ziemlich übel aufstieß.

„Ein unausgesprochener Zauber. Ich nehme an, du warst ziemlich wütend? Was hast du dabei gedacht oder gefühlt?“, fragte Remus eindeutig neugierig.

Ein wenig erinnerte er ihn an Hermine.

„Na ja. Wir wurden von einem Lehrer unterbrochen, der meinen Gegner als Schüler bevorzugte. Wieder mal wollte er ihn ungeschoren davon kommen lassen, dabei hatte er schon lange eine Lektion verdient und die wollte ich ihm verpassen. Ich war verdammt wütend und wollte nur noch Gerechtigkeit. Wäre ich sein Vater. Ich denke, ich hätte diesem Ekel schon längst die Leviten gelesen, doch die ganze Familie ist so drauf wie der. Alle großkotzig, arrogant und widerlich. Einer schlimmer als der andere. Außer einmal dessen Vater hatte er nie Besuch aus seiner Familie gehabt. Heißt es wohl. Eine Freundin von mir meinte sogar, dass ich den Tempuszauber angewandt hätte, weil ich meinte, das es doch eine nette Strafe wäre, jemanden total jung oder uralt zu machen“, erzählte Harry seine kleine Geschichte und legte sich auf den Rücken, um die Augen zu schließen.

„Nur ein Tempuszauber wird es nicht sein. Der bewirkt nicht mal in Verbindung mit deinem Hassgefühl, das ein Mensch golden schimmert. Vielleicht eine Kombination aus Tempus, Stasis und deinen Gefühlen. Ich werde mich da mal schlaumachen. Aber jetzt sollten wir etwas schlafen. Morgen geht es früh wieder zum Zug“, versprach Remus, welcher den wenig jüngeren noch immer umarmte.

„Danke Moony.“ Zufrieden lächelte Harry vor sich hin, bis er endlich einschlief.
 

Der nächste Morgen kam Harrys Meinung nach viel zu schnell. Remus war wie immer als Erster wach während der Rest, wie Zombies herumliefen. Severus war jedoch genau wie Remus eine Ausnahme, auch wenn er keinen Ton beim Frühstück sagte.

Charls und Rose brachten die Jugendlichen zum Gleis wo Severus nach einem kurzen Danke an die Eltern, in der roten Lock verschwand.

„Ein seltsamer Junge. Ist das wirklich der von dem ihr uns immer erzählt?“, fragte Rose, als sie ihm nachsah.

„Ja. Das ist Schniefelus, aber keine Sorge, Mom. Er ist nicht mehr unser Streichopfer.“ James war ihrem Blick gefolgt, verabschiedete sich dann aber doch noch genau wie der Rest.

Sie kamen gerade noch rechtzeitig und suchten nach einem freien Abteil. Es war gar nicht leicht, bis sie schließlich in das von Severus rein kamen. Dieser blickte abrupt auf und schickte ihnen einen giftigen Blick, von dem sie sich nicht abschrecken ließen.

„Kommt. Hier ist noch Platz“, rief Harry die anderen herein und ließ sich dem Slytherin gegenüber am Fenster nieder.

„Was soll das werden? Ich verzichte auf eure Gesellschaft“, murrte Severus kühl und wirkte auf Harry, wie ein scheues Tier.

„Dachte ich mir schon, aber da ich mir vorgenommen habe dein Freund zu werden, bleibt dir nicht viel über. Entweder schaltest du weiter auf stur oder du lässt es zu. Ich fände die zweite Lösung ehrlich gesagt einfacher, aber nun ja ...“, schmunzelte Harry freundlich und sah aus dem Augenwinkel, wie James die Tür hinter sich schloss und sich neben seinem ehemaligen Schulfeind und Opfer niederließ.

„Ich brauche dein Mitleid nicht“, grollte Severus und erhob sich. Scheinbar wollte er verschwinden, doch Harry griff nach dessen Hand. Wie geschlagen wurde sie sofort zurückgezogen.

„Nichts läge mir ferner, als dich zu bemitleiden. Eher im Gegenteil. Ich bewundere dich dafür, dass du bis jetzt so gut durchgehalten hast. Ich würde mich freuen, wenn du dir das, mit der Freundschaft, noch mal durch den Kopf gehen lässt. Du weißt ja, wo mein Zimmer ist“, nickte Harry ihm zu.

„Snape?“ mischte sich nun auch James ein. Dieser bekam direkt einen feindseligen Blick.

„Ich werde mich zwar nicht entschuldigen, doch ich gebe dir mein Wort, dich zukünftig nicht mehr zu ärgern. Keiner. Nicht ich, nicht meine Freunde und auch nicht die Gryffendor. Wie und ob du es annimmst, ist deine Sache.“

Kurz noch sahen sich die beiden in die Augen, bis Severus sich umdrehte und das Abteil mit seiner Tasche verlies.

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ein Gespräch mit Mony und eine Rettung für Severus. Das sind doch mal Ereignisreiche Ferien

oder?
 

P.S.

pssst

Hier findet ihr die Gewinner meiner Ideen-Umfrage

Ich freue mich über meine 11 Teilnehmer ;)

http://sandra-blacks-world.blogspot.de/2014/09/ideen-auslosung.html
 

P.P.S

Für die die es noch nicht mitbekommen haben.

Es gibt eine neue HP-FF von mir die jeden Sonntag geuploadet wird ;)

Die Zeit heilt das Leben

http://www.fanfiktion.de/s/540316bc000023ea3adca57a/1/Die-Zeit-heilt-das-Leben

10

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 10 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Die Schultage vergingen. Harry hatte die Zeit genutzt und den Hokrux im Diadem zerstört. So blieben nur noch zwei von ihnen über. Harry wusste, dass zu dieser Zeit nur wenige Hokrux erschaffen worden waren. Zumindest hatte Dumbledore ihm das gesagt. Er fand es ja schon erstaunlich, dass das Diadem im Raum der Wünsche zu finden war, doch jetzt musste er das Tagebuch in Malfoy Manor auftreiben. Die Schlange würde er ganz sicher bei Voldemort finden.

Nachdenklich überlegte er, wie er an das Tagebuch ran kommen sollte. Lucius hatte seid den Herbstferien nicht mehr mit ihm gesprochen und jetzt waren schon fast wieder Winterferien. Scheinbar war seine letzter Abweisung doch zu heftig gewesen. Ob er sich bei ihm etwas einschleimen wollte? Aber was, wenn dieser es als Chance nutzte, ihn anzugraben? Er wollte die Hochnäsigkeit der Malfoys gewiss nicht noch weiter steigern oder sie unterstützen.

Tief seufzte Harry auf und sah zur Seite, als die Tür aufging. Lucius schenkte ihm nur einen kurzen Blick, ehe er seine Tasche auf seinen Schreibtisch legte und sich an die Hausaufgaben machte.

Harry beobachtete den Malfoy aufmerksam, doch allmählich wurden seine Augen immer schwerer. Er bekam gar nicht mit, wie er einfach einschlief.
 

Ein Körper ohne festen Boden unter den Füßen. Große Augen, die ihn verwundert anstarrten. Ein letztes Lächeln, bevor der Mann verschwand.

„Sirius“, hauchte Harry leise und kniff die Augen zusammen. Er kannte diesen Traum bereits. Es tat ihm jedes Mal von Neuem weh, ihn zu träumen. Er verschloss die Augen vor allem, was noch kam. Er wollte die Qualen seiner Freunde nicht sehen. Nicht hören, wie ihm so viele Leute vorwarfen, dass sie wegen ihm starben. Seine Eltern, Cedric, Sirius, Luna und noch so viele mehr.

„Du bist schuld Potter. Du allein“, höhnte eine ihm nur zu bekannte Stimme, die ihn dazu zwang, die Augen doch zu öffnen. Draco Malfoy. Ein Blick voller Verachtung. Ein Blick voller Hass.

„Ich bin nicht schuld“, hauchte Harry und schüttelte den Kopf, nur um die Hände über seine Ohren zu legen.

„Natürlich bist du es. Wegen dir wurde meine Mutter verrückt. Wegen dir habe ich mein Leben lang gelitten. Es war nur gerecht, dass auch du leidest und auch in Zukunft Qualen fühlst. Wegen dir hat sich Voldemort nicht nur mit den kleinen Fischen eingelassen. Es ist alles wegen dir“, zischte Draco und drang mit seinen Worten mühelos durch die Hände, in Harrys Verstand ein.

„Das stimmt nicht. Das ist alles eine Lüge“, wimmerte Harry und immer mehr vorwurfsvolle Stimmen tauchten auf. Sie schrien ihn alle an. Kannten keine Gnade mit ihm.

Harry konnte nicht mehr und sank zu Boden. Die Hände, die er sich weiter auf die Ohren presste, halfen in keiner Weise. Die Stimmen schienen sogar noch lauter zu werden.

„Harry“, immer wieder rief einer von ihnen seinen Namen. Immer und immer wieder, doch Harry wollte nicht, presste die Augen zusammen.
 

Mit einem kleinen Schrei schreckte Harry hoch, als er eine Ohrfeige bekam. Keine wirklich Feste, doch sie reichte aus, um ihn zu wecken. Verwirrt sah sich Harry um und blieb bei eisblauen Augen hängen.

„Malfoy?“, hauchte er und legte sich seine Hand auf die schmerzende Stelle.

„Na endlich. Du hattest einen Albtraum, hast dich hin und her geworfen und gelegentlich geschrien“, erklärte Lucius ernst, während er seinen Zimmernachbarn musste. Harry konnte sich gar nicht daran erinnern, im Traum geschrien zu haben. Er war doch leise gewesen, … oder?

„Tut mir leid. Wollte dich nicht stören“, murmelte Harry verstört und zog die Beine an sich, um die Arme drum zu schlingen.

„Schon gut … du hast nach Black gerufen. Was hast du geträumt? Hat er dir etwas getan?“, fragte Lucius ruhig und bekam einen verwirrten Blick, doch er erinnerte sich schnell an seinen Traum und schüttelte hastig den Kopf.

„Nein. Er hat mir nichts getan … ich … ich gehe mich kurz etwas frisch machen. Entschuldige“, hauchte Harry, sprang auf und verschwand im Badezimmer. Ein einfacher Zeitzauber, sagte ihm das es noch nicht mal Mitternacht war. Er hatte also nicht lange geschlafen. Dabei trug der blonde Malfoy eindeutig schon einen Pyjama.

Er hatte ihn also geweckt.

Hastig warf er sich kühles Wasser ins Gesicht und sah erneut in den Spiegel. Seine Augen wirkten unruhig, während sein unteres Augenlid ab und zu zuckte. Kurz streckte er sich die Zunge raus und machte sich wieder auf ins Zimmer. Zu seiner Überraschung hatte sich Lucius noch nicht wieder hingelegt. Es stand sogar eine Kanne heißem Tee und zwei Tassen auf dessen Nachttisch.

„Ich dachte mir, dass eine Tasse Tee wahre Wunder nach einem Albtraum bewirken kann“, damit reichte er Harry eine Tasse entgegen. Harry zögerte und musterte seinen Gegenüber aufmerksam.

„Danke. Sehr aufmerksam. Aber was erwartet man auch sonst von einem Malfoy“, murmelte Harry und wurde zum Schluss hin immer leiser. Er nahm die Tasse entgegen und nahm einen Schluck von dem heißen Getränk. Sofort rann die Flüssigkeit seinen Hals herab. Es tat wirklich gut, doch irgendwie wurde ihm plötzlich ziemlich schwindelig. Sofort sah er entsetzt auf die Tasse und dann zu Lucius.

Dessen Gesicht war völlig ausdruckslos.

„Was hast du mir da gegeben?“, keuchte Harry, ließ die Tasse fallen und wich zurück. Das Bett direkt hinter ihm, ließ ihn stolpern, sodass er drauf fiel. Es dauerte nicht sehr lang, bis sich Lucius zu ihm setzte.

„Nichts Schlimmes. Keine Angst. Ich würde dich nie vergiften oder dir etwas Schlimmes antun. Ich bin nur neugierig. Du bist für mich ein Buch mit sieben Siegeln, vor allem nach deinem Albtraum gerade. Es war ein Wahrheitsserum in deinem Tee“, erklärte Lucius ruhig, während sich Harrys Augen weiteten. Hastig legte er sich eine Hand vor den Mund und wich vor dem Malfoy zurück.

„Nicht“, bat Harry, doch Lucius sah nicht so aus, als würde er jetzt abbrechen.

„Wie heißt du?“, fragte Lucius ohne Gnade, doch Harry sprang auf. Es wunderte ihn zwar, das er die Kontrolle über sich hatte, doch seine Zunge schien schon eine Antwort zu formen. Schnell versuchte er die Tür zu erreichen, hatte sie schon geöffnet, doch Lucius war schneller. Die Tür knallte wieder zu, während Harry gegen das Holz gepresst wurde.

„Ich werde dir nichts tun, aber ich möchte Antworten von dir, also, wie ist dein Name?“, fragte Lucius erneut und blickte in das gequälte Gesicht. Ein tief gehender Vorwurf lag in den grünen Augen.

„Harry James … Potter“, knurrte Harry und versuchte die Worte zu unterdrücken, doch es klappte einfach nicht, weil Lucius zusätzlich seine Handgelenke festhielt.

„Du bist ein Potter? Kein Crow?“, fragte Lucius milde überrascht.

„Ja“, quetschte Harry hervor.

„Bist du mit James Potter verwandt?“, fragte der Blonde eindeutig neugierig.

„Ja … bitte hör auf“, bat Harry noch hinten dran und sah ihn flehend an. Lucius zögerte sichtlich mit der nächsten Frage. Vorsichtig hob er eine Hand an dessen Wange und streichelte zärtlich drüber.

„Ich werde nicht in deine Familienverhältnisse eindringen. Versprochen. Was hattest du gerade für einen Albtraum?“

Harry presste die Lippen zusammen. Was sollte er nur tun?

„Ich sah verstorbene Freunde und Verwandte.“

„Was noch?“

„Man … man gab mir die Schuld an ihrem Tod“, stotterte Harry und spürte deutlich den Druck hinter seinen Augen. Es tat ihm immer noch weh, daran zu denken, von den Träumen wollte er gar nicht zu sprechen.

„Wieso sollten sie so etwas tun?“

„Weil … weil ...“, doch plötzlich brachen die Tränen hervor und der restliche Satz ging in Schluchzern unter. Lucius zögerte. So etwas war ihm noch nie passiert. Doch mit Harry gab es eindeutig immer wieder neue Überraschungen, sodass er ihn ungelenk in eine Umarmung zog.

„Hör auf zu weinen … ich hab doch gar keine Ahnung wie ich … wie ich damit umgehen soll“, versuchte Lucius die Situation zu retten, doch Harry konnte sich gerade nicht beherrschen und klammerte sich an dem wenig Älteren, zusätzlich fest. Dieser sah einfach nur hilflos auf den schwarzen Haarschopf und führte ihn zum Bett, wo er sich mit ihm niederließ.

Ungelenk hielt er den Weinenden weiter in seinen Armen. Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Das war eines Malfoy unwürdig. Dennoch konnte er nicht einfach zusehen, weswegen er den jüngeren an sich drückte.

„Es wird wieder gut“, meinte Lucius leise in das dunkle Haar und versuchte unbeholfen den bebenden Körper zu beruhigen.

„Keine Fragen mehr, … bitte“, wimmerte Harry nach einer Weile leise.

„Noch ein paar. Aber keine mehr über deinen Albtraum. Ich will dich nicht unglücklich machen, … weißt du? Ich will dich nur besser kennenlernen, verstehen und das ohne, dass du mich anlügst oder dich rausreden kannst. Wie stehst du zu dem Black aus Gryffendor?“, fragte Lucius leise und sah ihn schmerzerfüllte Augen, doch zu seiner Verwunderung verspürte Harry kein Verlangen zu antworten. Auch der Blonde merkte es und runzelte die Stirn.

„Black steht entweder in Verbindung mit deinem Familienverhältnis oder deinem Albtraum, sonst hättest du antworten müssen, aber da ich dir versprochen habe, da nicht weiter nachzufragen, musst du nicht. Du bist ziemlich geheimnisvoll“, seufzte Lucius und fuhr sich durch das Haar, während er seinen Zimmernachbar noch immer an seine Brust drückte.

„Ist dieser Draco dein Freund?“

„Nein“, nuschelte Harry leise.

„Bist du überhaupt schwul?“

„... ja.“

„Hat dir unsere Nacht, damals in den Sommerferien gefallen?“

„Wir hatten keine Nacht zusammen. Ich bin am Morgen einfach nur neben dir aufgewacht und weiß nicht, wie ich dahin kam“, wisperte Harry und erneut runzelte Lucius die Stirn. Selbst wenn Harry so besoffen gewesen wäre, dass er einen Blackout gehabt hatte, würde er trotzdem die Wahrheit sagen.

Lucius Griff wurde stärker, doch er beherrschte sich.

„Magst du mich?“

„Ich weiß nicht.“

„Was weißt du nicht?“

„Du bist oft so arrogant und siehst dich als etwas Besseres, ganz gleich was andere denken oder wie es ihnen dabei geht. Ich hasse solche Menschen, aber du bist seltsam. Mal bist du so ein Arsch und mal bist du ansatzweise freundlich und hilfst mir. Ich weiß nicht, ob ich dich mag“, erzählte Harry und versuchte sich zu lösen.

„Ich verstehe. Ich kann nicht versprechen, dass ich freundlich zu anderen sein werde, doch ich will versuchen mein Verhalten dir gegenüber zu bessern. Ist das Okay?“, fragte Lucius ruhig, ließ Harry aber nicht los.

„Ich weiß nicht, ob ich dich dann mögen werde, aber wäre es nicht besser, auch zu anderen nicht mehr so … so fies zu sein? Du musst dich ja nicht um 180° drehen, aber ein wenig?“

„Das wird nicht möglich sein. Als Malfoy kann ich mir das nicht erlauben“, seufzte Lucius und Harry glaubte, dass es das erste Mal war, dass er einen solchen Laut, bei einem Malfoy gehört hatte.

„Auch wenn du selber kein Wahrheitsserum intus hast. Warum willst du, dass ich dich mag?“, fragte Harry vorsichtig und versuchte sich erneut aufzusetzen, was ihm diesmal auch gelang.

„Du bist anders, interessant, geheimnisvoll. Irgendetwas reizt mich an dir und ich will herausfinden, wie weit mich dieses Gefühl führt. Da wäre es natürlich von Vorteil, wenn du mich mögen würdest, zumal ich es nicht gut finde, wenn du mich wie das personifizierte Böse ansiehst.“

„Das ist schon jemand anders, aber bitte lass in Zukunft die Sprüche wie Reinblüter sind was Besseres. Du weißt, ich bin nur ein Halbblut. Es verletzt mich, wenn du so was sagst“, bat Harry ernst und sah das Nicken.

„Ich werde mich zusammenreißen.“

Im nächsten Moment lag eine Hand auf Harrys Wange und streichelte ihn dort fast schon liebevoll. Harry war etwas verwirrt und sah Lucius auch dementsprechend an. Die Hand in seinem Nacken trug nicht gerade zur Besserung bei, doch als er erkannte, was gleich kommen sollte, löste er sich hastig von dem Blonden.

„Nicht. Ich bin niemand, der auf kurzfristigen Spaß steht“, bat Harry, zumal es auch sein erster richtiger und nicht aufgezwungener Kuss sein würde, doch das verschwieg er.

„Dann werde ich auf meine Art um dich werben, wenn auch nicht öffentlich.“

„Das gehört sich öffentlich wohl nicht, für einen Malfoy, der bestimmt irgendwann mal eine Frau ehelichen wird. Du solltest nicht um mich, sondern um deine Zukünftige werben“, brummte Harry leise und zog sich etwas von dem anderen zurück.

„Gibst du mir den Gegentrank? Ich möchte noch mal versuchen zu schlafen.“

„Eine letzte Frage noch Harry.“

Harry sah ihn einmal musternd an, doch dann machte er eine zustimmende Handbewegung.

„Denkst du, man kann seine Zukunft ändern und selbst gestalten? Seine Vergangenheit vergessen?“, fragte Lucius monoton, was Harry doch überraschte. Einen Moment zögerte er, doch die Wahrheit stolperte über seine Lippen.

„Nein. Ich denke nicht, dass man seine Vergangenheit vergessen kann. Dafür aber lernt man, mit ihr zu leben. Man lernt, was davon gut war und was schlecht. Was einen weiterhin begleiten und was man gehen lassen sollte. Aber ich denke auch, dass man der eigene Herr seiner Zukunft ist. Jeder kann das machen, was er sich wünscht, doch er muss auch mit den Konsequenzen und den Resultaten seiner Handlungen leben und umgehen können. Solange du deine Taten mit deinem Gewissen vereinbaren kannst, sofern du eins hast, sollte es nicht zu deinem Nachteil werden, doch denke bitte immer zwei Mal darüber nach, wenn du dir nicht sicher bist. Überlege dir, was daraus resultieren könnte, wem schadet und wem hilft es. Überleg, was du fühlst, wenn du an der anderen Stelle wärst. Aber im Grunde steht dir alles offen“, meinte Harry ernst.

Lucius hatte ihm schweigend gelauscht und spielte mit einer Phiole, welche er während der Ansprache geholt hatte. Dann aber gab er sich offensichtlich einen Ruck und Harry bekam endlich das Gegenmittel. Lucius erhob sich vom Bett, doch Harry hielt abrupt dessen Hand fest.

„Du bist kein schlechter Mensch, richtig? Du würdest nie jemanden quälen oder umbringen, … oder?“, fragte Harry, nachdem er das Gegenmittel getrunken hatte.

„Das weiß nur die Zukunft, doch lass uns das Beste hoffen. Gute Nacht. Ich hoffe, du träumst diesmal besser“, erwiderte Lucius, während Harry langsam dessen Handgelenk losließ.

„Hm hm.“ Mehr brachte er einfach nicht heraus, ehe er sich hinlegte und das Licht löschte.

Lucius war eine Gefahr und trotzdem musste er ihm wegen des Tagebuchs näherkommen.

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irgendwo ist Lucius doch nen Fiesling, wenn er ihm sowas unterjubelt, aber andererseits ....

was denkt ihr? :D

11

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 11 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Lucius machte seine Ankündigung wirklich wahr. Harry wurde zwar noch nie von jemandem umworben, doch er bemerkte es sofort. Im Gegensatz zu vorher wurde er jeden Morgen vorsichtig geweckt. Jedes Mal mit einer Orchidee. Woher der Malfoy auch immer wusste, dass dies seine Lieblingsblumen waren. Er half ihm bei den Hausaufgaben, bot ihm einen Platz beim Essen neben sich an, wenn auch mit einem miesepetrigen Gesicht. Die Öffentlichkeit durfte ja nichts davon wissen.

Wenn sie mal unter sich waren, war der Malfoy wirklich charmant und zuvorkommend. An einem Abend kurz vor den Ferien, wo Harry zu spät zum Abendessen kam, hatte der Blonde ihm etwas zu Essen aufs Zimmer bestellt, auch wenn es nicht nötig gewesen wäre. Lucius versuchte sich sogar teils mit seinen herablassenden Sprüchen zurück zuhalten. Harry bemerkte es sofort, auch wenn es bei vielen anderen Schülern unterging.

Ab und zu war Harry die Aufmerksamkeit des anderen schon peinlich, doch sein stark klopfendes Herz sagte ihm immer wieder, wie toll der andere doch war. Nicht das sein Herz in solchen Sachen ein mehr als zehnprozentiges Mitspracherecht hatte.

Der Ältere war bereits für Narzissa Black gedacht. Ein wirklich hübsches Mädchen, ein Jahr unter ihnen. Er mochte sie zwar nicht sonderlich, doch das war egal. Sie erschien ihm viel zu besitzergreifend und zu hochnäsig, ein wenig wie ihre Schwester Bellatrix. Sie ergänzten sich eindeutig hervorragend.

Seufzend warf sich Harry in einen der Sessel vom Raum der Wünsche. Er hatte sich zwar erst in einer Stunde mit den Rumtreibern verabredet, doch er musste einfach weg von Lucius. Werben schön und gut, doch Harry fand es etwas gruselig. Kurz wanderte sein Blick auf den Kalender. Heute würde Vollmond sein und Remus hatte wieder eine schwere Nacht zu überstehen. Doch er, James und Sirius würden ihm beistehen.

Genau in diesem Moment sprang die Tür auf und Remus hechtete herein. Er warf die Tür hinter sich zu und strahlte auf, als er Harry erblickte.

„Ich ahnte schon, dass ich dich so früh hier finde. Das ist gut. Sehr gut sogar“, lächelte Remus und setzte sich ihm gegenüber.

„So?“

„Ja. Ich habe doch versprochen, wegen deines missglückten Zaubers zu recherchieren. Ich habe etwas gefunden, dass dich interessieren könnte. Doch bevor ich das näher ausführe, … Harry? Gibt es irgendetwas das du mir sagen möchtest? Ich verspreche weder wütend zu werden, noch es irgendwo herumzuerzählen. Du weißt ja auch von meinem Wolfsgeheimnis“, fragte Remus ernst und sah Harry tief in die Augen.

Dieser schluckte. Was wollte Remus wissen? Welches Geheimnis schien er durchschaut zu haben?

„Ich weiß nicht, was du meinst“, murmelte Harry deswegen, auch wenn der verletzte Ausdruck in den bernsteinfarbenen Augen nicht zu übersehen war.

„Das ist schade, dass du mir so wenig vertrauen entgegen bringst. Wirklich Schade, aber vielleicht soll es so sein. Zeitreisende dürfen ja prinzipiell nichts davon sagen. Nicht wahr?“, warf Remus ihm vor. Harry sprang abrupt auf, während sein Blick gehetzt wurde.

„Hey ruhig. Ich habe doch gesagt, von mir erfährt keiner etwas“, seufzte der Wolf beruhigend und setzte noch hinten dran „auch wenn ich neugierig bin, wer du wirklich bist. Wollen wir jetzt zu deinem missglückten Zauber kommen?“

Harry musste sich dazu zwingen sich wieder zu setzen und knibbelte nervös an seinem Oberteil herum.

„Du hast tatsächlich zwei Zauber gleichzeitig angewandt. Einmal den blauen Tempuszauber und einmal den roten Stasiszauber. Gemeinsam haben sie deinen Lila-Zauber erschaffen. Wirklich erstaunlich. Wenn ich das richtig nachgeschlagen habe, dann haben deine großen Gefühle, einen Großteil dazu beigetragen, die beiden Zauber, zusammen wirken zu lassen. Da ich davon ausgehe, dass du ein sehr ruhiger und friedliebender Mensch bist, deine Wut aber unermesslich war, konnte der Tempus nicht so wirken, wie du es wolltest. Es ging einfach gegen deine Überzeugung, jemanden tödlich zu schaden. Dein Opfer wurde also mit einem Zeitzauber zusammen eingefroren. So etwas kommt in der Regel nicht vor, weswegen es heutzutage, oder auch bei dir, nicht so bekannt ist. Das ist total ungewöhnlich. Jedoch habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können, wie du dadurch hier hergekommen bist“, erzählte Remus ruhig und fuhr sich müde durchs Haar. Der Vollmond machte ihm eindeutig zu schaffen.

Harry nagte unruhig auf seiner Unterlippe herum. Es war eindeutig eine Erklärung, die Remus ihm da lieferte. Doch gab es dafür auch einen Rückweg? Genau das wollte er von dem Wolf wissen.

„Das kann ich dir noch nicht sagen, da wir uns nicht sicher sein können, wie du die Reise tatsächlich angetreten bist. Erzähl mir doch einfach mal, was nach diesem Kampf zwischen euch passiert ist“, bat Remus.

„Nicht viel. Ich hatte ein paar Wochen oder so Ruhe vor ihm. Ich habe ihn auch nicht gesehen, dann bin ich eines Abends, oder eher eines Nachts zu Krankenstation. Ich hatte grade Nachsitzen wegen dieser Sache gehabt und hab da irgendeinen Trank gefunden, der vielversprechend klang. Ich dachte, dass ich dem Typen so endlich mal dieses Verhalten abgewöhnen könnte. Naja und das Nächste, an was ich mich erinner, ist, dass ich in dieser Zeit aufgewacht bin“, seufzte Harry schwer und blinzelte kurz.

„Was war das für ein Trank gewesen?“, fragte der Werwolf direkt nach und Harry gab sich wirklich Mühe, sich zu erinnern.

„Keine Ahnung. Das Etikett war fast unleserlich gewesen und kaum zu entziffern. Irgendwas mit unerwünschten Verhalten beseitigen, oder so und ich glaube, der Trank war irgendwas zwischen Grün und Rot.“

„Du weißt aber schon, dass man einem Menschen das Verhalten niemals auf diese Art austreiben kann? Und das es auch ein Gift hätte sein können?“

„Ja“, seufzte Harry und lehnte sich zurück. Er fühlte sich völlig erledigt, auch wenn er gerade nichts gemacht hatte.

„Ich werde mal nach so einem Trank schauen. Aber Harry? Wenn das überhaupt dein richtiger Name ist. Wenn du reden möchtest. Ich habe immer ein offenes Ohr und aussprechen kann manchmal wahre Wunder bewirken“, bot Remus lächelnd an.

„Ja. Ich heiße wirklich Harry, aber nicht Crow und ja, meine Eltern sind wirklich Tod. Sie sind sehr früh ermordet worden. Ich … ich denke nicht, dass ich noch mehr darüber reden darf, aber über andere Dinge von hier sehr gerne … und bitte. Sag es nicht den anderen, vor allem nicht Pettigrew. Versprich es mir“, bat Harry inständig und seufzte erleichtert auf, als sein ehemaliger Lehrer und bester Freund nickte.

„Danke.“

„Dann sollte ich wohl auch die Karte des Rumtreibers erst mal einbehalten“, meinte der Werwolf nachdenklich. Sofort erstarrte Harry von innen heraus. Natürlich. Die Karte musste es in dieser Zeit ja auch geben und er wusste, sie zeigte nur die Wahrheit, so also auch seinen richtigen Namen.

„Du weißt es“, stellte Harry fest, auch wenn er den leichten Vorwurf nicht aus seiner Stimme verbannen konnte.

„Natürlich. Als Rumtreiber weiß man vieles, aber Sirius und James ist es bisher noch nicht aufgefallen. An sich sehr verwunderlich, da die beiden die Geheimnisse und den Ärger anziehen wie die Motten das Licht. Ich würde sehr gerne wissen, weshalb du den gleichen Nachnamen wie James trägst, doch da ich nun weiß, dass du nicht aus dieser Zeit stammst, könnte ich raten. Doch mir wäre es lieber, wenn du es mir sagst.“

„Ich bin James Sohn. Aber das darf er nie erfahren. Wenn er es wüsste, könnte es passieren, dass ich niemals geboren werde, dabei will ich leben“, meinte Harry und klang etwas gequält. Auch wenn sein Leben bisher alles andere als rosig gewesen war. Er wollte unbedingt Leben. Er wollte die Liebe erfahren und eine Familie gründen. Gerne auch mit ein oder zwei Kindern. Na gut. Die musste er dann wohl adoptieren, doch das war ja kein Problem.

Außerdem wollte er unbedingt noch das Gute der Welt sehen. Keine Kriege mehr, keine wahnsinnigen verrückten.

„Niemand wird etwas von mir erfahren. Dafür sind Freunde doch da, um ein Geheimnis zu bewahren. Aber jetzt wo ich es weiß, kommt die Ähnlichkeit zu Krone bei dir durch. Das ist mir vorher gar nicht aufgefallen“, zwinkerte Remus ihm zu, was Harry ein dankbares Lächeln abrang.

In genau diesem Moment, ging die Tür mit einem lauten Knall auf.

„Was macht ihr denn da für einen Krach“, schimpfte Remus direkt und sah auf zwei ertappte Rumtreiber, die hastig die Tür schlossen und sich auf eines der Sofa schmissen.

„Ihr glaubt nicht was wir gerade gesehen haben“, grinste Sirius frech und ziemlich aufgeregt.

„Malfoy in einem pinken Kleidchen?“, fragte Remus trocken und bekam Harrys amüsiertes Grinsen, bei dem Kommentar nicht mit.

„Abgesehen von Malfoy. Der scheint nur irgendjemanden zu suchen. Nein. Wir haben Snape und Regulus auf frischer Tat ertappt“, lachte James freiheraus.

„Und was ist daran so seltsam? Sie sind beide Slytherin. Klar das sie mal zusammen weg sind. Aber ich hoffe, ihr habt nichts gemacht, nachdem ihr ihm den Frieden angeboten habt“, fragte Harry misstrauisch.

„Zweifle niemals an dem Versprechen eines Rumtreibers. Wir halten unser Wort immer. Aber nein. Jetzt mal ernst. Habt ihr gewusst, dass mein Bruder und Snape schwul sind? Die haben sich mitten auf dem Gang zum Verwandlungszimmer die Mandeln rausgeleckt.“ Sirius war eindeutig amüsiert.

„Und was ist daran jetzt so schlimm? Ich meine, … wenn sie sich mögen. Warum nicht?“, fragte Harry. Es schien auch eine gute Gelegenheit zu sein, um die beiden über das Thema Homosexualität auszufragen und wie diese dazu standen. Schon allein für Remus, welcher abrupt ins eiserne Schweigen verfallen war.

„Na hör mal. Zwei Kerle die sich Küssen und wer weiß was miteinander anstellen. Das kann doch niemals gut gehen“, erwiderte Sirius und verzog kurz das Gesicht, ehe er wieder breit grinste „aber scheinbar bin ich nun nicht mehr der Einzige, der Schande über die Familie bringt.“

Harry verengte direkt die Augen.

„Ich finde absolut nichts Schlimmes daran, wenn sich zwei Männer ineinander verlieben. Es ist genauso natürlich, wie wenn es bei Mann und Frau der Fall wäre“, murrte Harry vorwurfsvoll.

„Nicht wirklich“, mischte sich auch James nun wieder ein, was Harry schwer traf. Sein eigener Vater sollte homophob sein? Das durfte nicht wahr sein.

„Und was würdet ihr machen, wenn du, Sirius, Remus oder ich schwul wären?“, fragte Harry kalt und verengte die Augen.

„Da wir das ja zum Glück nicht sind ...“, meinte James ruhig.

„Was wäre wenn“, wiederholte Harry seine Frage eindringlich und lieferte sich mit seinem Vater ein stummes Blickduell, bis James, leicht die Augen weitete. Er schien eine Erkenntnis zu haben.

„Du bist …?“, fragte James verwundert und bekam ein festes Nicken.

Sofort verzogen sich James Lippen ein wenig, was Harry den Rest gab. Hastig sprang er auf.

„Du mieser … Erst einen auf Freund machen und jetzt einfach fallen lassen oder wie? Nur weil ich Männer den Frauen vorziehe, bin ich nicht anders als sonst. Am besten ich bleibe die Weihnachtsferien hier, dann habt ihr genug Zeit, um darüber nachzudenken. Wenn ihr eure Vorurteile gegen über Schwulen abgelegt habt und vernünftig geworden seid, dann schickt mir eine Eule“, schimpfte Harry wütend und verließ den Raum der Wünsche.

Wie hatte er sich in seinem Vater und Sirius nur so täuschen können. Hätten sie ihn nicht, wenn auch unbewusst, an ihn glauben müssen? Seine Neigungen akzeptieren müssen?

Gut. So lang war er sich auch noch nicht sicher, dass er schwul war, aber trotzdem tat es weh.

Vor allem, dass James ihn ablehnte. Aber vielleicht war es auch ganz natürlich. Er war nicht der Sohn von dem James aus dieser Zeit, wo er sogar ein wenig jünger als dieser war. James war noch kein Vater.

Im Kerker ignorierte er einfach die anderen Slytherin und eilte auf sein Zimmer. Lucius war noch nicht wieder da, doch dafür wartete eine Narzissa Black vor der Tür.

„Malfoy ist nicht da“, zischte er ihr entgegen und schlug die Tür vor ihrer Nase zu. Er warf sich direkt ins Bett. Jetzt musste er Weihnachten also im Schloss verbringen. Keine Feier mit seiner Familie, wie er es sich immer gewünscht hatte. Er konnte ja nicht mal Remus heute Nacht begleiten und es tat ihm wahnsinnig leid. Er hoffte bloß, dass dieser es ihm nicht übel nahm.

Eine Hand auf seinem Rücken ließ ihn erschrocken zusammenfahren. Sofort sah er auf und sah in nachdenkliche, blaue Augen.

„Alles in Ordnung? Narzissa meinte, du wärst ziemlich unhöflich und aufgebracht“, fragte der junge Malfoy, sodass Harry den Kopf wieder in das Kissen fallen ließ.

„Schon gut. Hab mich nur ein wenig aufgeregt“, brummte Harry, wobei die Stimme etwas gedämpft klang.

„Willst du erzählen?“, fragte Lucius und schien sich in dieser Rolle ganz offensichtlich nicht wohlzufühlen.

„Nein schon gut. So wie du klingst, willst du es gar nicht wissen und ich will dich nicht dazu zwingen, Kummerkasten zu spielen.“

„Ist es das? Hast du vielleicht Ärger mit irgendjemandem?“, wollte Lucius trotzdem wissen, ohne auf das Unwohlsein einzugehen.

„Nicht direkt, nur etwas Stress mit meinen Freunden aus Gryffendor. Na ja und jetzt sieht es wohl so aus, als würde ich Weihnachten in Hogwarts verbringen“, erzählte Harry betrübt und legte sich auf den Rücken.

Einen Moment war es zwischen ihnen ziemlich still, ehe sich Lucius über ihn beugte. Harrys Herz schlug sofort ein wenig schneller, doch er wendete den Blick nicht eine Sekunde ab.

„Dann komm mit zu mir. Meine Familie feiert Weihnachten, im Gegensatz zu deinen Gryffendorfreunden zwar nicht, aber es wäre doch besser, als hier allein im Schloss zu bleiben.“

Harry bekam bei dem Angebot ganz große Augen. Er sollte mit Lucius Malfoy zusammen die Feiertage verbringen? Es würde vielleicht kein Weihnachten geben, aber er würde näher an Tom Riddles Tagebuch sein. Näher an seinem Ziel.

„Du musst natürlich nicht, aber es wäre mir eine Ehre, dir mein Heim zu zeigen.“

Harry kniff die Lippen etwas zusammen und sah tief in die hellen blauen Augen.

Sollte er?

Sollte er nicht?

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grade erst was mit Remus geklärt und schon gibs wieder Ärger

und auf was wird sich Harry da bei Lucius nur einlassen o.O

12

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 12 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Harry hatte sich entschieden und saß in einer Kutsche neben Lucius, auf den Weg nach Malfoy Manor. Die Rumtreiber hatte er an dem Morgen nicht mehr gesehen, doch es war ihm nur recht. Er wollte James und Sirius abwertenden Blick nicht sehen.

Nicht hören, wie sie ihn ablehnten.

Severus hatte etwas davon verlauten lassen, dass er in Hogwarts bleiben würde und auch Regulus schien dort bleiben zu wollen.

„Wir sind da. Aber bevor wir rein gehen. Ich möchte dich bitten, meinem Vater niemals zu widersprechen, egal was er sagt oder verlangt.“

Harry sah dem älteren kurz in die Augen. Er sah die Ernsthaftigkeit der Worte sofort, weswegen er nickte und hinten dran hängte „ich werde versuchen, dich nicht zu blamieren aber ich werde nichts Unrechtes machen.“

„Das wird wohl genügen. Komm. Lass uns aussteigen.“ Mit diesen Worten verließ Lucius die Kutsche und bot Harry ganz der Gentleman, der er war, die Hand an, um ihm raus zu helfen. Kurz spielte Harry mit dem Gedanken sie abzulehnen, doch da niemand sie sehen konnte, nahm er sie dankend an und ließ sie wieder los, als er festen Boden unter den Füßen hatte.

Lucius führte ihn zur Eingangstür und ließ Harry Zeit, das riesige Anwesen zu bestaunen. Harry hatte abgesehen von Hogwarts, noch nie so ein großes Grundstück gesehen. Es war vielleicht nicht mal halb so hoch wie die Schule, doch nicht minder beeindruckend.

„Wie viele Leute wohnen hier außer dir und deinen Eltern?“, wollte Harry neugierig wissen, als er neben dem Älteren stehen blieb.

„Hm. Zwei Tanten von mir, Mutters Bruder und ein Freund, meines Vaters“, zählte Lucius auf und betrat mit seinem Gast das Haus. Zwei Hauselfen nahmen sofort die geschrumpften Koffer und die Mäntel entgegen, ehe sie wieder verschwanden.

In diesem Moment öffnete sich eine Tür neben ihnen. Ein Ende vierzig jähriger Mann und eine Frau, die gerade mal um die dreißig wirkte, kamen heraus.

„Willkommen daheim mein Sohn“, grüßte die Frau mit dem blonden Haar, welche wohl Lucius Mutter war. Auf ihren Lippen lag nur ein angedeutetes Lächeln, doch mehr als eine sehr sehr knappe Umarmung kam nicht.

„Wir haben noch viel zu tun Lucius. Versorge deinen Gast und dann komm zu mir“, grüßte der ältere Mann seinen Erben. Hier gab es nichts. Weder eine Umarmung noch einen Händedruck. Erst jetzt wendeten sie sich Harry zu.

„Willkommen Mr. Crow. Ich denke, sie werden eine angenehme Zeit hier haben. Mein Sohn wird ihnen später alles zeigen“, grüßte der alte Mann.

„Vielen Dank Mr. und Mrs. Malfoy. Ich freue mich, hier sein zu dürfen“, nickte Harry höflich und sah den beiden hinterher. Langsam ahnte er, woher Lucius diese kalte Ader hatte und er verspürte einen Hauch Mitleid in sich aufsteigen.

„Komm. Ich zeige dir dein Zimmer.“ Lucius ging voraus, während Harry ihm folgte und sich alles ganz genau ansah. Wie sollte er in diesem riesigen Haus das Tagebuch finden? Das war doch, … unmöglich. Selbst das Zimmer, in welchem Harry wohnen würde, war riesig.

Staunend drehte sich Harry ein Mal im Kreis.

„Wow.“ Staunend trat er zu dem großen Fenster hinüber und hatte einen perfekten Blick auf den riesigen Garten.

„Harry? Ich muss noch mal zu meinem Vater. Ich werde dich nachher zum Essen abholen. Richte dich ein wenig ein und wenn du etwas möchtest, dann ruf nach Chipsy. Sie ist die Hauselfe für die Gäste des Hauses. Ich werde mich beeilen.“ Mit diesen Worten verließ Lucius das Zimmer.

Es dauerte fast fünf Stunden, bis Lucius wieder zurückkam. Harry hatte es sich auf dem Balkon seines Zimmers gemütlich gemacht und versuchte jedes Stückchen des Gartens in sich aufzunehmen. Es war eine wunderschöne Aussicht, auch wenn es hier draußen verdammt kalt war. Seinen Umhang hatte er im Zimmer gelassen, da er nicht lange draußen bleiben wollte. Jetzt war er es schon über eine halbe Stunde.

Erst als ihm ein wärmender Umhang über die Schultern gelegt wurde, drehte sich Harry erschrocken um, doch Lucius blaue Augen, beruhigten ihn sofort wieder.

„Möchtest du dir den Garten näher ansehen?“, fragte der Blonde und ließ seine Hände über die Schultern und Arme hinab zu den Händen gleiten. Sofort runzelte er die Stirn.

„Aber erst einmal wärmst du dich auf. Du bist ganz kalt.“ Damit wurde Harry hineingezogen und die Balkontür geschlossen. Intensiv rieb Lucius ihm über die Arme.

„Danke für den Umhang. Bist du fertig bei deinem Vater?“, fragte Harry, ohne auf diese Geste näher einzugehen.

„Ja. Es ist Zeit für das Mittagessen. Danach können wir gerne etwas hinaus in den Garten gehen.“

Harry nickte zustimmend und folgte Lucius hinunter in einen ziemlich großen Speisesaal. Die Tafel war ziemlich lang, aber nur für zwei Personen gedeckt.

„Essen deine Eltern oder die anderen Hausbewohner nicht mit?“, wollte Harry wissen und nahm auf einem der Stühle platz.

„Nein. Wir essen nur selten gemeinsam, oder stört es dich?“

„Nicht wirklich. Ich dachte nur, dass deine Familie gemeinsam isst“, seufzte Harry und fing an zu essen. Lucius sagte nichts dazu und aß ebenfalls gesittet und mit einer so steifen Haltung, dass Harry schon vom Zusehen mulmig wurde. Konnte es sich der andere nicht einfach etwas gemütlich machen? Hier sah ihn doch niemand. Doch er sagte nichts dazu.

Wenig später betraten sie zusammen den großen Garten. Sie hatten von einer Hauselfe, warme Mäntel entgegen genommen, sodass sie nicht frieren mussten.

Harry sah sich im Garten einfach nur staunend um. Der Schnee hatte eine Decke über alles ausgebreitet und die kahlen Bäume in Form gebracht. Wie es hier wohl erst im Frühling oder Sommer aussehen würde?

„Wie ich sehe, gefällt es dir?“, fragte Lucius höflich und bekam ein strahlendes Nicken.

„Ja. Ich mag Gärten in denen schöne Blumen blühen. Es muss ein Traum sein, im Sommer hier entlang zu spazieren.“ Harry träumte eindeutig vor sich hin.

„Wahrscheinlich. Ich bin nicht sehr oft hier draußen. Meine Verpflichtungen lassen mir da oft keine Zeit dazu.“

„Oh“, entkam es Harry nur, doch er trat vorsichtig an einen gefrorenen Teich heran, wich dann aber doch wieder zurück.

„Hast du denn heute noch was zu tun?“, fragte Harry und ging mit ihm weiter. Er wollte sich noch viel mehr von diesem Grundstück ansehen. Nicht wirklich weit vor ihnen, schien es sogar einen kleinen Wald zu geben, auf welchen er zuhielt.

„Nein. Heute steht nichts mehr auf dem Plan und Morgen habe ich genügend Zeit, um mit dir einen besinnlichen Tag zu haben. Möchtest du denn irgendetwas machen?“, fragte der Blonde und sah kurz über die Schulter. Sie hatten sich schon ziemlich weit von dem Anwesen entfernt, sodass er nach Harrys Hand greifen wollte, doch dieser entwischte ihm im letzten Moment und eilte zwischen zwei der Bäume hindurch.

Harry bemerkte gar nicht, wie Lucius leicht angesäuert die Lippen verzog, ihm aber folgte und beobachtete, wie sich sein Gast in die Hocke niederließ.

Harry starrte auf einen kleinen Schneehaufen und streckte die Hand aus.

„Also Harry? Was möchtest du Morgen machen?“, fragte Lucius erneut, während er ihn beobachtete.

„Morgen ist Weihnachten. Normalerweise würde ich da gerne mit meiner Familie oder meinen Freunden feiern, oder ihn einfach nur besinnlich verbringen. Ausschlafen, ein kleines Frühstück, spazieren gehen, wieder heimkehren und es sich vor einem schön geschmückten Weihnachtsbaum gemütlich machen, na ja … bis eben die Geschenke ausgepackt werden. Danach noch gemütlich mit jemandem plaudern, bis es ins Bett geht. Das wäre schön. Aber … ihr feiert ja hier nicht, deswegen überlasse ich es dir, wie du den Tag gestaltest. Ich denke, ich würde mich für alles, außer Langeweile begeistern können“, erzählte Harry, während er den Schnee immer weiter beiseite strich. Er spürte deutlich das Beben unter seinen handschuhlosen Fingern, bis er es sah.

Es war klein und der Pelz kaum vorhanden, auch wenn es etwas rötlich schimmerte. Der Kopf war unter einer Tatze vergraben, während der Atem des Tieres sehr flach nur ging.

„Ein Fuchs?“, fragte Harry vorsichtig in die Stille hinein und befreite den restlichen, dürren Körper von der Schneeschicht. Er entdeckte ziemlich schnell den Grund, warum der kleine hier eingeschneit war. Eine von den Hinterläufen schien von Schrot durchlöchert zu sein. Blut war an den Wunden gefroren, was das Verbluten verhinderte. Dennoch. Es musste wahnsinnige Schmerzen haben.

„Ein Querz. Sie sind eine Art Fuchs, jedoch mit einer Intelligenz, die an die Menschen heranreicht. Lass ihn. Er ist eh schon fast Tod“, erklärte Lucius. Doch wider seiner Anweisung, hob Harry das magere Tier vom Boden in seine Arme und steckte es unter seine Jacke. Sofort drang die Kälte des Tieres durch seinen Pullover, doch er sagte nichts und wendete sich zu seinem Gastgeber um.

„Wie du sagtest. Fast. Ich denke, er könnte es auch überleben. Ich würde gerne zurück auf mein Zimmer, um mich um ihn zu kümmern“, bat Harry und sah in die missbilligenden, blauen Augen. Lucius gefiel es offensichtlich nicht. Ob nun der ungehorsam oder das sie jetzt schon zurück mussten, wusste Harry nicht, doch er würde das kleine Tier nicht sterben lassen, wenn er es retten konnte.

„Ich kann diese Aktion nicht befürworten. Ein Wildtier gehört nicht ins Haus.“ Lucius sah seinen Gast ernst in die grünen Augen, welche jedoch unerbittlich schienen.

„Das musst du auch nicht. Aber wenn ein verletztes Tier Hilfe benötigt, dann bin ich der Letzte der sie ihm verweigert. Tiere sind genau wie wir Lebewesen, die nicht unbedingt sterben wollen, wenn sie noch die Chance auf ein gutes Leben haben können. Niemand hat einen grausamen Tod verdient“, entgegnete Harry und trat an Lucius vorbei, um den Rückweg anzutreten.

Es dauerte einige Schritte, bis er den anderen hörte, wie dieser ihm folgte.

Schweigend.

Als sie im Anwesen ankamen, tauchte sofort ein Hauself auf, welcher ihnen die Mäntel abnehmen wollte, doch nur Lucius reichte ihm den seinen. Harry ging einfach weiter. Der Hauself sah ihm verwirrt hinterher, doch Harry war froh, dass er sein derzeitiges Zimmer ohne Probleme wiederfand.

Hastig legte er den kleinen Querz auf eines der Kissen, welches er auf die Decke runtergezogen hatte, und wickelte es aus. Der Atem ging noch immer sehr flach, doch der Körper zitterte wie Espenlaub.

„Erst mal auftauen und dann die Wunde“, murmelte Harry vor sich hin und eilte ins Badezimmer, wo er ins Waschbecken Warmes, aber kein heißes Wasser reinlaufen ließ. Jetzt heißes Wasser würde der kleine Körper wahrscheinlich nicht mitmachen. Als das warme Wasser, fast schon an der Grenze zum kühlen Wasser im Becken war, holte er hastig seinen Patienten und ließ ihn hineingleiten. Sofort fiepte es auf, doch es hatte in seiner Ohnmacht keine Kraft für mehr.

„Shh. Alles wird wieder gut, Kleines“, murmelte Harry leise, fing sanft an das tauende Eis und den Matsch abzuwaschen, ehe er seinen Zauberstab zog und den Querz in ein flauschiges Handtuch wickelte. Er wollte ihm mit unbedachten Bewegungen nicht noch mehr wehtun. Erst danach nahm er es in die Arme und trug es wieder zum Kissen zurück, setzte es ab und richtete seinen Zauberstab auf die Wunde an der Hinterläufe.

Einen gemurmelten Spruch später, flog der Schrot aus der Wunde heraus, was ziemlich unangenehm war, doch hastig drückte Harry das Handtuch auf die wieder blutende Wunde.

„Rutsch mal ein Stück“, seufzte neben ihm eine kühle Stimme, sodass Harry aufsah. Die blauen Augen des Malfoy sahen ihn auffordernd an. Es dauerte einen Moment, doch er kam nach.

Lucius hob das Handtuch von der Wunde, murmelte einen Accio in Richtung Badezimmer und fing eine Salbe aus der Luft auf. Diese verteilte er auf der Wunde und legte einen Verband an. Danach angelte er sich eine andere Phiole aus der Luft und flößte sie dem kleinen Fuchs ein. Es dauerte etwas, bis dieser alles geschluckt hatte, doch dann wickelte er den Querz in eine saubere, weiche und warme Decke, ehe er es in ein herbeigezaubertes Körbchen legte.

„Die Wunde muss morgen früh und morgen Abend noch mal mit dieser Salbe versorgt werden und ebenso nimmt er zeitgleich diese Tränke ein. Ich denke, in zwei Tagen wird es wieder fit sein“, mit diesen Worten reichte er Harry die Salbe und die Phiolen und erhob sich vom Bett.

Harry sah sofort wie steif und starr dessen ganzer Körper war, wie geballt die Hände. Sicher war dieser jetzt wütend auf ihn. Er hatte ihm ja auch nicht gehorcht und wieder nur seinen Kopf durchgesetzt. Dabei wollte Harry einfach nur vernünftig behandelt werden.

Trotzdem. Sanft hielt er die Hand fest, als sein Gastgeber verschwinden wollte.

„Danke Lucius. Vielen, vielen Dank für deine Hilfe“, murmelte Harry lächelnd, trat einen Schritt auf ihn zu, streckte sich und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Harry war sich sofort bewusst, was er da tat, lief knallrot an, ließ seinen Gegenüber los und drehte sich eilig zu dem Querz um.

Wie hatte er sich nur dazu hinreißen lassen? Gut, Lucius war jeden Tag ziemlich höflich und zuvorkommend, fast schon nett und er hatte ihm beim Verarzten geholfen, doch ging das gerade nicht zu weit? Er wollte doch gar nichts von diesem Mann, … oder?

Im nächsten Moment spürte er allerdings eine Hand auf seiner Schulter und sah sich, noch immer hochrot zu Lucius um. Dieser schien ehrlich erstaunt, aber auch sehr zufrieden zu sein.

„Dafür musst du dich nicht bedanken. Wenn ich dir damit helfen konnte, dann ist es mir Dank genug, … ganz gleich, wie ich es finde, dass dieses Tier im Haus ist.“

Harry konnte sich ein nachsichtiges Lächeln nicht verkneifen, doch er legte eine Hand auf die von Lucius, die immer noch auf seiner Schulter ruhte.

„Trotzdem, … danke. Du ...“, doch da wurde Harry durch eine Hauselfe unterbrochen, welche mit einem Plopp neben ihnen auftauchte.

„Little Master Malfoy Sir soll zu Master Malfoy kommen. Master Malfoy haben eine Überraschung mit Gast, für euch“, hauchte die Elfe und verschwand wieder.

Lucius Gesicht verhärtete sich. Die Hand zog er zurück, doch Harry hielt sie auf.

„Tut mir leid, dass ich doch wieder gehen muss. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird. Chipsy wird dich nachher zum Abendessen bringen“, entschuldigte sich Lucius ernst, doch Harry schüttelte den Kopf.

„Schon gut. Du kannst ja danach noch mal vorbei kommen. Ich würde mich freuen.“ Damit ließ Harry ihn endlich los und Lucius verschwand aus dem Zimmer. Harry nutzte den restlichen Tag, um außer zu Abend zu essen, sich um den kleinen Querz zu kümmern. Er wechselte den Verband und verabreichte ihm den Trank. Das Zittern wurde langsam weniger und der Atem ruhiger.

Je später es wurde, desto weniger glaubte Harry, das der Malfoy sich noch mal blicken ließ. Ein wenig, machte er sich sorgen um den anderen. Doch schlussendlich legte er sich schlafen. Um das Körbchen des Fuchses sprach er einen Zauber. Harry wollte nicht riskieren, in der Nacht irgendwie angegriffen zu werden. Der Kleine war trotz seiner Verletzungen, noch immer ein Wildtier, ganz gleich wie mager es war.

Trotzdem hatte er dem Wesen noch ein Schälchen mit Wasser und leicht verdaulichem Fressen hingestellt. Er wollte ja nicht, dass der Kleine weiter Hunger litt.

Als Harry am nächsten Morgen wach wurde und sich geduscht hatte, zog er sich flink etwas Sauberes über und sah zu seinem Patienten. Das Körbchen schien leer, doch die rausgezogene Decke, verriet ihm, dass der Querz sich ein eigenes Nest gebaut hatte. Harry kniete sich runter und löste den Zauber zum Teil, sodass er zugreifen konnte. Ein schwaches Fiepen erklang, doch Harry zog den Fuchs hervor.

„Alles gut. Ich tue dir nicht weh. Ich will dir helfen und deine Wunden versorgen. Dann kannst du bald wieder ohne Schmerzen rumlaufen“, sprach Harry sanft, während er die Tatzen festhielt. Der Kleine hatte nach ihm schlagen wollen, doch noch war er zu schwach. Erst dann machte er sich vorsichtig daran, den Verband zu lösen. Mit einer Hand salbte er die Wunde ein und verband ihn mit einem Zauber erneut. Danach griff er die Phiole und hielt sie an das Mäulchen. Immer wieder sprach er beruhigend auf das Tier ein und musste ihm den Trank einflößen. Erst dann setzte er es neben den Schälchen mit Nahrung und Trinken ab.

„Du musst ein wenig Fressen, um wieder etwas auf die Rippen zu kriegen.“ Harry sprach einfach weiter. Ganz gleich ob der Querz ihn verstand oder nicht. Der Kleine aber blieb misstrauisch und schien unter Strom zu stehen. Harry verdichtete den Zauber wieder und erhob sich.

„Ich schaue Mal, wo unser Gastgeber bleibt, schließlich ist heute Weihnachten und gefrühstückt haben wir auch noch nicht“, murmelte Harry und rief Chipsy herbei. Er ließ sich von ihr zu Lucius Zimmer führen und klopfte dort an.

Es war nichts zu hören. Schlief der andere noch? Dabei war dieser doch ein ziemlicher Frühaufsteher. Erneut klopfte Harry, doch wieder nichts. Seufzend drückte er die Klinke einfach runter. Er konnte sich immer noch entschuldigen, weil er einfach rein gekommen war, aber er wollte wissen, ob es dem anderen gut ging. Wer wusste, was dieser am letzten Abend noch gemacht hatte.

Kurz erstarrte er in der Bewegung. War er besorgt um einen Malfoy? Das konnte doch nicht sein. Er war noch nie um einen Malfoy besorgt gewesen, aber da war er auch in einer anderen Zeit gewesen. Hier? Hier fühlte sich so viel, so anders an.

Kopfschüttelnd betrat er das Zimmer.

„Lucius? Ich bin es. Bist du schon wach?“, fragte Harry in das dunkle Zimmer hinein. Alle Vorhänge waren zugezogen und man konnte die Hand vor Augen kaum sehen. Vorsichtig schwang er seinen Zauberstab und erhellte das Zimmer so weit, dass er etwas sehen konnte.

Sein Atem stockte, als er Lucius erblickte.

Was war geschehen, dass dieser vor dem Schrank, in einer Art Embryostellung lag. Er schien zu zittern und kein Laut drang zwischen den Lippen hervor.

„Lucius“, keuchte Harry und rannte zu diesem rüber, auch wenn er wohl noch nicht bemerkt worden war.
 

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uuuh. Ferien bei Lucius, aber was passiert da grade mit Lucius O.O

13

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 13 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Harry kniete sich hastig neben dem auf dem Boden liegenden Lucius und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Was war nur passiert? Hatte denn niemand bemerkt, dass der Malfoy hier lag? Keine Hauselfe? Kein Verwandter? Niemand?

„Lucius? Was ist passiert?“, fragte Harry und bemerkte wie durchgeschwitzt das Hemd war. Selbst an der Schulter und noch immer schien ihm der Schweiß in Fluten über das Gesicht und den Körper zu laufen.

„Lucius? Hörst du mich?“, versuchte es Harry erneut, doch wieder keine Reaktion. Der Blonde hatte die Augen zusammengepresst.

„Ich hole besser Hilfe“, murmelte Harry und wollte aufstehen, doch in diesem Moment schlug der andere seine blauen Augen auf.

„Nicht … es ist nichts“, keuchte Lucius bemüht beherrscht und strafte seine Worte Lüge, als er sich noch enger zusammenrollen wollte. Dabei presste er mit einer Hand, den anderen Arm fest an seinen Oberkörper.

Harry sah ihn starr an und plötzlich kam ihm ein grausamer verdacht. Zärtlich griff er nach dem linken Arm, doch Lucius wollte ihm ausweichen.

„Keine Angst Lucius. Ich will nur deine Wunde versorgen“, raunte Harry und zog den linken Arm nachdrücklich zu sich. Er schob das Hemd nach oben und erstarrte. Da war es. Schwarz und hässlich. Das dunkle Mal. Die Ränder waren entzündlich Rot und schienen sich noch immer tiefer einbrennen zu wollen. Als wäre das Werk noch nicht vollendet. Harry glaubte, sich an Dumbledores Worte zu erinnern. Er hatte ihm mal gesagt, dass Severus Snape meinte, dass das Einbrennen des Mals einen Tag und eine Nacht dauern würde, bis es den Todesser ganz mit dem Meister verbunden hatte.

Hastig sah Harry auf eine Uhr im Zimmer und zog seinen Zauberstab. Es war bereits ein halber Tag um. Die Verbindung zu Voldemort schien also erst zur Hälfte zu bestehen.

„Lucius? Lucius hörst du mich?“, fragte Harry eindringlich. Etwas verwirrte Augen richteten sich auf ihn.

„Lucius? Wolltest du dieses Mal? Wolltest du ein Todesser sein?“, fragte Harry ernst. Er wartete ungeduldig auf dessen Antwort.

„Es … es ist eine Ehre an die Familie, für ihn zu arbeiten, … aber“, keuchte Lucius und schloss die Augen wieder.

„... es war nie mein Wunsch gewesen, so früh beizutreten. Nicht nachdem ich dich kennengelernt habe, Harry.“

Harry lächelte kurz gerührt bei diesen Worten, ehe er seinen Zauberstab an das Mal setzte.

„Es kann jetzt wehtun. Meinst du, du hältst das aus?“, fragte Harry sanft und auf das Nicken hin, murmelte Harry einen langen Zauber. Aus seinem Zauberstab strömten silberne Fäden und legten sich immer mehr über das Mal. Sie rahmten es ein, umhüllten es wie einen Kokon.

Noch nie hatte Harry diesen Zauber gesprochen, doch Dumbledore hatte ihn ihm damals trotzdem beigebracht. Er hatte wohl geglaubt, dass es ihm irgendwann mal nützlich werden würde.

Harry murmelte fast eine Stunde lang, ehe seine Worte leiser wurden. Lucius hatte die ganze Zeit über die Zähne hart zusammengepresst. Es fühlte sich für ihn so an, als würde man ihm ein Stück Haut herausreißen wollen. Als Harry endlich den Stab sinken ließ, atmete Lucius schwer, doch sein Kopf schien sich zu klären.

„Was … was hast du getan?“, fragte der Blonde völlig erledigt, während Harry den Stab wegsteckte.

„Das erkläre ich dir nachher. Komm. Du brauchst jetzt erst mal ein Entspannungsbad.“ Harry half dem wackligen Jugendlichen auf die Beine und begleitete ihn ins Bad, wo dieser sich auf dem Toilettendeckel niederließ und geschafft die Augen schloss.

„Ziehst du dich selber aus? Oder brauchst du Hilfe?“, fragte Harry, der das Wasser eingelassen hatte und nun gebeugt vor ihm stand. Lucius brauchte einen Moment, ehe er es überhaupt versuchte sich zu entkleiden, doch es gelang nicht wirklich. Seine Hände zitterten so sehr, dass er den Knöpfen am Hemd nicht gewachsen war.

„Ich helfe dir“, murmelte Harry und wollte seinen Worten Taten folgen lassen.

„Ich kann das schon allein“, kam es kühl aber mit einem leichten Zittern in der Stimme von dem Blonden. Im Gegensatz zu seiner Feinmotorik schien mit dem Stolz noch alles in bester Ordnung zu sein.

„Dein Stolz in allen Ehren, aber Hilfe anzunehmen, ist kein Verbrechen und bedeutete nicht, dass jemand schwach ist“, seufzte Harry und startete einen weiteren Versuch. Diesmal ließ Lucius es zu. Vorsichtig öffnete Harry Knopf um Knopf und legte immer mehr von der hellen Haut frei. Harry konnte nicht anders als zu schlucken, doch er schallte sich einen Dummkopf. Es war immer noch Malfoy, denn er hier fast ansabberte.

Vorsichtig strich er den durchgeschwitzten Stoff von den breiten Schultern und schmiss ihn in den Wäschekorb um sich der Hose zu widmen. Der Knopf sprang schnell auf und auch der Zipper leistete keinen Widerstand. Erst als Lucius sich kurz aufrichten musste, beeilte sich Harry und zog die Shorts gleich mit runter, um das nächste Aufstehen einzusparen.

„Du musst nicht wegschauen. Ich sehe deine roten Wangen als Kompliment“, schmunzelte Lucius, doch Harry biss sich nervös auf der Unterlippe rum. Lucius war wirklich ein schöner Mann, auch wenn das im silbernen Kokon gehüllte Mal, einen Makel auf ihm hinterließ.

Hastig zog er den Malfoy ganz aus und half ihm ins heiße Wasser. Es würde dessen Muskeln lockern.

„Wo hast du die Verbände?“, fragte Harry dann auch direkt, um sich von dem Anblick abzulenken.

„Ich benötige keinen und das würde mein Vater auch nicht billigen. Was war das für ein Zauber, den du gesprochen hast? Die Schmerzen sind fast gänzlich weg? Und woher wusstest du von dem Mal?“, fragte Lucius, welcher ihn eingehend beobachtete.

„Den Zauber hat mir mein alter Mentor beigebracht. Er verhindert die vollständige Bindung des dunklen Mals mit deinem Körper und deinem Geist. Das Gute daran ist jedoch, das Voldemort es nicht weiß. Er wird denken, dass dein Eintritt bei den Todessern ohne Probleme abgelaufen ist und als Bonus dämpft es die Schmerzen. Wenn der Tag um ist und das Mal sich beruhigt hat, wird sich auch der Zauber in deine Haut zurückziehen und dich weiter schützen ohne das es jemand sieht. Aber was das Mal angeht. Sagen wir mal so, ich habe es geahnt, als ich dich auf dem Boden vorgefunden habe.“

„Jetzt aber eine Frage an dich. Was hat sich geändert, seit du mich kennengelernt hast, dass du nicht so früh beitreten wolltest?“, fügte Harry fragend hinzu.

Lucius schloss einen Moment die Augen, als wolle er sich sammeln oder einen Moment verschnaufen, ehe er antwortete.

„Eine ganze Menge. Normalerweise hat es mich nie interessiert was die Menschen von mir halten, oder wie sie sich fühlen, wenn ich mich ihnen gebe, … nun … wie ich eben bin. Aber bei dir erschien es mir anders. Schon als ich damals in den Sommerferien aufgewacht bin und dich in den Park brachte, war das wieder meiner Natur. Normalerweise hätte ich es nie selber getan und es ging immer weiter. In deiner Nähe scheine ich mich wie ein Idiot zu verhalten. Ich kann mich dir nicht geben, wie ich eigentlich bin und dann biete ich dir auch noch an nett zu dir zu sein, oder es wenigstens zu versuchen. Du verwirrst mich Harry, aber ich fühle mich in deiner Nähe viel ausgeglichener als je zuvor. Selbst mein immer sehnsüchtiger Gedanke, meine Familie stolz zu machen und dem Lord beizutreten, erschien mir nicht mehr befriedigend. Ich wollte sehen wo mich das mit dir, ohne das Mal hinbringt. Doch nun ist es zu spät“, erzählte Lucius und schloss seine Hand um sein Handgelenk, wo das Dunkle Mal eingebrannt war. Die Lippen kniff er dabei fest zusammen.

„Nichts ist zu spät Lucius“, murmelte Harry und spürte die blauen Augen auf sich. Er hatte sich während der Erzählung, neben die Wanne gesetzt und fuhr mit einer Hand durch das heiße Wasser.

„Doch Harry. Ich bin jetzt ein Teil von Voldemorts Todessern, und wie ich dich kenne, ist es das genaue Gegenteil, von dem was du dir wünschst“, erwiderte der Blonde und fing vorsichtig die Hand im Wasser ein.

„Das stimmt. Es ist nicht das, was ich mir erhofft hätte. Doch ich sehe auch, wie fertig es dich macht. Würdest du, wenn du könntest, wieder austreten?“, fragte Harry vorsichtig. Der Mann wuchs ihm mit jedem Tag mehr ans Herz und Harry verstand es kaum.

„Das ist unmöglich. Einmal Todesser, immer Todesser und meine Familie ist stolz auf mich“, erwiderte Lucius und wendete den Blick ab.

„Ist es dir wichtiger was deine Eltern mit ihrem, entschuldige bitte, verquerem Weltbild von dir denken. Oder ist es dir wichtiger was du, … was dein Herz sich wünscht?“, wollte Harry ernst wissen und umgriff die Hand ein wenig fester.

„Es ist mir äußerst wichtig, was meine Familie von mir denkt und das ich ihr keine Schande bereite. Wie sähe es denn aus, wenn ein Reinblut wie ich, zum Verräter der Familie gebrandmarkt wird. Man würde mich verstoßen und höchstwahrscheinlich auch jagen, sowie umbringen.“ Lucius sprach so monoton, dass es Harry kalt über den Rücken herunterlief.

„Was würde passieren, wenn Voldemort Tod wäre? Wie würdest du dich dann entscheiden?“

Lucius sah ihn verwirrt und auch etwas besorgt an.

„Nicht das es jemals möglich ist, aber …“, sprach Lucius und beugte sich etwas zu Harry rüber, um flüsternd fortzufahren „ … mein Herz schlägt offensichtlich nur für dich. Mein Weg wäre klar mit dir verknüpft.“

Harry spürte deutlich die erneute Hitze auf seinen Wangen und sah mit einem verlegenen Lächeln zur Seite.

„Aber ...“, murmelte Harry, doch ein langer Finger legte sich sanft auf seine Lippen. Die Hand drehte das Gesicht um und beide sahen sich in die Augen.

„Kein aber Harry“, raunte Lucius ihm entgegen und beugte sich vor. Harrys Augen weiteten sich und wurden unsicher, doch er konnte dem ganzen nicht ausweichen. Er fühlte sich wie gelähmt. Er ließ es einfach nur zu und schloss die Augen.

Harry musste nicht lange warten, bis sich die weichen Lippen auf die seinen legten. Der Kuss war vorsichtig und sanft. So zärtlich hätte er es dem Blondem gar nicht zugetraut. Harry war absolut, positiv überrascht und antwortete den Lippen vorsichtig. Liebevoll schmiegten sie sich aneinander, bis sich der Ältere wieder löste und Harry fürsorglich eine Strähne hinters Ohr strich.

Harry wurde jedoch noch röter und sprang hastig auf.

„Ich … ich … ich hole den Querz rüber, dann muss ich nachher nicht immer rüber laufen und er ist nicht so alleine. Bis … bis gleich“, stotterte Harry und flüchtete aus dem Badezimmer, hinüber in sein Gästezimmer. Die Tür schmiss er zu und ließ sich daran herabsinken.

Himmel was war das gerade nur? Hatte er sich wirklich von Lucius Malfoy, … dem Lucius Malfoy, Draco Malfoys Vater küssen lassen? Aber das Schlimmste war doch. Er hatte es genossen.

„Oh nein“, murmelte er und vergrub sein Gesicht in den Händen.

Erst ein Fiepen ließ ihn aufsehen. Der Querz sah eindeutig zu ihm hinüber und musterte ihn.

„Na du Kleiner. Geht es dir wieder besser? Sorry das ich dich gerade allein gelassen habe, aber wir wechseln jetzt erst mal das Zimmer.“ Schwach lächelnd war Harry zu dem Querz rüber gerobbt, hatte den Schild aufgehoben und den Fuchs auf seine Arme genommen. Zu seiner Verwunderung blieb er brav liegen und musterte ihn noch immer aufmerksam.

„So ist gut“, nuschelte Harry und verließ mit ihm das Zimmer. Das Körbchen hatte er mitgenommen und stellte es in Lucius Zimmer auf. Den Kleinen legte er dort sanft hinein und streichelte über den ausgemergelten Körper.

„Du hast bestimmt Hunger“, wisperte Harry und zauberte zwei Schälchen herbei, die er ihm hinschob. Erst dann sprach er wieder den Zauber, damit das Tier nichts Dummes tat, und kam zum Badezimmer zurück.

Als er eintrat, drehte er sich hastig um. Lucius verließ gerade die Wanne und griff nach einem Handtuch, das er sich um die Hüfte schlang.

„Da bist du ja wieder. Ich hoffe, ich habe dich eben nicht überrumpelt“, meinte Lucius, der direkt hinter Harry zum Stehen kam.

„N... nein, nein. Alles … alles Okay“, stotterte Harry und ging eilig wieder ins Zimmer.

„Vielleicht solltest du dich etwas hinlegen und ausruhen. Das war bestimmt eine harte Nacht für dich gewesen“, schlug Harry vor und schlug die Decke zurück, damit sich der Blonde hinlegen konnte.

„Hm, hm … Wenn du dich dazu legst, würde ich es mir überlegen“, entgegnete Lucius, während Harry um Worte rang. Er sollte sich mit zu ihm ins Bett legen? Nach dem, was vorhin im Badezimmer passiert war? War der Andere den von allen guten Geistern verlassen? Doch aus irgendeinem Grund konnte er einfach nicht ablehnen.

„Okay“

Mehr konnte Harry einfach nicht herausbringen und beobachtete, wie Lucius unter die Decke kroch. Zögerlich zog er sich seine Schuhe aus, doch Lucius wies noch auf die Hose.

„Keine Hose in meinem Bett“, mahnte er ihn, sodass auch die Hose verschwand. Erst dann legte sich Harry mit einem flauen Gefühl im Bauch, ins Bett und wurde sogar mit der warmen Decke zugedeckt. Harry hoffte, dass der Abstand zu dem anderen reichte, doch schon im nächsten Moment legte sich eine Hand auf seine Hüfte und zog ihn an den Blonden heran.

„Nicht so schüchtern. Ich werde nichts Unsittliches mit dir anstellen.“ Lucius betrachtete den wenig Jüngeren, während Harry nervös auf seiner Lippe herumkaute.

„Bin ich dir zu aufdringlich?“, fragte Lucius ruhig und streichelte vorsichtig mit seinen Fingern über Harrys Hüfte, welcher unbewusst erschauderte.

„Nein … es ist nur, … ähm … ungewohnt und ein bisschen unheimlich“, seufzte Harry stotternd und konnte in dem kaum erhellten Raum, Lucius Gesicht ausmachen.

„Unheimlich?“

„Na ja. Ich meine. Ich kenne dich als kalten Menschen und alle erzählen diese Dinge über dich, aber nie Positives. Jetzt erlebe ich beide deiner Seiten. Die kalte und die … liebe. Dieser Wechsel zwischen dem beiden ist etwas unheimlich, da ich nie genau weiß: Wird er wieder kalt zu mir sein, wenn andere in der Nähe sind oder nicht. Ist er nur freundlich zu mir, wenn wir allein sind? Und ...“, doch da brach Harry einfach ab und senkte den Blick wieder.

„Wäre ich kein Malfoy, wäre es wohl einfacher für uns, nur kann ich keinen Tadel an meiner Erziehung und an meiner Person aufkommen lassen. Du bist meine einzige Ausnahme. Aber da ist doch noch etwas, was dir unheimlich ist. Was ist es?“, fragte der junge Malfoy und klang ein wenig, als würde er sich für sein Verhalten entschuldigen wollen, doch das konnte auch Einbildung sein.

„Na ja. Du weißt doch, dass ich dich anfangs absolut nicht mochte, dich förmlich gehasst habe. Richtig? Ich finde es unheimlich, wie sehr mich deine Nähe beruhigt und wie gut sie mir … gefällt“, hauchte Harry beschämt und wollte sein Gesicht in seiner Hand vergraben, doch Lucius war schneller.

Er griff nach dessen Hand und rollte sich urplötzlich über ihn. Kurz wankte er, doch dann war sein Halt sicherer und Harry sah ihn mit großen Augen an.

„Was?“ Doch Harry konnte nicht weiter reden. Die blauen Seen bannten ihn. Eine perfekte Hypnose.

„Ich werde dir jedes Unbehagen mir gegenüber, nach und nach nehmen“, wisperte Lucius ungewohnt sanft und hatte Harrys Lippen im nächsten Moment auch schon verschlossen.

Harry konnte dem nicht widerstehen, schloss die Augen und erwiderte den liebevollen Kuss vorsichtig. Zögerlich hob er seine freie Hand und legte sie auf die starke Schulter, aber nicht um ihn von sich zu stoßen. Harry suchte Halt bei ihm, sodass seine zweite Hand freigelassen wurde und auch sie ihren Weg auf die freie Schulter fand. Nur langsam rutschten sie in den Nacken, bis sie sich ganz um den Hals schlangen.

Er genoss den Kuss, auch wenn er wusste, dass er es nicht sollte. Wenn das hier so weiter ging, was würde dann aus Narzissa? Oder Draco? Nicht dass er Letzteren vermissen würde. Unter seiner Erziehung wäre er gewiss nie zu so einem Menschen geworden, aber konnte er es ruhigen Gewissens mit sich vereinbaren?

Als Harry etwas Weiches, Feuchtes an seinen Lippen spürte, wurden seine Gedanken hinweg gefegt. Er öffnete sich Lucius und begann ein erst nur sanftes Zungenspiel, welches schnell an Intensität zunahm. Harrys Herz klopfte immer lauter und schneller, während das Kribbeln in seinem Bauch zunahm und einen Schwarm Schnatze ankündigte, die mit voller Kraft ihre Runden drehten und sich dabei auch noch paarten.

Als sie den Kuss lösten, lehnten sie Stirn an Stirn. Der warme Atem fuhr über das jeweils andere Gesicht, während Harry sich sammeln musste.

„Du bist mein, Harry“, murmelte Lucius leise und so voller Zärtlichkeit, wie er es bei dem Malfoy noch nie gehört hatte, weswegen er glücklich erschauderte.

Wer brauchte schon einen arroganten Draco Malfoy?

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joa. Wer braucht schon einen Draco Malfoy wenn die Liebe mitzureden hat >.<

Und Lucius wurde also wirklich gebranntmarkt Q.Q

14

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 14 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg [link href="http://sandra-blacks-world.blogspot.de/,"]http://sandra-blacks-world.blogspot.de/,[/link] Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Erneut trafen ihre Lippen aufeinander. Immer und immer wieder entlockten sie sich einen Kuss, der mit Wohlwollen und Hingabe von dem jeweils anderen erwidert wurde. Harrys Verstand hatte sich schon längst verabschiedet und dem Herz das Denken überlassen. Dies hüpfte immer wieder auf und ab. Es freute sich über die Wendung.

Harry, der unter Lucius lag, hatte die Arme fest um dessen Hals geschlungen, während sich die Beine zaghaft um dessen Beine schlangen. Er wollte das hier nicht unterbrechen, er wollte weiter genießen, ganz gleich, was für Konsequenzen es haben würde.

Erst gefühlte Stunden später, als sie den Kuss wieder lösten, sahen sie einander schwer atmend in die Augen. Harry bemerkte sogar wie verwuschelt die schulterlangen blonden Haare waren und schmunzelte vorsichtig. Er hatte nicht bemerkt, wie er immer wieder hindurchgefahren war.

Die blauen Augen fingen seinen Blick schnell wieder ein, sodass Harry ein Funkeln sehen konnte, was ihm nie zuvor aufgefallen war. Hatte er das verursacht? Und wenn, … es war atemberaubend.

In diesem Moment wurde das Gewicht auf sich etwas schwerer. Sofort fiel Harry wieder ein, wie hart die Nacht für den anderen gewesen sein musste, weswegen er die Beine wieder löste.

„Du solltest dich noch etwas hinlegen und dich ausruhen“, murmelte Harry fürsorglich lächelnd und setzte noch einen kleinen Kuss auf die bereits wundgeküssten Lippen.

„Nur wenn du bei mir bleibst“, raunte Lucius zurück und legte sich erst bei dem Nicken neben Harry, welchen er sofort in seine Arme zog und sein Gesicht in dessen schwarzem Haar vergrub.

„Ich brauche dich Harry. Ich habe das Gefühl, das du mein Leben erst lebenswert machst“, wisperte Lucius leise gegen die weiche Mähne und ließ Harrys Herz erneut höher schlagen. Solche Worte von einem Malfoy waren so ungewohnt, dass er nicht wusste, was er antworten sollte. Deswegen umarmte er den wenig Älteren nur und legte seinen Kopf auf dessen Brust, um die Augen zu schließen.
 

Er musste eingeschlafen sein, denn als er wach wurde, war das Bett neben ihm kalt und leer. Hatte er die Küsse und die Nähe zu Lucius nur geträumt? Müde öffnete Harry die Augen und drehte sich vorsichtig im Bett.

Nein. Da war er. Scheinbar hatte Lucius noch mal geduscht, da dessen Haar feucht schien. Er saß für einen Malfoy völlig untypisch auf dem Boden, im Schneidersitz und fluchte in genau diesem Moment leise und ebenfalls nicht sehr Malfoylike. Harry erkannte, wie er sich einen Finger in den Mund steckte, und hörte ihn leise Murmeln.

„Was findet er nur an einem Wildtier wie dir?“

Harry konnte sich das breite Grinsen einfach nicht verkneifen und beobachtete den Blonden noch einen Moment, wie er versuchte, den kleinen dazu zu bringen, den Trank zu schlucken. Der Verband schien schon gewechselt. Langsam ließ er seinen Blick über das aristokratische Gesicht wandern. Er war wirklich eine wahre Augenweide und konnte gewiss an jedem Finger zehn Frauen und auch Männer haben, doch wie es schien, wollte dieser ihn haben. Gerade ihn.

Gut.

Er hatte sich in der letzten Zeit nach Voldemorts Fall verändert. Er war nicht mehr so schmächtig wie damals, seine Haare waren ein wenig länger und er war auch ein wenig gewachsen. Auch wenn er noch immer sehr klein wirkte. Der Remus aus seiner Zeit hatte auch mal gesagt, dass sein Gesicht viel ernster als vor dem Entscheidungskampf wirkte, viel männlicher als das von James.

Harry hatte sich noch nicht wirklich mit seinem Vater verglichen. Warum auch? Man schien ihm die Ähnlichkeit ja nicht anzusehen, die so hoffte Harry, trotzdem irgendwo noch vorhanden sein musste.

Ein sanfter Kuss holte ihn schlussendlich wieder aus seinen Gedanken hervor und er nahm die blauen Augen wieder wahr.

„Gut geschlafen?“, fragte Lucius ruhig und hatte den Querz auf seinem Arm, welcher versuchte frei zu kommen.

„Ja. Dabei hattest du dich doch ausruhen sollen“, seufzte Harry, setzte sich auf und nahm ihm das Tierchen aus dem Arm.

„Keine Sorge. Ich habe wunderbar geschlafen. Aber ich muss bald noch mal für kurz zu meinem Vater und … dem dunklen Lord. Sie wollen sich von der Vollständigkeit des Mals überzeugen. Aber wenn du möchtest, gehen wir danach etwas spazieren. Du darfst gern entscheiden, welchen Weg wir nehmen“, sprach Lucius und reichte ihm dabei den Trank, welchen Harry dem Fuchs ohne große Probleme verabreichte.

„Brav“, wisperte Harry diesem zu, ehe er zu dem Blonden aufsah. Dann aber streckte er die Hand nach dessen linkem Handgelenk aus. Er spürte das kurze Zurückzucken, doch Lucius gewährte es ihm. Noch immer war der silberne Kokon zu sehen.

„Ich denke, ich lege dir einen Tarnzauber drüber, damit es nicht auffällt, was ich mit dem Mal angestellt habe. … Lucius?“, fragte Harry dann aber trotzdem und sah wieder in dessen Gesicht, während sein Daumen fast schon zärtlich über die Stelle strich, wo das Mal magisch eintätowiert wurde.

„Was möchtest du?“, fragte dieser auch direkt nach und sah ihn aufmerksam an.

„Kann ich dich um etwas bitten ohne das du mich nach dem, wie und warum, ausfragen wirst?“, fragte Harry vorsichtig. Er wusste, dass er es nie alleine schaffen würde. Das Malfoyanwesen war dafür einfach zu groß.

„Ist es etwas Schlimmes?“, fragte dieser zurück, doch Harry schüttelte den Kopf.

„Dann bitte. Was möchtest du?“

Harry schluckte hart und überlegte, wie er es formulieren sollte. Deswegen griff er auch zu seinem Zauberstab und ließ sich ein leeres Pergament von Lucius Schreibtisch herüberschweben. Er nahm es in die Hand und legte sich seinen Zauberstab an die Stirn. Er stellte sich fest Riddles Tagebuch vor. Jede Einzelheit, jedes Detail, jede Farbveränderung. Ein silberner Faden verband seinen Stab und seine Schläfe. Eben diesen Gedanken ließ er auf das Pergament fließen. Sofort erschien dort das Tagebuch.

„Ich suche dieses Tagebuch. Innen drin ist es leer und von außen, so wie du es hier siehst. Ich weiß, dass es irgendwo hier in diesem Haus ist, aber ich möchte nicht unhöflich sein und heimlich danach suchen. Es … es ist mir wichtig, das du nicht schlecht von mir denkst, deswegen bitte ich dich um deine Hilfe“, bat Harry vorsichtig und versuchte jede Regung in dem hübschen Gesicht festzuhalten.

Lucius nahm das Papier entgegen und betrachtete das Bild darauf. Er ließ keine Gesichtsregung zu, bis er wieder zu Harry aufsah und den Mund für ein, woher weißt du das, öffnete. Doch er entsann sich an die Bitte nicht nachzufragen und auch an die Worte, dass es Harry wichtig war, dass dieser nicht schlecht von ihm dachte.

Schon allein darum, weil man ihn bisher noch nie um etwas gebeten, sondern ihm immer nur Dinge befohlen hatte, nickte er schlussendlich.

„Ich werde sehen, was ich tun kann. Dass ich es finde, kann ich dir nicht versprechen, aber ich werde mich nachher noch in der Bücherei und im Arbeitszimmer meines Vaters umsehen. … wirst du mir eigentlich irgendwann mal alles über dich erzählen?“

Fragend sah Lucius den jüngeren an, welcher wehmütig lächelte.

„Vielleicht. Aber noch nicht jetzt und ich kann dir nicht die ganze Geschichte erzählen. Es ist einfach, … kompliziert. Aber erinnerst du dich noch an deine vorletzte Frage, als du mir heimlich das Wahrheitsserum untergejubelt hast?“

Kurz schien Lucius zu zögern, doch dann nickte er.

„Ich fragte, ob du mich magst.“

„Stimmt. Ich glaube. Ich fange an dich zu mögen“, lächelte Harry verlegen und spürte die leichte Hitze auf seinen Wangen.

„Das bedeutet mir viel“, raunte Lucius ihm gegen die Wange, auf der er einen sanften Kuss platzierte und Harry noch tiefer erröten ließ.
 

Kurz darauf halte die Stimme von Lucius Vater durch das Zimmer, sodass Harry allein mit dem Querz zurückblieb. Er hatte noch einen Tarnzauber auf das Handgelenk des wenig Älteren gelegt und hoffte, dass Lucius nichts geschah. Es war schon seltsam so zu denken. Eigentlich müsste er den Mann hassen, genauso wie er es mit dessen zukünftigem Sohn tat, doch er konnte nicht. Nicht nachdem was hier alles passierte.

Konnte es falsch sein, was er hier tat? Ob er Lucius wirklich noch näher kommen durfte?

„Was denkst du Kleiner?“, fragte Harry zu dem Fuchs runter, welcher seit einer geraumen Zeit das Zimmer auskundschaftete. Bei der Frage sah es allerdings auf und legte den Kopf etwas schief. Es sah aus, als würde es nachdenken. Ob es ihn überhaupt verstand?

Harry musste aber trotzdem lächeln, als er das sah.

„Du bist ziemlich süß. Sicher freust du dich schon darauf, wenn du wieder gesund bist und endlich raus darfst, um heimzulaufen“, sprach Harry weiter und setzte sich auf den Boden, sodass der Kleine zu ihm kam. Noch immer war der Blick nachdenklich und etwas misstrauisch, doch die vorsichtige Hand Harrys, schien ihn zu überzeugen, dass alles gut war.

„Wie lange Lucius wohl bei Voldemort braucht?“, murmelte Harry nachdenklich und behielt die Tür im Visier. Ob er einfach mal rausgehen sollte? Immer nur im Zimmer war nicht das, was er sich für seine Ferien vorgestellt hatte. Ganz gleich, ob er im Haus des Feindes war oder nicht.

„Wollen wir einen Spaziergang durch das Haus machen?“, fragte er den Fuchs deswegen auch und bekam wieder einen nachdenklich wirkenden Blick. Doch Harry erhob sich einfach und verließ das Zimmer. Sein Weg führte ihn an vielen verschiedenen Gemälden vorbei, welche ihm alle erhaben nachsahen. Kaum eines von ihnen ließ sich zu einem Gespräch herab, da sie sich alle für etwas Besseres hielten.

Als Harry um die nächste Ecke ging und gerade ein Bild mit einer atemberaubenden Landschaft betrachtete, lief er ohne Absicht in jemanden rein und landete schmerzhaft auf seinem Hintern.

„Au ...“, keuchte Harry und hatte dabei auch den Querz losgelassen, welcher erschrocken fauchte. Harry sah wütend zu der anderen Person auf, die zu seinem Verdruss auf den Beinen geblieben war und erstarrte.

Harry spürte den harten Felsen in seiner Kehle, der sich einfach nicht runter schlucken lassen wollte. Das durfte doch echt nicht wahr sein. Wieso hatte er noch mal das Zimmer verlassen?

„Ein neues Gesicht? Wie ist dein Name, Bursche?“, fragte Harrys Gegenüber kalt und mit einem Lächeln, dass die dunkelblauen Augen nicht erreichte.

Harry kannte dieses Gesicht, diesen Körper, einfach alles von ihm. Es war Tom Riddle, in den er hineingelaufen war und ihn fast schon mit einem abfälligen Blick musterte.

„Harry … Crow“, gab dieser zur Antwort und erhob sich hastig, um sich nicht noch unterlegener zu fühlen, als sowieso schon.

„Crow? Soso. Mir scheint, du bist Lucius Gast? Ein Mitschüler von ihm?“, fragte Tom, der sich selber nicht vorgestellt hatte.

„Das stimmt und wer sind sie, wenn ich fragen darf, … Sir?“ Harry musste sich fast schon zu diesen höflichen Worten zwingen. Viel lieber hätte er dem Mann vor sich, den Hals umgedreht, doch noch war es zu früh. Noch gab es zwei Hokruxe, die vernichtet werden mussten.

„Tom Gaunt, mein Junge. Es freut mich deine Bekanntschaft machen zu dürfen“, nickte ihm Voldemort entgegen und sah plötzlich auf den Fuchs, welcher sich an Harrys Seite drängte.

„Wildtiere gehören nicht ins Haus“, sprach er noch kühl, ehe er an Harry vorbei ging und in einen der Gänge verschwand.

Harry dagegen nahm den Querz auf die Arme und drückte ihn an sich.

Oh wie gerne hätte er dem Monster eine rein geschlagen, vor allem als dieser ihn, mein Junge, nannte.

„Harry?“ Die kühle Stimme ließ ihn sich umdrehen. Lucius stand wenige Schritte vor ihm und blickte ihm mit ausdruckslosem Gesicht entgegen.

„Alles in Ordnung? Du bist ganz bleich?“, fragte Lucius leiser, als er direkt neben ihm stand. Nur kurz wurde dem Querz ein abweisender Blick zugeworfen, ehe er ihn zurück auf sein Zimmer führte.

„Ich hatte gerade eine Begegnung der dritten Art“, antwortete Harry etwas sarkastisch und erntete nur einen verwirrten Blick. Der Blonde kannte diesen Ausdruck wohl nicht.

„Ich glaube, ich habe gerade deinen Lord kennengelernt“, versuchte es Harry noch mal verständlicher, worauf dieser sich abrupt versteifte.

„Alles Okay? Hat er dir was getan?“, fragte Lucius sofort, doch das Kopfschütteln beruhigte ihn schnell wieder.

„Nein, aber lass uns fertigmachen. Ich habe schon eine Idee, wo wir spazieren gehen können. Ach ja. Hast du das Buch gefunden?“

„Nein. Aber ich werde weiter suchen und jetzt machen wir uns fertig.“

Gesagt getan. Wenig später verließen sie das Anwesen und entfernten sich von diesem.

„Nun? Wo soll es lang gehen?“

Harry deutete auf das Tor, welches Malfoy Manor, von einer Stadt trennte.

„Ich würde gerne etwas unter den Muggeln bummeln gehen. Wärst du damit einverstanden?“

Lucius sah nicht wirklich begeistert aus und schien abzuwägen, ob er das wirklich machen sollte.

„Bitte Lucius“, bat Harry und zu seiner eigenen Überraschung, hauchte er ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Verwundert sah ihn sein Gastgeber an, ehe er seufzend nachgab.

„Dann lass uns gehen. Aber denk ja nicht, dass du mich jedes Mal so überzeugen kannst“, brummte Lucius, was Harry, hinter vorgehaltener Hand leise lachen ließ. Lucius der das beobachtete, zog ihn kurzerhand in eine Umarmung und apparierte dann mit Harry. Sie tauchten in einer Seitenstraße auf und lösten sich.

„Hier können wir uns leider nicht nah sein. Die Leute hier sind nicht sehr tolerant“, meinte Lucius noch, ehe er Harry aus seinen Armen entließ. Harry fühlte kurz ein Bedauern in sich aufsteigen, doch er nickte.

Zusammen verließen sie die Seitengasse und gingen die Einkaufsmeile entlang. Es gab viele Muggeldinge, die Harry noch aus seiner Kindheit kannte und die Lucius wohl noch nie gesehen hatte. Verwirrt starrte dieser gerade durch ein Schaufenster auf eine Kamera, die wie Harry vermutete, noch mit Filmen betrieben wurde. Wann die ersten Kameras ohne Filme rausgekommen waren, das wusste er nicht genau.

Gleich neben der Kamera stand sogar noch eine Polaroidkamera.

Sahen die Kameras der Muggel und Zauberer etwa so unterschiedlich aus? Kannte Lucius sie wirklich nicht?

„Das sind Kameras. Die hier, die schießt direkt Fotos, bei der hier, musst du die Bilder erst entwickeln lassen. Jedoch bewegen sich die Personen auf den Bildern im nachhinein nicht“, erklärte Harry, als er neben Lucius trat. Kurz sah dieser zu ihm rüber und deutete knapp auf ein Telefon, sodass Harry ihm auch das erklärte.

Selbst ein Fernseher schien Lucius Aufmerksamkeit zu wecken und Harry hatte viel Spaß dabei, dem reinblütigen Zauberer alles zu erklären.

Es dauerte etwas, doch bald verließen sie die Einkaufsmeile und tauchten auf einen Weihnachtsmarkt ab. Es war sehr voll hier und nur wenige nahmen Rücksicht, was Lucius sichtlich missfiel. Vor allem als ihm ein kleiner Junge plötzlich von vorne rein lief und mit seinen gebrannten Mandeln auf dem Boden landete, erwartete Harry, dass der Ältere loswettern würde.

Harry hielt direkt den Atem an, doch zu seinem Erstaunen blieb Lucius ruhig und starrte auf den Jungen von vielleicht fünf Jahren, dem die Tränen in die Augen schossen, als er seine ganzen, auf dem Boden und im Match verteilten Mandeln sah.

Lucius beugte sich runter und klopfte dem Jungen den Matsch von der Kleidung, ehe er das verweinte Gesicht anhob.

„Nicht weinen, Kleiner. Hier. Kauf dir was Neues davon und dann lächel wieder, okay?“, damit reichte Lucius dem Jungen zwei Münzen, die Harry als Muggelwährung dieser Zeit erkannte. Eindeutig viel zu viel für eine Tüte gebrannte Mandeln, doch der Junge sah ihn mit großen, verwunderten Augen an.

„Danke Mister“, lächelte der Kleine vorsichtig und schloss die Faust um die Münzen.

„Schon gut, aber jetzt lauf und dann geh wieder zu deinen Eltern zurück“, mahnte Lucius mit fast schon freundlicher Stimme und sah dem davonstürmenden Jungen nur kurz hinterher.

„Mir scheint, du magst Kinder?“, fragte Harry vorsichtig, als sie wieder nebeneinander herliefen.

„Ja. Sie sind schließlich unsere Zukunft“, nickte der blonde Mann und schielte zu seinem Gast hinüber.

„Und du willst gewiss auch mal Eigene haben. Richtig?“, fragte Harry, welcher starr nach vorne sah. Natürlich. Wie hatte er das nur verdrängen können? Als reinblütiger Zauberer, wurde gewiss ein Erbe von diesem erwartete und dafür bedurfte es eine Frau. Eine Frau wie Narzissa, die einen Sohn wie Draco hervorbringen würde.

„Natürlich. Es wird von mir erwartet, irgendwann einen Erben zu zeugen“, nickte Lucius wie selbstverständlich und bemerkte nicht, wie Harry die Hände ballte. Hart schluckte dieser und atmete tief ein und aus.

Den Rest des Tages versuchte Harry nicht zu viel mit Lucius zu reden und ihn so wenig wie möglich anzusehen. Er fühlte sich einfach nur schrecklich.

Als sie zurück zum Manor apparierten, löste sich Harry direkt. Beide gingen schweigend ins Haus, ließen sich die Mäntel von den Hauselfen abnehmen und gingen auch auf Lucius Zimmer, wo sich Harry um den Querz kümmerte.

„Was ist los, Ha...?“, wollte Lucius fragen doch im gleichen Moment klopfte eine Eule an das Fenster, sodass er diese einließ. Als er nach dem Brief greifen wollte, flog sie zu Harry, welchen es wunderte, wer wusste, wo er war. Vielleicht wurde die Eule aber auch nur ins Blaue geschickt, doch sie kam ihm gerade richtig. So hatte er noch Zeit, ehe er mit seinem Gastgeber reden musste.

Seine Augen flogen über das Papier, mit der so vertrauten Schrift.

Es war ein Brief von Sirius, der ihn im Namen von James, Remus und sich bat, die restlichen Ferien bei ihnen zu verbringen. Er entschuldigte sich auch in James und seinem Namen für ihre Dummheit im Sinne der Homosexualität. Er schrieb, dass Lily auch da sein würde und das Rose und Charls sich über seinen Besuch freuen würden.

Eigentlich kam es ihm gerade Recht.

„Von wem ist der Brief?“, fragte Lucius ruhig und hatte sich auf seinem Bett niedergelassen.

„Von meinen Gryffendorfreunden. Sie entschuldigen sich und fragen, ob ich die restlichen Feiertage bei ihnen verbringe“, seufzte Harry. Ob das eine so gute Idee war? Er brauchte schließlich noch das Tagebuch, aber er wollte auch nicht weiter bei Lucius bleiben. Der Gedanke daran, dass dieser bald eine Frau ehelichen würde, um einen Schreckenserben zu zeugen, fand er gar nicht so toll.

„Dann solltest du gehen. Freundschaften müssen schließlich gepflegt werden“, kam es nach wenigen Minuten des Schweigens, was Harry noch einen Tritt gegen sein Herz verpasste.

„Gut. Ich werde in meinem Zimmer meine Sachen zusammenpacken gehen. Kann ich per Flohpulver reisen?“, fragte Harry knapp ohne Lucius anzusehen und verließ nach einer Zustimmung das Zimmer.

Die Sachen waren schnell zusammengesucht und in seiner Tasche verstaut. Viel hatte er ja nicht.

Ein Fiepen bewegte ihn dazu, runter zu sehen. Der kleine Querz sah ihn mit großen intelligenten Augen an und schien zu wissen, dass Harry jetzt gehen würde.

„Und was mache ich mit dir mein Hübscher? Du willst bestimmt wieder in den Wald zurück, aber du bist noch nicht wieder ganz gesund“, seufzte Harry und nahm den Fuchs auf seine Arme. Dieser schleckte ihm zaghaft über die Wange, was Harry leise lachen ließ.

„Möchtest du, solange bist du gesund bist, bei Lucius bleiben?“, fragte er leise und zu seinem Erstaunen schüttelte der Fuchs den Kopf.

„Was dann?“

Als Antwort legte sich eine Tatze auf seine Wange.

„Bei mir?“

Ein Nicken ließ Harry glücklich lächeln.

„Gut. Dann kommst du mit mir, mein Hübscher. Lass uns gehen.“ Damit packte Harry auch die Näpfe ein und verließ das Zimmer wieder. Vor seiner Tür wartete Lucius auf ihn. Er lehnte an der Wand, hatte den Kopf gesenkt und die Arme vor der Brust verschränkt.

Als er Harry bemerkte, ging er voraus und führte ihn nach unten in eines der Wohnzimmer. Wahrscheinlich reisten hier Gäste an und wieder ab.

„Ja also ...“, murmelte Harry, welcher die Tasche schrumpfte und in seinen Umhang steckte.

„Ich werde weiter nach dem Buch schauen. Mach du dir noch ein schönes restliches Jahr. Den Querz nehme ich und bringe ihn später in den Wald zurück“, warf Lucius kühl dazwischen und streckte eine Hand nach dem Fuchs aus. Dieser fing allerdings an zu knurren, weswegen Lucius zögerte.

„Ich werde ihn mitnehmen und später im verbotenen Wald auswildern. Mach dir keine Sorgen um ihn. Auf Wiedersehen Lucius. Ich wünsche dir schon jetzt ein gutes neues Jahr … und … und pass auf dich auf“, mit diesen Worten wendete sich Harry ab, griff sich hastig Flohpulver, welches er in die Flammen warf, und hinein trat.

Sein Ziel war klar, sodass die grünen Flammen sofort an ihm hoch loderten und ihn zu den Potters schickte.

Wie Lucius ein kleines Päckchen aus seinem Umhang genommen hatte und es emotionslos betrachtete, bekam Harry nicht mehr mit. Er rief eine Hauselfe und befahl ihr, das Päckchen zu entsorgen.

Mitsy, Lucius persönliche Hauselfe, sah ihren Herren verwundert an, verschwand dann aber zusammen mit dem schön verpackten Geschenk.
 

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oh, oh. Da ist er doch tatsächlich Voldi übern weg gelaufen >.<

Und dann auch noch das mit Lucius. Ob sich das wieder einrenkt?

15

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 15 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

„Harry“, begrüßte ihn eine freudige Stimme und schon lag Harry keine Sekunde später in zwei schlanken Armen und wurde an einen weichen Oberkörper gedrückt.

„Wie schön das du doch nicht gekommen bist“, warf eine weitere Stimme ein, doch Harry bekam das kaum mit. Erst ein Fiepen ließ ihn sich sammeln. Vorsichtig schob er Lily ein Stück von sich weg und lächelte entschuldigend.

„Vorsicht. Ich habe einen Gast dabei. Ich hoffe, er stört nicht“, warf er den letzten Teil an Rose und Charls und zeigte den anderen den kleinen Fuchs, welchem das alles eindeutig nicht geheuer war.

„Das ist ein Querz“, staunte Lily nicht schlecht.

„Woran erkennst du das?“ Harry hatte es schon gewundert, als Lucius es so schnell erkannt hatte. Für ihn sah der kleine einfach nur wie ein Fuchs aus.

„An dem silbernen Kranz am Hals und den grünlichen Augen“, erklärte Remus und Harry sah sofort zu ihm auf.

„Remus“, hauchte Harry und ließ sich von diesem Umarmen, ehe er ganz leise wisperte, „entschuldige das ich letzten Vollmond nicht dabei war.“

„Schon gut. Du hattest anderes im Kopf“, murmelte dieser zurück.

„Wenn er zahm ist, dann kann er bleiben“, warf Rose in die Wiedersehensfreude der Jugendlichen ein.

„Er wird ganz brav sein. Nicht war, mein Hübscher?“, raunte Harry liebevoll zu dem Querz, welcher sogar nickte, sodass er ihn runterließ. Erst dann wurde er auch von James und Sirius zeitgleich in eine Umarmung gezogen.

„Kannst du uns Dummköpfen verzeihen. Nur weil du auf Männer stehst, bist du ja nicht anders“, raunte James ehe Sirius hinzufügte „bist doch trotzdem unser Kumpel.“

Harry war gerührt von den Worten, auch wenn ihn diese Aussage wieder an Lucius erinnerte, was ihn mehr als traurig machte. Er klammerte sich sofort an den beiden fest und vergrub sein Gesicht an Sirius Hals. Dieser sah erstaunt zu James rüber, der nur mit den Schultern zuckte, da er nicht wusste, was der Slytherin hatte.

Erst als Sirius etwas Feuchtes an seinem Hals spürte, winselte er fast schon auf.

„Harry? Harry was ist denn?“, winselte er und versuchte Harry ungelenk zu trösten. Alle Anwesenden sahen ratlos auf den aufgelösten Jugendlichen, welcher keinen Ton von sich gab. Nur das Beben der Schultern zeigte den anderen deutlich, dass etwas nicht stimmte.

Schlussendlich hatte Sirius ihn auf sein Gästezimmer gebracht und war zum Trösten bei ihm geblieben. Nicht das er sehr bewandert war, anderen zu trösten, aber es gab ja immer ein erstes Mal.

Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis Harry sich beruhigt hatte und nur das Streicheln in seinem Haar genoss.

„Geht's wieder?“

Harry wollte nicht wirklich Antworten, doch er nickte leicht.

„Ich weiß Lily, Rose oder Remus können das besser als ich, selbst James wäre besser geeignet, aber … magst du erzählen?“, bot Sirius etwas hilflos an, was Harry schwach schmunzeln ließ. So etwas Ähnliches hatte ihm Sirius in seiner Zeit, als er noch gelebt hatte, auch mal gesagt. Es fühlte sich wahnsinnig gut an.

„Nichts Schlimmes. Ich bin nur … ein bisschen traurig“, murmelte Harry erschöpft und schmiegte sich näher an seinen Paten.

„Ein bisschen? Das sieht mir nach mehr als nur ein bisschen aus. Hat dir irgendwer was getan? Ich verspreche dir, ich schlag ihn oder spiele ihm wahlweise einen grausamen Streich“, knurrte Sirius, was schon fast an sein Animagusknurren heranreichte.

„Das musst du nicht. Keiner hat mir was getan“, hauchte Harry glücklich, dass Sirius sich so für ihn einsetzen wollte, obwohl dieser wegen seiner Neigung vorher nicht so gut auf ihn zu sprechen gewesen war. Tief seufzte Harry einfach nur auf.

„Du hast dich aber nicht unglücklich verliebt oder? Bei Frauen könnte ich dir ja Tipps geben, aber bei Kerlen habe ich absolut keinen Schimmer“, erklang es unbeholfen von Sirius.

„Selbst wenn. Ich muss nur drüber hinwegkommen. Das wird schon Siri, aber danke, dass du mir helfen wolltest“, lächelte Harry schwach zu ihm hinauf und spürte, wie die Hand das Streicheln wieder aufnahm.

„Sagst du mir, wer es ist?“

Doch Harry schüttelte nur den Kopf, sodass sie es dabei beließen.

Als sich Harry wieder gefangen hatte, konnten sie wieder runter, wo sie alle zusammen noch Weihnachten feierten. Harry hatte nur Kleinigkeiten für seine Freunde und seine Familie und bekam ebenfalls Kleinigkeiten, doch das war Harry gleich. Es war das erste Weihnachten, im Kreis seiner Angehörigen, seiner Liebsten. Den Gedanken an Lucius schob er resolut beiseite.

Die folgenden Tage waren traumhaft. Er unternahm viel mit den anderen, während Sira es sich immer, wenn sie raus gingen, bei Rose am Karmin gemütlich machte. Harry hatte dem Querz einfach einen Namen gegeben, da er es persönlicher fand. Zudem hatte sich Sira auch ziemlich gut bei den Potters und den Schülern eingelebt.

Selbst Sylvester kam und ging, sodass die Schule immer näher rückte. Da Harry Sira im verbotenen Wald auswildern wollte, musste er sie in einem Reisekorb transportieren.

Die Verabschiedung war herzlich und die Zugfahrt wie jedes Mal sehr lang.

Es war schon ziemlich spät, als Harry sein Zimmer im Kerker betrat. Zu seiner Erleichterung schien Lucius schon zu schlafen. Leise setzte er Sira ab und öffnete das Türchen, nur um dann ins Badezimmer zu schleichen und sich bettfertig zu machen.

Gerade hatte er sich in sein Bett geschlichen, als er glaubte, beobachtet zu werden. Verwirrt sah er sich um. Sira lag noch in ihrem Tränsportkörbchen, doch dafür erblickte er zwei eisblaue Augen, die auf ihm ruhten.

„Oh. Du bist noch wach? Habe ich dich geweckt?“, hauchte Harry fragend und wurde direkt etwas verlegen. Sein Herz schlug auch direkt wieder etwas schneller, doch dann wendete er sich ab und kroch in sein Bett hinein.

Er schämte sich aus irgendeinem Grund total.

Er wusste einfach nicht, wie er dem anderen begegnen sollte und er wollte ihm nicht im Weg stehen.

Fest presste er die Augen zusammen und versuchte ganz schnell einzuschlafen.
 

Die folgenden Tage empfand Harry einfach nur als schrecklich. Immer wieder musste er mit ansehen, wie Narzissa Black um Lucius herumschlich und sich an diesen heran machte. Es tat ihm und vor allem seinem Herzen weh, wenn er bemerkte, dass Lucius auf diese Avancen reagierte, aber das war es doch, was er mit der Abreise gewollt hatte … oder?

Harry war sehr unkonzentriert im Unterricht, was den Lehrern und auch den Rumtreibern, mit denen er manche Fächer teilte, auffiel.

Es war gerade Wochenende, zwei Wochen nach Neujahr. Harry hatte sich wie so oft an einem seiner Lieblingsorte versteckt, auch wenn der See wohl noch am auffälligsten war. Er hatte sich ein Stück vom Schnee frei gezaubert und den Platz getrocknet, sodass er sich hinsetzen konnte.

„Harry?“, erklang eine kühle Stimme hinter ihm, die Harrys Herz zu gefrieren drohte. Er sah nicht auf, blieb einfach nur sitzen, wo er war.

„Steh auf. So können wir doch gar nicht reden“, bat Lucius erneut ruhig.

„Wenn du mit mir reden willst, dann setz dich zu mir“, erwiderte Harry schwach und mit leicht rauer Stimme, sodass er sich einmal räuspern musste. Eine Weile war alles still, doch zu Harrys erstaunen, setzte sich der blonde Aristokrat tatsächlich, nachdem er sich ein Stück vom Schnee neben Harry frei gezaubert hatte, zu ihm. Das hätte Harry nie erwartet und starrte ihn deswegen auch völlig verblüfft an, was diesem wohl etwas unangenehm war. Das Gesicht änderte sich nicht, doch Harry konnte es in dessen Augen sehen.

„Hier. Das wolltest du doch haben.“ Mit diesen Worten reichte er Harry etwas in Packpapier gewickeltes, was dieser vorsichtig annahm. Ein Blick unter die Schichten des Papiers verriet ein Tagebuch. Harry glaubte sogar Riddles Aura und Macht zu spüren, weswegen er es hastig wieder verpackte.

„Danke.“ Es war nicht mehr als ein Hauchen, doch es kam an, da Lucius ihm eine Hand auf die seinen legte. Kurz sah Lucius sich noch mal um, doch es war so früh am Morgen niemand in der Nähe. Im nächsten Moment beugte sich der Blonde zu ihm rüber und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange, weswegen Harry verwirrt den Kopf drehte, um ihn ansehen zu können.

Lucius nutzte seine Chance und platzierte einen zweiten Kuss auf den weichen Lippen.

„Was machst du?“, nuschelte Harry schwach in den Kuss, konnte sich aber nicht dazu durchringen, diesen zu lösen. Er hatte es ja eigentlich zu sehr vermisst, weswegen er ihn nach kurzer Zeit erwiderte. Harry glaubte in diesem Moment zu schmelzen und wollte näher zu dem Malfoy ran rutschen, doch ein Räuspern unterbrach sie. Wie unter Strom ließen sie voneinander ab und sahen zu den Rumtreibern auf, welche wie aus dem Nichts aufgetaucht waren.

„Ausgerechnet Malfoy? Harry ...“, kam es fast schon etwas anklagend von James, doch Harry ahnte, dass dieser es nicht allzu ernst meinte.

„Wir sehen uns drin wieder“, meinte Lucius kühl, erhob sich und war dann auch schon verschwunden. Harry blickte ihm sehnsüchtig nach, riss sich aber am Riemen und räumte für seine Freunde etwas Platz frei.

„Muss es unbedingt der sein?“, fragte nun auch Sirius, der sich neben ihm niederließ. Remus tat es ihm gleich und versuchte wie jedes Mal, etwas Nähe von dem Animagus zu bekommen. Ungeoutet war es einfach schwerer.

„Ich habe doch versucht, ihm zu widerstehen. Er hat doch jemand Besseren als mich verdient“, hauchte Harry und bekam direkt einen Klaps auf den Hinterkopf. Erstaunt sah Harry zu James auf, welcher ihn mahnend musterte.

„Das will ich nicht gehört haben. Wenn Malfoy dich nicht will, dann ist er ein Idiot. Wer wäre schon besser als Partner als du. Auch wenn mich der Gedanke noch etwas gruselt“, grinste James zum Schluss hin und hatte Harry aufmunternd in die Seite gestupst.

„Jede Frau wäre besser geeignet. Ich kann ihm nicht das Geben, was er sich in ferner Zukunft wünschen wird“, entkam es Harry etwas verzweifelt und nur Remus schien ansatzweise zu begreifen. Die anderen beiden Rumtreiber wussten ja noch nichts von dem Zeitreisenden unter ihnen.

„Was da wäre?“, fragte Sirius direkt nach.

„Einen … einen Erben“, hauchte Harry leise und ballte die Hände zu Fäusten.

Erstaunt sahen die Rumtreiber einander an, während Remus leicht zu erröten schien.

„Daran denkst du jetzt schon?“, staunte James, was Harry schlucken ließ.

„Wofür gibt es Adoptionen?“, fügte Sirius hinzu, doch Harry schüttelte den Kopf.

„Es geht einfach nicht“, murmelte Harry.

„Harry? Vielleicht solltest du ihnen alles erzählen“, warf Remus nun selber ein, doch er bekam nur ein Kopfschütteln.

„Wir sind doch deine Freunde“, sprach auch Sirius.

„Und wir wollen dich verstehen“, fügte James hinzu.

Harry fühlte sich einfach nur hin und her gerissen, doch würde er nicht seine eigene Geburt verhindern, wenn er es ihnen jetzt sagen würde?

„Okay. Aber nicht alles. Lasst uns in den Raum der Wünsche gehen“, seufzte Harry und erhob sich.

„Ich werde dann Peter holen“, nickte Sirius, doch Harrys lautes „NEIN“, ließ ihn innehalten. Sobald Harry den Namen des Verräters gehört hatte, verkrampfte sich alles in ihm.

Sirius verzog leicht die Lippen, doch er ließ es bleiben, sodass sie in den Raum der Wünsche verschwanden. Harry hatte sich ein gemütliches Zimmer gewünscht und ließ sich auf einem der Sessel nieder. Bei dem erwartenden Blick der anderen seufzte Harry tief.

„Ich denke an Lucius Erben, weil ich ihnen persönlich kenne“, fing er dann einfach an. Am besten sprach er ins Blaue, da er keine Ahnung hatte, was er sonst zu erst sagen sollte.

„Das ist etwas zu hoch für mich“, warf Sirius direkt verwirrt ein.

„Ist es das nicht immer, Tatze“, grinste Remus frech und bekam einen säuerlichen Blick, der aber nur belustigt erwidert wurde.

„Nun. Ich verstehe es auch nicht ganz. Am besten fängst du von vorne an“, bat James.

„Kurz und knapp. Ich bin wie auch immer es passieren konnte ein Zeitreisender, der den Sohn von Lucius Malfoy kennt, weswegen ich nicht mit ihm zusammen sein kann, weil sonst sein Ekelpaket von Sohn nie geboren wird“, erklärte Harry und vergrub sein Gesicht, an seinen angezogenen Beinen, die er mit seinen Armen umschlungen hatte.

„Das ist ja jetzt mal eine Überraschung“, entkam es Sirius nach einigen Minuten des Schweigens, erstaunt.

„Und ich ahne, dass Remus es schon wusste“, fügte James hinzu und registrierte nur kurz das Nicken seines Freundes.

„Aus welchem Jahr kommst du?“, fragte auch Remus, der ja nur einen klitzekleinen Teil wusste.

„1997. In 3 Jahren sollte ich, wenn alles gut geht, geboren werden und nein. Ich kann euch nicht sagen, wer meine Eltern sind. Ich habe wirklich das Bedürfnis geboren zu werden und das geht nicht, wenn es irgendjemand weiß. Aber ich verrate euch eines. Peter kann euch noch sehr, sehr großes Unglück bringen. Deswegen mag ich ihn auch nicht“, seufzte Harry. Er hatte das dringende Bedürfnis seine Familie zu erhalten und er konnte dem nicht Widerstehen. Er sehnte sich einfach zu sehr nach den anderen.

„Peter? Der kleine Peter soll uns mal Unglück bringen? Das ist doch bestimmt nur ein Versehen“, fragte James, doch Harry schüttelte den Kopf.

„Nein. Er wird irgendwann etwas sehr Schlimmes in voller Absicht tun. Ob er jetzt schon solche Gedanken hegt, weiß ich nicht. Aber ich hasse ihn trotzdem“, raunte Harry mit unterdrücktem Zorn und verkrampfte seine Finger in seiner Hose.

„Du bist ziemlich erstaunlich, aber auch ziemlich cool“, grinste Sirius, was Harry schwach lächeln ließ. So kannte er seinen Sirius. Immer fand er etwas Tolles an Dingen, die Harry nicht so cool fand.

„Remus? Bist du mittlerweile weitergekommen?“, fragte Harry und schielte zu diesem hinüber.

„Nicht wirklich. Ich bin zwar gut in Zaubertränke, aber kein Genie. Ich werde noch eine Weile brauchen. Ich befürchte fast, dass Severus schneller als ich wäre“, seufzte Remus und war sich der neugierigen Blicke nur zu bewusst.

Harry sah das ebenfalls und erzählte den beiden von seinem Unfall mit Draco.

„Kein Wunder. Das Kind eines Malfoys kann ja auch nur so werden“, schnaubte James als Harry fertig war, überlegte jedoch ernsthaft nach einer Lösung.

Harry hatte eigentlich nur Remus Erzählung seiner Herkunft bei der Story weggelassen. Das durften die beiden ja nicht wissen.

„Vielleicht sollten wir Schniefelus einfach mal zu unserer Grübelrunde einladen. Er muss ja nicht alles wissen“, warf Sirius in den Raum.

„Ich denke nicht, dass das gut geht. Was wenn er zu viel herausfindet?“, wollte Harry unwohl wissen.

„Dann Fesseln und Knebeln wir ihn. Ich finde es unverantwortlicher, wenn sich deine Zaubertrankkombination im Nachhinein als gefährlich erweisen würde und wir nicht alles dagegen getan haben“, widersprach James ernst und sah den Slytherin mahnend an.

„Ich werde schauen, dass ich ihn überreden kann und ihn dann zu Remus schicken, aber … aber ich will, dass er so wenig wie möglich erfährt“, gab Harry nach einem Blickduell mit seinem zukünftigen Vater nach.

„Gut so und für den blonden Schönling überlegen wir uns auch noch eine Möglichkeit. Wir kriegen dich schon glücklich“, grinste Sirius so breit, dass Harry nicht anders konnte, als es wenigstens halb zu erwidern.
 

Als er die Truppe gegen Mittag verließ, wollte er eigentlich zum Mittagsessen, doch das Gefühl der schwere in seiner Umhängtasche erinnerte ihn an eine wichtigere Aufgabe.

So wendete er sich ab und verschwand in die Kammer des Schreckens. Es war ein Ort, wo er am ungestörtesten war und wo er, sollte es zu einem Kampf kommen, nicht gestört werden. In der Kammer legte er das Büchlein auf den Boden und betrachtete es nachdenklich. Wie sollte er es am besten vernichten? Eigentlich musste er nicht lange nachdenken. Mit dem Basiliskenzahn. Kopfschüttelnd ging Harry zu der Statue, wo er den Zahn unter einem Stasiszauber verborgen hatte, und nahm ihn an sich.

„Dieses Buch noch und dann ist nur noch Nagini im Weg“, wisperte Harry und hob die Hand mit dem Zahn, um ihn durch das Buch zu bohren, doch als habe das Buch die Absicht erkannt, kam ein starker Wind auf.

„Ich würde das an deiner Stelle unterlassen“, erklang eine Stimme neben Harry, welcher verwundert aufsah.

Tom Riddle, keine achtzehn Jahre stand ihm gegenüber. Der Körper war so durchsichtig wie ein Geist.

„Wie gut das du nicht an meiner Stelle bist“, erwiderte Harry zynisch und holte erneut aus.

„Ich sehe dir deutlich an, dass du die Menschen die du liebst beschützen willst. Doch du bist dir auch nicht sicher, ob du es kannst. Wenn du mich lässt, dann werde ich dir den richtigen Weg zeigen. Ein Weg, der dich ohne Komplikation an dein Ziel führen wird“, sprach das Tagebuch-Ich und kurz zögerte Harry, ehe er die Lippen zusammenpresste.

„Von jemandem wie dir lasse ich mich nicht beeinflussen. Ich werde dich und deinen richtigen Körper ins Jenseits schicken. Dann habe ich mein Ziel erreicht und nun halt die Klappe“, knurrte Harry und hatte seinen Arm noch immer erhoben.

Langsam fing dieser an, zu zittern.

„Lucius Malfoy wird wegen dir etwas Schreckliches widerfahren. Es wird deine Schuld sein. Er wird vor deinen Augen sterben und du wirst nichts dagegen machen können, doch ich kann dir helfen“, schmeichelte Tom erneut, während sich eine dunkle Aura aus dem Tagebuch zu ballen begann. Sie schien, nach ihm greifen zu wollen, während Harry diese Information versuchte zu verarbeiten.

„Das ist nicht wahr. Du versuchst mich zu manipulieren“, quetschte Harry hervor, doch Tom kniete mittlerweile neben ihm.

„Du weißt, dass ich recht habe, Harry. Es wird deine Schuld sein und nicht nur Lucius wird leiden und qualvoll sterben. Möchtest du erfahren wie Sirius, James, Remus und auch Severus sterben werden? Ich weiß es und es übertrifft jegliche deiner Vorstellungen. Nur ich kann dir den richtigen Weg weisen, sodass du sie alle retten kannst. Vertraue mir“, sprach Tom so einfühlsam das Harrys Herz, Mut und Entschlossenheit ins Wanken gerieten.

16

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 16 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

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„Ich bin deine einzige Lösung. Ich werde dir helfen“, wisperte ihm Tom ins Ohr. Er klang so vertrauensvoll, so überzeugend, dass Harrys Arm langsam heruntersank. Den Basiliskenzahn hatte er fest umschlossen und bemerkte nicht die Schwärze, die ihn umhüllte.

„Du … du hast mir alles genommen“, murmelte Harry leise.

„Und ich werde dir alles geben. Alles, was du dir wünschst“, erwiderte Tom sanft und lockend, doch Harrys Gesicht verhärtete sich abrupt. Erneut hob er den Arm und stieß im nächsten die Spitze durch das Tagebuch.

„Das wirst du. Wenn du vernichtet bist, dann werde ich all das kriegen, was du mir genommen hast“, zischte Harry fast schon auf Parsel, während Tom sich die Seele aus dem Leib schrie.

Die schwarze Aura schien für einen Moment dichter zu werden, doch dann fiel sie einfach in sich zusammen und verschwand im Boden. Die Tinte lief aus dem Buch heraus, während Harry mit einer steifen Bewegung seinen Zauberstab zog und das Tagebuch in Flammen aufgehen ließ. Er beobachtete, wie sie die Papierseiten verzerrten und sich immer tiefer in das Leder fraßen.

Nur noch Nagini und dann ging es um das Eingemachte. Es würde ein harter Kampf werden, da er wusste, dass er beiden auf einmal gegenüberstehen würde. Wann wäre wohl der passende Zeitpunkt dafür? Wann würde Tom einen weiteren Hokrux erschaffen wollen? Hatte Dumbledore etwas darüber gesagt? Harry konnte sich nicht entsinnen. Er würde also schnell handeln müssen. Er brauchte einen Plan um diese letzte Hürde zu überwinden. Er musste an den bisher rekrutierten Todessern vorbei. Nagini enthaupten und Voldemort umbringen.

Ein Plan. Er brauchte dringend einen Plan.

Müde machte sich Harry auf den Weg in sein Zimmer bei den Slytherins. Die Aktion in der Kammer des Schreckens hatte an seinen Kraftreserven gezerrt und ließ kein Gefühl für den Hunger, den er noch zuvor empfunden hatte.

Das Zimmer lag still da. Lucius war noch nicht hier. So nahm sich Harry die Zeit und stellte sich unter die Dusche. Die Augen geschlossen, hielt er sein Gesicht in den warmen Wasserstrahl.

Gerade fühlte er sich einfach nur unendlich schwach. In seiner Zeit hatte er Ron, Hermine und auch Remus gehabt. Sie hatten gewusst, um was es ging. Sie hatten ihn aufgebaut, immer und immer wieder.

Hier in dieser Zeit gab es niemanden, dem er sich anvertrauen konnte. Es gab niemanden, der Bescheid wusste oder ihn immer wieder aufbaute. Ihm Mut zusprach.

Harrys Körper verspannte sich, während seine Arme ihren Weg um sich fanden. Als wollten er sich schützen, doch es reichte einfach nicht. Harrys Kehle wurde mit jeder Sekunde enger, weswegen er kaum noch Luft bekam. Was war das nur für eine verzwickte Welt.

Harry fühlte sich so allein wie noch nie. Selbst nach Sirius Tod war es nie wirklich so schlimm gewesen. Auf seine eigene Art schlimm, aber nie so,

Wie sehr wünschte er sich gerade Arme, die ihn hielten, sich um ihn schlangen und ihm die Sicherheit versprachen, die ihm seit der Zeitreise abhanden gekommen war. Wärme, die ihn einlullte und einen starken Körper an den er sich schmiegen können. Ron würde wohl ausflippen, wenn er seine Neigung kennen würde. Doch sowohl er als auch Hermine würden es irgendwann akzeptieren.

Kurz runzelte Harry die Stirn, als sich etwas Weiches an seinen Nacken drückte und die Wärme sich verstärkte. Die Arme, die er sich vorgestellt hatte, zogen ihn enger an den gedachten, starken Körper. Es fühlte sich viel zu intensiv für eine einfache Vorstellung an, sodass er den Kopf leicht drehte und blondes, feuchtes Haar erkannte.

Lucius, schoss es ihm sofort durch den Kopf, während sich das Lächeln nicht unterbinden ließ. Vorsicht drängte er sich tiefer in die schützenden Arme und legte den Kopf etwas zur Seite, um ihm mehr Platz zu gewähren.

Liebevoll fuhr eine Hand über Harrys Brust zum Bauch hinab, wo ihn die Fingerkuppen zärtlich streichelten.

Plötzlich erschien Harry alles so leicht und einfach.

Harry konnte einfach nicht anders. Trotz der Vorsätze ihm seine Zukunft mit Frau und Kind nicht streitig zu machen, drehte er sich in den Armen um. Liebevoll schlang er die Arme um dessen Nacken und angelte sich einen Kuss von seinem Verführer, dessen Hände ihren Weg auf seinen Hintern fanden.

Harry gab einen wolligen Laut von sich und drängte sich näher.

Er wollte mehr von dem blonden Schönling und wenn es nur einmal sein konnte. Vorsichtig fuhr er durch dessen Haarpracht und spürte die Hitze, die sich in seinem Schritt sammelte. Es war ihm peinlich, doch er wollte nicht weg, weswegen seine Erregung schnell größer wurde und an Lucius Oberschenkel drückte. Doch diesem ging es nicht anders.

Harry spürte es ganz genau, was ihm ein heißes Stöhnen entlockte.

„Lucius“, raunte Harry erregt, als sie den Kuss lösten und dieser sich an seinem Hals vergriff. Zähne attackierten die weiche Haut, eine Zunge, die entschuldigend drüber streichelte. Eine Hand löste sich von Harrys Hintern und glitt zwischen sie. Fest umschloss Lucius die fremde Härte und erntete ein weiteres Stöhnen.

Harrys Gefühle überschlugen sich mit jeder Bewegung, jedem Pumpen und jedem Biss an seinem Hals. Er musste sich an den Halt versprechenden Schultern festklammern, doch er wollte dem Aristokraten etwas zurückgeben. Mehr als nur seinen Orgasmus, welcher dieser ihm versprach, spüren, weswegen er sich zusammenriss und seine Hand ebenfalls zwischen sie wandern ließ. Er umgriff nach kurzem Zögern Lucius Härte und entlockte diesem genüssliche Geräusche, die an ein Stöhnen erinnerten.

Gegenseitig trieben sie sich immer weiter, immer höher. Die stützende Wand in Harrys Rücken versprach Halt, da Harry glaubte, dass ihm jeden Moment seine weichen Beine wegknickten.

Das Ziehen in seinen Hoden wurde immer stärker, doch die Lippen, die sich erneut auf seine legten, verhinderten, dass er sich bemerkbar machen konnte. So kam er schlussendlich mit einem lauten Schrei gegen die Lippen, in Lucius Hand. Seine eigener Griff wurde unbewusst fester, was auch dem Blonden, den Rest gab.

Schwer atmend lehnten sie aneinander, umarmten sich und sammelten ihre Gedanken.

Zärtlich streichelte Lucius über Harrys Seiten, während er sein Gesicht in dem schwarzen, nassen Haar vergrub.

Noch immer floss das warme Wasser über ihre Körper und wusch jegliche Beweise ihrer Leidenschaft einfach hinfort. Harry fing langsam an zu zittern und wurde sofort fester in die Arme gezogen.

„Lass uns ins Bett gehen“, murmelte Lucius leise, doch Harry schüttelte den Kopf.

„Wir legen uns nur hin. Ich mache nichts weiter“, versprach der Blonde sanft, machte das Wasser aus und griff nach einem Handtuch und wickelte Harry darin ein. Schnell griff er sich ein weiteres und schlang es sich selber um die Hüfte, ehe er Harry auf ihr Zimmer führte, direkt zu dessen Bett.

Harry setzte sich auch hin und beobachtete, wie Lucius zu seinem Schrank trat und ihm ein paar gemütliche, warme Sachen raussuchte. Damit kam er zurück und kniete vor Harry. Er reichte Harry ein paar Shorts und eine weiche Hose, welche dieser sich überzog. Erst dann zog Lucius ihm die Socken über. Harry erschauderte bei den hauchzarten Berührungen und ließ sich auch den kuschligen Pullover anziehen.

Gerade wollte sich Lucius wieder entfernen, wohl um sich ebenfalls Sachen überzuziehen, als Harry ihn am Handgelenk festhielt und zu sich aufs Bett zog. Er rutschte etwas zur Seite, um ihm Platz zu machen und kuschelte sich dann einfach in die hellen Arme.

„Soll ich mir nicht lieber etwas überziehen?“, wollte der junge Malfoy wissen, auch wenn es in ihrem Zimmer angenehm warm war. Er würde nicht so schnell frieren.

„Nein. Ich halte dich schon warm“, wisperte Harry und wanderte mit seinem Zeigefinger über dessen Bauch. Die Haut war glatt und ebenmäßig. Er fand keinen Makel, nicht mal Brusthaare konnte er finden. Keine Narben, kein dunkler Fleck. Nichts. Einfach nur perfekte Haut. Seine dagegen hatte Dutzende Unebenheiten und Narben vorzuweisen. Das wäre bei jemandem wie Lucius undenkbar.

„Harry? Würdest du mir die Ehre erweisen, dich am ersten Februar von mit mir nach Hogsmeade einladen zu lassen?“, fragte Lucius Stimme immer noch liebevoll, während seine Finger durch das feuchte Haar glitten.

„Was hast du denn da geplant?“, fragte Harry leise und streichelte weiter über die weiche Haut am Bauch, während er dem ruhigen Herzschlag lauschen konnte.

„Ich möchte mit dir zusammen mein achtzehntes Lebensjahr beginnen.“

Harry sah nun doch ziemlich überrascht auf und traf sofort auf eisblaue Augen, die ihn liebevoll musterten.

„Du hast so bald schon Geburtstag? Und ich wusste nichts davon“, stellt Harry etwas zerknirscht fest, lehnte sich aber an die Hand, die über seine Wange streichelte. Das dunkle Mal, was er aus dieser Position sehen konnte, ignorierte er einfach.

„Kaum jemand weiß das. Doch ich will, dass du mehr über mich weißt. Mich kennenlernst und ich will auch dir nahe sein. Wann ist dein Geburtstag?“, fragte Lucius ruhig.

„Am 31. Juli. Aber … aber glaubst du, das ist wirklich eine so gut Idee, wenn wir uns auf diese Art näherkommen“, fragte Harry und legte eine Hand auf die nackte, haarlose Brust.

„Was spricht dagegen?“, verlangte Lucius ernst zu wissen.

„Mit mir … wirst du wahrscheinlich in deinem Ansehen sinken. Eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft wird doch kaum akzeptiert und ich will dir keine Bausteine in den weglegen, aber ich würde mich auch nicht verstecken lassen wollen. Zudem wirst du mit mir … nie … Kinder, nie einen Erben haben können, nur adoptieren, aber sie werden nie von unserem Blut sein. Außerdem bin ich nur ein Halbblu...“, doch da wurde Harry einfach durch einen Kuss unterbrochen. Erst nach einigem Zögern gab Harry sich diesem hin und drängte sich näher.

„Du machst dir viel zu viele Sorgen“, wisperte Lucius sanft gegen die weichen Lippen.

„Wenn nicht ich, wer dann. Es spricht schon jetzt so viel gegen unsere Verbindung. Du könntest dich nie öffentlich zu mir bekennen. Schon gar nicht, wenn du in Voldemorts Reihen stehst. Es würde dich nur in Gefahr bringen und das könnte ich nicht ertragen.“

„Shh. … du wirst mir immer das Liebste sein und irgendwann, werden wir auch offen zueinander stehen können. Irgendwann wird unser beider Leben leichter und was die Kindersache angeht … es stimmt, es wird von mir erwartet einen Erben in die Welt zu setzen und ich würde auch unheimlich gerne selber Kinder haben, doch selbst da gibt es Lösungen für uns. Mach dir keinen Kopf. Ich werde dich gegen keine Frau der Welt eintauschen … glaubst du mir das?“

„Und wenn dich deine Eltern verloben?“

„Dann werde ich die Verlobung wieder lösen“, erwiderte Lucius ernst und stahl sich einen weiteren Kuss.

„Versprich mir nichts, was du nicht halten kannst“, hauchte Harry, löste sich aber abrupt, als es an ihrer Tür klopfte. Kurz tauschten sie einen fragenden Blick miteinander aus, ehe sie sich erhoben. Lucius verschwand mit Kleidung ins Bad und Harry öffnete die Tür.

„Severus? Was kann ich für dich tun?“, fragte Harry etwas überrascht.

„Ich würde gern mit dir alleine Reden, hast du Zeit?“, fragte Severus und schien sich nicht wohl in der Haut zu fühlen.

„Natürlich. Möchtest du rein kommen?“, bot Harry an, doch Severus starrte an ihm vorbei und schien noch verschlossener zu sein. Harry ahnte schon den Grund für diesen Blick.

„Ich bin noch mal in der Bücherei“, teilte Lucius kühl mit, welcher angezogen an ihnen vorbei und aus dem Zimmer verschwand. Endlich kam auch Severus herein und sah sich nur knapp um.

„Setz dich. Kann ich dir etwas anbieten?“, fragte Harry und ließ sich in einer kleinen Sitzecke auf einem Sessel fallen.

„Nein danke. Also … es geht … um dein Angebot“, stotterte Severus leicht, weswegen Harry kurz die Stirn runzelte. Den zukünftigen Tränkemeister schien das nervös zumachen.

„Ah, … du meinst mein Freundschaftsangebot? Was ist damit?“, fragte Harry nun eindeutig interessiert, denn ein anderes Angebot hatte er ihm bisher noch nicht gemacht.

„Ich würde es gerne annehmen, wenn es denn noch besteht.“

„Klar steht das noch. Ich freue mich, dass du doch noch annimmst. Darf ich fragen, was dich letztendlich dazu bewogen hat?“, fragte Harry neugierig, während Severus seinem Blick auswich.

„Du hast eine Menge für mich getan und ich habe es nicht mal bemerkt.“

„So?“ Harry war eindeutig etwas überrascht.

„Du hast mich damals in der Stadt vor meinem Vater in Schutz genommen, die Rumtreiber dazu gebracht, mich in Ruhe zu lassen und … und du hast Regulus auf mich gehetzt. Du scheinst dich sogar für mich zu interessieren, was ich vorher noch bei keinem erlebt habe“, erzählte Severus, was Harry leicht grinsen ließ.

„Also erstens mal bin ich nicht der Erste, der Interesse an deine Freundschaft hegt. Ich denke Lily und Remus würden es sich wohl auch wünschen, ganz ohne Stress mit dir reden zu können, zweitens, dass ich dich schütze, ist ganz normal. Niemand sollte leiden. Weder, wenn es um einen Trunkenbold von Vater geht, doch in der Schule von Klassenkameraden und drittens. Ich habe Regulus nicht auf dich gehetzt. Ich habe ihm nur den Hinweis gegeben nicht locker zu lassen, wenn er sich mit dir anfreunden will, was ja scheinbar sehr gut geklappt hat, wenn ich Sirius Worten glauben schenken darf.“

„Was hat der über mich erzählt?“, fragte Severus misstrauisch, was Harry noch breiter grinsen ließ.

„Dass er dich und Regulus auf einem Flur gesehen hat, wie ihr euch, ich zitiere: Gegenseitig die Mandeln rausleckt.“

Severus errötete hauchzart und ballte die Hände zu Fäusten.

„Keine Sorge. Er hat dich nicht verraten. Das war noch vor Weihnachten, als er euch gesehen hat“, sprach Harry beruhigend und bekam einen schiefen Blick.

„Und es stört dich nicht wenn ich und Regulus, naja ...“, wollte er wissen, doch Harry schüttelte den Kopf.

„Nein. Es ist in Ordnung. Ich wünsche euch beiden alles Glück der Welt. Ich bin froh, das du jemanden gefunden hast der gut zu dir ist“, zwinkerte Harry ihm zu, was die leichte Röte auf den Wangen vertiefte.

„Ich möchte trotzdem nicht, dass es die Runde macht. Auch Malfoy soll es nicht wissen“, bat Severus.

„Versprochen“, nickte Harry. Severus schien sehr erleichtert.

„Darf ich dich eventuell um einen Gefallen bitten?“, fragte Harry, nachdem sie sich eine ganze Weile über alles mögliche Unterhalten hatten. Severus wies ihn mit einem Nicken an, weiter zu reden.

„Ich habe Remus gebeten, etwas für mich nachzuforschen. Es geht um einen bestimmten Trank in Verbindung mit einem Zauber. Remus und ich wissen beide, dass du ein absolutes Genie in Zaubertränke bist. Remus ist zwar gut, aber eben nicht so gut wie du. Könntest du ihm vielleicht etwas bei den Nachforschungen helfen? Er würde dich auch über Genaueres aufklären.“

Severus musterte ihn auffällig lang. Es schien ihm ganz offensichtlich nicht zu behagen, mit dem Gryffendor zusammenzuarbeiten.

„Bitte“, setzte Harry hintendran und sah ihn bittend an. Schlussendlich gab Severus seufzend seine Zustimmung.

„Danke“, freute sich Harry und umarmte den anderen spontan, was diesem sichtlich unangenehm war, da er sich sofort versteifte. In diesem Moment ging auch ihre Zimmertür auf und Lucius kam herein. Mit eiskaltem Blick sah er auf den Snape, welchen es sofort fröstelte.

„Ich sollte gehen. Bis dann“, verabschiedete dieser sich sofort und war verschwunden. Die Tür wurde ins Schloss gezogen, ehe Lucius näherkam. Ohne Harry zu Wort kommen zu lassen, zog er ihn an sich und küsste ihn hart und besitzergreifend.

Harry keuchte erschrocken auf, krallte sich in das blonde Haar und erwiderte den Kuss willig. Gerne ließ er sich in die starken Arme und an die breite Brust ziehen.

„Du gehörst ganz allein in meine Arme“, knurrte Lucius fast schon eifersüchtig, was Harry ein wenig überraschte. Noch nie hatte er den anderen so außer Fassung erlebt, doch dann musste er einfach lächeln und streichelte liebevoll über die hohe Wange.

„Keine Angst. Bei anderen sind meine Umarmungen rein freundschaftlich. Ich würde sie nie so umarmen, wie ich es bei dir tue. Du musst nicht eifersüchtig oder wütend werden“, sprach Harry zärtlich und strich mit seinem Zeigefinger über die gerade geküssten Lippen.

„Ich bin nicht eifersüchtig“, murrte Lucius leise und nicht sehr überzeugend.

„Ich finde es süß und ich fühle mich wirklich geschmeichelt, dass ich dir so wichtig bin.“ Liebevoll küsste er die weichen Lippen erneut und schmiegte sich glücklich näher.
 

Es vergingen zwei weitere Wochen. Remus und Severus waren dabei ihren Nachforschungen zu intensivieren. Der Slytherin war erst ziemlich erstaunt, dass Harry ein Zeitreisender sein sollte, doch er hatte versprochen zu schweigen, schon allein, weil Harry sich so für ihn einsetzte.

Harry fühlte sich in der Zeit auch viel öfter beobachtet als vorher, was ihn ziemlich fertig machte. Er fühlte sich verfolgt und wusste nicht, woher es kam. Erst wenn er im Slytherin Gemeinschaftsraum oder abends mit Lucius im Bett lag, ließ das Gefühl nach.

Die Vorbereitungen der Lehrer für die Prüfungen wurden auch immer Härter, auch wenn sie erst in etwas weniger als einem halben Jahr Prüfungen haben würde. Jeder Lehrer gab extra Hausaufgaben, während Harry zusätzlich noch einen Plan ausarbeitete, um an den Todessern vorbei zukommen, Nagini zu köpfen und Voldemort zu killen. Es war nicht einfach und Harry litt seit einigen Tagen wieder an Albträumen. Lucius weckte ihn dann zwar immer, doch Harry fürchtete sich vor dem wieder Einschlafen.

Harry bekam so auch gar nicht mit, wie die Rumtreiber Peter immer weiter aus ihrer Clique ausschlossen, weswegen dieser traurig und allein durch die Gänge streifte. Nicht dass es Harry je gestört hätte, dafür verachtete er Pettigrew einfach zu sehr.

Sira, der es wieder gut ging, hatte er in der Zeit ebenfalls im verbotenen Wald ausgewildert, doch er versprach ihr, sie ganz oft zu besuchen, da er die kleine Querz wahnsinnig lieb gewonnen hatte.

In den Wochen vor dem ersten Februar hatte sich Harry überlegt, was er Lucius zum Geburtstag schenken könnte. Was schenkte man einem Mann, der selber alles haben konnte, was er wollte, wenn er es nicht schon besaß?

17

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 17 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Harry war eindeutig nervös. Es war vielleicht nicht sein eigener Geburtstag, doch dafür der von seinem Freund. Die Rumtreiber waren sehr erstaunt, als Harry ihnen erzählte, dass er es doch mit dem Malfoy versuchen wollte, trotz seiner Ängste und Befürchtungen, trotz das er dadurch die Zeugung von Draco Malfoy verhindern konnte. Sie hatten ihn nachdenklich betrachtet, aber nichts dagegen gesagt.

Er fand es eindeutig nicht schade, dass es nie einen Draco geben würde.

Nun wartete er aber in der Eingangshalle auf Lucius. Sie wollten gegen Mittag zusammen losgehen. Als er am Morgen wach geworden war, war der Blonde schon nicht mehr da gewesen, sodass er ihm noch nicht gratulieren konnte.

„Brauchst du noch etwas? Oder können wir los?“, erklang eine Stimme direkt neben ihm, sodass Harry aufsah und ihn freudig anlächelte.

„Wir können“, nickte er ihm zu.

Harry fand es gut, dass die Siebtklässler jederzeit nach Hogsmead durften und das es dort heute auch nicht voll sein würde. Garantiert würden kaum Schüler da sein, sodass sie etwas ungestörter waren. Natürlich wusste er, dass Lucius sich wie ein Malfoy benehmen würde, doch Harry wollte es trotzdem genießen.

Lucius führte ihn zu seiner Verwunderung zu einem Café, das Harry nicht kannte. Es war hübsch eingerichtet und schien sehr gemütlich zu sein. An einem der hinteren Tische, die etwas mehr Privatsphäre boten, schob der blonde, Harry einen Stuhl zurecht und setzte sich danach ebenfalls. Sofort kam eine Kellnerin und reichte ihnen die Karte um die Bestellung aufzunehmen. Als dies geschehen war, waren sie wider allein und Harry wühlte in seinem Umhang herum.

„Entschuldige das ich heute schon so früh auf war, doch ich hatte noch ein bisschen zu erledigen“, fing Lucius kühl wie immer an, sah aber verwundert auf das kleine Päckchen, das ihm zugeschoben war.

„Kein Problem. Alles Liebe zum Geburtstag. Ich wusste echt nicht, was ich dir schenken sollte, aber ich hoffe es gefällt dir trotzdem“, murmelte Harry verlegen und sah auf das schlicht, aber hübsch eingepackte Geschenk.

„Du musst mir nichts schenken. Meinen Tag mit dir zu verbringen ist Geschenk genug“, erwiderte Lucius und zog es unwesentlich zögernd zu sich heran.

„Das ist doch selbstverständlich“, schmunzelte Harry und kurz hatte er das Gefühl, das der Malfoy noch nie Geschenke bekommen hatte. So wie dieser auf das Päckchen ansah, verstärkte sich der Eindruck.

„Du musst es schon auspacken“, grinste Harry fröhlich und Lucius kam auch nach. Das kleine Schächtelchen unter dem Papier öffnete er ebenfalls und sah verwundert auf den kleinen Gegenstand. Vorsichtig nahm er den Ohrring heraus. Dieser hatte einen smaragdgrünen Stein, welcher geheimnisvoll flackerte.

„Es ist wirklich nicht sehr originell von mir und ich weiß auch das du keinen Schmuck trägst. Es ist einer von Meinen, da ich kein Go... naja, … jedenfalls, ich habe ihn gereinigt und etwas modifiziert. Der Stein trägt einen starken Schutzzauber in sich, welcher dich beschützen soll, vor allem wenn du mal wieder, … bei deinem Treffen unterwegs bist. Er wirkt durch Blut und würde sich automatisch mit deinem Ohr verbinden, wenn du ihn an die passende Stelle hältst. Ich … ich hoffe, du findest mich nicht zu einfallslos“, erklärte Harry und zuckte zum Schluss hin mit seinen Schultern. Kurz hatte er Lucius auch das Gegenstück an seinem Ohr gezeigt, es aber schnell wieder hinter seinem etwas längerem Haar verborgen.

„Lucius?“, fragte Harry unsicher, als nach einigen Minuten noch immer keine Reaktion kam.

„Es ist absolut nicht einfallslos, Harry. Ich bin nur noch ganz sprachlos. Ehrlich gesagt bist du der Erste, der mir etwas zu meinem Geburtstag schenkt und dann noch so etwas … Wertvolles“, schmunzelte Lucius leicht und sah tief in Harrys Augen, welcher etwas errötete.

Etwas Wertvolles? Lucius schien zu ahnen, dass Harry keine geldlichen Mittel zur Verfügung hatte, um etwas Besseres zu besorgen.

„Es ist wirklich nichts Großes“, murmelte Harry deswegen und schielte beschämt unter seinem Pony hervor und beobachtete, wie Lucius den Ohrring ohne zu zögern ganz oben an den Knorpel seines rechten Ohrs ansetzte. Sofort verband sich dieser mit dem Ohr und war auf dem ersten Blick nicht mehr zu sehen. Harry fühlte sich gut, dass der Andere sein Geschenk ohne zu zögern annahm und es vor allem nicht runter machte.

„Ist auf deinem ebenfalls ein Schutzzauber?“, fragte Lucius sanft, was dieser sich nur leisten konnte, weil niemand in der Nähe war. Harry schüttelte nur verneinend den Kopf und beobachtete, wie Lucius seinen Zauberstab raus holte.

„Beug dich zu mir rüber. Vertrau mir. Ich werde deinen ebenfalls mit einem Schutzzauber ausstatten. Sicher ist sicher.“

Harry tat vertrauensvoll, wie ihm geheißen und lauschte dem langen, gemurmelten Spruch. Es war ein anderer, als Harry gesprochen hatte. Er kannte ihn nicht, doch er vertraute darauf, dass sein Freund das Richtige tat.

„So fertig“, seufzte der Ältere und widmete sich seinem Tee. Auch Harry nahm einen Schluck von seinem Kakao. Der restliche Tag verging schnell, doch gerade, als sie auf dem Weg zurück zum Schloss waren, verkrampfte sich Lucius und packte an seinen linken Unterarm. Es schien zu schmerzen.

„Alles in Ordnung?“, fragte Harry besorgt und zog den Malfoy etwas zur Seite, hinter einen der Bäume.

„Er ruft mich. Tut mir leid. Dabei hatte ich noch einen schönen Abend für uns geplant gehabt. Ich komme so schnell ich kann wieder zurück“, wisperte Lucius und zog Harry am Nacken zu sich ran, um ihn innig zu küssen. Harry war es, als wolle er davon zehren, sodass er ihn mit der gleichen Intensität erwiderte.

„Ich warte auf dich“, murmelte er leise gegen die Lippen und hatte das Gefühl, dass er den anderen alleine ließ. Welche Qualen dieser auch immer erdulden würde.

Sie standen Stirn an Stirn hinter dem Baum, bis sich Lucius löste und zurück in Richtung Hogsmeade ging, wo er hinter dem Schutzwall apparieren würde. Harry sah ihm mit starrem Blick nach und schluckte. Gerne würde er ihn begleiten, doch es war noch zu früh. Seufzend ging er zum Schloss und zum Abendessen. Dort traf er auf die Rumtreiber, sodass er sich kurzerhand zu ihnen an den Gryffendortisch setzte. Da er schon bekannt war, störte es auch niemanden.

„Wolltest du heute nicht mit dem Malfoy abhängen?“, fragte Sirius zwischen zwei bissen.

„Ja. Eigentlich schon, aber er musste kurzfristig noch wohin“, antwortete Harry nicht sehr glücklich und spürte Remus, wie er aufmunternd über seinen Rücken streichelte.

„Ach ja. Severus und ich denken, dass wir die Lösung für dein Tränke-Zauber-Problem gefunden haben. Lass uns nach dem Essen in den Raum der Wünsche gehen“, warf Remus ein. Harry nickte direkt. Das würde ihn eindeutig ablenken, da Lucius eh etwas brauchen würde.

So ließen sie auch Severus eine Nachricht über die Tische hinweg zukommen, welcher nur kurz aufsah, knapp nickte und weiter aß.

Keine halbe Stunde später standen sie zu sechst im Raum der Wünsche. Lily hatte sich ebenfalls zu ihnen gesellt. Severus sah den Raum, das erste Mal und unterdrückte sein Erstaunen.

„Also? Was habt ihr herausgefunden?“, verlangte Harry zu wissen und schmiss sich auf das Sofa neben Sirius. Remus ließ sich auf dessen anderer Seite nieder, um wieder heimlich genügend Nähe zu erhaschen.

„Wie wir bereits festgestellt haben, ist der Zauber ein Stasis- und Tempuszauber gewesen, was auch den goldenen Schimmer verursacht hatte. Jetzt aber zu deinem Trank ...“, fing Remus an.

„... es war ein hoch komplizierter Trank, der eigentlich als illegal gilt“, warf Severus ernst ein, weswegen Harry frustriert aufstöhnte. Er hatte doch gewusst, dass bei der Fledermaus in seiner Zeit etwas im Argen lag.

„Okay. Was bewirkt er ursprünglich und was in Verbindung mit den Tränken?“, fragte Harry nach.

„Normalerweise soll dieser Trank ein bestimmtes, unerwünschtes Verhalten auslöschen. Der Trank wird in Verbindung mit einem Wort, das die Eigenschaft charakterisiert, verabreicht und das war es. Weg ist das unerwünschte Verhalten. Aber in Verbindung mit deinem hübschen Zauber ...“, erzählte Remus ruhig und erneut übernahm Severus das Weiterreden.

„Da du wohl kein bestimmtes Verhalten benannt hast, hat der Trank in Verbindung mit deiner Zauberei, dich in die Vergangenheit zurückgeschickt. Um es kurz und knapp zu sagen. Der Trank hatte wohl keinen Bock nachzufragen und überlässt dir nun die Aufgabe, das Verhalten des Jungen zu ändern. Wenn das vorbei ist, wirst du wohl wieder in deine Zeit zurückkehren. Wer ist eigentlich der Junge?“

Harry dagegen sah ihn mit großen Augen an, während James und Sirius kurzzeitig gegrinst hatten.

„Der kann ja lustig sein“, hatte Sirius gemurmelt und James hatte zustimmend genickt, doch nun sahen sie auf den ganz blassen Harry.

„Es ist Lucius Malfoys späterer Sohn gewesen“, hauchte er Severus entgegen, welcher galant eine Augenbraue hochzog. Der Rest wusste ja schon Bescheid.

„Wie soll ich das Bitteschön machen? Es sind noch ungefähr drei Jahre, bis der Typ geboren werden soll, dann kommt die Erziehung, die wer weiß wie viele Jahre dauert und wenn ich so weiter mache dann ...“, doch da brach er ab und sah etwas hektisch zu Severus.

„Was würde passieren, wenn der Typ nie geboren wird?“, fragte Harry unwohl nach.

„Gute Frage, aber testen würde ich es nicht. Das ist vor dir auch noch keinem bekannten Zauberer und keiner bekannten Hexe passiert“, erwiderte Severus und Remus nickte zustimmend.

„Verdammter Mist“, knurrte Harry wütend und schlug neben sich auf das Polster, sodass Sirius hastig zur Seite hüpfte und halb auf Remus Schoß saß. Dieser errötete sofort und hatte automatisch die Hände um Sirius geschlungen. Dieser sah ihn deswegen auch etwas überrascht an und schien selber leicht rot im Gesicht zu werden.

„Hey, hey. Beruhig dich Harry“, versuchte Lily den aufgebrachten Jungen wieder ruhig zu kriegen, doch Harry sprang auf.

„Wie soll ich mich beruhigen, wenn ich ihn nicht haben darf? Er wäre verletzt, wenn ich plötzlich Schluss mache. Er würde mich hassen. … und habe ich denn nicht auch endlich mal etwas Glück verdient? Nur ein einziges Mal?“, schrie Harry voller Wut und Verzweiflung, sodass er teils Entsetzte teils mitleidige Blicke bekam.

James war der Erste, der sich wieder fing und Harry abrupt in seine Arme zog. Auch wenn dieser nichts von seinem zukünftigen Sohn wusste, so verspürte er dennoch das große Bedürfnis, diesen zu Trösten und vor allen Gefahren zu schützen. Lily erging es da nicht viel anders, doch sie blieb lieber sitzen und schluckte hart.

Harry vergrub sich in den Armen seines Vaters und schluchzte herzzerreißend.

„Ich will ihn nicht aufgeben“, murmelte Harry leise, als er sich endlich wieder beruhigt hatte.

„Ich will dich ja nicht noch unglücklicher machen, aber ohne diesen Erben wirst du nicht in deine Zeit zurück können, vielleicht hat es sogar gefährliche Folgen für dich?“

„Es ist mir egal wie gefährlich es wird und meine Zukunft hält eh nichts Gutes für mich bereit. Ich will bleiben“, wimmerte Harry leise.

„Sag so etwas nicht“, hauchte Lily entsetzt und auch den anderen erging es nicht viel anders. Harry jedoch schüttelte den Kopf.

„Mir ist Draco egal. Es würde ihn doch niemand vermissen, wenn er nie geboren wird. Ich werde bleiben und Lucius nicht seiner Zukünftigen überlassen. Niemals. Er gehört mir“, zischte Harry und auch Severus verstand endlich ganz genau, was los war. Lucius Malfoy war also schwul und mit Harry zusammen. Hart schluckte Severus. Er hatte nie geglaubt, dass ein Malfoy schwul wäre. Das Reinblut schlechthin.

„Oh Harry“, seufzte Lily und hatte sich erhoben. Liebevoll strich sie über Harrys Kopf und sah James tief in die Augen. Dieser erwiderte ihren Blick und lächelte unglücklich.

Es dauerte eine Weile bis sie Harry soweit beruhigt hatten, dass sich ihre Wege für diesen Tag trennten. Harry hatte James jedoch vorher noch beiseite gezogen und diesen um dessen Tarnumhang gebeten. Er sagte nicht, wofür er ihn benötigte, doch James lieh ihn ihm.

Erst dann kehrte Harry auf sein Zimmer zurück und setzte sich an den Schreibtisch. Er zog ein versiegeltes Pergament hervor und studierte es eine ganze Weile. Er wollte wach bleiben bis Lucius wieder kam und überdachte noch mal seinen Plan für Voldemort. Es dauerte noch fast zwei Stunden, bis Harry vor der Tür leise Stimmen hörte. Eine von ihnen war eindeutig genervt und die von Lucius. Die zweite klang sehr weiblich.

Als sich die Tür öffnete, erkannte Harry sie, als die von Narzissa. Sofort lief es ihm eiskalt den Rücken runter.

Als Lucius reinkam und Harry noch wach erblickte, lächelte er ein wenig. Sofort kam Harry zu ihm rüber und umarmte seinen Freund. Zärtlich hauchte er ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Ich habe dir eine Kleinigkeit vom Abendessen aufgehoben“, murmelte Harry und nahm Lucius den schwarzen Umhang ab. Harry erkannte ihn als Todesserumhang.

„Danke.“ Lucius nahm das Essen von seinem Schreibtisch, aß aber nicht viel, ehe er sich auf seinem Bett niederließ.

„Wie war es? Bist du verletzt?“, fragte Harry vorsichtig und setzte sich zu ihm.

„Schrecklich. Es war schrecklich. Ich hätte vorher nie gedacht, wie grausam der Lord wirklich ist. Ich hatte Glück, andere weniger. Manch einer bekam den Crucio ab und es sah verdammt schmerzhaft aus“, erzählte Lucius und erlaubte sich in Harrys Nähe einen Schauder.

„Das ist der Fluch auch“, nickte Harry und bekam einen verwirrten Blick.

„Schon gut. War das gerade Narzissa gewesen? Ist sie auch ein Todesser?“, fragte Harry vorsichtig.

„Ja ...“, seufzte der Blonde doch es war nicht das Einzige. Irgendetwas verschwieg er ihm.

„Was ist los?“, fragte Harry deswegen auch direkt.

„Der Lord hat heute mit der Zustimmung der Eltern, einige der jüngeren Todesser miteinander verlobt“, kam es gequält zur Antwort, sodass Harry die Luft wegblieb.

„Und du hast Narzissa bekommen“, stellte Harry hart fest und schlang seine Arme um sich.

„Ja. Einer der anderen Todesser hat gegen die Verlobung aufbegehrt und wurde grausam für diesen Widerspruch gefoltert“, seufzte Lucius fast schon entschuldigend.

„Schon gut. Du musst nichts sagen. Ich weiß, wie grausam der Mann sein kann. Doch ich werde nicht zulassen, dass du sie heiraten wirst. Du gehörst mir und … und … und ich Liebe dich“, wisperte Harry zum Schluss nur noch leise. Fast sofort spürte er die Arme um sich und die breite Brust, an die er gedrückt wurde.

„Das sind die schönsten Worte, die du mir sagen konntest, ich liebe dich auch, Harry“, raunte Lucius ihm ins Ohr, was Harry glücklich strahlen ließ.

„Du gehörst mir und niemand wird dich mir wegnehmen, dafür werde ich sorgen“, wisperte Harry und versank in einem Kuss voller Liebe, Gefühl und Leidenschaft.

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Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

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Kapitel: 18 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg [link href="http://sandra-blacks-world.blogspot.de/,"]http://sandra-blacks-world.blogspot.de/,[/link] Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Harry wollte seine Worte wahr machen.

Er wollte Lucius für sich behalten, doch dafür musste er stärker werden und endlich seinen Plan umsetzen.

Er hatte immer weniger Zeit für seine Freunde, da er neue Zauber und Flüche übte. Auch Lucius kam immer mal wieder zu kurz und abends war er so ausgepowert, dass er neben seinem Freund einfach nur noch ins Bett fiel.

Das Gefühl beobachtet zu werden wurde ebenfalls immer stärker. Fast zu jederzeit glaubte er, dass Augen auf ihm ruhten, was ihn einfach nervös werden ließ.

Auch von Pettigrew bekam er wütende Blicke geschenkt. Er dachte wohl, dass es Harrys Schuld war, warum sich seine Freunde von ihm distanzierten. So unrecht hatte er dabei ja gar nicht.

An einem Tag, kurz vor den Osterferien reichte es Lucius. Er hatte gehofft, dass Harry bald wieder von seinem Trip runterkommen würde, doch nichts dergleichen. Gleich nach dem Unterricht packte er Harry und schleppte ihn auf ihr Zimmer zurück.

Harry war viel zu verwirrt um sich dagegen zu wehren und ließ es einfach zu, bis die Tür hinter ihnen zuknallte.

„Was soll das? Ich habe noch zu tun“, wetterte er dann aber doch, gereizt wegen des Schlafmangels und dem Gefühl dauernd beobachtet zu werden, los.

„Das Einzige was du heute noch vor hast, ist dich ins Bett zu legen und zu schlafen. Du siehst wie ein Inferius aus und verhältst dich wie ein Hippogreif im Tränkeladen. Deine Freunde trauen sich kaum noch an dich heran“, wetterte Lucius völlig unmalfoyhaft zurück, weswegen Harry zurückzuckte und ihn mit großen Augen ansah.

Hatte Lucius wirklich recht damit? Harry senkte den Blick und schlang die Arme schützend um sich. Lucius seufzen hörte er zwar, doch er reagierte nicht darauf und ließ sich zum Bett führen.

„Zieh dich aus und leg dich hin. Ich sorge dafür, dass du nicht gestört wirst und wecke dich, falls du einen Albtraum hast“, versprach Lucius mit ruhigerer Stimme und half Harry aus seinem warmen Pullover und der Hose samt Schuhen und Socken heraus.

„Bleibst du?“, fragte Harry trotzdem vorsichtig und lag schließlich zusammen mit seinem Freund im Bett.

„Was machst du nur? Dass du jeden Tag so fertig bist?“, fragte Lucius leise während er das schwarze, etwas struppige Haar streichelte.

„Ich trainiere und lerne, aber … aber irgendwie fühle ich mich auch dauernd beobachtet. Es ist schrecklich“, wisperte Harry zurück und war mit seiner Hand unter das Oberteil gefahren um Lucius weiche, warme Haut zu berühren und zu spüren.

„Was trainierst du denn so hartnäckig? Für die Prüfungen bist du doch schon gut genug. Du wirst es ohne Probleme schaffen“, fragte Lucius ernst, was Harry kurz und schwach, schmunzeln ließ.

„Ich will einfach nur noch besser werden“, wisperte er zurück und schmiegte sich näher.

„Ich Sorge mich um dich“, warf Lucius ein, was Harry tief im Herzen berührte.

„Das musst du nicht“, gähnte Harry und ließ es dann doch zu, dass ihm die Augen zu vielen. Er hatte zwar Angst vor den Albträumen, doch er vertraute auf seinen Freund, der ihn wecken würde, sollte er unruhig werden.
 

Dunkle Schatten.

Überall waren dunkle Schatten mit weißen Gesichtern.

Sie lachten höhnisch und amüsierten sich köstlich über einen Mann, der auf dem Boden lag.

Harry kannte ihn nicht, doch er litt ganz offensichtlich Schmerzen.

Eine knochige, weiße Hand kam in Harrys Blickfeld. Hatte er schon wieder einen von Voldemorts Visionen? Aber wieso nur? Wieso hatte er sie, obwohl er in dieser Zeit noch keine Verbindung zu ihm haben durfte?

„Crucio“, zischte es aus seinem Mund und schon wand sich der Mann vor ihm, schrie sich die Seele aus dem Leib und zuckte immer wieder ungelenk. Harry wollte, dass es aufhörte, doch sein Wunsch wurde nicht erfüllt.

Als der Mann endlich weggeschafft wurde, trat ein anderer hervor.

Einer mit Todesserrobe und weißer Maske.

Es schien eine Todesserversammlung zu sein.

„My Lord? Wir konnten nichts über ihn in Erfahrung bringen. Weder über seine verstorbenen Eltern noch über sein Leben allgemein. Die Informationen müssen fehlerhaft sein“, wagte es der Todesser seinen Bericht vorzutragen und krümmte sich im nächsten Moment auch schon unter einem Folterfluch. Einfach nur so weil es Spaß machte. Harry konnte die perverse Freude deutlich spüren, als wäre es seine eigene.

„Gut. Dann schauen wir mal, was unser Informant dazu sagt“, zischte Voldemort und betätigte an dem Todesser das Mal. Sie mussten keine zehn Minuten warten, bis eine kleine Gestalt hereinstolperte. Die Robe saß unordentlich und die Maske schien halb von dem Gesicht zu rutschen.

„Wiederholen“, forderte er den Todesser auf welcher seinen Bericht nun auch für die neue Person erzählte und erneut gefoltert wurde.

„Nun Pettigrew. Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen? Ich dulde weder falsche Informationen, noch Versagen“, zischte Voldemort und spielte offensichtlich gelangweilt mit seinem Zauberstab.

„Ich sage dir Wahrheit My Lord. So hat Crow es uns erzählt. Mehr weiß ich nicht. Sie haben mich aus der Clique geschmissen. Habt erbarmen“, kam es weinerlich von Peter Pettigrew.

Harry war verdammt wütend. Er war verkauft worden. Voldemort war auf ihn aufmerksam geworden.

„Nun, dann wollen wir unseren Gast doch mal zu uns einladen. Nicht wahr? Pettigrew? Du wirst ihm diesen Portschlüssel unterjubeln und wehe du versagst. Ich erwarte ihn morgen früh Punkt neun Uhr in diesen Hallen, in unserem Kreis. Da Ferien sind, wird es auch nicht weiter auffallen“, grinste Voldemort, und gerade als er den Portschlüssel überreichen wollte, wurde Harry schwarz vor Augen.
 

„Harry? Wach auf. So wach doch auf“, vernahm er Lucius Stimme, weswegen er verwirrt blinzelnd zu ihm aufsah.

„Was …?“, murmelte er leise und versuchte sich zu sammeln, doch Lucius Gesicht nahm seine ganze Sicht ein.

„Du hattest einen Albtraum. Du hast geschrien, gezischt und gewimmert und dann total starr da gelegen. Möchtest du mir deinen Albtraum erzählen?“, fragte Lucius sanft und strich immer mal wieder über seine Wange.

„Albtraum? Was … ngh ...“, keuchte Harry, als ihn die Erinnerungen zu überfluten drohten. Er griff sich mit den Händen hastig ins Gesicht und versuchte den Strom an Informationen zu bändigen.

Lucius versuchte ihn besorgt weiter zu beruhigen. Erst nach einer schieren Ewigkeit erschlaffte Harry wieder und atmete schwer. Es war also soweit. Voldemort würde ihm schon Morgen gegenüberstehen.

„Ich hole dir einen Traumlostrank. Warte kurz“, wisperte Lucius und war im Bad verschwunden. Schnell war er wieder da und legte sich wieder zu seinem Partner.

„Trink“, forderte er Harry auf, welcher ihn aus trüben, grünen Augen ansah.

„Wirst du mich Morgen um acht Uhr wecken? Es ist wichtig“, bat Harry ihn und nahm die Phiole entgegen.

„Du solltest dich wirklich ausschlafen“, wendete Lucius ein.

„Ich habe, bevor der Zug fährt, noch ein sehr wichtiges Gespräch mit Professor McGonagall. Bitte“, bat er ihn erneut und bekam ein Seufzen als Antwort.

„Ja. Ich werde dich rechtzeitig wecken, aber jetzt schlaf mein Herz. Schlaf und ruh dich aus“, wisperte der Blonde sanft und streichelte ihm unablässig durch das etwas störrische Haar.

„Mein Herz?“, fragte Harry jedoch überrascht nach, ehe er vorsichtig schmunzelte und den Trank schluckte.

Fast sofort glitt er wieder in den Schlaf, während Lucius ihn einen Moment aufmerksam beobachtete. Erst dann erhob er sich und deckte Harry fürsorglich zu, ehe er das Zimmer verließ. Kurz hatte er einen Alarmzauber über Harry gesprochen, der ihn wissen ließ, wann dieser einen Albtraum hatte oder wach wurde und machte sich auf den Weg durch die Schule.

Er hatte die Faxen langsam echt dicke. Er brauchte fast eine halbe Stunde, bis er die Gesuchten fand.

„Black, Potter, Lupin, mitkommen“, schnarrte Lucius kalt, als er bei der Gryffendorgruppe ankam. Ein jeder sah ihn erst erstaunt dann aber abschätzend und ablehnend an. Nicht dass es Lucius je außer bei Harry gestört hätte.

„Was willst du Schlange von uns?“, fragte Sirius ablehnend und keiner schien wirklich gewillt, mitzukommen.

„Das werdet ihr dann schon sehen. Los jetzt, oder muss ich euch erst noch Punkte wegen ungehorsam abziehen?“, fragte Lucius kalt und drehte sich um.

Zu seiner Erleichterung folgten ihm alle Drei und zu seinem Missfallen auch Evans.

„Von dir will ich nichts Evans. Du kannst wieder verschwinden“, schnarrte er ihr deswegen entgegen, doch sie hielt nur weiter James Hand fest.

„Was du ihnen sagen kannst, kann ich auch wissen. Also? Worum geht es?“, fragte sie schnippisch als sie ein leeres und nicht gebrauchtes Klassenzimmer betraten.

Lucius ließ es sich nicht nehmen und sprach Zauber, damit man sie nicht abhören konnte und niemand einfach so hereinkam. Erst dann richtete er seinen Zauberstab auf die vier Rumtreiber, welche sofort ihren eigenen Stab zogen.

„Was willst du Malfoy?“, fragte James nun seinerseits ernst.

Lucius atmete tief ein und aus, ehe er seinen Stab senkte und ihn sogar wegsteckte.

„Es geht um Harry“, fing er ruhig an und hatte sofort die gesamte Aufmerksamkeit.

„Was ist mit ihm?“, fragte Lily besorgt, bekam aber nur einen herablassenden Blick von dem Slytherin, welcher sich an die Männer wendete. Frauen hatten in seinen Kreisen einfach nichts zu sagen und mussten nur vorzeigbar sein.

„Mir ist bereits aufgefallen, dass er für einen Slytherin ungewöhnlich viel Zeit mit euch verbringt und euch als seine … Freunde ansieht“, sprach Lucius kühl und betonte das Wort Freunde so als könnte er es nicht glauben.

„Ja und? Es ist seine Sache, mit wem er befreundet ist“, warf Remus ruhig ein. Er sah ziemlich blass aus, was aber auch daran lag, dass in der nächsten Nacht Vollmond war. Davon wusste Lucius selber aber nichts.

„Stimmt. Es ist seine Sache, doch in letzter Zeit, seid Neujahr geht es ihm immer schlechter. Ich verlange zu wissen, was da los ist. Ihr als seine Freunde, solltet mehr darüber wissen“, meinte Lucius kühl und sah bei dem Schnauben in James höhnisches Gesicht.

„Sag bloß, das er dir als Freund nichts erzählt“, spottete James und bekam einen eiskalten Blick.

„Was willst du mir damit sagen, Potter?“

„Dass dein Status als sein Lover, wohl doch nicht so groß ist, wie unser Status als seine besten Freunde“, schnarrte auch Sirius in gewohnter Reinblutmanier, was er aber nur sehr ungern machte.

Lucius dagegen versteifte sich. Das durfte niemand wissen, dass Harry und er … Hatte Harry ihn verraten? Aber warum? Warum tat Harry das nur? War er nicht mit ihm zufrieden?

Lily schien seinen Zwiespalt schnell bemerkt zu haben.

„Harry hat dich nicht verraten Malfoy, schon vergessen? Du und Harry wurdet am See erwischt und wir haben nicht vor etwas weiter zu sagen. Aber wenn du etwas von uns wissen willst, dann solltest du nicht wie ein Arsch mit uns reden. Also? Was ist los mit Harry?“

Lucius sah die junge Frau eine ganze Weile musternd an. Ihr rotes Haar war sehr intensiv von der Farbe und die Augen erinnerten ihn stark an Harrys wenn sie einander betrachteten und musterten. Er hatte sie immer als starke Frau kennengelernt. Aber trotzdem. Konnte er auch anders mit ihr reden? Für Harry?

„Er ist völlig ausgebrannt und hat jede Nacht Albträume. Er trainiert und lernt nur noch und macht irgendwelche Dinge, von denen ich keine Ahnung habe. Er hat Geheimnisse und irgendetwas Entscheidendes vor. Ich habe das Gefühl, dass er bald etwas sehr dummes tun wird“, erklärte Lucius noch immer mit kühler Stimme seine Sorgen, jedoch um einiges bereitwilliger als vorher.

„Dass er völlig fertig ist, das haben wir auch schon bemerkt. Ebenso sieht er ziemlich gehetzt aus“, meinte Sirius nachdenklich und hatte sich auf einem der unbenützten Tische gesetzt.

„Und was willst du ja jetzt von uns?“, fragte James ruhig und spielte sanft mit den Fingern seiner Freundin. Sie waren noch nicht allzu lange ein Paar, doch er war über beide Ohren in sie verschossen.

„So ungern ich es auch zugebe. Ihr wisst mehr über ihn als ich. Ich will ihm helfen, doch dafür fehlen mir die nötigen Informationen und Harry redet nie über sich. Ich … ich sorge mich um ihn“, seufzte Lucius völlig unmalfoyhaft, doch wenn er Harry helfen wollte, dann musste er da wohl oder übel durch. Er musste ihnen wohl zeigen, dass er wirklich besorgt war. Da half keine noch so kalte Maske von ihm weiter.

„Ich bin mir nicht sicher, ob Harry das wollte, dass wir sein Geheimnis ausplaudern“, warf Sirius nachdenklich ein, doch ehe Lucius etwas sagen konnte, mischte sich Remus ein.

„Das könnte er uns verzeihen, doch auch ich mache mir schon seit einiger Zeit, immer mehr sorgen um ihn. Einmal habe ich in Peters Unterlagen Notizen über Harry gefunden. Nicht viel, aber es besorgt mich.“

Stille breitete sich unter ihnen aus, während Lucius hoffte, dass sein Freund keine Dummheiten machen würde.

„Ich möchte, dass ihr mir sagt, was ihr über Harry wisst“, forderte Lucius und sah kurz auf die Uhr. Abendessen war schon fast vorbei, doch das war ihm gerade egal.

„Wenn du uns im Gegenzug das über Harry erzählst, was wir nicht wissen. Vielleicht erfahren wir ja zusammen, was er vorhat“, schlug James vor und bekam einen schiefen Seitenblick von Sirius, welcher aber schwieg und seinen Freund machen ließ.

„Okay. Dann fange ich an“, nickte Lucius, der es sehr ernst damit meinte, das er Harry helfen wollte.

„Wir kennen uns seit letztem Jahr. Wir haben uns in den Sommerferien kennengelernt, als er aus einem mir nicht verständlichem Grund in meinem Bett auftauchte. An einem Morgen war er einfach da. Ich brachte ihn in einen Park und sah ihn erst im Zug wieder. Er weckte durch seine Art meine Aufmerksamkeit. Er war geheimnisvoll und hatte oft Albträume, wo er von verstorbenen Freunden und Verwandten träumte. Ich versuchte es mit einem … Wahrheitsserum, doch ich erfuhr nur, das er nicht Crow, sondern Potter mit Nachnamen heißt und er ist wohl mit dir Potter, verwandt. Ich fing trotzdem an um ihn zu werben und in den Winterferien, als er bei mir war, hat er mich erhört. Seid dem sind wir zusammen, auch wenn es kurz darauf ein paar Probleme zwischen uns gab. Die sind mittlerweile verschwunden. Die Albträume haben seit dem zugenommen und Harry lernt und trainiert wie ein besessener. Was noch … er scheint sich relativ gut mit Todessern auszukennen und einmal fragte er mich auch, was ich tun würde, wenn Voldemort nicht mehr wäre. Er kann sogar mir unbekannte und sehr machtvolle Sprüche anwenden, die er eindeutig nicht aus dem Unterricht haben kann“, erzählte Lucius und hatte sich im Gegensatz zu den anderen nicht hingesetzt. Es gehörte sich nicht für einen Malfoy, sich auf einen Tisch zu setzen.

„Du hast ihm ein Veritas verabreicht?“, war Lilys erster entsetzter Kommentar.

„Ja. Ich war zu der Zeit ziemlich an Harry interessiert gewesen und er hatte nie lange mit mir gesprochen, von wichtigen Dingen ganz zu schweigen und jetzt ihr. Was wisst ihr“, erwiderte Lucius ungerührt und sah seine Gegenüber auffordernd an.

Doch nun schien James etwas aufzufallen.

„Was willst du damit sagen, dass er mit mir verwandt ist? Willst du mich auf den Arm nehmen?“, fragte James etwas wütend. Lucius verengte darauf hin seine Augen und wollte schon kalt erwidern, als Remus sich einmischte.

„Lass ihn James. Es stimmt, was er sagt. Harry hat es mir gegenüber schon bestätigt, doch er wollte nie, dass es herauskommt. Ich habe es zufällig durch die Karte der Rumtreiber erfahren. Harry stand dort als Potter drauf. Harry James Potter. Er ist, um genau zu sein, dein zukünftiger Sohn“, erzählte Remus ernst und bekam von allen Seiten ungläubige Blicke.

„Lasst uns unseren Teil zu den Erzählungen beitragen. Das ist nur fair, wenn Malfoy ebenfalls auf dem neusten Stand ist und vielleicht klärt sich dann auch alles“, seufzte Remus und zauberte sich ein gemütliches Sofa herbei.

„Dann erzähl du. Du scheinst eindeutig mehr zu wissen als wir“, forderte Sirius ihn auf und schmiss sich neben Moony, welcher ihn kurz anstarrte, dann aber zum Reden ansetzte.

„Wir lernten ihn im Sommer kennen. James hatte ihn in einem Park aufgelesen, als es ihm ziemlich schlecht ging. Er hatte nicht mal Schuhe an und erbrach sich wohl häufig, ehe er ohnmächtig wurde. Wir erfuhren, dass er Harry Crow hieß und keine Verwandten und auch keinen Erziehungsberechtigten mehr hatte. Sie seien alle bei einem Unfall ums Leben gekommen. Er blieb bei den Sommerferien bei uns und ich hatte ab und zu den Eindruck, als würde er uns schon kennen. Ich konnte den Gedanken nicht greifen. Hier in Hogwarts kam er schnell in unsere Rumtreibergruppe rein, und als er Weihnachten bei uns auftauchte, war er völlig fertig und ich erfuhr, dass er schwul war und wir hatten drüber gesprochen ...“, erzählte Remus.

„Also bist du auch schwul. Hab es mir schon fast gedacht, so wie du immer an Black klebst“, warf Lucius kurz ab und bekam verwirrte Blicke, doch schnell räusperte sich der Wolf und fuhr fort.

„Na ja. Er bat mich dann um Hilfe wegen eines missglückten Zauber-Trankversuchs aus seiner Vergangenheit. Es stellte sich heraus, dass er ein Zeitreisender ist und ich fand heraus, dass er James Sohn ist. Er erzählte mir, dass seine Eltern früh ermordet wurden und er viel Stress mit diesem Draco hatte, denn er dann zum Schluss hin unglücklich verzaubert hatte. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.“

„Draco? Er hat ab und zu einen Draco erwähnt, aber mir nie genau erklärt, wer das sein sollte“, stellte Lucius ernst fest und beobachtete den Blickaustausch unter den Gryffendors, was ihn misstrauisch machte. Er hatte nie mit solchen Informationen über seinen Freund gerechnet. Aber er hatte recht gehabt. Harry war geheimnisvoll. Dass Harry ein Zeitreisender war, musste er allerdings erst verarbeiten. Ob er dann sein zukünftiges Ich auch kannte?

„Draco war einfach nur immer sein Schulfeind Nr. eins gewesen. Ach und Moony? Wir beide haben nachher noch ein ernstes Wort miteinander zu wechseln“, meinte Sirius und sah Remus kurz vorwurfsvoll, welcher dem Blick jedoch auswich. Er wusste, worum es gehen würde.

Lucius dagegen stieß sich von der Wand ab und wirkte blasser als sowieso schon.

„Ist dir etwas eingefallen, Malfoy?“, fragte James, welcher immer noch an der Vater-Sohn Sache zu knabbern hatte.

„Er ist ein Zeitreisender“, meinte Lucius als wäre dies des Rätsels Lösung, bekam jedoch nur verwunderte Blicke.

„Kein Wunder, warum er so gut über die Todesser bescheid wusste und warum er so an meiner Meinung zu Voldemorts verschwinden interessiert war. Ich hoffe, Harry versucht sich nicht mit ihm anzulegen“, erklärte Lucius, dem urplötzlich eiskalt ums Herz wurde.

Auch die anderen erschauderten bei diesem Gedanken.

„Ich hoffe nicht“, wisperte Lily besorgt.

„Selbst wenn. Wir können nichts dagegen tun. Harry verschwindet oft irgendwohin und wir wissen nicht wohin. Wie sollen wir ihn da unterstützen“, fragte Sirius und fummelte nervös am Sofa herum.

„Am besten lassen wir ihn ab morgen früh nicht mehr aus den Augen. Er will noch, bevor der Zug losfährt, zu Professor McGonagall. Ich begleite ihn zum Frühstück und würde ihn an einen von euch übergeben“, schlug Lucius vor und bekam sogar Zustimmung.

„Machen wir es so. Wir sollten im Zug unbedingt mit Harry reden“, nickte auch Remus, sodass sich ihre Wege trennten. Während Lucius sich auf den Rückweg machte und kurz noch in der Küche vorbei sah, grübelte er über seine neusten Erkenntnisse.

Langsam schien für ihn alles ein Bild zu ergeben. Selbst die Tatsache, das Harry zu Weihnachten einfach unter einem Vorwand ging, als er ihn nach Nachwuchs gefragt hatte. Wenn er aus der Zukunft kam, kannte er vielleicht auch seinen eventuellen Nachwuchs. Kein Wunder, warum es ihn so fertig gemacht hatte, als er ihm sagte, dass er gerne Kinder haben wollte.

Harry war so ein Idiot. Er dachte immer nur an die anderen, aber er würde ihn deswegen nicht gehen lassen. Ganz gleich wie das mit der Kindersache ausging.

Er wollte und brauchte Harry.
 

Harry, welcher nichts von den Aktivitäten seiner Freunde und seines Liebsten in der letzten Nacht ahnte, wachte am nächsten Morgen erholt, durch zärtliche Küsse auf. Zufrieden lächelte er und schlang die Arme um dessen Nacken, um den Kuss zu intensivieren. Lucius gewährte es eine Weile, bis sie sich wieder trennten und einander in die Augen sahen.

„Wie spät ist es?“, fragte Harry leise, welcher die nahestehende Begegnung mit Voldemort noch etwas verdrängte.

„Gleich acht Uhr. Lass uns aufstehen und dann Frühstücken“, meinte Lucius und gab seinen Freund frei. Dieser nickte und verschwand im Badezimmer, wo er sich anzog und nach einem Blick zur Tür, ein paar Heiltränke von Lucius einpackte. Er hoffte nicht sie zu brauchen, doch sicher war sicher.

Auch der ein oder anderen Stärkungstrank fand seinen Weg zu Harry.

Als er fertig war, ging er mit Lucius in die große Halle. Er aß nicht viel. Wenn Voldemort ihn Crucien würde, dann wollte er nicht brechen.

„Hast du keinen Hunger? Du solltest wirklich mehr essen“, wisperte Lucius ihm besorgt zu, weswegen Harry ihn verwundert ansah. Normalerweise sprach der andere in der Öffentlichkeit nie so mit ihm.

„Mach dir keine Sorgen. In den Ferien werde ich von James Mutter sowieso wieder gemästet. Ich muss jetzt aber los. Professor McGonagall wartet sicher schon“, lächelte Harry und erhob sich.

Lucius sah ihm nach und dann zum Gryffendortisch. James hatte sich erhoben und eilte Harry hinterher. Er passte ihn gerade noch in der Tür ab, als sich Peter hereindrängelte und Harry dabei hart anstieß.

„Pass doch auf Crow“, jammerte Pettigrew und bekam ein kaltes Funkeln von Harry, doch er verließ die große Halle.

Seine Hand wanderte in die Tasche, wo er etwas Fremdes spürte. Ein Stift, den er gewiss nicht selber eingepackt hatte. War das der Portschlüssel?

Er musste sich einen ruhigen Ort zum Warten suchen.

„Harry? Hast du Lust noch etwas spazieren zu gehen?“, fragte James, der neben ihm auftauchte. Harry war hin und her gerissen, doch schlussendlich schüttelte er den Kopf.

„Keine Zeit. Ich muss noch mit McGonagall reden. Aber danach und wenn nicht, in den Ferien haben wir eine Menge Zeit“, zwinkerte Harry ihm zu.

„Gut dann begleite ich dich“, grinste James und harkte sich bei Harry ein. Diesem gefiel es gar nicht. Vorsichtig schielte er auf seine Uhr. Er hatte zu lange beim Fertigmachen und frühstücken gebraucht. Es war fast neun Uhr. Keine zehn Minuten mehr.

„Musst du nicht. Ich komme dann nach“, versuchte es Harry erneut, doch James schüttelte den Kopf. Was war den heute nur los?

„James bitte. Das Gespräch ist privat“, bat Harry inständig, während sie durch die Gänge gingen.

„Ich warte draußen vor der Tür“, lächelte James zuversichtlich.

Ein erneuter Blick auf die Uhr. Keine fünf Minuten mehr.

„Ich bin schon ein großer Junge. Ich brauche keinen Anstandswauwau“, versuchte es Harry erneut, doch er bekam nur ein freches Grinsen.

„Verdammt James. Geh endlich“, entkam es Harry nun doch wütend, weswegen er einen fast schon misstrauischen Blick bekam.

„Was ist los? Was hast du wirklich vor?“, fragte James ernst, weswegen Harry erstarrte und sich losmachte.

„Das geht dich nichts an“, zischte Harry wütend und drehte sich wieder um, um weiter zu gehen.

„Hör endlich auf uns etwas vorzumachen“, protestierte James direkt und hatte ihn erneut an der Schulter gepackt.

„Was soll ich euch den vormachen? Ich will einfach nur ein bisschen meine Ruhe haben, oder ist das etwa verboten?“, keifte Harry zornig.

„Warum hast du mir nicht gesagt, dass ich dein Vater bin?“, verlangte James plötzlich zu wissen, sodass Harry direkt kalkweiß wurde.

„Wer … Remus. Das kann nur Remus gewesen sein. Oh dieser Verräter“, zischte Harry zornig und schlug James Hand von sich fort.

„Remus macht sich doch nur Sorgen um dich, genau wie wir. Rede endlich mit uns. Wir wollen dich verstehen und alles von dir wissen“, bat der stolze Potter.

„Vielleicht später mal. Doch jetzt habe ich wirklich noch eine Verabredung“, lächelte Harry schwach und wirkte kraftlos, als er zurücktrat.

„Wir sehen uns“, murmelte Harry und starrte auf seine Uhr.

Gerade als der Zeiger neun Uhr schlug, packte James, der protestieren wollte, sein Handgelenk.

Der Sog des Portschlüssels riss sie beide mir sich fort.

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oh oh.

Jetzt wirds wohl spannend Q.Q

19

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 19 von 23

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Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Harry konnte gerade noch einen Sturz verhindern und sah abrupt auf. Einen Fakezauberstab hatte er innerhalb von Sekunden gezogen und noch immer spürte er James Hand an seinem Handgelenk.

„Willkommen, willkommen. Mir scheint, wir haben einen Gast mehr als geplant“, lachte eine kalte Stimme freudig, sodass Harry seinen Blick von ungefähr zehn Todessern zum Thron wandern ließ.

„Wer sind sie und wie kommen wir hier her?“, fragte Harry direkt, auch wenn er es bereits wusste und James hinter sich schob. Dessen Blick wanderte ebenfalls wachsam umher. Er schien deutlich mehr verwirrt als er selber, aber James hatte es ja mit keinem Stück geahnt.

„Wie unhöflich von mir, dabei haben wir einander doch schon getroffen“, schmunzelte Harrys Gegenüber.

„Tom Gaunt?“, fragte Harry kühl zurück und schielte ab und zu zu den Todessern.

„Und was wollen sie jetzt genau von uns?“

„Das sehen sie noch. Geleitet die Herren in ihre Unterkunft. Sie werden die Stars unserer Feier heute Abend“, befahl Voldemort seinen Männern, welche Harry und James sofort entwaffneten, sie packten und aus der Halle zerrten. Beide versuchten sich zu wehren, doch sie hatten gegen die Übermacht keine Chance.

Kurze Zeit später wurden sie in einen Kerker geschmissen, welcher magisch versiegelt wurde. Dann aber waren sie wieder alleine.

„Was war das?“, fragte James leise und verwirrt, doch Harry sah ihn kurz nur wütend an, ehe er tief seufzte.

„Das, James, war eine Entführung. Dabei habe ich dir gesagt, dass ich keine Zeit habe“, knurrte Harry und trat zu den Gitterstäben, welche sich aber nicht berühren ließen.

„Und du wolltest hier ganz alleine her? Mensch Harry. Konntest du nicht einfach um Hilfe fragen?“, polterte James los, auch wenn Harry die Angst in der Stimme nicht entgangen war. Deswegen lachte er auch kalt.

„Was hätte es mir gebracht? Ihr wärt nur alle unnötig in Gefahr geraten und jetzt bist du es trotzdem. Scheiße Mann. Wenn du stirbst, werde ich auch nie geboren. Ist es das, was du wolltest? Du und die anderen, ihr könnt hier rein gar nichts ausrichten. Voldemort und seine Todesser sind in der Übermacht und sie kennen keine Gnade“, zischte Harry und fing an, in seinem Umhang zu wühlen.

Kurz sah er noch mal auf und zog dann seinen echten Zauberstab um einen Stillezauber zu sprechen.

„Und was wolltest du dann hier? Als Märtyrer sterben? Und wie kommen wir hier überhaupt her? Und woher hast du deinen Stab?“ James war eindeutig verwirrt.

„Ich hatte eben nur eine Attrappe, die sie mir abgenommen haben und was das andere angeht? Pettigrew hat mir vorhin beim Anrempeln einen Portschlüssel untergejubelt. Du hättest gar nicht mitgedurft. Verdammt. Jetzt bist du meine Hemmschwelle. Ich habe nicht umsonst Jahre trainiert und gekämpft, um mich jetzt wegen dir zurückzuhalten. Mist, Mist, Mist“, fluchte Harry und eilte zu James rüber.

„Du wolltest wirklich einen Märtyrertod sterben?“, hauchte James, doch Harry schüttelte den Kopf.

„Nein. Aber ich wollte dem Ganzen ein Ende setzen und dann eine glückliche neue Zukunft haben. Eine in der meine Eltern noch leben. Eine in der meine Freunde und Lehrer nicht umgebracht wurden. Eine, wo ich Voldemort rechtzeitig zur Strecke bringen kann“, wisperte Harry traurig und kniete James gegenüber. Dieser hob langsam die Hand und fuhr vorsichtig über Harrys Wange.

„Oh, Harry“, wisperte James bedrückt und zog Harry in seine Arme. Dieser umarmte seinen baldigen Vater fest und vergrub sein Gesicht bei diesem. Es war schon seltsam, da sie ja im gleichen Alter waren, doch Harry war es schnurz piep egal.

„Wir müssen hier eindeutig raus“, wisperte James nach einer gefühlten Ewigkeit, während er Harry über den Rücken streichelte.

„Du musst hier raus, … Dad“, erwiderte Harry zögernd, was bei James ein schiefes Lächeln verursachte.

„Nur mit dir. Ohne dich verschwinde ich hier nicht. Sirius, Remus, Lily, Snape und sogar dein Malfoy würden mir sonst meinen äußerst ansehnlichen Schwanenhals umdrehen“, versuchte James zu scherzen, was auch minimal gelang.

„Ich habe das Gefühl, wenn Lucius wüsste, was hier gerade los ist, würde er mich danach einfach wegsperren, damit ich nicht noch mal auf solche Ideen komme“, versuchte auch Harry zu scherzen, wurde aber ernst, als er James drucksen vernahm.

„Malfoy ahnt es. Wir Rumtreiber und er haben uns gestern Abend noch zusammengesetzt, um herauszufinden, was mit dir los ist“, gestand dieser, weswegen Harry frustriert aufstöhnte.

„Das habt ihr nicht“, doch es war Harry klar, das sie das getan hatten.

„Doch. Aber jetzt sollten wir endlich hier raus“, murmelte James, doch Harry hielt ihn fest.

„Voldemorts Heim ist mit jeglichen Zaubern gesichert, die du dir vorstellen und nicht vorstellen kannst. Wir kommen hier nicht so einfach raus, und wenn die bemerken, dass wir einfach verschwunden sind, dann werden sie es wahrscheinlich auf unsere Familie und Freunde absehen. Ich muss Voldemort den gar ausmachen … würdest du mir dabei helfen?“, fragte Harry zum Schluss hin zögerlich.

„Natürlich. Du musst mir nur sagen, was du vorhast“, nickte James sofort, denn auch ihm gefiel die Vorstellung nicht, das er seine Lieben in Gefahr bringen könnte.

„Gut. Also Voldemort ist ein Irrer, nur um das Mal von Anfang an klarzustellen. Er hat seine Seele durch Hokruxe gespalten. Ich habe zwei von drei schon zerstört, aber mir fehlt der Letzte. Solange der noch da ist, kann man Voldemort nicht umbringen. Ich möchte, … ich möchte, dass du den Letzten zerstörst, während ich mich um das Scheusal kümmer“, erklärte Harry und wühlte erneut in seiner Tasche herum.

„Okay. Wo ist dieser Hokrux und wie kann ich ihn zerstören?“, fragte James sofort bereit und erhielt von Harry etwas Weiches. Der Tarnumhang denn Harry sich geliehen hatte. Dazu noch einen Beutel.

„Hier. Das wirst du brauchen. Also der letzte Hokrux ist Voldemorts Basiliskenschlange. Mann kann sie nur durch etwas absolut Reines töten. Dazu zählen Phönixtränen, Godric Gryffendors Schwert und Basiliskengift. Die ersten beiden Dinge habe ich nicht, doch in dem Säckchen ist ein Basiliskenzahn, an dem noch das Gift klebt. Am besten rammst du ihn ihr irgendwohin und verschwindest dann sofort. Wenn sie dich wittert, dann bring dich sofort in Sicherheit. In dem Säckchen sind zusätzlich noch Heiltränke, die ich mir von Lucius geliehen habe. Also nur für den Fall der Fälle. Den Tarnumhang nutzt du bitte erst nachher, nachdem wir herausgefunden haben, wo sich das Miststück verkrochen hat“, erklärte Harry ernst und war froh, dass sein Vater so aufmerksam zuhörte.

„Mir wäre es eindeutig lieber, wenn ich meinen Zauberstab hätte“, brummte James und gab einen Laut tiefsten frustest von sich, „okay. Ich kümmer mich um die Schlange. Aber du Harry, du bist vorsichtig. Wehe du hast auch nur einen Kratzer nach der ganzen Aktion. Deine Mutter würde mir den Hals umbringen … Lily wird verdammt schnell wütend.“ Mit diesen Worten hob er Harrys Gesicht an und sah in seine grünen Augen. Er wusste also auch das. Zaghaft lächelte Harry.

„Es wird alles gut“, nuschelte Harry und umarmte James wieder. Sie mussten wohl oder übel warten, bis sie hier raus kamen. Solange steckte Harry seinen Stab in den Ärmel, wo er ihn seit dem Training bei Dumbledore immer trug. So hatte er ihn immer sofort, wenn er ihn denn mal brauchte.

Auch James hatte alles in seine Taschen getan und zusammen lehnten sie, Seite an Seite, an einer Mauer. Harry genoss die Nähe, vor allem da Jams ja jetzt wusste, wie sie zueinanderstanden oder irgendwann mal stehen würden. Es war ein wenig wie, als hätte er wirklich noch Eltern, die er nie verloren hatte.

„Erzählst du mir ein wenig von dir?“, fragte James sanft und stupste ihn mit der Schulter leicht an.

„Hm. Was magst du hören?“

„Einfach etwas von dir. Wie bist du aufgewachsen, waren Sirius und Remus immer für dich da? Hast du gute Freunde, da wo du herkommst? Ist Malfoy in der Zukunft genauso arrogant und Schniefelus so ein Miesepeter?“, fragte James grinsend.

„Ich weiß nicht, ob jetzt noch alles so geschieht, wie ich es kenne. Ich habe wohl eine Menge durcheinandergebracht. Aber wo ich herkomme, ist Severus Lehrer und Meister der Zaubertränke und in Hogwarts angestellt. Er ist immer sehr grimmig und ziemlich fies. Bevorzugt die Slytherin und manchmal habe ich das Gefühl, er hasst Kinder oder … nein, eigentlich das er alles und jeden hasst. Doch er hatte mich immer beschützt, wenn es zu gefährlich wurde. Wohl, weil er es Lily irgendwann mal versprochen hat. Mit Lucius hatte ich eher weniger zu tun. Ich habe ihn nicht ganz so oft gesehen, dafür aber seinen arroganten Sohn umso öfter. Draco. Der hat echt nie eine gute Erziehung genossen. Lucius dagegen war kaum anders, als ich ihn kennengelernt habe. Kalt, arrogant und ein waschechtes Reinblut. Remus habe ich erst in meinem dritten Hogwartsjahr kennengelernt. Er hat mich damals vor einem Dementor beschützt und mir den Patronus beigebracht. Sirius habe ich ebenfalls erst in meinem dritten Schuljahr kennengelernt, jedoch … zwei Jahre später wieder verloren. Ich wurde bei Lilys Schwester groß. Es war schrecklich bei ihr und das nur, weil Pettigrew euer Geheimniswahrer war und euch an Voldemort verraten hatte. Aber dafür hatte ich in Hogwarts um so bessere Freunde gefunden. Hermine Granger, eine Muggelgeborene und Ron Weasley. Die Weasleys sind immer nett zu mir gewesen und ich konnte in den Ferien oft zu ihnen“, erzählte Harry teils betrübt, teils auch lächelnd.

James hatte zwischendurch einen Arm um ihn gelegt, um ihm etwas Halt zu geben.

Harry erzählte, während die Zeit rasch verging, noch ein paar Dinge, ohne zu viel über viele Schicksale zu verraten. Harry und James Magen hatten sich schon längst gemeldet.

Als sie die Kerkertür und Schritte vernahmen, löste Harry den Stillezauber und murmelte noch, „du musst überleben, damit auch ich irgendwann geboren werde.“

In diesem Moment kam ein Todesser vor der Zelle zum Stehen.

„Aufstehen. Der Lord will euch sehen. Ihr seit die Testobjekte für unsere Neueinsteiger und Rekruten“, lachte der Todesser amüsiert und stieß sie durch die Gänge vor sich her. Da sie seines Wissens nach nicht bewaffnet waren, fühlte er sich überlegen.
 

„Wo bleiben die beiden denn?“ Nervös sah Remus immer wieder auf die Uhr. Sie standen wartend vor dem Hogwartsexpress doch James und Harry waren nirgendwo zu sehen.

„Wir müssen einsteigen“, meinte Lily vorsichtig, doch auch sie sah immer wieder zum Weg, nach Hogwarts hoch. Zusammen stiegen die drei Rumtreiber ein, doch der Zug fuhr ohne die beiden Potters ab.

Es dauerte nicht sehr lang, bis das Abteil aufgestoßen und hinter Lucius zugeschmissen wurde.

„Wo ist er?“, wollte Lucius sofort ernst wissen.

„Er und James sind nicht in den Zug eingestiegen. Wir wissen es nicht. Verdammt“, fluchte Sirius, während Lily beschämt und bedrückt auf ihre Hände sah.

„Ganz toll. Wenn man sich mal auf euch Gryffendors verlässt“, zischte Lucius wütend und verließ das Abteil wieder. Er machte sich wahnsinnige Sorgen um seinen Partner. Was war nur geschehen? Was tat er nur?

Die ganze Zugfahrt über rauchten die Köpfe der besorgten Schüler, doch keine hatte eine wirklich eindeutige Antwort. Es waren alles nur Spekulationen.

Als Lucius am frühen Abend Malfoy Manor betrat, wurde er direkt von seinen Eltern empfangen.

„Willkommen zu Hause, Sohn. Geh dich umziehen. Der Lord hat uns zu einem Neulings- und Rekrutentreffen geladen. In einer Stunde geht es los“, befahl Lucius Vater kalt und streng. Ernst nickte Lucius und ging wie ihm befohlen auf sein Zimmer. Er duschte sich und zog sich saubere Kleidung an, ehe er sich seinen Todesserumhang überwarf und die Maske zur Hand nahm. Sein Blick blieb am Spiegel hängen. Blaue Augen sahen ihm vorwurfsvoll entgegen, und schienen zu fragen: Warum suchst du nicht nach Harry. Harry ist wichtiger als der dumme Lord.

Er hatte einfach keine andere Wahl, doch er würde Harry nicht aufgeben und vielleicht, ja vielleicht fand er ihn sogar beim Lord, auch wenn er sich das nicht Mal in seinem schlimmsten Albtraum wünschen wollte.

Entschlossen trat er zu seinem Schreibtisch und schrieb wenige Sätze auf ein Pergament und legte ein Haar von sich in den Briefumschlag. Diesen Brief schickte er mit der schnellsten Eule ab und sah ihr kurz hinterher.

Kopfschüttelnd und seine Maske straffend, machte er sich auf den Weg nach unten. Zusammen mit seinen Eltern reiste er nach Riddle-Manor. Seine weiße Todessermaske saß perfekt und selbst sein blondes Haar war nicht zu sehen. Er war nur einer von vielen.

Während er durch die Gänge ging, gesellten sich nach und nach die Blacks, die Goyles und die Crabbes zu ihnen. Selbst die Lestranges erkannte Lucius sofort. Er wusste, dass Bellatrix sofort nach ihrem Abschluss Rudolphus Lestrange geheiratet hatte. Ein Musterreinblut durch und durch. Lucius konnte das von sich nicht mehr wirklich behaupten, schließlich hatte er sein Herz an ein Halbblut verloren, doch er war es ihm wert.

Als sie die große Versammlungshalle, aus welcher bis eben noch Schreie gedrungen waren, betraten, straffte sich Lucius noch ein bisschen mehr. Jetzt ging es wieder los. Die zwei knienden Opfer vor der Treppe unter dem Thron beachtete Lucius nicht wirklich, erst als ihm die Kleidung auffiel. Diese dampfte als wurde Wasser oder Schlimmeres verdampfen und hatte Harry so etwas nicht auch getragen?

Der Köper wirkte total verkrampft und zitterte ununterbrochen.

20

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 20 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg [link href="http://sandra-blacks-world.blogspot.de/,"]http://sandra-blacks-world.blogspot.de/,[/link] Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Harry und James wurden vor eine Treppe unterhalb von Voldemorts Thron gestoßen. Noch waren keine weiteren Todesser anwesend. Wollte man sie erst noch verhören?

„So. Nun da sie sich ein wenig eingelebt haben, kommen wir zum erfreulicheren Teil des Abends“, grüßte Voldemort sie schnarrend, sodass sie zusammenzuckten. James, weil er wirklich Angst hatte und Harry um den optimalen Eindruck zu erwecken.

„Was wollen sie?“, fragte Harry dann aber doch und sah auf. Tom sah dem Voldemort, den er aus seiner Zeit kannte, absolut nicht ähnlich. Vor ihm stand ein ansehnlicher Mann. Die dunkelblauen Augen strahlten heimtückisch und warnten vor Dummheiten.

„Informationen. Wer bist du und woher kommst du?“, fragte Voldemort kalt, was Harry lachen ließ. Hölzern brach es sich in der großen Halle.

„Ich bin Harry und ein ganz normaler Schüler Hogwarts. Aber mir scheint sie haben schon über mich nachgeforscht nicht?“, fragte Harry kühl und spürte James Hand an seinem Arm. Er schien ihn zurückhalten zu wollen, doch Harry musste dadurch. Nagini war nirgendwo zu sehen.

„Dir scheint niemand Manieren beigebracht zu haben, doch das lässt sich leicht ändern. Crucio“, sprach Voldemort schon fast nebensächlich. Harry hatte James Hand gerade noch abgeschüttelt und spürte im nächsten Moment Feuer durch seinen Körper lodern. Ihm entkam ein Keuchen und ein Wimmern, doch kein Schrei. Nie hatte er unter diesem Fluch geschrien und er würde jetzt nicht anfangen.

Als der Fluch gelöst wurde, atmete er schwer, sah aber wieder auf.

„Ich weiß, wer sie sind und wenn ich mich richtig informiert habe, dann hat man dir in der Jugend auch keine Manieren beigebracht. Da nehmen wir uns wohl nicht viel als Weisen“, grinste Harry frech und sah in zwei misstrauische blaue Augen. Scheinbar fragten sie sich, woher er das wissen wollte, doch er entschied sich zu einem weiteren Crucio, der Harry nach vorne auf die Knie fallen ließ.

„Auch noch lernresistent, wie mir scheint. Doch wir haben Zeit um das Spiel weiter fortzuführen. Und jetzt sag mir, was ich wissen will“, forderte Voldemort kalt, als er den Fluch erneut aufhob. Harrys Herz schlug unregelmäßig, zumindest fühlte es sich so an. Harry musste sich zurückhalten, er brauchte seine Kräfte noch und diese schienen bei jedem Folterfluch, aus ihm rauszufließen.

„Gut. Ich sag dir, was du wissen willst. Doch vorher will ich einen Beweis, dass ich auch wirklich Voldemort gegenüberstehe. Ich habe mal gehört, dass nur der Erbe Salazar Slytherin Parsel beherrscht. Es kann ja jeder sagen, dass er der dunkle Lord ist. Ich werde mein Wissen nur dem echten Lord preisgeben. Da kann ja jeder kommen und glaub mir. Mein Wissen willst du haben. Es könnte die Welt beeinflussen und deine Macht stärken“, grinste Harry breit und auffordernd.

Tom schien nachdenklich. So ein Angebot war natürlich verlockend, vor allem wenn dem Wissen wirklich eine so große Macht innewohnte.

„Du zweifelst an meiner Autorität“, stellte er fest und spielte mit seinem Zauberstab herum, richtete ihn erneut auf Harry und sprach erneut den unverzeihlichen. Diesmal aber warf sich James vor ihn und bekam den Fluch frontal ab. Er schrie sich die Seele aus dem Leib. Er war den Fluch einfach nicht gewöhnt und Harry bekam nur ganz kurz große Augen.

Es dauerte etwas, bis die Qualen endeten und James neben ihm zu Fall kam. Schwer atmend lag er neben ihm und versuchte sich hochzustemmen.

„Gut. Ungläubiger“, nickte Voldemort und zischelte etwas. Harry verstand ihn genau.

„Das beweist nichts. Das könnten selbst die Muggel genauso gut. Beweist es an einer Schlange, welche euch durch Parsel gehorchen müsste, wenn ihr es denn seid“, forderte Harry und erneut traf ihn ein Folterfluch nur diesmal viel stärker, da der Lord langsam wütend wurde.

„Unwürdiger“, zischte Voldemort, doch er rief auf Parsel nach Nagini. Harry keuchte noch immer, doch er stemmte sich neben James wieder auf.

„Sie kommt. Halt dich bereit“, wisperte Harry sehr leise zu seinem Vater, welcher nicht reagierte. Er wollte sich nicht verraten. Harry hoffte selber, dass er nach den ganzen Flüchen noch genügend Kraft hatte. Er wurde ja auch länger nicht mehr so gefoltert.

Es dauerte nicht sehr lang, bis er ein schleifendes Geräusch vernahm. Die Gryffendor sahen auf. James Augen weiteten sich schockiert und die Augen standen weit offen. Er hatte wohl nicht mit einer solch gewaltigen Schlange gerechnet. Hoffentlich, überlegte er sich das Beseitigen jetzt nicht noch anders.

„Nun, dann gib acht Ungläubiger“, zischte Voldemort und wendete sich an seine Schlange.

#Bläue diesem unwürdigen Bengel Respekt ein, aber lass ihn leben#, zischelte er Nagini zu, doch in diesem Moment gingen die Flügeltüren auf und der Lord gebot ihr nochmals Einhalt.

„Ich denke, ich bin doch nicht sonderlich an dir interessiert. Sollen sich meine Rekruten um euch kümmern“, lachte Voldemort kalt, während sich die Halle immer weiter füllte.

Harry atmete schwer und kniete weiter neben James. Diesem ging es nach einem Crucio nicht anders, doch sie blieben ruhig. Harry spürte Hunderte Augen auf sich, doch ein Augenpaar schien ihn ganz besonders zu mustern. Er ahnte, dass es das von Lucius sein musste, doch er betete, dass dem doch nicht der Fall war. Dieser sollte ihn nicht so sehen.

„Meine treuen Anhänger. Die Neuen in unseren Reihen werden sich genau wie die alten damals, heute beweisen müssen. Sind sie es würdig in diesen Reihen aufgenommen zuwerden? Wir werden es sehen. Narzissa Black, Lucius Malfoy, Gorge Crabbe und unser neuster Arow Parkinson. Kommt vor und zeigt mir, dass ihr diesen Menschen gegenüber kein Mitleid verspürt. Macht mit ihnen, was euch Spaß macht. Foltert sie, doch lasst sie noch Leben. Ich werde entscheiden wem die Ehre des Avadas gebührt“, sprach Voldemort feierlich und vier Gestalten setzten sich in Bewegung.

„Malfoy?“, keuchte James leise und schielte zu Harry rüber. Dieser kniff die Lippen zusammen. Er konnte es James jetzt nicht erklären, doch er sah zu den vier Gestalten auf. Sie hatten alle den Stab gezogen. Harrys Blick wanderte über die Masken, bis er Lucius blaue Augen fand. Sie schienen verzweifelt, weil er es nicht wollte. Doch er musste hier einfach gehorchen. Wenn nicht wäre auch er dran. Harry versuchte ihm mit seinen Blicken zu sagen, dass alles in Ordnung war.

Im nächsten Moment traf allerdings der Erste von Narzissa. Sie hatte Harry erkannt und sie war eifersüchtig auf ihn, weil er so viel Zeit mit ihrem Lucius verbrachte. Harry kniff die Augen zusammen und tastete in seinem Umhang nach seiner Rauchbombe. Es waren drei, die er damals von Fred und George bekommen hatte. Er hatte sie zufällig in seinem Umhang gefunden.

Als der Fluch abbrach, nutzte er die Zeit und warf die drei Rauchbomben. Sofort erfüllte starker Qualm die Hallen und brachte Unruhe unter die Todesser. Sie versuchten den Rauch sofort zu beseitigen, doch Fred hatte die Bomben mit einem Abwehrzauber versehen. Harry würde sich dafür küssend bedanken … vielleicht.

„Jetzt“, zischte Harry seinem Vater zu, welcher im nächsten Moment unter dem Tarnumhang verschwunden war. Harry zog seinen Zauberstab und war hinter einer Säule verschwunden. Mit einem Zauber öffnete er die Türen und gaukelte den Todessern vor, dass sie hinaus geflüchtet waren.

„Hinter her. Fangt die Blagen“, kreischte Voldemort in Voldemortmanier die auch Harry aus seiner Zeit kannte.

Als Harry plötzlich von hinten in starke Arme gezogen wurde, wollte er schon einen Fluch sprechen, doch die Stimme beruhigte ihn sofort.

„Ruhig. Ich bin es. Du musst hier weg“, wisperte Lucius leise und eindringlich, doch Harry schüttelte den Kopf.

„Erst wenn ich diesen Tyrann beseitigt habe. Ich hoffe, du kannst es mir verzeihen. Ich liebe dich Lucius und das wird sich nie ändern, ganz gleich, was du hier gezwungen wirst zu machen. Du bist keiner von denen“, wisperte Harry leise und löste sich aus den schützenden Armen.

„Ich werde sie ablenken, nur bitte … stirb nicht“, bat Lucius, schob die Maske etwas hoch und drückte Harry einen kurzen Kuss auf die weichen Lippen. Dann aber rannte er schon los und brüllte, „da. Sie sind beide raus in den Garten gelaufen.“

Zittrig griff Harry nach einem Schmerz und Aufputschtrank, die zum Glück schnell wirkten.

Harry war seinem Freund dankbar und sah sich aufmerksam suchend nach Voldemort um, doch dieser schien durch eine Tür hinter dem Thron verschwunden zu sein. Hastig sprach er einen Verschleierungszauber, der hier im Anwesen jedoch nicht wirkte. Innerlich fluchend schlich er sich also ohne zu der Tür und schielte hinein. Der Rauch war noch immer da, wurde aber langsam lichter.

Leise durchquerte er den Gang, bis er in ein Zimmer trat. Im nächsten Moment schleuderte ihn ein Fluch durch den Raum und ließ ihn leise schreien. Er war nicht wachsam genug gewesen.

„Kleine Ratte. Als ob du mich täuschen könntest. Du bist ein Nichts und es wird mir ein Vergnügen sein dich zu töten“, zischte Voldemort kalt und sprach den nächsten Fluch. Diesmal konnte Harry ein Schild beschwören.

„Was? Woher hast du deinen Stab?“, knurrte der Lord, doch Harry lachte nur kalt auf.

„Als würde ich den gleichen Fehler zwei Mal machen. Du hast mich noch nie besiegen können und jetzt erst recht nicht. Dein letztes Stündlein ist gekommen“, zischte Harry und sprach einen schwarzmagischen Fluch, doch Voldemort wich aus. Harry setzte nach. Fluch um Fluch zischten durch den Raum. Harry suchte ab und zu Schutz hinter allem, was im Raum stand. Vasen, Schränke, Tische, Stühle, Sessel. Was auch immer er fand.

„Du wirst diesen Tag nicht überleben, Bengel“, schrie der Lord kalt und traf Harry immer mal wieder. Dieser merkte, dass der Aufputschtrank langsam aber sicher nachließ. Harry durfte nicht aufgeben, nicht nachlassen.
 

James war der Schlange unter seinem Tarnumhang gefolgt. Sie war riesig, das hatte er wirklich nicht erwartet, doch er würde das schon schaffen. Er musste nur aufpassen, dass sie ihn nicht witterte. Leise und vorsichtig schlich er hinterher. Sie verschwand in einem Seitenraum, sodass er sich an Voldemort vorbei schlich und das Zimmer betrat, ehe die Tür hinter ihm zuknallte.

Es war verdammt dunkel hier drin. Innerlich fluchte er, doch das Zimmer hatte Fenster. Viel Licht kam nicht heran. Er konnte nur die Umrisse der Bestie sehen.

Er schlich sich näher heran und hatte den Basiliskenzahn gezogen. Wachsam hielt er ihn erhoben. Er konnte das. Er würde es schaffen, doch das zischelnde Luftholen ließ ihn erstarren.

#Ich rieche dich, Mensch#, zischte sie, was James nicht verstand, doch er ahnte, was los war. Er stieß sofort mit dem Zahn zu und hoffte beim ersten Mal zu treffen. Er wusste, dass Harry gesagt hatte, dass er verschwinden sollte, wenn sie ihn witterte. Doch wenn er verschwand, was würde dann sein Sohn tun? Wie würde es diesem ergehen? Ganz sicher würde er sterben.

Nagini reagierte schnell und schlug James mit ihrer Schwanzspitze den Zahn aus der Hand, ließ ihn dadurch zurücktorkeln. Wenigstens der Tarnumhang war nicht runtergerutscht, sodass James schnell zur Seite huschte und seine Waffe suchte. Diese entdeckte er im Schatten von Naginis Kopf.

Was sollte er denn jetzt tun? Da kam er doch nie ran? Er war vielleicht ein guter Sucher mit grandiosen Reflexen, doch Todessehnsucht hatte er trotzdem keine.

Wie konnte er die Schlange nur umbringen? Er musste Harry helfen, er musste einfach.

Wütend über seine nicht sehr große Vorsicht und das er den Zahn verloren hatte, ballte er die Hände zu Fäusten. Gerne würde er jetzt Lily oder Remus lauschen. Die wussten immer weiter.

Hastig riss er den Kopf hoch und sprang im letzten Moment zur Seite. Nagini hatte seine Fährte. Scheiße.
 

Lucius war hinausgerannt und war froh, dass die Todesser ebenfalls diesen Weg eingeschlagen hatten. Es war die einzige Möglichkeit um Harry genügend Zeit zu verschaffen. Die Todesser, welche draußen suchten, merkten den Schwindel ziemlich schnell und umkreisten Lucius. Sie wussten, dass er die Richtung gebrüllt hatte.

„Du hast uns in die Irre geführt Lucius und so was soll mein Verlobter sein“, kreischte Narzissa und richtete ihren Stab auf den blonden.

Lucius war eindeutig schneller und hatte sie außer Gefecht gesetzt, doch in diesem Moment spürte er einen Schneidefluch von hinten. Er traf ihn direkt im Rücken und ließ ihn vor Fliegen. Kein Laut entkam Lucius Lippen. Er wäre kein Malfoy, wenn er Schmerzen nicht aushalten würde.

„Du bist nicht mein Sohn, du bist eine Schande und ein Verräter. Erste und zweite Kompanie wieder rein. Ihr unterstützt den Lord“, rief Lucius Vater, welcher eiskalt auf seinen Sohn runter sah.

„Die dritte Kompanie sucht im Haus nach den Opfern des Lords“, wies er weiter an und deutete mit seinem Zauberstab auf Lucius. Dieser kniff die Lippen zusammen und riss sich die Maske vom Gesicht.

„Wenn es heißt, das ich den beschützen kann, den ich liebe, dann soll es so sein. Dann bin ich wohl ein Verräter, … Vater“, spuckte er dem Mann entgegen, welcher ihm nie ein guter Vater war. Ein Ausbilder ja, aber nie ein Vater.

„Wie du es wünschst“, sprach der blonde Mann und sprach einen tief schwarzmagischen Fluch aus. Lucius Augen weiteten sich, als er ihn erkannte. Er versuchte im letzten Moment zur Seite zu springen, doch er wurde am rechten Bein erwischt.

Sofort loderten grüne Flammen an seinem Bein auf und ließen den sonst so beherrschten Lucius Malfoy aus vollem Hals, vor Schmerzen schreien.

Ein so schwarzmagisches Feuer konnte nicht einfach gelöscht oder im Wasser erstickt werden.

Lucius hatte Todespanik und wälzte sich verzweifelt auf dem Boden hin und her doch das Feuer griff langsam auf sein gesamtes rechtes Bein über. Vom Knie nach unten zu den Waden und hoch zum Oberschenkel.
 

James wich immer wieder aus, während sein Herz vor Angst aus seiner Brust springen wollte. Nie hatte er sich in so einer Situation befunden und nie gedacht so etwas mal erleben zu müssen. Klar. Er wollte schon immer Auror werden und das war gewiss auch nicht ungefährlich, doch hierauf war er einfach nicht vorbereitet. Er hatte nicht mal seinen Zauberstab um sich zu wehren. Die Schlange selber lag mittlerweile auf dem Basiliskenzahn drauf. Jetzt kam er da nicht mehr dran.

Es musste doch einen anderen Weg geben. Hastig ballte er beim nächsten Sprung die Hände zu Fäusten und spürte urplötzlich etwas verdammt Schweres in seiner Tasche. Dort war auch das Säckchen mit den Tränken. Hastig griff er danach und öffnete es. Ziellos streckte er die Hand hinein und stieß auf etwas Hartes.

Erneut musste er Naginis Maul ausweichen. Er umgriff hastig den fremden Gegenstand im Säckchen und zog daran. Es löste sich nur langsam, doch er erkannte schnell, dass er einen Schwertgriff in der Hand hatte. Egal wie dunkel es war. Es musste einfach ein Schwert sein und hoffentlich das Richtige.

Hastig zog er es ganz heraus und musste dafür den Tarnumhang runter reißen. Mit dem Umhang würde er nicht zuschlagen können. Nun sah Nagini ihn zwar direkt, doch es würde jeden Moment entschieden sein. Einer von ihnen würde überleben, vielleicht auch keiner, doch James hoffte, dass er heil aus der Sache raus kam.

„Na komm her du Mistvieh. Bringen wir es hinter uns“, knurrte James und stellte sich breitbeinig hin um einen festen Stand zu haben. Nagini ließ sich das nicht noch mal sagen und stürzte sich auf ihn, schlug auch zeitgleich mit ihrem Schwanz.

James sprang dem Teil aus dem Weg und wehrte das giftige Maul mit der Klinge ab. Geschickt hieb er nach ihr, doch er verfehlte sie. Mühsam rollte er sich aus dem Weg und setzte mit dem Schwert nach, doch er traf nur ihr Hinterteil und riss es ihr sauber auf.

Wütend zischte Nagini auf und schnappte nach ihrem Opfer. James lag auf dem Rücken und starrte auf das riesige Maul, das ihm immer näherkam. Er glaubte, dass sein Herz aussetzen würde, und stieß im letzten Moment die Hand hoch.

Fest kniff er die Augen zusammen und wartete auf Schmerzen oder irgendetwas Unangenehmes, doch nichts. Da war nur das zischelnde Geräusch über sich. Mehr war da nicht. Vorsichtig öffnete er ein Auge, doch das war ein Fehler gewesen. In genau diesem Moment tropfte etwas in sein Auge. Seine Sicht wurde im dunklen des Zimmers ganz rot und sein Auge brannte schmerzhaft auf. Dennoch hatte er es gesehen. Das Schwert steckte tief im Maul der Schlange und hatte sich durch ihren Kiefer gebohrt. Da sie sich nicht rührte, nahm er an, dass er mindestens ihr Hirn erwischt hatte.

Mühsam und das schmerzende Auge geschlossen, zog er sich unter Nagini hervor und trat sie mit dem Fuß zur Seite. Er ergriff das Schwert und zog es aus ihrem Maul heraus, aber nur um sofort nachzusetzen. Er hob das Schwert und schlug ihr den Kopf ab. Er wollte auf Nummer sicher gehen und keine bösen Überraschungen erleben.

Erst dann eilte er zu der Tür und öffnete sie. Gerade so wich er einem Fluch aus.

„Harry jetzt. Die Schlange ist Tod“, brüllte James und schloss die Tür lieber wieder, um nach seinem Tarnumhang zu suchen. Er musste hier raus. Der laute Schrei, der eindeutig von außerhalb des Manors kam und trotzdem so kraftvoll und von größter Pein sprach, ließ ihn erschaudern.
 

Harry, welcher erneut einem Fluch auswich, war verdammt erleichtert, als er James Ruf vernahm, erstarrte jedoch, als er den Schrei hörte. War das … war das Lucius gewesen? War ihm etwas passiert?

Voldemort lenkte ihn mit einem erneuten Fluch ab, sodass Harry in diesem Moment ans Fenster sprang und hinaus schielte. Von weiten sah er eine grüne Flamme lodern, aber das war auch schon alles. Der Schrei schien nicht abebben zu wollen.

„Oh. Wie ich sehe, gefällt dir der Knochenfresser Fluch. Das Feuer wird sich durch die Haut bis auf die Knochen durchfressen und das schöne dabei. Das Opfer bekommt alles mit, bis er zu Asche zerfällt und so schön, wie der da draußen schreit, denke ich, wird es ein Malfoy sein. So stolz sie auch sind, aber wenn sie anfangen zu schreien, dann richtig“, lachte Voldemort gnadenlos, was Harry eiskalt den Rücken runter lief.

Er konnte Lucius, sollte es dieser sein, nicht retten, weswegen er sich Voldemort zuwendete. Er glaubte, in diesem Moment vor Hass zu platzen. Dieser widerliche Mistkerl.

„Ich bring dich um. Ich bring dich um“, schrie Harry zornig und stürzte sich auf den Mann vor sich. Drei Schilde später hatte er mit der Faust ausgeholt und traf auf den Kiefer des anderen. Dieser war ziemlich überrascht, sprach aber trotzdem einen weiteren Spruch, welcher Harry zurückprallen ließ. Voldemort setzte sofort nach und kniete über Harry.

In diesem Moment verklang der Todesschrei, doch dafür wurden Kampfgeräusche laut.

„Wie mir scheint, ist der Malfoy nur noch Asche und wir haben Gäste. Du wirst verstehen, dass ich nicht weiter mit dir spielen kann“, damit presste er Harry den Zauberstab gegen die Stirn. Ganz genau auf die Stelle, wo die Blitznarbe war.

Im gleichen Moment presste Harry seinen eigenen Zauberstab in Toms Bauch.

„Du kannst mich nicht umbringen ICH lebe ewig“, lachte Tom nur unbeeindruckt, doch Harrys Grinsen wurde breiter.

„Ist dem so? Dein Tagebuch habe ich mit einem Basiliskenzahn durchstochen und mit eben diesem auch das Diadem von Rowena Rawenclaw zerstört. Mein Vater war gerade bei deiner Schlange und hat sie ins Nirvana geschickt. Jetzt rate, was das für deine Seele bedeutet.“ Harrys Grinsen wich keine Sekunde, dafür wurde Tom jedoch verdammt blass.

„Meine ...“, doch da brach Tom ab.

„Genau. Deine Hokruxe sind vernichtet und dich kann nun nichts mehr vor dem Totenreich retten. Ich habe es dir schon vorhin gesagt. Du hast mich noch nie besiegen können und fängst jetzt nicht damit an. Ich bin Harry James Potter, Sohn von James und Lily Potter und komme aus der Zukunft, wo ich dich bereits einmal vernichtet habe. Schmor in der Hölle Tom Vorlost Riddle. Avada Cedavra“, zischte Harry und ein grüner Strahl schoss aus seinem Zauberstab.

„Avada Cedavra“, zischte Voldemort im gleichen Moment und traf Harry an der Stirn.

Harry sah nur noch grün, ehe ihm im nächsten Moment schwarz vor Augen wurde und das Letzte, was er hörte, war sein Name aus dem Mund seines Vaters.

21

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 21 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg [link href="http://sandra-blacks-world.blogspot.de/,"]http://sandra-blacks-world.blogspot.de/,[/link] Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

„Harry, … Harry, ...“, immer wieder, versuchte dieser Name zu ihm durchzudringen. Harry verstand nicht, was das sollte. Was war das für ein Name? War es seiner? Aber wieso rief man ihn? Er fühlte sich gerade so wohl hier, wo er war.

Was war geschehen? Er erinnerte sich nur noch an ein hübsches Gesicht inmitten eines grünen Lichtes. Die Augen waren immer leerer geworden, bis ihm die Sinne schwanden.

War das nicht Voldemort gewesen? Hatte er ihn getötet? Aber er spürte, dass auch er erwischt worden war. Also war er Tod? Im Himmel?

Er glaubte nicht das er für sein Leben und seine Taten in die Hölle kommen würde. Oder vielleicht doch? Vielleicht würde ihn der Tod an Voldemort ins Fegefeuer geleiten, aber es fühlte sich nicht so an.

Es war alles mollig warm um ihn herum. Alles weich und gemütlich. Er fühlte sich gut.

„Harry“, erneut dieser Name, aber diesmal wusste er, dass es der Seine war. Wer rief ihn da? Angestrengt versuchte er, seine tonnenschweren Augen zu öffnen. Kein Wunder, wieso es hier so dunkel war.

„Da seht ihr, … ich wusste, ich bin nicht verrückt, … Harry“, rief die weibliche Stimme erneut aus und warme Hände fanden ihren Weg auf seine Wange, wo sie ihn streichelten. Harry gefiel das verdammt gut, sodass er weiter versuchte, seine Augen zu öffnen und siehe da, ein heller Lichtstreif war zu erkennen.

„Genau. So ist es gut. Mach die Augen auf“, drang eine männliche Stimme an sein Ohr, jedoch von der anderen Seite als vorher. Etwas Warmes schloss sich um seine Hand, weswegen Harry leicht zudrückte und die Augen ganz öffnete. Sein Blick war mehr als verschwommen.

Brauchte er nicht eine Brille?

„...r...l...e...“, entkam es Harry nur unverständlich und hilflos.

„Shh. Nicht reden. Du bist im St. Mungo Hospital“, wisperte die weibliche Stimme neben ihm. Er versuchte sie zu fokussieren, sah aber nur rotes Haar.

„Mom?“, krächzte Harry und spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Sein Sentimentalitätslevel war im untersten Keller.

„Ich bin hier, Harry und dein Dad auch“, sprach sie zärtlich, während Harry die Augen wieder zu fielen.

Betrübt aber auch glücklich sah Lily zu James auf der anderen Bettseite rüber. Harry war nach einer Woche endlich wieder aufgewacht.

James, welcher einen Verband um sein rechtes Auge trug, erwiderte ihr Lächeln. Er griff nach ihrer Hand und streichelte zärtlich drüber.

„Er ist wieder wach … verdammt, ich hatte solche Angst um euch beide“, schluchzte Lily dann aber doch, sodass James aufstand und zu ihr herum kam. Fest zog er sie in ihre Arme und streichelte zärtlich ihr rotes, buschiges Haar.

„Wir sind ja hier und wir leben alle noch. Shh … bitte nicht weinen. Du weißt doch, wie schwach mich deine Tränen machen“, wisperte er ihr sanft ins Ohr, während er ihr Halt gab.

Er sah nicht mal auf, als Sirius und Remus ins Zimmer kamen. Sie hatten ihnen etwas zu trinken organisiert und sahen die beiden etwas ratlos an.

„Er war wach“, erklärte James knapp, worauf Lily erneut schluchzte und Remus schnell verschwand, um einen Heiler zu erwischen.
 

Harry wusste nicht genau, wie viel Zeit vergangen war, bis er seine Augen erneut öffnete. Ihm war verdammt kalt. Er fror wie Espenlaub und vernahm im nächsten Moment ein schnelles Piepen.

„Oh mein Gott. Er hat einen Kreislaufkollaps“, schrie eine Hexe und schwang ihren Stab. Es benötigte Zeit, bis sie Harry stabilisiert hatten.

James hatte Lily aus dem Krankenzimmer rausgebracht und überließ seinen beiden Freunden die Aufsicht über seinen zukünftigen Sohn. Vor sich entdeckte er in diesem Moment auch Rose und Charls Potter, die auf sie zustürmten. Sie waren nur daheim gewesen, um für James und Lily Wechselsachen zu besorgen. Sirius und Remus wollten sie heute wieder mitnehmen, entschieden sich bei dem Anblick jedoch um und nahmen Lily ebenfalls mit.

James versprach ihr, ihr sofort Bescheid zu geben, wenn etwas sein sollte.
 

Harry fühlte sich, als würde er auf Wolken schweben. Was war los? Hatte er nicht gerade noch seine Mom gesehen? Sie hatte ihm versichert, dass auch sein Dad da war. Nur wieso fühlte er sich jetzt so seltsam leicht? Es beunruhigte ihn irgendwie, weswegen sein Atem schneller wurde. Er riss die Augen auf, doch er sah nichts klar, was ihn panisch werden ließ.

„Ruhig, Harry“, erklang es neben ihm so vertraut. Er wurde in zwei starke Arme gezogen, die ihm Halt versprachen und ihm Geborgenheit schenkten. Bevor die Heiler reinkommen konnten, hatte sich sein Atem wieder beruhigt. Er schmiegte sich schwach in James Arme.

„Er braucht unbedingt eine Brille“, meinte James ernst zu einem Heiler, welcher einen Diagnose- und Kontrollzauber sprach.

„Es wird besser sein, die Augen zu richten. Wir können nicht jederzeit sofort zur Stelle sein und ein weiterer Anfall kann gefährlich werden“, erklärte der Heiler, sodass James nickte, doch er war nicht Harrys Vormund und durfte es nicht entscheiden. Nur Verwandte durften es. Doch wie sollten sie das klären? James kontaktierte sofort seinen Vater und erklärte diesem die Sachlage. Dieser versprach direkt ins Ministerium zugehen und es zu regeln.

Wenig später wurde die Behandlung an Harrys Augen eingeleitet.

James blieb die ganze Zeit neben ihm sitzen und versuchte so wenig wie möglich zu stören.
 

Als Harry das nächste Mal wach wurde und die Augen öffnete, konnte er zu seiner Verwirrung alles klar sehen. Müde drehte er den Kopf und erblickte einen schlafenden James mit dem Kopf auf seinem Bett und dem Po auf dem Stuhl. Wie spät war es?

Harry hob eine Hand und rieb sich müde über den Kopf, ehe er sich vorsichtig aufsetzte und die Beine unter dem Bett hervor schob. Gerade wollte er aufstehen, als die Tür aufging und eine Heilerin hereinkam. Der Alarmzauber war direkt losgegangen, als Harry sich aufgesetzt hatte.

„Guten Morgen Mr. Potter. Es ist schön, das sie wach sind, doch sie sollten noch liegen bleiben. Ich werde sie nun untersuchen“, sprach sie freundlich und Harry zögerte.

„Kann ich vorher auf die Toilette?“, fragte Harry mit kratziger Stimme und wenigstens das wurde ihm erlaubt. Als er wieder im Bett lag, war auch James schon längst wieder wach und schien ziemlich erleichtert. Die Heilerin sprach einen Zauber um Harrys Werte zu erfahren und wirkte zufrieden.

„Sehr schön. Es geht bergauf mit ihnen. Wenn sie weiter so machen, können wir sie in ein bis zwei Wochen entlassen, doch erst einmal sollten sie etwas essen. Eine Hauselfe wird ihnen gleich etwas bringen. Morgen wird ihr persönlicher Arzt vorbeikommen und all ihre Fragen beantworten“, sprach sie und verschwand aus dem Krankenzimmer. Die Hauselfe kam wenig später mit einem leichten Essen.

Harry dagegen sah zu James rüber, der bis jetzt noch nichts gesagt hatte.

„Was ist passiert?“, fragte Harry deswegen endlich, fing aber an zu essen. Ihm war, als hätte er etwas Wichtiges, nach dem Kampf gegen Voldemort, vergessen

„Erinnerst du dich nicht mehr?“, fragte James dagegen und ließ sich mustern.

„Ich weiß, dass wir bei Voldy waren, du Nagini niedergestreckt hast und ich Voldemort umgebracht habe. Aber was dann?“, fragte Harry zurück und blieb an James Verband hängen, weswegen er fragend hinzufügte „und was ist mit deinem Auge geschehen?“

„Kriegsverletzung. Ich bin etwas unvorsichtig gewesen. Das Blut der Schlange ist in mein Auge getropft. Die Ärzte meinen, dass auch ihr Blut giftig war, aber nicht lebensbedrohlich. Wenn ich Pech habe, verlier ich nur mein Augenlicht, wenn ich Glück habe, passiert gar nichts“, grinste James, doch Harrys betrübter Blick wischte es ihm schnell aus dem Gesicht.

„Aber jetzt zu dem, was passiert ist. Alles weiß ich nicht. Als ich in das Zimmer kam, wo du gekämpft hattest, spracht ihr gerade den Todesfluch. Alle beide. Der dunkle Lord hat es nicht überlebt und ich hatte schon ziemliche Angst um dich, doch zu meinem erstaunen habe ich noch einen schwachen Puls bei dir gefühlt. Keine Ahnung, wie du das überleben konntest. Dann kamen einduzend Auroren hereingestürmt. Sie haben uns hier hergebracht. Von Sirius habe ich erfahren, dass er einen Brief von Malfoy erhalten hat. Indem schrieb er, dass sie Hunderte Auroren, für einen Angriff auf den Landsitz vom dunklen Lord, animieren sollten. Als Lokalisationshilfsmittel lag eines seiner Haare dabei. Es war schwer das Ministerium zu überzeugen, doch bei Dad ist nichts unmöglich, vor allem wenn seine Kinder in Gefahr sind. Sie haben also gerade noch rechtzeitig angegriffen und fast alle Todesser eingefangen. Viele konnten zwar fliehen, aber na ja. Die fangen sie auch noch ein“, erzählte James ruhig, während Harry immer mal wieder etwas aß.

Harry runzelte die Stirn. Irgendetwas fehlte ihm doch noch bei dieser Erzählung. Leider fiel es ihm partout nicht ein und bekam sogar Kopfschmerzen deswegen. Seufzend gab er das Grübeln auf und schob das restliche Essen beiseite.

„Und die Ärzte haben nicht herausgefunden, warum ich überlebt habe?“, fragte Harry vorsichtig nach und fuhr mit einer Hand nachdenklich durchs Haar, ehe er stockte.

Die Finger wanderten tiefer und über sein Ohr. Da fehlte doch was. Er hob die andere Hand zum anderen Ohr, doch da war auch nichts.

„Wo ist mein Ohrring?“, fragte Harry und schielte zu James rüber.

„Dein Ohrläppchen war ziemlich tief eingerissen. Sie haben es genäht und es war zu der Zeit auch schon kein Ohrring mehr drin. Die Stelle auf der Stirn, wo deine Narbe war, mussten sie ebenfalls Nähen. Der Todesfluch hat dir die Stirn zerfetzt. Zudem mussten wir deine Augen richten lassen. Du hast ziemlich häufig hyperventiliert, wenn du denn mal kurz wach warst. Brauchst also auch keine Brille mehr“, seufzte James.

Harrys Mund stand halb offen, bei dem was er erfuhr. Konnte es sein, dass Voldemort seinen zukünftigen Seelenteil getötet hatte und er deswegen überlebte? Vielleicht hatte Lucius Schutzzauber ihn zusätzlich beschützt …, „Lucius“, entkam es ihm hektisch.

„Was ist mit Lucius. Ich habe ihn doch schreien gehört“, fragte Harry sofort aufgebracht, während sein Herz einen schmerzhaften Satz machte.

„Was ist mit ihm. James. Sag es mir … bitte Dad“, bat Harry ihn eindringlich und ignorierte die Flecken, die seine Sicht zu verschwimmen drohten. In diesem Moment kam eine Heilerin hereingelaufen.

„Mr. Potter. Sie müssen sich beruhigen, sonst muss ich ihnen einen Beruhigungstrank geben. Aufregung ist in ihrem Zustand schädlich“, mahnte die Heilerin und sah James strafend an, weil dieser ihren Patienten aufregte.

„Bitte. Was ist mit Lucius Malfoy?“, fragte Harry erneut und diesmal an die Medihexe, welche verwundert schien.

„Das fällt unter medizinische Schweigepflicht, aber seien sie unbesorgt. Er lebt“, meinte sie streng und reichte Harry doch einen Beruhigungstrank, denn Harry aber nicht wollte.

„Bitte. Trink ihn. Ich werde mich nach ihm erkundigen“, versuchte es auch James und zu seiner Erleichterung kam Harry nach.

„Ihm darf nichts passiert sein. Er hat uns trotz aller Gefahr, in die er sich selber gebracht hat, geholfen“, wisperte Harry, ehe er einfach einschlief.
 

James seufzte tief auf, als er Harry noch einen Moment beobachtete. Doch dann sah er zu der beschäftigten Medihexe auf.

„Bitte. Könnte ich etwas über Mr. Malfoy erfahren? Er liegt doch auch hier im St. Mungo“, fragte James freundlich und bekam einen abschätzenden Blick.

„Wie bereits gesagt, das fällt unter die Schweigepflicht. Wir dürfen ihnen keine Auskunft über andere Patienten geben“, erwiderte sie ernst und verließ das Krankenzimmer.

„Dumme Hexe“, knurrte James. Als wenig später Sirius und Remus hereinkamen, hatte sich schon eine Idee in seinem Kopf geformt.

„Tatze? Ich brauche deine Hilfe“, war das Erste, was die beiden Rumtreiber empfing und beide sahen einander erstaunt an.

„Du klingst, als hättest du vor, eine Regel zu brechen“, stellte Remus fest und ließ sich auf einem Stuhl neben dem Bett nieder.

„Genau das habe ich. Harry war heute früh wach und hat nach Malfoy gefragt. Die Heiler wollen mir nicht antworten, also müssen wir selber nachschauen. Moony? Du bleibst bei Harry. Ich will ihn nicht alleine lassen, wenn er wieder wach wird. Tatze? Komm“, murmelte James und griff nach seinem Tarnumhang. Er hatte ihn zum Glück nicht auf Riddle Manor vergessen, sondern eingepackt.

„Bis gleich“, nickten sie Remus zu und verschwanden unter dem Umhang. Der Wolf seufzte tief auf und sah auf den schlafenden jungen Mann.

„Du bist einmalig. James würde wohl alles für dich tun“, wisperte Remus zögernd, ehe er lächelnd hinzufügte „wir alle würden alles für dich geben.“
 

Sirius und James schlichen unbemerkt an Patienten, Medihexen und Besuchern vorbei. Immer wieder sahen sie in die Krankenzimmer, wo sie vorbei kamen, doch nirgendwo fanden sie den blonden Haarschopf. Sie waren sich beide sicher, dass er irgendwo im Mungo war. Es dauerte fast zwei Stunden, bis sie die Krankenzimmer abgeklappert hatten. Blieb also nur die Intensivstation über.

„Denkst du echt, der ist da drin?“, fragte Sirius leise und starrte auf die Glastür, die sie von der Intensivstation trennte.

„Ja. Ich denke schon. Sonst war der hier ja nirgendwo. Aber wenn er da wirklich liegt, dann steht es bestimmt nicht gut um ihn“, erwiderte James und schluckte hart. Hastig wichen sie beide zur Seite. Ein Besucher ging gemächlichen, jedoch sehr steifen Schrittes an ihnen vorbei.

Ein Besucher für jemanden auf der intensiv. Hastig huschten sie hinter der Frau hinein und sahen mal hier, mal da in die Zimmer.

Sirius Blick wanderte jedoch wieder zu der steifen Frau, der sie gefolgt waren. Sie kam ihm bekannt vor. Wer war sie? Sie schien schon älter, blondes Haar, runzlige Haut, blaue Augen, abgetragene Kleidung. So jemanden kannte er nicht und doch …

„Lass uns der da folgen“, wisperte er James zu, der ihn verwirrt ansah, jedoch nickte.

Die Frau betrat wenig später eines der Zimmer. Gerade noch rechtzeitig konnten die beiden hinein huschen, als die Tür auch schon wieder zu war.

Auf dem Bett lag eine glatzköpfige, verbrannte Person. Eine Kugel schwebte über dem Bett und zeigte die Körperfunktionen an.

James spürte sofort tiefes Mitleid mit der Person. Überall konnte man die schweren Verbrennungen erkennen. Im Gesicht waren sie nicht mehr so schlimm. Doch wie es am restlichen Körper aussah, das wollte er auch nicht wissen.

„Du warst ein sehr unartiger Sohn gewesen“, wisperte die Frau, die neben dem Bett stand, und zog eine Phiole aus der Tasche. Es war eine giftgrüne Flüssigkeit.

„Du hast uns Verraten und unserem Namen Schande bereitet. Dabei hattest du die beste Erziehung genossen. Doch ich werde diesen Fehler korrigieren, Sohn. Schande hat in unserer Familie keinen Platz und so auch du nicht. Dein Vater in Askaban wird zufrieden sein, wenn er von deinem Tod erfährt und bald wieder nach Hause zurückkehren“, sprach die Besucherin und öffnete die Phiole um sich runter zu beugen.

Sirius und James starrten sie wie eine Erscheinung an, ehe Sirius hastig seinen Zauberstab zog, unter dem Umhang vorsprang und eine Ganzköper-Klammer sprach. Die Frau hatte die Augen erstaunt aufgerissen, fiel jedoch zur Seite und ließ die Phiole fallen. Diese ergoss sich teils über ihre Hand. Sofort stieg qualm auf. Die Hand ätzte langsam weg. Hastig war auch James vorgesprungen und versuchte die Flüssigkeit zu entfernen, doch es klappte nicht, sodass er hastig einen Heiler rief.

Dieser war zwar verwirrt, sah aber sofort was los war und kümmerte sich um sie, ehe er die jungen Männer zur Rede stellte. Sie sagten ihm alles, was sie gehört hatten. Dass man die verbrannte Person im Bett umbringen wollte und sie nur reagiert hatten.

„Da habt ihr gerade noch rechtzeitig eingegriffen. Das Gift hätte Mr. Malfoy wohl den Rest gegeben“, seufzte der Heiler und sah in zwei geschockte Augenpaare.

„Das ist Malfoy? Lucius Malfoy?“, fragte Sirius und deutete auf den Patienten im Bett.

„Ja. Aber nun müsst ihr hier raus. Mr. Malfoy benötigt alle Ruhe, die er kriegen kann, um wieder zu genesen“, nickte der alte Heiler.

„Kriegt er denn überhaupt Besuch? Besuch von geliebten Personen treibt die Genesung von Patienten voran, hab ich mal gelesen“, fragte James ernst, da er sich so schnell nicht abwimmeln lassen wollte.

„Ich denke nicht, dass man ihn besuchen kommt. Seine Eltern werden verurteilt. Zumindest von dessen Vater stand es im Propheten und die restliche Verwandtschaft wird wohl nicht so begeistert von ihm sein“, antwortete der Heiler und schob die beiden hinaus. Er fragte gar nicht erst, wie sie hier unbemerkt rein gekommen waren, denn dafür hatten sie ja ein Patientenleben gerettet.

„Und was ist mit seinem Partner? Darf der Malfoy denn besuchen?“, fragte James erneut und sah in verwunderte Augen.

„Partner?“

„Ja. Sein Lebenspartner, seine Beziehung, sein zukünftiger?“, nickte Sirius zustimmend.

„Ich denke, dagegen wird nichts sprechen. Gebt mir den Namen und ich setzte ihn auf die Besucherliste für Mr. Malfoy, aber … er darf maximal eine Stunde am Tag besuch haben. Sein Zustand ist stabil, doch wir wollen ja keinen Rückfall erleiden“, nickte der alte Heiler.

„Wunderbar. Harry James Potter, wird ihn dann besuchen kann. Vorausgesetzt die Medihexe lässt ihn endlich mal aufstehen“, seufzte James frech, was auch den Heiler schmunzeln ließ.

„Bereitet ihn am besten etwas darauf vor, wie Mr. Malfoy jetzt aussieht. Nicht, dass er vor Schock noch etwas Dummes tut.“ Damit war der Heiler verschwunden und auch die Rumtreiber gingen zurück auf Harrys Patientenzimmer.

„Habt ihr ihn gefunden?“, wurden sie sofort von Remus begrüßt, welcher sofort die betrübten Gesichter bemerkte und Sirius die Hand entgegen streckte. Dieser nahm sie an und ließ sich von Remus umarmen.

„Wir haben ihn gefunden, aber er sieht echt … mies aus“, erwiderte James und Sirius erklärte es Remus, welcher ziemlich geschockt war. Sirius drückte den jungen Mann einfach an sich ran und küsste sanft dessen Stirn. Noch nach der Nacht, wo sie sich mit Lucius ausgesprochen hatten, hatten die beiden über Remus Neigung gesprochen und Sirius versprach, es wenigstens zu versuchen, auch wenn er sich nicht sicher war, ob es das war, was er für seine Zukunft wollte.

„Wir werden Harry vorsichtig auf den Anblick vorbereiten müssen“, murmelte Remus und sah wie auch die anderen, zu dem Schlafenden hinüber.

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Lucius Q.Q

22

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 22 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg [link href="http://sandra-blacks-world.blogspot.de/,"]http://sandra-blacks-world.blogspot.de/,[/link] Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Jetzt stand er hier. James, Sirius und Remus hatten ihn vorbereiten wollen, doch der Anblick war schrecklicher als gedacht. Sie hatten ihm gesagt, dass Lucius schreckliche Verbrennungen hatte und Sirius hatte auch angemerkt das ihm die Glatze recht gut stand, doch es zu sehen, war etwas anderes als es zu hören.

Vorsichtig setzte er sich neben Lucius auf das Bett und hatte dafür die Decke beiseitegeschoben. Seine Augen wanderten über das leblose Gesicht. Nach Aussagen des Heilers waren die Verbrennungen schon sehr gut zurückgegangen. Er hatte ihm auch erklärt, was passiert sein musste.

Der Knochenfresserfluch hatte sich von dessen rechtem Bein aus, an dem Körper entlang gefressen und auch kurz das Gesicht erreicht. Aus Erzählungen habe Dumbledore, welcher ebenfalls unter den Auroren gewesen war, das Feuer vernichtet und so Lucius Leben im letzten Moment gerettet. Warum der Hogwartsdirektor dabei war, war Harry schleierhaft, doch er war ihm dankbar.

Zusätzlich hatte man aber auch gesagt, das ein mächtiger Schutzzauber, ausgehend von Lucius Ohr, das Feuer verlangsamt hatte, sodass die Hilfe überhaupt erst rechtzeitig da sein konnte.

Der Endkampf war jetzt schon fast zwei Wochen her. James hatte den Verband am Auge von Heiler entfernt bekommen, doch es gab keine Hoffnung. Dessen Auge war blind, doch Lily hatte ihm geschworen, dass es sie nicht stören würde.

Harry erinnerte sich noch gut daran. Es war ja erst vor wenigen Stunden gewesen. Sie war auch schrecklich erleichtert, als sie Harry endlich wach angetroffen hatte.

Ihm selber ging es von Tag zu Tag besser. Die Heiler konnten sich sein Überleben zwar nicht erklären, doch sie nahmen es als Wunder hin. Nun war er also wieder der Junge der Überlebte. Nun ja. Warum auch nicht. Den Titel hatte er ganz gewiss nicht vermisst.

Aber jetzt?

Zögernd streckte er die Hand nach Lucius aus. Vorsichtig als würde dieser jeden Moment zerbrechen, fuhr er über dessen Nasenrücken zu der etwas knittrigen Wange. Sofort verbat sich Harry, das Schluchzen in seiner Kehle freizulassen und schluckte es entschieden runter. Es war jetzt keine Zeit. Er musste für Lucius stark sein.

Zitternd sank seine Hand zur Decke, welche er vorsichtig beiseiteschob. Der gesamte Körper war in einen Zauber gehüllt, dass weder Dreck noch die Bettdecke gegen die Wunden kamen und auch kein Verband benötigt wurde. Wie hieß es so schön? Wunden heilten an der Luft am besten. Trotzdem sah Harry überall spuren von einer Tinktur.

Harry wurde bei dem Anblick übel. Überall schien die Haut geschmolzen. Am schlimmsten war es auf der gesamten rechten Seite, doch das rechte Bein brach alle Vorstellungen. Sie Haut war trotz der guten Heilung noch bis auf den Knochen heruntergefressen. Sehnen, Bänder, Nerven, Muskeln. Alles war weg. Ob er es je wieder benutzen konnte? Würde Lucius je wieder laufen können?

Harry schluckte, doch die Tränen konnte er nicht mehr zurückdrängen. Sie liefen stumm über seine Wangen. Vorsichtig deckte er seinen Freund wieder zu.

Lucius sonst so perfekte und makellose Haut würde nie wieder wie früher sein. Harry war sich sicher das Narben bleiben würden.

„Die Zeit ist um Mr. Potter. Geben sie Mr. Malfoy etwas Ruhe. Sie können Morgen wiederkommen“, durchbrach der alte Heiler, der für Lucius zuständig war, die Stille. Harry nickte und erhob sich.

„Ich komme wieder. Jeden Tag“, murmelte er seinem Freund entgegen und sah zu dem Heiler. Dieser lächelte nachsichtig und teils auch mitleidig.

„Wird er sein Bein je wieder benutzen können?“, fragte Harry vorsichtig, als er das Zimmer verlassen hatte.

„Das ist noch nicht zu sagen. Erst einmal müssen wir die Verbrennungsschäden richten. Wenn alles wieder geheilt ist, können wir dazu mehr sagen. 70 % seines Körpers hat eine gute Chance narbenfrei geheilt zuwerden. Bei dem Rest müssen wir abwarten. Ich kann ihnen auch leider nicht sagen, wann er wieder aufwachen wird, doch ich werde sie, sollte es passieren, sofort mitteilen, selbst wenn sie wieder in der Schule sind“, meinte der Heiler und begleitete Harry noch ein Stück.

„Vielen Dank. Ich will nur, dass es ihm gut geht“, murmelte Harry und sah auf, als er die Hand auf seiner Schulter spürte.

„Wir geben alle unser Bestes. Aber sie sind für Mr. Malfoy am wichtigsten. Die Medizin, die er am dringendsten benötigt“, verabschiedete er sich freundlich, sodass Harry auf sein Zimmer zurückkehrte. Er wurde auch schon erwartet.

„Professor Dumbledore? Was verschafft mir die Ehre ihres Besuches“, fragte Harry und ließ sich erleichtert auf seinem Bett nieder.

„Guten Tag Mr. Potter. Es ist schön, sie wohlauf zu sehen. Wie geht es ihnen?“, fragte der Direktor lächelnd zurück und hatte es sich auf einem Stuhl gemütlich gemacht.

„Gut. Aber können sie mir sagen, warum mich jeder Potter nennt? Mein Name ist doch … Crow“, fragte Harry denn es schon die ganze Zeit verwirrte.

„Mr. Charls Potter hat sie, als sie ohnmächtig waren adoptiert, weswegen sie seinen Namen angenommen haben. Ohne diese Tat hätte wohl niemand Entscheidungen für sie treffen können. Nun. Sie wissen ja, dass das Ministerium bei solchen Entscheidungen immer sehr lange braucht und da hat Mr. Potter sich ihrer angenommen. Es mag zwar unüblich sein, einen schon volljährigen jungen Mann zu adoptieren, doch für sie wurde eine Ausnahme gemacht“, erklärte Dumbledore in aller Ruhe.

„Warum?“, fragte Harry stirnrunzelnd.

„Sie als Vernichter Voldemorts haben eine besondere Stellung erhalten. Der Minister wird, sobald sie wieder gesund sind, noch mal mit ihnen sprechen wollen und ihnen eine Auszeichnung verleihen. Wir sind schon viele Jahre hinter dem Mann her, aber sie schaffen es in so kurzer Zeit. Es hat den Minister beeindruckt“, schmunzelte Dumbledore, weswegen Harry das Gesicht verzog. Nun war er also wieder ein Held. Hoffentlich wurde es nicht erneut so extrem wie zu seiner Zeit.

„Ich habe gehört, dass sie Lucius Malfoy das Leben gerettet haben?“, fragte Harry dann aber doch und merkte, wie ernst Dumbledores Gesicht wurde.

„Ja und es war in der letzten Sekunde. Es ist unbegreiflich, wie ein Vater seinem Sohn etwas so Grausames antun kann. Ich hoffe, dass es Mr. Malfoy bald wieder besser geht. Die Schule wird er für die Genesung natürlich aussetzen dürfen und die Prüfungen kann er natürlich nachholen. Es sind besondere Umstände. Sie begrüße ich jedoch ab nächster Woche wieder in der Schule. Ihre Heilerin hat mir schon mitgeteilt, dass sie auf dem besten Weg der Gesundheit sind.“

„Habe ich die Erlaubnis, Lucius … Malfoy zu besuchen?“, fragte Harry stockend.

„Natürlich, allerdings nicht jeden Tag. Ihnen steht der Kamin in meinem Büro zur Reise offen. Aber auch nur weil sie Mr. Malfoys Partner sind“, zwinkerte Dumbledore ihm zum Schluss entgegen.

Leicht errötete Harry, nickte aber.

„Vielen Dank Professor. Danke das sie ihn gerettet haben“, dankte Harry mit gesenktem Kopf und geballten Fäusten.

„Nicht dafür mein Junge.“
 

Eine Woche später wurde Harry wirklich entlassen. Bevor er jedoch zur Schule zurück konnte, wurde er vom Minister abgefangen. Dieser sprach anerkennende Worte und wollte ihm einen Orden verleihen, doch Harry hatte ihn nicht angenommen. Er hatte den verunsicherten Minister einfach nur angestarrt. Vor allen Paparazi die eifrig mitschrieben, meinte er ernst.

„Wenn sie mich ehren wollen, dann sorgen sie dafür, dass meinem Freund Lucius Malfoy die beste Behandlung überhaupt zuteilwird und das sein Name reingewaschen wird. Ich verlange, dass er sowohl sein Haus als auch sein Geld behalten darf und ich verlange, dass er unter dem Schutz des Ministeriums gestellt wird. Für den Seitenwechsel von Anfang an wird er nun viele Feinde haben. Selbst seine eigenen Eltern wollten ihn zwei Mal umbringen.“

Alles um ihn herum war still, bis sich der Minister räusperte.

„Mr. Malfoy trägt das Mal“, hauchte dieser verunsichert.

„Ich weiß. Ich war an dem Tag in Malfoy Manor anwesend, als er es bekam. Lucius Malfoy hat es von Anfang an bereut. Er wurde zu diesem Mal gezwungen. Hätte er es nicht angenommen, wäre er schon längst Tod. Als Sohn einer Todesserfamilie, kann man es nicht einfach ablehnen gebrandmarkt zu werden. Ich sprach in dieser Nacht noch einen Umhüllungszauber, den mir mein ehemaliger Mentor zeigte. Mit einem Gegenzauber können 50 Prozent des Mals entfernt werden. Die Verbindung durch das Mal zu Voldemort stand nur zu zehn Prozent und äußerte sich nur im Brennen, als man ihn rief. Ich wiederhole. Lucius Malfoy war nie ein Todesser“, sprach Harry ernst.

„Wir werden ihren Wunsch entsprechen und den Namen von Mr. Lucius Malfoy reinwaschen“, nickte der Minister, sodass Harry endlich nach Hogwarts reisen durfte.
 

Die Wochen vergingen und tatsächlich kam ein großer Artikel über Lucius. Dessen Name, war reingewaschen wurden und der ganze Besitz der Malfoys wurde auf Lucius übertragen. Harry war jeden zweiten Tag bei Lucius um ihn zu besuchen. Die Heilung ging gut voran. Nach einer Woche sah man im Gesicht keine Verbrennungen mehr. Auch die Verbrennungen auf der linken Körperseite verschwanden gänzlich. Die rechte Seite jedoch schien nur widerwillig zu heilen. Nach zwei Wochen erfuhr Harry, dass alle Organe im Innern ohne Probleme abgeheilt waren, selbst Lucius Penis und Hoden hatten alles unbeschadet überstanden. Nicht, dass Harry das wichtiger fand, als Lucius Leben.

Ein Monat nachdem Harry selber entlassen worden war, wurde ihm mitgeteilt, dass Lucius endlich aus seinem magischen Schlaf geweckt wurde. Harry wollte eindeutig dabei sein und schwänzte den Unterricht. Es waren zwar bald Prüfungen, doch das war ihm egal.

Sirius, James und Remus deckten ihn an diesem Tag im Unterricht und selbst Lily, Regulus und Severus setzten sich für Harry ein, als sich Professor Slughorn über das Fehlen aufregte.
 

Harry, der im St. Mungo ankam, eilte durch die Gänge und ignorierte die Mahnungen, dass er nicht rennen sollte. Als er endlich in Lucius Zimmer, welcher mittlerweile nicht mehr auf der Intensivstation lag, ankam, standen schon einige Heiler bereit. Sie wussten ja nicht, wie Lucius reagieren würde, wenn er aufwachte.

„Sie können doch nicht ...“, wollte eine Hexe einwenden, doch der Heiler ließ sie verstummen.

„Sie müssen mit allem rechnen Mr. Potter. Wir wissen nicht, wie Mr. Malfoy reagieren wird“, mahnte der alte Heiler, welcher sich mittlerweile als Heiler Zabini vorgestellt hatte. Harry war erstaunt, doch er glaubte das es der Vater von Devon Zabini und der Opa vom zukünftigen Blaise Zabini war.

„Gut“, nickte Harry, setzte sich an das Bett und nahm vorsichtig die geheilte, linke Hand in seine. Er wollte Lucius keine überflüssigen Schmerzen bereiten, da die andere Hand hartnäckig nicht richtig heilen wollte. Genauso wie das rechte Bein.

In diesem Moment schwang Heiler Zabini seinen Zauberstab und weckte Lucius, magisch auf. Erst geschah überhaupt nichts, doch dann blinkte die Kugel über dem Bett auf. Der Herzschlag wurde schneller und auch das Schmerzzentrum reagierte.

„Ruhig Lucius. Shh“, wisperte Harry sanft und streichelte liebevoll dessen Hand.

„Ein Schmerztrank“, befahl Heiler Zabini und eine Hexe kam nach. Der schien fast sofort anzuschlagen, da sich die Schmerzwerte sofort wieder beruhigten. Der schnelle Herzschlag blieb jedoch.

„Mr. Malfoy? Sie sind im St.-Mungo-Hospital. Öffnen sie die Augen“, forderte Heiler Zabini ruhig und untersuchte seinen Patienten weiter. Er schien relativ zufrieden mit den Ergebnissen.

Lucius Augen öffneten sich dagegen flatternd, während er nach einem Fixpunkt zu suchen schien.

Zabini beugte sich über ihn und wurde wahrgenommen.

„Hören sie mich?“, fragte er Lucius, welcher schwach nickte.

„Sehr gut. Sagen sie mit ihren Namen und ihr Alter“, wurde er erneut aufgefordert.

„Lu...cius … Mal...foy. Acht... achtzehn ... Jahre“, kam es gequetscht und kratzig zwischen den Lippen hervor.

„Richtig. Wissen sie, wie sie hier hergekommen sind?“, fragte Heiler Zabini weiter und schien zwischendurch einige weitere Zauber über den schwachen Körper zu sprechen.

„Nein ...“

Harry lauschte aufmerksam und ließ die Hand keine Sekunde los.

„Sie wurden schwer verletzt und waren über einen Monat ohne Bewusstsein. Ihre Werte sind stabil und sie sind auf dem Weg der Besserung. Ich möchte sie bitten, sich nicht zu überanstrengen. Wenn sie Probleme haben oder etwas brauchen, dann klingeln sie nach einer Schwest...“, doch da wurde Heiler Zabini unterbrochen.

„Harry … wo … wo ist … Harry“, keuchte Lucius und versuchte sich aufzusetzen, was aber nicht klappte. Heiler Zabini lächelte nachsichtig und deutete auf Lucius andere Seite.

„Ich bin hier Lucius“, wisperte auch Harry und konnte endlich wieder in die eisblauen Augen sehen. Sanft drückte er die gesunde Hand, während man dem Malfoy die Erleichterung ansah.

Gerade wollten die Heiler das Zimmer verlassen, als das Herz erneut schneller schlug und der Puls ins unermessliche zu steigen schien.

„Er hyperventiliert“, schrie eine Heilerin und sofort wurde ihm ein Beruhigungstrank in den Magen gezaubert. Doch bevor man ihn fragen konnte, was los ist, war Lucius wieder ohnmächtig.

„Kann ich noch hier bleiben?“, fragte Harry Heiler Zabini, welcher nickte.

„Es ist Freitag und ich werde ihrem Direktor bescheid geben, dass ihre Anwesenheit hier wichtig ist. Sie können also bis Sonntag bleiben. Eine Schwester wird ihnen hier ein Bett bereiten.“

„Danke.“ Damit widmete er seine Aufmerksamkeit wieder seinem Freund.
 

Erst tief in der Nacht wurde Harry durch eine heisere Stimme geweckt.

„Harry?“ Immer wieder wurde sein Name gesprochen, sodass Harry müde blinzelnd aus dem Bett schlüpfte und den Raum ein wenig erhellte.

„Du bist wieder wach“, freute sich Harry und setzte sich auf den Bettrand.

„Wie geht es dir? Wie fühlst du dich?“, fragte Harry sanft und griff nach Lucius Hand.

„Mir tut alles weh ...“, raunte der Blonde mit dem rappelkurzen Haaren.

„Ich hole eine Schwester, die gibt dir was dagegen“, wisperte Harry und drückte den Klingelknopf. Es dauerte nicht sehr lange, bis eine Schwester kam und Lucius einen schmerzstillenden Trank verabreichte, ihm etwas zutrinken reichte und wieder verschwand.

„Ich kann mich kaum bewegen. Was ist mit mir?“, fragte Lucius schwach und offensichtlich müde.

„Ich erzähle es dir, aber du darfst dich nicht aufregen, okay?“ Nach dem Nicken sprach er erst weiter.

„Dein Vater hat dir, nachdem du alle Todesser aus dem Anwesen gelockt hast, einen Knochenfresserfluch aufgehalst. Dumbledore konnte dich gerade noch retten, doch dafür hat das Feuer eine Menge von die … gefressen. Die Heiler haben dich in einen magischen Schlaf gelegt, das ist jetzt gut sechs Wochen her. In der Zeit haben sie deinen Körper wieder geheilt. Deine Haare müssen mit der Zeit noch nachwachsen“, erzählte Harry sanft und beobachtete wachsam, jede Reaktion. Er wollte nicht, dass Lucius erneut hyperventilierte oder noch einen Kreislaufkollaps bekam.

„Ich habe, … keine Haare mehr?“, war Lucius erste Frage, was Harry leise glucksen ließ. Zärtlich fuhr er über die piksenden Haare.

„In ein oder zwei Jahren sind sie bestimmt wieder so lang wie vorher. Das wird schon“, erwiderte Harry und streichelte vom Kopf runter zur Wange.

„Ich habe mir schreckliche Sorgen um dich gemacht“, murmelte Harry und kam Lucius Gesicht langsam näher.

„Tut mir Leid mein Herz“, wisperte Lucius leise zurück, doch bevor sich ihre Lippen treffen konnten, fing der Malfoy an zu husten. Eilig half Harry ihm beim Trinken. Müde und geschafft lag Lucius dann wieder im Bett und schloss die Augen.

„Schlaf. Ich bin hier“, murmelte Harry und streichelte zärtlich über die Hand in seiner. Tatsächlich schlief sein Freund schnell wieder ein.
 

Mit angezogenen Beinen saß Harry auf dem Sofa im Raum der Wünsche.

Er fühlte sich einfach nur schrecklich. Jetzt waren schon zwei Wochen seit Lucius aufwachen vergangen. Heute hatte der Malfoy das erste Mal verlangt, seinen Körper sehen zu dürfen.

Heiler Zabini hatte ihm immer mal wieder gesagt, dass sie nicht seinen ganzen Körper hatten retten können. Manche Stellen würden immer Verbrennungen aufweisen. Nun wollte es Lucius auch selber sehen. Harry hatte es für noch keine so gute Idee gehalten, doch sein Freund hatte darauf bestanden. Da er noch nicht aufstehen durfte, hatte man ihm einen Ganzkörperspiegel übers Bett gezaubert.

Lucius hatte fast fünf Minuten schweigend in sein Spiegelbild gesehen, während Harry unruhig danebengestanden hatte.

Die Heiler hatten wirklich gute Arbeit geleistet. Es waren nur noch an drei markanten Stellen, die Spuren des Fluches zu sehen. An der Schulter, an der rechten Hand und die wohl größte Wunde am rechten Bein vom Oberschenkel bis zur Wade runter. Heiler Zabini hatte ihm auch gesagt, das am Bein, Schäden in den Muskeln bleiben würden. Die Nerven, Sehnen und Bände hatten sie gerettet, aber trotzdem sah eine Stelle, wo ein Muskel nicht nachwachsen wollte, aus, wie eine tiefe Delle.

Er würde nach Aussagen der Heiler einen Stock benötigen. Harry kam kurz die Erinnerung an den Lucius aus einer alten Zeit. Dieser hatte auch immer einen Stock getragen, doch war er sich sicher, dass dieser da nur Dekoration gewesen war.

Als Lucius bat den Spiegel zu entfernen und forderte die Heiler zum Gehen auf, bis sie allein im Zimmer waren.

„Du solltest jetzt auch gehen, … Harry“, waren Lucius erste Worte an ihn, doch Harry schüttelte hastig den Kopf.

„Nein. Ich bleibe bei dir. Ich lass dich nicht a...“, doch da wurde er lautstark unterbrochen.

„Ich sagte, du sollst gehen“, brüllte Lucius und schon waren die Schwestern wieder da. Sie komplimentierten Harry hinaus und nun saß er hier im Raum der Wünsche.

Wollte Lucius ihn jetzt nicht mehr sehen? Schrieb er ihm nun doch die Schuld zu, das er so stark verletzt war?

Harry schniefte leise auf. Er hatte doch nicht gewollt, dass seinem Partner etwas passierte. Er hatte ihn doch nicht in solche Gefahren bringen wollen.

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ups o.O?

was bringt wohl das letzte Kpitel? Ist es jetzt entgültig vorbei?

23

Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 23 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Zwei weitere Wochen vergingen. Lucius hatte ihn nicht mehr sehen wollen, sodass ihn die Schwestern nicht durchgelassen hatten. Harry hatte sich Trost bei seinen Freunden und seiner Familie gesucht. Die konnten ihm jedoch auch nicht sagen, was genau da schief gelaufen war.

Schließlich aber konzentrierte sich Harry nur auf seinen Abschluss. Sie hatten nur noch zwei Monate und dann würde er die Schule für immer verlassen. Vielleicht würde er auch Lucius nie wieder sehen.

Immer wenn ihm dieser Gedanke kam, wurde er schrecklich traurig und er stürzte sich noch mehr ins Lernen. Er hörte nicht auf seine Freunde, die ihm sagten, das er schon genug wüsste, um die Prüfung locker zu bestehen und dann war es soweit.

Am Morgen der Prüfung suchte sich Harry mittig einen Platz in der großen Halle, nahm seine Feder und seine Tinte hervor und saß betrübt auf seinem Platz. Seine Freunde kamen nur wenig später. Severus ließ sich zu seiner Linken nieder, James zu seiner rechten und Lily direkt vor ihm. Remus und Sirius setzten sich je auf die Seiten neben Lily und Regulus nahm den Platz neben Severus.

Harry wartete lustlos darauf, dass es losgehen konnte. Als alle da waren und es losging, arbeitete Harry alles ab. Ziemlich schnell, aber ohne großen Elan, war er einer der Ersten, die fertig waren. Als er sich mit Lily und Remus zusammen erhob und die Halle verlassen wollte, stockte Harry abrupt. Ganz hinten in der Ecke saß Lucius. Das konnte nur Lucius sein. Aber wieso war er hier? Durfte er das St,- Mungo schon wieder verlassen?

Harry erhaschte kurz einen Blick auf einen Gehstock, der eindeutig aus dem Hospital war, und wurde von seinen Freunden weiter geschliffen.

Im Vorbeigehen, sah er an Lucius rechter Hand einen Handschuh und auch das Hemd war trotz der Wärme bis oben hin zugeknöpft.

„Habt ihr ihn auch gesehen?“, fragte Harry, als die Tür hinter ihnen zugefallen war.

„Ja. Ob er wirklich schon entlassen wurde?“, fragte Lily zurück und nahm Harry in die Arme. Dieser stand schlaff, mit runterhängenden Armen da und sah auf die Tür. Fast als wollte er Lucius noch einen Blick zuwerfen. Wenn sie denn noch ein Paar waren. Harry war sich da nicht mehr sicher, doch er hoffte es.

„Lasst uns rausgehen“, schlug Remus vor. Es brauchte fünf Anläufe, bis Harry sich dazu überreden ließ. Am See ließen sie sich nieder, doch Harry war völlig unruhig.

„Das er es sich überhaupt traut an der Prüfung teilzunehmen. Er hat eine Menge Stoff verpasst“, überlegte Lily, doch Remus stieß sie an und deutete auf Harry. Hastig schlug sie ein anderes Thema an, doch Harry konnte sich einfach nicht konzentrieren.

„Sorry. Aber ich gehe wieder rein“, meinte er nach keiner halben Stunde und sprang auf. Bevor einer was sagen konnte, war er wieder drin und schielte in die Halle, als jemand raus kam.

Lucius saß noch immer da und schien sich mit einer Aufgabe schwerzutun.

Also ließ sich Harry auf einer Treppe in der Vorhalle nieder und sah immer auf, wenn jemand aus der Prüfung kam. Sirius, James, Severus und Regulus waren auch bald raus und die Halle leerte sich immer weiter, doch Lucius kam einfach nicht raus.

Ab und zu sah er auf seine Uhr. Die Zeit für die Prüfung war fast vorbei. Als es Um schlug und die letzten Schüler abgeben mussten, erhob sich Harry. Er sah an jedem Schüler vorbei und endlich kam der blonde Malfoy auf seinen Gehstock gestützt heraus. Er schien nicht sonderlich zufrieden mit der Prüfung zu sein, doch er hatte Harry schnell entdeckt.

Seine Lippen pressten sich zusammen, doch er schlug den Weg ein.

Harrys Herz schlug schneller, je näher der andere kam, doch als dieser einfach vorbei gehen wollte, sackte es ihm in die Hose.

„Warte“, rief er deswegen aus und hielt ihn am freien Handgelenk fest. Abrupt sah Lucius zu ihm auf. Die eisblauen Augen bohrten sich in die seinen und fast hätte er ihn losgelassen. Aber nur fast. Lieber schloss er die Finger fester um das Handgelenk.

„Bitte ...“, wisperte Harry leise und verkniff es sich, jetzt einfach loszuheulen. Sicher würde es Lucius nicht gefallen.

„Lass mich los“, forderte Lucius kalt und ließ damit Harrys Dämme brechen.

„Was habe ich dir nur getan, dass du mich jetzt so hasst“, weinte Harry und bemerkte nicht den entsetzten Blick. Hastig sah sich Lucius um. Einige Schüler sahen eindeutig verwirrt zu ihnen hinüber.

Ohne noch etwas zu sagen, löste er sein Handgelenk und griff Harrys Hand um ihn humpelnd mit sich zu ziehen. Sie kamen für Lucius Verhältnisse schnell in ein leeres Klassenzimmer.

Lucius konnte nicht anders und setzte sich unmalfoyhaft auf einen der Tische und kniff die Augen zusammen.

„Hör auf zu weinen. Du weißt, dass ich das nicht ertragen kann“, seufzte Lucius und rieb sich über sein noch immer schmerzendes Bein. Auch wenn seine Nerven wieder zusammengewachsen waren, so waren sie trotzdem noch etwas empfindlich.

„Dann sag mir, warum du mich plötzlich so hasst. Was habe ich dir getan? Was habe ich falsch gemacht? Ich weiß, dass ich dich da nicht hätte mit hinein ziehen dürfen. Ich weiß, dass ich dich in Gefahr gebracht habe“, weinte Harry nun wirklich los.

„Nicht doch. Du hast nichts falsch gemacht. Hör auf zu weinen … komm her“, forderte Lucius ihn auf und zog ihn an der Hand zu sich. Vorsichtig und etwas steif nahm er ihn in die Arme. Sofort schlangen sich zwei Arme um ihn und ein bebender Körper drückte sich an Lucius.

„Warum?“, brachte Harry nur hervor und versuchte irgendwie in den Malfoy hineinzukriechen.

„Du hast mich doch gesehen. Ich bin ein hässlicher, verbrannter Krüppel, eine Last. Ich kann mich dir einfach nicht aufbürden. Das würde ich nicht ertragen, wenn ich wüsste, dass ich als Last auf deinen Schultern ruhe“, raunte Lucius leise in dessen Ohr, nur um ihn noch näher zu drücken.

„Was erzählst du für dumme Sachen. Du bist mir doch keine Last, und nur weil Verbrennungen deinen Körper zieren, bist du für mich doch nicht weniger attraktiv. Ich liebe dich, weil du der bist, der du bist und nicht weil du einen perfekten Körper hast. Sag das nie wieder. Ohne dich bin ich doch nichts Ganzes mehr“, wimmerte Harry teils empört, teils verzweifelt.

„Ich bin ein Krüppel“, wiederholte Lucius nur erneut, als wäre das die Erklärung für alles.

„Nein. Nur verletzt. Dein Bein wird heilen. Heiler Zabini sagte, die Schmerzen werden vergehen. Ganz gleich, ob du einen Stock benötigen wirst oder nicht, du bist kein Krüppel“, erwiderte Harry ernst und hatte Lucius Hand genommen. Vorsichtig zog er diesem den Handschuh aus. Sofort kamen die Verbrennungen hervor. Sie Hand sah nicht ganz so schlimm aus, wie Harry sie in Erinnerung hatte.

Sanft hauchte er einen Kuss auf die etwas raue Haut und schmiegte dann seine Wange daran.

„Du bist für mich trotzdem perfekt. Bitte ... schicke mich nicht wieder fort“, bat Harry leise und spürte sein Herz in der Brust krampfen.

„Oh Harry … mein Herz … mein ein und alles“, wisperte Lucius, zog Harry wieder fest in seine Arme und vergrub dabei sein Gesicht an dessen Hals.

„Ich wollte dir doch nur keine Last sein, ohne mich hättest du es leichter“, wisperte Lucius mit erstickter Stimme, was Harry doch schockte. Hastig drückte er Lucius etwas von sich zurück. Dieser wendete das Gesicht beschämt ab doch Harry sah die silbrigen Tränen.

„Du Dummkopf. Ohne dich ist es nicht leichter. Hast du es immer noch nicht kapiert? Ich. Liebe. Dich. Ich bleibe bei dir. Ganz gleich was passiert und ich will nie wieder, dass du so einen Unsinn denkst“, schimpfte Harry los, drehte das hübsche Slytheringesicht zu sich und presste seine Lippen auf dessen.

Ein verzweifelter Kuss, um auszudrücken, was er tief in sich drin fühlte. Es dauerte eine Sekunde, doch Lucius erwiderte den Kuss genauso intensiv, fast schon verzweifelt. Lucius Hand glitt in Harrys Haar, wo er sich festkrallte. Harry wollte es ihm gleich tun, doch da war nichts, wo er hineingreifen konnte, weswegen er in den Kuss grinste.

„Was?“, fragte Lucius atemlos.

„Deine Haare musst du dir unbedingt wieder wachsen lassen. Die würde ich eindeutig vermissen“, murmelte Harry und gluckste leise, was den Blonden ebenfalls leise lachen ließ.

„Für dich würde ich alles tun“, erwiderte Lucius und küsste seinen Freund erneut, doch Harry löste sich wieder.

„Komm. Wir sollten es uns etwas gemütlicher machen, oder musst du wieder zurück ins Hospital?“, fragte Harry vorsichtig, doch Lucius schüttelte den Kopf.

„Madam Pomfrey kümmert sich um alles, solang ich noch hier bin. Nach der Schule muss ich eine Weile regelmäßig ins Mungo und zu einer Reha“, erwiderte der Slytherin und erhob sich. Schnell hatte er den Gehstock in der Hand und ging mit Harry auf ihr Zimmer. Unterwegs trafen sie auf Severus und Regulus die gerade raus wollten.

Harry bat ihn darum, den anderen auszurichten, dass alles in Ordnung war.

Auf ihren Zimmer angekommen, setzte sich Lucius sofort hin und schloss für einen Moment die Augen. Es tat eindeutig weh.

„Hast du Schmerztränke bekommen?“, fragte Harry sanft, doch Lucius schüttelte den Kopf.

„Darfst du keine?“

„Nein. Ich wollte keine. Ich wollte mich nicht an sie gewöhnen“, kam die seufzende Antwort, doch Harry schüttelte den Kopf und holte einen Trank.

„Quäl dich nicht selber. Tränke kann man sich abgewöhnen, aber wenn du immer nur schmerzen fühlst, wirst du sie irgendwann gar nicht mehr los.“

Einen Moment sahen sie sich in die Augen, bis Lucius trank und erleichtert aufseufzte.

Zusammen kuschelten sie sich auf eines der Betten und tauschten immer wieder Küsse aus. Sanfte, innige, wilde, Leidenschaftliche. Alles war irgendwie vertreten.

„Darf … darf ich deine Wunden und dein Bein sehen?“, fragte Harry mit einem Mal zögerlich, als sie Stirn an Stirn aneinander lehnten.

„Es ist kein schöner Anblick“, murmelte Lucius zurück und streichelte über Harrys Oberarm.

„Es ist ein Teil von dir“, erwiderte Harry und ließ eine Hand zum Hemd wandern. Mit einem zustimmenden Seufzen setzte sich Harry auf, kniete über seinem Freund und öffnete Knopf um Knopf des Hemdes. Blasse Haut blitzte immer mehr hervor, und als es ganz geöffnet war, strich er den Stoff beiseite.

„Setz dich auf“, forderte Harry ihn auf und schob das Hemd über die Schultern, bis er es neben das Bett fallen ließ. Den Handschuh den Lucius sich vorhin wieder übergezogen hatte, entfernte Harry ebenfalls und musterte sowohl die verbrannte Schulter als auch die ruinierte Hand.

„Es ist ...“, wollte Lucius schon sagen, doch als Harry sich vorbeugte, verstummte er. Sanft hauchte er einen Kuss auf die Schulter. Lucius erschauderte und beobachtete ganz genau, wie Harry jedes Stück abgeheilter Haut küsste. Erst dann wanderte er über den Arm weiter zu seiner Hand, um diese genauso zärtlich zu behandeln.

Lucius Herz schlug direkt schneller, vor allem als die grünen Augen seinen Blick dabei einfingen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ Harry seine Hand wieder los und rutschte etwas runter. Geschickt öffnete er den Hosenknopf und schob die Hose über die schlanken Beine. Die Muskelmasse war noch nicht ganz wieder hergestellt, weswegen Lucius weite Strecken wohl noch nicht schaffte. Als die Hose bei dem Hemd auf dem Boden lag, musterte Harry auch das betroffene Bein. Es sah aus, … als wäre die Haut weggeschmolzen. Überall waren klare Narben sichtbar, genauso wie die tiefe Delle im Oberschenkel nicht zu übersehen war.

Lucius wurde bei den Blicken doch unruhig, was Harry deutlich merkte. Die Verbrennungen sahen verdammt schlimm aus. Selbst jetzt noch, obwohl schon über drei fast vier Monate vergangen waren.

„Das hast du nicht verdient gehabt“, murmelte Harry leise und beugte sich vor. Vorsichtig streichelte er zögerlich über die geschmolzene und nachgewachsene Haut. Unsicher setzte er dann doch Küsse auf das pergamentartige Gewebe und arbeitete sich vom Oberschenkel runter zu der Wade.

Kurz schielte er zu Lucius hoch und merkte das dieser die Augen geschlossen hatte und hastig atmete. Zusätzlich kam noch etwas anderes in sein Blickfeld. Vorsichtig schmunzelte er und arbeitete sich zaghaft mit den Küssen wieder nach oben.

Er hielt jedoch nicht beim Oberschenkel, setzte kurz ab und leckte mit der Zungenspitze über die rote Eichel, die unter den Shorts hervorlugte.

Lucius entkam ein erstauntes Keuchen und schon sah er zu ihm runter.

„Ich … entschuldige. Das war nicht meine Absicht gewe...“, doch da brach er stöhnend ab.

Harry hatte die Shorts ein Stück runter gezogen und leckte der Länge nach über Lucius Erregung. Er hatte das zwar noch nie gemacht, doch er vertraute darauf, dass er nichts falsch machen würde. Bisher hatten sie ja nur Hand an den jeweils anderen gelegt.

Harry leckte einfach weiter und nahm ihn schlussendlich ganz in den Mund. Immer wieder leckte, saugte und knabberte er an der Härte. Das Stöhnen von Lucius schoss Harry jedes Mal direkt in die Lenden, weswegen er seine Hand in seinen Schoß schob und über die Beule rieb. Der Stoff verstärkte den Effekt sofort.

„Harry … stopp Harry“, stöhnte Lucius. Etwas verwirrt ließ dieser von ihm ab und rutschte höher.

„Habe ich etwas falsch gemacht?“, fragte Harry verunsichert, wurde jedoch in einen intensiven Kuss gezogen, welchen sie vollständig auskosteten.

„Nein. Das war absolut richtig, aber ich will, dass auch du auf deine Kosten kommst. Zieh dich aus“, raunte Lucius gegen seine Lippen und leckte einmal verführerisch drüber. Harry erschauderte direkt, löste sich und zog sich langsam vor den blauen Augen aus.

Als er endlich nackt war, hatte sich Lucius seine Shorts ebenfalls schon entfernt, sodass er Harry direkt an sich ziehen konnte. Haut traf auf Haut, Lippen auf Lippen. Immer wieder küssten sie sich erneut, bis Lucius ihre beiden Erregungen umfasste und sie so dem Himmel entgegen trieb.
 

Tage, Wochen, Monate und auch Jahre vergingen, seitdem sie Hogwarts verlassen hatten. Harry fühlte sich verdammt wohl in seiner Beziehung mit Lucius. Es hatte fast ein Jahr gedauert, bis Lucius seine Schmerzen losgeworden war, doch den Gehstock musste er weiter nutzen, auch wenn er jetzt das Krankenhausmodell gegen ein eleganteres eingetauscht hatte. Dank Harry war er nicht nur das Dunkle Mal losgeworden, nein auch sein Name war reingewaschen worden. Die Reinblüter, die es auf ihn abgesehen hatten, kamen nicht an ihn ran und auch die letzten Todesser waren eingefangen wurden. Lucius Eltern wurde der Prozess gemacht. Sein Vater bekam den Kuss des Dementors und seine Mutter zwei Leben Askaban.

Lucius kannte mittlerweile auch Harrys ganze Geschichte, selbst die Stelle mit Draco Malfoy. Er hatte ihm immer wieder versichert, dass er keinen Erben bräuchte. Ihm war nur wichtig, das er Harry hatte. Harry glaubte es ihm und trotzdem hegte er den Wunsch, Lucius dessen Wunsch irgendwie zu erfüllen. Er hatte auch schon mit seinen Freunden drüber gesprochen. Severus, welcher erneut Tränkemeister werden wollte, hatte fast drei Jahre lang geforscht, bis er Harry im geheimen seine neuste Kreation anvertraut hatte.

„Ich kann dir aber nicht versprechen, dass es wirkt, doch ich hoffe es für dich. Es ist der erste Schwangerschaftstrank speziell für Homosexuelle“, hatte er Harry erklärt, welcher ihn deswegen nur heimlich genommen hatte. Er wollte Lucius keine Hoffnungen machen.

Als Lily drei Jahre nach ihrem Abschluss schwanger wurde und neun Monate später ihren Sohn gebar, taufte sie ihn auf den Namen Harry, wie es sein sollte. Zwar war der kleine Harry erst ein Jahr nach Harrys eigentlicher Geburt, geboren, doch das war ja nicht schlimm.

Harry liebte es, mit seinem kleinen Ebenbild zu spielen und zu kuscheln. Sirius und Remus wurden zum Paten ernannt, während Harry durchgehend selber darauf hoffte, dass es auch bei ihm irgendwann klappte.
 

Es war der Morgen von Harrys 22 Geburtstag. Lucius hatte Harry ein schönes Frühstück bereitet und versuchte seinen Partner zu wecken. Er hatte sich etwas ganz Besonderes für diesen ausgedacht, jetzt wo sie schon 4½ Jahre zusammen waren.

„Aufwachen Harry. Alles Liebe zum Geburtstag“, raunte er seinem Freund ins Ohr und knabberte zärtlich daran und wanderte zu dessen Nacken. Harry lag noch nackt und verschwitzt von ihrer letzten Nacht im Bett und auf dem Bauch und grummelte nur irgendwas.

„Aufwachen mein Herz, du kannst doch nicht schon wieder daran denken, deinen Geburtstag zu verschlafen“, versuchte es Lucius erneut und endlich rührte sich Harry, sodass er etwas zurückwich. Müde setzte sich Harry auf und sah verschlafen auf das Frühstück am Bett.

Gerade wollte Lucius etwas sagen, als Harry sich eine Hand auf den Mund und die andere auf den Bauch legte. Hastig sprang er auf und rannte ins Bad um sich zu erbrechen. Verwirrt und besorgt humpelte der blonde Malfoy ihm ohne seinen Gehstock nach, und versuchte Harry zu beruhigen.

„Geht's wieder?“, fragte Lucius bange, da er es nicht ertrug, wenn sein Partner krank war.

„Ja … geht schon wieder. … So fängt der Tag ja echt toll an“, murrte Harry und erbrach sich ein zweites Mal.

„Mitsy“, rief Lucius und befahl der Hauselfe nach Devon Zabini zu schicken. Dieser wollte genau wie sein Vater Heiler werden und war fast fertig mit der Ausbildung. Ihre Familien waren gute Freunde geworden, schon allein, weil Devon ein Jahr unter ihnen in der Schule gewesen war und Heiler Zabini Lucius das Leben gerettet hatte.

In der Zwischenzeit half Lucius seinem Freund zurück zum Bett und stellte das Tablett zur Seite. Wenig später traf Devon ein und machte sich an die Untersuchung. Schnell runzelte dieser die Stirn und sah Harry prüfend an.

„Was ist es? Eine Magenverstimmung?“, fragte Harry, der kaum noch an ein Wunder glaubte.

„Nein. Ich bin mir nicht sicher. So etwas habe ich noch nie bei einem Mann erlebt“, erwiderte Devon und endlich sah auch Harry auf, welcher bis eben wie ein Schluck Wasser da gesessen hatte.

„Erkläre dich“, forderte Lucius ungeduldig und besorgt, während er neben Harry saß.

„Ist es das was ich denke?“, fragte Harry und bekam ein Schulterzucken.

„Wenn du an einen kleinen Parasiten denkst, den du irgendwann zu anderen Parasiten stecken kannst, ihm Kleider anziehst und ihm einen Namen geben kannst. Dann ja“, erwiderte Devon mit einem schiefen Grinsen und sofort schlich sich ein Strahlen über Harrys ganzes Gesicht.

„Wirklich? Und du irrst dich auch nicht?“, fragte Harry aufgeregt und erneut sprach Devon seine Sprüche.

„Nein. Ein Irrtum ist ausgeschlossen, doch wie mir scheint, hast du es geahnt. Bei Gelegenheit setzen wir uns zusammen und dann erzählst du mir alles, aber jetzt solltest du es deinem Partner beichten. Ich finde alleine runter und Harry? Ich erwarte dich Morgen zu einer kompletten Untersuchung bei mir. Tschüss. Ich finde allein raus“, damit war Devon verschwunden.

„Wovon bei Merlins geplüschter Unterhose, spricht Zabini? Bist du krank? Ist irgendwas los? Kann man es heilen?“, fragte Lucius besorgt und etwas verärgert, weil er nicht verstand, was los war.

„Beruhige dich erst mal. Ich erzähl dir alles und keine Angst. Ich bin nicht krank“, strahlte Harry noch immer und beruhigte seinen Freund nur minimal damit.

„Dann erzähl. Von welchem Parasit sprach Devon dann?“, verlangte Lucius zu wissen.

„Erinnerst du dich noch an deinen Wunsch von einem Erben?“, fragte Harry dagegen und sah in zwei verwirrte, eisblaue Augen.

„Ja. Aber was ...“, doch er verstummte und sah ungläubig an Harry runter.

„Willst du mir sagen du bist ...“, doch erneut brach er ab und Harry konnte einfach nur strahlend nicken.

„Ja. Ich bin endlich schwanger“, freute sich Harry und tastete nach Lucius Hand.

Dieser sah ihn einfach nur mit großen Augen an.

„Aber wie? Du bist doch ein Mann. Eindeutig“, haspelte der Blonde und sah kurz misstrauisch in Harrys Schritt, wo sich dieser wenigstens eine Shorts übergezogen hatte, um Devon nicht zu schocken.

„Das haben wir Severus zu verdanken. Ich habe mal mit ihm, über unseren Kinderwunsch gesprochen und er hat versprochen, nach einer Lösung zu forschen. Er ist einfach ein absolut genialer Tränkemeister. Vor einem Jahr ungefähr hat er mit einen Trank gegeben. Dadurch sollte ich schwanger werden. Na ja und jetzt hat es geklappt“, erzählte Harry glücklich, stoppte aber, als er das blasse Gesicht seines Freundes sah.

„Lucius? Ist … ist alles in Ordnung? Freust du dich denn nicht?“, fragte Harry unsicher und beobachtete wie dieser sich zu sammeln schien und ihm langsam in die Augen sah.

„Du … du bist verrückt. Absolut verrückt“, murmelte Lucius und Harrys Herz wollte schon in die Hose sinken, als er fest geküsst wurde.

„Du bist absolut verrückt und ich liebe dich dafür“, raunte er in ihren Kuss und vertiefte diesen erneut. Harry schlang die Arme um dessen Hals und schmiegte sich glücklich näher an ihn heran.

Lucius freute sich also mit ihm.
 

„Wehe du kippst jetzt um Malfoy, … Malfoy? … Wag es ja nicht“, schimpfte James, welcher auf Harrys anderer Seite am Bett stand. Lucius, welcher kalkweiß war, drückte Harrys Hand fest, sah aber so aus, als würde er jeden Moment umkippen.

Harry dagegen steckte in den Wehen und wartete ungeduldig auf Devon, welcher den Kaiserschnitt machen wollte. Dieser wurde sofort kontaktiert, genauso wie die Potters. James war schneller als der Blitz da gewesen und sah immer wieder ungeduldig auf die Uhr an der Wand.

„Lucius“, wimmerte Harry und sofort saß dieser neben ihm und fuhr ihm durchs Haar.

„Es wird alles gut“, murmelte dieser und sah in zwei geschaffte grüne Augen.

„Es tut weh“, wisperte Harry leise.

„Devon kommt gleich. Es dauert nicht mehr lange“, erwiderte der zweite werdende Vater.

„Du darfst aber nicht umkippen“, wiederholte er James Forderung, was Lucius leicht schmunzeln ließ.

„Keine Sorge. Ich werde ihn in Empfang nehmen, damit er sich gleich wohlfühlt“, versprach Lucius und endlich kam Devon herein. Er keuchte was von einer Not-OP und machte sich dann bei Harry dran. Es dauerte keine halbe Stunde, da durchbrach ein Babyschrei die Stille. Lucius ließ vorsichtig Harrys Hand los, nahm ein Handtuch und nahm den kleinen Wurm in Empfang. Ganz gebannt sah er auf das weinende Etwas, während Devon die Naht am Bauch vernähte.

„Lucius“, vernahm er Harrys Stimme und kam langsam humpelnd zu ihm ans Kopfende zurück. Vorsichtig drehte er den Wurm und hielt ihn so, dass Harry ihn sehen konnte.

Blonder Flaum auf dem Kopf, kleine Fäuste und ein Mund, der laut schreien kann.

„Er ist dem Papa wie aus dem Gesicht geschnitten“, lächelte Harry und hob schwach die Hand, um über das feuchte Babygesicht zu streicheln. Sofort verstummte der Kleine und suchte mit dem Mund etwas zum Nuckeln.

„Gerade erst geboren der kleine Mann und schon Hunger“, grinste James belustigt und bekam ein mahnendes Funkeln von Lucius.

„Unser Sohn bekommt alles, was er braucht“, waren die einfachen Worte, nur um wieder entzückt auf seinen Erben zu sehen. Harry beobachtete ihn dabei ausgiebig.

„Draco. Er soll Draco Malfoy heißen“, entschied er dann aber und sah in zwei überraschte Augen. Sanft legte Harry eine Hand auf dessen. Zwei silberne Ringe blitzten vom jeweiligen Ringfinger auf.

Lucius hatte ihn am Tag seines Geburtstags, als sie die Schwangerschaft erfuhren eigentlich mit einem Frühstück und einem Antrag wecken wollen.

Die Verlobung wurde in eine Hochzeit umgetauscht, die sie ein halbes Jahr später veranstaltet hatten.

„Bist du dir sicher?“, fragte Lucius vorsichtig und umgriff Harrys Hand.

„Ja. Ich weiß, dass du diesen Namen liebst und es wird alles anders werden. Alles wird besser. Unser Sohn wird eine gute Erziehung und viel Liebe genießen“, nickte Harry und sah wieder auf ihr Baby.

So war es beschlossen. Draco Malfoy würde ein komplett neues Leben erhalten, genauso wie die Liebe die in dessen Erziehung immer gefehlt hatte.

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aww. Ich hoffe euch hat das Ende gefallen und all eure Fragen die noch offen waren sind beantwortet ;)



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Andreana
2018-04-16T21:30:20+00:00 16.04.2018 23:30
Du Monster nur weil die gesichte so gut war und ich nichts anderes konnte als sie zu suchten komm ich zu spät ins bett T.T
Scherz bei Seite. Tolle Geschrieben. Story war auch mal außergewöhnlich. Einfach top. Werd wohl mal schauen ob du noch paar andere storys zu Harry Potter hast. Lg ana
Von:  Tosho
2017-07-20T20:45:18+00:00 20.07.2017 22:45
OMG das ist ja mal absolut genial!!
Manchmal nerven mich zwar deine Rechtschreibfehler (am meisten, wenn du fiel und viel vertauschst) aber generell sind alle deine Geschichten, die ich bis jetzt gelesen habe, einfach nur interessant.
Der Ideenreichtum ist krass und was man so alles aus Zeitreisen machen kann erst recht!
Auch deine Art, die Charaktere darzustellen, so dass man sich gut einfühlen kann, mag ich sehr!
Weite so!

Man liest sich
LG, Tosho
Antwort von:  Tosho
20.07.2017 22:46
Na holla, und dann Mach ich selber auch noch einen Rechtschreibfehler... Dabei sollte das doch weiter so heißen! *grins*
Von:  DarkAngel7
2017-05-20T18:50:38+00:00 20.05.2017 20:50
Die Story hat mir sehr gut gefallen, vor allem weil Harry so einigen die Augen öffnen konnte und Voldemord sehr früh vernichtet wurde. Das Pairing finde ich super.
Schreib bitte auch weiterhin so gute Fanfictions.
Von:  Drachenlords
2016-04-12T13:12:27+00:00 12.04.2016 15:12
Schuhu
Diese FF hat mir sehr gut gefallen ^^
Dein Schreibstil gefällt mir, ebenso deine Art den Charakter der Personen darzustellen.
Interessante Idee Harry mit Lucius zusammen zu bringen, an das Paaring hätte ich nie gedacht ^^

MFG
Von:  SKH_Ludwig_2
2015-08-11T07:03:33+00:00 11.08.2015 09:03
Huhu^^
Ich hab die FF Gestern gefunden und komplett gelesen XD
Ich finde sie super gut!!!
Allein die Idee und wie du alle darstellst, ist super^^
Hat mir sehr gut gefallen, auch wenn mir Lucius unheimlich Leid getan hat :/ Aber es gibt ja ein Happy End^^

LG
Von:  Aerin
2014-12-28T14:32:54+00:00 28.12.2014 15:32
alles gut ende gut.
jetzt wird es doch einen draco geben.
wer hätte das gedacht das harry sich das traut.
aber so konnte er seinen liebsten den wunsch erfüllen.
schade das es nun zu ende ist
Von:  Caelob
2014-12-07T08:10:22+00:00 07.12.2014 09:10
Armer Lucius aber schön das er überhaupt überlebt hat. Ich bin gespannt wie es weitergeht und hoffe das alles ein gutes Ende nimmt.
LG Caelob
Von:  Caelob
2014-12-04T11:43:19+00:00 04.12.2014 12:43
Tolle ff schade das hier niemand eine Review schreibt. Bin total gespannt. Echt eine coole idee Das hier. Mal was ganz anderes
Von:  Aerin
2014-11-28T18:42:12+00:00 28.11.2014 19:42
das ist jetzt aber eine miserable sache.
jetzt merkt lucius auch das es sein harry ist der da ist und was wird er machen?
sie kennen jetzt seine geschichte was er ist und weshalb er jetzt da ist.
zeitreisen sind immer schön was man da alles machen könnte ;-)
finde deine story gut wäre erfreut wenn ich bald wieder was lesen von dir könnte.
Von:  Caelob
2014-11-09T19:37:02+00:00 09.11.2014 20:37
Ein 1 A kapitel. Die Story ist so mitreißend dass ich mich immer kaum lösen kann. Mach weiter so. Ich hoffe nur das das ganze ein gutes Ende nimmt. Nein. Es muss einfach ein gutes Ende nehmen. Man kann die beiden doch nicht einfach trennen. Ich bin Gespannt was sonst noch so passiert. Am besten hat mir das Ende gefallen, das war so süß.
LG Caelob


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