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Waterproof

Oder wie man lernt, dass nicht alles symetrisch ist
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Also das ist das erste mal, dass ich sowas mache^^ Ich weiß gar nicht was ich hier reinschreiben soll. Ich rede einen Unsinn..... Hoffentlich gefällt es euch. Viel Spaß ! ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich hab zwar gelesen, kids vater stirbt, aber das gefällt mir nich. also lass ich ihn einfach weiter leben. ;) gibts halt zwei shinigamis. hoffe das passt so. kid ist ja sogesehen noch ein kind und soll auch noch ein bisschen so weiter leben können. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
ich hab mich endlich dazu überwunden den rest der fanfic abzutippen^^ die faulheit wurde besiegt. jetzt kann ich mich endlich um das nächste kapitel kümmern :) kann aber vielleicht ein bisschen dauern. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
jetzt wirds ein bisschen spannend^^ und der neue bekommt einen neuen namen. aber mehr wird nicht verraten... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Endlich habe ich es geschafft dass nächste kapitel fertig zu tippen. Ich hatte es schon handschriftlich zusammengeschrieben aaaaber es noch nicht in den Computer eingehackt. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen :( aber die zeit zwischen Mai und Sommer Ferien war sehr anstrengend. Ich sage nur Q11. Dann waren Ferien und jetzt hab ich es endlich. Ich hoffe euch gefällt es. Wäre schön wenn ihr mir ein paar Kommentare da lasst.
Eure
NamidaUsagi Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu ^^ habs geschafft das nächste Kapitel hochzuladen. Hoffentlich gefällt ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu !!! Hier bin ich mal wieder. Es tut mir unglaublich leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe!!! Aber jetzt ist die Schule endlich vorbei und ich hab wieder Zeit!! Vielleicht schaff ich es endlich mal ein bisshen mehr an meiner Fanfiction zu arbeiten.
Lg NamidaUsagi Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Ho :)
Ich melde mich mal wieder! :D Nachdem ich meine Schulkarriere erfolgreich beendet habe um mich dann erstmal dem nichtstun hinzugeben. Bin ich jetzt im Kloster gelandet. Aber nicht als Nonne oder so. Neeee. ich mach jetzt erstmal FSJ um herauszufinden was ich mit meinem restlichen Leben überhaupt anstellen will. Und da hier momentan gerade nichts los ist kann ich mich endlich meiner fanfiction widmen, die ichein bisschen hab schleifen lassen.....
Nicht destotrotz geht es jetzt weiter. Der zweite Teil des Kapis kommt aber erst ein bisschen später
Liebe Grüße
NamidaUsagi

Ergänzung: oke. das war jetzt doch schnulziger als geplant. ich habe eh das Gefühl, dass sich die fanfic anders entwickelt als geplant. aber mal schauen, ob das vllt gar nicht so schlecht ist... Komplett anzeigen

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Prolog

"Nein wir wollen nicht!" "Ich kann gut für mich selber reden, aber ich stimme Josy zu. Wir wollen hier bleiben."

Paul verschränkte die Arme. E wollte es nicht einsehen, genau wie seine Zwillingsschwester. Eigentlich war es immer Josy, die die Diskussionen mit ihrem Vatre führte. Das war auch eine der wenigen Momente, dass sie etwas sagte. Sonst schwieg sie meistens. Er war das genaue Gegenteil. Immer gut drauf und redete gerne. Nur Diskussionen gehörten zu den Dingen, denen er lieber aus dem Weg ging. Doch obwohl sie so unterschiedlich waren, bildeten sie eine Einheit. Sowohl im Alltag, als auch im Kampf.

"Ich diskutiere nicht mit euch. Das war bereits der dritte Anschlag auf euch. Und er wäre beinahe erfolgreich gewesen. Der nächste wird es vielleicht. Ihr seid noch Halbgötter. Ihr seid sterblich, auch wenn es schwerer als bei normalsterblichen ist euch zu töten. Ich hab euch angemeldet. Eure Sachen sind gepackt. Ihr reist sofort ab."

Damit ließ er sie stehen. Sie waren seine geliebten Kinder. Sie waren Alles, was noch an sie erinnerte.
 

"Ich verstehe nicht, wie Vater uns das antun kann."

Josy trat gegen den Koffer, der zusammen mit ihrem anderen Gepäck im portalkreis stand.

"Ich kann mich mit dem Gedanken auch nicht anfreunden. Aber ich glaube es könnte trotzdem interessant werden. Sieh es doch mal so. Dort gibt es andere Leute, die sind so wie ich. Andere sind so wie du. Wir können an Vaters Entschluss nichts ändern. Also sei wenigsten ein bisschen freundlich zu den anderen. Ich bin gespannt wo wir rauskommen."

Paul war zwar genauso skeptisch, doch er sah der Sache trotzdem optimistisch entgegen. Wieder etwas, was ihn von seiner Schwester unterschied.

"Paul, ich hasse es, wenn wir so reisen müssen. Das letzte mal bin ich in einer Gemeinschaftsdusche gelandet."

"Das ist doch halb so schlimm."

"Dort hatte gerade ein Paar zusammen geduscht."

"Du bist doch sonst nicht so verklemmt."

"Das Paar war mindestens 70. Doch benommen haben sie sich wie Teenies."

"Oh. Ok. ja das ist ..... eklig. Omis und Opis die rummachen. Aber lassen wir den alten Menschen ihre sexuellen Abenteuer. Oh es geht los. Wir sehen uns gleich."

Der Portalkreis fing an zu leuchten und Paul verschwand langsam.

"Ich hasse unser Leben."

Sie strich sich noch einmal über ihre himmelblauen Haare, rückte den Pferdeschwanz zurecht und verschwand genauso wie ihr Bruder.

Kapitel 1

" Mir ist laaaangweilig! Keine Kämpfe und morgen fängt die Schule wieder an. Tsubaki ! Denk dir was aus!"

Das dunkelhaarige Mädchen seufzte. Einen Monat war es jetzt her, dass der Kampf um den Kishin geendet hatte. Death City war wieder vollständig aufgebaut, da doch das ein oder andere zu Schaden gekommen war. Die Schule war ausgefallen, damit jeder sich von dem harten kampf erholen konnte. Also wollte keiner sich mit Black Star messen. Er hatte alle seine, von ihm aufgestellten, Rekorde selber schon mehrmals wieder gebrochen und jetzt war ihm langweilig.

"Wir könnten die anderen fragen, ob sie mit uns basketball spielen wollen. Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht. Maka und Soul sind auch wieder da."

"Ja ok. Da kann sich der Star und Profi des Basketballs mal wieder beweisen!"

Black Star sprang in Pose.

"Sag ihnen Bescheid. Ich geh essen, denn ich muss mich stärken."

Und schon war Black Star weg.

"Warum war klar, dass ich wieder alles organisiere?"

Tsubaki schüttelte lächelnd den Kopf. Aber so war er nun einmal. Er hielt sich für einen Gott und das war ihm zu Kopf gestiegen. Es machte ihr aber nichts aus. Sie mochte ihn so wie er war. Außerdem freute sie sich, die anderen mal wieder alle zusammen zu sehen. Vor allem Kid hatte oft gefehlt. Jetzt da er zu einem richtigen Shinigamierwacht war, musste er seinen Vater mehr unterstützen. Da Makas Vater unbedingt irgendwelche Verwandten mit Maka hatte besuchen wollen, hatte Maka Soul kurzerhand einfach mitgenommen, um nicht alleine mit ihrem Vater fahren zu müssen. Aber es war der letzte Ferientag und es würden hoffentlich alle Zeit haben.
 

Eine halbe Stunde später trafen sich alle auf dem Basketballplatz. Alle waren da und ein paar mehr. Es war wie früher. Doch jetzt waren auch Ox mit Harvar, Kilik mit Fire und Thunder und Kim mit Jacqueline da. Seit den Kämpfen um den Kishin, waren sie alle sehr gute Freunde geworden. Manche auch ein bisschen mehr...

"Hey, ihr seid ja echt alle da! Also ich bin Kapitän. Wer will ins Gewinnerteam?"

"Black Star! Blas dich nicht so auf!"

"Er wirds nie lernen."

"Lernen ist was für Lappen."

Soll konnte keiner schauen, da knallte auch schon ein Buch in sein Gesicht. Es hatte sich nichts geändert. Damit waren aber nicht alle glücklich...

Soul saß mit Kid als Auswechselspieler auf der Bank.

"Hast du sie jetzt endlich gefragt?"

Soul seufzte.

"Jedes mal wenn ich anfange, kommt irgendwas dazwischen. Es ist wie verhext."

"Gehts um Maka?"

Kilik stützte sich schnaufend von hinten gegen die Bank.

"Also Mann. Du solltest langsam mal in die Gänge kommen."

"Ey, stellt mich nicht so unter Druck. Was mach ich, wenn sie nicht will? Dann ist unsere Partnerschaft und unsere Freundschaft vorbei"

"Alter! Mach dir nicht so einen Kopf. Wenn du sie nicht fragst, wirst du es nie erfahren. Dann wirst du es immer bereuen. Mach es einfach. Wird schon gutgehen."

Kilik leerte seine Wasserflasche. Das Soul Maka mochte war ihm von Anfang an klar gewesen, aber das er sie immer noch nicht gefragt hatte, ob sie den wenigstens mal mit ihm ins Kino gehen würde, verstand er nicht. Außerdem wusste er, - aus geheimer Quelle natürlich - dass Maka Soul auch sehr mochte und nur darauf wartete, dass er den ersten Schritt machte. Doch das konnte er ihm natürlich nicht sagen. Aber er verstand wie Soul sich fühlte. Seine Traumfrau war momentan für ihn unerreichbar. Zwar waren sie Freunde, doch sie stand bestimmt nicht auf solche Typen wie ihn.

"Soul, komm doch nachher vorbei. Ich hab mir eine Neue Platte gekauft, mit Musik von einem noch ziehmlich unbekannten Pianisten. Die wollte ich dir zeigen. Bring Maka mit."

Er zwinkerte Soul zu. Kid hatte sich verändert. Er war jetzt viel offener, lachte und scherzte mit den anderen. Was für ihn früher unmöglich erschien, machte er jetzt als erster mit. Nur sein Problem mit der Symmetrie hatte sich nicht verbessert.

"Achtung, Maka kommt."

Kilik stieß Soul in die Seite, zwinkerte ihm genauso geheimnissvoll zu und lief zurück auf das Spielfeld.

"Ich hatte ganz vergessen, wie schlecht ich in Basketball bin."

Maka blieb erschöpft stehen und legte die Hände auf die Knie, um richtig Luft zu holen.

"Alles OK? Ihr habt aufgehört zu reden, als ich gekommen bin."

"Nein nein. Alles OK. Also ich muss wieder los. Mein Vater will später noch irgendwas mit mir besprechen. Und ich will vorher noch duschen. dann bis gleich ihr zwei. "

Kid winkte und war verschwunden. Mittlerweile war er, wenn er alleine loszog, nur noch mit seinem Skateboard unterwegs.

"Ja...tschüss. Was hat er damit gemeint Soul?"

Soul kratzte sich am Kopf.

"Kid will mir was zeigen. so ne neue Platte. Er hat gefragt, ob du auch mitkommst. Dan hab ich gesagt, ich frag dich. Und? Hast du Lust?"

"Ja natürlich. Aber erst muss ich nochmal nach Hause. Duschen und mich umziehen. Lernen mach ich später. Morgen ist wieder Schule."

Natürlich, typisch Maka. Aber er freute sich, dass sie mitkam. Vielleicht würde er heute noch eine Gelegenheit finden sie zu fragen.
 

Maka und Soul verabschiedeten sich kurz nach Kid und gingen schnell nach Hause, um nach dem Sport nochmal duschen zu gehen und sich etwas anderes an zu ziehen. Eine halbe Stunde später standen sie vor Kids Haustür. Kid machte auf.

"Oh da seit ihr ja schon. Kommt rein. Macht es euch was aus wenn ich noch schnell duschen gehe, denn das hab ich noch nicht geschafft. Mein Vater hatte mir ein paar wichtige Sachen hingelegt, die ich gleich durchgehen musste. Ihr könnt ja derweil im Wohnzimmer warten. Wollt ihr was trinken"

Die beiden folgten ihm ins Wohnzimmer. Kid stellte ihnen etwas zu trinken hin und ging schnell duschen.

"Ich beeile mich auch!"

Das Kid grinste sahen die beiden nicht. Peinliches Schweigen trat ein und ein jeder sah verlegen wo anders hin. Das war die Chance, dachte sich Soul. Kid dieses Schlitzohr hatte es doch darauf angelegt. Aber er war ihm dankbar dafür. Jetzt musste er aber mit Maka ins Gespräch kommen.

"Und wie fandest du das Basketball spielen heute?"

Maka seufzte erleichtert. Jetzt musste sie nicht mit dem Gespräch beginnen. Hoffentlich würde er heute endlich mal was sagen der Dummkopf. Darauf wartete sie nämlich schon eine ganze Weile.

"Davon abgesehen, dass ich ein miserabler Basketballspieler bin, eigentlich ganz gut. Es war schön mal wieder alle zusammen zu sehen. Und du?"

"Ganz cool."

Jetzt musste er sie fragen, sonst würde es nie was werden.

"Also Maka, ich hätte da mal ne Frage."

"Ja?"

Maka sah ihn erwartungsvoll an.

"Das wollt ich dich schon seit einer ganzen Weile mal fragen, aber dann ist immer etwas dazwischen gekommen."

Soul kratzte sich verlegen am Kopf.

Z.B mein Vater dachte sich Maka. Jetzt mach schon endlich!

"Hättest du mal Lust mit mir au-"

"AAAAAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"

Soul wurde von einem Schrei unterbrochen. Sie sprangen auf.

"Was war das? Das kam aus der Richtung von Kids Bad. Soul!"

Maka streckte die Hand aus und Soul wurde zur Sense. So ging Maka mit Soul in der Hand aus dem Wohnzimmer. Sie waren gerade an der Tür, als ihnen ein komplett nackter Kid entgegen gerannt kam. Er hatte sogar noch Schaum in den Haaren. Er versteckte sich hinter dem Sofa. Kid schaute hinter dem Sofa hervor. Maka sah ihn fragend an.

"Da ist jemand im Bad aus der Dusche gekommen. Kannst du mal nachschauen und mir vielleicht ein Handtuch mitbringen?"

"Wie bitte?"

Maka war etwas verlegen, angesichts der Tatsache, dass Kd gänzlich unbekleidet war.

"Siehst du seit neusten Gespenster Kid?"

Soul war wieder zum Menschen geworden.

"Ok wir gehen schauen. Komm Maka."

Zu zweit näherten sie sich dem Bad. Die Tür stand offen und Wasserdampf kam heraus. Das Licht war noch angeschaltet. Sie betraten das Bad. Über all war Wasserdampf und sie konnten schlecht sehen. Da hörten sie Schritte.

"Was war das?"

Maka griff nach Souls Hand. Soul grinste.

"Keine Angst, ich bin ja da."

"Ich hab keine Angst."

Sie stieß ihm in die Seite. Aber ganz wohl war ihr mittlerweile doch nicht mehr. Plötzlich stolperte Maka über etwas großes und wäre auf ganzer Länge hingefallen, wenn Soul sie nicht aufgefangen hätte.

"Pass auf. Was ist -"

Er brach ab, denn plötzlich lichtete sich der Wasserdampf und sie sahen warum Kid so geschrien hatte. Vor ihnen standen zwei Jugendliche. Und das, worüber Maka gestolpert war, war ein Koffer.

"Ich hab dir doch gesagt, das ist eine scheiß Idee und dass ich es hasse so zu reisen."

Kapitel 2

Kid saß immer noch im Wohnzimmer als Maka und Soul wieder zurück kamen. Maka warf ihm das Handtuch zu, um das er sie gebeten hatte. Er schlang es sich um die Hüften.

"Und?"

"Was und?"

"Ja die Gestalt im Bad. Was ist mit der?"

Maka lachte. Die Gestalt im Bad. Das war das verrückteste, das ihr je passiert war.

"Ihr könnt reinkommen!"

Die Tür ging auf und ein Junge lugte hinein. Nachdem er sich sicher war, das er gemeint war, kam er vollständig hinein. Hinter ihm betrat aber noch jemand das Zimmer. Ein Mädchen. Erst dachte Kid, das Mädchen wäre ein paar Jahre jünger als der Junge, doch als sie neben ihm stand, merkte er, daß sie exakt die gleichen Seelenwellen besaß wie der Junge neben ihr. Die beiden waren Zwillinge. Er betrachtete die beiden Neuankömmlinge genauer. Jetzt bemerkte er auch wie ähnlich die beiden sich sahen. Beide hatten die gleich hellblauen Haare und die gleichen durchgehend blauen Augen und beide trugen an ihrem rechten Auge ein Zeichen. Es sah aus wie ein Tattoo und doch wirkte es wie, als wäre es eher ein Mal, das sie schon immer trugen. Male hatten große Macht und da er ein Shinigami war, spürte er das von diesen Malen eine sehr große Macht ausging. Die Male hatten die Form von einem Dreizack. Der Junge war ein Stück größer als das Mädchen und machte insgesamt einen freundlichen und offenen Eindruck. Seine Haltung war aufgeschlossen, als würde er die Situation in die sie geraten waren völlig normal finden. Er lächelte. Seine Schwester hingegen machte ein finsteres Gesicht. Kid konnte förmlich spüren, dass sie von alle dem was gerade passiert war alles andere als begeistert war. Sie wirkte angespannt. Ihre Blick huschte im Zimmer hin und her. Blieb an Soul und Maka hängen und schließlich auch an Kid. Es sah ganz so aus als wollte sie abschätzen, wie hoch die Chance für eine erfolgreiche Flucht war und dazu müsste sie ja ihre 'Gegner' abschätzen. Die zwei Jugendlichen trugen lange graue Reisemäntel und waren, obwohl sie doch durch ein Dusche gekommen waren, komplett trocken.

"Wollt ihr nicht erst ein mal die Mäntel ausziehen? Es ist ziemlich warm."

"Oh ja gerne."

Der Junge hatte das Wort ergriffen.

"Aber wir sollten uns erstmal vorstellen. Mein Name ist Paul und das ist meine Zwillingsschwester Josy. "

Erhielt ihnen die Hand hin und alle drei Freunde ergriffen sie. Kid hielt auch Josy die Hand entgegen, doch sie sah ihn nur an und ignorierte seine Hand. Josy sah Kid mit hochgezogener Augenbraue an.

"Kannst du dir mal bitte was anziehen? !"

Kid lief rot an wie eine Tomate und nahm seine Handzurück, was Paul natürlich nicht entgangen war.

"Es tut mir leid, aber meine Schwester ist ein wenig schüchtern."

Von wegen schüchtern.

Paul ärgerte sich. Zwar liebte er seine Schwester mehr als alles andere auf der Welt, aber er hasste es wenn sie immer so unfreundlich zu allen Leuten war die sie nicht kannte. Natürlich war es peinlich, wenn man in einer Dusche landete, in der gerade jemand duschte, doch sie waren genau da wo sie hinsollten. Das dieser schwarzhaarige Junge ein Shinigami sein musste, war Paul schon bewusst, bevor er sich vorgestellt hatte.

"Ich bin Death the Kid und das sind Maka und Soul. Ich bin der Sohn des Shinigamis. Warum seid ihr hier?"

"Oh das trifft sich gut. Wir werden hier erwartet. Das steht alles in dem Brief drinnen den dein Vater von unserem Vater erhalten hat. Das wir in deinem Bad gelandet sind ist Zufall."

"Ich weiß von nichts. "

Kid schüttelte den Kopf. Seim Vater hatte ihm nichts gesagt.

"Wollte dein Vater dich nicht noch sprechen, wegen einer wichtigen Angelegenheit?"

"Man ey, dann ist das wohl jetzt zu spät. Am besten wir bringen euch zum Shinigami. Hey Kid, ich würde mir mal was anziehen. Dann können wir los. Maka?"

Soul seufzte. Was hatte er getan, dass jedesmal, wenn er mit Maka reden wollte irgendwas dazwischen kam. Das war wirklich wie verhext.

Maka seufzte auch. Schon wieder hatte er sie nicht gefragt.

" Soul, wie witzig. Ich beeile mich und komm gleich wieder. Es gibt sowieso ein paar Sachen die ich noch mit meinem Vater klären muss."

Kid ging in sein Schlafzimmer und zog sich frische Sachen an. Etwas war besonders an den beiden. Er hatte anhand der Seelen erkannt, dass der Junge eine Waffe war. Außerdem nahm er an, das seine Schwester auch seine Partnerin war. Aber irgendein große Macht ging von den beiden aus.

" Dann wollen wir mal. Liz und Patty kommen auch gleich."

Kid war wieder im Wohnzimmer.

"Euer Gepäck wird später nachgebracht. "

Daraufhin machten sie sich auf den Weg zum Shinigami.
 

Auf dem Weg zum Shinigami trafen sie unterwegs Liz und Patty. Sie fanden die Geschichte, wie Paul und Josy bei Kid in der Dusche gelandet waren, natürlich lustig.

"Das ausgerechnet dir so etwas passiert."

"Das machen wir auch mal!"

Patty kicherte.

"Vielleicht macht Black Star ja mit! Ich frag ihn mal. Das wird bestimmt lustig."

Kid lief rot an. Liz warf ihrer Schwester einen bösen Blick zu. Hier zeigte sich mal wieder wer die ältere und vernünftigere war.

"Untersteht dich Patty!!!"

"Mein Gott. Dann halt nicht. Ihr seid langweilig. Und Kid hatte echt nichts an? Komplett nackt?"

Kid stöhnte und schüttelte den Kopf.

Paul fand die Gruppe lustig. Er nickte und grinste Patty an.

Mittlerweile hatten sie die Shibusen Schule betreten. Kid führte sie direkt zu seinem Vater. Sie nahmen zwar den kürzesten Weg und sahen so nur einen kleinen Teil der Schule, trotzdem wurde Paul und auch Josy bewusst, was für Ausmaße die Schule hatte. Vor einer großen Tür blieben sie stehen.

"Ich gehe kurz alleine hinein. Zuerst muss ich alleine mit meinem Vater reden. Wenn ihr nachkommen könnt, hole ich euch."

Es verschwand hinter der Tür.

"Und das ist eure Schule."

Es war eher eine Feststellung, als eine Frage.

"Ja das ist unsere Schule. Sie war jetzt eine Weile geschlossen. Morgen fängt der Unterricht wieder an."

Maka sah auf die Uhr.

"Es ist schon spät! Ich muss leider nach Hause, denn ich muss noch für morgen lernen. Bleibst du hier Soul oder kommst du mit?"

Soul seufzte mal wieder. Er würde ja gerneitkommen, zum einen weil er vielleicht die Chance bekommen würde mir Maka reden zu können und zum anderen weil er mittlerweile ziemlich Hunger bekommen hatte. Aber andererseits wollte er Josy und Paul nicht alleine hier stehen lassen.

"Sorry, ich bleib noch ein bisschen und komm dann später."

Er zuckte entschuldigend mit den Armen.

"Du musst nicht wegen uns dableiben. Wir brauchen keinen Babysitter."

Josy sah ihn genervt an. Paul raufte sich dir Haare. Warum musste seine Schwester zu allen immer so unhöflich sein.

"Ich fände es cool, wenn du noch bleiben würdest. Ich hab nämlich noch ein paar Fragen und die wird ich lieber dir stellen als dem Shinigami."

Er warf Josy einen verärgerten Blick zu.

"Ja, okey. Maka?"

Soul sah sie fragend an.

"Ich hab damit kein Problem. Dann bis nachher."

Sie winkte allen zu und alle winkten zurück, bis auf Josy natürlich. Dann war sie auch schon weg.

"Was hast du denn für Fragen?"

"Ich würde gerne wissen, wie dass hier mit dem wohnen ist."

"Also Maka uns ich haben wie eine WG wo wir zusammen wohnen. In Death City. Dann gibt's aber auch die Internatsräume in der Shibusen. Das ist also ganz unterschiedlich. So wie ich das verstanden habe, bleibt ihr eine Weile. Mal schaun wo ihr dann wohnt."

"Ja. Wir gehen dann auch hier auf die Schule. Da wo wir herkommen sind solche Kinder wie wir eher selten. Man findet uns gefährlich. Nur weil unser Das ein sehr hohes Tier ist, hat man uns bis jetzt immer akzeptiert. Aber vor kurzem hat man versucht einige Anschläge auf uns zu verüben. Unser Dad hat darauf dann gesagt, dass es Zeit wäre hier auf die Schule zu gehen, auch aus dem Grund, weil wir dann mehr unter Unseresgleichen wären."

Als Paul dies sagte, lachte Josy verächtlich.

"Hier? Unter Unseresgleichen? Wir werden hier die gleichen Freaks sein wie Zuhause. Zuhause waren wir anders, weil du eine Waffe bist und ich deine Partnerin. Und hier unterscheiden wir uns genauso von allen anderen. Am ähnlichsten sind wir wahrscheinlich noch diesem Kid. Kapier es endlich."

Das war der längste Text, den Josy heute von sich gegeben hatte. Soul sah verwirrt von einem zum anderen.

"Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Warum solltet ihr hier anders sein? Hier wimmelt es nur so von Waffen. Das ist extra eine Schule für Leute wie dich und mich und die anderen. Also was ist das Problem? Wenn ich das mal so anmerken darf, hier gibt es nur Freaks."

"Das geht dich gar nichts an."

Josy verschränkte die Arme.

"Er wird es bestimmt keinem verraten. Bitte! Außerdem was ist so schlimm daran, wenn die Leute wissen, wer und was wir sind?"

"Wenn du meinst, dann erzähl es ihm halt. Auf mich hört doch eh keiner."

Paul verdrehte die Augen.

"Wir sind etwas komische Freaks. Wir sind nämlich Halbgötter. Unser Vater ist ein Wassergott und der Präsident des Atlantiks."

Paul grinste Soul schräg an.

"Schräg oder? "

Doch bevor Soul irgendwas antworten konnte, ging die Tür auf und Kid erschien.

"Ihr könnt jetzt reinkommen. Wo ist Maka?"

"Lernen."

"Hätte ich mir auch denken können. Kommt."

"Dann sehen wir uns bestimmt morgen."

Soul verabschiedete sich und ging. Plötzlich tippte ihm jemand auf die Schulter. Es war Josy.

"Du darfst es niemandem sagen. Außer vielleicht Maka. Sie schien mir als könnte sie ein Geheimnis für sich behalten. Hast du Maka schon gefragt? Und frag mich jetzt nicht woher ich das weiß. Ist mein Geheimnis. Außerdem sieht voll, dass du auf sie stehst."

"Okeeeee versprochen. Und nein hab ich noch nicht."

"Dann würde ich mal langsam in die Gänge kommen. Ich glaube sie mag dich auch ziemlich und wartet nur drauf."

Josy drehte sich um und lief wieder zurück.

"Hey warte mal! Woher willst du wissen....."

Aber Josy war schon außer Hörweite uns so brach er ab. Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Warum wussten immer alle mehr als er selber. War sein Leben so durchschaubar?

Kapitel 3

Während Soul zurück nach Hause ging, um erstens darüber nach zu denken was Josy gesagt hatte und zweitens vielleicht mit Maka noch ein wenig zu reden, waren besagte Josy und ihr Halbgötterbruder Paul mittlerweile beim Shinigami. Beziehungsweise hatten sie gedacht, dass sie den Shinigami persönlich treffen würden. In Wirklichkeit kamen sie in einen großen Raum. In der Mitte stand ein Spiegel. Und in dem Spiegel war eine Gestalt. Groß, schwarz, mit Totenkopfmaske, die alles andere als gruselig war. Paul erkannte die Maske wieder. Er hatte sie auf dem Weg zur Shibusen schon mehrmals gesehen. Sie schien überall in Death City aufzutauchen.

"Und wo ist jetzt der Shinigami?"

Josy wirkte genervt. Als hätte sie keine Lust auf alles hier. Hatte sie ja eigentlich auch nicht.

"Kannst dich nicht einmal benehmen? "

Paul zischte es ihr leise auf Aquamin zu. Die Sprache der Meermenschen.

"Oh Aquamin! Das habe ich schon lange nicht mehr gehört. Ich bin übrigens Meister Shinigami.

Aber lass sie doch. Es ist alles sehr plötzlich. "

Die Gestalt in im Spiegel hatte sich bewegt. Sie hatte zu ihnen gesprochen.

"Es wäre mir ein Vergnügen mich mal ein wenig mehr mit euch unterhalten zu können. Mein Aquamin ist schon ein wenig eingerostet. Aber jetzt will ich euch nicht lange aufhalten. Nachdem ich den Brief von eurem Vater bekommen und auch gelesen hatte, war mir sofort klar, dass ich euch helfen würde. Es ist für mich selbstverständlich. "

Die drei Jugendlichen sahen ihn fragend an.

"Sie können Aquamin? "

"Ja. Aber es ist schon lange her, dass ich es regelmäßig benutzte. Wisst ihr, als ich noch sehr jung und mein Vater der amtierende Shinigami war, waren euer Vater und ich sehr gute Freunde. Wir haben zusammen die Schulbank gedrückt."

Shinigami kicherte.

"Das war so eine Schule für Götter. Die gibt es heute nicht mehr. Mein Vater hatte gemeint, wenn ich ein guter Shinigami werden will, muss ich da unbedingt hin. Ich hatte natürlich keine Lust. Ich war damals noch jung und hatte anderes Zeug im Kopf. Wollte die Zeit nutzen die mir noch in Freiheit blieb. Ich wusste, wenn ich den Posten des Shinigamis von meinem Vater übernehmen würde, wäre es vorbei. Mit dementsprechender Laune tauchte ich dort auf. Und traf auf euren Vater. Ihm ging es gleich. Wer hatte schon Lust auf Schule? Keiner eben. Und so freundeten uns an. Nach der Schule schrieben wir uns noch eine Weile, aber dann brach der Kontakt ab. Ich als neuer Shinigami hatte für so etwas keine Zeit mehr und euer Vater wurde auch weit weg geschickt. Ich habe bis vor zwei Tagen nichts mehr von ihm gehört gehabt. Es freut mich deshalb ganz besonders, dass ihr hier seit."

Kid war überrascht. Sein Vater hatte ihm nie etwas aus der Zeit erzählt, bevor er Shinigami geworden war. Er hatte nicht gewusst, dass es diese Zeit überhaupt gegeben hatte. Erst jetzt wurde ihm klar, dass er so gut wie garnichts über seinen Vater wusste.

Shinigami informierte Paul und Josy noch über ein paar Dinge und fragte sie schließlich, wo sie lieber wohnen würden.

"Wir haben hier so etwas wie ein Internat. Ich könnte natürlich auch bei Soul und Maka nachfragen, ob ihr bei ihnen wohnen könnt. Sie haben Platz und können euch auch alles zeigen. Natürlich könntet ihr auch bei meinem Sohn wohnen."

Bei dem Nackten? Nee bestimmt nicht.

"Ich würde gerne zu Soul und Maka ziehen. Ich fande die ganz nett."

Das erste mal an diesem Tag, dass sie etwas positives gesagt hatte. Das Gespräch mit Soul zählte nicht. Hatte ja keiner mitbekommen.

"Na da frag ich doch mal nach."

So kam es, dass Josy und Paul bei Soul und Maka einzogen.
 

Kid war noch bei seinem Vater geblieben. Er hatte Fragen auf die er keine Antwort wusste.

"Warum hast du mir nie erzählt, dass es eine Zeit gab in der du nicht der amtierende Shinigami warst?"

Er sah seinen Vater erwartungsvoll an.

"Es ist komplizierter als du denkst. Ich kann es dir jetzt noch nicht sagen. Viel wird auch mir erst jetzt im Laufe der Zeit klar. Du wirst es noch früh genug erfahren."

Was faselte sein Vater da? Das war nicht die Antwort auf seine Frage gewesen.

"Es ist aber wichtig für mich zu wissen. Heißt es, das ich mich darauf einstellen muss meine Freunde zu vergessen, wenn ich Shinigami werde? Muss ich mich jetzt schon an den Gedanken gewöhnen oder habe ich noch Zeit? Ich weiß, dass es etwas besonderes ist, dass du trotzdem noch Shinigami bist, obwohl meine Kräfte, die versiegelt waren, nun durch brechen dieser Siegel vollends erwacht sind. Doch ich muss trotzdem irgendwann deine Nachfolge antreten. Wann wird das sein? Werde ich so leben müssen wie du?"

Kid schwieg und sah seinen Vater an. Dieser seufzte. Das tat er sonst nie.

"Ich kann dir jetzt noch keine Antworten auf deine Fragen geben. Ich muss erst selbst noch einige Dinge erforschen bevor ich sie dir sagen kann. Verstehe das bitte. Es ist schon spät. Musst du nicht noch für morgen etwas lernen? Die Schule fängt doch wieder an."

Death the Kid war klar, dass er jetzt nichts mehr aus seinem Vater herausbekommen würde. Ihm war aber auch klar, dass sein Vater ihm etwas wichtiges verheimlichte. Er würde es noch herausfinden.

"Ok dann gehe ich jetzt nach Hause. Guten Abend."

Kid drehte sich um und verschwand. Auf dem Platz vor der Schule traf er wieder auf Liz und Patty. Die beiden hatten sich von der Gruppe abgeseilt, bevor diese die Schule betreten hatte.

"Hey wo ist der Rest?"

"Die sind schon heim. Wo wart ihr?"

"Patty wollte unbedingt noch ..."

Aber Patty fiel ihr ins Wort.

"Wir waren bei Black Star und haben ihm die Duschgeschichte erzählt."

Patty kicherte albern. Schon wieder lief Kids Kopf rot an wie eine Tomate.

"Spinnst du?! Das geht den überhaupt nichts an!"

"Musste das sein Patty? Ich habe dir gleich gesagt, dass das eine blöde Idee war. Manchmal ist nachdenken angebracht. Kid warte!"

Kid war davongestampft. Das war heute definitiv nicht sein Tag. Diese Geschichte würde ihn sein Leben lang verfolgen. Außerdem was war das wichtiges, dass sein Vater ihm verschwieg? Er musste jetzt für sich sein. Am besten ging das, wenn er mit seinem Board unterwegs war.

"Geht schon mal vor. Ich komm später."

Während dem laufen packte er sein Board aus, stieg auf and war weg. Liz und Patty sahen nur noch die Staubwolke die sich langsam legte.

"Na, dann gehen wir nach Hause und machen Essen."
 

Maka saß gerade an ihrem Schreibtisch und lernte, als sie die Tür ins Schloss fallen hörte. Das war bestimmt Soul. Seid sie bei Kid in der Wohnung gewesen waren, hatte es keinen Moment mehr gegeben, in dem sie sich in Ruhe und vor allem alleine hätten unterhalten können. Jedes mal wenn sie das Gefühl gehabt hatte, dass Soul ihr irgendwas wichtiges hatte sagen wollen, war etwas passiert. Sie hörte wie Soul seine Schuhe in die Ecke kickte und in ihr gemeinsames Wohnzimmer ging. Das Sofa knarzte und kurz darauf hörte sie den Fernseher laufen. Blair steckte den Kopf zur Tür herein.

"Was ist den mit dem los? Kein Hallo. Nichts. Der hat noch nicht mal Nasenbluten bekommen, obwohl ich nackt im Wohnzimmer gesessen bin. Der hatte mich noch nicht mal bemerkt. Da musste ich mir vor lauter Schock ja gleich etwas anziehen! ! Weißt du was da abgeht?"

Maka schüttelte den Kopf. Woher sollte sie es denn wissen?

"Ich geh ihn fragen."

Sie stand auf. Würde sie halt später weiterlernen.

"Mach das, ich muss nämlich weg. Arbeiten. Essen steht auf dem Tisch."

Blair war schon aus der Tür heraus, als sie innehielt und sich zu Maka umdrehte.

"Übrigens hat dein Vater heute ungefähr zehnmal angerufen. Ob du Lust hättest mit ihm Kaffe zu trinken. Da du nicht da warst bin ich mit ihm gegangen."

Schnell schloss sie die Türe. WUUUUUM!!!!! Schon knallte ein Buch gegen die Tür. Blair sah zu, dass sie Land gewann. Das Thema Vater war bei Maka gefährliches Terrain. Dann war sie weg.

Maka atmete mehrmals tief ein und aus. Das Verhältnis zwischen ihr und ihrem Vater war zwar immer noch nicht wie im Bilderbuch, aber schon deutlich besser. Trotzdem nervte es, wenn er dauernd anrief und irgendetwas mit ihr machen wollte. Wann würde dieser Mann mal dazulernen.

Seufzend öffnete sie die Tür. Sie hatte sich vorgenommen mit Soul zu reden. Und das würde sie jetzt tun. Soul saß immer noch auf dem Sofa und sah fern. Dann wollen wir mal. Souls Waffenmeisterin setzte sich neben ihn.

" Hey du bist ja wieder da. Ist alles ok mit dir ? Ich sehe doch, dass etwas nicht stimmt."

Sie sah ihn hoffnungsvoll an. Doch Soul schwieg.

Es war nicht so, dass er nichts sagen wollte. Aber er war auf so eine plötzliche Gelegenheit nicht vorbereitet gewesen. Maka zog eine Augenbraue hoch.

"Hast du mir zugehört?"

Wieder schweigen.

"Willst du nicht mit mir reden? "

Jetzt wirkte Maka leicht ärgerlich. Scheiße ! Warum fiel ihm nichts passendes ein? Er hatte doch sonst immer eine Antwort parat. Er war nur so frustriert. Immer kam irgendetwas dazwischen und sogar diese Neue wusste besser bescheiden über sein Leben als er. Was zum Teufel machte er falsch? Warum konnte er... Halt. Stopp. Was machte er sich gerade für Gedanken. Lieber sollte er sich eine Antwort für Maka ausdenken.

"Nein."

Super Soul. Toll. Eine bessere Antwort war ihm wohl nicht eingefallen. Das sah Maka wohl genauso.

"Nein ich will mit dir reden oder nein ich will nicht mit dir reden?"

"Ja , ich meine Nein ich will mit dir reden."

Nervös suchte er händeringend eine Antwort. Wenn er so weiter machte, würde es Maka zu viel werden und sie würde gehen. Tatsächlich machte sie Anstalten aufzustehen.

"Nein bleib Bitte!"

"Ich hab heute noch etwas zu tun. Dann rück endlich mit der Sprache raus."

Soul hatte nach ihrem Arm gegriffen und hielt ihn auch immer noch fest.

"Weißt du, ich versuche schon die ganze Zeit mit dir zu reden, aber jedes mal passiert was. Ich hab Angst, dass wieder etwas dazwischen kommt. Die anderen nerven mich auch schon die ganze Zeit deswegen. Beim Basketball heute zum Beispiel. Da haben wir doch geredet als du gekommen bist. Da haben die anderen auf mich eingeredet. Sogar Kid. Das musst du dir mal vorstellen."

Maka hob die Hand und unterbrach ihn aufgeregt. Warum redete denn der Kerl dann um den heißen Brei herum?!

"Dann komm doch endlich auf den Punkt! "

Natürlich!! Was redete er denn auch für einen Käse?

"Oh ja. Also."

Er drehte sich direkt zu Maka um und sah ihr in die Augen.

"Ich mag dich wirklich sehr und wollte dich fragen..."

RIIIIIIING RIIIIIIING RIIIIIIING! !!

Natürlich das Telefon. Der Klassiker.

"Also was ich sagen wollte..."

RIIIIIIING RIIIIIIING RIIIIIIING! !!!!

Welcher Sack hatte bloß das Telefon erfunden??!!! Soul seufzte. Darin hatte er heute bestimmt einen Rekord aufgestellt.

"Ich..."

RIIIIIIING RIIIIIIING RIIIIIIING! !!

Man war da einer hartnäckig.

"Geh ruhig ran."

Maka und Soul seufzten synchron.

Dann stand Maka auf und hob ab.

"Sensenmeisterin Maka am Apperat."

"Hallo Maka Shinigami hier! "

"Wer ist dran?"

Die geheimnisvolle Stimme aus dem Hintergrund.

Wer hat sich gerade sein eigenes Todesurteil geschrieben?

"Shinigami ist am Telefon."

Okeeeee. Doch kein Todesurteil. Shinigami hatte aber ein echt schlechtes Timing. Soul gab irgend ein knurren von sich.

"Schöne Grüße von Soul. Was ist denn?"

"Es geht um unsere zwei Gäste. Die müssen ja heute irgendwo schlafen und da hab ich mir gedacht, dass die zwei erstmal bei euch wohnen könnten. Was sagst du dazu? "

"Oh. Das kommt jetzt aber schon plötzlich. Ich hab im Prinzip kein Problem damit. Aber ich muss natürlich auch noch Soul fragen."

Da Maka das Telefon auf laut gestellt hatte, hatte Soul mithören können.

"Was sagst du dazu Soul?"

Soul ließ seinen Kopf auf sie Tischplatte vor ihm fallen. Er musste echt frustriert sein, denn er spürte keinen Schmerz. Maka deutete das als ein ja.

"Soul ist einverstanden."

"Das ist schön. Da schick ich die zwei zu euch. Als dann."

Das Telefonat war zu ende. Na viel Spaß. Hoffentlich hatte Shinigami Paul und Josy von Blair erzählt. Sie ging zurück zu Soul, dessen Kopf immer noch auf der Tischplatte lag. Seine Arme hingen zum Boden.

"Was wolltest du mir denn gerade sagen, bevor das Telefon geklingelt hatte? "

Sag was Soul! Aber er hob die Hand und winkte ab.

"Nicht so wichtig."

Shinigami! !!! Warum musste der immer so ein schlechtes Timing haben!!!

RIIIIIIING RIIIIIIING.

Scheiß Telefon!

"Sensenmeisterin Maka am Apperat. "

"Hallo mein Makaschatz! ! Hier ist dein Vater! Ich wollte mit dir Kaffee trinken!!"

Hatte der Nerven um diese Uhrzeit und vorhalten jetzt an zurufen.

"Hast du vielleicht Lust zum Tee zu mir zu kommen?"

"NEIN!"

Maka schrie so ins Telefon, dass Soul aus seiner tiefen Depression aufschreckte und knallte den Hörer zurück in die Gabel.

Was hatte sie getan um so bestraft zu werden?

Kapitel 4

Josy und Paul waren froh, dass sie jetzt bei Maka und Soul wohnen sollten. Sie würden sich auf jedenfall bei den beiden bedanken müssen. Kino oder so. Irgendwas würde ihnen schon einfallen. Und WG hörte sich doch gut an. Tja. Das sie noch einen anderen Bewohner oder in dem Fall halt eine Bewohnerin haben würden, hatte Shinigami aber nicht gesagt. Überraschung!

Aber das wusste ja keiner von beiden...

Doch zurück zum Thema. Da ihre Sachen immer noch bei Kid in der Wohnung gestanden hatten, hatte es nicht lange gedauert bis sie alles zu ihrer neuen Wohnung geschafft hatten. Jeder hatte ein Einzelzimmer bekommen. Einräumen wollten sie am nächsten Tag. Es wurde noch zusammen gegessen und erzählt. Sogar Josy hatte Spaß und fühlte sich zum ersten mal an diesem Tag glücklich. Vielleicht war das hier alles doch gar nicht so schlecht. Sogar dieser Kid hatte am Ende einen einigermaßen sympathischen Eindruck hinterlassen. Maka hatte ihnen noch von den anderen erzählt. Black Star, Tsubaki, Kilik und noch mehr, von denen sie den Namen aber schon wieder vergessen hatte. Sie würde sie ja alle morgen in der Schule treffen. Und ganz vielleicht würde sie das erste mal in ihrem Leben eine Freundschaft schließen. Na ja. Eigentlich stimmte das nicht. Nicht so richtig. Aber dann musste man wiederum sagen, dass die Freundschaft zwischen Paul, Josy und Samael nicht mehr zählte. Er hatte sie und ihre Stellung als Präsidentenkinder nur ausgenutzt um an seine eigenen Ziele zu kommen. Seit dem Tag als er abgehauen war, hatte sie nie wieder etwas von ihm gehört. Das war jetzt drei Jahre her. Am Anfang war sie Traurig gewesen. Dann enttäuscht und am Ende sauer. Sie hatten zu dritt eine gemeinsame Zukunft geplant. Und Paul hatte das bis heute noch nicht verkraftet. Er ließ es sich jedoch nicht anmerken. Denn Samael war so etwas wie der dritte Zwilling für sie gewesen. Sie hatten sogar am gleichen Tag Geburtstag gehabt. Der eineiige Zwilling ihres Bruders. Samael hatte immer eine engere Bindung zu Paul gehabt als zu ihr. Zu ihr war es immer etwas anderes gewesen... Josy schüttelte den Kopf. Jetzt wo sie alleine in ihrem neuen Bett lag und endlich Zeit zum Nachdenken hatte, kamen ihr solche Gedanken. War ja mal wieder klar. Aber irgendwie hatte auch sie der Gedanke an Samael nie losgelassen.Wo er jetzt wohl war? Dachte er manchmal auch an sie? An ihre Freundschaft? Nein. Wahrscheinlich nicht. Sonst hätte er sich wenigstens einmal gemeldet. Noch nicht einmal zu ihrem Geburtstag hatte er etwas von sich hören lassen. Und als letztes Jahr seine Mutter gestorben war, hatte er sich noch nicht einmal auf der Beerdigung blicken lassen. Warum sollte er sich ausgerechnet dann an ihrem Geburtstag melden? In dem schwachen Licht, dass auf dem kleinen Tischchen neben ihrem Bett brannte, betrachtete sie das Tattoo auf ihrem linken Arm. Sie hatten es sich alle zu ihrem gemeinsamen 11 Geburtstag stechen lassen. Als Zeichen ihrer Freundschaft. Zeichen ihres Bündnisses. Das war eine lange Tradition der Meermenschen. Und er hatte es verleugnet. Für jedes Jahr ließ man sich einen Ring über der Welle, dem Zeichen für das Meer, stechen. Für jedes Jahr des eingegangen Bündnisses. Auf dem Unterarm kamen die Ringe für die Abenteuer die man zusammen bestanden hatte. Sie hatte drei. Die zwei Zackenringe standen für das tiefe Felsenriff, dass sie durchquert hatten. Die zwei einfachen Ringe für den Hai den sie gefangen hatten. Und der Feuerring für den Unterwasservulkan. Sie hatten die historischen Ritualketten hervorgeholt. Dabei wären sie damals fast draufgegangen. Hatte doch auch keiner wissen können, dass der noch aktiv war. Und nicht laut der Hohepriesterin, dieser falschen Schlange, schon seit tausenden von Jahren erloschen. Die Hohepriesterin war die größte Gegnerin ihres Vaters gewesen, also hätte ihnen gleich klar sein müssen, das an dieser Sache irgendwas faul gewesen war. Sie hatte ihn als Präsidenten stürzen wollen, um selbst die Macht an sich zu reißen. Der Klassiker eben. Die Anschläge die man in den letzten Monaten, Wochen und Tagen auf sie verübt hatte, waren wahrscheinlich auch auf ihre Rechnung gegangen.

Oh man. Sie musste sofort aufhören jetzt auch noch an diese blöde Kuh zu denken. Da würde sie ja nie schlafen können. Am besten würde es jetzt sein, dass Licht aus zumachen und zu schlafen. Doch vorher berührte sie den ersten Ring auf ihrem Oberarm. Dabei dachte sie an ihren Bruder und der Ring begann zu leuchten. Es war das erste mal seit Samaels Flucht, dass sie diesen Ring nahm. Es war der Ring der das erste Jahr ihres Bündnisses symbolisierte. Der einzige der sie mit ihm Verband. Denn dann war er abgehauen. Die anderen Ringe ihres Oberarmes hatten nur Paul und sie. Der Ring leuchtete noch einmal auf. Das Zeichen das Paul auch an sie dachte. Doch plötzlich leuchtete er noch ein drittes Mal auf. Josy erschrak. Das konnte nur heißen....
 

Paul hätte es gewundert, wenn seine Schwester nicht plötzlich in seinem neuem Zimmer gestanden hätte. Er hatte es auch gesehen. Das dritte Leuchten.

"Paul..."

Josy stand mitten im Zimmer, vor seinem Bett. Nur mit einer Schlafhose und einem T-Shirt bekleidet. Ihre langen blauen Haaren hatte sie offen und sie fielen ihr wie ein Wasserfall über den Rücken. In so seinem Moment sah er wieder, wie hübsch seine Schwester eigentlich war. Sie wusste auch selber genau, dass sie alles andere als eine hässliche Erscheinung hatte. Doch sie versteckte es. Und das sehr erfolgreich. Wenn dann doch einmal ein Junge ihre Schönheit erkannt und sich daraufhin für sie interessiert hatte, wurde er blöd von ihr angemacht und schroff zurückgewiesen. Er hatte immer geahnt, dass Samael mehr für sie gewesen war, als ein Bruder.

"Paul, was soll das bedeuten? Ich hatte gedacht, die Bindung wäre durch seinen Verrat, zerstört worden. Warum hat der Ring ein drittes Mal geleuchtet? "

"Ach Josy. Mach dir nicht so viele Sorgen. Ich hab dann halt zweimal an dich gedacht. Und? Wir sind gerade neu hier angekommen. Entspann dich ein wenig. Es ist alles in Ordnung. Geh wieder ins Bett und schlafen. Morgen wird es aufregend genug. Gute Nacht."

" Wenn du meinst. Schlaf gut."

Verwirrt ging Josy zurück. Sie war sich sicher gewesen, dass das Samael gewesen war, der da geantwortet hatte. Aber Paul schien sich keine Sorgen zu machen und hatte sie einfach wieder ins Bett geschickt. Vielleicht hatte Paul aber auch Recht und es war das Beste, wenn sie jetzt einfach ins Bett ging. Und plötzlich ging es ganz leicht und sie schlief ein.
 

Ach Josy. Ich hasse es zu lügen. Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl uns eine böse Vorahnung. Paul schlug auf sein Kissen. Warum konnten sie noch nicht mal hier in Ruhe leben?
 

KLOPF KLOPF !!

Josy schrak hoch. Wo kam das her? Hatte man auf sie geschossen? Was war das? Wo war sie? Nur langsam kamen die Erinnerungen, an den vorherigen Tag zurück. Die Ankunft, der Besuch beim Shinigami und der gestrige Abend. Jetzt merkte sie auch endlich, dass jemand an ihre Tür geklopft hatte.

"Hallo? Josy? Pennst du noch? Du musst aufstehen. Schule! In fünf Minuten gibts Frühstück."

Das war eindeutig die Stimme von Soul.

"Ja ich komm gleich!"

Josy sprang aus dem Bett. Es war vielleicht nicht gerade angebracht an seinem "ersten" Schultag zu spät zu kommen, auch wenn es ihr reichlich egal war. Sie tat es für ihren Bruder.

"Ist Paul schon wach? Kannst du den Bitte wecken wenn der noch schläft? Dann kann ich mich schnell anziehen."

" Ja Ok."

Soul verstand, dass die beiden verschlafen hatten. Es war ihr erster Tag an einer neuen Schule und außerdem war es gestern Abend ziemlich spät geworden. Also tat er Josy gern den Gefallen und weckte ihren Bruder.

Er klopfte an Pauls Tür.

"Hey Paul aufstehen!! Ihr habt verschlafen! "

Er wartete einen Moment, ob Paul antwortete und für ihn das Zeichen war, dass er den jungen Halbgott geweckt hatte.

"Was?! Scheißeeee! !!"

Paul schien wach zu sein.

"Warte, ich......ARRRRRRRRRRRRRRR!!!!!"

Was war den jetzt? Soul riss die Tür auf und sah es sofort. Er bekam sofort Nasenbluten. Paul lag in seinem Bett. Beziehungsweise, saß er halb. Das er nicht komplett aufrecht sitzen konnte, lag an einer komplett nackten Blair, die sich an ihn gekuschelt und ihre Arme um ihn geschlungen hatte. Paul aber schien das nicht gleich bemerkt zu haben und hatte sich dementsprechend erschrocken. Außerdem bekam er bei Blairs Anblick augenblicklich genauso Nasenbluten wie Soul.

Na endlich mal jemand der mein Schicksal teilt! Danke! In der Zwischenzeit waren auch Maka und Josy, von dem Schrei angelockt, im Zimmer angekommen. Maka musste sich nur Souls Nasenbluten anschauen und wusste sofort was Sache war.

"BLAIR!! KOMM DA SOFORT RAUS UND ZIEH DIR WAS AN!! SAG MAL SPINNST DU?"

Oh, zum Glück ist Maka auf Blair sauer und nicht auf mich, weil ich beim Anblick einer nackten Blair Nasenbluten bekomme.

WOOOOOOOOOM! !! Souls Kopf zierte der Abdruck eines Biologiebuches. Keine Sekunde später stapfte Maka wütend mit einer nackten Blair im Schlepptau aus Pauls Zimmer heraus. Sie zog sie bis deren eigenes Zimmer und knallte die Tür zu.

"Ich hab dir tausendmal schon gesagt, das du gefälligst nicht nackt hier rumlaufen sollst!!!"

Josy hatte bis jetzt nichts gesagt und Paul saß immer noch reglos in seinem Bett, vollkommen erschlagen von dem, was hier gerade abgegangen war.

"Hey! ! Was Sitz und steh ihr hier rum? Ab macht euch fertig!! Wir müssen los in die Schule, sonst kommen wir noch zu spät!! Und du Paul zieh dich endlich an!"

Damit wäre nun klar, wer hier die Hosen anhatte.

"Ach übrigens, dass war Blair. Die wohnt auch hier und das grade passiert öfters mal. Kommt ihr jetzt endlich?"
 

Der Weg zur Schule verlief, im Vergleich zu dem morgendlichen Theater, ziemlich langweilig. Sie kamen sogar noch rechtzeitig. Maka war trotzdem verärgert. Jetzt fiel ihr nämlich die halbe Stunde, die sie sonst noch zum weiterlernen hatte, weg. Also sehr wertvolle Zeit.

Natürlich konnte das wieder keiner nachvollziehen. Vor allem bei Soul stieß sie damit auf Unverständnis und darüber war sie enttäuscht. Er kannte sie jetzt doch schon lange genug, um zu wissen, dass ihr das sehr wichtig war. War das so unverständlich?

Als sie vor dem Klassenzimmer angekommen waren, in dem jetzt auch Paul und Josy Unterricht haben würden, blieben sie stehen.

"Wartet kurz hier. Ich geh schnell rein und sag Bescheid das ihr da seid. Dann hol ich euch. Okey?"

Josy sagte nichts und Paul nickte. Soul war schon ins Klassenzimmer gegangen und Maka folgte ihm.

Viele Schüler gingen an ihnen vorbei. Sie beäugten die zwei Neuen neugierig. Alle trugen ein Art Schuluniform, denn jeder hatte irgendwo auf seiner Kleidung die Totenkopfmaske des Shinigamis.

DING DING

Die Schulglocke. Sofort beeilten sich alle Schüler in ihre Klassenzimmer zu kommen. Josy stand direkt an der Tür und war in Gedanken versunken. Deshalb bemerkte sie den Jungen nicht, der plötzlich in sie hineinrannte und sie zu Boden riss.

"Kannst du nicht aufpassen!"

"Oh Sorry ich hab dich nicht gesehen! Ich bin spät dran und muss jetzt auch weiter. Man sieht sich!"

Erst jetzt musterte sie den Jungen, der sie gerade umgerannt hatte. Er war ungefähr so groß wie Paul und hatte graue Augen. Seine Haare waren tiefblau und er trug sie zu einem langen Zopf. Außerdem trug er ein breites Stirnband.

Dann war der Junge auch schon in dem Klassenzimmer verschwunden, in das sie auch gleich gehen würden. Sie hörte wie drinnen eine männliche Stimme rief:

"Schön das du uns mit deiner Anwesenheit beehrst. Du bist sogar noch vor BlackStar da."

"Der kommt auch gleich."

"Hey Sam, das wird ja ein richtiges Battle zwischen dir und BlackStar. Wer kommt als letztes!" Pubertäres Jungenlachen. Josy stutzte. Schon der Junge war ihr seltsam bekannt vorgekommen. Und auch das lachen war ihr irgendwie vertraut. Plötzlich lugte ein Mann durch die Tür zu ihnen nach draußen auf den Gang. Er hatte eine große Schraube im Kopf.

"Ihr seid bestimmt die zwei neuen. Kommt rein."

Paul und Josy traten ein und wurden gleich von überall her mit neugierigen Blicken gemustert.

Das Klassenzimmer war aufgebaut, wie das Innere eines Amphitheaters. Sie entdeckten sofort Maka und Soul und den Jungen vom Gang. Und da drüben saß Kid. Insgesamt waren es aber nicht so viele Schüler, wie Paul eigentlich gedacht hatte. Draußen waren doch soviel Leute gewesen.

"Darf ich vorstellen, Paul und Josy Vann. Sie werden ab heute die Eat-Klasse besuchen."

Der seltsame Schraubenmann drehte sich um und reichte beiden die Hand.

"Herzlich willkommen in der Shibusen! Ich bin euer Lehrer Stein. Ihr könnt mich ruhig duzen. Am besten stellt ihr euch mal kurz vor." Da Josy mal wieder schwieg und ein eher negativ eingestelltes Gesicht machte, ergriff Paul kurzerhand das Wort.

"Wir freuen uns hier sein zu dürfen und hoffen, daß wir hier viel lernen und Spaß haben werden. Meine Schwester und ich sind Zwillinge. Außerdem sind wir Partner und Waffe. Ich bin ein Dreizack und meine Schwester also sozusagen eine Dreizackmeisterin. Deshalb ist es schön unter seinesgleichen zu sein. Denn da wo wir herkommen ist das sehr, sehr selten."

RUMMMMS! !!

Der Junge, den die Klasse Sam genannt hatte, war von seinem Stuhl gefallen. Er hatte gekippelt.

"Sam ist mit dir alles Ok?"

"Jaja passt alles!"

Paul musterte ihn scharf. Er war ihm auch gleich bekannt vorgekommen und plötzlich erkannte er ihn. Sein Magen zog sich zusammen. Schnell schaute er zu Josy rüber, doch sie hatte nichts bemerkt. Sie war viel zusehr mit sich selber beschäftigt.

" Danke das ihr euch vorgestellt habt. Setzt euch doch. Da zwischen Sam und Tsubaki ist noch ein freier Platz und bei Kid. Ihr könnt euch entscheiden."

Josy wollte sich gerade auf den Weg zu Tsubaki und Sam machen. Sie fande das Sam einen ziemlich netten Eindruck machte und neben Kid wollte sie jetzt nicht unbedingt sitzen. Hallo?! Sie hatte den Kerl nackt bei duschen gesehen. Peinlicher ging ja wohl nicht! Auch wenn er ganz nett war. Aber er Paul drängte sich vorbei und setzte sich links neben Tsubaki.

"Ich setzt mich hier hin."

Scheiße. Weil Josy nicht gleich einen Aufstand machen wollte, würde sie sich wohl oder übel neben Kid setzten müssen. Langsam ging sie auf ihren neuen Platz. Kid starrte sie kurz an, wurde rot und drehte sich schnell weg. Das würde lustig werden!!
 

Josy war mit Maka und Soul raus in die Pause gegangen. Nur Paul wartete vor dem Klassenzimmer noch auf jemanden. Da kam er endlich. Paul deutete ihm mit einem Kopfnicken ihm in einen leeren Nebengang zu folgen. Als der Junge Halbgott sich sicher war, dass niemand sie hören konnte, drehte er sich um.

"Du hast uns erkannt. Ich habe es an deiner Reaktion gesehen. Was willst du hier? Gestern Abend, das warst du oder?"

Die zwei Jungs standen sich gegenüber.

"Ja. Ich hatte euch nicht sofort erkannt. Aber dann hattest du euch vorgestellt. Es ist eine Weile her. Josy ist hübsch geworden. Wie geht..."

"Lass Josy aus dem Spiel. Du hast ihr damals das Herz gebrochen."

"Es gab damals einen Grund warum ich weg bin. Lass mich doch bitte erklären...."

"Nein."

Paul schnitt ihm das Wort ab.

"Es gibt nichts zu erklären. Du bist damals einfach abgehauen und hast damals auch mich schwer enttäuscht. Wir drei waren eine Einheit und du hast sie verraten. Noch nicht einmal zur Beerdigung deiner Mutter warst du da. Ab da war uns klar, dass wir keine Familie mehr waren. Seit dem Tag an, warst du kein Teil unseres Lebens mehr. Und ich möchte, dass das so bleibt. Halte dich fern von uns."

Der andere Junge rang mit den Händen.

"Bitte Paul sag so etwas nicht. Gib mir wenigstens die Möglichkeit zu erklären."

"Vergiss es. Ich werde BlackStar nachher fragen ob er mit mir Platz tauscht. Das ich mich neben dich gesetzt hatte, war aus dem einfachen Grund, dass Josy nicht neben dir sitzen sollte. Sie soll dich nicht erkennen. Und das soll so bleiben. Deshalb sag ich es noch einmal. Bleib uns und vor allem Josy fern."

Er wollte etwas erwidern, doch Paul kam ihm zuvor.

"Sieh es ein, es ist jetzt endgültig Ende. Tschüss Samael."

Damit verschwand Paul.

Sam oder Samael, wie er mit vollem Namen hieß, stützte sich an der Wand ab. Die Vann Zwillinge. Er hatte sie nie vergessen. Solange hatte er darauf gewartet sein Verhalten von vor drei Jahren zieh erklären. Und jetzt war es so gelaufen. Dabei hatte er sich schon seit dem ersten Tag an seine Worte zurechtgelegt.

Aber er würde sie nicht aufgeben. Vor allem Josy. Er schloss seine Hand zu einer Faust. Irgendwann würden sie ihm wieder vertrauen.

Sie waren eine Familie, egal was Paul sagte.

Kapitel 5

Kid trat aus dem Schatten des einsam geglaubten Schulkorridors hervor. Die Dinge hier wurden zusehens skurriler. Woher kannten die zwei sich? Und was hatte der Kerl mit Josy zu schaffen? Auch wenn ihm die ganze Sache mit der Dusche eigentlich peinlich war, freute er sich irgendwie doch darüber, dass Josy jetzt neben ihm saß. Sie machte einen netten Eindruck und vor allem hatten sie etwas gemeinsam. Sie waren beide keine normalen Jugendlichen.

Kid schüttelte plötzlich den Kopf. Was machte er sich hier überhaupt für Gedanken? Er sollte lieber zu den anderen gehen, damit sie sich nicht fragten wo er blieb.
 

Paul war, bevor er zu den anderen zurückging, vorher noch in die Jungentoilette eingebogen. So aufgewühlt wie er jetzt gerade war, hätte Josy nur irgendwelche komischen Fragen gestellt. Erst einmal musste er sein Gemüt wieder herunter fahren. Das er Samael zu so einem Zeitpunkt und an so einem Ort wieder getroffen hatte, das war zuviel für ihn gewesen.

Er spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Dann betrachtete er, mit beiden Händen links und rechts vom Waschbecken abgestützt, sein Gesicht. Im Gegensatz zu Samael, den er fast nicht wieder erkannt hätte, hatte er sich Äußerlich eher weniger verändert. Nur seine Haare waren jetzt länger und er trug sie immer nach hinten gekämmt. Trotzdem war der Paul, der ihm aus dem Spiegel entgegen sah, nicht mehr der gleiche kleine, immer gutmütige und zu allen stets freundliche Paul, der er früher mal war.

Er klatschte in die Hände. Jetzt aber schnell zu den anderen. Paul verließ das Klo und ging zu seinen neuen Freunden in die Pause. Maka stellte Josy gerade den anderen vor, als sie Paul entdeckte und ihn zu sich hinüber winkte.

"Komm her ich stell grad alle vor!! Also das sind Paul und Josy und dieser Haufen hier,"

sie zeigte auf die Leute neben sich,

" sind meine Freunde. Kid und die Thompson Schwestern Patty und Liz kennst ihr ja schon. Das daneben sind Kilik und seine zwei Waffen Fire und Thunder."

"Hey! Warum nennst du mich nicht zuerst! Ich bin doch hier wohl die wichtigste Person überhaupt! "

Der türkishaarige Junge baute sich auf.

" Ich bin BlackStar und der neue Gott am Himmel. Und das ist meine großartige Waffe Tsubaki. Willst du ein Autogramm?"

WOOOOOOOOOM!

Diesmal klebte Makas Physikbuch in BlackStars Gesicht. Josy fiel die Kinnlade hinunter. Das schwarzhaarige Mädchen neben BlackStar entschuldigte sich.

"Er meint es nicht so. Eigentlich ist er sehr freundlich und nicht so aufdringlich."

Ok, das war jetzt eindeutig eine dicke fette Lüge. Maka seufzte. Weiter in der Vorstellungsrunde.

"Sorry wegen der Unterbrechung. BlackStar hat sich und Tsubaki ja schon vorgestellt. Da wäre dann noch Kim mit Jacqueline. Aber Kim ist irgendwo hin verschwunden. Wahrscheinlich mit Ox. Und wenn der nicht da ist fehlt auch von seiner Waffe jede Spur. Aber wenigstens ist Jacqueline da."

Jacqueline winkte.

DING DING DING

Der Unterricht ging weiter.

"Warum sind wir eigentlich so wenig Schüler in der Klasse?"

"Es gibt hier auf der Schule zwei verschiedene Klassen. Die Eat-Klasse und die Not-Klasse. Die Eat-Klasse, also wir, ist sozusagen die Elite der Schule. Du kommst meistens erst in die Not-Klasse und wenn dann rauskommT, dass du das totale Genie beziehungsweise ziemlich talentiert bist, kommst du in die Eat-Klasse."

Aha so lief das hier ab.

"Deshalb bin ich gespannt warum sie euch gleich in die Eat-Klasse gesteckt haben. Köpfchen allein reicht nämlich meistens nicht aus. Du musst deine Waffe im Schlaf beherrschen, um da rein zu kommen. Aber das werden wir ja jetzt sehen."

"Der Kerl der sich als Dr. Stein vorgestellt hat, ist ein bisschen strange. Vor allem mit seiner Schraube im Kopf."

"Ja Stein ist ein ziemlich schräger Vogel. Er will immer alles und jeden sezieren. Da hat er vor sich selbst keinen Halt gemacht. Sieht man ja. Aber seit er werdender Vater ist, benimmt er sich nicht ganz so wahnsinnig. Maries Seelenwellen wirken sich seit sie schwanger ist besonders positiv auf ihn auf. Du lernst sie bestimmt bald kennen. Sie holt Stein meistens nach dem Unterricht ab."

Das waren jetzt wieder viele neue Informationen. Eigentlich machte Stein ja einen ganz netten Eindruck. Die kleine Gruppe war mittlerweile wieder im Klassenzimmer angelangt. Dr Stein saß falsch herum auf einem Drehstuhl zur Klasse gewandt.

"Da ich vorhin nach der Ankunft unserer zwei Neuen einiges an Gerüchten darüber gehört habe, warum sie gleich in die Eat-Klasse gekommen sind, möchte ich Josy und Paul bitten nach vorne zu kommen, um uns ihr Können zu demonstrieren. Ihr braucht natürlich einen ebenbürtigen Gegner. BlackStar und Kid ausgeschlossen. Wer will?"

BlackStar gab irgend ein Gemaule von sich, was den der Scheiß sollte, denn er wäre doch ein Gott und so. Tsubaki konnte ihn aber einigermaßen wieder beruhigen, sodass er nur noch beleidigt auf seinem Platz saß. Kid schwieg gänzlich. Daraufhin meldete sich Ox. Er war natürlich der Überzeugung, dass er eh in allem der beste war und ging davon aus, dass er die zwei mit Leichtigkeit besiegen könnte. Das die zwei nicht ohne Grund hier waren, war ihm im Moment keine Überlegung wert. Tja lieber Ox, da hast du dich wohl zu früh gefreut. Ox meldete sich also, trat mit seiner Waffe hervor und gab Josy und Paul, die mittlerweile auch aufgestanden waren, die Hand.

"Auf einen fairen Kampf. Möge der bessere gewinnen. Harvar!" Er streckte die Hand aus und Harvar wurde zu einem Donnerspeer. Zu diesem Zeitpunkt war sich Ox noch sicher, dass er die Sache gewinnen würde. Denn er musste doch vor Kim ein gutes Bild abgeben.

"Na dann wollen wir auch mal loslegen. Josy? Bist du bereit?"

Josy nickte und streckte jetzt ebenfalls ihre Hand aus. Und so verwandelte sich Paul das erste Mal vor den Blicken seiner Mitschüler in einen Dreizack.
 

Paul, beziehungsweise der Dreizack, war etwas länger als Josy groß war. Er war silbern und hatte an der Stelle, an der die drei Zacken zusammenkamen einem großen blauen Saphir.

"Ist das nicht eine etwas große Waffe für ein Mädchen?"

Ox lächelte spöttisch. Bis die den Dreizack angehoben und bewegt hatte, war er schon längst mit seinem Speer vorgestoßen und hatte sie besiegt. Josy stand immer noch regungslos da und beobachtete ihn. Langsam sollte sie sich mal bewegen, sonst hätte er all zu leichtes Spiel mit ihr. Auch die anderen sahen vorallem neugierig auf Josy. Es wurde angefangen zu tuscheln.

"Die schafft das eh nicht. Gegen Ox hat die als Mädchen keine Chance."

"Stimmt das ist eine viel zu große Waffe für ein Mädchen!"

"Jungs sind eh die besseren Waffenmeister! "

WOOOOOOOOOM! !

Maka hatte dem, der diese Antwort von sich gegeben hatte ihr Geschichtsbuch gegen den Kopf geworfen. Schiff versenkt. Der Kommentator lag unterm Tisch und war still.

"Von wegen Jungs sind besser!! Ich bin ja wohl der lebende Beweis! Komm Josy mach ihn fertig!

Hey Mädels lässt uns Josy anfeuern!!"

Alle Mädchen standen auf. Sogar Kim, die eigentlich Oxs Freundin war, war auf Josys Seite.

"FRAUENPOWER!"

"Maka hat recht. Ich würde Josy nicht unterschätzen."

Kid hatte sich zu Wort gemeldet. Normalerweise hielt er sich zurück und gab seine Meinung erst nach dem Kampf kund.

Ach was, die würde er besiegen. Ox wurde trotzdem ungeduldig. Warum griff sie ihn nicht an?

"Na gut. Wenn du mich nicht angreifst, werde ich anfangen."

Gesagt getan. Einen Moment wartete er noch, doch dann schoss er plötzlich vor. Er war sich hundertprozentig sicher gewesen, dass er sie so hätte treffen müssen. Doch Josy stand nicht mehr auf ihrem Platz. Wo war sie? Sie hatte sich so schnell bewegt, dass keiner gesehen hatte, in welche Richtung sie gelaufen war.

"OX! Pass auf! Sie ist über dir!"

WAS? Ox legte seinen Kopf in den Nacken und sah nach oben. Gerade noch rechtzeitig. Josy kam mit dem Dreizack voraus auf ihn runtergestürtzt. Er wich aus. In der gleichen Sekunde drehte sich Josy und stieß mit dem Dreizack nach Ox. Er konnte gerade so parieren. Kleine Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, denn Josy hatte viel mehr Kraft als er es ihr zugetraut hätte. Irgendwie musste er seine Verteidigung in einen Angriff umwandeln. Am besten mit einem Stromstroß! Wenn sie aus dieser Entfernung getroffen wurde, ging sie zu Boden.

"HARVAR! DONNERKÖNIG!"

Ein gewaltige Stromladung ging durch den Speer. Josy brauchte nur eine Millisekunde um zu begreifen, was Ox vorhatte. Ihr war klar, dass, wenn sie nicht als Halbgott enttarnt werden wollte, sie schnell etwas tun musste. Würde sie der Blitz treffen, würde jeder merken, dass sie keine Normalsterbliche war. Der Blitz hätte nämlich nur etwas gekitzelt und ihr sonst keine Verletzungen zugefügt, wie es bei normalen Menschen der Fall wäre. In dieser Millisekunde riss sie den Dreizack mitsamt Speer hoch und der Blitz der sich daraufhin entlud, wurde gegen die Decke geschleudert. Es gab einen lauten Knall und Putz rieselte von oben auf die Schüler hinab. Ox war wie gelähmt. Wie konnte es sein, dass sie so schnell reagiert hatte? Wo war sie überhaupt?

Plötzlich fühlte er, wie sich etwas spitzes in seinen Rücken bohrte.

"Ox. Du darfst deinen Gegner noch nicht einmal für eine Millisekunde aus den Augen lassen. Auch wenn dein Gegner ein Mädchen ist."

Josy ließ den Dreizack soweit sinken, dass Ox sich umdrehen konnte. Sie hielt ihn in einer Hand.

"Du bist gut Ox. Sehr gut. Aber ich hoffe du denkst daran was ich gesagt habe. Lass deinen Gegner nie aus den Augen. Das kann tödlich enden."

Paul verwandelte sich zurück und gab Ox die Hand.

"Ich schließe mich den Worten meiner Schwester an. Es hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es nur ein kurzer Kampf gewesen ist."

Die restlichen Schüler fingen an zu klatschen. Auch Stein war beeindruckt. Und Josy wurde gleich von zwei Jungs begeistert angestarrt.
 

Das sie gut sein musste, war ihm von anfang an klar gewesen. Doch das sie so gut war hätte er nicht gedacht. Schon Maka kämpfte mit einer unglaublichen Eleganz, aber Josy war nochmal etwas anderes. Schon allein wie sie sich bewegt hatte.

Mit schon fast unmenschlicher Schnelligkeit. Vor allem fiel ihm jetzt erst auf wie hübsch sie eigentlich war. Ihre blauen Augen, die immer ein wenig traurig guckten. Ihre schlanke Gestalt. Ihre hellblauen Haare mit dem... Oh gott!! Jetzt bemerkte er das der Pony unsymetrisch geschnitten war!! Nein! Dieser unsymetrische Pony zerstörte das Bild! Jetzt stand Josy auch noch vor ihm!

"Könntest du mich mal bitte auf meinen Platz lassen? Und kannst du mal aufhören mich so an zustarren?"

Der Pony! Ihm wurde schwindlig! Gleich würde er in Ohnmacht fallen! Doch nicht vor ihr! Wie viele peinliche Sachen mussten ihm eigentlich noch passieren? Aber weiter kam Kid in seinem sich immer schneller drehenden Gedankenkarussel nicht. Er fiel Josy bewusstlos in die Arme.
 

Als Kid wieder zu Bewusstsein kam war die Schule längst zu ende. Er lag immer noch im Krankenzimmer der Shibusen. Stein saß auf einem Drehstuhl und schrieb an dem kleinen Tisch, der im Zimmer stand, etwas. Kid musste sich irgendwie bewegt und dabei ein Geräusch gemacht haben. Jedenfall drehe Stein sich zu ihm um.

"Na. Da bist du wohl wieder aus deiner Ohnmacht erwacht. Ich weiß nicht ob du es wissen willst, aber Josy war nach der Schule kurz hier und hat sich erkundet wie es dir geht."

Sofort lief Kid wieder rot an. Das quittierte Stein mit einem wissenden Grinsen.

"Die scheint dir wohl zu gefallen die Kleine. Aber warum auch nicht. Ist ein hübsches Mädchen."

Was? Sie ihm gefallen? Er schüttelte heftig den Kopf und wollte etwas erwidern.

"Wer ist ein hübsches Mädchen? Na hoffentlich meinst du mich! Nicht das du jetzt plötzlich zum Weiberheld wirst."

Marie war ins Zimmer gekommen. Sie legte ihre Arme von hinten um Stein und küsste ihn auf die Wange. Man sah noch nicht das sie schwanger war, doch seit sie es wusste, war sie noch viel fröhlicher als sie es sonst schon war.

"Ach nein. Unser Kid hat sich in unsere neue Schülerin verguckt. Die kleine blauhaarige."

"Oh ist das süß! Die erste Liebe ist doch was schönes. "

Kid sprang aus dem Bett. Es war ja wohl schon peinlich genug wegen einem schiefen Pony in Ohnmacht zu fallen, aber dieses Gerede von Stein und Marie war einfach zu viel des Guten. Er musste so schnell wie es nur ging hier raus.

"Kid warte doch!"

Aber Stein konnte ihn nicht aufhalten. So riss Kid die Türe auf und...

WUUUUUM!

Irgendjemand hatte versucht, zur gleichen Zeit wie Kid die Türe zu passieren. Beide gingen zu Boden. Neben ihm saß Josy.

"Oh Kid ich wollte nur...."

Doch Kid war schon wieder auf den Beinen.

"Ähm, alles Ok? Äh ich muss wieder los, tschuldigung."

Sprach er und war weg. Hinter dem nächsten Gang ließ er sich gegen die Wand fallen. Das konnte doch nicht wahr sein! Warum passierten ihm in Josys Gegenwart so viel peinliche Dinge und warum war ihm das nicht egal? In seinem Leben als zukünftiger Shinigami gab es keinen Platz für ein Mädchen. Seine Freunde waren schon große Ausnahmen. Aber Josy würde ihn jetzt wahrscheinlich eh für den größten Idioten halten, den es gab. Was solls. Erst einmal würde er nach Hause gehen.
 

Dieser Kid war irgendwie seltsam. Erst seine Ohnmacht und jetzt das. Josy starrte Kid immer noch hinterher. Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Es war Marie.

"Ist alles Ok?"

"Oh ja. Alles bestens."

"Du sahst nur gerade irgendwie geschockt aus. Willst du vielleicht reinkommen? Stein wollte gerne noch einen Ultraschallbild von dem Baby machen. Wenn du möchtest kannst du es dir anschauen."

So etwas hatte sie noch nie gesehen.

"Gerne. Wenn das ok ist."
 

Josy war fasziniert von dem kleinen Wesen, das sie auf dem Ultraschallbild gehen hatte. Zwar konnte man jetzt noch nicht sagen, welches Geschlecht das Kind einmal haben würde, dafür hatte man das Herz des kleinen Babys schon sehr gut erkennen können. Das war wirklich toll, dass man die Kinder schon vor der Geburt im Bauch der Mutter sehen konnte. Bei ihnen, den Meermenschen, war das ein wenig anders. Erst nach der Geburt erfuhr man, ob es ein Mädchen oder ein Junge war. Man konnte noch nicht einmal sagen wie viele Kinder es waren. So war es meistens eine sehr große Überraschung, wenn es dann plötzlich Zwillinge oder auch Drillinge wurden. Das erzählte sie auch Stein und Marie.

"Das war deshalb eine große Überraschung für unsere Mutter, als sie erfuhr, dass sie noch ein zweites Kind bekam. Aber ihr müsst mir versprechen, dass ihr niemandem erzählt, dass wir keine normalen Menschen sind. Das darf niemand wissen. Wir haben es unserem Vater versprochen."

"Aber natürlich. Shinigami hat es mir erzählt. Marie und ich werde schweigen. Versprochen. "

Marie nickte.

"Dann sehen wir uns morgen wieder im Unterricht."

"Danke. Schönen Abend euch noch. "

Josy verabschiedete sich und ging.
 

"Und wie ging es Kid?"

Josy war gerade zur Türe herein gekommen und setzte sich zu den anderen an den Küchentisch.

Maka stand am Herd und kochte.

"Ich ganz gut glaub ich."

Das er sich ihr so seltsam gegenüber verhalten hatte und das sie zusammengestoßen waren musste sie ihnen ja nicht erzählen.

"Du glaubst?"

Paul zog eine Augenbraue in die Höhe und sah sie fragend an.

"Ja. Ich hab ihn nur kurz gesehen. Der ist weg als ich gekommen bin."

"Kid ist ein Dickschädel. Den haut so schnell nichts um. Aber ohnmächtig geworden ist der schon öfters. Der hat ein kleines Symmetrieproblem, da tickt der immer aus. Wahrscheinlich hat er irgendwas unsymmetrisches gesehen und dann die Besinnung verloren."

Soul rutschte mit seinem Stuhl ein Stück zur Seite, damit Maka den Kochtopf auf den Tisch stellen könnte. Dabei streifte sie mit ihrem Arm Soul. Er wurde rot. So nah war er ihr selten.

"Schlagt zu. Es gibt Spaghetti."

Ein ganz normaler Abend, bei ganz normalen Teenagern.

Kapitel 6

Auch wenn in Death City einiges anders war, als sie es von zu Hause gewöhnt waren, lebten sich Paul und Josy doch sehr schnell ein. Was wollte man denn mehr? Sie hatten coole Mitbewohner, im Fall einer einzelnen Dame manchmal etwas zu freizügig, nette Mitschüler und einen, im wahrsten Sinne des Wortes, abgedrehten aber richtig guten Lehrer. Deshalb fühlten sie sich nach zwei Wochen wie zu Hause. Passiert war in der Zeit eigentlich gar nichts besonderes. Wenn man von Souls ewigem Pech in Bezug auf Maka und Kid, der seit dem Tag, an dem er Josy hatte kämpfen sehen und er ihr dann quasi in die Arme gefallen war und jetzt plötzlich jede Nacht von ihr träumte, mal absah. Soul hatte die ganze Zeit schlechte Laune und war einfach deprimiert. Es war zum verrückt werden. Zum Beispiel letzten Montag. Er hatte extra noch um Klassenzimmer rum getrödelt, denn Maka musste noch unbedingt etwas bei Stein nachfragen. Stein war nach einer gefühlten Ewigkeit dann schließlich auch gegangen und jetzt wartete Maka auf ihn. Endlich hatte er eine Chance mit Maka zu reden! Maka kam zu ihm und tippte mit ihrem Fuß ungeduldig auf den Boden.

"Soul beeilst du dich bitte mal?"

"Sorry, aber ich wollte unbedingt mit dir reden. Sonst kommt immer irgendwas oder irgendwer dazwischen."

Plötzlich war Maka noch ungeduldiger, als sie eh schon war. Komm schon Soul rede endlich mit mir! Mir geht es doch genauso!

"Also ich wollte dich fragen..."

"Hey Soul! Ich brauch dich!"

BlackStar stand plötzlich im Klassenzimmer, packte Soul am Kragen und zerrte ihn zur Tür hinaus.

"Aber ich. .."

Aber bevor Soul groß protestieren konnte waren sie auch schon zur Tür hinaus. Maka schlug die Hände vor ihr Gesicht. Was hatten sie getan, dass es soviel Pech in ihrem Leben gab? Da konnte man ja nur deprimiert sein.

Doch um Kid stand es nicht viel besser. Die schriftlichen Prüfungen fingen an. Und die waren für ihn eine Qual. Nicht, dass er nichts wusste. Das Problem war nur, er scheiterte schon meistens daran seinen Namen auf das Blatt zu schreiben. Dieser musste nämlich perfekt und symmetrisch geschrieben sein. Perfekt symmetrisch also. Dabei verbrauchte er aber die ganze Zeit, die sie für die Arbeit hatten. Meistens machte er dabei noch irgend einen Fehler, fiel in tiefe Depressionen und somit war der Test eh für ihn gelaufen. Das jetzt auch noch Josy neben ihm saß, machte die Sache nicht besser. Jetzt blamiert er sich jedesmal vor ihr. Sie sah immer sehr komisch zu ihm rüber und kritzelte dann etwas in ihr Heft.
 

Die ersten Prüfungen waren also geschrieben. Sowohl Kid als auch Soul waren deprimiert. Soul immer noch wegen Maka. Kid immer noch, weil ihm zur Zeit so viele peinliche Sachen passierten.

Außerdem war da immer so ein komisches Gefühl, wenn er an Josy denken musste. Aber es konnte ja nicht sein, völlig ausgeschlossen, dass er sich irgendwie, eventuell in Josy verguckt hatte. Erstens weil es einfach nicht funktionieren würde und zweitens, weil er sich als Shinigami ja wohl nicht verlieben konnte. Schon rein technisch gesehen. Er wäre wahrscheinlich eh nicht ihr Typ. Deshalb musste dieses Gefühl irgend welche anderen Ursachen haben. Am besten wäre es mal zu Stein zu gehen. Doch jetzt hatte er keine Zeit für so etwas. Er wollte heute wieder eine kleine Party schmeißen. Einfach eine gemütliche Runde mit seinen Freunden. Fast alle denen er Bescheid gesagt hatte kamen. Nur Kim und Ox hatten mal wieder was anderes vor. Aber ihr ewiges Geturtel und Geknutsche ging ihm eh auf den Keks. Harvar kam dann aber auch nicht.

Kid, Liz und Patty räumten und putzen so die eh schon sehr, sehr ordentliche Wohnung auf und bereiteten alles vor. Tsubaki hatte versprochen etwas zu Essen mit zu bringen und Maka wollte ihr helfen. Wenn Tsubaki nämlich alleine kochte, durfte BlackStar immer kosten und dann war am Ende nichts mehr übrig.

Aber obwohl Kid die ganze Zeit beschäftigt war, ließ ihn vor allem eine Sache nicht los. In welcher Verbindung standen Sam und die Zwillinge. Warum hatte Paul ihn Samael genannt und gesagt, dass er kein Teil der Familie mehr wäre? Warum hatte Samael gesagt, dass er Josy geliebt hatte? Kannten sie sich von früher? Was wenn er Josy immer noch liebte? Was wenn Josy ihn auch liebte? Das gefiel ihm irgendwie nicht!

"ARRRRRRRRRRRRRRR! "

Kid ließ einen Verzweiflungsschrei los. Liz fiel dabei vor Schreck fast von der Leiter, auf der sie stand um die Lampen abzustauben.

"Alles in Ordnung? "

"Jaja passt schon."

Er raufte sich verzweifelt seine Haare. Jetzt drehte er sich schon wieder mit seinen Gedanken im Kreis. Warum war ihm die Beziehung zwischen Sam und Josy nicht egal? Er durfte sich nicht an ein Mädchen binden. Er war ein Shinigami!
 

Pünktlich um 18 Uhr klingelte es und Maka, Soul, Paul und Josy standen vor der Türe. Soul und Paul mit haufenweise Essen beladen. Maka und Josy hatten sich sogar ein hübsches Kleid angezogen. Eigentlich hatte Maka Josy dazu geradezu genötigt. Aber wen interessiert das schon? Josy sah in Kids Augen einfach nur toll aus. Nein Kid vergiss Josy! Die geht auch irgendwann wieder. Aber eigentlich wollte er nicht das sie geht. Sie. .. Arr! Er wollte nicht schon wieder in den Tiefen seiner Gedanken verschwinden! Dann könnte er sich für den ganzen restlichen Abend nicht mehr konzentrieren. Also musste er sich zusammenreißen. Vielleicht wenn er Josy aus dem Weg ging...

"Schön das ihr da seit. Stellt das Essen am besten in die Küche. Liz? Hilfst du den beiden?"

Liz streckte ihren Kopf aus dem Nachbarzimmer raus.

"Ja kann ich machen! Kommt einfach rüber!"

Paul und Soul folgten ihrem Ruf.

"Du kennst dich ja aus Maka. Geht am besten ins Wohnzimmer. Ich komm dann nach. Muss nur noch was holen."

Erfolgreich abgeseilt. Mission Kid geht Josy aus dem Weg hatte begonnen.

Eine halbe Stunde später kamen auch Kilik, Fire und Thunder, begleitet von Jacqueline, die natürlich mal wieder ohne ihre Waffenmeisterin Kim unterwegs war. Kilik hatte ihr angeboten sie abzuholen. Nicht ganz ohne Hintergedanken wie es schien... Er war nämlich zu Jacqueline besonders höflich, hielt ihr die Tür auf und nahm ihr die Jacke ab. Fire und Thunder mussten sogar leise kichern und Kid grinste ihn wissend an.

"Is was Kid oder warum grinst du so blöd?"

Kilik starrte ihn an.

"Nichts nichts."

Kid hustete. Jetzt fehlten ja nur noch Tsubaki und BlackStar. Das waren ja ganz andere Seiten die der liebe Kilik Jacqueline gegenüber aufzog. Wenn sich da mal nicht jemand verliebt hatte...

Plötzlich verflog Kids gute Laune. Fast jeder um ihn herum hatte irgendwer in den er sich verliebt hatte. Nicht das er es ihnen nicht gönnte, im Gegenteil. Aber trotzdem machte ihn das ein wenig neidisch. Er seufzte. Hätte er nicht einfach als normaler Mensch geboren sein können? Was brachte ihm sein Dasein als Shinigami?

"Alles in Ordnung? "

Kid schreckte hoch. Vor ihm stand Josy. Scheiße. Was machte er jetzt?

"Jaja. Alles in bester Ordnung. Was machst du hier? Warum bist du nicht bei den anderen im Wohnzimmer? "

Josy wich einen Schritt zurück. Kid war mit den letzten Worten ein wenig laut geworden und das erschreckte sie.

"Ich habe eigentlich nur das Klo gesucht. Aber wenn ich dich störe dann.."

"Alles in Ordnung hier draußen? "

Liz stand in der Tür. Sie hatte Kids laute Stimme gehört und war neugierig. Deshalb blickte sie gespannt zwischen Josy und Kid hin und her.

"Ich hab nur das Klo gesucht."

Mehr fiel ihr gerade nicht ein.

"Letzte Tür links. Die mit dem.."

Weiter kam Liz nicht. Josy flüchtete geradezu aus dem Zimmer und murmelte nur noch ein leises Danke Richtung Liz.

"Was..?"

Sie sah Kid mit hochgezogener Augenbraue an. Der raufte sich die Haare. Kein gutes Zeichen Liz! Da ist gerade was abgegangen! Das fühlst du Liz!

"Kid was ist passiert? Du benimmst doch schon seit einer Weile ziemlich seltsam. Noch seltsamer als vor der großen Schlacht mit dem Kishin und vor der Zeit, bevor du dich mit Maka und den anderen angefreundet hast. Sogar Patty hat das bemerkt. Und das soll was heißen. Seit die Zwillinge da sind benimmst..."

Es blitzte etwas in Liz Augen als wäre ihr plötzlich die Erleuchtung gekommen.

"Du hast dich in Josy verliebt! Gib es doch zu!"

Kid wurde rot und seine Waffe fühlte sich in ihrem Verdacht bestätigt. Trotzdem versuchte Kid es zu verleugnen. Er winkte ab!

"Pfff. Was redest du da! Ich mich verlieben? In Josy? Von was träumst du Nachts? Den gleichen Unsinn hat mich Stein schon gefragt! Und wenn schon. Wie sollte das denn bitte funktionieren? Ich als Shinigami kann mich ja wohl schlecht in irgendein dahergelaufenes Mädchen verlieben."

Kid wurde sauer was erwartete Liz von ihm. Das er ihr jetzt etwa sein Herz ausschütten sollte? Das konnte sie ja wohl vergessen.

"Du hältst es also doch für möglich? Außerdem ist Josy nicht irgendein dahergelaufenes Mädchen. Das weißt du ganz genau. Also was ist da gerade passiert? Ich hab gehört das du etwas laut geworden bist."

Warum konnte man ihn nicht einfach in Ruhe lassen.

"Da ist nichts..."

RIIIIIIING RIIIIIIING

"Entschuldige mich, ich muss zur Tür und sie öffnen. Es sind bestimmt BlackStar und Tsubaki. Die kommen meistens zu spät. Geh du doch schon mal zurück ins Wohnzimmer und kümmere dich um die Gäste. Ich komm dann wirklich gleich nach."

Kid hatte in der Zwischenzeit die Haustür geöffnet und begrüßte seine zwei Freunde. Liz stand immer noch verdattert hinter ihm. Doch dann riss sie sich zusammen. Tsubaki aber hatte ihr kurzes zögern bemerkt und warf ihr einen fragenden Blick zu. Liz schüttelte den Kopf und deutete ihr mit einem Blick, dass sie später reden konnten.
 

Aus dem Plattenspieler kam Musik. Klaviermusik. Ein deutscher Pianist. Sie saßen in einer gemütlichen Runde um den runden Tisch in Kids Wohnzimmer. Fast alle waren endlich da. Außer natürlich die, von denen man wusste ,dass sie nicht kamen. Jetzt bereute Kid es dass er als letzter ins Wohnzimmer gekommen war. Es war nämlich nur noch der Platz neben Josy frei. Nein! Warum?

"Wenn du nicht neben mir sitzen willst tausch ich Platz."

"Hä?"

Was hatte Josy denn?

"Du hast ein Gesicht gezogen, als wärst du voll angepisst, weil du neben mir sitzen musst."

Ups. Er hatte seine Gesichtszüge nicht im Griff gehabt. Kid schüttelte den Kopf und setzte sich, auch wenn es ihm wirklich nicht sehr behagte.
 

Trotz diesem kleinen Ausrutscher, verlief der Abend für die anderen sehr harmonisch. Soul hatte es geschafft, sich ganz dicht neben Maka zu setzten und sogar, da staunte er mal wieder über sich selber, seinen Arm um ihr Schulter zu legen. Maka merkte das zwar, aber sie schien es nicht zu stören. Im Gegenteil. Sie genoss es. Selbst Josy und Kid kamen bis zu einem bestimmten Punkt miteinander aus. Bis zu dem Moment, in dem sich Josy mal einfach mit Kid unterhalten wollte. Jener besagte hatte sie, Josys Meinung nach, geflissentlich ignoriert. Er war ihren Fragen immer gekonnt ausgewichen. Kid war entweder ein Feind des Smalltalk oder er konnte sie nicht leiden und ging deshalb nicht auf ihre Unterhaltungsversuche ein.

Jetzt war Patty, mit der er sich gerade unterhalten hatte, aufgestanden. Ihre Chance!

Versuch 1 :

"Hey Kid, ich wollte dich fragen.."

Kid war irritiert. Schnell neues Gespräch anfangen.

"Ah Tsubaki mit dir muss ich unbedingt reden!"

Versuch 2 :

"Kannst du mir mal bitte die Chips geben?.....Danke. Übrigens, wie..."

"Ja ich komm schon und helfe dir Liz!"

Rief er, sprang auf und war weg. Eine Sekunde später kam Liz ins Zimmer.

"Wo ist denn Kid?"

Versuch 3 :

Ort ist die Küche, in die Josy Kid gefolgt ist nachdem er sie schon wieder ignoriert hat. Als Kid merkte, dass Josy in der Tür stand, tat er so als müsste er gaaaanz dringend etwas im untersten Küchenschrank suchen.

"Sag mal Kid. Was soll das?"

Schweigen im Walde. Kid antwortete nicht. Er tat einfach so als hätte er sie nicht gehört.

"Hallo ich rede mit dir."

"Hallo sie redet mit dir!"

WUUUUUMS!

"Scheiße man! Musst du mich so erschrecken?"

Der junge Shinigami stand auf und rieb sich den Hinterkopf, an dem sich schon sichtbar eine Beule bildete. Er war an den Küchenschrank geknallt. Das auch Liz gekommen war, hatte er nicht gemerkt. Deshalb hatte er sich um so mehr erschrocken.

"Geschieht dir ganz recht Kid. Ich beobachte das schon den ganzen Abend."

"Warum willst du nicht mit mir reden? Magst du mich nicht oder nerve ich dich? Oder am Ende sogar beides?"

Josy sah ihn mit ihren großen, blauen Augen an. Nach Kids eigener Meinung, die schönsten die er je gesehen hatte. Aber er musste ihnen widerstehen. Also musste er ihr eine Antwort geben, die nicht nur sie sondern auch ihn verletzten würde.

"Ich finde es einfach total nervend, wenn du versuchst, mit mir zu reden, obwohl du merkst, dass ich keine Lust darauf habe, mich mit dir zu unterhalten. Außerdem habe ich das Gefühl du läufst mir ständig hinterher.Das nervt mindestens genauso. Verstanden? Und fang jetzt bloß nicht an zu heulen."

Liz war bei dieser kurzen aber sehr direkten und eindeutigen Antwort, der Mund auf geklappt. Sie starrte Kid fassungslos an. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Aber nicht nur Liz war geschockt. Josy stand da und sah Kid einfach nur an. Tränen glitzerten in ihnen Augenwinkeln. Sie wischte sie mit dem Handrücken weg.

"Ok. So ist das also. Na dann geh ich am besten."

Jetzt wurde Josy wütend.

"Deine Party ist sowieso Mist. Du...."

Doch sie redete nicht weiter, sondern stürmte aus dem Raum. Kurz drauf hörte man die Haustüre knallen. Kid zuckte zusammen. Endlich löste sich auch Liz aus ihrer Starre.

"Sag mal spinnst du? Was sollte das denn? So kenne ich dich ja gar nicht. Du gehst ihr jetzt sofort hinterher und sagst ihr, dass du das nicht so gemeint hast!"

Jetzt war auch Tsubaki dazugekommen.

"Was ist den hier los?"

"Frag doch am besten diesen hirnverbrannten Idioten hier."

Tsubaki sah Kid fragend an, doch der wich ihrem Blick aus und starrte zur Decke.

"Na wenn der feine Herr bockt, dann erzähl ich es halt. Er war gerade unmöglich zu Josy. Sie hat die ganze Zeit versucht sich mit ihm zu unterhalten, wurde aber mit Absicht ignoriert. Als sie ihn darauf ansprach, hat er ihr ins Gesicht gesagt, dass sie ihn nervt. Daraufhin ist Josy abgehauen."

"Ah. Stimmt, ich habe gehörte wie die Tür geknallt ist. Liz hat recht. Geh ihr hinterher. Wir können sie nicht so aufgewühlt weglaufen lassen. Dann passiert am Ende noch was."

Aber Kid rührte sich nicht vom Fleck.

"Ok. Dann geh ich. "

Tsubaki verließ die Küche. Sie verstand Kid nicht. Er war so

"Und nun zu dir Kid. Wir unterhalten uns jetzt mal."
 

Tsubaki streckte ihren Kopf ins Wohnzimmer.

"Maka kommst du mal bitte?"

Maka löste sich widerwillig aus Soul Umarmung und kam zu Tsubaki in den Flur.

"Was ist denn?"

Tsubaki schloss die Türe, damit Paul sie nicht hören konnte. Doch sie wusste nicht das er auch durch die geschlossene Tür alles verstand.

"Es geht um Josy. Sie ist abgehauen. Und ich will sie suchen. Paul soll nichts mitbekommen damit er sich keine Sorgen macht. Du kannst doch Seelen aufspüren und da wollte ich dich fragen ob du mir helfen kannst ."

"Was Josy ist abgehauen? Warum?"

Paul stand plötzlich in der Tür.

"Eigentlich...Ach egal. Hilfst du mir?"

"Aber natürlich. Ich nehme mal an du kommst auch mit Paul? "

"Klar doch. Aber warum ist sie weg?"

"Es gab nur.....eine kleine Streiterei, nichts besonderes. Hat sich alles wieder geregelt. Nur deine Schwester hat schon ziehmlich aufgeregt und ist weg."

"Stimmt Josy regt sich schnell auf. Wartet ich mach euch die Tür auf."

Er öffnete die Haustür.

"Na dann los. Ich spüre ihr Seele Richtung Einkaufsstraße laufen."
 

Tränen liefen Josy die Wangen hinab. Sie war ein Stück gerannt und verlangsamte ihr Tempo nun. Warum war Kid nur so gemein zu ihr gewesen? Konnte er sie nicht leiden? Aber sie hatte doch nie etwas böses oder falsches zu ihm gesagt. Und hinterher gerannt war sie ihm erst recht nicht. Josy schob die Hand in die kleine Tasche ihres Kleides und holte einen kleinen

Gegenstand heraus. Es war eine Schablone aus Metall. Ungefähr 6x1 cm groß. Und In der Schablone stand * DEATH THE KID *. Weil Josy beobachtet hatte, dass Kid beim schreiben seiner Prüfungen immer schon am Namen scheiterte, wollte sie ihm diese Schablone schenken, damit er seinen Namen einfach nur noch nachfahren musste. Denn die Buchstaben in der Schablone waren alle samt perfekt symmetrisch. In nächtelanger Feinarbeit, hatte sie sie eigenhändig angefertigt. Eigentlich hatte sie ihm diese heute geben wollen. Aber jetzt?

Josy seufzte. Sie steckte sie zurück in die Tasche. Es fröstelte sie plötzlich. Außerdem merkte sie, dass es schon dunkel geworden war. Mittlerweile befand sie sich in der großen Einkaufsstraße von Death City.

"Hey, pass mal ein bisschen auf."

Der Junge wich ihr verärgert aus. Aber dann strahlte er plötzlich.

"Ach du bist es Josy! Was machst du denn hier ganz alleine? Alles in Ordnung? Du siehst aus hättest du geweint."

Es war Sam, der nun stehen geblieben war und Josy an den Schultern nahm.

"Oh Sam. Ne alles in Ordnung. Ich habe mich...Ich habe mich nur ein bisschen geärgert und musste mal raus. Und was machst du hier so alleine?"

"Wollen wir ein Stück weiterlaufen? "

Josy nickte dankend. Sie war froh, dass er nicht weiter nachhakte.

"Ich habe noch zwei Kinokarten, weil ich mit einem Freund einen neuen Film anschauen wollte. Doch der ist jetzt krank geworden. So hat er mich alleine ins Kino geschickt, damit wenigstens ich den Film schauen kann. Sag mal frierst du? Du zittert ja!"

Josy zitterte wirklich. Es war Abends jetzt schon immer ziemlich kühl und sie hatte auch keine Jacke dabei. Die hatte sie bei ihrer überstürzten Flucht glatt bei Kid hängen lassen.

"Weißt du was, wenn du jetzt nichts anderes vorhast, dann lade ich dich ein mit mir ins Kino zu gehen. Was sagst du?"

Mhm. Keiner wusste wo sie steckte. Sie würden sich bestimmt Sorgen machen. Zögernd wiegte sie ihren Kopf hin und her.

"Ich weiß nicht. Die anderen wissen nicht wo ich bin. Nicht das sie sich Sorgen machen."

"Ach komm schon. Die anderen verstehen das schon."

Er lächelte sie an. Wenn sie nur wüsste. Es war doch von Vorteil, dass sie ihn nicht erkannte. Oh wie er sie noch immer liebte. Pauls Drohung beachtete er nicht.

"Ok. Na gut. Weil du es bist. Wir wollen die Kinokarten doch nicht verfallen lassen."
 

Als sie im Kino waren schickte er Josy schon einmal vor um noch Popcorn und etwas zu trinken zu kaufen. Da hörte er, dass jemand nach ihm rief. Sam drehte sich um. Es war Tsubaki, die zusammen mit Maka und Paul das Kino betreten hatte. Sie suchten bestimmt nach Josy.
 

Als Paul Sam sah verdunkelte sich sein Gesicht. Aber Sam schien das nicht zu bemerken oder zu interessieren. Er hatte schon so eine gewisse Ahnung.

"Hey Sam hast du vielleicht Josy gesehen? Wir suchen sie und Maka hat ihre Seelenwellen in dem Kino aufgespürt."

"Ja, ich habe Josy auf der Straße aufgegabelt. Sie hatte keine Jacke an und fror deshalb. Ich hab sie daraufhin spontan zum Kino eingeladen. Aber keine Sorge. Ich bringe sie nachher nach Hause. Ich hoffe das ist Ok."

Dabei sah er spöttisch zu Paul. Der ballte seine Hände zu Fäusten. Was bildete der sich ein? War seine Ansage nicht deutlich genug gewesen oder musste er deutlicher werden? Er wollte etwas erwidern, doch Tsubaki war schneller.

"Gott sei Dank. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht. Dann ist ja gut wenn du sie naher nach Hause bringst. Oder Paul?"

"Jaja."

Maka sah ihn irritiert an. Sie bemerkte seine geballten Fäuste. Was denn da los? Außerdem schien Paul, jedenfalls interpretierte Maka Pauls Haltung so, nicht damit einverstanden zu sein, dass Sam und Josy zusammen ins Kino gingen. Doch jetzt war nicht der Zeitpunkt ihn danach zu fragen.

"Dann sind wir erleichtert. Ich wünsche euch viel Spaß. Kommt wir gehen wieder zurück."

Tsubaki verabschiedete sich auch. Nur Paul schwieg und ging auch erst als Maka ihn hinter sich her aus dem Kino zog.

"Was sollte das denn?"

Sie waren einige Schritte gegangen, als Maka stehen blieb und Paul und Tsubaki damit zwang auch an zu halten.

"Was meinst du?"

Auch Tsubaki sah Maka fragend an.

"Du weißt ganz genau was ich meine. Du magst ihn nicht. Habe ich recht? Außerdem hast du ihn vorher schon gekannt. Das habe ich in deiner Reaktion gesehen, an dem Tag als ihr neu in die Klasse gekommen seid und du ihn gesehen hast. Sam ist auch wie ihr. Das spüre ich anhand seiner Seelenwellen. Also raus mit der Sprache."

Jetzt verstand Tsubaki überhaupt nichts mehr.

Dafür verstand Paul um so mehr. Es war zwecklos es zu verschweigen. Aber Maka und auch Tsubaki würden ihn verstehen. Das spürte er.

"Ok. Ich erzähle es euch. Ihr müsst mir aber versprechen es niemanden weiter zu erzählen.

Wisst ihr, wir kennen Samael von früher. Er war wie ein Bruder für uns. Doch dann hat er uns verraten. Hier habe ich ihn seit Jahren wieder gesehen. Aber nur ich habe ihn wiedererkannt, denn er hat sich sehr verändert. Josy darf nicht erfahren wer er wirklich ist. Samael oder Sam, wie er hier heißt, hat Josy damals das Herz gebrochen und ich möchte nicht, dass das wieder passiert versteht ihr?"

Die beiden Freundinnen schwiegen. Sie waren sprachlos, doch gleich darauf fand Maka ihre Sprache wieder.

"Natürlich verstehen wir das und wir versprechen dir hoch und heilig es niemanden zu erzählen. Außerdem werden wir dir dabei helfen, Sam von Josy fern zu halten. Niemand darf einem Mädchen einfach so sein Herz brechen. Tsubaki?"

Maka hielt ihr Hand in die Mitte. Tsubaki nickte eifrig. Sie konnte es selbst nicht fassen und legte ihre Hand auf Makas. Paul strahlte.

"Danke."

Er legte seine Hand dazu.

"Abgemacht."

Kapitel 7

"Du kommst jetzt mit!"

Liz packte Kid am Kragen und zerrte ihn von der Küche über den Flur in sein Schlafzimmer. Sie drückte ihn auf sein Bett, schloss die Türe, schnappte sich einen Stuhl und setzte sich genau gegenüber des jungen Shinigami. Er sah alles andere als zufrieden aus.

"Mal ganz ehrlich. Was war das? So kenne ich dich nicht! Das irgendwas im Busch ist, war mir klar. Also, rede mit mir!"

Kid sah demonstrativ nach links. Was sollte das werden? Das er sich daneben benommen hatte, wusste er selbst wohl immer noch am besten. Er hatte eben seine Gründe. Doch wenn er die Liz erzählte, würde die ihm einen Vogel zeigen. Verdammt! Aber wenn er ehrlich war musste er es trotzdem irgendjemanden anvertrauen!

"Hörst du mir überhaupt zu?"

"Was? Entschuldige. Ich war gerade gedanklich abgelenkt. Kannst du es bitte noch mal wiederholen?"

Der Seufzer klang mehr als genervt, doch wenigstens hatte er über etwas nachgedacht. Vielleicht das erste Mal an diesem Tag.

"Ich habe dich gefragt, ob dein seltsames Verhalten jetzt wirklich etwas mit Josy zu tun hat. Und ich möchte, dass du mir ehrlich antwortest."

Wenn es das Schweigen noch nicht gegeben hätte, wäre es definitiv von Kid erfunden worden. Zumindest machte er davon nun Gebrauch und das nicht zu wenig.

"Arr!"

Liz schlug mit der Faust auf ihren Oberschenkel. Das konnte doch nicht wahr sein! Dieser Junge brachte sie noch ein Mal um den Verstand!

"Rede endlich! Bitte Kid! Ich will dir doch helfen!"

Kid schwieg weiter. Er haderte mit sich selbst. Sollte er es ihr erzählen oder nicht. Während Kid das Pro und Contra eines solchen Schrittes noch abwog, denn es musste doch auch in schwierigen Situationen noch eine gewisse Ordnung herrschen, riss seiner Waffe nun endgültig der Geduldsfaden. Sie sprang auf und packte den Todesgott an den Schultern.

"SPRICH MIT MIR VERDAMMTE SCHEIßE ODER ICH VERLASSE DISES ZIMMER UND REDE ERST WIEDER MIT DIR, WENN DU MIT DER SPRACHE RAUSGERÜCKT BIST!"

Das hatte gesessen! Kid war sprachlos. So hatte er seine Waffe noch nie erlebt. Liz aber deutete sein Schweigen falsch und war schon an der Tür, als Kid sie zurückrief.

"Nein warte! Bleib hier! Es muss nicht sein, dass die anderen alles mitbekommen. Ich rede ja schon."

Death the Kid senkte den Kopf. Der Pistolenzwilling kam zurück und setzte sich neben ihn aufs Bett.

"Weißt du, es hat an dem Tag angefangen, an dem sie zum ersten Mal den Unterricht besuchte. Sie riecht gut. Und sie kämpft mit einer Eleganz, so etwas habe ich noch nie gesehen. Noch nicht einmal bei Maka. Aber das war noch nicht alles. Vor allem ist sie eins der schönsten Mädchen, die ich kenne. Ich träume seitdem jede Nacht von ihr und wenn ich sie sehe oder an sie denke, beschleunigt sich plötzlich mein Puls und mir wird heiß und kalt. Erst habe ich es nicht verstanden. Als Stein sagt, ich habe mich in sie verguckt, tat ich es als Blödsinn ab. Maries Satz, dass die erste Liebe doch etwas schönes sei, fand ich peinlich. Ich wollte es auch nicht. Doch dann ist es mir klar geworden. Verdammt, ich glaube ich habe mich verliebt! Liz! Das erste mal in meinem Leben! Und es geht mir wie Chrona in den meisten Fällen, ich weiß nicht was ich damit anfangen soll. Außerdem glaube ich, dass sie spätestens nach der letzten Aktion den größten Idioten sieht, den es gibt. Was auch zutrifft. Es passieren mir in ihrer Gegenwart nur peinliche Sachen. Die Duschgeschichte, dann als ich in Ohnmacht gefallen bin und unser Zusammenstoß am Krankenzimmer. Nein davon habe ich dir nicht erzählt. Doch das ist alles gar nicht wichtig. Ich könnte eh nicht mit ihr zusammen sein. Ich bin ein Shinigami und werde deshalb in absehbarer Zeit, den Posten meines Vaters übernehmen müssen. Deshalb kann ich mich nicht an ein Mädchen binden und habe beschlossen, dass sie mich hassen muss. Das macht es mir leichter mit meinen Gefühlen für sie umzugehen, die sie dann hoffentlich nicht erwidern würde. Nur aus diesem Grund war ich so gemein zu ihr."

Liz war baff. Mit einem solchen Geständnis von Kid, der sonst nie groß Gefühle zeigte, hatte sie nicht gerechnet.

"Ich war in den letzten zwei Wochen so mit meinen Gedanken beschäftigt und habe nach möglichen Lösungen gesucht, doch sie haben sich, wie auf einem Karussell, nur im Kreis gedreht. Und trotzdem in ich immer wieder zu dem einen Schluss gekommen, nämlich dem, niemals mit ihr eine gemeinsame Zukunft haben zu können. ich werde deshalb meine Gefühle in meinem Herzen verschließen."

Ihr war schon vor diesem Gespräch klar gewesen, dass Kid auf Josy stand und sich in sie verliebt hatte. Deshalb war ihr sein Verhalten auch vollkommen schleierhaft gewesen. Doch durch sein Geständnis machte es halbwegs Sinn. Was ihrer Meinung nach dagegen völlig sinnlos und auch falsch war, war sein Herz vor seinen Gefühlen zu verschließen. Und das sagte sie ihm auch.

"Warum hast du nicht schon vorher mit mir geredet? Nur weil du Shinigami bis, heißt das noch lange nicht, dass du keine Freundin haben darfst! Wie kommst du Überhaupt auf den Unsinn?"

Liz nahm Kids Hände und zwang ihn damit sie anzusehen.

"Ich war mir selbst nicht sicher. Es geht einfach nicht. Wenn mein Vater stirbt, denn das hätte passieren müssen, als meine Shinigamikräfte vollends erwacht waren und deshalb gehe ich davon aus, dass es bald passieren wird, werde ich anstatt seiner für immer an die Shibusen gebunden sein, um den Kishin zu versiegeln. Ich werde dort gefangen sein. Wie soll mich so bitteschön eine Freundin haben? Es ist mein Schicksal. Wer will mich denn überhaupt haben? Ich bin ein Spinner mit einem Symmetrieproblem. So jemanden sucht keiner."

Er entzog Liz seine Hände und seufzte.

"Bitte versuche mich nicht umzustimmen."

Außerdem gab es für Josy schon jemanden, der sie liebte. Doch das sagte er nicht. Kid stand auf.

"Aber Kid du kannst doch nicht...!"

"Doch ich kann und ich werde."

Sie seufzte. Es machte sie traurig Kid so unglücklich zu sehen.

"Ok, ich werde nicht versuchen dich umzustimmen, auch wenn es mich fertig macht dich so unglücklich zu wissen. Tu mir aber dann wenigstens den Gefallen und entschuldige dich bei Josy. Seid doch wenigstens Freunde."

"Ja ich werde mich entschuldigen. Aber jetzt muss ich zurück. Ich habe schließlich Gäste. Oh, da hat es geklingelt. Bis gleich."

Schon war er weg. Was sollte sie bloß machen? Sie musste unbedingt mit Meister Shinigami unter vier Augen reden.
 

Patty hatte Paul, Maka und Tsubaki die Türe geöffnet. Deshalb sah Tsubaki wie Kid aus seinem Schlafzimmer kam. Er wirkte leicht angespannt. So wie es aussah, hatte Liz sich den Todesgott schon gekrallt und zur Rede gestellt. Am besten war es wohl gleich mit Liz zu reden. Sie klopfte.

"Kann ich rein kommen?"

Keine Antwort.

"Liz?"

Tsubaki öffnete die Tür. Liz saß immer noch auf dem Bett und starrte fassungslos an die Wand.

"Alles Ok? Was hat Kid gesagt?"

Für Liz war Tsubaki mittlerweile zur besten Freundin geworden und so fand sie es richtig mit ihr über das zu reden, was Kid ihr gesagt hatte.

"Das wirst du nicht glauben!"

Sie drehte ihren Kopf zu ihrer Freundin und gab Wort für Wort das wieder, was Kid ihr erklärt hatte.

"Er hat was? Das kann ich ja gar nicht fassen! Und er meint wirklich, dass Josy sich nicht in ihn verlieben würde? Ich hab nämlich das Gefühl, dass genau das schon passiert ist oder gerade passiert. Außerdem muss ich dir etwas sehr interessantes in Bezug auf Sam erzählen."

Jetzt war Tsubaki an der Reihe zu berichten. Und das tat sie.

"Oh. Jetzt versteh ich. Das könnte noch interessant werden."

"Du darfst es aber wirklich niemandem erzählen! Nicht Patty und erst recht nicht Kid. Wir haben es versprochen."
 

"Hast du alles verstanden? Du weißt was sonst passiert."

Der Junge, an den diese Worte gerichtet waren, nickte. Er rückte seine dicke Brille zurecht und antwortete, allerdings in Gebärdensprache. Denn er war stumm.

»Natürlich weiß ich sehr wohl was davon abhängt. Wenn aber meiner Schwester irgendetwas zustößt, mach ich euch kalt. Verstanden?"«

Seine Zeichen wurden übersetzt. Derjenige, der am Anfang gesprochen hatte lachte. Doch sein Lachen klang etwas gekünstelt. Also ob er wüsste, dass der Junge nicht ganz ungefährlich war.

"Du bist nicht in der Position Bedingungen zu stellen, kapiert?"

Drei Männer betraten den Raum. Sie bekam ein Handzeichen.

"Los! Zieht den Kreis!"

Es wurde ein Portalkreis aufgezeichnet. Der Junge trat hinein und das Portal fing an zu leuchten. Das letzte was er sah war das hämische Grinsen des Mannes, den er auf der Welt am meisten hasste. Doch er würde und er musste seinen Hass zügeln, um seinen Auftrag erfüllen zu können. Denn da wo er hinreiste, mussten sie sich irgendwo verstecken. Seine Aufgabe war es sie aus ihrem Versteck zu locken. Das Portal leuchtete ein letztes Mal auf, als er verschwand.
 

Emanuel Bo landete in einem Brunnen. Für einen normalen Menschen wäre es unmöglich gewesen dort hinaus zukommen. Doch Emanuel war nicht normal. Er konnte diesem Brunnen ganz leicht entkommen, indem er sprang. Einfach nur in die Höhe sprang. Die dunklen Brunnenwände schossen an ihm vorbei, bis er die Öffnung erreichte und sich breitbeinig oben auf den Rand stellte. Als er unter sich in die Brunnenöffnung sah, konnte er den Boden nicht mehr erkennen. O Gott, musste der Brunnen tief sein! Ihm wurde mulmig. Er richtete seinen Blick wieder nach vorne und sprang vom Rand. Es begann schon leicht zu dämmern. Wenn er noch vor Anbruch der Dunkelheit die Stadt erreichen wollte, musste er sich beeilen. Emanuel rannte los. Man sah nur noch, wie die Staubwolken, die er aufgewirbelt hatte, sich legten. Nach einer Viertelstunde hatte er es dann endlich geschafft. Vor ihm lag Death City. Er machte vor dem großen Stadttor halt. Links stand ein kleines Pförtnerhäuschen aus Glas. Darin saß ein Pförtner, der gerade NICHT seinen Pflichten nachging. Der schlief nämlich tief und fest. Schnarchend und sogar sabbernd hinge er in seinem Bürostuhl, die Hände auf seinem dicken Bauch gefaltet, die Füße ausgestreckt und den Kopf nach hinten gekippt. Auf seinem Schreibtisch stand eine Schachtel, die nur noch bis zur Hälfte mit Dounats gefüllt war. Emanuel klopfte einmal. Nichts passierte. Er klopfte ein zweites mal. Der Pförtner schnarchte einmal besonders laut auf, schmatzte zufrieden und schnarchte leise weiter. Diesmal klopfte er so stark, dass das ganze Häuschen wackelte und die Scheibe einen Riss bekam. Jetzt schlief niemand mehr, denn die Schlafmütze war zusammen gezuckt und fast vom Stuhl gefallnen.

"Wer? Wie? Wo? Äh, allzeit bereit und immer zu Stelle wie kann ich dienen?"

Emanuel schob einen Brief durch die Öffnung, die normal zur Konversation gedacht war. Der Mann nahm ihn entgegen und las ihn.

"Alles Ok! Du darfst rein. Shinigami wartet bereits auf dich."

Mehr bekam er nicht gesagt. Eine kleine Tür im großen Stadttor öffnete sich und Emanuel trat ein.
 

Death City sah im Grund genauso aus wie jede andere Stadt. Nur fand man an jeder Ecke diesen komischen Totenkopf. Doch die Stadt konnte er sich auch noch morgen ansehen. Jetzt war es erst einmal wichtig zum Shinigami hin zu finden. Er blieb stehen. Von hier führten zig Wege in die unterschiedlichsten Richtungen. Da! Das da vorne schien ein Wegweiser

zu sein. Mindestens 20 Schilder zeigten nach überall. Sogar senkrecht in den Himmel und direkt Richtung Boden. Vielleicht konnte ihm aber eines der restlichen mehr helfen. Er studierte die Schilder. Innenstadt, Südtor, England, Japan, Eisladen (diesem Schild würde er ein anders Mal folgen!), Mond, Da, Dort, Unten, Keine Ahnung (Das war ja wirklich hilfreich.), Shibusen. Shibusen? War das nicht der Name dieser komischen Schule? Das klang doch nicht schlecht. Vielleicht sollte er diesen Weg einmal ausprobieren. Auf geht's!
 

Emanuel hatte in seinem Leben schon so manchen Weg und Gipfel erklimmen müssen. Vor allem die Tatsache, das er stumm war, hatte ihm viele Probleme beschert. Doch so einem umständlichen und verzweigten Weg hatte er noch nie beschritten. es ging durch dutzende Tunnel und über Brücken, etliche Verzweigungen. Aber irgendwann, kam er dann trotzdem an. Hier wohnte also Meister Shinigami. Der Junge betrat die Shibusen.

Let the game begin!
 

Sam brachte Josy bis vor die Türe. Da blieben sie eine Weile schweigend stehen.

"Danke."

Josy war die erste die wieder etwas sagte und umarmte Sam. Der machte erst große Augen, doch nutze schließlich die Umarmung, um sie zu erwidern und an ihr zu riechen. Sie roch immer noch so gut, wie er es in Erinnerung hatte.

"Du kannst mich jetzt wieder loslassen."

"Oh. Tschuldigung."

Da war er so in die Umarmung gefangen gewesen, dass er vergessen hatte sie wieder los zu lassen. Er wurde rot. Zum Glück war es im Treppenhaus dunkle genug, dass Josy es nicht merkte.

"Dann Tschüss."

"Tschüss."

Sam drehte sich um und ging. Als er seine Wohnung aufschloss, summte er sogar. Völlig in seine Gedanken an Josy vertieft merkte er nicht, dass in seinem Wohnzimmer das Licht brannte. Das das blieb nicht lange so. Er öffnete die Glastüre.

"Da hat aber jemand gute Laune."

So hatte er sich noch nie in seinem Leben erschreckt. Auf seinem Sofa saß Spirit, die arme über die Sofalehnen gelegt.

"Sag mal spinnst du? Wie kommst du überhaupt hier rein?"

"Hallo erstmal. Ich weiß nicht ob sie es schon wussten, aber ich bin die Death Scythe von Shinigami. Ich komm überall rein. Außer zu meiner Tochter Maka."

Bei dem Gedanken an seine Tochter Maka musste er augenblicklich wieder anfangen zu heulen. Sam verdrehte die Augen.

"Mich wundert das gar nicht. Bei dem was ich so mitbekomme.... Jetzt reiß dich mal zusammen. Warum bist du denn jetzt hier?"

Spirit beruhigte sich sofort wieder. Der Kerl hatte sie echt nicht mehr alle.

"Ich habe einen Waffenmeister für dich mitgebracht."

"Einen Waffenmeister? Und wo soll der sein?"

"Der sitzt da im Sessel. Emanuel."

Er wies auf den großen Fernsehsessel. Tatsächlich. Da saß ein Junge mit strohblondem Haar. Er musste ungefähr in Sams Alter sein. Doch als der Junge aufstand, war er mindestens einen Kopf kleiner. Emanuel trug einen Trainingsanzug und eine große, sehr große dicke Brille.

"Oh das tut mir jetzt leid. Das ist mir jetzt irgendwie peinlich."

Sam streckte ihm die Hand hin.

"Ich bin Sam und freue mich dein Partner zu werden. Hattest du vorher schon einmal eine Waffe als Partner?"

Emanuel machte einpaar Zeichen mit seinen Händen, aber ansonsten sagte er kein Wort. Jetzt sah Sam erst ihn und dann Spirit irritiert an. Spirit sah erst fragend zurück, doch dann verstand er.

"Das habe ich dir ja gar nicht gesagt. Emanuel kann dich zwar hören. Aber weil er stumm ist, kann er dir nicht antworten. Deshalb wirst du ab morgen mit ihm Zusatzunterricht besuchen. Da lernst du die Gebärdensprache."

Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Doch heute war er so gutgelaunt, dass ihm die Aussicht auf zusätzlichen Unterricht in diesem Moment egal war. Ihn konnte im Moment nichts aus der Ruhe bringen....

"Hallo meine Lieben! Will jemand mit mir Baden gehen? ich hab nur leider nichts an!"

Blair kam nackt aus seinem Badezimmer gehüpft.

"Blair spinnst du? Was machst DU hier?"

Hatte er nicht gerade noch gesagt, ihn würde nichts aus der Ruhe bringen? Er würde diese Aussage besser mal auf fast nichts beschränken.

"Willkommen in Death City an der Shibusen, Emanuel."

Das konnte Sam seinem neuen Waffenmeister, der etwas verstört in dem Sessel saß, noch zurufen, bevor er vor Blair aus dem Zimmer fliehen musste. Er schaffte er das Schnurlose Telefon im Rennen zu erwischen und wählte eine Nummer.

"Maka komm bitte schnell vorbei! Blair läuft hier nackt rum und will mit uns baden! Rette uns! Und so neben bei dein Vater ist auch hier. Aber..."

Doch das hörte Maka schon nicht mehr, sie hatte aufgelegt.

"Hab ich dich!"

Blair hatte ihre Arme von hinten um Sam geschlungen.

"Jetzt gehen wir zusammen baden!"

"MAKA!"

Kapitel 8

Kid gehörte genauso wie Josy eher zu den Leuten die gerne früh aufstanden und daraufhin den Drang hatten sich zu bewegen. Da man aber in der Wohnung zu einer sehr frühen Stunde schlecht Spaziergänge unternehmen oder Bewegegungsübungen machen konnte, beschloss Kid nach draußen auszuweichen. Sein Weg führte ihn durch die Stadt. Alles war leer. Natürlich, es schliefen ja auch noch alle.

Doch nicht nur aus dem Grund, dass er eh nie lange schlief war er früh aufgestanden. Der gestrige Abend war ihm noch immer deutlich und auch schmerzlich in Erinnerung. Aber er würde an seinem Entschluss festhalten. Keiner würde daran rütteln können. So in seinen Gedanken versunken hätte er Josy fast übersehen. Er bemerkte sie erst als er direkt neben der Bank stand auf der sie ohnmächtig zusammengeklappt war. Kid erschrak.

"Oh Gott Josy! Alles ok? Kannst du mich hören?"

Der junge Shinigami fasste Josy an den Schultern und schüttelte sie. Josy aber bewegte sich nicht. War sie tot? Nein! Sie hatte noch Puls. Doch er musste sie schnell zu Stein bringen. Zum Glück wusste er dass Stein auch am Wochenende schon sehr früh in der Shibusen war. Kid ließ sein Skateboard auftauchen und nahm Josy vorsichtig auf die Arme. So schnell wie er konnte fuhr er zur Shibusen.
 

Josy hatte das Gefühl zu fliegen. Sie träumte dass Kid sie auf den Armen tragen würde, während er mit ihr auf seinem Skateboard durch die Lüfte flog. Doch plötzlich ließ er sie los und sie fiel und fiel. Unter ihr war aber nicht mehr Death City sondern ein großes schwarzes Loch, von dem sie verschluckt wurde. Als sie wieder etwas sehen konnte, stand sie in einem Käfig. Um den Käfig herum standen lauter Menschen. Sie starrten sie an, zeigten auf sie und lachten. Unter den Leuten erkannte sie Kid, Soul, Maka und die ganzen anderen aus der Shibusen. Alle lachten sie aus. Josy wollte etwas sagen, schreien, aber sie bekam keinen Ton heraus. Da erst blickte sie an sich herunter. Und was sie sah, ließ sie erschrecken. Denn sie war halb Mensch halb Waffe. Jetzt fingen sie an sie zu beschmeißen und zu beschimpfen. Doch plötzlich verstummte die Menge. Eine Gittertür schwang auf. Kid und Paul betraten den Käfig. Die Menge johlte.

"Wie du nur aussiehst. Kein Wunder, dass alle von dir genervt sind."

Kid lachte kalt auf.

"Das hast du jetzt davon. Wie kommst du bloß auf die Idee eine richtige Waffe sein zu können. Ich bin die Waffe. Du bist bloß der Meister. Aber eigentlich brauche ich dich nicht mehr. Ich kann auch alleine kämpfen. Du bist eh viel zu schlecht."

Tränen liefen ihr jetzt die Wange hinunter. Wie konnten sie nur solche Dinge zu ihr sagen?

Doch damit war es noch nicht genug.

"Aber da wir auch ein Herz haben, wollen wir dich jetzt erlösen."

Mit diesen Worten stampfte Kid mit seinem rechten Fuß einmal kräftig auf. Der Boden unter ihm bekam Risse. Er verließ mit Paul den Käfig wieder.

"Sieh es ein Josy. Dein Leben hat keinen Sinn."

Der Boden riss mehr und mehr. Teile bröckelt nach unten weg ins Nichts. Immer neue und größere Teile verschwanden in einem schwarzen Loch. Josy wollte schreien. Sagen Sie sollen aufhören. Die Angst vor dem großen dunklen Nichts nahm sie immer mehr ein. Sie wollte sich an den Gitterstäben festhalten, doch ihre Hände waren Klingen die immer wieder abrutschen.

Als nur noch das kleine Stück Boden war, auf dem sie stand, verließ sie ihr ganzer Lebensmut.

Was sollte sie tun? Nichts. Und so sprang sie. Ließ sich von dem schwarzen Loch, dem Nichts auffangen.
 

Josy schrak hoch. Ihr Atem ging schnell und ihr Herz raste. Wo war sie? Paul! Waffen! Bank! Ohnmacht! Die Erinnerung brachen über sie herein, wie eine Welle. Aber das erklärte immer noch nicht wo sie war. Sie blickte sich um. Ein weißes Zimmer. Ein Schrank mit Medikamenten. Eine Garderobe mit weißen Kitteln. Sie war in der Krankenstation der Shibusen. Es war das Zimmer in das sie Kid gebracht hatten, als er im Unterricht ohnmächtig geworden war. Josy lag in dem Krankenbett das im Zimmer stand. Neben dem Bett stand ein Stuhl. Doch auf dem saß jemand. Beziehungsweise schlief im sitzen.

"Kid?"

Kid schlug die Augen auf.

"Oh du bist wach geworden. Stein müsste gleich wiederkommen."

Er machte Anstalten aufzustehen, hielt aber in seiner Bewegung inne und setzte sich wieder.

"Ich muss mit dir reden."

Dabei kratzte er sich am Kopf.

"Wegen gestern."

In Josy kam erneut ein Gefühl von Ärger auf. Wenn er das von gestern nochmal wiederholen wollte, konnte er sich das sparen.

"Aha. Ok."

"Ich..also...gestern..ich.."

Josy zog irritiert eine Augenbraue hoch. Seid wann stotterte der denn?

"Ich wollte mich entschuldigen. Entschuldigen für das was ich dir da gestern am den Kopf geworfen hab. Das war unfair. Ich habe das nicht so gemeint. Es ist nur so, dass ich seit ich meinem Vater mehr helfen muss mehr Stress habe und so bin ich öfters mal total genervt. Du bist auf jeden Fall an nichts Schuld. Bitte verzeih mir. Ich hoffe wir können trotzdem Freunde sein."

Kid sah ziemlich zerknirscht aus und Josy hatte das Gefühl, dass es ihm wirklich leid tat. Sie überlegte. Auf der einen Seite hatte er sie mit seinen Worten sehr verletzt. Aber auf der anderen Sie entschuldigte er sich und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, mochte sie Kid eigentlich sehr gerne.

"Ok lass uns Freunde sein. Ich verzeih dir."

Sie dachte an das Geschenk, das sie Kid noch geben wollte.

Kid fiel ein Stein vom Herzen. Denn er wollte wenigstens mit ihr befreundet, wenn er schon nicht mit ihr zusammen sein konnte. Aber er wollte doch so gern mit ihm zusammen sein!! Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, sosehr wollte er sie an seiner Seite haben!
 

Josy sah das Kid litt. Aber warum? Sie hatte ihm doch verziehen. Es musste doch etwas geben das ihn lächeln ließ und das ihm zeigte, dass sie seine Entschuldigung ernst genommen hatte.

Sie hatte ja noch die Schablone!

"Ich hab da noch was für dich."

Die junge Halbgöttin wurde rot. Um ihre Verlegenheit zu überspielen stand sie auf und ging vorsichtig zu ihre Jacke, die an der Garderobe hing. Die Schablone steckte in der Jackentasche. Aber als sie sich umdrehte, um zurück zum Krankenbett laufen wollte, wurde ihr plötzlich schwindlig. Alles drehte sich.

"KID! Ich.. " Doch mehr schaffte sie nicht. Kid konnte sie gerade noch auffangen.
 

Als Josy erneut erwachte war sie immer noch im Krankenzimmer. Doch diesmal saß neben Kid auch Stein im Zimmer.

"Schön das du endlich wach bist."

"Was ist denn passiert?"

"Du bist ein zweites mal ohnmächtig geworden. Der gute Kid, nebenbei gesagt, fast auch."

Stein grinste.

Stimmt ihr war schwindlig geworden, als sie das Geschenk für Kid aus ihrer Jacke geholt hatte.

Das Geschenk ! Wo war es? Josy wollte aufstehen, doch Kid drückte sie sanft zurück.

"Bleib liegen. Wenn du das suchst, es ist aus deiner Hand gefallen. Hier." Kid wollte es es ihr reichen, aber Josy schob seine Hand wieder weg.

"Nein behalten es. Es ist für dich. Als Entschuldigung dafür, dass wir in deiner Dusche gelandet sind und als Hilfe für dich."

So rot war Josy lange nicht mehr geworden. Aber Kid stand ihr in nichts nach. Sein Gesicht war sogar eine Spur mehr rot.

"Danke. Das wäre doch nicht nötig gewesen."

"Ich möchte euch zwei Turteltauben ja nicht stören aber ich muss mich mit Josy mal unter vier Augen unterhalten. Wenn du bitte kurz vor der Tür warten würdest."

Stein zeigte, breit grinsend auf die Tür, durch die Kid, immer noch hochrot im Gesicht, schnell verschwand. Er murmelte, dass er vor der Tür warten würde um Josy dann nach hause zu bringen und war weg.

"Also, nun zu dir junge Dame. Ich glaube wir beide können uns denken warum du Ohnmächtig geworden bist."

"Vielleicht."

"Die Frage ist nur warum es nicht funktioniert."

"Kann sein."

"Ich möchte bitte dass du es nicht nochmal versuchst, bevor ich nicht weiß warum. Ok?"

"Ja Ok."

"Kid bringt dich nach Hause. Kid!"

"Ja?"

Sein Kopf erschien in der Tür.

"Bring sie nach Hause. Trag sie aber bitte. Nicht dass sie wieder zusammenklappt. Und du ruh dich aus."

Josy seufzte.

"Sie dürfen aber meinem Bruder nichts erzählen. Der macht sich nur unnötig Sorgen. Bitte!"

"Versprochen."

Kid hob Josy vorsichtig hoch, sah sie aber nicht an.

"Dann mal los."
 

Kid brachte Josy bis vor die Wohnungstür.

"Hinlegen, hat der Doc gesagt. Dann Tschüss."

Weg war er.

Ihre Beine zitterten leicht. Sie spürte immer noch Kids starke Arme. Außerdem hatte sie seinen Herzschlag gespürt. Und ihr Herz klopfte so stark, als wolle es ihr aus der Brust springen. Kid.
 

Sam runzelte die Stirn. Was zum Teufel machte Kid um diese Uhrzeit mit Josy auf den Armen hier auf der Straße? Das gefiel ihm gar nicht. Josy gehörte ihm.
 

Soul hatte die ganze Nacht nicht schlafen können. Seine Gedanken kreisten um den gestrigen Abend. Das Maka verschwunden war, ok. Aber, dass gleich darauf Paul das Zimmer verlassen hatte beunruhigte ihn. Sie waren eine ganze Weile weg gewesen. Er hatte zwar registriert dass auch Tsubaki, Kid und Liz fehlten aber dass war ihm nicht wichtig vorgekommen. Denn als dann wieder alle zusammen saßen war die Stimmung angespannt. Warum wusste er nicht. Irgendwas war passiert doch keiner hatte es ihm erzählt. Josy fehlte. Paul und Maka warfen sich die ganze Zeit Blicke zu. Soul wurde eifersüchtig. Er würde Maka beim Frühstück gleich danach fragen. Seine Stimmung war im Keller. Dabei war gestern Abend doch am Anfangen alles so gut gelaufen. Maka hatte bei ihm gesessen. Er hatte seinen Arm um sie gelegt. Alles war perfekt gewesen. Oh Maka! Manchmal wünschte er er könnte seine Gefühle für Maka einfach so raus schreien! Er wollte dass jeder wusste dass er sie liebte!

Die junge Sense seufzte. Warum musste alles so kompliziert sein? Mit Boxershorts und einem Kapuzenpullover bekleidet, ging Soul in die Küche und schaltete die Kaffeemaschine an. Kurz darauf zog der Duft von frisch gebrühtem Kaffee durch den Raum. Da hörte er die Wohnungstür. Wer war denn um diese Uhrzeit schon unterwegs? Er sah aus dem Fenster. Kid? Was hatte der denn hier gewollt? Jemand hantierte am Schlüsselbrett. Etwas fiel zu Boden. Wer war das? Soul lugte durch die Tür. Josy!

"Josy was machst du denn so früh draußen?"

Josy sah ihn perplex an.

"Sag mal geht es dir gut? Du siehst blass aus und deine Beine zittern so. Komm in die Küche und setzt dich."

Er führte sie in die Küche und drückte sie auf einen Stuhl.

"Drink erstmal einen Kaffee, der weckt die Lebensgeister. "

Nachdem Josy einen großen Schluck getrunken hatte, ging es ihr wirklich besser.

"Jetzt erzähl mal. Was hast du so früh draußen gemacht? Und was wollte Kid hier? Dem müsstest du ja begegnet sein."
 

Es tat gut in der Küche mit jemandem zu sitzen dem man seine Sorgen erzählen konnte. Der Kaffee war dabei das Tüpfelchen auf dem i.

"Du bist also in Sachen Maka immer noch nicht weiter gekommen. Ja Liebeskummer. Kenn ich."

Josy erzählte ihm die Geschichte von Samael und wie er ihr das Herz gebrochen hatte.

"Damals hatte ich mir geschworen mein Herz nie wieder an jemandem zu verlieren. Na ja. Aber anscheinend bin ich mir jetzt untreu geworden. Aber so wie es aussieht interessiert er sich eh nicht für mich."

Sie senkte den Kopf und seufzte.

"Ach du bist dir also untreu geworden."

Soul grinste.

"Wer ist denn der Glückliche?"

"Blödmann. Wenn ich es dir jetzt verrate, darfst du es aber nicht weiter erzählen. Schwöre es bei deinem Leben. Und das meine ich ernst. Todernst."

"Uhh, da bekomme ich ja Angst. Gut ich schwöre bei meinem Leben. Jetzt sag, wer hat dein kaltes Herz erweichen können."

"Haha sehr witzig. Ich weiß selber, dass ich am Anfang nicht ganz umgänglich war."

"Red nicht um den heißen Brei herum."

"Kannst du es dir nicht denken?

Soul überlegte. Zwar war er sich nicht sicher doch er ahnte etwas.

"Du hast dich doch nicht etwa...."

"Ich glaube schon."

"Ok."

Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.

"Doch warum nicht. Er ist eigentlich voll cool bis auf manchmal wenn er mal wieder eine seiner Macken hat. Außerdem scheint er dich zu mögen."

"Echt? Er sieht in mir eine Freundin und sonst nichts."

"Da bin ich anderer Meinung."

Auf jeden Fall sprachen seine Blicke eine andere Sprache. Diese Art vom Beobachtung lag Soul im Blut.

"Auf jeden Fall hat er mir heute Morgen angeboten wir könnten ja Freunde sein. Nicht gerade das was man zu einem Mädchen sagen würde auf das man steht. Und wie er sich mir gestern gegenüber verhalten hat.... Aber egal."

"Nein das ist nicht egal. Was ist da gestern Abend eigentlich passiert? Plötzlich waren alle weg."

Josy blickte auf den Tisch.

"Kid war gestern ziemlich gemein zu mir und hat Dinge gesagt, die mich ziemlich verletzt haben. Ich bin dann abgehauen und die anderen haben mich gesucht. Heute morgen bin ich spazieren gegangen und ohnmächtig geworden. Kid hat mich gefunden und zu Stein gebracht. Dann hat er sich bei mir entschuldigt. Du musst mir versprechen das für dich zu behalten. Paul würde ausrasten, wenn er wüsste, dass ich zusammengeklappt bin."

"Josy du machst Sachen. Aber ich verspreche es dir."

Da schien er ja nicht der einzige mit Liebesproblemen zu sein.

"Aber jetzt mal zu dir. Wie weit ist Mission Maka?"

Soul ließ den Kopf auf die Tischplatte fallen und winkte ab.

Das sagte ja wohl alles.

"Es ist wie verhext. Jedes mal kommt was dazwischen. Langsam bin ich es leid."

"Da scheinen wir wohl beide grad kein Glück zu haben. Wie wäre es wenn wir uns gegenseitig helfen?"

Sie hielt ihm die Hand hin.

"Abgemacht."

Die Sense schlug ein.

"Was ich dich noch fragen wollte. Wie hast du entdeckt das du eine Waffe bist?"
 

Maka fand Josy und Soul lachend in der Küche. Die schienen aber gute Laune zu haben.

"Hey Guten morgen. Ihr seid aber schon gut drauf. Ihr scheint euch ja zu amüsieren. Da wird man ja gleich neidisch."

Sie zwinkerte Josy zu und fuhr über Souls Haare. Der zuckte unter ihrer Berührung zusammen. Doch das merkte sie nicht.

"Oh du hast schon Kaffee gekocht! Kann ich welchen haben?"

Während sie das sagte setzte sie sich und schob ihre Tasse lächelnd zu ihm herüber.

"A a aber natürlich."

Soul lief rot an und goss ihr eine Tasse ein. Die nahm sie dankend entgegen und trank einen großen Schluck.

"So ein Kaffee am morgen ist doch das schönste. Oder nicht?"

Nein. Das schönste am morgen bist du dachte Soul für sich. Am liebsten würde er es ihr auch sagen, doch so einfach war das nicht.

Josy erhob sich und zwinkerte Soul zu.

"Ich geh dann mal."

Erst sah Soul verwirrt aus aber Josy zeigte den Daumen hoch und er verstand. Er grinste. All das war Maka entgangen.

Als die beiden alleine war herrschte Stille. Doch Soul raufte sich zusammen und versuchte ein Gespräch anzukurbeln.

"Wie hast du geschlafen?"

"Gut und du?"

"Auch ganz gut."

Ich hab ja auch von dir geträumt.

Wieder beherrschte die Stille den Raum. Komm schon Soul, sagte er zu schreiben selber, packt die Gelegenheit beim Kragen und Frag!!!! Es ist schließlich Wochenende!!!!!

"Was ich dich schon seit einer Weile fragen will. Hast du heute Lust mit mir auf ein...."

RIIIIIIING RIIIIIIING RIIIIIIING! !!!

Ganz ruhig Soul. Atme tief ein und aus. Ein und aus.

"Um zurück zur Sache zu kommen. Hast du heute Zeit um mit mir...."

RIIIIIIING RIIIIIIING RIIIIIIING! !!!!!

Soul seine Hände hatten sich um den Stuhl auf dem er saß verkrampft.

Langsam einatmen, langsam ausatmen. Ok, alle gute Dinge sind drei.

"Maka willst du mit mir ins..."

RIIIIIIING RIIIIIIING RIIIIIIING !!!!!!

Das reichte! Soul platze der Kragen.

"JETZT REICHT ES MIR! ICH REIßE DIESES VERDAMMTE TELEFON AUS DER WAND UND SCHMEIßE ES IN DEN MÜLL! WEHE DEM DER AN DER ANDEREN SEITE DER LEITUNG IST! DEN BRING ICH UM!"

Soul sprang auf um zum Telefon zu rennen. Maka saß perplex auf ihrem Stuhl und rührte sich nicht. Doch dann sprang sie auf um Soul davon abzuhalten das Telefon zu demolieren. In der Zeit in der Soul aber zum Telefon rannte, hatte Josy längst abgehoben. Maka konnte gerade noch verhindern, dass er Josy den Telefonhörer aus der Hand riss.

"Bein Maka und Soul? Oh Shinigami! Ich glaube, dass ist gerade ein unpassender Moment um anzurufen. Was? Ok. Ja ich sag Bescheid. Tschüss."

Sie sah zu Maka und Soul.

"Tja das war Meister Shinigami. Wir haben heute Zusatzunterricht und der fängt.."

Sie sah auf die Uhr und riss die Augen auf.

"In zehn Minuten an! Ich geh Paul wecken!"

Zusatzunterricht! Am Wochenende! Also war Kino auf jeden Fall gestrichen. Sei froh das du ein Gott bist Meister Shinigami! Mit dem Vogel würde er irgendwann nochmal die Krise bekommen.

"Komm Soul beeilst dich! Ich will nicht zu spät zum Unterricht erscheinen."

Typisch Maka.

Kapitel 9

Pünktlich um 8.25 Uhr saßen fast alle in der Eat-Klasse. Fast alle. Zwei Leute fehlten. Wer die wohl waren?

"Ich freue mich das fast alle gekommen sind. Es ist immerhin Samstag in der Früh und normal keine Schulzeit. Wo BlackStar ist brauch ich nicht zu fragen. Aber wo ist unser Shinigami Junior? Schlafen tut er nicht mehr. Den hab ich heute nämlich schon gesehen."

Josy riss erschrocken die Augen auf. Er würde doch nicht etwa... Da meldete sich Liz.

"Kid weigert sich vor halb acht zu kommen. Er kommt pünktlich um halb, weil man seiner Meinung nach den Unterricht nicht zu so einer ungeraden Uhrzeit beginnen kann."

Stein verdrehte die Augen bis zur Decke.

"Dann wird BlackStar erst nach Kid kommen. Somit wäre das geklärt. Nun zum eigentlichen Grund warum wir hier sind. Wir haben einen neuen Mitschüler."

"Was schon wieder?"

"Dafür müssen wir Samstagmorgen in die Schule kommen?"

"Hey kommt mal wieder runter."

Stein wurde ernst und das Gemurmel erstarb.

"Sein Name ist Emanuel Bo und er wird ab Montag bei uns in die Klasse gehen. Aber das ist nicht alles. Es wird ab Montag ein neues Fach geben."

"Ein neues Fach?"

"Vielleicht schlafen!"

Einige Schüler lachten.

Maka war aufgeregt. Ein neues Fach? Wie aufregend.

"Ruhe jetzt. Ihr werdet ab Montag Gebärdensprache lernen. Emanuel ist nämlich stumm"

Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Plötzlich wollten alle mehr über diesen Jungen wissen. Wo er wohnte, im Wohnhaus der Shibusen hatte ihn nämlich noch keiner gesehen. Woher er kam. Wie er aussah. Wilde Spekulationen und Gerüchte machten die Runde.

In dieser Unruhe betrat Kid den Raum. Keiner registrierte sein Erscheinen. Das störte ihn wenig. Doch nach ihm platzte BlackStar ins Zimmer.

"Hier ist er endlich! Euer Gott! Euer Held! Bejubelt mich und seht zu mir hoch!"

Dieser Ausruf war natürlich mit einem spektakulären Auftritt verbunden. Den leider keiner wahrnahm. BlackStar war sprachlos. Keiner registrierte ihn? Das konnte und durfte es nicht geben! Doch er war so verwirrt davon, das ihn keiner beachtete, dass er untypisch still und unspektakulär zu seinem Platz schlich.
 

Zur gleichen Zeit :

Kid setzte sich neben Josy. Als er sie ansah wurde er rot und wendete seinen Blick sofort wieder ab.

Ganz unbeteiligt fragte er Liz was der Grund für die Aufregung war.

"Wärst du nicht so pingelig wüsstest du es."

"Wenn du jetzt meinst, es wäre pingelig sich dagegen zu sträuben den Unterricht zu einer unmöglichen Zeit anzufangen. Dann hast du ja mal überhaupt keine Ahnung. Aber darüber können wir nachher gerne diskutieren. Also was ist los?"

"Hat dein Vater dir das denn nicht gesagt? Wir haben nen neuen Mitschüler."

"Nein hat er nicht."

NEIN HAT ER NICHT!!!

Liz wurde klar, dass sie damit gerade gefährliches Terrain betreten hatte. Shinigami hatte ihn das letzte mal als neue Schüler angereist waren nichts gesagt gehabt. Das war Kid gewaltig gegen den Strich gegangen. Schon allein wegen der Tatsache, und da musste Liz grinsen, weil sie bei ihm, Kid , in der Dusche gelandet waren, während er geduscht hatte.

Kid sah wenig darüber begeistert aus, dass er schon wieder nicht eingeweiht gewesen war.

"Er hat es bestimmt nur vergessen. "

"Jaja bestimmt *ironischer Unterton*. Genauso wie er vergessen hatte, mir zu sagen das ich Besuch beim Duschen bekommen würde."

Der Junge vor ihm ihm drehte sich um.

"Du hattest Besuch beim duschen? Von wem denn? Vielleicht werden ich ja auch besucht."

Besagter Junge grinste anzüglich.

"MAKACOOP! "

Besagter Junge grinste nicht mehr anzüglich sondern rutschte mit Buch im Gesicht unter den Tisch.

"Lass dich nicht ärgern. Red einfach mit deinem Vater darüber."

Maka hatte sich auch umgedreht und lächelte ihn aufmunternd an.

"Du bist lustig. Redest du mit deinem Vater? "

Uhh. Falsches Thema.

"Mit diesem Perversling? Bist du bescheuert?"

Jetzt drehte sie sich verärgert wieder zurück.

"Musste das sein?"

Liz schüttelte den Kopf. Was ging bei dem Kerl gerade schief? Kid vergriffen sich sonst selten im Ton.

"HEY KÖNNTET IHR JETZT MAL WIEDER LEISE SEIN!"

Stein hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sah genervt in die Runde.

"Danke. Ich will heute nämlich auch nochmal nach Hause. Damit bis Montag nicht irgendwelche seltsamen Gerüchte die Runde machen, möchte ich euch euren neuen Mitschüler noch vorstellen. Sam wenn ich bitten darf."

Sam stand auf und ging zur Tür. Eine halbe Minute später kam er zurück. Aber wo war der neue Schüler?
 

Niemand hatte ihn bemerkt. Wie immer wurde Emanuel übersehen. Er war hinter Sam durch die Tür gekommen, doch der überragte ihn mindestens um zwei Kopflängen.

"Und wo ist der Neue?"

Jeder sah sich fragend um.

"Hab ihr Tomaten auf den Augen?"

Die Shibusen Schüler waren echt zum verzweifeln. Stein nahm Emanuel am Arm und zog ihn in die Mitte. Dieser Junge musste sich nicht noch dazu verstecken.

"Hier. Das ist Emanuel. Emanuel, deine Klasse. Ich hoffe diese Chaoten werden dich gut aufnehmen. Der Unterricht beginnt dann am Montag. War sonst noch was?"

Der Doktor drehte an seiner Schraube.

"Nein ich glaube nicht. Ihr könnt gehen."

Erleichterung machte sich breit. Jeder hatte befürchtet seinen Samstag in der Schule verbringen zu müssen. Deshalb sprang alle sofort auf und stürmte aus dem Klasse. Tja, jeder außer Soul. Der saß mit nach unten geklappt Kiefer da und starrte fassungslos Richtung Lehrer. Nur wegen den paar Minuten Unterricht war er unterbrochen worden, als er Maka um ein Date hatte bitten wollen? Wirklich? Er konnte es nicht fassen.

"Mund zu Soul."

Stein war mit seinem rollenden Bürostuhl zu ihm hin gefahren.

"Maka komm bitte nochmal kurz her."

Maka, schon im Begriff den Raum zu verlassen, drehte sich wieder um und kam zurück.

"Ja was ist?"

"Ich soll euch ausrichten, dass ihr bei Shinigami vorbei schauen sollt. Der will etwas wichtiges besprechen."

"Ok. Scheint wichtig zu sein, wenn Shinigami uns persönlich sehen will. Soul komm jetzt endlich! Was ist denn heute nur los?"

Soul warf Stein noch einen bitterbösen Blick zu, erhob sich und schlurfte Richtung Tür. Dieser Tag war gelaufen. Da müsste jetzt schon ein Wunder geschehen. Maka kam hinterher und packte ihn am Arm.

"Was hast du denn für ein Problem heute?"

Aber Soul war so deprimiert, dass er über seine nächste Antwort nicht wirklich nachdachte. Er riss seinen Arm los.

"Nichts. Lass mich in Ruhe."

Dabei zog er ein Gesicht, als hätte man ihm gesagt, dass er ab morgen nur noch rosa tragen dürfte.

"Bitte. Dann halt nicht."

Maka stapfte wütend weiter. Sie hatte ihm doch nichts getan. Wenn er schlechte Laune hatte, sollte er das nicht an ihr auslassen.

Soul stöhnte und schlug sich vor den Kopf.

"Maka warte das hab ich...!"

Aber zu spät. Maka hatte bereits bei Shinigami geklopft und war eingetreten. Er musste wohl oder übel nachher mit ihr reden.

"Ah das freut mich das ihr gleich gekommen seid."

Shinigami war fröhlich wie eh und je. Ah, Meister Shinigami. Mit dem hatte Soul nochmal irgendwann ein Hühnchen zu rupfen. Aber das konnte er später immer noch machen.

"Um gleich auf den Punkt zu kommen."

Plötzlich wurde er ernst. Etwas das eher selten bei Meister Shinigami der Fall war.

"Ich habe eine Aufgabe für euch. Einen kleinen Auftrag sozusagen. Ich möchte dass ihr den neuen Schüler im Auge behaltet."

"Warum?"

Hatte der Kerl etwa Dreck am Stecken? Der machte doch einen ganz harmlosen Eindruck. Aber stille Wasser sind ja bekanntlich tief.

"Das weiß ich noch nicht genau. Habt einfach ein Auge auf ihn."

"Verstanden."

"Ihr könnt jetzt gehen."

Maka nickte und ging zurück zur Tür. Soul ergriff die Chance um sich zu entschuldigen, aber gerade als er das Wort ergreifen wollte, kam ihnen Kid entgegen.

"Was habt ihr denn bei meinem Vater gemacht?"

"Nichts besonderes. "

Man merkte, dass Maka immer noch verärgert war. Denn ihre Stimme klang abweisend und sie blieb nicht stehen um mit Kid zu reden.

Kid sah Soul mit hochgezogener Augenbraue an, das Soul mit Achselzucken erwiderte.

Dann ließ er Kid stehen und eilte Maka hinterher.

"Maka warte Bitte!"

Sie blieb nicht stehen.

"Was willst du? Lass mich in Ruhe!"

Weg war sie. Soul versuchte sie einzuholen, doch sie war wie vom Erdbeben verschwunden. Er ging alleine nach hause. Vielleicht war sie ja schon da. Aber als er die Türe aufschloss und nach seiner Maka rief, antwortete ihm nur die Stille, die ihm sagte, dass er alleine war.

Verdammt sie musste doch irgendwo sein! Wenn sie nicht zu ihm kam musste er eben zu ihr kommen! Auf geht's! Maka ich finde dich!
 

Nach drei Stunden machte Soul eine Pause. Sein Magen knurrte. Verdammt! Um diese Uhrzeit hatte Maka meistens schon Mittag gekocht. Aber vielleicht war sie ja mittlerweile wieder zu hause!

So schnell war er noch nie zurück zu seiner Wohnung gelaufen. Er riss die Tür auf.

"Hey Maka! Ich hab voll Hunger! Hast du so gekocht? "

Stille.

"Maka bist du da?"

Wieder Stille.

"Maka? Josy ? Paul?"

Keiner antwortete ihm. Wo waren denn alle?

Sein Magen knurrte wieder. Dann musste er sich halt selber was kochen! Er klatschte in die Hände um sich selbst zu motivieren. Das konnte doch nicht so schwer sein! Bei Maka sah das immer ganz leicht aus. Er würde sich einfach ein paar Nudeln kochen.

Doch als Soul vor dem Herd stand und die Packung Nudeln in der Hand hielt war er nicht mehr so motiviert. Was machte man denn jetzt als erstes? Noch nie in seinem Leben hatte er Nudeln gekocht. Mal überlegen. Maka kippte die Nudeln immer ins Wasser. Also erstmal Wasser in den Topf füllen. Gesagt getan. Das sah doch schon mal besser aus. Aber was jetzt? Das das Wasser kochen musste war ihm klar. Schüttete man dann aber die Nudeln vorher rein oder danach? Naja die Nudeln müssen ja weich werden und das ging ja nur durch Kochen oder?

Die Nudeln mussten also mit dem Wasser kochen. Soul schüttete die ganze Packung in den Topf. So und jetzt warten.

Nach zehn Minuten nahm er den Deckel vom Topf. Hm. Die Nudeln sahen weich aus. Vielleicht ein bisschen zu weich. Er nahm ein Sieb und kippte die Nudeln hinein. Zu weich und zu lange gekocht. Die Nudeln waren ein matschiger Brei. Bei Maka sahen die aber anders aus. Mal probieren.

"Wähh! Ist ja eklig!"

Soul kippte die Nudeln in den Müll. Sein Magen knurrte wieder, wie als als würde er ihm sagen wollen, dass er einfach eine Niete im kochen ist.

Oh mann hatte er einen Hunger! Also musste eine andere Möglichkeit her. Da waren doch noch Würstchen im Kühlschrank. Er öffnete den Kühlschrank. Gähnende Leere. Scheiße! Blair hatte doch einkaufen sollen! Die einzigen Essbaren Dinge die er fand waren zwei Würstchen, einen Naturjoguhrt und, ganz klassisch, ein Glas mit sauren Gurken. Soul nahm die Würstchen und schmiss sie in die Pfanne.
 

Um den tragischen Tod der zwei Würstchen und die noch tragischere Essensssuche des Soul Evans abzukürzen :

1. Die Würstchen endeten wie die Nudeln im Müll, nach dem sie jämmerlich in der Pfanne verbrannt waren.

2. Soul hatte, nachdem er fast die Küche abgebrannt, die Würstchen hatten nämlich schon Flammen geschlagen, und dabei fast eine Rauchvergiftung erlitten hatte, den Rest der Küche abgesucht und nur besagte saure Gurken, den Jogurt und eine Tüte Mehl gefunden. Da er auf das Mehl verzichtete und der Joghurt abgelaufen war, musste er sich mit den drei sauren Gurken zufrieden geben, die einsam in ihrem Glas schwammen. Guten Appetit!
 

Diese Essensssuche hatte Soul so gelaugt, dass er, als er ins Wohnzimmer kam und sich auf die Couch setzte, sofort einschlief. Dabei tat es nichts zur Sache, ob es in der ganzen Wohnung nach verbrannten Würstchen roch oder seine Haare angekohlt waren. Er schlief ein und Träumte von Maka.
 

Als Maka nach hause kam, war ihr erster Gedanke, Scheiße die Wohnung brennt!

Sie rannte in die Küche, doch alles was sie fand, war ein sperrangelweit geöffnetes Fenster und eine schwarz verkohlte Pfanne. Was zum Teufel war hier passiert?

"Soul bist du da?"

Keine Antwort.

"Soul?"

Maka ging in sein Zimmer, doch da war er nicht. Aber er musste da sein. Seine Schuhe standen neben der Tür. Da sah in ihn. Maka stand in der Tür des Wohnzimmers und ihr Blick fiel auf die Couch. Auf die Couch, auf der eine bestimmte Death Scythe in einer sehr unbequemen Pose eingeschlafen war. Der Ärger war vergessen. Soul sah in ihren Augen einfach zu niedlich aus. Seine weißen Haare hingen ihm ins Gesicht und er hielt ein Kissen in den Armen das er drückte als würde er es nie wieder loslassen wollen. Dabei murmelte er etwas und fing im Schlaf an zu lächeln. Da musste Maka selber lächeln. Sie nahm Soul vorsichtig an den Schultern und drückte ihn sanft so auf Sofa das er im liegen weiterschlafen konnte. Dann deckte sie ihn zu und strich ihm über seinen Kopf. Plötzlich knurrte sein Magen. Maka musste kichern und Soul murmelte etwas, wobei er sich, mit Kissen, umdrehte.
 

Kid war nicht entgangen, dass zwischen Maka und Soul etwas vorgefallen war. Doch er war klug genug um nicht nachzuhaken. Was Liebesdinge anging, lief es ja beim ihm gerade auch nicht optimal.

Er klopfte an der Tür seines Vater und trat ein.

"Oh Kid, dass du mich besuchst finde aber nett von dir. Ich hab jetzt aber gerade nicht soooo viel Zeit... Kann das nicht warten?"

Das gab es doch nicht! Sein Vater wich einem Gespräch aus. Er wusste wahrscheinlich genau um was es ging. Doch Kid ließ nicht abwimmeln.

"Nein kann es nicht. Ich hab in den letzten Tag über zuviel nachgedacht. Ich habe viele Fragen."

Vor allem über mich. Wer oder was ich denn jetzt bin.

"Als erstes. Warum hast du mir nicht gesagt, dass wir wieder einen neuen Schüler bekommen. Wer ist dieser Junge?"

Shinigami seufzte. Etwas das er äußerst selten tat. Es half nichts. Kid würde alles wissen wollen.

Er würde ihm die Wahrheit soweit erzählen wie es ging.

"Emanuel hatte sich per Brief angemeldet. Darin gab er ein ein schon ziemlich erfahrener Waffenkämpfer zu sein, nur keinen Partner hätte. Als er gestern spät Abends ankam, haben wir, nachdem wir ihm Sam vorgestellt hatten, ein Probetraining gemacht und es war sofort klar, dass Emanuel in die Eat-Klasse kommen würde."

"Aber wo kommt er her? Woher hat er so viel Erfahrung in Sachen Kampf?"

"Das wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass er nicht aus Amerika kommt. Darum habe ich Maka und Soul beauftragt ihn im Auge zu behalten. Denn irgendwas ist seltsam. Ihre kann zu Beispiel seine Seele nicht richtig erkennen. Sie ist verschwommen, nicht klar zu erkennen."

"Stimmt jetzt wo du es sagst. Das ist mir auch schon aufgefallen. Vielleicht versucht er seine Seelenwellen zu verdecken. Aber geht das überhaupt? Das es bei Hexen funktioniert wissen wir ja."

Seid Medusa haben wir das ja am eigenen Leib erfahren.

"Das geht schon. Aber es ist sehr kompliziert. Paul und Josy verdecken ihre Seelenwellen auch. Doch die zwei sind ja auch Halbgötter."

"Aber woran erkenne ich denn überhaupt, dass jemand an seinen Seelenwellen rum gepfuscht hat? Bei Josy und Paul weiß ich es nur weil ich ihre normalen Seelenwellen einmal gesehen habe und seitdem spüren kann."

"Du kannst ihr Anderen Seelenwellen spüren?"

Shinigami war anscheinend verwundert. Kid schien also eine neue Fähigkeit zu entwickeln.

"Das ist neu. Konntest du das davor auch schon?"

"Nein. Aber was ich dich noch fragen wollte. Ich muss an die Schulakten. Ob du mir den Schlüssel geben könntest."

"Wo zu?"

"Ich muss ein paar Nachforschungen anstellen."

"Nachforschungen? Wenn du etwas fragen will, frag doch mich."

"Nein. Noch kann ich mit dir nicht reden. Aber es ist wichtig. Bitte."

"Komm her."

Shinigami nahm Kids Hand und auf seiner Innenfläche leuchtete ein Symbol auf.

"Danke."

Kid schwieg. Er wusste ganz genau, dass es an der Zeit war seinen Vater danach zu fragen, warum die Dinge nach seinem Erwachen als Shinigami so geschahen wie sie geschehen sind.

"Du weißt wahrscheinlich was ich dich jetzt fragen will."

"Ich kann es mir denken. Und ich werde versuchen dir es zu erklären."

Auch wenn ich dir nicht alles erklären kann.

"Du musst wissen, dass es nicht ganz unmöglich für mich war, die Schule in der Vergangenheit zu verlassen."

Kapitel 10

Josy und Paul beschlossen nach Death City Kaffee trinken zu gehen, denn nachdem sie so kurzfristig in den Unterricht aufgebrochen waren, hatte Paul Hunger. Er war in der morgendlichen Hektik nicht mehr zum frühstücken gekommen. Deshalb bestellte er sich gleiche eine doppelte Portion Rührei.

"Daff schmeckt efft gut."

"Ab fünfzig Gramm im Mund wird es undeutlich."

Paul schluckte sein Rühren hinunter.

"Es ist echt cool hier. Sogar dir scheint es hier zu gefallen. Du bist viel entspannter drauf seid wir hier sind."

"Stimmt. Entgegen meiner Erwartungen gefällt es mir wirklich gut. Die Leute sind echt nett hier."

Vor allem Kid... Sie trank einen Schluck von ihrem Kaffe. Es waren schon über zwei Wochen vergangen.

"Ich frage mich wie es Vater geht. Wir haben seid unserer Abreise nichts mehr von ihm gehört."

"Ach dem geht's bestimmt gut. Der kann auf sich aufpassen. Aber ich würde ihn gerne mal wieder besuchen."

"Ihn oder eine gewisse Dame aus der Küche?"

Josy grinste. Paul warf mit seiner zerknüllten Serviette nach ihr musste aber selber grinsen.

"Das geht dich gar nichts an."

"Ich hab gedacht wir sind Zwillinge und die haben keine Geheimnisse voreinander."

"Hmm. Wirklich? Dann hab ich das wohl vergessen... Nein quatsch. Natürlich will ich Vater besuchen."

Er kratzte die Reste auf seinem Teller zusammen.

"Aber dann lass es uns doch einfach machen. Ihn besuchen. Heute haben wir frei. Und wir sind wieder da bevor jemand was merkt."

"Ich weiß nicht. Man hat es uns verboten. Wir mussten hoch und heilig schwören nicht zurück zu gehen. Bist du dir sicher?"

Josy sah ihren Bruder mit schief gelegten Kopf an.

"Mit der richtigen Planung. Es wird schon nichts schief gehen. Bitte."

"Dein Wort in Gottes Ohr. Aber nur weil du es bist."

Paul winkte die Bedienung heran.

"Noch eine Portion Rührei Bitte. "

"Du hast echt einen unersättlich Appetit."

Sie musste lachen.

"Essen hilft beim denken."

Eine halbe Stunde später waren sie auf dem Weg zur Shibusen.
 

"Paul beeil dich halt und stell dich nicht so an."

"Ich hab mir das nicht ausgesucht in einer Mädchendusche per Dusche zu reisen."

Josy verdrehte die Augen.

"Mein Gott. Es ist doch keiner drin. Du sollst dich ja auch beeilen damit es keiner merkt. Oder hättest du lieber die Dusche bei Maka benutzt, damit es sofort merkt?"

"So fertig."

Paul stand auf und klopfte seine Hände an der Hose ab. Er hatte mit blauer Kreide ein Reiseportal gezeichnet. Kreide war besonders praktisch, da sie bei Kontakt mit Wasser automatisch weggewaschen wurde.

"Wir können los. Gib mir deine Hände."

Sie betraten gemeinsam den Kreis und nahmen sich an den Händen. Das Portal leuchtete auf und die beide verschwanden. Der Portalkreis löste sich im Wasser auf.
 

Die Stadt vom Atlantik durfte man sich nicht vorstellen als eine Stadt unter Wasser. Atlantikacity lag in einer Art Paralellwelt, die sich genau an der Stelle des Atlantiks und den anderen Ozeanen, Meeren, Gewässern und Flüssen befand. Den Wasserbewohnern war es möglich ganz einfach zwischen Land und Wasser hin und her zu wechseln. Sie mussten einfach nur die Grenze zwischen beiden überschreiten. Eine Grenze wie zwischen zwei Ländern. Doch sie hatten auch die Möglichkeit mit Hilfe vom Wasserleitungen zu reisen. Egal von wo nach wo. Innerlands und Länderübergreifend. Anders bei normalen Menschen oder sagen wir besser Nichtmeeresbewohnern. Wenn die ins Meer marschierten konnten sie solange die Grenze Suche wie sie wollten. Sie würden keine finden. Denn Nichtmeeresbewohnern war es nur möglich in die Meerwelt zu reisen wenn sie einen Meeresbewohner begleiteten.
 

Die Stille die sie umfing war das erste das ihnen auffiel. Stille und das ihnen niemand über den Weg lief. Denn hier war sonst immer etwas los. Die Gänge waren voller Leute und überall wurde erzählt und gelacht. Wie hatten sie sich sonst nach draußen schleichen können um mit Samael ihre geheimen Ausflüge machen zu können? Na gut. Bei ihrem letzten großen gemeinsamen Ausflug hatte die Priesterin sie auch erwischt. und damit sie nicht quatschte, mussten sie in den Unterwasservulkan. Doch das war schon lange her. Auch wenn sie dabei fast draufgegangen waren....

"Paul hier stimmt was nicht."

"Da bin ich ganz deiner Meinung. Hier ist absolut nichts los."

Die Zwillinge liefen die langen leeren Gänge entlang. Vorsichtig um nicht doch entdeckt zu werden.

"Lass und zum Arbeitszimmer gehen. Vielleicht ist Vater dort."

Das Arbeitszimmer ihres Vaters lag in der obersten Etage. Doch den Fahrstuhl zu benutzen war ihnen zu riskant. Wenn doch jemand da wäre... Deshalb mussten sie über die Treppe bis in den fünften Stock zu Fuß gehen. Auch der Gang auf der fünften Etage war leer. Die Stille, die über dem ganzen Haus zu liegen schien war erdrückend. Und unheimlich. Die große Holztür hinter der sich das Arbeitszimmer befand wirkte größer als jemals zuvor. Denn sie wurde nicht wie üblich von einem Sicherheitsmann bewacht.

"Ok. Hier ist definitiv etwas faul."

Josy schlich leise zur Tür und lauschte. Sie zuckte mit den Schultern.

"Ich kann nichts hören. Lass uns rein gehen und nachschauen."

"Spinnst du? Josy komm sofort zurück, ich glaube das ist eine....!"

Aber zu spät. Josy hatte die Tür aufgezogen und war hinein geschlüpft. Paul blieb nichts anderes übrig als ihr zu folgen. Das Gefühl das hier etwas schief lief wurde immer stärker.
 

Das Arbeitszimmer sah aus wie immer. Nur die Blumen die neben dem Bild ihrer verstorbenen Mutter standen waren verwelkt. Die Luft war abgestanden und roch seltsamerweise nach Rauch. Doch so weit sie sich erinnern konnten rauchte ihr Vater nicht. Der große Bürostuhl war zum Fenster gerichtet, so dass man nicht sehen konnte wer darin saß.

"Vater? Bist du da?"

Ein leises kichern ertönte.

"Vater? Bist du da?"

Jemand äffte sie nach.

"Wer bist du?"

Jetzt hörte man ein boshaftes Lachen.

"Wer ich bin wollt ihr wissen? Das ich nicht lache. Ich habe euch schon sehnsüchtig erwartet. Aber ich will mich natürlich vorstellen. Es soll mir keiner Nachsagen ich hätte keine Manieren."

Paul hatte es gewusst. Es war eine Falle. Er nahm Josy am Arm und zog sie hinter sich in Deckung. Der Stuhl drehte sich langsam zu ihnen um. Auf ihr saß eine Gestalt. Eingehüllt in ein schwarzes Gewand. Nur die Augen blickten durch einen Sehschlitz kalt zu ihnen hinunter.

"Was hast du mit unserem Vater gemacht, wo ist er?"

"Eurem Vater."

Er sprach mit einem bitteren Unterton.

"Eurem Vater geht es gut. Im Moment."

"Wo ist er?"

"Der verschanzt sich im sicheren Teil eures Hauses. Seid ihr weg seid, ist viel passiert. Die Rebellen sind im ganzen Land und schon bis in die Hauptstadt vorgedrungen. Bald werden wir hier genauso alles unter Kontrolle haben wie im Pazifik. Und dann kommt der Rest der Wasserwelt. Nur der Präsident sträubt sich noch. Ihr wisst ja. Man muss die Macht des Präsidenten übergeben bekommen. Ohne diese Macht, hat man keine Chance sich das Volk Untertan zu machen. Ihr seid der Schlüssel zu meiner Macht. Wenn ich euch habe, wird der Präsident sie an mich übergeben müssen. Wir wollen doch nicht das euch etwas passiert. der Präsident ist aber der festen Meinung, dass seine lieben Kinder in Death City sitzen. Unter der strengen Aufsicht des Shinigami. Deshalb ist er auf meine Drohung nicht eingegangen. Wir werden ihm also einen Grund liefern müssen warum er es tun sollte. Aber das ist nicht der einzige Grund warum ihr für uns von hohem Wert seid. Doch ich rede schon wieder zu viel."

Die schwarze Gestalt stand auf und kam langsam um den Tisch herum auf sie zu.

"Bleib wo du bist! Paul! Waffe!"

Josy streckte den Arm aus und augenblicklich wurde Paul zum Dreizack. Der Fremde blieb kurz stehen um dann laut zu lachen.

"Waffenblut. Ich hätte es mir auch denken können. Eine Waffe kommt ja bekanntlich selten allein. Aber warum sie kämpfen darf? Ich schweife schon wieder ab."

Er schüttelte belustigt den Kopf.

"Doch das macht die Sache interessanter."

Immer weiter ging er auf die Zwillinge zu.

"Du bleibst sofort stehen! "

"Ich lass mir doch von einer Göre nichts vorschreiben."

Plötzlich richtete er eine Pistole auf Josy.

"Ihr seht ja ganz süß aus in eurer Kampfposition, doch ich hab dafür leider gerade keine Zeit. Also entschuldigt bitte."

Der Fremde schoss. Doch er traf Josy nicht. Die sprang blitzschnell in die Höhe.

"Das Treffen müssen wir aber noch mal üben."

Sie war wieder auf beiden Füßen gelandet.

Doch statt sich zu ärgern, kicherte der Fremde erneut.

"Bist du dir ganz sicher?"

Er lud seine Pistole..

"Vielleicht wollte ich dich ja nicht treffen. Ich verfehlen mein Ziel nie. Ich glaube ich habe einen Grund gefunden."

Und damit drückte er ein zweites mal ab. Die Zeit die die Kugel brauchte um aus der Waffe auszutreten und sie schließlich zu treffen kam Josy wie in Zeitlupe vor. Doch sie konnte sich nicht rühren. So sehr sie auch wollte. Sie hörte sich automatisch nach Paul schreien und dann traf die Kugel sie und bohrte sich in ihren Körper. Der Schmerz folgte eine Sekunde später, genau wie das Blut, das aus ihrer Wunde strömte. Sie starrte es ungläubig an. Dann klappte sie nach vorne um. Ihr wurde schwarz vor Augen und das letzte das sie wahrnahm, war die Stimme des Fremden.

"Da hätten wir uns den Spion sparen können. Ich bin übrigens Luzifer. Den Namen solltet ihr euch merken. ich werde dich deinem Vater zeigen und er wird zusehen müssen wie du ver..."

Mehr konnte er nicht sagen bevor er durch einen riesigen Knall verstummte und Josy vollkommen in der Ohnmacht versank.
 

Sam war sofort skeptisch geworden. Josy und Paul hatten sich mitten am Tag in die Mädchendusche der Shibusen verdrückt. Was bitte schön machte ein Junge am Vormittag da? Er war ihnen gefolgt. Erst ins Café. Dann in die Shibusen. Bis zur Tür. Als er die Hand an die Klinke legte kamen ihm Pauls Worte wieder in den Sinn. Das er Josy in Ruhe lassen sollte. Ihm war klar, dass er sie zutiefst verletzt hatte. Doch es war damals einfach nicht anders gegangen. Sie teilten doch am Ende das gleiche Schicksal. Aber das war jetzt egal.

Er öffnete die Tür. Aus der letzten Duschkabine kam Wasserdampf. Da verstand er plötzlich was die zwei vorhatten. Das war Wahnsinn und viel zu gefährlich! Doch als er um die Ecke der Kabine schlitterte war es zu spät. Er sah gerade noch wie die letzten Striche des Portalkreises verschwommen.

"SCHEIßE!"

Was sollte er jetzt tun? Ihnen hinterher? Doch dann würde seine Tarnung auffliegen. Alleine hatte er keine Chance. Er musste Emanuel holen. Den hatte er zuvor bei den anderen gelassen, die zusammen zum Basketball spielen aufgebrochen waren. So schnell er konnte, und das war schneller als bei normalen Menschen, verließ er die Shibusen und machte sich auf zum Basketballfeld.

"He Emanuel komm mal her ich brauch deine Hilfe."

Emanuel warf gerade eine Korb. Alle jubelten.

"He du kannst uns doch jetzt nicht unseren zweitbesten Spieler entführen."

BlackStar sah Sam empört an.

"Außerdem heißt er jetzt Quiet. Der Name passt besser zu ihm."

"Ok. Quiet."

Das passte ja echt wie die Faust aufs Auge.

"Das tut mir jetzt echt Leid. Aber ich brauch dich. DRINGEND."

Quiet zuckte entschuldigend huldigen mit den Achseln. Sam packte ihn am Handgelenk und rannte hinter der nächsten Ecke los.

"ich kann dir das jetzt nicht erklären. Aber wir müssen uns beeilen."

So schnell war Sam in seinem Leben noch nie gerannt. Zu seiner Verwunderung war Quiet nicht ein bisschen außer Atem. Doch diesen Gedanken vergaß er sofort. Sie standen mittlerweile in der Mädchendusche und ihm wurde klar, dass er nicht einfach so per Portalkreis reisen konnte. Er wusste zwar in etwa wo sie hinwollten, doch er kannte leider die genauen Koordinaten nicht mehr, die er brauchte um, dass richtige Haus zu treffen. Außerdem brauchte er für das Haus des Präsidenten, ein bestimmtes Codewort, mit dem er den Portalkreis versehen musste. Was sollte er jetzt tun? Er hatte keine Ahnung. Verzweifelt stiefelte er die Mädchendusche rauf und runter. Quiet sah ihm dabei entgeistert zu. Die Minuten verstrichen.

"Verdammt! Warum ist mir das nicht gleich eingefallen! Das Foto!"

Er packte Quiet an den Armen.

"Warte hier ich bin gleich wieder da. geh derweil in die Jungendusche rüber. Nicht das noch eine Horde Mädchen reinkommt."

Genau in dem Moment öffnete sich die Tür und eine Gruppe Mädchen kam kichernd und gackernd in den Duschraum. Als sie die zwei Jungs sahen schrien sie.

"AH ZWEI PERVERSE! ZWEI SPANNER! RETTE SICH WER KANN!"

In der Aufregung verdrückten sie die zwei nach draußen.

"Ups. Warte drüben auf mich. ich bin gleich wieder da!"

Und damit war Sam verschwunden.
 

Dieser Samael wurde immer seltsamer. Er lud er ihn einfach bei seinen Freunden ab und jetzt hatte er ihn auch noch in eine MÄDCHENDUSCHE geschleift. Was sie jetzt in der Jungendusche wollten war ihm genauso schleierhaft. Hoffentlich beeilte dieser Kerl sich. Doch der Tag hatte auch schon etwas positives gebracht. Von nun an hatte er endlich einen Namen der zu ihm passte. Quiet. Wo blieb dieser Vogel denn jetzt?

Doch in dem Moment kam Sam wieder angerannt. Ein altes Foto und eine Kreide in der Hand.

"Es kann los gehen."

Quiet beobachtete Sam dabei, wie dieser in der hintersten Duschkabine einen Portalkreis zeichnete. Wie bitte schön war dieser Junge dazu in der Lage? Das musste ja heißen, dass Sam ein Wassermensch war. Nur Wassermenschen waren dazu in der Lage. Oh Gott! Er hatte doch nicht vor mit ihm per Wasserleitung in die Meerwelt zu reisen? Dann würde seine Deckung auffliegen! Sein Mal würde zum Vorschein kommen! Keiner durfte wissen was er war. Shinigami schien eh schon misstrauisch zu sein. Warum wollte Sam in die Meerwelt?

"Komm mal her und nimm meine Hand."

Sam war aufgestanden.

"Du darfst dich jetzt nicht erschrecken. Als Nichtwassermensch so zu reisen ist schon ein kleines Privileg."

Er zwinkerte Quiet zu.

Oh Sam, wenn der wüsste wie oft ich das schon gemacht habe. Aber Quiet nickte bloß.

Und so reiste er zusammen mit Sam nach Atlantikacity.
 

Sam wusste, dass er schon viel zu viel Zeit vertrödelt hatte und beeilte sich Josy und Paul zu finden. So entging ihm, dass Quiet ein Mal besaß, das auftauchte und wieder verschwand.

Dafür erkannte Quiet das Mal, das in Sams Gesicht erschienen war. Und fragte sich erneut wer Sam wirklich war. Dazumal kannte Sam sich in diesem Gebäude sehr gut aus. Ein weiters Detail, das Quiet verwirrte. Genauso wie die Tatsache, dass er nicht wusste wo sie sich befanden.

Während sie durch die Gänge eilten und Sam immer nervöser wurde, hörten sie plötzlich einen Schuss. Sam blieb wie angewurzelt stehen.

"Das kam aus dem Arbeitzimmer!"

Er rannte los. Es kam ihm vor als würde der Weg immer länger werden, die Treppenstufen immer mehr und die zeit würde langsamer. Gerade als er die Tür des Arbeitszimmers erreichte fiel der zweite Schuss. Sam riss die Türe auf und sah wie Josy nach vorne klappte und liegen blieb. Die Gestalt die Geschossen hatte beugte sich über sie und flüsterte etwas.

Indem Moment kam Quiet durch die Türe. Sofort erfasste er die Lage klatschte in die Hand und übernahm so die Führung. Ohne Protest verwandelte sich Sam in einen Anker. Etwas anderes schaffte er nicht. Sein Blick lag auf Josy, die sich nicht bewegte. Paul nahm er nicht wahr.

Quiet schwang Sam alias der Anker an seiner Kette durch die Luft und schleuderte den Fremden gegen die Wand, an der er reglos liegen bleib.

Sam verwandelte sich Augenblicklich und endlich trugen ihn seine Füße zu Josy.

"Josy. Oh Gott! Sag doch etwas!"

Tränen liefen ihm aus den Augenwinkeln. Er schüttelte sie an den Schultern doch sie bewegte sich nicht.

Kapitel 11

Als Kid das Zimmer seines Vaters wieder verlassen hatte, wollte er sofort zu Josy, da ihm klar wurde, das er dabei gewesen war einen großen Fehler zu begehen. Während er auf dem Weg zu Josy war, ließ er das Gespräch mit seinem Vater noch einmal Revue passieren. Es hatte ihn so aufgewühlt, dass er gar nicht anders konnte als sich damit auseinander zusetzen. Sein Vater hatte ihn mit diesem Geständnis aber auch ziemlich umgehauen. Kid war bis jetzt immer der Überzeugung gewesen ein richtiger, normaler Shinigami zu sein und einmal den Platz seines Vaters einzunehmen. Alles selbstverständlich. Bis heute. Denn heute hatte ihm sein Vater etwas unglaubliches offenbart.

"Lieber Kid. Es gab eine Zeit, in der ich mich viel weiter von der Shibusen entfernen konnte als sonst. Das war kurz nachdem Spirit eine Death Scythe wurde. Ich wollte unbedingt einmal raus aus der Schule. Ich wusste, dass das im Moment für eine kurze Zeit möglich war. Und da ich unter meinem Shinigamimantel kaum gealtert war und mich deshalb immer noch wie ein junger Mann fühlte, der ich im Grunde auch noch war, beschloss ich es einfach zu tun. Deshalb bat ich Spirit in dieser Zeit ein Auge auch den Kishin zu haben, der zu unseren Füßen schlummerte. Wenn er aktiver werden würde, hätte er mich ja zurück holen können. Und so konnte ich Wie ein 'normaler, junger' Mann durch Death City schlendern. Tja und dort traf ich, wie sollte es anders sein, ein Mädchen. Ich glaube ich war sofort in sie verliebt. Doch traute ich mich nicht wirklich sie anzusprechen. Ich hatte ja auch keine Erfahrung in so etwas. Aber ich hatte Glück. In dem Café, in dem sie saß, war nur noch an ihrem Tisch ein Platz frei. So setzte ich mich und wir kamen ins Gespräch. Als ich merkte, dass ich wieder gehen musste, verabredeten wir uns für den nächsten Tag. Das ging eine Weile so und irgendwann wurde es ernst zwischen uns. Die Stimme in meinem Kopf, die sagte das ich eine Shinigami war und ich total bescheuert wäre ignorierte ich und auch Spirt, dem die Sache langsam zu gefährlich wurde, denn ich verlängerte meine Ausflüge immer mehr, nahm ich nicht ernst. Schließlich landeten wir bei ihr zu Hause. Ich glaube, ich brauche nicht ins Detail zu gehen, außer du möchtest mit deinem Vater über Sex reden. Du bist doch aufgeklärt oder? Weißt du über die Sache mit den Bienchen und Blümchen Bescheid? "

WIE BITTE?????

"Sonst geht's dir aber schon noch gut oder?"

Kid war froh das sonst niemand anwesend war.

"Kannst du jetzt bitte weiterreden!"

"Schade. Ich hätte mich über so ein Vater-Sohn Gespräch sehr gefreut. Naja. Dann halt nicht. Wo war ich nochmal? Ach ja! Am nächsten morgen aber war sie weg. In dem Brief, den sie mir hinterlassen hatte, schrieb sie mir, dass sie weg musste, sie es mir aber deshalb nicht gesagt hatte, weil sie mir das Herz nicht habe brechen wollen. Enttäuscht ging ich zurück in die Schule, in der Spirit schon ungeduldig auf mich wartete. Er war sauer, weil ich einfach weggeblieben war. Doch als er erfuhr, was passiert war, sagte er nur:

"Ich denke es ist besser so."

Und klopfte mir auf die Schulter. Ich habe sie nie wieder gesehen. Aber immer an sie gedacht. Damit wäre eigentlich alles vorbei gewesen.

Bis.. Ein Jahr später platze spät abends plötzlich Spirit bei mir rein. In den Armen einen großen Karton mit Löchern.

"Shinigami! Der wurde an der Pforte abgegeben mit den Worten, dass es ganz schnell an dich ausgestellt werden muss."

"Wer hat es abgegeben?"

"Der Pförtner meinte, eine junge Dame. Aber so genau konnte er das auch nicht sagen. Er hatte seine Brille nicht auf. Außerdem hatte er sich in dem Moment unter den Tisch gebeugt um irgendwas aufzuheben. Ich glaube seine runtergefallen Dounats. Und bei seiner Figur war das ein bisschen umständlich. Bis er sich wieder aufgerichtet hatte, war sie schon weg. Könnte da vielleicht ein Tier drinnen sein. Ich meine wegen den Luftlöchern."

"Wenn wir jetzt drüber diskutieren werden wir es nie erfahren. Mach es auf."

"Vielleicht ist es ein Hund. Hunde sind tolle Wesen. Bleiben dir ein lebenslang treue Gefährten. Oder es sitzt ein hübsches Mädchen darin, dass dann raus springt ,wie bei eine Tort....Oh mein Gott."

Während Spirit mehr oder wenige sinnvolle Dinge von sich gegeben und den Karton geöffnet hatte, unterbrach er sich selbst und riss plötzlich die Augen auf.

"Was ist los Spirit? Was ist denn jetzt in dem Karton?"

Doch anstatt das er mir sagte, was drinnen war schob er mir wortlos den geöffneten Karton entgegen. Aus dem Karton, der mit einer weichen bunten Decke ausgelegt war, blickten mir goldene Augen entgegen."

In Kid nahm ein Gedanke immer mehr Gestalt an, doch er wusste nicht ob es ihm gefallen sollte.

"Heißt das etwa...?"

"Ja mein Sohn. In dem Karton lagst du. Ein kleines Baby mit pechschwarzen Haar. Und das Mädchen von dem ich dir erzählte, war deine Mutter. Spirit und ich einigten uns darauf deine wahre Herkunft geheim zu halten. Bis heute. Kid du bist eine neue Art von Shinigami, denn du trägst auch menschliches in dir."

Dieses Geständnis hatte Kid wortwörtlich umgehauen. Als er wieder zu sich gekommen war, brummte ihm sein Schädel immer noch. Er konnte es nicht glauben. Da hatte ihm sein Vater so ganz nebenbei, als wäre es das normalste auf der Welt, erzählt, dass er, Death the Kid Sohn des Shinigamis, eine Mutter hatte! Es ist ja eigentlich auch normal eine Mutter zu haben, wenn sein Vater kein Todesgott wäre!!!!

"Aber warum erzählst du mir das erst jetzt? Weißt du was das für mich bedeutet?"

"Ich weiß, dass ich es dir nicht so lange hätte verheimlichen dürfen. Doch ich hatte Angst. Als Shinigami hättest du hier bleiben müssen. Hier bei mir. Sonst hättest du die Möglichkeit gehabt, Death City zu verlassen und irgendwo hin zu reisen. Ich wollte das du bei mir bleibst und irgendwann meinen Platz einnimmst. Dein Perfektionsproblem hast du nur, damit es deine menschliche Seite zu unterdrückt! Bitte sei mir nicht böse und hasse mich nicht dafür. Es war nur zu deinem Besten. Wenigstens du solltest mir bleiben."

UM MEINE MENSCHLICHE SEITE ZU UNTERDRÜCKEN???!! Das wurde ja immer besser! Nicht nur das er ihm bis heute die Existenz seiner/ einer ( er konnte nicht glauben, dass er so etwas wie eine Mutter haben könnte, da er bis jetzt davon ausgegangen war ein Teil seines Vaters zu sein) Mutter verschwiegen hatte, jetzt musste er auch noch erfahren, dass sein Wahnsinn seinem Vater zu verdanken war, damit er nichts menschliches zeigte. So hatte er ihm sein ganzes bisheriges Leben verpassen lassen. All die Sachen die Kinder sonst taten, waren ihm versagt gewesen! Seine ganze Kindheit hatte er im Haus verbracht. War nie nach Draußen zum Spielen gegangen, so wie andere Kinder.

"Was fällt dir nur ein meine menschliche Seite zu unterdrücken? Ich glaube ich spinne! Ist dir klar, dass du mir damit meine ganze Kindheit versagt hast? Bis letztes Jahr hatte ich noch nicht einmal Freunde! Ich hatte nur Patty und Liz. Konnte ich deshalb nie irgendwelche Gefühle empfinden? Weil du meine menschliche Seite unterdrückt hattest?"

Shinigami war geschockt. So hatte er Kid noch nie erlebt und im wurde klar wie groß und weitreichend der Fehler nun war den er sich geleistet hatte. Bisher wurde sein Gewiss davon beruhigt, dass er das Beste tat. Doch jetzt.....

"Ja. Deshalb konntest du keine Gefühle empfinden. Aber ab dem Zeitpunkt, ab dem du selbst Schüler und somit ein Teil der Klasse wurdest, änderte sich das. Die Freundschaft zu den anderen hat dein Herz berührt und deine Gefühlswelt zum Vorschein gebracht. Dafür ist der Wahnsinn in dir weniger geworden. Hast du das denn noch nicht bemerkt?"

Kid schnaubte abfällig.

"Mein Wahnsinn ist doch nicht....!"

Aber während Kid das sagte, erkannte er die Wahrheit in diesen Worten. Seine "Anfälle" waren, seit er die Shibusen besuchte weniger geworden. Doch wenn er in der Lage war Gefühle zu zeigen und eine menschlichen Teil hatte, hieß das dann, er konnte sich verlieben? Denn wenn das so war, hatte er den größten Fehler seines Lebens begangen!

"Heißt das ich kann genauso sein und leben wie andere in meinem Alter? Mich verlieben? Eine Freundin haben?"

"Ja, aber es ist....!"

Aber bevor Shinigami ausreden konnte war Kid die Türe knallend verschwunden.
 

Kid konnte nicht glauben was sein Vater ihm all die Jahre verheimlicht hatte. Und die Chancen die ihm dadurch versagt geblieben waren. Vor allem die eine Chance. Josy. Er wollte mit ihr ausgehen, sie richtig kennen lernen und vielleicht .... Sie sollte sehen, dass auch er ein normaler Teenager war. All das sollte sie erfahren. Am besten sofort. Seine Füße trugen ihn von ganz allein zu Makas Wohnung. Doch bevor er überstürzt klingelte, holte er tief Luft um sich zu beruhigen. Was sollte er aber überhaupt sagen? Entschuldigung Josy, Ich war ein kompletter Idiot, aber jetzt habe ich erfahren, dass ich eine Mutter hatte und nun alles anders ist? DAS ging ja wohl gar nicht. Nur weil er nicht in der Lage gewesen war den Grund für seine Gefühle und seine Unruhe zu erkennen. Er war eben ein Idiot. Deshalb wäre jetzt auch etwas ganz besonderes fällig. Kino war viel zu normal und Standard, aber .... Kid hatte eine Idee. Er klopfte. Maka öffnete.

"Hey Kid! Alles Ok? Du siehst so aufgeregt aus. So kenne ich dich ja gar nicht. Komm du rein! Du musst aber leise sein, Soul schläft."

Sie ließ Kid gar nicht zu Wort kommen und lotste ihn in die, immer noch angebrannt riechende, Küche. Als Kid die verkohlte Wand hinter dem Herd sah, zog er ( ! ) die linke Augenbraue hoch.

"Habt ihr hier Lagerfeuer auf dem Herd gemacht oder wie?"

Maka winkte ab.

"Keine Ahnung was Soul hier veranstaltet hat. Aber jetzt zu dir. Brauchst du etwas? Sonst verschlägt es dich ja nicht so oft hier her."

Blair und Soul neigten, sehr zu Makas Ärgernis, zu "leichtem" Chaos, um es vorsichtig auszudrücken. Maka stand deshalb das Privileg zu, ihnen alles hinterher räumen zu dürfen. Kid kratzte sich verlegen am Kopf.

"Ich wollte eigentlich nur fragen, ob Josy da ist."

Das erstaunte Maka.

"Ach, warum das denn?"

Sie wurde neugierig. Da war doch was im Busch! Denn Maka sah Kids Seele und die glich einem Fernsehbild bei schlechtem Empfang. Kid zögerte. Sollte er mit Maka darüber reden? Eigentlich sollte er das mit Liz tun.

"Ist nicht so wichtig. Ist sie denn da?"

Maka musterte Kid kritisch. Sie kannte ihn mittlerweile gut genug, dass sie wusste, dieses Verhalten war absolut untypisch für seine Person. Hallo!? Er zog nur eine Augenbraue hoch und regte sich nicht über die verschmutzte Küche auf. So durcheinander kannte sie ihn nicht.

"Nein. Hab sie seit heute Morgen nicht mehr gesehen."

"Dann komm ich einfach später nochmal. Tschüss!"

Weg war er.

"Der hat doch irgendwas."

Sie schüttelte den Kopf und begann das Durcheinander in der Küche aufzuräumen, das Soul während seiner Kochaktion geschaffen hatte.
 

Kid war enttäuscht. Er hatte ja nicht damit gerechnet, dass Josy nicht daheim war. Jetzt musste er später nochmal kommen, was Maka noch misstrauischer machen würde. Was sollte er jetzt nur mit seiner freien Zeit anfangen? Mit Liz konnte er nicht reden, die war mit Patty und Tsubaki beim shoppen. Spirit würde er sich später vorknöpfen. Außerdem hatte er davor, und das musste er sich jetzt selbst eingestehen, eine gewisse Angst. Angst davor in so kurzer Zeit nochmal alles aufzuwühlen. Aber er könnte, jetzt da er im Besitz des Schlüssels zu den streng unter Verschluss gehaltenen Schülerakten war, ein Blick in Sams Vergangenheit werfen. So machte Kid sich auf den Weg in die tiefen, sehr tiefen und verwinkelten Keller der Shibusen. Als er vor der Tür, besser gesagt dem Tor stand, hinter dem sich das Objekt seiner Begierde befand, lege er seine Hand dagegen und die schweren Flügel schwangen auf.
 

Das Beleuchtung dort unten bestand aus zwei spärlich aussehenden nackten Glühbirnen, die ihr mattes Licht auf die langen, bis zur Decke vollgestopften Aktenregale warfen. Die Luft roch abgestanden, von den Wänden blätterte die Farbe und an der Decke sah man mehre Wasserflecken in allen Variationen. Der Staub lag überall zentimeterdick und für Spinnen und anderes Krabbelgetier war dies das absolut unangefochtene Paradies. Na dann. Prost Mahlzeit. Zu seinem Glück stellte Kid fest, dass wenigstens die Ordnung nach Eintrittsjahren nicht vernachlässigt worden war. Schnell wurde er fündig. SAM GRAY stand in großen schwarzen Lettern vorne darauf. Kid setzte sich, nachdem er notdürftig den einzigen Stuhl und den einzigen Tisch in diesem Kellerraum vom Staub befreit hatte, und schlug die Akte auf.

Auf der linken Seite war ein Foto von Sam geheftet. Er war darauf nach zwei Jahre jünger sein Haar war viel heller und kürzer als heute. Keiner Wunder das Josy ihn nicht erkannt hatte. Selbst sein Gesichtszüge hatten sich verändert
 

Name : Sam Gray

Geburtstag : 31.12.X998

Geburtsort : London ( Großbritannien )

Wohnort : Kettenweg 13, Death City

Gattung : Mensch/Waffe ( Anker)

Schuleintritt : 20.08.X011

Partner : Emanuel Bo

Besonderes Verhalten : -

Familienstand : ledig, keine Kinder, Waise

Vorstrafen : -

Sonstiges : -
 

Ende der Schulakte. Das hatte sich ja gelohnt. Frustriert pfefferte Kid sie auf den Tisch. Und jetzt? Da flatterte ein kleiner Zettel, der ihm bis jetzt nicht aufgefallen war, zu Boden.

"Ja was haben wir denn da?"

Er hob ihn auf.

R/67/4 stand darauf. Aber natürlich! Das er da nicht vorher drauf gekommen war. Im Regal 67 standen die "speziellen" Schülerakten. Sid und Stein hatten einmal darüber geredet. Und Kid hatte zuuuuufällig mitbekommen. Nein, er hatte nicht gelauscht. Na gut. Vielleicht. Ein bisschen.

Suchend ging er das entsprechende Regal ab.

"Sam Sam Sam. Wo hast du dich versteckt?" Er strich mit seinem Finger über die Rücken der Akten.

Ein Tresor. Hatten sie wirklich Schülerakten in einen Tresor gesperrt? Aber das war der einzige Ort an dem sie sein könnte. Der Tresor war mit einem Zahlenschloss versperrt. Ernsthaft? Ein Zahlenschloss? Kid nahm es in die Hand. Klick. Erschrocken ließ er es wieder los. Das Schloss war offen und die Türe schwang langsam auf. Entgegen seiner Erwartungen quoll ihm kein weißer Nebel entgegen. Man eben konnte nicht alles im Leben haben. Im Tresor lagen genau drei Akten. Und ganz oben befand sich Sams Akte. Vorsichtig nahm er sie in die Hand und schlug sie auf.
 

Geheimakte
 

Name : Samael Grileyrin

Geburtstag : 31.12.X998

Geburtsort : Pazifica City, Pazifik

Wohnort : Kettenweg 13, Death City

Gattung : Wassermensch/Halbgott/Waffe ( Anker)

Status : Präsidentensohn

Schuleintritt : 20.08.X011

Partner : Emanuel Bo

Familienstand : ledig, keine Kinder, Waise

Deckname : Sam Gray
 

- Sohn des pazifischen Präsidenten

- Träger des Waffenblutes

- Einzelkind

- aufgeweckter, aber freundlicher Schüler

- keine Vorstrafen und /oder Schulverstöße
 

Wichtige Informationen :

Samael ist zum Schutz vor Feinden in der Shibusen untergebracht und trägt dort den Namen Sam Gray. Im Alter von 5 Jahren war er Ziel eines Anschlags. Die Täter waren eine Gruppe Rebellen, mit dem Ziel die Macht der Wasserpräsidenten zu brechen und selbst zu regieren. Samael ist der einzige Überlebende dieses Anschlags und wurde deshalb im Nachbarland Atlantik versteckt. Dort wuchs er als normaler Junge auf. Nach Informationen seines Leibwächter, stand er dort mit den Kindern des atlantischen Präsidenten in

Kontakt. Nachdem die Rebellengruppe Samaels Versteck ausfindig machte, wurde er in der Shibusen untergebracht.
 

Zu dieser Akte haben nur Shinigami und berechtigte Personen Zugriff.
 

Das klang doch schon viel interessanter. Außerdem bestätigte es Kids Vermutung, dass Sam Josy und Paul schon länger kannte. Doch warum hatte ihm sein Vater nie mitgeteilt, dass sie jemanden in der Shibusen versteckten? Von Josy und Paul hatte er doch auch erfahren. Sein Vater musste ihn endlich mehr in alles einweihen. Er würde nochmal zu seinem Vater gehen. Kid wollte die Akte zurück in den Tresor legen, als er einen Schuh Karton bemerkte, der ganz an die hinter Tresor Wand geschoben war. Was war das den jetzt? Vorsichtig nah er ihn heraus und öffnete ihn. Viel lag nicht darin. Ein alter Teddybär, ein Siegelring und ein Briefumschlag. Kid öffnete ihn. Fotos. Lauter Fotos von Paul, Sam und Josy. Paul zusammen mit Sam. Sam alleine. Alle drei zusammen. Doch auf den meisten Fotos sah man Sam und Josy alleine und die Blicke die sie sich zuwerfen sprachen Bände. Das versetzte Kid einen Stich in sein Herz und er umklammerte den Anhänger den Josy ihm geschenkt hatte. Sam und Josy. Josy und Sam. Und Kiste verstand endlich warum Josy Sam oder besser gesagt Samael nicht mehr erkannte. In dem Jahren, in denen sie sich nicht gesehen hatten, komplett verändert. So trug er nun sein Haar lang und zum Zopf gebunden. Außerdem war es viel dunkler geworden. Doch auch an seinem Gesicht war die Zeit nicht spurlos vorbeigegangen. Es war schmal und ernst geworden und ähnelte sogar nicht mehr dem kindlich runden Junge Gesicht von Sams altem Ego. Und er war unglaublich gewachsen. Das Paul ihn trotzdem erkannt hatte wunderte Kid . Er schien diese Vergangenheit nicht so verdrängt zu haben wie Josy. Doch war die menschliche Psyche in der Lage die Erinnerung an einen geliebten Menschen so zu verdrängen, dass man ihn noch nicht einmal erkannte, wenn man vor ihm stand?

Kid packte die Fotos zurück in den Umschlag und in den Karton. Dann schloss er wieder alles ein. Jetzt wusste er zwar mehr über Sams Vergangenheit, doch fehlten ihm wichtige Details, die er wohl nur in der Bibliothek in Erfahrung bringen konnte. Zwar wusste er nun das Sam vor Rebellen versteckt wurde, aber wer diese Rebellen genau waren, war nicht erwähnt worden. Dazumal musste er sich unbedingt Wissen über die Wasserwelt aneignen. Doch bevor er die Bibliothek aufsuchen konnte, wollte er es noch einmal bei Josy zu Hause versuchen. Vielleicht hatte er ja Glück.

Kapitel 12

Das Glück schien Kid gerade heute offenbar auf die Probe zu stellen. Maka öffnete erneut die Tür.

"Oh. Du schon wieder.Josy ist noch nicht zu Hause. Willst du vielleicht diesmal auf sie warten?"

Kid stöhnte auf.

"Hey Kid komm doch rein!"

Die Stimme aus dem Hintergrund. Soul war also wieder wach.

"Nein Danke. Passt schon. Ich komm später nochmal."

"Es ist doch schon Nachmittag, die kommt bestimmt gleich."

"Nein Danke. Ich geh dann mal wieder."

Sprach er und verschwand. Dann geht es halt doch erst in die Bibliothek.
 

Soul kam zu Maka in die Küche und versuchte (vergeblich) etwas aus dem Kochtopf zu stibitzen, wenn sie gerade nicht hinsah.

"Finger weg. Es gibt gleich was zu Essen. Da musst du jetzt halt die paar Minuten auch noch warten. Aber sag mal, kannst du dir vorstellen was Kid so dringend von Josy will? Das war nämlich heute nicht das erste Mal, dass er nach ihr gefragt hat."

Und ob er das konnte. Das schien doch einfacherer zu werden als gedacht. Doch davon brauchte Maka nichts zu wissen.

"Nö. Keine Ahnung. Hast du eine Idee."

Soul fing an vier Gedecke auf den Tisch zu stellen. Wenn Maka bloß wüsste....

"Mist, ich hab vergessen Milch zu kaufen. Ich muss nach dem Essen nochmal los."

Maka schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Wie konnte sie nur so vergesslich sein? Hier ging aber gerade auch einiges drunter und drüber. Sie stellte den Topf auf den Tisch.

"Das kann ich doch für dich machen."

Die junge Sense fing an sich noch im Stehen den Teller zu füllen. Maka schlug ihm auf die Finger.

"He setz dich erstmal ordentlich. Außerdem hast du keine Zeit. Du musst noch die Töpfe von deiner Kochaktion säubern. Die hab ich dir beim aufräumen extra aufgehoben."

Sie tätschelte ihm liebevoll die Wange, dabei trafen sich ihre Blicke. Vorsichtig legte Soul seine Hand über ihre.

"Du Maka. Ich wollte dich was fragen. Hast du heute Abend Zeit?"

Na endlich Soul! Wurde auch mal Zeit! Maka war plötzlich ganz aufgekratzt. Außerdem hielt Soul immer noch Makas Hand.

"Warum?"

Bitte frag endlich!

"Naja."

Soul kratzte sich verlegen mit seiner freien Hand am Kopf.

"Ich wäre mal gerne mit dir ausgegangen. Kino oder so."

Warum war endlich bloß so verlegen? Echt uncool man.

"Hmmmm. Lass mich überlegen."

Vor Aufregung fing Soul an mit seiner Hand auf den Tisch zu klopfen. Jetzt sag halt ja!

"Natürlich hab ich Zeit."

Der Junge hatte es endlich geschafft. Überglücklich umarmte Maka ihn von hinten.

"Ich warte schon eine ganze Weile, dass du mich fragst."
 

Kids Besuch in der Bücherei erwies sich als Glückstreffer. Ganze drei Werke gab es über den Widerstand und die Rebellion in den Wasserreichen. Und so, vertieft in seine Lektüre, merkte er nicht wie die Zeit verflog. Nichts ahnend, was für eine Katastrophe sich anbahnte.

Aus der Lektüre bestätigte sich das, was in Samaels Akte gelesen hatte. Die Rebellen waren hinter ihm her, da er als Nachkomme ein legitimes Recht auf die Präsidentschaft und die Herrschaft über den Pazifik hatte. Damit stellte er eine Gefahr da. Im Grunde wie die Zwillinge. Es wäre sicherlich nur noch eine Frage der Zeit, bis die Rebellen auch den Atlantik übernehmen wollten. Deshalb war das Verbot das ihnen Shinigami auferlegt hatte auch so wichtig. Bis ihr Vater es ihnen nicht ausdrücklich gestattete, war es ihnen untersagt die Wasserwelt zu betreten. Weder durch einen natürlichen Zugang noch durch ein Portal.

Gedankenverloren blickte Kid zur großen Bibliotheksuhr und erschrak. Es war mittlerweile 13.00Uhr. Er wollte doch Josy besuchen! Die Bücher konnte er später noch fertig lesen. Eilig lief er zum Bibliothekar.

"Einmal ausleihen! Bitte! Schnell!"

"Immer mit der Ruhe. Außerdem sind zwei dieser Bücher nur für Vier-Sterne-Meister ausleihbar. Da muss ich sie leider enttäuschen."

Kid stöhnte. Dieser Kerl war ein ... Trottel. Jedes mal das gleiche.

"Drehen sie den Ausweis um."

Jetzt würde er gleich sagen, oh das es ihm leid tue.

"Oh das tut mir leid."

Das hätte er ja nicht gewusst.

"Das habe ich nicht gewusst."

Natürlich könnte er es sich ausleihen.

"Natürlich können Sie es sich ausleihen."

Idiot.

"Sie haben ein miserables Gedächtnis, wenn es um Gesichter geht."

"Wie bitte? Das verstehe ich nicht. Wer sind sie überhaupt?"

Schwachkopf.

Kopfschüttelnd ging er. Das war ihm jetzt echt zu blöd. Er wollte nicht noch mehr Zeit vertrödeln und nahm deshalb einfach Belzebub zu Hilfe.
 

Kid landete vor der Straßenkreuzung in der die Straße mündete, in der Maka und Soul und damit auch die Zwillinge wohnten. Gedankenverloren legte er den Rest der Strecke zurück.

WUUUUUMS.

"Verdammt. Kannst du nicht aufpassen?"

Er hatte Maka über den Haufen gelaufen. ( Oh Gott. Jetzt fing er schon an zu reimen. )

"Entschuldige! Das tut mir Leid! Hast du dir was getan?"

Gentleman wie er war, reichte er ihr die Hand und half ihr aufstehen.

Doch bevor Maka ganz aufgestanden war und ihm geantwortet hatte, wurden sie erneut umgeworfen.

Diesmal war es Sam, der sie umgerannt hatte. Während Maka und Kid sich wieder aufrappelten und Makas Einkäufe, die sich bei ihrer Karambolage auf dem Boden verteilt hatte, blieb Sam einfach sitzen und starrte in die Luft. Maka stupste ihn an der Schulter an.

"Sam alles in Ordnung."

Keine Reaktion. Sie stellte ihren Einkaufskorb beiseite. Er war kreidebleich im Gesicht. Langsam hob er seine Hände. Sie waren blutverschmiert und zitterten.

"Oh mein Gott. Sam was ist passiert? Woher kommt das ganze Blut?"

"Ich..."

"Steh erst einmal auf."

Kid und Maka zogen ihn auf die Beine und erkannten, dass auch seine Kleidung mit Blut getränkt war.

"Josy..."

Josy? Plötzlich überkam Kid ein ungutes Gefühl.

"Was ist mit Josy?"

Kids Stimme klang schärfer als beabsichtigt.

"Ich glaube... glaube..Josy stirbt."

Innerhalb einer Sekunde schien Kids Leben zu zerbröckeln. Josy stirbt?

"Erzähl ja keine Lügen!"

Er hatte Sam am Kragen gepackten und ließ sofort los als er es bemerkte. Sam starrte ihn an. Seine Augen waren leer und einzelne Tränen bahnten sich ihren Weg über sein verstaubtes Gesicht. Seine Stimme zitterte als er leise antwortete.

"Ich lüge nicht. Nicht wenn es um Josy geht."

Er flüsterte den letzten Satz.

"Nein. Nein. NEIN !!!! Das geht nicht. Wie kann sie sterben?"

Der junge Shinigami raufte sich die Haare und fing an im Kreis zu laufen.

"Sie kann nicht einfach so sterben. Ich muss zu ihr."

Sie musste einfach leben.

"Kümmern dich um ihn und bring ihn zu meinem Vater. Du musst ihm erzählen was passiert ist."

Und während er sprach, holte er Belzebub hervor und machte sich auf dem schnellsten Weg auf in das Krankenflügel der Shibusen. Seine Hände fingen unkontrolliert an zu zittern. Kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn und er hatte Schwierigkeiten sein Skateboard zu steuern. Es dauerte nur einige Sekunden, dann war er da. Doch machte er sich nicht die Mühe abzusteigen sondern fuhr in der Schule weiter auf seinem Board. Vor dem Untersuchungsraum, der bei Bedarf auch als OP-Saal diente, kam er schlittern zu stehen. Sein Herz raste sein Atem ging schnell und flach. Was jetzt? An der Tür hing das Schild - Achtung OP. Zutritt verboten -. Sie wurde also operiert. In diesem Moment kam Marie um die Ecke. Eine Tasse Tee in der Hand.

"Kid was ist los? Alles in Ordnung? Du bist ja ganz außer Atem."

"Ich... Ich... Ich bin wegen Josy hier. Sam....hat gesagt sie stirbt"

Marie sah Kid sorgenvoll an. Der arme Junge. Kein Wunder dass er so einen geschockten Eindruck machte. Er hatte es also erfahren.

"Komm mit in das Krankenzimmer. Dort kannst du dich setzten. Ich erzähl dir was ich weiß. Wir können im Moment nichts tun. Ich werde dir einen Beruhigungstee kochen."

Sie schob Kid in das angrenzende Zimmer und drückte ihn aufs Bett.

"Bleib schön sitzen. Ich komm gleich wieder."

Kid wusste nicht wie viel Zeit inzwischen vergangen war. Für ihn fühlte es sich an als wäre sie erstarrt. Seine Gedanken kreisten nur noch um Josy und die Angst, sie könnte wirklich sterben wuchs uns wuchs. Diese Gedanken wurden durch Marie unterbrochen, die mit einer Tasse voll dampfenden Tee erneut eintrat. Sie reichte sie ihm.

"Trink vorsichtig. Um es gleich zu sagen. Stein gibt sich alle Mühe und tut was er kann. Aber er ist kein Zauberer. Wir können also nur hoffen."

"Aber wie konnte es überhaupt so weit kommen?"

Er nahm einen Schluck Tee. Hoffentlich wirkte er. Noch nie war er so aufgewühlt gewesen. Mit einem Gefühl im Nacken, das ihm pure Angst einjagte.

"Das kann ich dir leider nicht beantworten. Selbst Stein hat keine Ahnung. Es war ein riesiger Schock, als Sam plötzlich mit einer blutüberströmten Josy im Krankenzimmer stand. Emanuel mit Paul in seiner Waffenform... Scheiße. Den hab ich ja ganz vergessen."

Der Dreizack alias Paul lag einsam auf dem Krankenbett.

"Warum verwandelt er sich nicht? Seine Schwester ist am sterben und er...!"

"Das ist ja das Problem. Ich weiß es nicht. In Sams wirren Erzählung konnte ich etwas von einem Bann oder Blockade vernehmen. Meine Bitte an dich wäre deshalb, nimm Paul und gehe zu deinem Vater. Er weiß sicher, was zu tun ist. Außerdem tust du etwas sinnvolles. Hier herum sitzen und Tee trinken lässt Stein auch nicht schneller werden."

Kid gefiel Maries Bitte nicht gerade. Er wollte hier bleiben und für Josy da sein und auf sie warten. Widerwillig murrend stand er auf.

"Wenn du meinst. Ich komme so schnell es geht wieder."

Vorsichtig, als wäre er aus zerbrechlichen Glas, nahm er Paul in die Hand. Immerhin war er Josys Zwillingsbruder und ihm durfte nichts zustoßen. Dann ließ er eine sehr nachdenkliche Marie zurück, als er seinen Vater aufsuchte.
 

Maka war geschockt. Eigentlich war sie doch nur einkaufen gewesen. Und jetzt? Jetzt stand ein blutüberströmter Junge vor ihr. Ok ganz ruhig. Sie atmete tief ein und aus. Dann würde sie es so machen wie Kid gesagt hatte. Sam zu Meister Shinigami bringen.

"Sam? Komm wir gehen zum Shinigami. Du musst versuchen uns alles zu erklären. Geht das?"

Er sah sie an und nickte.

"Vielleicht wäre es aber besser, wenn ich mich ein bisschen wasche. Sieh mich doch an. Außerdem wollte ich Quiet suchen. Ich weiß nicht wo er ist. Hilfst du mir?"

Zwar war er immer noch blass im Gesicht, doch konnte er stehen, ohne das Gefühl einer nahenden Ohnmacht zu verspüren.

"Dann lass uns zuerst in eure Wohnung gehen. Du kannst duschen und ich kümmere mich um Quiet."

"Danke."

Mehr schaffte er nicht.
 

Als Sam die Dusche wieder verließ, war er endlich wieder klar im Kopf. Nur die Angst nagte an ihm. Die Angst um Josy. Er verstand nicht, wie es soweit kommen konnte. Der Körper eines Halbgott es konnte nicht so schwer verletzt werden, dass man fürchten musste, zu sterben. Etwas an diesem kugelähnlichem Geschoss war anders gewesen. Es war in der Lage einen Halbgott zu verwunden. Und sollte es mehr von diesen Geschossen geben.... und dann auch noch in den Händen der Rebellen...... Sam erschauderte. Sie mussten so schnell wie möglich zu Meister Shinigami.

"Maka?"

Keine Antwort.

"Maka?"

Wo war sie bloß?

Auf dem Tisch klebte ein Zettel.

- Bin Quiet suchen gegangen und meinen Einkauf schnell nach Hause bringen. Geh schon mal vor. Maka -

Na dann.
 

"Kannst du uns verraten was das sollte?"

Quiet verdrehte die Augen. Er hasste diese Leute. Und wenn er seine Schwester wieder hatte, würde er schleunigst verschwinden. Aber noch war er auf sie angewiesen.

'Luzifer hätte sie fast getötet, wenn ich nicht eingeschritten wäre. Er hat übertrieben als er Serafina anschoss. Wenigstens ist jetzt die Identität der beiden bekannt. Man muss sie nur noch aus der Stadt locken und ihr schnappt sie euch. Das erledige ich und ihr lasst endlich meine Schwester frei. Ich habe dann meinen Teil der Abmachung erfüllt.'

Ein kleiner alter Mann übersetzte Quiet Gebärden.

"Das Luzifer auf familiäre Angelegenheiten immer gleich so übertrieben reagieren muss. Das hat er von seiner Mutter. Kommen wir wieder zu dir. Natürlich bekommst du deine Schwester zurück. Aber erst wenn wir sie alle haben. Und mit alle mein ich auch alle. Ich weiß auch wie wir sie aus der Stadt locken. Und dazu müssen wir bei Ihnen noch nicht einmal handgreiflich werden. Dazu brauchen wir dich und deine Fähigkeiten. Du wirst folgendes tun....."
 

Kid stand vor der Tür, die er heute schon zweimal passiert hatte.

Einmal um Antworten zu erhalten und das zweite Mal um vor diesen Antworten wieder zu entkommen, da sie ihn geradezu überrollt hatten. Jetzt war er wieder hier um zu fragen und zu erfahren. Doch diesmal nicht alleine. Diesmal würde er auch nicht ( nur) seinen Vater befragen. Sam musste ihm Rede und Antwort stehen und ihm erklären wie es soweit kommen konnte. Außerdem war da ja auch noch Paul..... Er schielte nach unten auf den Dreizack. Ruhig und unbeweglich lag er auf seinen Händen. Kid seufzte und drückte die Tür mit seiner rechten Hand auf. Sam war noch nicht da.

"Hallihallo schön das du wieder da bist! Bei dir ist sonst alles ok oder?"

Echt jetzt? Sein Vater hatte Nerven ihn sowas zu fragen.

"Hm."

"Ja. Ok. Ich hab gehört was passiert und bin gespannt was Sam zu berichten hat."

"Warum hast du mir nicht gesagt, dass Samael wie die Zwillinge ist?"

Shinigami fing unter seiner Maske an zu schwitzen. Sein Sohn stellte heute definitiv zu viele Fragen. Es gab Dinge in die sich die Shibusen nicht einmischen durfte und sich deshalb nicht zu interessieren brauchte.

"Das hab ich dann wohl vergessen."

"Du vergisst momentan ziemlich viel. Wirst du alt und dement?"

Sein Sohn war frech.

"Haha. Ich gehe dann zum lachen in den Keller."

"Da war ich heute schon. Nicht lustig."

Kid fuhr sich müde mit der Hand über sein Gesicht. Er hasste diesen Tag. Und dabei hatte er noch nicht einmal so schlecht angefangen. Seine Hand wanderte zu dem Anhänger den er unter seinem schwarzen Jackett trug. Josy.

"Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Ich bin wegen etwas anderem hier, besser gesagt jemandem anderem. Paul oder soll ich Pavel sagen?"

Das Pavel betonte er spitz und sah dabei seinen Vater herausfordernd an.

Sein Sohn war heute wirklich sehr.... rebellisch. Da musste er unbedingt erzieherisch tätig werden. Doch erst einmal waren andere Dinge wichtiger.

"Komm mal ein Stück näher. Hm. Leider kann ich ihm nicht helfen. Auf ihm liegt ein Bann. Den muss eine Hexe gelegt haben. Jedenfalls muss ihn auch eine Hexe wieder lösen. Seine Seele wurde damit versiegelt und somit kann sich PAUL nicht zurück verwandeln."

Das Paul betonte er gezielt. Kid überging das geflissentlich.

"Da müssen wir wohl Kim fragen. Sie ist die einzige Hexe hier die das könnte. Angela ist noch viel zu klein."

"Dann bring Kim her. Sie hat gerade keinen Auftrag. Aber beeil dich lieber ein bisschen."

"Hm. Ich lass Pavel in deine Obhut."

Er legte ihn vorsichtig vor den großen Spiegel und ging. Kim zu finden war wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Seit die mit Ox zusammenhing waren die beiden meistens unauffindbar. Sogar Oxs Waffe Harvar hatte sich schon negativ dazu geäußert, denn Ox vernachlässigte zur Zeit alles was NICHT mit Kim zu tun hatte. Am besten er sah sich mal im Park um. Dort traf man sie wenn überhaupt mit der höchsten Wahrscheinlichkeit an. Doch vorher machte er noch einen Abstecher zu Marie auf die Krankenstation um sich nach Josy zu erkunden. Er hatte immer noch Angst und so schlug sein Herz eine Spur schneller als er das Krankenzimmer betrat. Marie lag auf dem Bett und war eingeschlafen. In letzter Zeit kam es öfters vor, dass sie einfach einschlief. Seit sie wusste, dass sie schwanger war, arbeitete sie viel Zuhause. Immerhin musste Steins Heim ein bisschen auf Vordermann gebracht werden. Sie wollte ihr Kind schließlich nicht in einem Labor aufwachsen sehen. Außerdem arbeitete sie nebenbei auch noch als Krankenschwester in der Shibusen. Sids Partnerin Mira weigerte sich nämlich mit Stein zu arbeiten, weil der sie gerne sezieren wollte und sie zurzeit eh viele Aufträge mit Sid erledigen musste. Und Marie war ja nicht mit irgendeinem Kind schwanger. Es war Steins Kind und da wunderte ihn gar nichts, auch wenn das Baby noch viel zu "klein" war um in Maries Bauch aktiv zu werden, kostete es sie viel Kraft.

Leise damit Marie nicht aufwachte deckte Kid sie vorsichtig zu. Immer noch bedacht keinen Lärm zu machen verließ er das Zimmer wieder und blieb draußen vor der Tür stehen. Stein hatte Glück eine Frau gefunden zu haben die ihn so liebte wie er eben war. Hoffentlich war es ihm auch vergönnt so jemanden an die Seite gestellt zu bekommen. Er seufzte und schüttelte den Kopf. Dann schlug er den Weg zum Park ein. Wehe Kim war nicht da!
 

Kim war........... zum Glück da. Wenigstens ein guter Moment. Minimal aus der Puste blieb er neben den beiden, Ox war natürlich auch da, stehen.

"Hey Kim wir brauchen dich. Ich brauch dich. Bitte. Es geht um etwas wichtiges."

Ox stöhnte.

"Kid. Das hier ist auch wichtig."

Bitte nicht. Diese Diskussion ging ihm so auf die Nerven. Er mochte Ox wirklich. Er war gerne mit ihm befreundet. Aber seid er mit Kim zusammen war, war alles was sie zusammen taten wichtiger als alles andere.

"Bitte Ox. Lass mich kurz mit Kim unter VIER Augen sprechen. Ich bin im Auftrag meines Vaters da."

Kid massiert sich die Schläfe. Ein leichter Kopfschmerzen machte sich bemerkbar.

Ox verdrehte die Augen, aber stand auf.

"Wenn es sein muss."

"Natürlich rede ich mit dir."

Kim hatte sich endlich auch zu Wort gemeldet.

"Du hast mir übrigens nichts vorzuschreiben Ox. Ich rede mit wem ich will. Komm Kid."

Verdattert blickte Ox ihr hinterher, während sie Kid hinter sich herzog.

"Ich brauche dringend deine Hilfe und nur du als Hexe kannst mir dabei helfen."

Er blieb stehen und sah sie ernst an.

"Auf Paul liegt ein Bann, der nur von einer Hexe gelöst werden kann. Er ist damit in seiner Waffenform gefangen. Kannst du mir helfen?"

Kapitel 13

Kim war sofort dazu bereit, Kid zu helfen. Sie war dankbar dafür so gute Freunde gefunden zu haben. Freunde die auf sie vertrauten und ihre Hilfe brauchten. Freund die ihr zu Seite standen, sie unterstützten und sie akzeptierten wie sie war. Sie als Hexe akzeptierten. Auf Kids Belzebub (mit dem sie schon immer einmal hatte mitfahren wollen) waren sie schnell zurück in der Shibusen gelangt und kamen außer Atem wieder beim Shinigami an. Mittlerweile war auch Sam eingetroffen und hatte Shinigami bereits alles berichtet was er wusste. Mit Mut zur Lücke wohlgemerkt. Doch das musste ja niemand wissen. Zu mindestens nicht in nächster Zeit.

„Oh wie ich sehe hast du Kim gefunden. Das Glück scheint dich heute zu unterstützen.“

Wäre Shinigami kein Todesgott, wäre er jetzt ein toter Gott. Er sollte sich lieber zusammenreißen. Denn Kids Nerven waren gerade (und daran war sein Vater nicht gerade unschuldig) bis zum Zerreißen gespannt. Kid warf seinem Vater einen bitterbösen Blick zu und atmete tief ein. Dann wandte e sich wieder Kim zu und winkte sie zu Paul heran, der immer noch in Waffengestalt ruhig vor Shinigami weilte. Ihm blieb im Grund genommen auch nichts anderes über.

„Kannst du ihm helfen Kim?“

Kim betrachtete Paul. In den paar Wochen, in denen die Zwillinge nun schon Schüler der Shibusen waren, hatte sie leider noch nicht die Gelegenheit gehabt sich mit ihnen zu beschäftigen und sie richtig kennen zu lernen. Als sie ihre Hand auf Paul legte, spürte siesofort, dass dieser Bann besonders stark war. Und sie wusste auch von wem dieser Bann stammte. Erschrocken zog sie ihre Hand zurück. Das konnte nicht sein! Denn diese Person sollte im Tiefsten Kerker sitzen, den die Hexen überwachten. Ihr wurde plötzlich eiskalt und sie bekam eine Gänsehaut. Sollte diese Person wirklich auf freiem Fuß sein, bedeutete das großen Ärger. Sobald sie hier fertig war musste sie sofort Kontakt mit der Hexenältesten aufnehmen. Aber in diesem Moment hatte Paul oberste Priorität. Zu ihrem Glück hatte niemand ihr Zögern bemerkt. Kim nahm eine Kreide aus ihrer Jackentasche (seit sie offiziell als Hexe anerkannt und somit auch immer öfter um Hilfe gebeten wurde, trug sie immer eine bei sich) und begann einen magischen Kreis auf den Boden zu zeichnen. Dann nahm sie Paul in die Hände und setzte sich im Schneidersitz in die Mitte. Sie konzentrierte sich auf die Entschlüsselung des Bannes. Hier und da musste sie ein Wort drehen oder durch ein anderes ersetzten. Jetzt nochmal alles rückwärts wiederholen und.... Eine gleißend helle Lichtsäule stieg aus dem magischen Kreis empor. Kid und die anderen waren einen Schritt zurück getreten und beobachteten dieses Schauspiel, fasziniert von dem was sie sahen. Kleine Lichtfunken tanzten um sie herum. Hervorgerufen von der Magie die in diesem Raum pulsierte. In diesem Moment warf Kim, immer noch im Schneidersitz, Paul in Waffenform in die Höhe. Er überschlug sich zweimal und bevor er wieder gen Boden fiel, verwandelte er sich plötzlich in seine menschliche Gestalt zurück und schwebte den letzten Meter sanft zu Boden. Das war alles was Kim noch sah, bevor sie in Ohnmacht fiel.

In dem Moment indem Kim ohnmächtig wurde und Paul sich zurück verwandelte, kamen Soul und Maka hinzu.

"Sam ich hab Quiet.... Oh wie ich sehe geht's Paul wieder normal. Was ist mit Kim?"

Maka hatte sich sofort neben sie gekniet und ihr die Hand an die Stirn gelegt.

"Sie ist ohnmächtig. Das Lösen des Bannes hat sie viel Kraft gekostet."

Kid zog sein Jackett aus, faltete es ordentlich symmetrisch zusammen und schob es Kim als Kissen unter den Kopf. Ungläubige Blicke die ihn dabei beobachteten ignorierte er konsequent.

"Wir sollten uns nun wieder dem widmen was nun passiert ist. Ich habe deine Ausführungen leider verpasst Sam. Würdest du sie bitte wiederholen?"

"Einen Scheiß wird er."

Husten wurde laut. Und plötzlich fing Paul an Anstalten zu machen aufzustehen. Er war wieder wach. Sam eilte zu ihm um beim Aufstehen behilflich zu sein. Doch Paul schlug seine Hand zur Seite.

"Kannst du oder willst du mich nicht verstehen? Ich hatte gedacht, meine Worte wären klar und deutlich gewesen. Lass mich und vor allem meine Schwester in Ruhe. Ich war der Meinung wir hätten das geklärt. Samael."

Alle starrten ihn an. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Paul, so war zu mindestens die Meinung der anderen, zu der Sorte Mensch gehört, die immer friedlich und freundlich zu jedermann waren. Nie ein böses Wort verschwendeten und immer über alles hinwegsehen. Ihn jetzt in solch aggressiver Haltung gegenüber Sam zu sehen kam für alle unerwartet. Einzig allein Kid wusste den Grund. Er hatte ihr "Gespräch" ja sozusagen belauscht ähm verfolgt. Deshalb sah er sich jetzt dazu auserkoren einzuschreiten.

"He. Es reicht."

Er zog Paul schließlich auf die Beine. Sam hatte es für einen Moment die Sprache verschlagen. Bis jetzt hatte er mit sich gerungen. Sollte er Pauls Bitte nachgehen oder nach seinem Gefühl handeln? Bis jetzt hatte er sich immer für ersteres entschieden. Doch langsam zweifelte er.

"Was fiel dir ein uns hinterher zu spionieren?"

Paul hatte große Lust ihm an die Kehle zu springen.

"Ich..."

"Wir sind fertig miteinander. Nicht war Josy?"

Stille. Betreten Blicke.

"Josy? Wo ist meine Schwester?"

"Ähm."

"Wo ist meine Schwester?"

Pauls Stimme rutsche nach oben.

"Sie liegt im OP."

In dem Moment in dem er ausgesprochen hatte bereute Sam es schon wieder.

Paul wurde kreidebleich und wusste sofort warum es sich für ihn anfühlte als würde ihm ein wichtiger Teil fehlen. Seine Beine verloren ihre Kraft. Er knickte ein und wäre auf den Boden gefallen, hätte Sam ihn nicht aufgefangen. Sofort gewann Paul wieder an Kraft und machte sich von ihm los.

"Fass mich nicht an. Verstanden?"

Er drehte sich Hilfe suchend zu Kid um.

"Ich muss sofort zu Josy! Kannst du mich zu ihr bringen? Ich will vor dem OP auf sie warten."

Kid konnte Paul nach langem, wirklich sehr langem Zureden davon abbringen. Auch wenn er wusste wie wichtig es für Paul war, Josy beizustehen. Der Junge war in seinem Zustand einfach nicht in der Lage dazu. Um nun aber möglichst in der Nähe zu verweilen, bot Kid ihm an sich in seiner Wohnung auszuruhen. Sie lag am nächsten. Selbstverständlich brachte ihn Kid sofort dorthin hin und steckte ihn das Bett seines Gästezimmers. Als er sich ganz sicher war, dass Paul auch im Bett blieb, keine zwei Minuten später hörte man ihn schnar....äh laut atmen, kehrte er in die Shibusen zurück. Alle warteten gespannt auf ihn. Kid klatschte in die Hände.

"So Sam. Dann erzähl doch nochmal genau was da eigentlich passiert ist. Und bitte die ganze Wahrheit."

Er sah ihm bei diesen Worten direkt in die Augen und Sam senkte den Blick.

"Paul, Josy und ich kennen uns von früher. Wir waren mal gute Freunde. Dann ist aber was passiert und jetzt sind wir es nicht mehr, wie man gemerkt hat. Paul hasst mich und Josy erkennt mich sogar nicht mehr. Ich möchte auch, dass das so bleibt. Bitte. Versprecht es mir! Naja auf jeden Fall war es halt so, dass ich die zwei gesehen hab wie die ihre Köpfe zusammengesteckt haben. Und weil ich sie von früher kenne, wusste ich gleich, dass die was aushecken. Daraufhin bin ich ihnen gefolgt, weil ich bei der ganzen Sache auch ein ungutes Gefühl hatte. In der Mädchendusche hab ich sie verloren. Ich wollte da nicht einfach reingehen. Und wartete darauf dass sie wieder rauskamen. Taten sie nach ein paar Minuten aber nicht. Und da ist es mir gekommen. Sie wollten in der Dusche Portalmagie anwenden. Und das haben sie ja dann auch getan. Ach ja. Quiet war mit mir unterwegs und deshalb habe ich ihn auch mitgenommen als ich selbst ein Portal aufrief und ihnen hinterher bin. Gelandet sind wir in ihrem Haus oder besser gesagt in ihrer Villa. Und dort hab ich sie dann auch gefunden. Josy war ohnmächtig und Paul in Waffenform. Sonst war niemand da. Dann bin ich zurück."

Dass Sam es nicht ganz mit der Wahrheit nahm und ihnen auch etwas verschwieg wusste Kid sofort. Nur die anderen schienen es nicht zu bemerken. Doch darum würde er sich später mit seinem Vater kümmern.

"Dann wäre das erstmal alles."

Kid atmete langsam aus.

"Ich glaube es ist für alles besser, erstmal nach Hause zu gehen. Wenn etwas Wichtiges ist sage ich euch Bescheid."

Als Sam keine Anstalten machte zu gehen, wandte er sich nochmals extra zu ihm.

"Das gilt auch für dich."

Widerstrebend drehte sich Sam zur Tür. Als er die Hand schon auf der Klinke liegend, den Raum verlassen wollte stoppte er nochmal.

"Sag mir sofort Bescheid wenn Josys OP zu Ende ist."

Und damit verschwand er. Nun waren nur noch Maka, Soul, sein Vater und er anwesend.

"An der Sache Stimmt was nicht. Sam hat nicht alles erzählt. Was war mit dem Schützen?"

Kid begann auf und ab zu laufen.

"Wir müssen..."

Die Türe flog auf und Marie kam hereingeeilt.

"Die OP ist vorbei. Sie hat alles gut überstanden."

Maka schlug die Hände vor Erleichterung zusammen.

"Gott sei Dank."

Doch das alles hörte Kid schon nicht mehr. Wie von der Tarantel gestochen war er losgeflitzt Richtung Krankenflügel. Maka musste lächeln.

"Den hat es ganz schön erwischt. Ich glaub wir gehen mal lieber hinterher. Kommst du Soul?"

Sie streckte ihm unwillkürlich die Hand entgegen. Aber bevor sie Soul ergreifen konnte pfiff Shinigami ihn zurück.

"Soul? Könntest du vielleicht noch kurz hier bleiben. Ich muss etwas Wichtiges besprechen. Geh doch schon mal vor Maka. Soul kommt dann nach. Und Marie, du bleibst Bitte auch."

Maka zuckte mit den Schultern.

"Ok. Wenn es sein muss. Aber nur noch eins. Soul? Könntest du Sam Bescheid geben? Ich bezweifle dass Kid das tun wird. "

Damit folgte sie Kid in den Krankenflügel.
 

Soul hatte schon von Anfang an kein gutes Gefühl.

"Ich will nicht lange um den heißen Brei herum reden. Du wirst versetzt."

Versetzt? Soweit er wusste war er durch die letzte Prüfung NICHT durchgefallen.

"Ich weiß. Ich hab die letzte Prüfung bestanden."

Warum wollte Shinigami ihm das nochmal persönlich sagen?

"Woher weißt du das denn schon? Ich hatte mich bis jetzt nur mit der örtlichen Behörde kurz geschlossen. Aber wenn du schon informiert bist, brauche ich nicht nochmal alles zu erklären."

Wäre es anatomisch möglich würde auf Souls Stirn ein Fragezeichen blinken. Er wurde nämlich das Gefühl nicht los, dass sie aneinander vorbei redeten. Und er derjenige war, dem dies später zum Verhängnis werde könnte. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem er nun doch mal nachfragen könnte. Doch Shinigami war noch nicht fertig mit seinen Ausführungen.

"Somit wäre das Warum ja schonmal geklärt. Da können wir uns gleich der Organisation widmen."

"Äh Shinigami. Ich weiß..."

Shinigami ließ Soul nicht einmal zu Wort kommen.

"Warte Soul. Ich erkläre erst fertig. Also. Dein Flug geht Ende nächster Woche. Bis dahin möchte ich bitte, dass ihr euren letzten Auftrag erledigt habt. Sonst muss ich ihn Makas neuem Partner auftragen. Ich habe mich dazu entschlossen Paul Maka als neuem Partner zuzuordnen. Das dürfte kein Problem werden. Aber das tut hier nichts zur Sache, das hat ja dann nichts mehr mit dir zu tun. Zurück zum Thema. Also. Dein Flug geht nächsten Freitagnachmittag. Deine Sachen, die du mitnehmen möchtest, solltest du bis spätestens Mittwoch gepackt haben. Denn sie werden schon vorher hinüber geflogen. Sonst noch was? Alles andre, was dich dort drüben erwartet wird dir Marie erklären. Du wirst ihre alte Stelle in Ozeanien besetzen.“

Im allerersten Moment war Soul überzeugt sich verhört zu haben. Erst nach und nach verstand er was Shinigami ihm gerade mitgeteilt hatte. Er, Soul Eater Evans, letzte Death Scythe des Shinigami, sollte an einen anderen Ort versetzt werden. Nicht in die nächste Klassenstufe. Und das schon nächste Woche. Das hieß im Klartext. Kein Death City mehr, keine Aufträge mehr und vor allem, das war für ihn das allerschlimmste, keine Maka mehr. Seine Knie begannen zu zittern. Das konnte nicht sein Ernst sein. So etwas sah Shinigami gar nicht ähnlich. Und wieso hat Marie ihm nichts gesagt?! Warum ließ sie ihn so derartig ins Messer laufen? Das war Doch sonst nicht ihre Art. Souls Gedankengänge drehten sich immer schneller im Kreis. Maka. Verlassen. Shinigami. Verrat. Marie. Messer. Versetzung. Maka. Allein. Neuer Partner. Langsam wurde ihm schwindlig. Nein. STOPP! Er hob die Hand, in der Hoffnung, dass sich das Karussell in seinem Kopf langsamer drehen würde. Das konnte er sich nicht bieten lassen. Er warf Marie noch einen bösen Blick zu, die ihn erschrocken erwiderte.

"Stopp. Shinigami. Bleib jetzt mal ganz ruhig man. Ich glaube wir haben gerade ziemlich uncool aneinander vorbei geredet. Ich werde sicher nicht nach Ozeanien gehen. Diese Versetzung können sie vergessen. Ich muss hier bleiben. Außerdem habe ich meine schulische Ausbildung noch nicht abgeschlossen. Und ohne Maka geh ich nirgendwo hin. Schicken sie jemanden anderes. Ich bleibe hier. Over and out"

Damit endete er, verschränkte die Arme und sah Shinigami herausfordernd entgegen.

„Shinigami? Aber warum? Wie?“

Marie meldete sich endlich zu Wort. Und Soul merkte, dass sie genauso ahnungslos war wie er selbst.

„Soul, bitte, du musst mir glauben, dass ich nichts von dieser Sache gewusst habe!“

Sie flehte ihn geradezu an. Tränen standen ihr in den Augen. Und diesmal lag es nicht an den Hormonen. Ihr war klar, dass Soul eine Verräterin in ihr sehen musste.

Shinigami seufzte. Innerlich. Nicht hör- oder sichtbar. Hinter seiner Maske. Exakt diese Situation hatte er umgehen wollen. Doch wieder einmal war er zu optimistisch an eine Sache herangetreten, die mit Gefühlen und menschlichen Bedürfnissen zu tun hatte und damit Fingerspitzengefühl erforderte. Dinge mit denen er nicht gut umgehen konnte. Wie denn auch? Er war ein Gott! Wenn er schon alles in den Sand setzte, das mit seinem halbmenschlichen Sohn zu tun hatte, wie sollte er dann mit vollmenschlichen Jugendlichen klarkommen? Das letzte Mal, als er den Gefühlen das Steuer seines Lebens in die Hand gedrückt hatte, waren sie im Chaos versunken, wie die Titanic im Meer. Ein hoffentlich einmaliges Erlebnis. In jeglicher Hinsicht. Trotz seiner sozialen Inkompetenz, versuchte er es immer allem Recht zu machen. Und er wusste auch, dass Maka und Soul eines seiner besten Teams war. Doch trotzdem musste er hier anders entscheiden. Soul war seine momentan einzige freie Death Scythe die er noch zur Verfügung hatte Spirit war voll ausgelastet. Der fiel aus. Und Marie war schwanger. Soul musste wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Hier musste Shinigami einfach eine Entscheidung fällen, die ihm selbst nicht behagte. Es ließ sich nun aber einmal nicht ändern. Ozeanien konnte nicht unbesetzt bleiben. Auch wenn dort nur alle hunderte Jahre mal etwas passierte und jemand auffällig wurde. Er hatte das Gefühl, dass sich das nämlich bald ändern sollte. Und genau deshalb brach er mit seinen folgenden Worten mindesten ein Herz.

„An meiner Entscheidung ist nichts zu ändern Sie bleibt bestehen. Und ich rate dir, sich nicht dagegen aufzulehnen. Zuwiderhandeln würde nur unangenehme Folgen nach sich ziehen. Und das nicht nur für dich… Ich habe noch zu tun. Also Marie. Wenn du ihn bitte weiter über deine ehemalige Arbeitsstelle aufklären würdest. Ich empfehle mich.“

Damit verschwand Shinigami. Nur eine erschrockene, verweinte Marie und ein am Boden zerstörter Soul blieben zurück.

Kapitel 14

„Scheiße.“

Treffendere Worte kamen ihm in diesem Moment einfach nicht in den Sinn. Shinigami hatte ihn gerade mit einem definitiv überladenen Güterzug überrollt. Ein Wunder, dass er überhaupt noch etwas sagen konnte. Marie legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Und du hast wirklich nichts gewusst?“

So cool Soul eigentlich war, gerade klang seine Stimme alles andere als das. Sie war enttäuscht und vielleicht sogar ein bisschen weinerlich. Aber auch nur vielleicht.

„Nein Soul. Wirklich nicht. Und es tut mir von Herzen Leid. Shinigami hat mich damit genauso überrumpelt wie dich.“

„Kann ich mich denn wirklich nicht dagegen auflehnen? Rebellieren? Mich weigern? Eine Demo starten?“

Trauriges Kopfschütteln.

„Und am Ende aus der Shibusen zu fliegen? Damit erreichst du nur das Gegenteil. Nein. Du stehst als Death Scythe im Dienste des Shinigami. Das heißt striktes Befolgen der Anweisungen. Wer weiß vielleicht wendet sich ja am Ende alles zum Guten.“

Na Super! So gern er Marie hatte. Diesen Spruch hätte sie echt stecken lassen können. Wie bitte sollte denn alles gut werden? Er würde den wichtigsten Menschen in seinem Leben verlieren, den er hatte. Maka. Seine bessere Hälfte. Sein Stern in der Dunkelhe… Ne zu kitschig. Aber trotzdem. Sie war sein ein und alles. Wie sollte er ohne sie leben? Das war alles so… uncool. Und das wo es gerade so gut lief. Endlich, nach gefühlten hundert Millionen Versuchen, hatte er es geschafft Maka ins Kino einzuladen! Aber nein. Shinigami höchst persönlich schafft es mal wieder, und diesmal ohne Telefon, alles kaputt zu machen. Damit nicht genug, hat der gute Herr sich auch schon einen Ersatz für ihn überlegt. Soll doch Paul in Zukunft an Makas Seite böse Seelen fangen. Sicher doch! Am besten zog er dann auch noch in sein altes Zimmer. Das hatte er sich ja fein ausgedacht der Herr Totengott! Am liebsten würde er ihm die Pest an den Hals Wünschen. Aber Nein! Dummer Zufall aber auch! Shinigami kann die Pest nicht bekommen, geschweige denn daran sterben!! Frustriert und wütend stampfte er auf den Boden, wie ein kleines Kind. Aber das war ihm egal. Wenn man über seinen Kopf hinweg Dinge entschied, als wäre er noch nicht in der Lage selbst Entscheidungen zu treffen, dann benahm er sich eben auch wie ein kleines Kind.

„Soul bitte beruhige dich. Wir können im Moment doch nichts ändern. Ich werde dir jetzt erstmal etwas über deine neue Stelle erzählen. Vielleicht sieht dann ja alles ganz anders aus.“

Soul lachte verbittert auf. Marie war lustig.

„Ist das dein Ernst?! Wie bitte soll ich Maka erklären, dass ich verschwinde! Hä?! Erkläre mir doch bitte das erstmal! Ich will nichts über Ozeanien wissen.“

Den letzten Satz schrie er ihr geradezu entgegen. Dann besann er sich und fügte ruhiger noch etwas hinzu, ehe er den Raum verließ.

„Ich möchte nicht, dass irgendjemand von den anderen etwas hiervon erfährt. Weder Kid, Maka, noch sonst wer. Ich werde es ihnen erzählen. Richte das bitte auch Shinigami aus.“

Und dann ist eh schon alles egal. Krachend fiel die Tür ins Schloss.
 

Natürlich hatte Soul Sam sofort Bescheid gegeben. Versprochen ist versprochen. Auch wenn ihm das eine Standpauke von Paul einbringen würde. Ihm war sowieso alles egal. Er hatte Sam aber ausdrücklich geraten erstmal auf Abstand zu den Zwillingen zu gehen. Weitere Aufregung wäre schädigend für die Genesung. Außerdem würde das nächste Aufeinandertreffen von Sam und Paul vielleicht nicht so friedlich ablaufen. Nachdem er seinen Botengang erledigt hatte schlurfte er zurück zur Schule. Vor dem Eingang der Shibusen kam er zum Stehen. Sein Blick blieb an dem großen Toten Kopf über dem Eingangsportal hängen. Die Erinnerung an diesen Tag war noch so lebhaft in seinem Gedächtnis verankert, als wäre es erst gestern passiert. An diesem Tag trafen er und BlackStar das erste Mal auf Kid diesen Spinner. Damals wäre er nie auf die Idee gekommen, dass sie einmal so gute Freunde und Teamkollegen werden könnten. Befreundet mit einem Vogel der schon einen Atemstillstand bekommt, wenn ihm nur in den Sinn kommt, dass er vielleicht das Klopapier seinem Badezimmer nicht symmetrisch gefaltet hatte? Nie im Leben. Wäre doch voll uncool. Wer faltet denn schon sein Klopapier und dann auch noch symmetrisch?! Und jetzt war er aus ihrem Freundeskreis überhaupt nicht mehr wegzudenken. Doch was war mit ihm selber? Sollte er in diesem Kreis bald Geschichte sein? Scheinbar oft kamen diese Death Scythe nicht in Death City zusammen. Und noch einen Kishin versteckte Shingami hoffentlich nicht unter der Shibusen. Seine Kinolaune war Soul auf jeden Fall vergangen. Es war seltsam an was man sich alles erinnerte, wenn man bald nicht mehr die Gelegenheit bekommen sollte, mehr von diesen Erlebnissen zu bestreiten. Alles was er mit seinen Freunden und vor allem Maka erlebt hatte lief wie ein Film vor seinem inneren Auge ab. Und nein. Er war nicht dabei zu sterben. So etwas passierte auf denen die mehr oder weniger am Leben waren und das auf gefälligst bleiben wollten. Selbst an seine erste Begegnung mit Maka kam ihm vor wie gestern erst geschehen. Maka hatte ihn, ob er es zugeben wollte oder nicht, von Anfang an fasziniert. Sogar an ihr Kleid konnte er sich noch erinnern. Seufzend schob er langsam die Türe auf. Er hatte das Gefühl, sich alles gut einprägen zu müssen. Denn wer wusste schon, wie oft er noch die Gelegenheit bekam hier durch die Gänge zu streifen? Als er den Gang betrat, der ihn in den Krankenflügel führte atmete er tief durch. Wenn er wirklich wollte, dass ihm niemand etwas anmerken sollte, musste er sich zusammenreißen. Maka kannte ihn zu gut um sonst nichts zu merken. Nein er wollte vor allem Maka keine Sorgen bereiten und ihr somit die Vorfreude auf ihren geneinsamen Kinoabend zu verderben. Es reichte wenn einer gute Miene zum bösen Spiel machte. Sie hatte sich so gefreut! Soul sah sie schon von weitem auf einem Stuhl vor der Tür zum Krankenzimmer sitzen. Sie schaukelte mit ihren Beinen hin und her. Wenn sie nämlich mit dem Rück bis an die Wand rutschte, berührten ihre Fußspitzen gerade so den Boden. Er beobachtete sie eine Weile, bis sie ihn entdeckte und ihm zu winkte. Sie lächelte.

„Da bist du ja endlich! Was wollte Shinigami von dir?“

Gute Miene zum bösen Spiel!

„Nichts Wichtiges. Nur etwas zum Thema Death Scythe. War aber nichts Neues. Wie geht es Josy?“

„Sie schläft noch. Stein hat gesagt, dass es noch eine Weile dauern könnte bis sie aufwacht. Paul hat er, nachdem er ihn gründlich durchgecheckt hatte, nach Hause geschickt. Absolute Ruhe. Protest sinnlos. Jetzt wacht nur noch Kid an ihrem Bett.“

Maka grinste.

„Josy tut ihm ziemlich gut. Auch wenn er das selber vielleicht noch nicht so sieht. Wer weiß was die Zukunft bringt. Apropos Zukunft.“

Sol hielt die Luft an. Hatte sie etwa…?

„Wollen wir nach Hause gehen? Ich würde noch gerne duschen und mich umziehen. Damit wir dann ins Kino können.“

Er atmete erleichtert aus.

„Natürlich. Komm, lass uns gehen.“

Sie schlenderten nebeneinander zum Ausgang

„Aber warum willst du dich denn umziehen?“

Maka verdrehte die Augen.

„Typisch Jungs.“

Sie boxte ihm in die Seite.

„Wir haben doch eine Verabredung. Und für eine Verabredung macht man sich schick. Wehe dir, wenn du in löchrigen Hosen kommst!“
 

Maka hielt sich normalerweise für ein ziemlich taffes Mädchen. Als sie aber nach einer wirklich entspannenden Dusche vor der Qual der Wahl stand, da sie nicht wusste was sie anziehen sollte, hätte sie am liebsten geheult. Gemischt mit Freudentränen. Endlich ging sie mit Soul aus. Aber nicht als Kumpel oder Waffenpartner. Sondern ihr Kinobesuch war ein Date. Auch wenn ihr Eins klar war: Wenn es zwischen ihnen als Liebespaar nicht funktionieren sollte, wäre ihre Waffen-Meister- Partnerschaft auch vorbei. Und das hinterließ ein Angstgefühl in ihrem Bauch. Doch sie fühlte tief in ihrem Herzen, dass Soul der Richtige für sie war. Gewiss würden sie die eine oder andere Hürde gemeinsam meistern müssen, aber wenn man so etwas zusammen durchstand, schweißte es einen noch enger zusammen. Aber zurück zum Kleiderschrank. Dieses Problem war akut und galt jetzt gelöst zu werden. Rotes oder grünes Kleid? Ballerina oder Stiefel? Absätze kamen nicht infrage. Darauf fühlte sie sich nicht wohl. Und sie wollte sich wohlfühlen. Außerdem wollte sie nicht übertreiben. Schick machen ja, aber das ging auch dezent. Also das rote Kleid mit weißen Schuhen. Sie zog es sich über. Oh. Irgendwie war das Kleid obenrum enger als sonst und zeigte mehr Ausschnitt als sie normalerweise trug. Sie zögerte. Sollte sie wirklich so aus dem Haus gehen oder sich lieber nochmal umziehen? Die Minuten vergingen. Es klopfte.

„Maka? Bist du soweit?“

Ach Scheiß drauf. So schlimm war es auch wieder nicht. Und wer weiß? Vielleicht gefiel es Soul ja. Sie zwinkerte sich selbst im Spiegel zu. Los Maka! Du schaffst das! Maka ging zur Türe, öffnete sie und erstarrte. Soul sah einfach... Wahnsinn aus. Ihr Herz begann wie wild zu klopfen. Er hatte versucht seine Haare mit einem schwarzen Haarband zu bändigen. Doch ihm fielen, trotz seiner Bemühungen, einige Strähnen in sein Gesicht. Und er trug, ihr zu Liebe, ein weißes Hemd. Zwar hatte er sich in der Mitte einmal verknüpft, aber das war Maka egal. Er war zu süß.

„Ich wäre dann soweit.“

Soul blickte auf. Und erstarrte. Sie konnte förmlich spüren, wie sein Blick über ihren Körper wanderte und ihm das Blut nicht nur in die Wangen schoss. Er hielt sich die Nase zu.

„Bin gleich wieder da.“

Weg war er. Aber bevor Maka ihm irgendetwas hinterherrufen konnte, war er schon wieder da.

„Du siehst sehr schön aus Maka.“

Jetzt schoss ihr da Blut in die Wangen.

„Danke. Du könntest mir das letzte Stück Reißverschluss schließen. Da bin ich nicht mehr hingekommen.“

Sie drehte sich mit dem Rücken zu ihm. Als seine Finger den Reißverschluss berührten, spürte Maka, dass seine Finger zitterten. Und sie ruhten einen Moment länger auf ihrem Rücken als nötig. Maka drehte sich wieder zu ihm um.

„Danke.“

Sie flüsterte gerade zu und hob ihren Kopf. Soul war in der letzten Zeit ganz schön gewachsen. Das wurde ihr gerade klar. Vorsichtig berührten ihre Finger die Knöpfe seines Hemdes.

„Du hast dich hier verknüpft. Ich bring das schnell in Ordnung.“

Soul nickte langsam. Er spürte die Wärme ihrer Hände durch den Stoff seines Hemdes. Sieglühten förmlich. Als sie fertig war, ließ sie sie sinken und blickte ihm ins Gesicht. Die Spannung war förmlich spürbar.

„wollen wir los?“

Sie fasste nach seiner Hand. Ihre Finger passten genau hinein. Als wären sie füreinander geschaffen. Seine Hände schlossen sich fest um ihre.

„Lass uns gehen. Ich freue mich schon.“
 

Maka konnte nicht gerade behaupten, dass sie in Sachen Dates ein alter Hase war. Ganz im Gegenteil. Das hier war ihr absolutes Debut. Trotzdem traute sie sich zu behaupten, dass dieses Date nicht perfekter hätte sein können. Alles war so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte. (Auch wenn sie es niemals zugeben würde. Auch eine Maka Albarn las Mangas. Je kitschiger desto besser. Aber Psst! Das war ihr Geheimnis.) Sie waren im Kino und teilten sich ein Popcorn. Und jedes Mal, wenn sich ihre Finger in der Tüte berührten, stoben die Funken zwischen in, dass sie jeden Special Effects Konkurrenz gemacht hätten. Nach dem Kino lud Soul sie noch zu essen ein. Soviel Spaß hatte sie seit langem nicht mehr gehabt. Jetzt als es schon dunkel war und sie Hand in Hand nach Hause gingen, kam Maka der Abend wie ein Traum vor. Ein wunderschöner Traum, aus dem sie nie wieder aufwachen wollte. Umso kürzer erschien ihr der Weg, den sie bis zur Haustüre zurückgelegten.
 

Nachdem Soul eine gefühlte Ewigkeit gebraucht hatte um den Wohnungsschlüssel einhändig aus seiner Jackentasche zu ziehen und in das Schlüsselloch zu manövrieren ( seine zweite Hand war damit beschäftigt sich an Maka festzuhalten) blieben sie unschlüssig auf den Flur vor der Tür zu Makas Zimmer stehen. Verlegen sah Maka auf ihre Schuhspitzen.

"Es war ein wunderschöner Abend. Danke."

Sie hob den Blick und sah ihm direkt in die Augen. Der Abend war so gelaufen wie sie es sich gewünscht hatte. Jetzt lag ihr nur noch ein Wunsch auf der Seele. Und gerade als sie sich dazu durchgerungen hatte, kam ihr Soul zuvor. Soul entzog ihr beide Hände, die sie mittlerweile hielt, um damit sanft ihr Gesicht zu umfassen. Er schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Als er sie wieder öffnete lächelte er.

"Maka. Du bist das Beste was mir hier passieren konnte. Ich liebe dich."

Und damit küsste er sie.
 

Obwohl Maka selbst dem Plan gefasst hatte Soul zu küssen, war sie vor Überraschung erstarrt. Der Satz > Ich liebe dich < hallte in Dauerschleife durch ihren Kopf. Und bevor sie dazu kam den Kuss zu erwidern bzw. auf irgendeine Art zu reagieren, löste sich Soul von ihr. Seine Pupillen waren geweitet und seine Wangen gerötet. Erwartungsvoll blickte er sie an.

"Ich... Du...Äh."

Gedankliche Notiz: Maka an Gehirn: die menschliche Sprache kann bei zu vielen Emotionen auf einmal aussetzen. Gehirn an Maka : ich auch. Soul hatte ihr gesagt, dass er sie liebte und sie geküsst. Er liebte sie. Soul liebte Maka. Die Röte schoss ihr in die Wangen. Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht. Und tat das einzig Falsche. Sie rannte in ihr Zimmer und die Tür fiel ins Schloss. Gehirn an Maka: ich hab es dir doch gesagt.
 

Dieser Moment, in dem man sich am liebsten selber in den Arsch beißen würde und die menschliche Anatomie es verhinderte, weil das Leben manchmal ein größerer Idiot war als man selber. Soul erlebte gerade exakt einen solchen Moment. Warum? Warum? Warum? Knack. Warum hatte er seine verdammte Klappe nicht halten können? Warum hatte er verdammt nochmal Maka geküsst? Warum hatte es geschafft alles kaputt zu machen? Scheiße. Knack. Was sollte er jetzt tun? Warum war er davon ausgegangen das Maka es auch wollte? Und dann hatte er auch noch ich liebe dich zu ihr gesagt. Knack. Ein stechender Schmerz fuhr im durch die Brust. Seine Hand krallte sich in die Stelle an der sein Herz saß. Knack. Langsam wie in Trance bewegte er sich in sein Zimmer. Stellte sich vor sein Bett. Zog sich das Hemd über den Kopf. Ließ die Hose zu Boden gleiten. Legte sich auf sein Bett. Drehte sich zur Wand. Verstand die Welt nicht mehr. Uncool.
 

Im Gegensatz zu Soul wusste Maka ganz genau was falsch gelaufen war. Nämlich sie selber und das schnurstracks in ihr Zimmer. Soul hatte etwas getan und gesagt von dem sie schon nächtelang träumte. Und was tat sie? Rannte weg! Oh Gott was er jetzt von ihr dachte! Sie musste das schnell auflösen, bevor ein großes Missverständnis daraus wurde. Leise öffnete sie ihre Türe. Da sie sich nicht traute ihn direkt anzusehen starrte sie ihre Füße an.

"Du Soul. Es tut mir Leid wegen eben. Nicht das es mir nicht gefallen hat. Ich war nur so überrascht. Und ich würde dir gerne sagen, dass ich dich auch sehr lieb hab. Und es mir genauso geht wie dir. Das ich Angst habe dich zu verlieren weil du doch jetzt eine Death Scythe bist."

Stille. Immer noch Stille. Totenstillen. Soul?

"Soul?"

Maka blickte auf. Soul war nicht mehr da. Natürlich nicht. Was erwartete sie denn auch. Dass er hier wartet würde, nachdem sie ihn einfach hatte stehen lassen? Er war bestimmt in seinem Zimmer. Und da würde sie jetzt hingehen. Nachdem sie sich umgezogen hatte.
 

Nur mit einem alten Tshirt von Soul bekleidet, dass sie immer zum Schlafen trug, weil es so gut nach ihm roch, schlich sie auf Zehenspitzen in sein Zimmer.

"Soul?"

Sie machte seine Silhouette auf dem Bett aus. Doch er reagierte nicht. Nur in Boxershorts bekleidet lag er auf der Seite und starrte die Wand an. Im Zimmer war es eiskalt. Das Fenster stand offen. Schnell schloss sie es. Dann schlich sie zu Soul.

"Soul? Schläfst du schon?"

Blöde Frage. Nächste Frage. Sie berührte ihn an der Schulter. Er war eiskalt. Vorsichtig zog sie die Decke unter seinen Beinen hervor und legte sie über ihn. Dann krabbelte sie selber darunter und kuschelte sie eng an ihn. Er war so kalt! Plötzlich kam Bewegung in ihn. Und er drehte sie zu ihr um.

„Blair verschwinde! Ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass du nicht in…. Maka. Du bist ja gar nicht Blair. Aber warum.. ich.. du..“

„Pssst.“

Maka legte ihm ihren Finger auf die Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen.

„Nicht reden. Hör mir bitte zu.“

Souls Körper reagierte sofort. Und nicht nur weil Makas Finger, der eine Sekunde zuvor noch auf seinen Lippen lag jetzt mit dem restlichen Teil der Hand durch sein Haar wanderte. Das ließ sein Herz auf Hochtouren laufen. Dazu kam, dass er aus Angst und vor Neugier auf das, was Maka ihm zu sagen hatte, anfing am Körper zu zittern. Und eine Gänsehaut, bekam er auch, die allerdings auch von dem, bis gerade eben geöffneten Fenster herrühren könnte.

„ Soul, das gerade eben tut mir Leid. Ich… Mist.“

Hä?

„Also was ich eigentlich sagen wollte….Kannst du mich nochmal küssen? Und mir diesmal vielleicht die Zeit lassen ihn auch zu erwidern?“

Wäre sein Herz vorher wirklich in seiner Brust zersprungen, hätte der Sekundenkleber der Firma Hoffnung es spätestens jetzt wieder zusammengesetzt und fixiert.

„Aber du bist doch weggelaufen? Weißt du wie uncool ich mich….“

Hatte sie ihm nicht gesagt. Dass er nicht reden sollte? Tja. Jetzt war wohl sie an der Reihe die Initiative zu ergreifen. Und das tat sie auch.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh man.. ich hoffe euch hats gefallen ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
in meiner fanfic sind die Charaktere alle 2 jahre älter als sie eigentlich wären. Vierzehn ist vielleicht halt ein bissl jung und deshalb werden sie einfach sechzehn gemacht ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Tut mir leid das es ein paar Wochen gedauert hat ^^ habe aber zurzeit ein bisschen Stress, mal schauen wie schnell ich das nächste Kapitel fertig bekomme. Ich würde mich über Kommentare wirklich sehr freuen^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sry wenn am Anfang noch ein paar klitzekleine kleine Fehler sind^^ ich schreib das über mein Handy und stellt es dann online und wenn es veröffentlicht ist setzt ich mich an den Computer und korrigiere meine Fehler :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
ich würde mich freuen wenn ihr mir kommis hinterlasst^^. dann kann einschätzen wie es euch so gefällt Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. :) ich fand den Gedanken schön, dass auch Kid eine Mutter haben könnte. Würde mich sehr über euer Feedback freuen.
Eure NamidaUsagi Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Freue mich dass ihr das Kapitel gelesen habt und wäre über eure kommis sehr dankbar. :) Außerdem wünsche ich allen noch ein frohes neue Jahr ! :)

Bis zum nächsten mal

Eure NamidaUsagi Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich will am Ende nicht so viel rumlabern... Aber ich würde mich wahnsinnig über neue Kommentare freuen :)
NamidaUsagi Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Möp. Ich würde mich rießig über euer feedback freuen :)

Ergänzung : Feedback fände ich immer noch ganz cool.. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  kiramanachi
2015-11-26T20:14:59+00:00 26.11.2015 21:14
Ob KId jetzt auch noch zu den anderen irgendwie dazustosen, oder im eine halb Tote Freundin präsentiert werden wird, bleibt abzuwarten. xD
Antwort von:  NamidaUsagi
27.11.2015 21:17
Wir werden sehen ;)
Antwort von:  NamidaUsagi
27.11.2015 21:17
Aber danke für deinen kommi
Von: abgemeldet
2015-11-01T11:12:05+00:00 01.11.2015 12:12
Hey, das war mal wieder ein super Kapitel.
Ich finde die Erklärung, woher Kid diese sagen wir mal Störung hat, sehr gut. Es wäre schön wenn du mehr auf die Vergangenheit eingehen würdest. Aber sonst ist alles super. Mach weiter so.

LG SchunaUchiha
Antwort von:  NamidaUsagi
01.11.2015 19:07
Viele lieben dank für deinen kommi ^^ ich wollte eh noch mal am Computer drüberschauen und ein paar Sachen verbessern. Kann aber ein bisschen dauern. War froh das Kapitel erstmal fertig bekommen zu haben.
Von: abgemeldet
2015-05-04T20:03:02+00:00 04.05.2015 22:03
Wie kannst du mir das antun? Die arme Josy.
Mach bitte schnell weiter.
LG SchunaUchiha
Antwort von:  NamidaUsagi
05.05.2015 18:28
danke für deinen kommi:)
ich wollte das kapitel nicht zu lang machen ^^
und so bleibt es ein bisschen spannend ;)
kann ein bisschen dauern bis ich weiterschreib :( bin grad voll im schulaufgabenstress :(
Von:  yezz
2015-01-04T18:33:27+00:00 04.01.2015 19:33
Wollte dir nur kurz ein Lob da lassen. Ich finde deine Geschichte wirklich spannend und gut erzählt. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht :) Mach weiter so!
LG
Antwort von:  NamidaUsagi
05.01.2015 09:45
Danke ^^ ich freue mich wenn es dir gefällt :) mal schauen wann ich das nächste Kapitel fertig bekomm ;)
Von:  SoriaKaitusina
2014-11-23T19:55:43+00:00 23.11.2014 20:55
Super Kapitel.
Einfach lustig als Kid in Ohnmacht gefallen ist. Und mach dir nichts draus das es etwas länger gedauert hat. Dafür war es einfach spitze. Freu mich schon aufs nächste Kapitel.
LG SoriaKaitusina
Antwort von:  NamidaUsagi
24.11.2014 16:17
Danke ^^ ich freu mich, dass es dir gefällt :) bin schon am nächsten Kapitel dran und fast fertig. Mal schaun :)
Von:  NamidaUsagi
2014-09-21T15:18:21+00:00 21.09.2014 17:18
Oh ich bin aufgeregt;) ich hoffe es gefällt den leuten was ich schreibe :)
Von:  NamidaUsagi
2014-08-21T14:33:53+00:00 21.08.2014 16:33
Sorry wenn da ab und zu mal so komische Rechtschreibfehler drinnen sind. Ich schreib das auf dem Handy und da komm ich manchmal auf den falschen Buchstaben. Vor allem wenn ich mal wieder schneller denke als schreibe.^^ ich schau dann schon nochmal drüber, aber ab und zu überlege ich dann mal was. Außerdem gibt es ja noch die autokorektur vom handy😭
die macht da manchmal ganz schön schräge Verbesserungen. ..

Antwort von:  NamidaUsagi
21.08.2014 16:36
Wie zum Beispiel aus überlesen ein überlegen. Siehe oben. Also ich überlese die Fehler. Scheiß Autokorektur😭😭😭😭
Von:  Livera
2014-08-09T14:38:54+00:00 09.08.2014 16:38
Na schön, ich bin jetzt bereits mehrfach über deine FF gestolpert, also lasse ich dir jtz ma 'n kleines Feedback da:
First das Positive: Romantik+Kid ist ein riesiger Pluspunkt. Ich liebe Kid <3 Also eigentlich is alles prima. Guter Schreibstil, gute Rechtschreibung, hab nix zu meckern.
Now das Negative: ----
Bin sehr auf die Handlung gespannt

Küsschen :*
Lea


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